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ID0704437700

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    7. Bußmann.: 1
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    Deutscher Bundestag 44. Sitzung Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Inhalt: Einreichung von Fragen während der Sommerpause 2453 A Überweisung eines Gesetzentwurfs an den Haushaltsausschuß . . . . . . . . 2453 B Wahl des Abg. Dr. Barzel als stellvertretendes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates . . . . . . . . 2453 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 2453 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1973 (Haushaltsgesetz 1973) (Drucksachen 7/250, 7/599); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — . . . . . . . . 2453 D Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 7/721) . . . . 2454 A Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 7/723) 2454 A Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 7/724) Esters (SPD) . . . . . 2454 B, 2507 C Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 2456 C Wehner (SPD) 2463 A Dr. h. c. Kiesinger (CDU/CSU) . . 2470 B Kirst (FDP) 2484 B Brandt, Bundeskanzler 2489 D Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 2497 B Flach (FDP) 2501 D Baier (CDU/CSU) 2504 A Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2506 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . 2508 C Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2508 D Namentliche Abstimmung . . . 2509 B, 2513 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache 7/722) Wohlrabe (CDU/CSU) 2509 B Frau Renger (SPD) . . . . . . 2514 C Collet (SPD) 2516 B Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache 7/725) Picard (CDU/CSU) . . . 2517 C, 2526 D Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . . 2519 C Dr. Bangemann (FDP) 2520 D Scheel, Bundesminister (AA) . . 2525 C Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 7/726) Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . . 2527 B Frau Funcke, Vizepräsident . . . . 2530 C Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . 2530 C Seiters (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2533 C Walther (SPD) . . . . . . . 2533 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 7/727) 2535 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 7/731) Krampe (CDU/CSU) 2536 A Grobecker (SPD) 2538 A Geisenhofer (CDU/CSU) . . . 2539 D Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 2542 D Arendt, Bundesminister (BMA) . 2543 B Maucher (CDU/CSU) 2544 C Glombig (SPD) 2545 A Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 7/733) 2546 D Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksachen 7/734, 7/792) Leber, Bundesminister (BMVg) . . 2547 A Dr. Wörner (CDU/CSU) ... 2549 B Dr. Bußmann (SPD)... 2551 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2553 C Namentliche Abstimmung . . . 2554 D, 2556 A Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 7/736) 2555 A Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 7/737) 2555 A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache 7/740) 2555 B Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache 7/744) 2555 B Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache 7/745) . . 2555 C Einzelplan 36 Zivile Verteidigung (Drucksache 7/746) 2555 C Ravens (SPD) (Erklärungen nach § 36 GO) 2555 D, 2557 D Reddemann (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2557 C Immer (SPD) (Erklärung nach § 59 GO) 2557 C Fragestunde (Drucksachen 7/769, 7/800) Frage 1 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Deckung des Kreditbedarfs für die Erntefinanzierung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 B, C von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 2471 B, C Frage 2 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Maßnahmen der Bundesregierung zur Verhinderung weiterer Wettbewerbsbenachteiligungen der Landwirtschaft durch erhöhte Erntefinanzierungskosten Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 C, D, 2472 A, B, C, 2473 A, B von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . . 2471 D, 2472 A Eigen (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 C Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . 2473 A Gallus (FDP) . . . . . . . . . 2473 B Frage A 14 — Drucksache 7/769 — des Abg. Peiter (SPD) : Zahl der einem Garantieverband nicht angeschlossenen Bankinstitute Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2473 C Frage A 16 — Drucksache 7/769 — des Abg. Milz (CDU/CSU) : Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen nach § 7 b EStG für Fertighäuser Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2474 A,C Milz (CDU/CSU) . . . . . . . . 2474 C Frage A 18 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) — (CDU/CSU) : Vergrößerung des Abstandes zwischen den wirtschaftsschwachen und den wirtschaftsstarken Räumen durch die Maßnahmen der Bundesregierung zur Konjunkturdämpfung Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2474 D, 2475 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 A Milz (CDU/CSU) 2475 B Frage A 19 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) : Aktionsprogramm ,,Nordeifel-Grenzraum Aachen" im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2475 C, D, 2476 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 D Milz (CDU/CSU) 2476 A Immer (SPD) 2476 B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 III Frage A 21 — Drucksache 7/769 — des Abg. Geldner (FDP) : Pressemeldungen über die Erlöse der Molkereien aus der Trinkmilch und anderen Milchprodukten Ertl, Bundesminister (BML) 2476 C, 2477 A Geldner (FDP) . . . . . . . . 2477 A Fragen A 23 und 24 — Drucksache 7/769 — des Abg. Immer (SPD) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Zunahme der Brachflächen und der einseitigen Aufforstung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2477 B, 2478 A, B Immer (SPD) . . . . . . . . 2478 A, B Frage A 25 — Drucksache 7/769 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Gutachten der Dornier-System-GmbH betr. die Schädigung der Umwelt durch die Landwirtschaft Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2478 C, D Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . . 2478 D Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/769 -- des Abg. Hölscher (FDP) : Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2479 A, B, C, D, 2480 A, B Hölscher (FDP) . . . . . . . 2479 C, D Engholm (SPD) 2480 A Damm (CDU/CSU) 2480 A Frage A 30 — Drucksache 7/769 — des Abg. Schreiber (SPD) : Einhaltung der Richtlinien für die Unterkünfte ausländischer Arbeitnehmer Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2480 C Frage A 31 — Drucksache 7/769 — des Abg. Reuschenbach (SPD) : Zurückstellung von Betriebsjugendvertretern und jugendlichen Betriebsräten vom Wehrdienst Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2480 D Fragen A 32, 34 und 35 — Drucksache 7/769 — der Abg. Dr. Marx, Damm und Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) : Aufklärung der DDR-Soldaten über die Bundeswehr, Erziehung der NVA zum Haß gegenüber der Bundeswehr und Erklärung des „Feindbildes" für die DDR- Streitkräfte Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2481 A, D, 2482 B, C, D Dr. Marx (CDU/CSU) . . 2481 D, 2482 B Damm (CDU/CSU) . . . . . . 2482 B, C Fragen A 36 und 37 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Hirsch (FDP) : Feststellung empfängnisverhütender Hormone im Trinkwasser Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 B, C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . 2483 C Frage A 38 — Drucksache 7/769 — des Abg. Rollmann (CDU/CSU) : Dynamisierung der Renten aus der Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 D, 2484 B Rollmann (CDU/CSU) . . . . . 2484 A Nächste Sitzung 2557 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 2559* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 13 — Drucksache 7/769 — der Abg. Frau Funcke (FDP) betr. Anhebung des Höchstbetrages im Abschnitt über die Aushilfskräfte der Lohnsteuer-Richtlinien . . . . . . . 2559` C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 15 — Drucksache 7/769 — des Abg. Höcherl (CDU/ CDU) betr. umsatzsteuerrechtliche Behandlung der Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern . . . . . . 2559* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde (BMA) auf die Fragen A 28 und 29 — Drucksache 7/769 — des Abg. von Schoeler (FDP) betr. Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich 2560* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 2453 44. Sitzung Bonn, den 18. Juni 1973 Stenographischer Bericht Beginn: 11.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 18. 6. Dr. Ahrens *** 23. 6. Alber *** 23. 6. Dr. Artzinger * 20. 6. Amrehn *** 23. 6. Dr. Bangemann * 20. 6. Dr. Barzel 22. 6. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 18. 6. Frau von Bothmer *** 23. 6. Büchner (Speyer) *** 23. 6. Dr. Burgbacher 18. 6. Coppik 20. 6. Dr. Corterier * 20. 6. Dr. Dregger *** 23. 6. Dr. Enders *** 23. 6. Freiwald 18. 6. Dr. Gel3ner *** 23. 6. Dr. Glotz 18. 6. Dr. Gölter *** 23. 6. Dr. Holtz *** 23. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 6. Kahn-Ackermann *** 23. 6. Dr. Kempfler *** 23. 6. Kiechle 18. 6. Dr. Klepsch *** 23. 6. Dr. Kliesing *** 23. 6. Koblitz 20. 6. Krall * 18. 6. Lagershausen ** 18. 6. Leicht 20. 6. Lemmrich *** 23. 6. Lenzer *** 23. 6. Liedtke 20. 6. Dr. Lohmar 18. 6. Marquardt *** 23. 6. Dr. Martin 20. 6. Memmel ' 22. 6. Dr. Mende *** 23. 6. Dr. Müller (München) *** 23. 6. Opitz 20. 6. Frau Dr. Orth 20. 6. Pawelczyk *** 23. 6. Richter *** 23. 6. Schmidt (München) * 18. 6. Dr. Schöfberger 20. 6. Dr. Schwencke *** 23. 6. Seefeld * 18. 6. Sieglerschmidt *** 23. 6. Dr. Frhr. v. Spies 20. 6. Springorum * 18. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 20. 6. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Strauß 20. 6. Dr. Vohrer *** 23. 6. Walkhoff * 20. 6. Frau Dr. Walz * 19. 6. Dr. von Weizsäcker 18. 6. Wende 20. 6. Wiefel 20. 6. Frau Dr. Wolf *** 23. 6. Würtz 20. 6. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Funcke (FDP) (Drucksache 7/769 Frage A 13) : Beabsichtigt die Bundesregierung, den Höchstbetrag gemäß Lohnsteuer-Richtlinien Abschnitt Aushilfskräfte anzuheben, um die Teilzeitbeschäftigung zu fördern? Vorschläge, die auf eine Erhöhung dieser für die Lohnsteuer-Pauschalierung maßgebenden Arbeitslohngrenzen abzielen, sind wiederholt an das Bundesministerium der Finanzen herangetragen und auch mit den obersten Finanzbehörden der Länder erörtert worden. Bei diesen Erörterungen bestand aber stets Einvernehmen darüber, daß für die Höhe der maßgeblichen Arbeitslohngrenzen allgemeine wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Überlegungen nicht ausschlaggebend sein können. Die Pauschalierungsregelung ist vom Gesetzgeber nämlich nur als Vereinfachungsmaßnahme, keinesfalls aber als Steuervergünstigung gedacht. Die Begrenzung auf einen durchschnittlichen Tagesverdienst von 28 DM bzw. auf einen wöchentlichen Arbeitsverdienst von 80 DM sowie die generelle Begrenzung auf einen Stundenlohn von 8 DM muß vielmehr im Zusammenhang mit dem geltenden Lohnsteuertarif gesehen werden. Bei Anhebung einer oder mehrerer dieser Höchstbeträge würde eine Pauschalierung auch in Einkommensgruppen zulässig sein, in denen der Pauschsatz von 10 vom Hundert zu niedrig ist. In diesen Fällen ergeben sich nicht vertretbare Steuervergünstigungen. Die Bundesregierung kann daher im Augenblick eine Anhebung nicht in Aussicht stellen. Sie ist aber bereit, diese Frage im Zuge der nächsten Änderung der Lohnsteuer-Richtlinien nochmals zu prüfen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Höcherl (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 15) : 2560* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Werden Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern, nach § 2 Abs. 1 UStG oder gemäß § 24 UStG behandelt? In dem vorgetragenen Fall richtet sich die umsatzsteuerliche Behandlung des Verpächters danach, wie er die Verpachtung der landwirtschaftlichen Grundstücke nach einkommensteuerlichen Grundsätzen handhabt. Verpachtet er die Grundstücke im Rahmen seines landwirtschaftlichen Betriebes, so kann er für die Veräußerung der als Pachtentgelt vereinnahmten Naturalien die Durchschnittsbesteuerung des § 24 des Umsatzsteuergesetzes anwenden. Das gleiche gilt falls es sich um eine Verpachtung des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes handeln sollte und der Verpächter gewillt ist, das Betriebsvermögen während der Verpachtung fortzuführen. Hat der Verpächter dagegen dem Finanzamt erklärt, daß er die Verpachtung als Betriebsaufgabe behandeln will, ist die Veräußerung der Naturalien nach den allgemeinen Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes zu versteuern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde vorn 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten von Schoeler (FDP) (Drucksache 7/769 Fragen A 28 und 29) : Ist die Bundesregierung der Meinung, daß, solange die Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich nicht voll ausgeschöpft sind, die Erschließung weiterer Tätigkeitsfelder nicht notwendig ist? Wieviel zivildienstplätze im sozialen Bereich werden nach Inkrafttreten des Zivildienstgesetzes zur Verfügung gestellt werden können? Der Deutsche Bundestag hat im Mai 1973 einstimmig eine Entschließung angenommen, über den sozialen Bereich hinaus in erforderlichem Umfang weitere Tätigkeitsfelder für den Zivildienst mit dem Ziel zu erschließen, jeden Wehrdienstverweigerer im Interesse der Dienstgerechtigkeit zum Zivildienst heranzuziehen. Diese Entschließung wird die Bundesregierung berücksichtigen. Allerdings will ich an dieser Stelle hinzufügen, daß auch weiterhin das Schwergewicht unserer Bemühungen darauf gerichtet ist, die Arbeitsmöglichkeiten im Sozialbereich voll auszuschöpfen. Das neue Gesetz über den Zivildienst erleichtert die Anerkennung von Einrichtungen im sozialen Bereich. So kann unter bestimmten Voraussetzungen in Zukunft auf den Kostenbeitrag verzichtet werden, der an sich für die Beschäftigung von Dienstleistenden an den Bund zu entrichten ist. Dadurch wird für wirtschaftlich schwache Beschäftigungsstellen ein Anreiz zur Beschäftigung von Zivildienstleistenden geschaffen. Wenn die neuen Vorschriften zur Änderung des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst in Kraft getreten sind, bestehen bessere Voraussetzungen, in Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege die Zahl der Arbeitsplätze im Sozialbereich zu erhöhen. Über die voraussichtliche Zahl der auf diese Weise entstehenden Plätze liegen zur Zeit allerdings nur unverbindliche Schätzungen vor. Deshalb bitte ich um Ihr Verständnis, daß zunächst Erfahrungen gesammelt werden müssen, bevor genaue Zahlen genannt werden können. Eine Ausweitung wird sich u. a. auch dadurch ergeben, daß in Zusammenarbeit mit dem Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit als ein neuer Tätigkeitsbereich die offene Sozialarbeit an Alten und Behinderten in Großstädten und Ballungszentren für den Zivildienst erschlossen werden soll. Hinzu kommt, daß der Unfallrettungs- und Krankentransportdienst im gesamten Bundesgebiet ungefähr 3000 zusätzliche Hilfskräfte benötigt. Auch in diesem Bereich können Zivildienstleistende tätig werden. In Hessen führt der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Zusammenarbeit mit dem hessischen Sozialminister bereits mit Erfolg einen entsprechenden Versuch durch. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen für alle Bundesländer genutzt werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Wörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die CDU/CSU-Fraktion stimmt dem Verteidigungshaushalt zu.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich glaube, daß diese Feststellung nach dieser Rede des Bundesverteidigungsministers niemand mehr überraschen wird. Ich möchte nicht versäumen, Ihnen, Herr Minister, für dieses klare und, ich möchte auch sagen: mutige Wort hier auch namens meiner Fraktion ausdrücklich Dank zu sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das einzige, was uns nach dieser Rede im Grunde genommen bleibt, ist der Wunsch, daß Sie diese Rede draußen als Pflichtlektüre verteilen mögen, vor allen Dingen an die Mitglieder Ihrer Partei und auch an einige der Kollegen, die sich in diesem Saal befinden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Denn keiner von uns — ich habe Anlaß dazu, das festzustellen — konnte übersehen, Herr Matthöfer, daß bei einigen. Feststellungen des Bundesverteidigungsministers auf der Seite der SPD dieses Hauses nur Betroffenheit herrschte, sich aber keine einzige Hand rührte. Ich glaube, das ist charakteristisch für den Zustand dieser Partei in Fragen der Verteidigung.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, die Sicherheitspolitik durchläuft national wie international eine kritische Phase. Die NATO zeigt unübersehbar Risse, und das angesichts wachsender militärischer Macht des Warschauer Pakts, die uns soeben eindrucksvoll dargestellt wurde. Zur gleichen Zeit — auch das muß ausgesprochen werden — läßt die Verteidigungsbereitschaft bei uns wie bei anderen Staaten der Allianz nach. Hoffnungen auf Entspannung laufen der Wirklichkeit weit voraus, und es wird immer schwieriger, der Bevölkerung die erforderlichen Lasten abzuverlangen. Verteidigung ist nicht mehr populär, und gerade darum haben wir von der CDU/ CSU uns entschlossen, diesen Haushalt demonstrativ mitzuverantworten. Wir halten angesichts dieser internationalen und nationalen Lage die Grundübereinstimmung in sicherheitspolitischen Fragen für eine so wichtige staatspolitische Aufgabe, daß wir sie nicht ohne Not preisgeben werden. Das sollen Sie wissen, Herr Minister.
    Nie — ich sage das ausdrücklich — waren die Verteidigung und auch die Bundeswehr wichtiger als gerade in diesem welthistorischen Moment des Umbruchs und des Wandels, in dem die echten Chancen zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen Ost und West davon abhängen, daß die Sowjetunion unsere Bereitschaft zur Entspannung nicht mit Schwäche und nicht mit Unentschlossenheit verwechselt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich will auch nicht verschweigen, Herr Minister — darf ich es noch einmal sagen —, daß unsere Zustimmung durch klare Aussagen und ein mannhaftes Auftreten des Verteidigungsministers in Fragen der Sicherheitspolitik erleichtert wurde.
    Freilich — darauf möchte ich mich jetzt angesichts
    der Zeit beschränken — kann und soll unsere Zustimmung eine Sorge nicht wegwischen, und es ist mehr als eine Pflichtübung der Opposition, wenn ich das anfüge. Mit diesem Haushalt setzt sich — und



    Dr. Wörner
    zwar unabhängig vom guten oder schlechten Willen der Regierung eine gefährliche Tendenz fort, die auf die Dauer, wenn sie sich in derselben Weise fortsetzt, zur finanziellen Auszehrung der Bundeswehr führen muß. Sie selbst haben im Verteidigungsausschuß festgestellt, daß der Haushalt 1973 der relativ niedrigste seit Jahren ist, und das Entscheidende ist, daß die Aufwendungen für Beschaffung und für Forschung und Entwicklung real
    nimmt man die Preissteigerungsraten hinzu — zurückgehen, und das bei steigenden Kosten der jeweiligen Waffensysteme. In diesen Bereichen der Ausrüstung, Ausstattung und im Bereich der Forschung und Entwicklung fallen die Entscheidungen über die künftige Ausrüstung und damit über die künftige Modernität der Bundeswehr.
    Ich darf Sie selbst noch einmal zitieren, weil das auch die Offentlichkeit wissen soll. Sie sagten, dieser Haushalt reiche nicht aus, um wesentliche neue Schritte zu tun, auch nicht im Bereich der Infrastruktur, auch nicht im Bereich der sozialen Fürsorge; was geplant, versprochen und zugesagt und vielerorts gefordert werde, könne mit diesem Haushalt nicht vollends erfüllt werden. Wenn also bei der Beschaffung, wenn bei neuen Vorhaben im Bereich der Infrastruktur und wenn bei Entwicklung und Forschung praktisch nichts Neues in Angriff genommen werden kann, dann bedeutet das nichts anderes — auch darüber muß, vor allen Dingen im Hinblick auf künftige Haushalte, Klarheit zwischen uns bestehen —, als das die Bundeswehr angefangen hat, von der Substanz zu leben, und das bedeutet, daß zur Gefahr des schwindenden Verteidigungswillens in unserer Gesellschaft auch eine abnehmende finanzielle und materielle Basis der Verteidigung tritt. Darin sehen wir die eigentliche Gefahr für die Verteidigung des Bündnisses allgemein, aber auch der Bundesrepublik Deutschland in den kommenden Jahren.
    Lassen Sie mich eines zum Vergleich sagen: Die Sowjetunion hat nirgendwo in ihrem Verteidigungsbereich die Ausgaben stärker gesteigert als im Sektor der Forschung und Entwicklung. Ein Drittel des sowjetischen Verteidigungsetats wird von diesem Etatposten in Anspruch genommen. Jeder mag sich ausrechnen, wohin der faktische Rückgang dieser Ausgaben nicht nur bei uns, sondern fast allgemein im Westen und die Steigerung dieses Postens in der Sowjetunion führen müssen, was das Kräftegleichgewicht in Europa in den kommenden Jahren anlangt. Jeder mag sich diese Frage selbst beantworten. Dieser Haushalt reicht zwar zur Not aus, um die unumgänglichen rechtlichen und sonstigen Verpflichtungen abzudecken, aber — lassen Sie mich das ganz klar sagen, damit draußen kein Mißverständnis entsteht -- er reicht nicht aus, um die Bundeswehr langfristig modern zu halten.
    Meine Damen und Herren, angesichts dieser Lage haben wir wenig Verständnis für Versuche aus den Reihen der Koalition, speziell aus den Reihen der SPD, den Bundeswehretat noch weiter zu kürzen. Es ist schon bezeichnend, wenn das Ministerium im Haushaltsausschuß in einer Linie mit der Opposition gegen Kürzungsvorschläge beispielsweise im
    Bereich der Bundeswehrhochschule oder auch bei der Reservistenarbeit steht oder wenn die Opposition bei der Schlußabstimmung im Verteidigungsausschuß zustimmt, drei SPD-Abgeordnete sich aber der Stimme enthalten, ohne uns im Ausschuß eine Begründung zu liefern.

    (Abg. Dr. Marx: Was mag das bedeuten?)

    Die Begründung können wir hinterher dann einer einschlägigen Tageszeitung entnehmen. Das ist nicht die Art, wie wir uns die Auseinandersetzung in diesem Bundestag wünschen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das ist auch der Grund dafür, daß wir hier namentliche Abstimmung beantragen. Wir wollen einmal sehen, ob es so weitergeht, und ob man zu dem steht, was man draußen sagt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Minister, wenn Sie — nicht heute, aber im Verteidigungsausschuß und auch schon in der Öffentlichkeit — sagten, dieser Haushalt enthalte daß notwendige Minimum zur Erfüllung unserer Aufgaben und zur Erfüllung unserer Pflichten dem Bündnis gegenüber, so ist das, wie ich meine, nur die halbe Wahrheit. Das gilt eben nur, wenn Sie die Auswirkungen für dieses Jahr sehen. Es gilt nicht, wenn Sie die Auswirkungen langfristig sehen, denn die Eingriffe, die Sie vornehmen müssen, die Streckungen und die Streichungen, die zweitbesten Lösungen werden ihre Folgen erst in einigen Jahren zeigen. Es wird dann außergewöhnlich schwierig sein, eine solche Entwicklung mit neuen Beschlüssen wieder zu korrigieren.
    Ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, bis der Punkt gekommen ist, an dem eine weitere Streichung und Streckung nur noch um den Preis der Kampfkraft der Bundeswehr und damit der Glaubwürdigkeit unserer Abschreckung im Bündnis zu haben sein wird. Denn, um es mit den Worten eines Ihrer Sachverständigen zu sagen, die Folgen dieser Restplanung im investiven Bereich sind Überalterung von Waffensystemen und Gerät über die militärisch vertretbare Grenze hinaus, unwirtschaftlich hohe Ausgaben für Materialerhaltung und kumulierender Rüstungsbedarf.
    Ich möchte folgendes Fazit ziehen. Mit dem Haushaltsplan 1973 und der mittelfristigen Finanzplanung läßt sich der gegenwärtige moderne Ausrüstungsstand der Bundeswehr auf die Dauer nicht aufrechterhalten. Wenn wir das feststellen, messen wir diesen Etat nicht etwa an den Wünschen der Militärs, die gelegentlich das Wünschenswerte über das Notwendige stellen. Wir messen diesen Etat an dem, was unerläßlich notwendig ist, wenn man die Rüstungsanstrengungen des Warschauer Pakts sieht.
    Ich wollte jetzt einiges darüber sagen, was zu geschehen habe. Insbesondere wollte ich die Beschleunigung der Wehrstrukturreform fordern. Ich möchte mir das ersparen.
    Herr Minister, am Schluß möchte ich eines anfügen. Alle Vorschläge zur Rationalisierung, alle Vorschläge zur Standardisierung im Bündnis, alle Vor-



    Dr. Wörner
    schläge zur Arbeitsteilung im Bündnis dürfen über eines nicht hinwegtäuschen: Ohne eine angemessene Erhöhung des Verteidigungsetats in den kommenden Jahren ist eine effektive Verteidigung nicht aufrechtzuerhalten. Nicht nur der Frieden, sondern auch der Schutz unserer freiheitlichen Rechtsordnung hat seinen Preis.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Die nach unten zeigende Tendenz darf sich nicht fortsetzen. Der Verteidigungshaushalt muß am Wachstum der öffentlichen Ausgaben teilhaben, wie das die Wehrstrukturkommission gefordert hat. Wir hoffen, daß es Ihnen gelingt, sich in der Regierung mit diesen Ihren Forderungen gerade angesichts der internationalen Lage durchzusetzen. Wir haben aus konjunkturellen Gründen bewußt darauf verzichtet, in dieser Lage einen Antrag auf Erhöhung zu stellen. Wir waren der Meinung, daß der Wehrsold im Rahmen des Etats angehoben werden sollte. Das ist abgelehnt worden.
    Aber lassen Sie mich klar sagen: wenn der Bundeshaushalt für Verteidigung das nächste Mal nicht spürbar angehoben wird, kommt das dem Zwang zur einseitigen Abrüstung gleich. Das aber kann keiner wollen, der an beidseitiger kontrollierter und ausgewogener Abrüstung interessiert ist. Der Erfolg der MBFR-Verhandlungen, den wir alle wünschen, hängt ganz entscheidend davon ab, daß wir an unserer Entschlossenheit im Westen und der Bundesrepublik keinen Zweifel aufkommen lassen, unseren politischen Handlungsspielraum und unsere freie Gesellschaftsordnung auch unter Opfern gegen jeden militärischen oder politischen Druck zu schützen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Dafür -- um damit zu schließen — darf ich Ihnen schon heute die Unterstützung der CDU/CSU zusagen. Ich glaube, mehr kann man von einer Opposition nicht erwarten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Dr. Bußmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Bernhard Bußmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mein Herr Vorredner hat es für richtig gehalten, sich heute in der späten Debatte über die innere Verfassung meiner Partei in Fragen der Verteidigungspolitik auszulassen.

    (Abg. Dr. Ritz: Das war zu sichtbar! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    Herr Wörner hat immer seine besondere Optik gehabt; aber zu der Optik, die in Zahlen und Fakten nachweisbar ist, gehört nun einmal folgendes. Diese Sozialdemokratische Partei hat, seit sie mit dem liberalen Koalitionspartner in der Regierungsverantwortung ist, Verteidigungshaushalte um Zuwachsraten erhöht, wie sie in der Vergangenheit kaum je dagewesen sind.

    (Abg. Dr. Marx: Die sind viel höher gewesen!)

    Das muß man auch einmal sagen.
    Sie wissen ganz genau, daß es im Jahr 1971 14,4 % und im nächsten Jahr über 11 % waren. Dem steht gegenüber, daß Sie in Ihrer Verantwortung und auf Ihre Kasse schauend in den Jahren von 1964 bis 1969 den Verteidigungshaushalt zwischen 18,8 und mageren 19,3 Milliarden DM im Jahre 1969 stagnieren ließen.

    (Abg. Dr. Marx: Darauf haben Sie sich eingelassen!)

    — Das war Ihre Bilanz, Herr Marx! In jener Zeit sind nämlich jene Schwachstellen der Bundeswehr aufgetreten, bei deren Reparatur man sich heute Mühe gibt. Wir wollen sie so reparieren, daß die Voraussetzungen geschaffen werden, von denen der Minister gesprochen hat, als er von einer Strukturreform dieser Bundeswehr sprach.

    (Abg. Dr. Marx: Welche Erhöhungsanträge haben Sie damals gestellt?)