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ID0704430400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 44. Sitzung Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Inhalt: Einreichung von Fragen während der Sommerpause 2453 A Überweisung eines Gesetzentwurfs an den Haushaltsausschuß . . . . . . . . 2453 B Wahl des Abg. Dr. Barzel als stellvertretendes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates . . . . . . . . 2453 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 2453 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1973 (Haushaltsgesetz 1973) (Drucksachen 7/250, 7/599); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — . . . . . . . . 2453 D Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 7/721) . . . . 2454 A Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 7/723) 2454 A Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 7/724) Esters (SPD) . . . . . 2454 B, 2507 C Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 2456 C Wehner (SPD) 2463 A Dr. h. c. Kiesinger (CDU/CSU) . . 2470 B Kirst (FDP) 2484 B Brandt, Bundeskanzler 2489 D Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 2497 B Flach (FDP) 2501 D Baier (CDU/CSU) 2504 A Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2506 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . 2508 C Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2508 D Namentliche Abstimmung . . . 2509 B, 2513 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache 7/722) Wohlrabe (CDU/CSU) 2509 B Frau Renger (SPD) . . . . . . 2514 C Collet (SPD) 2516 B Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache 7/725) Picard (CDU/CSU) . . . 2517 C, 2526 D Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . . 2519 C Dr. Bangemann (FDP) 2520 D Scheel, Bundesminister (AA) . . 2525 C Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 7/726) Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . . 2527 B Frau Funcke, Vizepräsident . . . . 2530 C Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . 2530 C Seiters (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2533 C Walther (SPD) . . . . . . . 2533 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 7/727) 2535 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 7/731) Krampe (CDU/CSU) 2536 A Grobecker (SPD) 2538 A Geisenhofer (CDU/CSU) . . . 2539 D Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 2542 D Arendt, Bundesminister (BMA) . 2543 B Maucher (CDU/CSU) 2544 C Glombig (SPD) 2545 A Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 7/733) 2546 D Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksachen 7/734, 7/792) Leber, Bundesminister (BMVg) . . 2547 A Dr. Wörner (CDU/CSU) ... 2549 B Dr. Bußmann (SPD)... 2551 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2553 C Namentliche Abstimmung . . . 2554 D, 2556 A Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 7/736) 2555 A Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 7/737) 2555 A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache 7/740) 2555 B Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache 7/744) 2555 B Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache 7/745) . . 2555 C Einzelplan 36 Zivile Verteidigung (Drucksache 7/746) 2555 C Ravens (SPD) (Erklärungen nach § 36 GO) 2555 D, 2557 D Reddemann (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2557 C Immer (SPD) (Erklärung nach § 59 GO) 2557 C Fragestunde (Drucksachen 7/769, 7/800) Frage 1 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Deckung des Kreditbedarfs für die Erntefinanzierung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 B, C von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 2471 B, C Frage 2 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Maßnahmen der Bundesregierung zur Verhinderung weiterer Wettbewerbsbenachteiligungen der Landwirtschaft durch erhöhte Erntefinanzierungskosten Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 C, D, 2472 A, B, C, 2473 A, B von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . . 2471 D, 2472 A Eigen (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 C Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . 2473 A Gallus (FDP) . . . . . . . . . 2473 B Frage A 14 — Drucksache 7/769 — des Abg. Peiter (SPD) : Zahl der einem Garantieverband nicht angeschlossenen Bankinstitute Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2473 C Frage A 16 — Drucksache 7/769 — des Abg. Milz (CDU/CSU) : Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen nach § 7 b EStG für Fertighäuser Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2474 A,C Milz (CDU/CSU) . . . . . . . . 2474 C Frage A 18 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) — (CDU/CSU) : Vergrößerung des Abstandes zwischen den wirtschaftsschwachen und den wirtschaftsstarken Räumen durch die Maßnahmen der Bundesregierung zur Konjunkturdämpfung Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2474 D, 2475 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 A Milz (CDU/CSU) 2475 B Frage A 19 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) : Aktionsprogramm ,,Nordeifel-Grenzraum Aachen" im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2475 C, D, 2476 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 D Milz (CDU/CSU) 2476 A Immer (SPD) 2476 B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 III Frage A 21 — Drucksache 7/769 — des Abg. Geldner (FDP) : Pressemeldungen über die Erlöse der Molkereien aus der Trinkmilch und anderen Milchprodukten Ertl, Bundesminister (BML) 2476 C, 2477 A Geldner (FDP) . . . . . . . . 2477 A Fragen A 23 und 24 — Drucksache 7/769 — des Abg. Immer (SPD) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Zunahme der Brachflächen und der einseitigen Aufforstung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2477 B, 2478 A, B Immer (SPD) . . . . . . . . 2478 A, B Frage A 25 — Drucksache 7/769 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Gutachten der Dornier-System-GmbH betr. die Schädigung der Umwelt durch die Landwirtschaft Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2478 C, D Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . . 2478 D Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/769 -- des Abg. Hölscher (FDP) : Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2479 A, B, C, D, 2480 A, B Hölscher (FDP) . . . . . . . 2479 C, D Engholm (SPD) 2480 A Damm (CDU/CSU) 2480 A Frage A 30 — Drucksache 7/769 — des Abg. Schreiber (SPD) : Einhaltung der Richtlinien für die Unterkünfte ausländischer Arbeitnehmer Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2480 C Frage A 31 — Drucksache 7/769 — des Abg. Reuschenbach (SPD) : Zurückstellung von Betriebsjugendvertretern und jugendlichen Betriebsräten vom Wehrdienst Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2480 D Fragen A 32, 34 und 35 — Drucksache 7/769 — der Abg. Dr. Marx, Damm und Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) : Aufklärung der DDR-Soldaten über die Bundeswehr, Erziehung der NVA zum Haß gegenüber der Bundeswehr und Erklärung des „Feindbildes" für die DDR- Streitkräfte Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2481 A, D, 2482 B, C, D Dr. Marx (CDU/CSU) . . 2481 D, 2482 B Damm (CDU/CSU) . . . . . . 2482 B, C Fragen A 36 und 37 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Hirsch (FDP) : Feststellung empfängnisverhütender Hormone im Trinkwasser Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 B, C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . 2483 C Frage A 38 — Drucksache 7/769 — des Abg. Rollmann (CDU/CSU) : Dynamisierung der Renten aus der Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 D, 2484 B Rollmann (CDU/CSU) . . . . . 2484 A Nächste Sitzung 2557 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 2559* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 13 — Drucksache 7/769 — der Abg. Frau Funcke (FDP) betr. Anhebung des Höchstbetrages im Abschnitt über die Aushilfskräfte der Lohnsteuer-Richtlinien . . . . . . . 2559` C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 15 — Drucksache 7/769 — des Abg. Höcherl (CDU/ CDU) betr. umsatzsteuerrechtliche Behandlung der Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern . . . . . . 2559* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde (BMA) auf die Fragen A 28 und 29 — Drucksache 7/769 — des Abg. von Schoeler (FDP) betr. Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich 2560* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 2453 44. Sitzung Bonn, den 18. Juni 1973 Stenographischer Bericht Beginn: 11.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 18. 6. Dr. Ahrens *** 23. 6. Alber *** 23. 6. Dr. Artzinger * 20. 6. Amrehn *** 23. 6. Dr. Bangemann * 20. 6. Dr. Barzel 22. 6. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 18. 6. Frau von Bothmer *** 23. 6. Büchner (Speyer) *** 23. 6. Dr. Burgbacher 18. 6. Coppik 20. 6. Dr. Corterier * 20. 6. Dr. Dregger *** 23. 6. Dr. Enders *** 23. 6. Freiwald 18. 6. Dr. Gel3ner *** 23. 6. Dr. Glotz 18. 6. Dr. Gölter *** 23. 6. Dr. Holtz *** 23. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 6. Kahn-Ackermann *** 23. 6. Dr. Kempfler *** 23. 6. Kiechle 18. 6. Dr. Klepsch *** 23. 6. Dr. Kliesing *** 23. 6. Koblitz 20. 6. Krall * 18. 6. Lagershausen ** 18. 6. Leicht 20. 6. Lemmrich *** 23. 6. Lenzer *** 23. 6. Liedtke 20. 6. Dr. Lohmar 18. 6. Marquardt *** 23. 6. Dr. Martin 20. 6. Memmel ' 22. 6. Dr. Mende *** 23. 6. Dr. Müller (München) *** 23. 6. Opitz 20. 6. Frau Dr. Orth 20. 6. Pawelczyk *** 23. 6. Richter *** 23. 6. Schmidt (München) * 18. 6. Dr. Schöfberger 20. 6. Dr. Schwencke *** 23. 6. Seefeld * 18. 6. Sieglerschmidt *** 23. 6. Dr. Frhr. v. Spies 20. 6. Springorum * 18. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 20. 6. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Strauß 20. 6. Dr. Vohrer *** 23. 6. Walkhoff * 20. 6. Frau Dr. Walz * 19. 6. Dr. von Weizsäcker 18. 6. Wende 20. 6. Wiefel 20. 6. Frau Dr. Wolf *** 23. 6. Würtz 20. 6. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Funcke (FDP) (Drucksache 7/769 Frage A 13) : Beabsichtigt die Bundesregierung, den Höchstbetrag gemäß Lohnsteuer-Richtlinien Abschnitt Aushilfskräfte anzuheben, um die Teilzeitbeschäftigung zu fördern? Vorschläge, die auf eine Erhöhung dieser für die Lohnsteuer-Pauschalierung maßgebenden Arbeitslohngrenzen abzielen, sind wiederholt an das Bundesministerium der Finanzen herangetragen und auch mit den obersten Finanzbehörden der Länder erörtert worden. Bei diesen Erörterungen bestand aber stets Einvernehmen darüber, daß für die Höhe der maßgeblichen Arbeitslohngrenzen allgemeine wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Überlegungen nicht ausschlaggebend sein können. Die Pauschalierungsregelung ist vom Gesetzgeber nämlich nur als Vereinfachungsmaßnahme, keinesfalls aber als Steuervergünstigung gedacht. Die Begrenzung auf einen durchschnittlichen Tagesverdienst von 28 DM bzw. auf einen wöchentlichen Arbeitsverdienst von 80 DM sowie die generelle Begrenzung auf einen Stundenlohn von 8 DM muß vielmehr im Zusammenhang mit dem geltenden Lohnsteuertarif gesehen werden. Bei Anhebung einer oder mehrerer dieser Höchstbeträge würde eine Pauschalierung auch in Einkommensgruppen zulässig sein, in denen der Pauschsatz von 10 vom Hundert zu niedrig ist. In diesen Fällen ergeben sich nicht vertretbare Steuervergünstigungen. Die Bundesregierung kann daher im Augenblick eine Anhebung nicht in Aussicht stellen. Sie ist aber bereit, diese Frage im Zuge der nächsten Änderung der Lohnsteuer-Richtlinien nochmals zu prüfen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Höcherl (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 15) : 2560* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Werden Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern, nach § 2 Abs. 1 UStG oder gemäß § 24 UStG behandelt? In dem vorgetragenen Fall richtet sich die umsatzsteuerliche Behandlung des Verpächters danach, wie er die Verpachtung der landwirtschaftlichen Grundstücke nach einkommensteuerlichen Grundsätzen handhabt. Verpachtet er die Grundstücke im Rahmen seines landwirtschaftlichen Betriebes, so kann er für die Veräußerung der als Pachtentgelt vereinnahmten Naturalien die Durchschnittsbesteuerung des § 24 des Umsatzsteuergesetzes anwenden. Das gleiche gilt falls es sich um eine Verpachtung des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes handeln sollte und der Verpächter gewillt ist, das Betriebsvermögen während der Verpachtung fortzuführen. Hat der Verpächter dagegen dem Finanzamt erklärt, daß er die Verpachtung als Betriebsaufgabe behandeln will, ist die Veräußerung der Naturalien nach den allgemeinen Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes zu versteuern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde vorn 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten von Schoeler (FDP) (Drucksache 7/769 Fragen A 28 und 29) : Ist die Bundesregierung der Meinung, daß, solange die Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich nicht voll ausgeschöpft sind, die Erschließung weiterer Tätigkeitsfelder nicht notwendig ist? Wieviel zivildienstplätze im sozialen Bereich werden nach Inkrafttreten des Zivildienstgesetzes zur Verfügung gestellt werden können? Der Deutsche Bundestag hat im Mai 1973 einstimmig eine Entschließung angenommen, über den sozialen Bereich hinaus in erforderlichem Umfang weitere Tätigkeitsfelder für den Zivildienst mit dem Ziel zu erschließen, jeden Wehrdienstverweigerer im Interesse der Dienstgerechtigkeit zum Zivildienst heranzuziehen. Diese Entschließung wird die Bundesregierung berücksichtigen. Allerdings will ich an dieser Stelle hinzufügen, daß auch weiterhin das Schwergewicht unserer Bemühungen darauf gerichtet ist, die Arbeitsmöglichkeiten im Sozialbereich voll auszuschöpfen. Das neue Gesetz über den Zivildienst erleichtert die Anerkennung von Einrichtungen im sozialen Bereich. So kann unter bestimmten Voraussetzungen in Zukunft auf den Kostenbeitrag verzichtet werden, der an sich für die Beschäftigung von Dienstleistenden an den Bund zu entrichten ist. Dadurch wird für wirtschaftlich schwache Beschäftigungsstellen ein Anreiz zur Beschäftigung von Zivildienstleistenden geschaffen. Wenn die neuen Vorschriften zur Änderung des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst in Kraft getreten sind, bestehen bessere Voraussetzungen, in Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege die Zahl der Arbeitsplätze im Sozialbereich zu erhöhen. Über die voraussichtliche Zahl der auf diese Weise entstehenden Plätze liegen zur Zeit allerdings nur unverbindliche Schätzungen vor. Deshalb bitte ich um Ihr Verständnis, daß zunächst Erfahrungen gesammelt werden müssen, bevor genaue Zahlen genannt werden können. Eine Ausweitung wird sich u. a. auch dadurch ergeben, daß in Zusammenarbeit mit dem Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit als ein neuer Tätigkeitsbereich die offene Sozialarbeit an Alten und Behinderten in Großstädten und Ballungszentren für den Zivildienst erschlossen werden soll. Hinzu kommt, daß der Unfallrettungs- und Krankentransportdienst im gesamten Bundesgebiet ungefähr 3000 zusätzliche Hilfskräfte benötigt. Auch in diesem Bereich können Zivildienstleistende tätig werden. In Hessen führt der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Zusammenarbeit mit dem hessischen Sozialminister bereits mit Erfolg einen entsprechenden Versuch durch. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen für alle Bundesländer genutzt werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wilhelm Krampe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Schönen Dank, Frau Präsidentin!
    Aus der Haltung der Mehrheit dieses Hauses aber lassen sich viele Fragen zu den eben erwähnten Sachbereichen ablesen und ableiten. Da ist die Frage nach der Sicherheit der Rentenfinanzierung. Diese Frage ist zu stellen und in diesem Zusammenhang auch die Frage nach den sonstigen Leistungen der Rentenversicherung, die Frage nach den Leistungen im Bereich der vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen wie auch der bislang an die Versicherten gewährten Beträge und Mittel für den Eigenheim- und Eigentumswohnungsbau, der irgendwie dann zu kurz
    kommen wird.
    Wir haben alle in diesem Hohen Hause anläßlich der Rentendebatte im September des vergangenen Jahres die finanzielle Solidität der Rentenversicherung herausgestellt. Inzwischen fanden Bundestagswahlen statt, und es wurden zum Teil die in der damaligen September-Sitzung in dritter Lesung gemeinsam beschlossenen Gesetze geändert. Gleichzeitig wurde aber — ungefähr in diesem Zeitraum — bekannt, daß die Bundeszuschüsse in Höhe von 2,5 Milliarden DM in Richtung Rentenversicherungsträger seitens des Bundes gestundet würden und nicht verzinst werden sollen. Die Frage an den Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung lautet: Ist zwischen den Gesetzesänderungen und der Stundung der Bundeszuschüsse ein innerer Zusammenhang zu sehen, oder dient die Stundung und Nichtverzinsung der Bundeszuschüsse an die Rentenversicherungsträger allein der Deckung von Haushaltslücken im Jahre 1973 und in den folgenden Jahren?
    Unsere Meinung dazu: Das Kernstück des Systems unserer sozialen Sicherheit ist die Rentenversicherung. Die Rentenversicherung und ihre Vermögenswerte, angelegt auf kommende Belastungen, dürfen nicht zum Finanzierungsreservoir des Bundeshaushalts werden und der Bundesregierung jederzeit zur Deckung von Haushaltslücken dienen und von ihr in Anspruch genommen werden.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Andernfalls ist nämlich die Frage nach der Solidität
    des Wollens im Bereich der Alterssicherung nicht
    nur von Millionen Rentnern, sondern auch von den Abgeordneten dieses Hohen Hauses heute und immer wieder in den kommenden Wochen und Monaten zu stellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Diese und ähnliche Fragen bewegen nicht nur uns, sondern die Millionen Versicherten und Beitragszahler, die dann, wenn ihr Versicherungsfall eintritt, analog gleiche Leistungen aus der Sozialversicherung erwarten wie diejenigen, die sie heute erhalten und für die sie Beiträge leisten. Das sagt einfach das Solidaritätsprinzip der Generationen aus.
    Es ist auch noch ein Wort zu einem zweiten sehr langen Schatten, der über dem Einzelplan 11 liegt, zu sagen. Ich spreche hiermit das Kapitel ,,Kriegsopferversorgung und gleichartige Leistungen" an. Der innere Zusammenhang der Leistungsverbesserung bzw. der Leistungsanpassung zwischen der Rentenversicherung und der Kriegsopferversorgung liegt auf der Hand, ist von diesem Hohen Hause gewollt und immer wieder auch von den Koalitionsfraktionen mit getragen worden.
    Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, alle schönen Reden in dieser Sache haben keinen Sinn, wenn nicht die praktische Hilfe folgt. Wie viele in diesem Volk leiden besonders die Kriegsopfer unter den vom Vorsitzenden der CDU/CSU-
    Fraktion angesprochenen vierfachen Belastungen, die von der Bundesregierung allein zu verantworten sind. Politiker und Kriegsopfer sowie die Organisationen der Kriegsopfer fordern immer wieder „gleiches Recht auch für die Kriegsopfer". Wegen der Nichterfüllung dieser Forderungen bereits im Jahre 1972 haben Kriegsopfer in diesem Jahr 1972 einen Stabilitätsbeitrag in Höhe von insgesamt 270 Millionen DM geleistet. Das wurde sehr deutlich auf den Kriegsopfertagungen hier in Bonn.
    Es ist unzumutbar, den Kriegsopfern seitens der Bundesregierung mehr als anderen weitere Stabilitätsmaßnahmen aufzubürden. Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, unter Abänderung der von ihr gesetzten Prioritäten ähnlich, wie es 1966 unter der Regierung Kiesinger/Katzer geschah, praktische Hilfe zu verwirklichen. Mein Kollege Geisenhofer ist gern bereit, weitere Ausführungen zu diesem Fragenkomplex zu machen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wo Licht ist, ist auch Schatten. Im Einzelplan 11 überwiegt der Schatten. Es ist unredlich, Mehreinnahmen der Rentenversicherung, durch erhöhte Beiträge hervorgerufen, indirekt zur Deckung von Haushaltslücken zu nutzen. Es ist auch kein Zeichen von sozialem Fortschritt, wenn Kriegsopfern soziale Gerechtigkeit vorenthalten wird.
    Der Schatten überwiegt also. Wir lehnen deshalb den Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Grobecker.




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Claus Grobecker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Haushalt des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung ist Ausdruck des Bemühens, unsere Gesellschaft sozialer und gerechter zu gestalten. Dafür gibt es auch im Haushaltsjahr 1973 eine Reihe Beispiele.
    Mit besonderem Nachdruck nimmt sich diese Koalition der Eingliederung der Behinderten in Beruf und Gesellschaft an. In der Verfolgung dieses Ziels sind die Haushaltsmittel für die Förderung von Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation in den vergangenen Jahren ständig erhöht worden. Auch für das Jahr 1973 ist wiederum eine Erhöhung vorgesehen, nämlich um 6 auf 45 Millionen DM. Seit 1970 sind für diesen Zweck fast 100 Millionen DM aufgewendet worden. Der Schwerpunkt des Programms liegt zur Zeit bei den Berufsförderungswerken für behinderte Erwachsene. In Zukunft müssen in verstärktem Maße aber auch Berufsbildungswerke für behinderte Jugendliche gebaut werden. Diese Förderungsmaßnahmen sind jedoch nur ein Teil eines umfassenden Aktionsprogramms der Bundesregierung für diejenigen unserer Mitbürger, die trotz Hochkonjunktur und Vollbeschäftigung im Schatten stehen. Das hat uns in den letzten Monaten hier ja wiederholt beschäftigt.
    Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Humanisierung des Arbeitslebens. Wir müssen die Arbeit sicherer machen und verhüten, daß der Mensch von der technischen Entwicklung überrollt wird. Ein Schritt auf diesem Wege sind die Arbeiten, die mit der Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung in Dortmund eingeleitet worden sind. Wir müssen uns aber auch verstärkt den Arbeitswissenschaften zuwenden, um die Arbeitsplätze menschengerechter zu gestalten.
    Auf Grund des neuen Betriebsverfassungsgesetzes haben die Betriebsräte und der einzelne Arbeitnehmer Einfluß auf die Gestaltung der Arbeitsplätze und der Arbeitsmethoden gewonnen. Wir betreten hier ein Gebiet, das in der Vergangenheit stark vernachlässigt worden ist. Wir begrüßen deshalb sehr, daß erstmals im Haushalt 1973 besondere Forschungsmittel für diesen Bereich vorgesehen sind.
    Auch das verstärkte Bemühen um die Eingliederung der ausländischen Arbeitnehmer — der Bundesminister hat erst vor einigen Tagen ein Programm vorgelegt — findet im Haushalt durch die Erhöhung der hierfür vorgesehenen Mittel um 30 % seinen Ausdruck. Die Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer ist bei einem befriedigenden Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik unerläßlich. Sie wirft aber zahlreiche gesellschaftliche Probleme auf. Mit Bundesmitteln werden in erster Linie die Betreuung durch die vorhandenen Organisationen, die Vermittlung deutscher Sprachkenntnisse, Maßnahmen der beruflichen Bildung und die Bereitstellung angemessenen Wohnraums gefördert.
    Vom Bund alleine, meine Damen und Herren, sind diese Probleme der Eingliederung jedoch nicht zu lösen. Hier wird es insbesondere auch verstärkter Bemühungen der Länder, der Gemeinden und — das soll nicht unerwähnt bleiben — der Arbeitgeber bedürfen. Dabei sollte sich die Ausländerbeschäftigung nicht nur nach der Arbeitsmarktsituation, sondern auch nach den Möglichkeiten der sozialen Infrastruktur ausrichten.
    Meine Damen und Herren, die größten Ausgabeposten dieses Haushalts, des Einzelplans 11, sind jedoch die Zuschüsse zu der Sozialversicherung mit über 13 Milliarden DM und die Ausgaben für die Kriegsopfer mit 9 Milliarden DM.
    Nun hat es Herr Kollege Krampe vorhin für richtig gehalten, obschon es bereits in der ersten Lesung deutlich angesprochen worden ist, noch einmal auf das Problem der Verschiebung von 2,5 Milliarden DM zurückzukommen. Meine Damen und Herren, worum geht es dabei denn tatsächlich? Nach der Reichsversicherungsordnung leistet der Bund Zuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung. Das bleibt auch so. Diese Zuschüsse steigen mit den dynamisierten Renten entsprechend der Lohn- und Gehaltsentwicklung. Seit 1957 haben sich die Zuschüsse bis heute von 3,5 auf 10,8 Milliarden DM im Jahr erhöht. Hinzu kommen 4,6 Milliarden DM als Defizitausgleich für die Knappschaftsrente.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie waren nie so niedrig!)

    — Es gibt keinen Zweifel, verehrter Herr Kollege, daß über die Bundeszuschüsse eine enge Verflechtung zum Bundeshaushalt und zu den Haushalten der Träger der gesetzlichen Rentenversicherung besteht. Das hat bereits in der Vergangenheit zu einer — da drücke ich mich ganz zurückhaltend aus — Modifizierung der Zahlung eines Teiles der Bundeszuschüsse in Form von Schuldbuchforderungen geführt. Es kam sogar zu einer echten Kürzung der Bundeszuschüsse zu einem Zeitpunkt, meine Damen und Herren, zu dem Herr Katzer Sozialminister war und Herr Strauß Finanzminister. Die Bundeszuschüsse wurden in den folgenden Jahren um insgesamt 4 Milliarden DM gekürzt. Außerdem hat man zu dieser Zeit gerade die Schwächsten, nämlich die Rentner, zusätzlich mit einem Krankenversicherungsbeitrag belastet. Wir haben diese Ungerechtigkeit beseitigt und das Geld zurückgezahlt.
    Meine Damen und Herren! Auch unter Berücksichtigung der Einführung der flexiblen Altersgrenze und der anderen durch die zweite Rentenreform beschlossenen Maßnahmen ist die Finanzsituation die Rentenversicherung zur Zeit außerordentlich günstig. So liegen für das Jahr 1973 die Einnahmen um 6 Milliarden DM über den Ausgaben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist eine Sache der Inflation!)

    Die Überschüsse, die praktisch durch die Bundeszuschüsse finanziert werden, werden von den Rentenversicherungsträgern für die Rentenzahlung nicht benötigt, sondern lediglich in Vermögenswerten angelegt. Bei dieser günstigen Finanzsituation der Träger der Rentenversicherung — das ist alles schon in der ersten Lesung vom Herrn Finanzminister gesagt worden — ist es sicherlich gerechtfertigt, die Zahlung eines Teilbetrages der Bundeszuschüsse in Höhe von 2,5 Milliarden DM bis zum Jahre 1981



    Grobecker
    aufzuschieben. Da die Finanzsituation der Rentenversicherung der Angestellten wesentlich besser als die der Rentenversicherung der Arbeiter ist, soll die Rentenversicherung der Angestellten in erster Linie von dem Zahlungsaufschub mit rund 1,4 Milliarden DM betroffen werden. Durch den durch das Dritte Rentenversicherungsgesetz vorgesehenen Finanzausgleich sind die Finanzen der beiden Zweige der Rentenversicherung ohnehin als Einheit anzusehen. Die Sicherheit der Rentenfinanzierung wird hierdurch auch längerfristig nicht gefährdet. 1981 stehen die gestundeten Beträge wieder voll zur Verfügung.

    (Abg. Härzschel: Und die Zinsverluste?)

    Die Versicherungsträger werden lediglich — Herr Kollege — durch einen Zinsverlust von etwa 1,3 Milliarden bis 1,5 Milliarden DM betroffen, der nach meiner Auffassung im Hinblick auf die Höhe ihrer Gesamtausgaben vertretbar ist.
    Nun will ich, verehrter Herr Kollege Krampe, nicht verhehlen — ich habe das auch im Haushaltsausschuß gesagt —, daß, obwohl dies die Situation ist und wir dies durchaus tragen können — ich wiederhole, was ich im Ausschuß gesagt habe, auch an die Adresse des Herrn Finanzministers, der leider jetzt nicht da ist, was ich bedaure —, daß wir, die Koalitionsfraktionen, allerdings nicht der Auffassung sind, daß damit ein Präjudiz für die folgenden Jahre geschaffen werden kann und daß es im nächsten Jahre wieder so gemacht werden könnte, sondern daß wir das nicht hinnehmen werden.
    Meine Damen und Herren! In den Ansätzen für die Kriegsopferversorgung ist mit einem Gesamtbetrag von 550 Millionen DM die Erhöhung der Kriegsopferrenten um 9,5 % vorgesehen. Außerdem sind die Mittel für die Kriegsopferfürsorge um etwa 200 Millionen DM erhöht worden. Herr Krampe, natürlich besteht in diesem Bereich dadurch ein Problem, daß die Anpassung der Kriegsopferrenten nicht auf den 1. Juli vorgezogen wird. Es muß aber deutlich gesagt werden, daß ein Zusammenhang mit dem Vorziehen der Sozialversicherungsrenten nicht gegeben ist. Die Vorziehung der Sozialversicherungsrenten, meine Damen und Herren, steht mit der 1958 von Ihnen unterlassenen Anpassung in Verbindung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Zum anderen weisen die Kriegsopferrenten in dem Zeitraum seit 1970 — schließlich waren wir da schon an der Regierung, Herr Kollege Krampe — mit 42 % für die Beschädigten und sogar 53 % für die Witwen die größten Steigerungsraten seit dem Kriege auf.

    (Abg. Maucher: Das ist eine Milchmädchenrechnung!)

    So verständlich der Wunsch der Kriegsopfer nach einer eben solchen Vorziehung der Anpassung ist, so fehlt doch auf der anderen Seite hierfür eine Deckungsmöglichkeit im Haushalt. Herr Krampe, Sie sind im Gegensatz zu vielen Sozialpolitikern beider Fraktionen Haushaltsmann. Auch die Opposition hat bei ihrem entsprechenden Antrag kein Konzept zur Deckung eingebracht.
    Meine Damen und Herren! Die Maßnahmen, für die wir in diesem Haushalt die finanzielle Grundlage schaffen, sind Teil eines Gesamtkonzepts der sozialliberalen Koalition, des Konzepts, unsere Gesellschaft sozialer und gerechter zu gestalten. Mit diesem ersten Haushalt der 7. Legislaturperiode wird deutlich fortgesetzt, was der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Walter Arendt, in der letzten Legislaturperiode begonnen hat. Es hat mit diesem Minister in der letzten Legislaturperiode also außerordentlich gut geklappt.
    Ich möchte einige Maßnahmen noch einmal in Erinnerung rufen, damit wir den Anschluß an die neue Legislaturperiode bekommen. Ich erinnere an die Neuordnung der Betriebsverfassung, an die Dynamisierung der Kriegsopferrenten, an die Rentenreform mit der Einführung der flexiblen Altersgrenze, die Rente nach Mindesteinkommen und die Öffnung der Rentenversicherung für alle Bürger, den Zuschuß für Arbeitnehmer zum Krankenversicherungsbeitrag, die eigenständige Krankenversicherung und Verbesserung der Altershilfe für Landwirte, die gesetzliche Unfallversicherung für Kinder in Kindergärten und Schulen sowie für Studenten, die sozialgerechte Ausstattung der Vermögensbildung und die Erhöhung des Begünstigungsrahmens auf 624 DM und letztlich die gesetzliche Regelung für Leiharbeiter. Das ist nur ein Ausschnitt. Wir wollen aber bei diesen Erfolgen nicht stehenbleiben. Die bereits in den ersten vier Monaten der neuen Legislaturperiode aus dem Arbeitsministerium vorgelegten Entwürfe zeigen dies ganz deutlich.

    (Abg. Härzschel: Sie sind doch aus der letzten Legislaturperiode!)

    Sie sind hier im Einzelplan 11 verankert. Auch hier nur eine kleine Auswahl der Gesetzesinitiativen, die wir schon in diesem Frühjahr auf den Tisch des Hauses bekommen haben oder die wir noch bekommen werden: das Gesetz über die Betriebsärzte und die Fachkräfte für Arbeitssicherheit, das Gesetz über die Mindestanforderungen an Unterkünfte für Arbeitnehmer, das Gesetz zur Weiterentwicklung des Schwerbeschädigtenrechts, das Vierte Rentenversicherungs-Änderungsgesetz, das Gesetz über die sechzehnte Rentenanpassung, die sozialversicherungsrechtliche Regelung im Eherechtsreformgesetz, das Gesetz zur Änderung des Selbstverwaltungsgesetzes und das Gesetz zur Neugestaltung des zivilen Ersatzdienstes. Das sind alles Maßnahmen und Initiativen, die hier im Einzelplan 11 für 1973 ihren Niederschlag finden. Ich finde, daß dies ein eindrucksvoller Katalog ist. Wir hoffen sehr, daß der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung auf diese Weise die Legislaturperiode fortsetzt. Das ist der Grund, weshalb wir dem Einzelplan 11 unsere Zustimmung geben werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)