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    Deutscher Bundestag 45. Sitzung Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 Inhalt: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1973 (Haushaltsgesetz 1973) (Drucksachen 7/250, 7/599); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung — Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 7/728) Grobecker (SPD) . . . . . . . . 2561 B Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . . 2562 C Haehser (SPD) . . . . . . • . 2570 A Hoppe (FDP) . . . . . . . . . 2574 D Schmidt, Bundesminister (BMF) . . 2576 C Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 7/729, 7/760) Röhner (CDU/CSU) 2579 A Kulawig (SPD) 2579 D Dr. Erhard (CDU/CSU) 2581 D Dr. Arndt (Berlin) (SPD) . . . . 2587 B Dr. Graf Lambsdorff (FDP) . . . 2594 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 7/730) Röhner (CDU/CSU) . . . 2607 A, 2620 C Löffler (SPD) . . . . . 2610 A, 2622 A Gallus (FDP) . . . . . . . . . 2612 D Ertl, Bundesminister (BML) . . . . 2616 D Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) 2621 A Ronneburger (FDP) 2622 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksache 7/732) Müller (Nordenham) (SPD) 2623 A, 2627 C, 2640 C Schulte (Schwäbisch Gmünd) (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2625 B Ollesch (FDP) . . . . . . . . . 2630 C Dr. Lauritzen, Bundesminister (BMV) 2633 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 2637 C Engelhard (FDP) 2639 B Schmitt (Lockweiler) (CDU/CSU) . 2640 A Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache 7/735) Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . . 2641 B Dr. Sperling (SPD) 2642 C Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 7/738) Esters (SPD) 2644 C Picard (CDU/CSU) 2645 D Dr. Holtz (SPD) . . . . . . . 2646 D Zywietz (FDP) 2649 C Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . 2651 D Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 2655 A II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksache 7/739) Simpfendörfer (SPD) . . 2655 C, 2658 B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 2657 C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksache 7/741) Dr. Ehmke, Bundesminister (BMFT/BMP) . . . . . . . . 2659 B Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . . 2659 B Dr. von Bülow (SPD) . . . . . . 2660 A Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft (Drucksachen 7/742, 7/791) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 2660 C Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 7/743) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 2661 A Blank (SPD) 2661 B Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 7/747) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 2662 B Haehser (SPD) . . . . . . . . 2663 C Haushaltsgesetz 1973 (Drucksachen 7/748, 7/761) Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 2664 D Hoppe (FDP) 2665 D Fragestunde (Drucksache 7/769) Fragen A 55 und 56 des Abg. Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) : Qualifikation und Funktion des Staatssekretärs Gaus Ravens, Parl. Staatssekretär (BK) . 2599 C, D, 2600 A, B, C Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) . . 2599 C, D, 2600 B, C Wischnewski (SPD) 2600 A Frage A 12 des Abg. Dr. Hupka (CDU/CSU) : Einführung deutscher Sprachkurse für Aussiedler durch die ARD Baum, Parl. Staatssekretär (BMI) . . 2600 D, 2601 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) 2601 A Frage A 43 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Frühstück der Schulkinder und Subventionierung der Schulmilch Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) . . . . 2601 B, C, D, 2602 A Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . 2601 B, C, 2602 A Frage A 42 des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) : Übernahme der Kosten für den Förderschulbesuch jugendlicher Spätaussiedler Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) . . . . . 2602 A, C, 2603 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 2602 C, D, 2603 A Dr. Hupka (CDU/CSU) 2603 A Frage A 5 des Abg. Scheu (SPD) : Meldungen über ein Schulungszentrum der Aktion Neue Rechte Baum, Parl. Staatssekretär (BMI) . 2603 B, C Fragen A 8 und 9 des Abg. Egert (SPD) : Anteil der Umweltforschung am Forschungsprogramm der Bundesregierung, spezielle Gebiete der Forschungsvorhaben und Abstimmung mit den Forschungsvorhaben der Universitäten Baum, Parl. Staatssekretär (BMI) . . 2603 D, 2604 B Egert (SPD) . . . . 2604 A Frage A 44 des Abg. Lambinus (SPD) : Sicherheitsgurte in Mietfahrzeugen für Selbstfahrer Haar, Parl. Staatssekretär (BMV) . . 2604 C Fragen A 47 und 48 des Abg. Vahlberg (SPD) : Förderung der marktnahen Entwicklung auf dem Gebiet der elektronischen Datenverarbeitung Dr. Hauff, Parl. Staatssekretär (BMFT/BMP) . . . . 2604 D, 2605 A Frage A 52 des Abg. Engholm (SPD) : Vergabe öffentlicher Mittel für die berufliche Bildung Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 2605 B, C, D Engholm (SPD) . . . . . . . . 2605 C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 III Frage A 51 der Abg. Frau Meermann (SPD) : Französischunterricht Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 2605 D, 2606 A Frau Meermann (SPD) . . . . . . 2606 A Frage A 54 des Abg. Ziegler (CDU/CSU) : Kriterien für die Gewährung bezahlten Bildungsurlaubs Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 2606 B, C Ziegler (CDU/CSU) . . . . . . 2606 B, C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 2666 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 2667* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Herold (BMB) auf die Fragen A 1 und 2 — Drucksache 7/769 — des Abg. Wohlrabe (CDU/ CSU) betr. Meldungen über die Eingliederung des RIAS in den Sender Freies Berlin — Unterstützung des RIAS durch die Bundesregierung 2667* C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Fragen A 3 und 4 — Drucksache 7/769 — des Abg. Walther (SPD) betr. Unterbringung des Bundesgrenzschutzes auf dem Flughafen Frankfurt und Dauer des Einsatzes . . . . . . . 2667* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Frage A 6 — Drucksache 7/769 — des Abg. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) betr. Folgerungen der Bundesregierung aus dem Gutachten der Sachverständigenkommission für die Reform des öffentlichen Dienstrechts . . . 2668* B Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Frage A 7 — Drucksache 7/769 — des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) betr. Meldungen über den in der Grenzkommission zu vereinbarenden Austausch von Grundbüchern und Grundakten, aus denen sich die Besitzverhältnisse von Bürgern der Bundesrepublik Deutschland an Grundstücken und Vermögenswerten in der „DDR" ergeben 2668* C Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum (BMI) auf die Fragen A 10 und 11 —Drucksache 7/769 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) betr. Bundeszuschüsse aus Sportförderungsmitteln für die Errichtung von Verwaltungsbauten . . . . . . 2668* D Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan) (BMVg) auf die Frage A 33 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klepsch (CDU/ CSU) betr. Pflichtlektüre für Angehörige der NVA 2669* B Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal (BMJFG) auf die Frage A 39 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) betr. Bekanntmachung der Mutationen bewirkenden Substanzen 2669* C Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal (BMJFG) auf die Fragen A 40 und 41 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Nölling (SPD) betr. Gründung eines schifffahrtsmedizinischen Instituts 2670* A Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar (BMV) auf die Frage A 45 — Drucksache 7/769 — des Abg. Milz (CDU/CSU) betr Auswirkungen der Kanalisierung der Saar auf die Saarwirtschaft 2670* C Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar (BMV) auf die Frage A 46 — Drucksache 7/769 — des Abg. Evers (CDU/CSU) betr. Neuorganisation der Wasserstraßenverwaltung in Baden-Württemberg . . . . 2670* D Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander (BMBW) auf die Frage A 53 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Evers (CDU/ CSU) betr. Anerkennung im Ausland abgelegter Reifeprüfungen 2671* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 2561 45. Sitzung Bonn, den 19. Juni 1973 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete() beurlaubt bis einschließlich Dr. Ahrens *** 23. 6. Dr. Aigner * 19. 6. Alber *** 23. 6. Dr. Artzinger* 20. 6. Amrehn *** 23. 6. Dr. Bangemann * 20. 6. Dr. Barzel 22. 6. Behrendt * 20. 6. Blumenfeld 19. 6. Frau von Bothmer *** 23. 6. Büchner (Speyer) *** 23. 6. Coppik 20. 6. Dr. Corterier * 20. 6. Dr. Dregger *** 23. 6. Dr. Enders *** 23. 6. Fellermaier * 21. 6. Flämig * 21. 6. Gerlach (Emsland) * 20. 6. Dr. Geßner *** 23. 6. Gewandt 20. 6. Dr. Gölter *** 23. 6. Dr. Holtz *** 23. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 6. Kahn-Ackermann *** 23. 6. Dr. Kempfler *** 23. 6. Dr. Klepsch *** 23. 6. Dr. Kliesing *** 23. 6. Koblitz 20. 6. Lautenschlager * 20. 6. Leicht 20. 6. Lemmrich *** 23. 6. Lenzer *** 23. 6. Liedtke 20. 6. Marquardt *** 23. 6. Dr. Martin 20. 6. Memmel * 22. 6. Dr. Mende*** 23. 6. Dr. Müller (München) *** 23. 6. Opitz 20. 6. Frau Dr. Orth 20. 6. Pawelczyk *** 23. 6. Richter *** 23. 6. Dr. Schöfberger 20. 6. Dr. Schwencke *** 23. 6. Dr. Schwörer * 20. 6. Sieglerschmidt *** 23. 6. Dr. Frh. v. Spies 20. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 20. 6. Dr. Starke (Franken) * 20. 6. Strauß 20. 6. Dr. Vohrer *** 23. 6. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete() beurlaubt bis einschließlich Walkhoff * 20. 6. Frau Dr. Walz * 19. 6. Wende 20. 6. Wiefel 20. 6. Frau Dr. Wolf *** 23. 6. Würtz 20. 6. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Herold vom 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wohlrabe (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Fragen A 1 und 2) : Treffen Meldungen zu, daß der RIAS in spätestens zwei Jahren dem Sender Freies Berlin eingegliedert werden soll? Ist die Bundesregierung bereit, dem RIAS Berlin auch in Zukunft jegliche Unterstützung zukommen zu lassen, damit der RIAS seine vielfältigen Informationsaufgaben insbesondere für die Bevölkerung Berlins und die der DDR wahrnehmen kann? Zu Frage A 1: Auf die Frage des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Cantzler habe ich bereits am 31. 7. 1972 mitgeteilt, daß die Überführung des Senders RIAS in den Sender Freies Berlin durch die Bundesregierung weder erörtert noch geplant ist. An dieser Aussage hat sich nichts geändert. Zu Frage A 2: Die Bundesregierung ist dazu im Rahmen des Erforderlichen bereit. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Walther (SPD) (Drucksache 7/769 Fragen A 3 und 4) : Welche Schritte hat die Bundesregierung unternommen, um die auf dem Flughafen Frankfurt am Main eingesetzten Angehörigen des Bundesgrenzschutzes ordnungsgemäß unterzubringen, um sie vor allem gegen den Dauerlärm des Flughafens abzuschirmen? Für wie lange schätzt die Bundesregierung noch die Dauer des Einsatzes von Angehörigen des Bundesgrenzschutzes auf dem Flughafen Frankfurt am Main? Zu Frage A 3: Auf dem Flughafen Frankfurt/Main sind z. Z. ständig 88 BGS-Beamte im Sicherheitsdienst eingesetzt, die im wöchentlichen Turnus aus ihren Standorten abgestellt werden. Nachdem sie zunächst mangels anderer Unterbringungsmöglichkeiten nur in behelfsmäßig hergerichteten Räumen untergebracht waren, konnten seit Februar d. J. zwei ehemalige Bürogebäude auf dem Flugplatz zur Verfügung gestellt werden. Diese wurden vorher als Unterkunfts- 2668* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 gebäude mit einem Kostenaufwand von ca. 400 000 DM entsprechend hergerichtet. Wenn sie auch den allgemeinen Anforderungen entsprechen, so sind die darin untergebrachten Beamten wegen der Leichtbauweise dieser Gebäude den Lärmeinwirkungen des Flugplatzes, die vor allem von vor dem Gebäude liegenden Stand- und Ladepositionen der Nachtfrachtmaschinen herrühren, besonders ausgesetzt. Aufgrund von Bemühungen der zuständigen BGS-Verwaltung werden jedoch durch die Frankfurter Flughafen-AG z. Z. Baumaßnahmen durchgeführt, um diese Standpositionen an eine andere Stelle des Flugplatzes zu verlegen. In Kürze ist daher eine wesentliche Verringerung der Lärmeinwirkungen, die sich auf Start- und Landegeräusche reduzieren werden, zu erwarten. Im Benehmen mit der Flughafen-AG wird weiterhin geprüft, ob der Einbau zusätzlicher Lärmschutzeinrichtungen in die Unterkunftsgebäude Erfolg verspricht. Die daneben laufenden weiteren Bemühungen, geeignetere Unterkunftsmöglichkeiten an anderer Stelle zu schaffen, sind bisher im Ballungsraum Frankfurt erfolglos gewesen; sie werden aber fortgesetzt. Zu Frage A 4: Die weitere Dauer und der Umfang des Einsatzes des BGS auf dem Flughafen Frankfurt/Main läßt sich z. Z. nicht absehen. Sie hängt von der Entwicklung der allgemeinen Luftsicherheitslage ab. Es muß aber damit gerechnet werden, daß die Sicherheitslage im Luftverkehr voraussichtlich über Jahre hinweg angespannt bleiben wird. Die Erfahrung zeigt, daß bei gewaltsamen innerstaatlichen oder internationalen Auseinandersetzungen auch der Luftverkehr selbst unbeteiligter Staaten durch terroristische Anschläge bedroht ist. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wagner (Gfinzburg) (CDU/CSU) (Drucksache 7.769 Frage A 6): wie und zu welchen Zeitpunkten wird die Bundesregierung gesetzliche Folgerungen aus dem Gutachten der Sachverständigenkommission für die Reform des öffentlichen Dienstrechts ziehen? Wie ich bereits am 14. Februar 1973 in meinem Bericht vor dem Innenausschuß dieses Hauses u. a. erklärt habe, betrachte ich das Gutachten der Studienkommission für die Reform des öffentlichen Dienstrechts zusammen mit anderen Beiträgen zur Reformdiskussion als eine wesentliche Grundlage für die weiteren Überlegungen. Vordringliche Aufgabe wird es zunächst sein, in enger Zusammenarbeit mit den Bundesressorts und den Bundesländern sowie unter Beteiligung der Organisationen der Angehörigen des öffentlichen Dienstes den Rahmen des Gesamtkonzepts der Reform abzustecken. Inhalt des zu erarbeitenden Gesamtkonzepts werden die notwendigen gesetzlichen und sonstigen Schritte für eine Reform des öffentlichen Dienstrechts sein. Hierzu gehören auch konkrete Vorstellungen über die zeitliche und kostenmäßige Realisierung der einzelnen Reformvorschläge. Bei allen Überlegungen wird zu beachten sein, daß zwischen der Dienstrechtsreform und der funktionalen Verwaltungsreform ein enger Sachzusammenhang besteht. Ich gehe von der Erwartung aus, daß es gelingt, das Gesamtkonzept bis zum Jahresende zu entwikkeln und einen Teil der Reformvorschläge bereits bei der laufenden Gesetzgebungsarbeit zu berücksichtigen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Freiherr von Fircks (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 7) : Treuen Meldungen zu, daß im Rahmen künftiger Verhandlungen der nach dem Zusatzprotokoll zu dem Grundvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der „DDR" zu bildenden Grenzkommission unter anderem auch der Austausch von Grundbüchern und Grundakten, aus denen sich die Besitzverhältnisse von Bürgern der Bundesrepublik an Grundstücken und Vermogenswerten in der „DDR" ergeben, vereinbart werden soll? Ihre Frage beantworte ich mit „Nein". Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Baum vom 19. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/769 Fragen A 10 und 11) : Kann die Bundesregierung bestätigen, daß der Deutsche Sportbund und der Deutsche Leichtathletikverband aus Sportförderungsmitteln des Bundes Zuschüsse für die Errichtung von Verwaltungsbauten (z. B. Nachfinanzierung „Haus des Sports", Errichtung eines „Hauses der Verbände", Errichtung von drei „Führungs- und Verwaltungsschulen" und Errichtung einer Verbandstrainerschule in Darmstadt) von fast 20 Millionen DM eingeplant oder beantragt haben? Trifft es zu, daß eine derarlig massive Verwendung von Sportförderungsmitteln für verbandspolitische Investitionen 70 Lasten sportbezogener Maßnahmen nicht zu vertreten ist? Zu Frage A 10: Der Deutsche Sportbund und der Deutsche Leichtathletikverband haben eine Beteiligung des Bundes an folgenden Vorhaben beantragt: a) Restfinanzierung des Hauses des Sports in Frankfurt/M. mit einer Belastung des Bundes in Höhe von 611 000,- DM b) Finanzierung des Hauses der Verbände, dessen Gesamtkosten nach den bisher vorliegenden Schätzungen zwischen 8,2 und 9,4 Millionen DM betragen sollen c) Beteiligung an der Finanzierung einer Führungs- d) und Verwaltungsschule des Sports in Berlin mit einem Betrag in Höhe von 1,9 Millionen DM e) Beteiligung an der Finanzierung der Verbandstrainerschule des DLV in Darmstadt mit einem Betrag von 1,5 Millionen DM f) Es ist weiter vorgesehen, im Zusammenhang mit dem Bundesleistungszentrum für Judo, Hockey und Schwimmen in Köln eine Trainerakademie zu errichten, wobei Räumlichkeiten in dem. geplanten Unterkunftsgebäude des Bundesleistungszentrums als Trainerakademie mitgenutzt werden sollen. Die Kosten des Unterkunftsgebäudes belaufen sich insgesamt auf ca. 6,8 Millionen DM. Das Vorhaben soll vom Land Nordrhein-Westfalen und vom Bund gemeinsam finanziert werden. Weitere Anträge zur Finanzierung von Vorhaben der genannten Art liegen mir nicht vor. Zu Frage A 11: Die Bundesregierung steht der Errichtung einer Trainerakademie und einer Führungs- und Verwaltungsschule positiv gegenüber, das um so mehr, als die letztere in Berlin liegt. Im Hinblick auf die dringende Notwendigkeit, verbesserte Ausbildungsmöglichkeiten für unsere Trainer zu schaffen, hat sich auch die Deutsche Sportkonferenz für den Bau einer Trainerakademie ausgesprochen. Die Errichtung einer Führungs- und Verwaltungsschule bietet dem Sport eine hervorragende Chance, seine Förderungsstruktur bis hinein in die Vereine modernen Erfordernissen anzupassen und damit die Vielfalt der Aufgaben besser zu meistern. Zur Frage des „Hauses der Verbände" des DSB und der Verbandstrainerschule des DLV in Darmstadt habe ich bereits in meinem Bericht vor dem Sportausschuß des Deutschen Bundestages am 14. März 1973 Stellung genommen. Eine endgültige Entscheidung über die Beteiligung des Bundes an den Vorhaben ist hier aber erst nach Vorlage weiterer Unterlagen und deren abschließender Prüfung möglich. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß es offenkundig ist, daß die Mittel, die für die Trainerakademie, das Haus des Sports und die Verbandstrainerschule des DLV zur Verwendung kommen, der Verbesserung der Struktur des deutschen Sports dienen. Auch bei der noch ausstehenden Entscheidung für das Haus der Verwaltungsschule wird dieser Gesichtspunkt zu berücksichtigen sein. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Klepsch (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 33) : Welche Pflichtlektüre ist den Soldaten, welche den Oftizieren der NVA arterlegt, um diese zum Haß gellen den westdeutschen Klassenfeind und seine Streilkräfte zu erziehen! Im „Leitfaden für das Studium in der gesellschaftswissenschaftlichen Weiterbildung der Offiziere und Berufsoffiziere im Ausbildungsjahr 1972/73" in der NVA werden rund 75 Titel als Pflichtlektüre genannt. Diese Pflichtlektüre greift unmittelbar auf Marx/Engels und Lenin zurück. Ein geringer Anteil stammt von Bresnew, Suslow, Honecker, Hager, anderen Verfassern und Autorenkollektivs. Neue Erscheinungen versuchen vor allem, die Koexistenz mit nicht-sozialistischen Staaten als die zur Zeit notwendige Form des Klassenkampfes zu erklären. Dabei bleibt Haß auf den Feind ein Teil des Klassenkampfes. Offenbar ist der Kommunismus, urn seine ideologische Wirkung im Innern zu bewahren, auf ein ideologisches Angriffsobjekt draußen, auf einen Feind angewiesen. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/769 Frage A 39) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, tun sicherzustellen, daß die künstlichen wie auch die natürlich vorkommenden Substanzen, die Veränderungen der Erbanlagen (Mutationen) in den Keimzellen und auch in den Körperzellen hervorrufen können, in einem Katalog der Öffentlichkeit bekanntgemacht werden? Die Bundesregierung möchte davon absehen, einen Katalog von mutagenen Stoffen zu veröffentlichen. Es sind etwa 400 Stoffe synthetischer und natürlicher Herkunft bekannt, die sich im Experiment als mutalten erwiesen haben. Diese Untersuchungsergebnisse lassen sich indessen nicht einfach auf den Säugetierorganismus und auf den Menschen übertragen. Bei einem Teil dieser Stoffe wirkt sich die mutagene Eigenschaft beim Menschen nicht aus, bleibt unauffällig oder der Mensch wird nur mit einer solchen Dosis kontaminiert, die unwirksam ist. Ein anderer Teil wird trotz der bekannten mutagenen Eigenschaft unter ärztlicher Aufsicht und Verantwortung zur Bekämpfung schwerer Infektionskrankheiten eingesetzt. Diese kurze Darstellung zeigt, daß sowohl die Extrapolation von gewiß korrekten Untersuchungsergebnissen auf den Menschen als auch die SchadenNutzen-Abwägung zur Zeit noch sehr schwierig ist. Die Bekanntgabe einer Aufstellung von mutagenen Stoffen würde sich bei dieser Sachlage in der Öffentlichkeit so auswirken, daß Fehleinschätzungen zu erwarten sind und damit der so nicht zutreffende Eindruck hervorgerufen wird, man sei von einer Vielzahl derartiger Stoffe direkt bedroht. 2670* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 Die Bundesregierung befaßt sich ständig mit der Problematik dieser Stoffgruppe und prüft zur Zeit, ob und welche Regelung des Verkehrs mit diesen Stoffen, vor allem im Rahmen des in Vorbereitung befindlichen Giftgesetzes, getroffen werden kann. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Westphal vom 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Nölling (SPD) (Drucksache 7/769 Fragen A 40 und 41): Warum gehen die Vorbereitungen zur Gründung eines schifffahrtsmedizinischen Instituts nur so schleppend voran? Ist die Bundesregierung bereit, die Initiative zur baldigen Gründung eines solchen Instituts zu ergreifen? Zu Frage A 40: Die Vorbereitungen einer Umwandlung der beim Bernhard-Nocht-Institut für Tropenkrankheiten in Hamburg bestehenden Abteilung für Schiffahrtsmedizin in ein eigenes Institut stößt hinsichtlich der laufenden Förderung auf eine Reihe von Schwierigkeiten. So konnte bisher noch keine verbind- liche Absprache mit den in Frage kommenden Bundesländern über die Finanzierung, insbesondere der Folgekosten erzielt werden. Erschwerend wirkt sich auch die Stellungnahme des Wissenschaftsrates aus, daß es sich bei einem solchen Institut nicht um eine reine Forschungseinrichtung handele, so daß eine Anwendung des Königssteiner Abkommens oder seiner Folgeabkommen zu einer gemeinsamen Bund-Länder-Finanzierung in diesem Rahmen nicht möglich erscheint. Es ist daher leider auch heute noch nicht abzusehen, ob lediglich eine Verstärkung der jetzigen Abteilung für Schiffahrtsmedizin in Frage kommen wird oder ob und wann ein eigenes Institut für diese Aufgaben gegründet werden kann. Zu Frage A 41: Die Bundesregierung ist der Ansicht, daß eine Verstärkung der schiffahrtsmedizinischen Forschung, Beratung und Praxis erforderlich ist. Sie ist daher bemüht, durch Forschungsaufträge aus dem Bereich der Seeschiffahrt wie der Binnenschiffahrt eine solche Entwicklung zu fördern. Sie wird auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten weitere Initiativen zur Gründung eines Instituts für Schiffahrtsmedizin ergreifen. Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß wesentliche Beiträge hierzu von den an der Schiffahrt interessierten Ländern kommen müssen, ohne die jede Initiative der Bundesregierung schließlich ohne durchgreifende Wirkung bleiben muß. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 45) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die Kanalisierung der Saar nicht zur dringend erforderlichen Strukturverbesserung der Saarwirtschaft beiträgt, sondern genau umgekehrt die bestehende Monostruktur noch weiter verfestigt, und daß darüber hinaus angesichts der über kurz oder lang zu erwartenden Harmonisierung der Wegekosten zwischen Schiene und Wasserstraße schließlich überhaupt noch ein Frachtvorteil auf der Kanalstrecke gegenüber der Schiene übrigbleibt? Die Regierungen vom Saarland und von Rheinland-Pfalz haben am 30. Januar 1973 gemeinsam erklärt, daß sie zwar mehr für das Projekt eines Saar-Pfalz-Rhein-Kanals plädieren, ein Ausbau der Saar bis zur Mosel aber auch zur Stabilisierung des montan-industriellen Kerns der Saarwirtschaft beitragen würde. Auch die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes sieht in einem Ausbau der Saar in Verbindung mit zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen ein „geeignetes Instrument zur Realisierung der strukturpolitischen Ziele des Saarlandes". Die Bundesregierung ist mit den Ländern der Auffassung, daß der Saarausbau verbunden mit einer Fortführung des „Regionalen Aktionsprogramms Saarland/Westpfalz" wesentlich zur Verbesserung der bestehenden Struktur in beiden Randgebieten beiträgt. Bei einem Ausbau der Saar werden der Wirtschaft Frachtvorteile von insgesamt 263 Millionen DM (Gegenwartswert auf den 1. Januar 1972 diskontiert) zuwachsen. Ob und in welcher Weise eine Harmonisierung der Wegekosten diese Aussage verändert, wird von den Zurechnungsmodalitäten der Kosten abhängen. Diese Frage kann aber nur im europäischen Rahmen gelöst werden. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar vom 19. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 46) : Trifft es zu, daß im Zuge der Neuorganisation der Wasserstraßenverwaltung in Baden-Württemberg in Zukunft nur noch eine Wasser- und Schiffahrtsdirektion erhalten bleibt, und daß dabei daran gedacht ist, die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart am Sitz der Landesregierung bestehen zu lassen und das Personal und die Aufgaben der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Freiburg auf die Stuttgarter Direktion zu übertragen? Nach einem Gutachten des Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung sollen die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen im gesamten Bundesgebiet neu geordnet und ihre Zahl auf etwa die Hälfte verringert werden. Im Zuge der Auswertung dieses Gutachtens ist für eine Erörterung mit der Personalvertretung meines Hauses u. a. auch eine Zusammenlegung der Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Freiburg und Stuttgart in Stuttgart zur Diskussion gestellt. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen worden. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 45. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Juni 1973 2671* Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander vom 19. Juni 1973 auf .die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 53) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Anerkennung im Ausland abgelegter Reifeprüfungen durch die Kultusministerkonferenz nur in einem sehr zeitraubenden Verfahren möglich ist und daß bei einem oft monatelangen Warten auf eine Entscheidung der Kultusministerkonferenz Abiturienten aus Entwicklungsländern in unzumutbarer Weise an der Aufnahme des Studiums gehindert werden, und welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung im Rahmen der verfassungsmäßigen Zuständigkeiten, auf eine Beschleunigung dieses Verfahrens hinzuwirken? Das Anerkennungsverfahren für im Ausland abgelegte Reifeprüfungen ist Angelegenheit der Länder, die hierfür bei dem Sekretariat der Konferenz der Kultusminister eine Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen eingerichtet haben. Die Bundesregierung kann auf das dort geübte Verfahren im einzelnen keinen Einfluß nehmen. Weil zum Teil bei der Bearbeitung umständliche Nachforschungen erforderlich sind, können von Fall zu Fall unterschiedlich lange Wartezeiten entstehen. Ich bin jedoch gerne bereit, die Konferenz der Kultusminister auf das in Ihrer Frage beschriebene Problem aufmerksam zu machen.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Dann ist es nur merkwürdig, daß Ihre Leute in der Geschichte von vor 100 Jahren sehr gut Bescheid wissen, aber nichts wissen von dem, was sich in den letzten 25 Jahren in Deutschland ereignet hat.

    (Sehr gut! und lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das ist nicht ein Ausdruck besonders hoher Bildung.
    Meine Damen und Herren, ich sagte: in den ersten 15 Jahren eine Preissteigerung von 1,7 %; sie ist schließlich bei 3 % angelangt. Was aber wurde dann von Ihrer Seite alles an Unheil gepredigt, das jetzt über Deutschland, über das deutsche Volk kommen werde! Nun, wie sehen die Dinge heute aus? Der Herr Bundeskanzler selbst hat hier erklärt, und zwar schon in seiner Eigenschaft als Bundeskanzler: wenn die Teuerung einmal 4% ausmachen sollte, dann wäre es ernst, dann würde er persönlich eingreifen.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    Was ist daraus geworden, frage ich mich. Heute ist die Teuerung bereits auf über 8 % angestiegen,

    (Abg. Haase [Kassel] : Bei diesem steinernen Kanzler kein Wunder!)

    und Sie finden nichts anderes als Worte fader Entschuldigung und nicht glaubwürdiger Rechtfertigung. Nein, meine Damen und Herren, darüber kommen Sie nicht hinweg, und so sehr wir alle hoffen, daß weiteres Unheil vom deutschen Volke ferngehalten wird, traue ich Ihnen und Ihrer Politik nicht, daß das, was Sie im Kopfe haben,

    (Abg. Haase [Kassel] : Im Hinterkopf haben!)

    und das, was Sie vielleicht in Ihrer eigenen Partei noch unterschiedlich im letzten anstreben, eine brauchbare Lösung sein kann, daß das der Weg in die von Ihnen vielgerühmte Zukunft wäre.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, für Selbstbeweihräucherung ist heute in Ihren Reihen wirklich kein Platz mehr. Das ist verspielt. Im Gegenteil, was hören wir heute? An der Inflation ist angeblich niemand schuld; die ist vom Himmel als ein Fluch über uns gekommen. Das sind doch Ammenmärchen! Es muß Schuldige für die Inflation geben.

    (Abg. Haase [Kassel] : Er ist nicht da!)

    Ich will nicht sagen, daß wir es allein sind, sondern daß Sie — die Regierung — durch Ihre Fiskalpolitik, durch Ihre unklare Vermischung von Fiskalpolitik, Geld- und Kapitalmarktpolitik mit ein Großteil Schuld tragen. Das ist nun einmal geschichtliche Wahrheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren! Wie es um diese bestellt ist, geht daraus hervor, daß der Herr Bundesfinanzminister, den ich viel lieber als den Wirtschaftsminister ansprechen möchte, vor noch gar nicht langer Zeit gesagt hat: Die Inflation ist so eine Art Modewort! Er soll einmal die deutschen Hausfrauen, die Rentner und die kinderreichen Familien fragen,

    (Abg. Haase [Kassel] : Bravo!)

    ob sie das für ein Modewort halten oder für eine Geißel, die über uns gekommen ist!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, ich bedauere eigentlich Ihre Koalitionsfreunde, die FDP.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das kann man wohl sagen!)

    Es tut mir in der Seele weh, daß ich Sie in dieser Gesellschaft seh,

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    denn ich gebe zu, daß im Jahre 1948 die seinerzeitige FDP -- der Name wenigstens ist unverändert geblieben

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    wirklich treu an unserer Seite gestanden und gegen wirre Ideen die klare Konzeption der sozialen Marktwirtschaft durchgekämpft hat.
    Es scheint mir auch kein Zufall zu sein — wenn Sie die letzten Wochen in der Presse und in der öffentlichen Meinungsbildung einmal an sich vor, überziehen lassen, werden Sie das feststellen —, daß der Finanzminister anscheinend zurückgezogen worden ist und an seiner Stelle nur noch der Wirtschaftsminister für würdig befunden wird, auch über Fragen der Finanzpolitik und der Haushaltspolitik zu sprechen.
    Meine Damen und Herren, wir haben ein Stabilitätsprogramm. Ich bin weit davon entfernt, es in Bausch und Bogen zu verdammen. Es ist eigentlich der erste sichtbare Schritt, überhaupt etwas zu tun, denn bisher hat man sich damit begnügt, eine Voll-, ja Überbeschäftigungsgarantie abzugeben und damit den Glauben noch zu erwecken, daß trotz alle' dem die Inflation damit gebannt sein könnte. Nein, diese Voll- und Überbeschäftigungsgarantie war im Gegenteil eine wesentliche Quelle der Steigerung der Inflation; denn wenn jederman hört, man könne tun und lassen was man wolle, der Bundeskanzler gebe ja die Garantie, daß jeder Arbeitsplatz unabhängig von äußeren Bedingungen und von der eigenen Haltung und der eigenen Anstrengung gesichert bleibt, besteht ja doch kein Grund, sich besonders anzustrengen.

    (Zurufe von der SPD.)

    Nein, meine Damen und Herren! Tatsächlich hat sich ja auch erwiesen, daß der Bundeskanzler dieses Versprechen nicht halten konnte.

    (Beifall bei der CDU/CSU.) Er ist fast darüber gestolpert.




    Dr. Erhard
    Was Ihnen zum Vorwurf zu machen ist, ist, daß Sie mit einem ernsthaften Versuch viel zu spät begonnen haben. Ich weiß nicht, auf was Sie vertraut haben. Ich nehme nicht an, daß es Gottvertrauen gewesen ist, daß Sie glaubten, Sie könnten tun und lassen, was Sie wollten, die Dinge würden sich schon von selbst regeln. Und Ihre wirtschaftsfinanz- und konjunkturpolitischen Aussagen waren ja voll von Widersprüchen. Einmal wurde die Frage gestellt: Haben wir es eigentlich mit einer hausgemachten oder einer importierten Inflation zu tun? Da war die Bundesbank allenthalben völlig anderer Meinung als Sie selbst, und auch Sie selbst waren unterschiedlicher Meinung. Was haben Sie also dem deutschen Volk damit eigentlich sagen wollen, wenn Sie fragten, ob es eine hausgemachte oder eine importierte Inflation gewesen sei?
    Von den zahlreichen Stabilitäts- und Vollbeschäftigungsversprechen in einem habe ich schon gesprochen. Aber welche Haltung haben Sie zur Frage der Währungspolitik in bezug auf die Alternative zwischen Aufwertung oder Anwendung anderer Mittel eingenommen? Es ist noch gar nicht so furchtbar lange her, daß der Finanzminister von dieser Stelle aus gesagt hat: Eine Änderung des Wechselkurses, eine Aufwertung der D-Mark kommt überhaupt nicht in Frage. Nun, sie ist in Frage gekommen, und heute stehen wir in einem Floaten. Aber das ist nicht etwa einheitlich in ganz Europa so. Wir haben eine Reihe von Ländern, die sich keineswegs mit den Partnerstaaten der EWG decken, mit denen wir uns zu einem Block zusammengeschlossen haben mit der Absicht, die Valuten nach innen zu binden, nach außen aber gemeinsam eine bewegliche Politik einzuleiten. Wir haben in Europa ein paar andere Länder — sie gehören z. B. zur EWG —, die nicht in den Block inbegriffen sind, die ihre Wechselkurse zwar auch freigeben, sie aber individuell nach ihren nationalen Notwendigkeiten gestalten.

    (Zurufe von der SPD.)

    Schließlich gibt es in Europa eine Reihe von Ländern — dazu gehören Frankreich und Belgien —, die einen gespaltenen Wechselkurs anwenden.
    Von einer gemeinsamen europäischen Währungspolitik kann also beim besten Willen nicht gesprochen werden. Entschuldigen Sie, ich habe manchmal den Eindruck, als ob diese Unsicherheit bewußt aufrechterhalten wird, um den Glauben an Europa nicht zu zerstören, den wir so dringend nötig haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, wir sind heute drauf und dran, daß die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft nicht wie angekündigt und versprochen eine Stabilitätsgemeinschaft sein und bleiben wird, sondern Gefahr läuft, zu einer Inflationsgemeinschaft zu werden. Bedenken Sie, was dazu in letzter Zeit — aber ich bleibe gegenwärtig, ich krame nicht in der Vergangenheit herum — von seiten der Regierung und der Koalition alles gesagt wurde! Sie, Kollege Schmidt, sagten z. B. erst vor kurzem, daß es unser Schicksal sei, in der Inflation weiter mitzutreiben, und zwar aus europäischer Solidarität! Ich finde, es ist eine merkwürdige Solidarität, wenn
    diese europäische Solidarität uns zwingen kann, uns im Schlepptau des langsamsten Schiffes des Geleitzuges fortzubewegen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Der Bundeskanzler hat die gleiche Sache noch deutlicher ausgedrückt, als er sagte, er hätte wohl das Rezept, er wüßte es, wie man die Preise stabilisieren könnte, aber die Voraussetzung dafür wäre ein Ausscheiden aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.
    Meine Damen und Herren, darüber, daß beides nicht in Frage kommt — weder das Mitschwimmen in einer Inflationsgemeinschaft noch ein Ausscheren aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft —, ist sich, wie ich glaube, das ganze deutsche Volk über alle Parteien hinweg einig.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Warum also diese Hinweise? Soll damit vielleicht schon eine Rückzugslinie angedeutet sein? Denken Sie etwa daran, bei größeren sozialen Spannungen doch wieder zu einer mehr oder minder ausgesprochenen Inflationspolitik zurückzukehren?
    Sie haben durch maßgebende Sprecher verkünden lassen, daß auch dieses Stabilitätsgesetz keine Wunder bewirken könne, sondern daß mit einem Wirksamwerden der Maßnahmen, mit einem höheren Maß an Stabilität wohl erst im Jahre 1974 gerechnet werden könne. Ich gebe Ihnen recht und bewundere sogar noch Ihren Optimismus. Die Gewerkschaften haben aber aus maßgebendem Munde verkündet: Wenn bis zum Herbst dieses Jahres nicht eine deutliche Wende erkennbar wäre, müßte wohl mit Streiks und Demonstrationen gerechnet werden. Was also haben wir eigentlich zu erwarten? Haben Sie überhaupt die Zeit, mögliche Erfolge einer Stabilitätspolitik bis zum nächsten Jahre abzuwarten, oder werden Sie im Herbst dieses Jahres kraft dieser Voraussage von Herrn Vetter gezwungen sein, die Stabilitätspolitik abzubrechen und wieder aufs neue Gas zu geben? Das ist alles so unklar und so undurchsichtig, daß ich demgegenüber das hervorheben möchte, was einmal war, das, was die Unionsparteien damals zusammen mit ihrem damaligen Koalitionspartner erreicht haben.
    Wir haben 1948 mit dem Übergang zu einem stabilen Geld und zu der Ordnung der sozialen Marktwirtschaft den Klassenkampf sozusagen aus sich heraus ausgetrocknet. Der einzelne begann wieder, den Sinn der menschlichen Arbeit zu erkennen. Es- war auch eine Zeit der sozialen Befriedung. Das kann niemand leugnen. Das deutsche Volk wurde zwar zwischen Hoffnung und Zweifel hin-und hergerissen, aber es setzte auf Grund der sichtbaren Erfolge der sozialen Marktwirtschaft und der sozialen Fortschritte von Jahr zu Jahr doch mehr und mehr Vertrauen in dieses System. Dies ist wohl auch nicht ohne Rückwirkung auf Ihr eigenes taktisches Verhalten nach außen geblieben.
    Was erleben wir aber heute? Es gibt — man kann Sie gar nicht mehr in der Gesamtheit ansprechen, weil Sie unter sich offenbar nicht mehr einig



    Dr. Erhard
    sind z. B. die Ablehnung der Leistungsgesellschaft. Was ist das für ein grotesker Unsinn?!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    1948 hat das deutsche Volk — und zwar jeder einzelne unmittelbar aus seinem persönlichen Schicksal heraus — gespürt, daß, wenn wir jetzt nicht alle Hand anlegen, wenn wir nicht das Letzte an Kraft und Stärke und Zuversicht mit in die Waagschale legen, es keine deutsche Zukunft mehr gibt, daß wir dann verspielt haben. Das deutsche Volk ist mit uns gegangen, und jetzt, nach 25 Jahren, soll ihm eingeredet werden, daß das eine falsche Politik gewesen sei und daß die Berufung auf Leistung sozusagen eine unwürdige Zumutung für die deutsche Bevölkerung sei. Nein, so billig geht es nicht! Der Versuch überhaupt, eine wertfreie Welt bilden zu wollen, wie auch allenthalben aus Ihren Reihen zu hören ist, muß scheitern; denn eine wertfreie Welt gibt es nicht. Man spricht nicht umsonst vom „Rechte, das mit uns geboren"! Davon wollen Sie nichts mehr wissen. Im Gegenteil wollen die Spätestgehorenen uns heute sagen, was Recht ist, ohne jemals überhaupt das erlebt zu haben, was wir hinter uns bringen mußten.

    (Widerspruch bei der SPD.)

    Wenn Sie rückwärts blicken, dann müssen Sie schon weit zurückgehen, um wieder in die Bereiche von Dirigismus und staatlicher Lenkung zu gelangen. In einem muß ich Ihnen zustimmen — das erkenne ich auch vollkommen an —, nämlich in Ihrer bis jetzt immerhin eindeutigen Absage an jeden Lohn- und Preisstopp. Ich möchte auch hoffen, daß Sie nein zu sagen wissen, wenn der Gedanke der Indexklauseln aufs neue oder verstärkt zur Diskussion gelangen wird.
    Aber nun zur Inflation selbst. Wir huldigen dem Wahn - nicht alle, aber Sie im besonderen —, daß man die Schuld, die Fehler, die Sünden und das Unheil der Inflation sozusagen verteilen könne, daß es Schichten gebe, die sozusagen immun gegen jede Art von Inflation seien oder sein müßten, daß durch die allmählich zum Gesellschaftsspiel gewordene Umverteilung von Einkommen und Vermögen die Last einseitig nach Ihren sozialen, sozialistischen oder kollektivistischen Vorstellungen völlig umverlagert werden solle.
    Ich glaube, wenn wir hier nicht ganz nüchtern sehen, welches die wesentlichen Gründe der Inflation sind, werden wir ihrer nicht Herr werden. Das hat auch in den letzten Tagen und Wochen eine Rolle gespielt: Wir wissen genau, daß das Steueraufkommen von Bund, Ländern und Gemeinden — wie könnte es anders sein? — wesentlich angestiegen ist. Das geschah aber nicht etwa, was ordnungsgemäß wäre und was auch die Wiederverausgabung dieser Mittel rechtfertigen könnte, durch eine höhere Produktivität der Volkswirtschaft, nicht durch eine Vermehrung des realen Sozialproduktes. Nein, Sie beziehen Ihre Steuereinnahmen wesentlich aus dem Ansteigen von Nominalwerten, aus höheren Preisen. Denken Sie z. B. an die Umsatz-, an die Mehrwertsteuer, an Zölle und noch manches andere mehr. Diese Steigerungen be-
    ruhen doch nicht auf einer höheren Produktivität der Wirtschaft, sondern sie beruhen auf der Schlamperei, die uns immer tiefer in die Inflation geraten läßt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das sind die Quellen der Mittel, über die Sie verfügen. Ich weiß nicht, ob ich auch im eigenen Lager überall und allenthalben Zustimmung finde; aber ich bin der Meinung, ohne etwa den Vergleich im Absoluten abzulegen, daß wir heute im Grunde genommen in einer völlig anderen Größenordnung als 1948 eine Währungsreform en miniature durchführen müßten. Denn wie war die Situation 1948? Wir hatten das Einkommen des Volkes für vom sozialen Standpunkt unnütze Zwecke im wahrsten Sinne des Wortes verpulvert, hatten dafür aber Löhne und Gehälter gezahlt, Einkommen daraus gewonnen. Aber dieses Einkommen durfte natürlich nicht auf den Markt kommen, um nicht eine wahre Explosion hervorzurufen. Das waren die Gründe der Zwangswirtschaft, die aus solcher Sicht notwendig erscheinen mochte, die aber eine Gesellschaft im Innersten zerstören muß.
    Meine Damen und Herren, heute ist es ganz anders. Es handelt sich um eine ganz andere Größenordnung. Daß seinerzeit im Zeichen der preisgestoppten Inflation das unübersehbare und unermeßbare — in Ziffern unermeßbare — Geld beseitigt werden mußte, — darüber waren sich alle Sachverständigen einig. Wenn im Jahre 1948 jemand gesagt hätte: „Diesen Hunderte-von-MilliardenSegen legen wir bei der Deutschen Bundes- bzw. Reichsbank still", hätte das bei allen Wissenden ein Hohngelächter hervorgerufen; denn solche Summen sind nicht stillzulegen.
    Heute braucht kein einziger deutscher Staatsbürger etwa Sorge zu haben, daß er wieder einmal ein Kopfgeld bekommen könnte, daß er unser heutiges Geld gegen einen geringeren Betrag neuen Geldes eintauschen müßte. Nein, darum geht es nicht. Aber eine der Hauptursachen der Inflation ist die Wiederverausgabung eines im Grunde in seiner Entstehung inflationären Geldes. Das ist wesentlich eine Frage der Finanzpolitik, der finanziellen Ordnung, aber auch der gesellschaftlichen Ordnung.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, diese Mittel gehören nicht stillgelegt, sondern — ob Sie zustimmen oder nicht — sie gehören allein in den Reißwolf. Es gibt kein Mittel, um dieser versunkenen Kaufkraft noch einmal einen Anspruch auf unsere Güterwelt zuzubilligen. Das ist die Wahrheit!

    (Zurufe von der SPD.)

    Meine Damen und Herren, wenn ich z. B. an einen Lohnempfänger denke, frage ich, wie denn Tarifverträge zustande kommen? Zuerst wird die Teuerung des abgelaufenen Jahres in Höhe von 6 oder 7 oder jetzt 8 % in Rechnung gestellt; sie muß sozusagen in dem neuen Tarifvertrag nachgeholt werden. Soweit das höhere Einkommen, und zwar aller Schichten, aus höherer Produktivität fließt, ist kein Wort dagegen zu sagen.



    Dr. Erhard
    Aber, meine Damen und Herren, wenn die Regierung es toleriert und für gut befindet, wenn sie einseitig für bestimmte Einkommensbezieher Partei nimmt, dann wird der Versuch, die Inflation durch mehr Inflation einzuholen oder zu überholen, mit Gewißheit scheitern. Der Arbeitnehmer hat einen sicher berechtigten Anspruch auf 3, 4 oder vielleicht 5 %, die aus echter Produktivitätssteigerung fließen, nicht aber die Verluste aus Inflation noch vergütet zu erhalten.
    Vielleicht kann man auch noch Verständnis dafür haben, wenn er im Sinne einer gewollten sozialen Umverteilung des Volkseinkommens auch noch, sagen wir einmal 2 %, dazuhaben will.
    Aber Sie können sich auf den Kopf stellen: Sie werden durch inflationäres Geld nicht erreichen können, die Inflation wettzumachen. Im Gegenteil, Sie schüren die Inflation nur immer mehr. Und das unter dem Zeichen einer angeblich sozialen Politik.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, was wir da treiben, ist nicht mehr mit Finanzpolitik zu kennzeichnen, sondern es grenzt an Falschmünzerei.

    (Erneuter Beifall bei der CDU/CSU.)

    Trotzdem bin ich überzeugt, daß sich die Inflation totlaufen wird. Es gibt nämlich eine kritische Grenze, in der kein Versuch, die individuellen Einkommen nominell immer weiter steigen zu lassen, noch ausreicht, auch die reale Kaufkraft zu erhöhen.
    Ich sagte schon: Selbst die Arbeitnehmer bleiben auf der Strecke; denn alle nominelle Lohnerhöhung kommt immer erst hintennach, will einholen, was hinter uns liegt. Wenn Sie dazu die höheren Aufwendungen für alle möglichen sozialen Beiträge, wenn Sie ferner berücksichtigen, daß auch Arbeitnehmer gespart haben und Substanzverluste hinnehmen müssen, von einem Ertrag der Ersparnisse gar nicht zu sprechen, das alles zusammen, meine Damen und Herren, und die Verführung zu einer neuen „Lebensqualität", von der ich bisher nichts anderes ableiten kann als den Versuch einer nochmaligen und wiederholten Umverteilung von Einkommen und Vermögen, machen deutlich, daß am Schluß auch der Arbeitnehmer, der geschont werden sollte, der Geprellte ist.
    Um fortzufahren: Denken Sie an die Rentner, die kinderreichen Familien

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    und die Sparer! Es ist doch kein Zufall, daß diese Schichten durch die Inflation am meisten getroffen werden, wenn Sie bedenken, daß vor allen Dingen die Preiserhöhungen für Nahrungsmittel am stärksten mit ins Gewicht fallen; denn Preise dafür sind ja um 11 % gestiegen

    (Zuruf von der SPD: Warum denn?)

    — Wir wollen nicht die Frage stellen, welches die Ursache ist.

    (Lachen bei der SPD.)

    Moment! Ich möchte auch nicht die Frage stellen,

    (Zuruf von der SPD: Eins kommt zum anderen!)

    ob es richtig war, anstatt, wie es nach den Römischen Verträgen durchaus alternativ möglich gewesen wäre, eine Harmonisierung der nationalen Agrarmarktpolitiken anzuwenden, gleich in einem gemeinsamen Agrarmarkt einzusteigen.

    (Lachen bei der SPD. — Zuruf von der SPD: Wer hat denn das verlangt?)

    Sie haben ja auch dafür gestimmt, meine Damen und Herren von der SPD; aber daraus kann man heute keine Schuld ableiten.

    (Lachen bei der SPD.)

    Ich selbst habe seinerzeit bereits darauf hingewiesen, daß es offenbar der liebe Gott nicht gewollt hat, daß in Europa alle Bösen gleich gut sind und daß wir in allen europäischen Ländern über die gleiche Zahl von Sonnentagen verfügen und anderes mehr. — Es dürfte jedoch zu weit führen, das Thema nach dieser Richtung hin auszudehnen.

    (Zurufe von der SPD.)

    Ich wollte sagen, daß heute überhaupt kaum mehr eine Schicht in der Lage ist — in Kürze werden es auch die Arbeitnehmer nicht mehr sein —, aus eigener Kraft und aus eigener Vorleistung, aus eigener Anstrengung eine tatsächliche Vorsorge für die Zukunft und für das Alter zu treffen — und vielleicht auch etwas für die Kinder zu tun; denn hoffentlich geht dieser Gedanke im Kollektivismus nicht völlig unter!

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, wenn heute immer neue Schichten in die Sozialversicherung — in irgendeine Form kollektiver Versicherung — drängen, dann ist das nicht etwa der bewußte Wille oder die Sehnsucht dieser Gruppen; vielmehr bleibt ihnen nichts anderes übrig. Sprechen Sie doch einmal mit Ihren Mittelständlern, meine Damen und Herren von der SPD; Sie haben solche angeblich ja auch in Ihren Reihen!

    (Zuruf des Abg. Dr. Marx.)

    Fragen Sie sie, was sie dazu zu sagen wissen: ob sie sich etwa gern dem Kollektiv beugen oder ob sie Ihnen freimütig gestehen: „Was bleibt uns eigentlich anderes übrig?" — Es bleibt ihnen nämlich nichts anderes übrig!
    Sosehr ich der Überzeugung bin, daß es auch in Ihren Reihen Abgeordnete oder Anhänger oder Freunde gibt, die ganz genau wissen, wohin die Reise geht, und die damit gar nicht einverstanden sind, stelle ich aber die andere Frage: Ist diese Entwicklung, dieses Hineintreiben ins Kollektiv nicht die Absicht anderer Kreise, die damit die Freiheit und die Würde der Persönlichkeit bewußt untergraben wollen? Denn, meine Damen und Herren, wenn ich nicht mehr allein für mich stehen kann, sondern wenn ich auf die Gnade von kollektiven Kräften angewiesen bin, dann hat auch das Eigen-



    Dr. Erhard
    turn jeden Sinn verloren, zumal im Zeichen der Inflation.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Darum betrifft meine Sorge wesentlich auch den Mittelstand. Der Mittelstand ist buchstäblich der Vernichtung preisgegeben, wenn wir diesem unheilvollem Treiben nicht Einhalt gebieten.
    Meine Damen und Herren, damit — mit der Vernichtung bürgerlicher Existenzen in einer gesellschaftlichen Ordnung mit einem freiheitlichen Selbstbewußtsein — geht auch eine geistige und moralische Zerstörung unserer Gesellschaft einher.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU. — Zurufe von der SPD.)

    Meine Herren, Sie haben schon einmal die Zukunft falsch gesehen, und ich glaube, verglichen mit Ihnen, habe ich dem deutschen Volke das Richtige gesagt!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Sie sind am wenigsten geeignet und berufen, dem deutschen Volke zu sagen, was da kommen wird; denn dazu hätten Sie vor 25 Jahren und mittlerweile oft genug Gelegenheit gehabt, und Sie hatten nichts zu sagen, aber auch nichts!

    (Beifall bei der CDU /CSU.)

    Ich kann leider zu wesentlichen Themen, die vor uns liegen, wie z. B. zu Fragen der Mitbestimmung und der breiteren Vermögensstreuung auch in Arbeitnehmerhand, nicht Stellung nehmen; aber ich werde mich wieder zu Worte melden.
    Wir sind aufgerufen, der kollektiven Macht nicht mehr dienstbar zu sein, diese unheilvollen Kräfte nicht zu stärken, sondern zur Stärkung der Persönlichkeit beizutragen. Ich frage Sie, ob das auch die Absicht der Kollektivisten in Ihrem Lager ist.
    Meine Damen und Herren, auf alle Fälle müssen wir sehen, daß wir in Zukunft nicht als Zwittergebilde zwischen Halbheiten leben. Es mag auch zwischen Ost und West technische Möglichkeiten eines Miteinanderlebens einer freien und unfreien Welt geben, aber keine Verständigung und Aussöhnung auf einer willkürlich konstruierten Mitte. Die Bundesrepublik trägt in diesem Sinne nicht nur Verantwortung für alle Deutschen, sondern für ganz Europa, das sich, obwohl schon im Zwielicht stehend, heute immerhin noch frei nennen darf.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, wir fahren in der Aussprache fort. Das Wort hat Herr Dr. Klaus Dieter Arndt (Berlin). Ich mache auf folgendes aufmerksam: Wir haben soeben eine zusätzliche Redezeit von 15 Minuten zugelassen, die selbstverständlich auch Ihnen zusätzlich zur Verfügung steht.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus Dieter Arndt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr verehrter Herr Professor Erhard! Auch wir von der sozial-
    demokratischen Fraktion haben Ihnen 45 Minuten aufmerksam und geduldig zugehört,

    (Zuruf von der SPD: Geduldig vor allen Dingen!)

    und zwar erstens, weil wir froh sind, daß wir Sie noch unter uns haben, und hoffen, daß es noch recht lange so bleiben wird, und

    (Beifall)

    zweitens — und das ist vielleicht gleich wichtig —, weil wir eine ganze Menge von Ihnen gelernt haben, von dem Ludwig Erhard, der Leiter der ZweiZonen-Wirtschaftsverwaltung und anschließend Wirtschaftsminister der Bundesregierung war. Die Währungsreform, die Aufhebung der Bewirtschaftung, Freiheit im Außenhandel, das sind drei Dinge, die mit Ihrer Arbeit und mit Ihrem Namen verknüpft sind und aus denen wir etwas gelernt haben, was wir auch nicht ablegen wollen.
    Jede Sache hat jedoch ein Aber, und Sie werden hier ja keinen Schmus von mir erwarten. So stehen Sie in meiner Vorstellung natürlich auch in Verbindung erstens mit der Rezession — da waren Sie Bundeskanzler —, zweitens mit dem Scheitern der Ausdehnung des Kartellgesetzes auf die Aufhebung der Preisbindung zweiter Hand, d. h. dem Ausbau der marktwirtschaftlichen Ordnung, und drittens haben Sie eigentlich nie ein Verhältnis zu den europäischen Fragen gehabt oder gewonnen. Sie sind immer davon ausgegangen, daß die Welt — und Europa gehört auch dazu — sich nach dem richten muß, was an sich richtig ist, was dieser Bundestag oder Sie allein oder ein Teil des Bundestages mit Ihnen allein für richtig hält. Aber da denken andere anders, andere, die in Ländern wohnen, wo eben die Sonnenscheindauer länger ist, andere auch, die in Ländern wohnen, wo die Sonnenscheindauer kürzer ist. Sie kamen nicht klar mit der Anpassung an die europäischen Realitäten.
    Was die Rezession angeht, die haben Sie soeben wieder heraufbeschworen mit Ihrem Wettern gegen Vollbeschäftigungs- und Überbeschäftigungsgarantien. Solange Sie damit meinen, niemand habe Garantie auf einen gesicherten Arbeitsplatz an Ort und Stelle, ist das in Ordnung. Die Garantie, daß im Ort X in der Fabrik Y der Arbeitsplatz von dem und dem auf ewig besetzt ist, kann nicht gegeben werden, keinem Unternehmer, keinem Arbeitnehmer. Jedoch, so hat es Bundeskanzler Willy Brandt nicht formuliert. Er hat es formuliert in der Definition eines Ihrer Fachkollegen, Lord Keynes: daß jeder, der zu geltenden Lohnsätzen arbeiten will, auch Arbeit bekommt im Geltungsbereich des Staates, also hier in der Bundesrepublik Deutschland. Das ist etwas anderes. Das gehört zur Leistungsgesellschaft. Die Leistungsgesellschaft kann man nämlich nicht wollen, wenn man einige von den Leistungen von vornherein ausschließt

    (lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien)

    mit der Idee, ein gewisses Maß an struktureller Arbeitslosigkeit in Notstandsgebieten sei halt unvermeidlich, oder in der noch gefährlicheren Form, ein



    Dr. Arndt (Berlin)

    gewisses Maß an Arbeitslosigkeit sei unvermeidlich, um die Menschen richtig zu disziplinieren,

    (Abg. Dr. Frerichs: Das ist nicht unsere Position!)

    als moralische Anstalt.
    Ich weiß nicht, wem Sie das vorwerfen: das Nichtleistenwollen. Die Regierungserklärung dieser Bundesregierung Brandt/Scheel, vorgetragen vom Bundeskanzler am 7. Dezember, sagt ganz klar: Man kann nicht fordern, ohne gleichzeitig leisten zu wollen. Aber dazu gehört eben auch, jedem die Chance zur Leistung zu geben, und dem Teil der Bevölkerung der nicht leisten will, die Chance zu geben, es nicht zu tun. Das gehört auch zur Freiheit.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wir müssen uns einen variablen Teil, vielleicht ein variables Promille der Bevölkerung jeweils leisten können, daß in bestimmten Lebensjahren eben nicht arbeiten will,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Playboys!)

    vielleicht nur lesen, vielleicht nur sich „beschäftigen" will. Das muß man sich leisten können

    (Abg. Dr. Althammer: Und wieviel zahlen wir dafür?)

    und darf nicht die volkswirtschaftlichen Produktivitätsverluste beklagen, die möglicherweise daraus entstehen.
    Das gehört ebenso zur Freiheit wie es zur Freiheit gehört, daß man Konjunkturpolitik im Finanzplanungsrat eben auch nicht mit Gewalt, mit Nötigung oder mit Drohung durchdrückt. Wenn Bundesländer in ihren Ausgabenzuwachsraten jenseits des konjunkturpolitisch aktuell Erforderlichen liegen — das ist einmal das Land Nordrhein-Westfalen, das waren aber auch einmal das Land Schleswig-Holstein und das Land Baden-Württemberg, und zu einer Zeit, wo wir noch eine andere Außenpolitik hatten, auch häufig das Land Berlin —, kann man in der Kritik, so wie es diese Bundesregierung getan hat, nur vorsichtig operieren. Denn jedes Mehr, jedes stärkere Vorgehen berührt eben auch eines der Fundamente der Demokratie und der Freiheit, nämlich, daß selbständige Gebietskörperschaften auch das Recht haben müssen, Fehler zu machen; sonst sind sie nicht selbständig. Das kann vom Bundestag kritisiert werden, es kann von der Bundesregierung schlecht mit Härte durchgedrückt werden. Sie selbst, Herr Professor Erhard, haben am Schluß Ihrer Rede gesagt: Die Freiheit haben wir noch. Ja, die haben wir noch!
    Das ist auch wiederum nicht selbstverständlich in einer Welt, die so turbulent ist wie diese und deren Gewichte sich in den letzten 15, 20 Jahren so verschoben haben. Denn soziale Marktwirtschaft ist ein Begriff, für den 1966 und 1967 nichts geboten wurde bei der Massenarbeitslosigkeit und bei dem, was

    (Beifall bei der SPD. Abg. Dr. MüllerHermann: Geschichtsklitterung! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Doch! Drei Viertel Millionen mit Kurzarbeitern, Vernichtung vieler selbständiger Existenzen — das gehört auch dazu ,

    (Abg. Dr. Erhard: Die haben wir jetzt!)

    dann die sogenannte Marktwirtschaft zweiter Stufe, die weniger an Marktwirtschaft sein sollte als zuvor. Es war eine Art Stamokap, der dort gedanklich gebildet wurde, nämlich eine interventionistische, zum Schutz größerer oder kleinerer wirtschaftlicher Interessen und nicht mehr für den Verbraucher praktizierte Wirtschaftspolitik, eine nicht für die Arbeitnehmer oder auch für die Unternehmer generell konzipierte Wirtschaftspolitik, sondern für Ausnahmen, für Privilegierte, für Spezielle.
    Sie haben den Hexensabbat beklagt, dem Sie sich ausgesetzt sehen und den Sie erleben. Nicht nur in Deutschland! Sie werden sicherlich auch selbst wissen: Das ist in Europa, das ist in Amerika — noch stärker als hier —, das ist nicht nur eine deutsche Erscheinung; aber es ist auch eine deutsche Erscheinung. Schauen Sie sich doch einmal die Leute an, die jungen Studenten, die 1968 und 1969 mit diesem Hexensabbat auf den Straßen begonnen haben. Aus welchen Schichten kamen die?

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Wer waren ihre Väter, ihre Eltern? Das waren doch in erster Linie die Söhne und Töchter gutsituierter Schichten,

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    die es einfach satt hatten, beim täglichen Mittagstisch jahrein, jahraus etwas von sozialer Marktwirtschaft und von Wiedervereinigung zu hören. Mit den Folgen haben wir uns jetzt noch herumzuschlagen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Widerspruch bei der CDU/CSU.)

    Daß wir die marktwirtschaftliche Ordnung — unter den letzten Bundesregierungen, so auch in dieser — nicht nur bewahrt, sondern ausgedehnt haben — Zinsfreigabe, Fall der Preisbindung zweiter Hand, Fusionskontrolle,

    (Abg. van Delden: Versicherungen!)

    dann die währungspolitische Lösung: Nichtintervention gegenüber dem Dollar, Aufhebung der Ankaufspflicht der Notenbank; eine marktwirtschaftliche Lösung unseres größten konjunkturpolitischen Problems —, und daß wir uns noch politisch um die Einheit der Nation bemühen können, verdanken wir — und das verdanken auch Sie, Herr Erhard —den beiden letzten Bundesregierungen Brandt/ Scheel.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir sollten nicht ungerecht sein, Sie sollten nicht ungerecht sein, trotz verständlicher Verbitterung. In der Politik geht es heiß her. Sie wissen das, da wird nichts geschenkt, da fallen auch harte Worte und da fallen auch Worte, die vielleicht halbe Wahrheiten sind.

    (Abg. Dr. von Bismarck: Das haben wir gerade gehört!)




    Dr. Arndt (Berlin)

    Trotz dieser Verbitterung sollten Sie nicht übersehen, daß man mit dem Pfunde des ursprünglichen Ludwig Erhard, und um das geht es Ihnen und uns, nicht schlecht gewuchert hat.
    Aber nun gestatten Sie mir, endlich zum Thema zu kommen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: 8 % war das Thema!)

    Ja, 8 °/o Preissteigerungen. Wieviel waren es in der Koreakrise, Herr Erhard? 9 %? 10 %? Wieviel hatten wir da?

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)