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ID0704519600

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    Deutscher Bundestag 45. Sitzung Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 Inhalt: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1973 (Haushaltsgesetz 1973) (Drucksachen 7/250, 7/599); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung — Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 7/728) Grobecker (SPD) . . . . . . . . 2561 B Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . . 2562 C Haehser (SPD) . . . . . . • . 2570 A Hoppe (FDP) . . . . . . . . . 2574 D Schmidt, Bundesminister (BMF) . . 2576 C Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 7/729, 7/760) Röhner (CDU/CSU) 2579 A Kulawig (SPD) 2579 D Dr. Erhard (CDU/CSU) 2581 D Dr. Arndt (Berlin) (SPD) . . . . 2587 B Dr. Graf Lambsdorff (FDP) . . . 2594 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 7/730) Röhner (CDU/CSU) . . . 2607 A, 2620 C Löffler (SPD) . . . . . 2610 A, 2622 A Gallus (FDP) . . . . . . . . . 2612 D Ertl, Bundesminister (BML) . . . . 2616 D Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) 2621 A Ronneburger (FDP) 2622 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksache 7/732) Müller (Nordenham) (SPD) 2623 A, 2627 C, 2640 C Schulte (Schwäbisch Gmünd) (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2625 B Ollesch (FDP) . . . . . . . . . 2630 C Dr. Lauritzen, Bundesminister (BMV) 2633 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 2637 C Engelhard (FDP) 2639 B Schmitt (Lockweiler) (CDU/CSU) . 2640 A Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache 7/735) Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . . 2641 B Dr. Sperling (SPD) 2642 C Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 7/738) Esters (SPD) 2644 C Picard (CDU/CSU) 2645 D Dr. Holtz (SPD) . . . . . . . 2646 D Zywietz (FDP) 2649 C Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . 2651 D Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 2655 A II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksache 7/739) Simpfendörfer (SPD) . . 2655 C, 2658 B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 2657 C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksache 7/741) Dr. Ehmke, Bundesminister (BMFT/BMP) . . . . . . . . 2659 B Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . . 2659 B Dr. von Bülow (SPD) . . . . . . 2660 A Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft (Drucksachen 7/742, 7/791) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 2660 C Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 7/743) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 2661 A Blank (SPD) 2661 B Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 7/747) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 2662 B Haehser (SPD) . . . . . . . . 2663 C Haushaltsgesetz 1973 (Drucksachen 7/748, 7/761) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 2664 D Hoppe (FDP) 2665 D Fragestunde (Drucksache 7/769) Fragen A 55 und 56 des Abg. Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) : Qualifikation und Funktion des Staatssekretärs Gaus Ravens, Parl. Staatssekretär (BK) . 2599 C, D, 2600 A, B, C Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) . . 2599 C, D, 2600 B, C Wischnewski (SPD) 2600 A Frage A 12 des Abg. Dr. Hupka (CDU/CSU) : Einführung deutscher Sprachkurse für Aussiedler durch die ARD Baum, Parl. Staatssekretär (BMI) . . 2600 D, 2601 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) 2601 A Frage A 43 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Frühstück der Schulkinder und Subventionierung der Schulmilch Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) . . . . 2601 B, C, D, 2602 A Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . 2601 B, C, 2602 A Frage A 42 des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) : Übernahme der Kosten für den Förderschulbesuch jugendlicher Spätaussiedler Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) . . . . . 2602 A, C, 2603 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 2602 C, D, 2603 A Dr. Hupka (CDU/CSU) 2603 A Frage A 5 des Abg. Scheu (SPD) : Meldungen über ein Schulungszentrum der Aktion Neue Rechte Baum, Parl. Staatssekretär (BMI) . 2603 B, C Fragen A 8 und 9 des Abg. Egert (SPD) : Anteil der Umweltforschung am Forschungsprogramm der Bundesregierung, spezielle Gebiete der Forschungsvorhaben und Abstimmung mit den Forschungsvorhaben der Universitäten Baum, Parl. Staatssekretär (BMI) . . 2603 D, 2604 B Egert (SPD) . . . . 2604 A Frage A 44 des Abg. Lambinus (SPD) : Sicherheitsgurte in Mietfahrzeugen für Selbstfahrer Haar, Parl. Staatssekretär (BMV) . . 2604 C Fragen A 47 und 48 des Abg. Vahlberg (SPD) : Förderung der marktnahen Entwicklung auf dem Gebiet der elektronischen Datenverarbeitung Dr. Hauff, Parl. Staatssekretär (BMFT/BMP) . . . . 2604 D, 2605 A Frage A 52 des Abg. Engholm (SPD) : Vergabe öffentlicher Mittel für die berufliche Bildung Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 2605 B, C, D Engholm (SPD) . . . . . . . . 2605 C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 III Frage A 51 der Abg. Frau Meermann (SPD) : Französischunterricht Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 2605 D, 2606 A Frau Meermann (SPD) . . . . . . 2606 A Frage A 54 des Abg. Ziegler (CDU/CSU) : Kriterien für die Gewährung bezahlten Bildungsurlaubs Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 2606 B, C Ziegler (CDU/CSU) . . . . . . 2606 B, C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 2666 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 2667* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Herold (BMB) auf die Fragen A 1 und 2 — Drucksache 7/769 — des Abg. Wohlrabe (CDU/ CSU) betr. Meldungen über die Eingliederung des RIAS in den Sender Freies Berlin — Unterstützung des RIAS durch die Bundesregierung 2667* C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Fragen A 3 und 4 — Drucksache 7/769 — des Abg. Walther (SPD) betr. Unterbringung des Bundesgrenzschutzes auf dem Flughafen Frankfurt und Dauer des Einsatzes . . . . . . . 2667* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Frage A 6 — Drucksache 7/769 — des Abg. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) betr. Folgerungen der Bundesregierung aus dem Gutachten der Sachverständigenkommission für die Reform des öffentlichen Dienstrechts . . . 2668* B Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Frage A 7 — Drucksache 7/769 — des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) betr. Meldungen über den in der Grenzkommission zu vereinbarenden Austausch von Grundbüchern und Grundakten, aus denen sich die Besitzverhältnisse von Bürgern der Bundesrepublik Deutschland an Grundstücken und Vermögenswerten in der „DDR" ergeben 2668* C Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Fragen A 10 und 11 —Drucksache 7/769 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) betr. Bundeszuschüsse aus Sportförderungsmitteln für die Errichtung von Verwaltungsbauten . . . . . . 2668* D Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan) (BMVg) auf die Frage A 33 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klepsch (CDU/ CSU) betr. Pflichtlektüre für Angehörige der NVA 2669* B Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal (BMJFG) auf die Frage A 39 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) betr. Bekanntmachung der Mutationen bewirkenden Substanzen 2669* C Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal (BMJFG) auf die Fragen A 40 und 41 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Nölling (SPD) betr. Gründung eines schifffahrtsmedizinischen Instituts 2670* A Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar (BMV) auf die Frage A 45 — Drucksache 7/769 — des Abg. Milz (CDU/CSU) betr Auswirkungen der Kanalisierung der Saar auf die Saarwirtschaft 2670* C Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar (BMV) auf die Frage A 46 — Drucksache 7/769 — des Abg. Evers (CDU/CSU) betr. Neuorganisation der Wasserstraßenverwaltung in Baden-Württemberg . . . . 2670* D Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander (BMBW) auf die Frage A 53 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Evers (CDU/ CSU) betr. Anerkennung im Ausland abgelegter Reifeprüfungen 2671* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 2561 45. Sitzung Bonn, den 19. Juni 1973 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete() beurlaubt bis einschließlich Dr. Ahrens *** 23. 6. Dr. Aigner * 19. 6. Alber *** 23. 6. Dr. Artzinger* 20. 6. Amrehn *** 23. 6. Dr. Bangemann * 20. 6. Dr. Barzel 22. 6. Behrendt * 20. 6. Blumenfeld 19. 6. Frau von Bothmer *** 23. 6. Büchner (Speyer) *** 23. 6. Coppik 20. 6. Dr. Corterier * 20. 6. Dr. Dregger *** 23. 6. Dr. Enders *** 23. 6. Fellermaier * 21. 6. Flämig * 21. 6. Gerlach (Emsland) * 20. 6. Dr. Geßner *** 23. 6. Gewandt 20. 6. Dr. Gölter *** 23. 6. Dr. Holtz *** 23. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 6. Kahn-Ackermann *** 23. 6. Dr. Kempfler *** 23. 6. Dr. Klepsch *** 23. 6. Dr. Kliesing *** 23. 6. Koblitz 20. 6. Lautenschlager * 20. 6. Leicht 20. 6. Lemmrich *** 23. 6. Lenzer *** 23. 6. Liedtke 20. 6. Marquardt *** 23. 6. Dr. Martin 20. 6. Memmel * 22. 6. Dr. Mende*** 23. 6. Dr. Müller (München) *** 23. 6. Opitz 20. 6. Frau Dr. Orth 20. 6. Pawelczyk *** 23. 6. Richter *** 23. 6. Dr. Schöfberger 20. 6. Dr. Schwencke *** 23. 6. Dr. Schwörer * 20. 6. Sieglerschmidt *** 23. 6. Dr. Frh. v. Spies 20. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 20. 6. Dr. Starke (Franken) * 20. 6. Strauß 20. 6. Dr. Vohrer *** 23. 6. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete() beurlaubt bis einschließlich Walkhoff * 20. 6. Frau Dr. Walz * 19. 6. Wende 20. 6. Wiefel 20. 6. Frau Dr. Wolf *** 23. 6. Würtz 20. 6. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Herold vom 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wohlrabe (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Fragen A 1 und 2) : Treffen Meldungen zu, daß der RIAS in spätestens zwei Jahren dem Sender Freies Berlin eingegliedert werden soll? Ist die Bundesregierung bereit, dem RIAS Berlin auch in Zukunft jegliche Unterstützung zukommen zu lassen, damit der RIAS seine vielfältigen Informationsaufgaben insbesondere für die Bevölkerung Berlins und die der DDR wahrnehmen kann? Zu Frage A 1: Auf die Frage des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Cantzler habe ich bereits am 31. 7. 1972 mitgeteilt, daß die Überführung des Senders RIAS in den Sender Freies Berlin durch die Bundesregierung weder erörtert noch geplant ist. An dieser Aussage hat sich nichts geändert. Zu Frage A 2: Die Bundesregierung ist dazu im Rahmen des Erforderlichen bereit. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Walther (SPD) (Drucksache 7/769 Fragen A 3 und 4) : Welche Schritte hat die Bundesregierung unternommen, um die auf dem Flughafen Frankfurt am Main eingesetzten Angehörigen des Bundesgrenzschutzes ordnungsgemäß unterzubringen, um sie vor allem gegen den Dauerlärm des Flughafens abzuschirmen? Für wie lange schätzt die Bundesregierung noch die Dauer des Einsatzes von Angehörigen des Bundesgrenzschutzes auf dem Flughafen Frankfurt am Main? Zu Frage A 3: Auf dem Flughafen Frankfurt/Main sind z. Z. ständig 88 BGS-Beamte im Sicherheitsdienst eingesetzt, die im wöchentlichen Turnus aus ihren Standorten abgestellt werden. Nachdem sie zunächst mangels anderer Unterbringungsmöglichkeiten nur in behelfsmäßig hergerichteten Räumen untergebracht waren, konnten seit Februar d. J. zwei ehemalige Bürogebäude auf dem Flugplatz zur Verfügung gestellt werden. Diese wurden vorher als Unterkunfts- 2668* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 gebäude mit einem Kostenaufwand von ca. 400 000 DM entsprechend hergerichtet. Wenn sie auch den allgemeinen Anforderungen entsprechen, so sind die darin untergebrachten Beamten wegen der Leichtbauweise dieser Gebäude den Lärmeinwirkungen des Flugplatzes, die vor allem von vor dem Gebäude liegenden Stand- und Ladepositionen der Nachtfrachtmaschinen herrühren, besonders ausgesetzt. Aufgrund von Bemühungen der zuständigen BGS-Verwaltung werden jedoch durch die Frankfurter Flughafen-AG z. Z. Baumaßnahmen durchgeführt, um diese Standpositionen an eine andere Stelle des Flugplatzes zu verlegen. In Kürze ist daher eine wesentliche Verringerung der Lärmeinwirkungen, die sich auf Start- und Landegeräusche reduzieren werden, zu erwarten. Im Benehmen mit der Flughafen-AG wird weiterhin geprüft, ob der Einbau zusätzlicher Lärmschutzeinrichtungen in die Unterkunftsgebäude Erfolg verspricht. Die daneben laufenden weiteren Bemühungen, geeignetere Unterkunftsmöglichkeiten an anderer Stelle zu schaffen, sind bisher im Ballungsraum Frankfurt erfolglos gewesen; sie werden aber fortgesetzt. Zu Frage A 4: Die weitere Dauer und der Umfang des Einsatzes des BGS auf dem Flughafen Frankfurt/Main läßt sich z. Z. nicht absehen. Sie hängt von der Entwicklung der allgemeinen Luftsicherheitslage ab. Es muß aber damit gerechnet werden, daß die Sicherheitslage im Luftverkehr voraussichtlich über Jahre hinweg angespannt bleiben wird. Die Erfahrung zeigt, daß bei gewaltsamen innerstaatlichen oder internationalen Auseinandersetzungen auch der Luftverkehr selbst unbeteiligter Staaten durch terroristische Anschläge bedroht ist. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wagner (Gfinzburg) (CDU/CSU) (Drucksache 7.769 Frage A 6): wie und zu welchen Zeitpunkten wird die Bundesregierung gesetzliche Folgerungen aus dem Gutachten der Sachverständigenkommission für die Reform des öffentlichen Dienstrechts ziehen? Wie ich bereits am 14. Februar 1973 in meinem Bericht vor dem Innenausschuß dieses Hauses u. a. erklärt habe, betrachte ich das Gutachten der Studienkommission für die Reform des öffentlichen Dienstrechts zusammen mit anderen Beiträgen zur Reformdiskussion als eine wesentliche Grundlage für die weiteren Überlegungen. Vordringliche Aufgabe wird es zunächst sein, in enger Zusammenarbeit mit den Bundesressorts und den Bundesländern sowie unter Beteiligung der Organisationen der Angehörigen des öffentlichen Dienstes den Rahmen des Gesamtkonzepts der Reform abzustecken. Inhalt des zu erarbeitenden Gesamtkonzepts werden die notwendigen gesetzlichen und sonstigen Schritte für eine Reform des öffentlichen Dienstrechts sein. Hierzu gehören auch konkrete Vorstellungen über die zeitliche und kostenmäßige Realisierung der einzelnen Reformvorschläge. Bei allen Überlegungen wird zu beachten sein, daß zwischen der Dienstrechtsreform und der funktionalen Verwaltungsreform ein enger Sachzusammenhang besteht. Ich gehe von der Erwartung aus, daß es gelingt, das Gesamtkonzept bis zum Jahresende zu entwikkeln und einen Teil der Reformvorschläge bereits bei der laufenden Gesetzgebungsarbeit zu berücksichtigen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Freiherr von Fircks (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 7) : Treuen Meldungen zu, daß im Rahmen künftiger Verhandlungen der nach dem Zusatzprotokoll zu dem Grundvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der „DDR" zu bildenden Grenzkommission unter anderem auch der Austausch von Grundbüchern und Grundakten, aus denen sich die Besitzverhältnisse von Bürgern der Bundesrepublik an Grundstücken und Vermogenswerten in der „DDR" ergeben, vereinbart werden soll? Ihre Frage beantworte ich mit „Nein". Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/769 Fragen A 10 und 11) : Kann die Bundesregierung bestätigen, daß der Deutsche Sportbund und der Deutsche Leichtathletikverband aus Sportförderungsmitteln des Bundes Zuschüsse für die Errichtung von Verwaltungsbauten (z. B. Nachfinanzierung „Haus des Sports", Errichtung eines „Hauses der Verbände", Errichtung von drei „Führungs- und Verwaltungsschulen" und Errichtung einer Verbandstrainerschule in Darmstadt) von fast 20 Millionen DM eingeplant oder beantragt haben? Trifft es zu, daß eine derarlig massive Verwendung von Sportförderungsmitteln für verbandspolitische Investitionen 70 Lasten sportbezogener Maßnahmen nicht zu vertreten ist? Zu Frage A 10: Der Deutsche Sportbund und der Deutsche Leichtathletikverband haben eine Beteiligung des Bundes an folgenden Vorhaben beantragt: a) Restfinanzierung des Hauses des Sports in Frankfurt/M. mit einer Belastung des Bundes in Höhe von 611 000,- DM b) Finanzierung des Hauses der Verbände, dessen Gesamtkosten nach den bisher vorliegenden Schätzungen zwischen 8,2 und 9,4 Millionen DM betragen sollen c) Beteiligung an der Finanzierung einer Führungs- d) und Verwaltungsschule des Sports in Berlin mit einem Betrag in Höhe von 1,9 Millionen DM e) Beteiligung an der Finanzierung der Verbandstrainerschule des DLV in Darmstadt mit einem Betrag von 1,5 Millionen DM f) Es ist weiter vorgesehen, im Zusammenhang mit dem Bundesleistungszentrum für Judo, Hockey und Schwimmen in Köln eine Trainerakademie zu errichten, wobei Räumlichkeiten in dem. geplanten Unterkunftsgebäude des Bundesleistungszentrums als Trainerakademie mitgenutzt werden sollen. Die Kosten des Unterkunftsgebäudes belaufen sich insgesamt auf ca. 6,8 Millionen DM. Das Vorhaben soll vom Land Nordrhein-Westfalen und vom Bund gemeinsam finanziert werden. Weitere Anträge zur Finanzierung von Vorhaben der genannten Art liegen mir nicht vor. Zu Frage A 11: Die Bundesregierung steht der Errichtung einer Trainerakademie und einer Führungs- und Verwaltungsschule positiv gegenüber, das um so mehr, als die letztere in Berlin liegt. Im Hinblick auf die dringende Notwendigkeit, verbesserte Ausbildungsmöglichkeiten für unsere Trainer zu schaffen, hat sich auch die Deutsche Sportkonferenz für den Bau einer Trainerakademie ausgesprochen. Die Errichtung einer Führungs- und Verwaltungsschule bietet dem Sport eine hervorragende Chance, seine Förderungsstruktur bis hinein in die Vereine modernen Erfordernissen anzupassen und damit die Vielfalt der Aufgaben besser zu meistern. Zur Frage des „Hauses der Verbände" des DSB und der Verbandstrainerschule des DLV in Darmstadt habe ich bereits in meinem Bericht vor dem Sportausschuß des Deutschen Bundestages am 14. März 1973 Stellung genommen. Eine endgültige Entscheidung über die Beteiligung des Bundes an den Vorhaben ist hier aber erst nach Vorlage weiterer Unterlagen und deren abschließender Prüfung möglich. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß es offenkundig ist, daß die Mittel, die für die Trainerakademie, das Haus des Sports und die Verbandstrainerschule des DLV zur Verwendung kommen, der Verbesserung der Struktur des deutschen Sports dienen. Auch bei der noch ausstehenden Entscheidung für das Haus der Verwaltungsschule wird dieser Gesichtspunkt zu berücksichtigen sein. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Klepsch (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 33) : Welche Pflichtlektüre ist den Soldaten, welche den Oftizieren der NVA arterlegt, um diese zum Haß gellen den westdeutschen Klassenfeind und seine Streilkräfte zu erziehen! Im „Leitfaden für das Studium in der gesellschaftswissenschaftlichen Weiterbildung der Offiziere und Berufsoffiziere im Ausbildungsjahr 1972/73" in der NVA werden rund 75 Titel als Pflichtlektüre genannt. Diese Pflichtlektüre greift unmittelbar auf Marx/Engels und Lenin zurück. Ein geringer Anteil stammt von Bresnew, Suslow, Honecker, Hager, anderen Verfassern und Autorenkollektivs. Neue Erscheinungen versuchen vor allem, die Koexistenz mit nicht-sozialistischen Staaten als die zur Zeit notwendige Form des Klassenkampfes zu erklären. Dabei bleibt Haß auf den Feind ein Teil des Klassenkampfes. Offenbar ist der Kommunismus, urn seine ideologische Wirkung im Innern zu bewahren, auf ein ideologisches Angriffsobjekt draußen, auf einen Feind angewiesen. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/769 Frage A 39) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, tun sicherzustellen, daß die künstlichen wie auch die natürlich vorkommenden Substanzen, die Veränderungen der Erbanlagen (Mutationen) in den Keimzellen und auch in den Körperzellen hervorrufen können, in einem Katalog der Öffentlichkeit bekanntgemacht werden? Die Bundesregierung möchte davon absehen, einen Katalog von mutagenen Stoffen zu veröffentlichen. Es sind etwa 400 Stoffe synthetischer und natürlicher Herkunft bekannt, die sich im Experiment als mutalten erwiesen haben. Diese Untersuchungsergebnisse lassen sich indessen nicht einfach auf den Säugetierorganismus und auf den Menschen übertragen. Bei einem Teil dieser Stoffe wirkt sich die mutagene Eigenschaft beim Menschen nicht aus, bleibt unauffällig oder der Mensch wird nur mit einer solchen Dosis kontaminiert, die unwirksam ist. Ein anderer Teil wird trotz der bekannten mutagenen Eigenschaft unter ärztlicher Aufsicht und Verantwortung zur Bekämpfung schwerer Infektionskrankheiten eingesetzt. Diese kurze Darstellung zeigt, daß sowohl die Extrapolation von gewiß korrekten Untersuchungsergebnissen auf den Menschen als auch die SchadenNutzen-Abwägung zur Zeit noch sehr schwierig ist. Die Bekanntgabe einer Aufstellung von mutagenen Stoffen würde sich bei dieser Sachlage in der Öffentlichkeit so auswirken, daß Fehleinschätzungen zu erwarten sind und damit der so nicht zutreffende Eindruck hervorgerufen wird, man sei von einer Vielzahl derartiger Stoffe direkt bedroht. 2670* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 Die Bundesregierung befaßt sich ständig mit der Problematik dieser Stoffgruppe und prüft zur Zeit, ob und welche Regelung des Verkehrs mit diesen Stoffen, vor allem im Rahmen des in Vorbereitung befindlichen Giftgesetzes, getroffen werden kann. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal vom 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Nölling (SPD) (Drucksache 7/769 Fragen A 40 und 41): Warum gehen die Vorbereitungen zur Gründung eines schifffahrtsmedizinischen Instituts nur so schleppend voran? Ist die Bundesregierung bereit, die Initiative zur baldigen Gründung eines solchen Instituts zu ergreifen? Zu Frage A 40: Die Vorbereitungen einer Umwandlung der beim Bernhard-Nocht-Institut für Tropenkrankheiten in Hamburg bestehenden Abteilung für Schiffahrtsmedizin in ein eigenes Institut stößt hinsichtlich der laufenden Förderung auf eine Reihe von Schwierigkeiten. So konnte bisher noch keine verbind- liche Absprache mit den in Frage kommenden Bundesländern über die Finanzierung, insbesondere der Folgekosten erzielt werden. Erschwerend wirkt sich auch die Stellungnahme des Wissenschaftsrates aus, daß es sich bei einem solchen Institut nicht um eine reine Forschungseinrichtung handele, so daß eine Anwendung des Königssteiner Abkommens oder seiner Folgeabkommen zu einer gemeinsamen Bund-Länder-Finanzierung in diesem Rahmen nicht möglich erscheint. Es ist daher leider auch heute noch nicht abzusehen, ob lediglich eine Verstärkung der jetzigen Abteilung für Schiffahrtsmedizin in Frage kommen wird oder ob und wann ein eigenes Institut für diese Aufgaben gegründet werden kann. Zu Frage A 41: Die Bundesregierung ist der Ansicht, daß eine Verstärkung der schiffahrtsmedizinischen Forschung, Beratung und Praxis erforderlich ist. Sie ist daher bemüht, durch Forschungsaufträge aus dem Bereich der Seeschiffahrt wie der Binnenschiffahrt eine solche Entwicklung zu fördern. Sie wird auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten weitere Initiativen zur Gründung eines Instituts für Schiffahrtsmedizin ergreifen. Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß wesentliche Beiträge hierzu von den an der Schiffahrt interessierten Ländern kommen müssen, ohne die jede Initiative der Bundesregierung schließlich ohne durchgreifende Wirkung bleiben muß. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 45) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die Kanalisierung der Saar nicht zur dringend erforderlichen Strukturverbesserung der Saarwirtschaft beiträgt, sondern genau umgekehrt die bestehende Monostruktur noch weiter verfestigt, und daß darüber hinaus angesichts der über kurz oder lang zu erwartenden Harmonisierung der Wegekosten zwischen Schiene und Wasserstraße schließlich überhaupt noch ein Frachtvorteil auf der Kanalstrecke gegenüber der Schiene übrigbleibt? Die Regierungen vom Saarland und von Rheinland-Pfalz haben am 30. Januar 1973 gemeinsam erklärt, daß sie zwar mehr für das Projekt eines Saar-Pfalz-Rhein-Kanals plädieren, ein Ausbau der Saar bis zur Mosel aber auch zur Stabilisierung des montan-industriellen Kerns der Saarwirtschaft beitragen würde. Auch die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes sieht in einem Ausbau der Saar in Verbindung mit zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen ein „geeignetes Instrument zur Realisierung der strukturpolitischen Ziele des Saarlandes". Die Bundesregierung ist mit den Ländern der Auffassung, daß der Saarausbau verbunden mit einer Fortführung des „Regionalen Aktionsprogramms Saarland/Westpfalz" wesentlich zur Verbesserung der bestehenden Struktur in beiden Randgebieten beiträgt. Bei einem Ausbau der Saar werden der Wirtschaft Frachtvorteile von insgesamt 263 Millionen DM (Gegenwartswert auf den 1. Januar 1972 diskontiert) zuwachsen. Ob und in welcher Weise eine Harmonisierung der Wegekosten diese Aussage verändert, wird von den Zurechnungsmodalitäten der Kosten abhängen. Diese Frage kann aber nur im europäischen Rahmen gelöst werden. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 46) : Trifft es zu, daß im Zuge der Neuorganisation der Wasserstraßenverwaltung in Baden-Württemberg in Zukunft nur noch eine Wasser- und Schiffahrtsdirektion erhalten bleibt, und daß dabei daran gedacht ist, die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart am Sitz der Landesregierung bestehen zu lassen und das Personal und die Aufgaben der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Freiburg auf die Stuttgarter Direktion zu übertragen? Nach einem Gutachten des Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung sollen die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen im gesamten Bundesgebiet neu geordnet und ihre Zahl auf etwa die Hälfte verringert werden. Im Zuge der Auswertung dieses Gutachtens ist für eine Erörterung mit der Personalvertretung meines Hauses u. a. auch eine Zusammenlegung der Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Freiburg und Stuttgart in Stuttgart zur Diskussion gestellt. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen worden. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 2671* Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander vom 19. Juni 1973 auf .die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 53) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Anerkennung im Ausland abgelegter Reifeprüfungen durch die Kultusministerkonferenz nur in einem sehr zeitraubenden Verfahren möglich ist und daß bei einem oft monatelangen Warten auf eine Entscheidung der Kultusministerkonferenz Abiturienten aus Entwicklungsländern in unzumutbarer Weise an der Aufnahme des Studiums gehindert werden, und welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung im Rahmen der verfassungsmäßigen Zuständigkeiten, auf eine Beschleunigung dieses Verfahrens hinzuwirken? Das Anerkennungsverfahren für im Ausland abgelegte Reifeprüfungen ist Angelegenheit der Länder, die hierfür bei dem Sekretariat der Konferenz der Kultusminister eine Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen eingerichtet haben. Die Bundesregierung kann auf das dort geübte Verfahren im einzelnen keinen Einfluß nehmen. Weil zum Teil bei der Bearbeitung umständliche Nachforschungen erforderlich sind, können von Fall zu Fall unterschiedlich lange Wartezeiten entstehen. Ich bin jedoch gerne bereit, die Konferenz der Kultusminister auf das in Ihrer Frage beschriebene Problem aufmerksam zu machen.
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    Rede von Paul Röhner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Kollege Gallus, ich bin so fair, zuzugeben, daß ich nichts zugebe, was ich nicht weiß. Letzteres war mir nicht bekannt, infolgedessen kann ich hier auch keine Bestätigung aussprechen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Zurück zur Mineralölsteuer. Ich entdecke, sagte ich, im Agrarhaushalt 1973 trotz dieser Inaussichtstellungen keine Abhilfe, obwohl — es geht hier nicht um die zusätzlichen Ansätze für die Dieselkraftstoffverbilligung, sondern um den sonstigen Kostenbereich — die zusätzlichen Belastungen, die aus der doppelten Erhöhung der Mineralölsteuer für die Landwirtschaft erwachsen sind, sich nunmehr auf 165 Millionen DM pro Jahr belaufen. Wenn jetzt der Herr Bundeslandwirtschaftsminister anwesend wäre, Herr Kollege Gallus, dann müßte ich an dieser Stelle sagen, daß zu diesem Punkt der mir von ihm in den letzten Tagen zugestellte Brief wegen der Mineralölsteuerbelastung im Zusammenhang mit dem LKW-Einsatz absolut unbefriedigend ist. Es ist für mich keine Lösung wenn der Minister — ich habe ihn angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten — lediglich zu antworten weiß, das gehe wegen verschiedener technischer Schwierigkeiten nicht. Hier geht es um eine zusätzliche echte Kostenbelastung, und das bedeutet eine zusätzliche Wettbewerbsverschlechterung der einheimischen Landwirtschaft gegenüber den EWG-Landwirtschaften.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich möchte auf eine weitere Schwierigkeit hinweisen, die ich in diesem Bundeshaushalt — Einzelplan 10 — nicht berücksichtigt sehe; das ist die Frage der Landwirtschaft in den Problemgebieten. Auch aus Gründen des Umweltschutzes ist in diesen Regionen, die Beibehaltung einer leistungsfähigen Landwirtschaft nicht nur erforderlich, sondern sie stellt auch in wirtschaftlicher Hinsicht die billigste Lösung dar. Der EG-Ministerrat hat eine entsprechende Entschließung verabschiedet und wird in Kürze dazu Richtlinien und Verordnungen erlassen. Die Bundesregierung hat angekündigt, daß sie sich diesen Aufgaben nicht entziehen will. Dann muß aber auch für diesen Bereich, zumindest in einer mittelfristigen Finanzplanung, ein entsprechender Ansatz eingestellt, ein angemessener Beitrag bereitgestellt werden. Solche Ansätze sind notwendig, um den hier auftretenden sozialen Problemen in diesen Räumen gerecht zu werden, aber ebenso um, wie es in der Regierungserklärung heißt, die gepflegte Erholungslandschaft auch in Zukunft für Freizeiten und Urlaub geeignet zu erhalten.
    Ich darf noch ein letztes Problem, das immer stärker nach einer Lösung drängt, hier aufzeigen. Es ist die Frage der Mitwirkung des Parlaments bei der Durchführung der Gemeinschaftsaufgaben Agrarstruktur und Küstenschutz. Machen wir uns
    nichts vor: Durch das neue Gemeinschaftsaufgabengesetz — wir haben es hier alle beschlossen — ist die Mitwirkung des Parlaments weitgehend zu einer Farce geworden.

    (Abg. Dr. Ritz: Leider!)

    Erst wenn sich die Exekutiven von Bund und Ländern auf ihren Mittelbedarf und auf die Einsatzpunkte geeinigt haben, wird der Bundestag und werden die Länderparlamente mit diesen Vorschlägen befaßt. Da hier ein sehr kompliziertes finanzielles Gebilde aufgebaut worden ist und Fristen zur Durchführung gesetzt sind, ist der Bundestag in einer ganz prekären Situation. Macht er nämlich von seinem Haushaltsrecht Gebrauch, dann gefährdet er praktisch für ein bis zwei Jahre die Durchführung des Vorschlags der Exekutiven. Dadurch wird der Bundestag in diesem Bereich zu einem reinen Ratifizierungsorgan herabgewürdigt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Deshalb bin ich der Meinung, daß die im Frühjahr 1973 neu gebildete Enquete-Kommission zur Verfassungsreform sich sehr ausführlich mit diesem Problem befassen muß und dabei das Ziel haben sollte, dem Bundestag in Zukunft wiederum ein stärkeres Recht zur Mitwirkung und zur Mitgestaltung im Bereich der Gemeinschaftsaufgaben einzuräumen.
    Meine Damen und Herren, ich sagte eingangs, daß man nach dem Verlauf der allgemeinen öffentlichen Diskussion vielfach zu der Meinung gelangen könnte, die drängenden Agrarprobleme seien heute mehr oder weniger gelöst. Die Absicht meines kur- I zen Beitrages war es, in einigen konkreten Punkten die unverändert ungelösten Existenzfragen unserer Landwirtschaft bewußt in einer Haushaltsdebatte anzusprechen. Ich verkenne nicht, daß die Agrarprobleme im Augenblick etwas in den Hintergrund getreten zu sein scheinen. Aber übersehen wir nicht: noch im Laufe dieses Jahres wird uns durch die Diskussion des Ministerrates, durch die Diskussion über die Neuorientierung der Agrarpolitik durch die Wirtschafts- und Währungsfragen, die neu vor uns stehen und einer Lösung bedürfen, allen sehr nachhaltig klargemacht werden, daß wir sehr rasch in Pflicht genommen werden und hier bald Antworten und Lösungen zu finden haben.

    (Abg. Dr. Ritz: Sehr wahr!)

    Das bedeutet, meine Damen und Herren, daß wir zuerst und besser als bisher im Haushalt die Voraussetzungen zu schaffen haben, daß unsere Landwirtschaft, daß unsere ländliche Bevölkerung mit mehr Vertrauen und mehr Zuversicht in die Zukunft schauen kann als bisher.
    Diese Voraussetzungen erfüllt nach der Auffassung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion •der vorgelegte Agrarhaushalt 1973 leider nicht. Wir werden deshalb diesem Etat unsere Zustimmung nicht geben können. Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Löffler.




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    Rede von Lothar Löffler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Trotz der Bemerkungen von Herrn Röhner zum Schluß seiner Ausführungen möchte ich meine Ausführungen damit beginnen, daß ich sage: Der Ihnen vorgelegte Einzelplan 10 beweist einmal mehr, mit welchem Ernst die Bundesregierung und die Fraktionen der Koalition die Verantwortung für die deutsche Landwirtschaft und für die ländlichen Räume in der Bundesrepublik Deutschland sehen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Daran ändert — nebenbei gesagt, Herr Röhner — auch nichts, daß Sie versucht haben, mit einem feinen Besen einige Krümel zusammenzukehren, auf die ich später noch eingehen werde.
    Der Herr Bundeskanzler hat in seiner Regierungserklärung vom 18. Januar zur Agrarpolitik gesagt:
    Unser Ziel wird es bleiben, die in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen an der allgemeinen Wohlstandsentwicklung teilnehmen zu lassen. Die Landwirtschaft muß zu einem gleichrangigen Teil unserer modernen Volkswirtschaft werden.
    Das ist die programmatische Grundlage für die Agrarpolitik der sozialliberalen Koalition.
    Heute liegen Ihnen in dem Einzelplan 10 einige Teile des konkreten Programmes, ausgedrückt und belegt durch Zahlen, vor. Aus der Bemerkung des Herrn Bundeskanzlers ist bereits zu ersehen, daß niemand, Herr Röhner, wie Sie es von hier oben unterstellt haben, der Meinung ist, daß wir die Probleme der deutschen Landwirtschaft und der ländlichen Räume insgesamt schon gelöst hätten. Wir sind uns alle selbstverständlich bewußt, daß diese Aufgabe nicht in wenigen Jahren zu lösen sein wird. Sie wird wahrscheinlich eine ständige, eine immer-währende Aufgabe bleiben, und es wäre außerordentlich gut, wenn wir uns bei der Durchführung dieser Aufgabe etwas besser verständigen könnten.
    Das agrarpolitische Ziel der sozialliberalen Koalition ist notwendig und wichtig. Jeder weiß aber auch, daß der Weg dahin außerordentlich schwer ist. Er ist schwer aus verschiedenen Gründen. Einmal ist er schwer, weil man vielleicht den heutigen Weg erst verhältnismäßig spät beschritten hat und deshalb — natürlich, Herr Dr. Ritz! — einige Entwicklungen, die jetzt mit ziemlicher Brisanz auf uns zukommen, in einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Jahren oder Jahrzehnten bewältigt werden müssen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Der zweite Punkt ist, daß die Kompetenzen für den Gesamtbereich der Agrarpolitik, wie die Verhältnisse nun heute einmal sind, auf drei verschiedenen Ebenen liegen, einmal bei der EWG, einmal beim Bund und natürlich auch bei den Ländern. Das bringt eine Reihe objektiver Schwierigkeiten mit sich. Eine Schwierigkeit besteht z. B. darin, daß man einem der Kompetenzträger, nämlich dem Bund, ständig den agrarpolitischen Schwarzen Peter zuspielen möchte. Auch das, Herr Röhner, klang heute in Ihren Ausführungen an. Wir müssen uns, wenn
    wir sachliche Agrarpolitik betreiben wollen, dazu bequemen, uns darüber zu verständigen, daß be- stimmte Maßnahmen in der EWG in Brüssel, andere wiederum im Lande beschlossen und durchgeführt werden. Man kann dann nicht für alle Folgeerscheinungen getroffener oder nicht getroffener Maßnahmen einseitig den Bund verantwortlich machen und gleichzeitig immer wieder die Forderung an den Bund stellen, er solle sparen, sparen, sparen. So kann man das, glaube ich, Herr Kollege Röhner und meine sehr verehrten Damen und Herren von der Opposition, nicht tun; das ist keine solide Agrarpolitik.
    Sie haben hier zwei Anträge eingereicht, die dem Hause auf den Drucksachen 7/809 und 7/810 vorliegen. Wahrscheinlich wird dazu noch einiges gesagt werden müssen.
    Da ich von den Kompetenzen gesprochen habe, muß man wohl feststellen, daß gerade der Bund in den letzten Jahren die ihm verbliebenen Kompetenzen so kräftig wie noch nie in der Geschichte der deutschen Agrarpolitik genutzt hat.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich darf kurz den Beweis für diese Feststellung antreten!

    (Zuruf des Abg. Dr. Ritz!)

    — Na, warten Sie doch erst ab, Herr Dr. Ritz! — In diesem Jahr werden für die Agrarpolitik rund 800 Millionen DM mehr als im Vorjahr aufgewendet. Diese enorme Steigerung kommt in erster Linie dem Ausbau des landwirtschaftlichen Sozialsystems zugute. Nun hat Herr Kollege Röhner gesagt: Na ja, das haben die Landwirte teilweise selber finanziert, und außerdem kommt es ja nicht mehr den aktiven, sondern den inaktiven Landwirten zugute.
    Was das Argument der Selbstfinanzierung anlangt, so kann ich mich erinnern, daß es auch in früheren Jahren Ausgleichszahlungen für die deutsche Landwirtschaft gegeben hat, weil sich bestimmte europäische Regelungen für die deutsche Landwirtschaft sehr schädlich auswirkten. Nur haben sich diese Ausgleichszahlungen nicht in positiven Elementen einer anschließenden deutschen Agrarpolitik niedergeschlagen.
    Was die inaktiven Angehörigen der deutschen Landwirtschaft angeht, so darf man doch nicht vergessen, daß die Altenlast, die die aktiven Landwirte tragen müssen, über 10 % des landwirtschaftlichen Einkommens beanspruchen. Wenn also für die Altenteiler einiges getan wird, dann haben auch die aktiven Landwirte davon einen Nutzen.
    Um das Ausmaß dieser Entwicklung auf agrarsozialem Gebiet zu kennzeichnen, lassen Sie mich einige wenige Zahlen nennen. Von 1965 bis 1969 stiegen die Ausgaben für die landwirtschaftliche Sozialpolitik von 610 um 265 auf 875 Millionen DM. Im Haushaltsplan 1970 blieb es zunächst noch bei dieser Zahl. In diesem Jahr, also drei Jahre später, belaufen sich die Ausgaben für agrarsoziale Zwecke auf über 1,8 Milliarden DM, und im nächsten Jahr dürfte bereits die 2-Milliarden-DM-Grenze für diese Aufgaben überschritten werden. Das entspricht einer



    Löffler
    jährlichen Zunahme während der Regierung der sozialliberalen Koalition um rund 330 Millionen DM für die ländliche Sozialpolitik. Zum Vergleich nenne ich noch einmal, meine Damen und Herren von der Opposition, die Gesamtsteigerungsrate für den Vierjahreszeitraum von 1965 bis 1969: 265 Millionen DM.
    Gestern hat Professor Carstens in seiner Rede die Leistungen vermißt, die den Anspruch der heutigen Bundesregierung rechtfertigen, eine Regierung der sozial Schwachen zu sein. Hier hat er eine solche Leistung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Er täte gut daran, wenn er sie sich von den Fachleuten seiner Fraktion noch näher erläutern lassen würde, damit ihm deutlich wird, welch ein großer Schritt nach vorn in der nationalen Agrarpolitik hier getan worden ist. Diese Zahlen drücken viel mehr als schöne Worte die Bereitschaft dieser Regierung aus, der Landwirtschaft zu helfen.
    Dabei muß auch noch etwas anderes berücksichtigt werden, was ich hier nur in aller Vorsicht ansprechen möchte. Diese sozialen Mittel kommen den Berechtigten ungekürzt und direkt zugute. Das kann man von vielen agrarpolitischen Maßnahmen, die gefordert werden, und auch von einigen Mitteln aus den Ausgabengruppen des Einzelplans 10 nicht unbedingt sagen. Ich habe manchmal den Eindruck, daß viele Forderungen, die unter Hinweis auf die Lage in der Landwirtschaft von verschiedenen Seiten erhoben werden, weniger den einzelnen Landwirten dienen als den vielen Branchen und Institutionen, die sich um die Landwirtschaft herum-ranken. Bei der Agrar- und Sozialpolitik ist das zum Glück anders. Deshalb ist es zu begrüßen, daß sich die Bundesregierung vorgenommen hat, in dieser Legislaturperiode die landwirtschaftliche Sozialsicherung weiter auszubauen. Die volle Unterstützung der Fraktionen der Koalition hat sie dabei.
    In diesem Jahr ist die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" angelaufen. Der erste Rahmenplan für diese Aufgabe gilt seit dem 1. Januar 1973. Dieses Programm wird von der Bundesregierung mit 1,2 Milliarden DM bedient.
    Bei der Durchführung der Gemeinschaftsaufgaben ergeben sich einige Probleme. Auf ein Problem hat der Herr Kollege Röhner zu Recht hingewiesen. Es besteht darin, daß der von Bund und Ländern gemeinsam aufgestellte Rahmenplan dann, wenn der Bundeshaushalt beraten wird, bereits vorliegt. Änderungen wären wohl rein verfassungsrechtlich noch möglich, sind politisch aber fast undenkbar, denn jede Änderung brächte den ganzen wohlausgewogenen Plan durcheinander. Das Verhältnis zwischen Finanzzuweisung an die einzelnen Länder einerseits und den Aufwendungen für die einzelnen Maßnahmen andererseits würde durch nachträgliche Änderungen ganz empfindlich gestört werden. Man wüßte nicht, ob man den Plan noch einmal mit den nach dem Gesetz notwendigen Stimmen zustande brächte.
    Der zuständige Fachausschuß und auch der Haushaltsausschuß haben sich bei den Beratungen mit diesem Problem eingehend beschäftigt und werden in Zusammenarbeit mit der Regierung bemüht sein, sich so früh wie möglich in das Planungsgeschehen einzuschalten. Wie gesagt, die entsprechenden Schritte sind bereits unternommen worden. Eines darf man aber natürlich nicht vergessen. Das Gesetz ist von diesem Bundestag beschlossen worden. Man kann nicht ein Gesetz beschließen und nachträglich sagen: Jetzt werden die Finanzkompetenzen des Bundestages, die Kontrollmöglichkeit des Bundestages eingeschränkt. Der Bundestag selbst hat die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen. Dies ist ja nicht von irgendwoher über uns gestülpt worden, sondern von uns selbst so beschlossen worden. Wir müssen uns also bemühen, mit diesem Gesetz nun so gut zu arbeiten, wie es geht, und bei einer künftigen Novellierung jene Dinge besser zu berücksichtigen, als das 1969 geschehen ist.

    (Abg. Dr. Ritz: Da gibt es ja keinen Streit!)

    Bei der aus konjunkturpolitischen Gründen vorgesehenen Streckung der Gemeinschaftsaufgaben um 10 % des Gesamtfinanzvolumens handelt es sich nicht um eine Kürzung, wie es, glaube ich, Herr Dr. Jenninger — ich habe das nicht so ganz richtig mitbekommen — heute vormittag wieder gesagt hat. Die beschlossenen Maßnahmen bleiben so, wie sie im Rahmenplan enthalten sind, stehen. Allerdings wird ein Teil von ihnen in das nächste Haushaltsjahr hinübergezogen. Dies ist, glaube ich, vertretbar. Die Ausbringung einer globalen Minderausgabe, wie sie Herr Dr. Jenninger heute vormittag gefordert hat, stellt eine Kürzung dar, die niemand will. Ich glaube, auch Sie Herr Kollege Dr. Jenninger, wollen diese Kürzung nicht.

    (Abg. Dr. Jenninger: Wie schlägt sich das haushaltsmäßig nieder?)

    — Das müssen wir abwarten.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang noch einige Bemerkungen über konjunkturgerechten Haushalt und sachpolitische Erfordernisse. Finanzpolitiker sind bekanntlich keine Wundermänner, auch wenn häufig von ihnen in schlichter Selbstverständlichkeit, und, wie ich leider hinzufügen muß, in finanzpolitischem Unverstand Wunder erwartet werden. Auf den privaten Haushalt eines jeden einzelnen übertragen, sähen diese Wunder etwa folgendermaßen aus: Statt schlichten Doppelkorns wird nur noch guter Weinbrand getrunken. Statt Butterschnitten werden nur noch feine Pasteten gegessen. Statt Hemden aus Baumwolle werden nur noch solche aus Seide getragen. Das alles wird dadurch finanziert, daß der Hausfrau das monatliche Kostgeld um 400 DM gekürzt wird. — Meine sehr verehrten Damen und Herren, dies kann tatsächlich keine solide Finanzpolitik zuwege bringen. Ich befand mich aber in einer ganz ähnlichen Situation, als ich den Einzelplan 10 durchgearbeitet habe. Eine sehr große berufsständische Organisation, deren Name mir jetzt leider entfallen ist,

    (Heiterkeit)




    Löffler
    hat am 9. Mai 1973 zusätzliche Forderungen in Höhe von über 460 Millionen DM an den Einzelplan 10 erhoben. Man ist als Berichterstatter sogar noch geneigt, das alles gründlich durchzuarbeiten, zu überlegen, was man da vielleicht noch aufnehmen könnte, wo man vielleicht noch Deckungsvorschläge mobilisieren könnte. Man nimmt das durchaus ernst. Aber 24 Stunden später, am 10. Mai 1973, kommt eine neue Stellungnahme dieses Verbandes zum zweiten Stabilitätsprogramm der Bundesregierung auf den Tisch. Darin lese ich folgenden bemerkenswerten Satz — ich zitiere —:
    Im übrigen muß unbedingt sichergestellt werden, daß Bund, Länder und Gemeinden die notwendigen Ausgabebeschränkungen verwirklichen.
    Da kann man als gutwilligster Finanzpolitiker mit großem agrarpolitischen Herzen eigentlich nur noch passen. Herr Carstens hat es sich gestern relativ einfach gemacht. Er hat gesagt: Das, was die Bundesregierung treibt, ist keine solide Finanzpolitik. Ich möchte Ihnen sagen: leider hat auch die Opposition — ähnlich wie der von mir erwähnte Verband — in früheren Jahren etwa den gleichen Weg verfolgt, insgesamt weniger, aber im einzelnen mehr zu fordern. Mein Kollege Hoppe hat heute vormittag schon darauf hingewiesen. Es sieht so aus, als ob es auch bei der diesjährigen Haushaltsberatung auf dieses Ihr wunderfinanzpolitisches Konzept hinauslaufen wird. Dazu kann ich nur sagen: das wäre dann keine solide Finanzpolitik.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Die Regierungskoalition hat sich in Abwägung all der Risiken, all der Probleme, all der Aufgaben darum bemüht, Ihnen einen Haushalt vorzulegen, der auch vor den Angehörigen der deutschen Landwirtschaft Bestand haben kann. Ein Beweis dafür: wir haben eine Reihe von Änderungen im Einzelplan 10 eingebaut. Diese Änderungen beweisen, daß weder Regierung noch Parlament vor Problemen oder unabweisbaren neuen Erfordernissen die Augen verschließen. So wurden Mittel in Höhe von 37,5 Millionen DM für die Beseitigung der Sturmschäden in den norddeutschen Forsten bereitgestellt, um 32 Millionen DM wurde die Gasölverbilligung als zwangsläufige Folge der Erhöhung der Mineralölsteuer aufgestockt, der Fischereischutz in den isländischen Gewässern wird durch 1,2 Millionen DM verstärkt. Diese zusätzlichen Beträge werden teils durch Kürzungen bei anderen Titeln im Einzelplan 10, teils durch Umschichtungen aus dem Einzelplan 60 gedeckt.
    In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch eine ganz kleine Verbesserung erwähnen, von der ich meine, daß sie etwas zu klein ausgefallen ist. Es wurden nämlich auch die Mittel für die Verbraucheraufklärung erhöht, und zwar um schlichte eine Million DM. Hierbei handelt es sich um eine außerordentlich wichtige Aufgabe, wenn man bedenkt, daß rund 30 % der Nettoeinkommen der deutschen Familien immer noch für Nahrungsmittel ausgegeben werden. Informationen über Preiszusammenhänge, über Qualität des reichhaltigen Angebots und saisonbedingte Preisentwicklungen haben bei dieser Sachlage eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung, die wir nicht verkennen dürfen. Solche Informationen sind auch nötig, um den freien Entscheidungsprozeß in unserer Wirtschaftsordnung zu fördern, ohne den sich unsere Wirtschaftsordnung von der Freiheit nicht zur Unfreiheit, sondern zu einer Schwester der Unfreiheit, nämlich zur Manipulation hin bewegen würde. Das wollen auch wir alle nicht, wie das heute vormittag in der Debatte zum Ausdruck gekommen ist. Insofern begrüßen wir, daß die Regierung die Verbraucheraufklärung künftig noch stärker fördern möchte.
    Eine kurze Schlußbemerkung. Kein Haushalt wird alle Wünsche erfüllen können, da man von den einzelnen Gruppen nicht erwarten kann, daß sie sich so verhalten, wie es einmal ein französischer Denker geraten hat, der gesagt hat: Wer seine Wünsche zähmt, ist immer reich genug! Eine soziale Gesellschaft kann auch nicht der öffentlichen Bedürfnislosigkeit das Wort reden. Dennoch werden die Wünsche und das, was durch einen Haushalt machbar ist, selten deckungsgleich sein. Im Einzelplan 10 sind Wünsche und Machbares auf einen vernünftigen Nenner gebracht worden, der den gesellschaftspolitischen Zielvorstellungen und Aufgaben im ländlichen Raum gerecht wird. Wir bitten um Annahme dieses Einzelplanes.

    (Beifall bei der SPD.)