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ID0704420100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 44. Sitzung Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Inhalt: Einreichung von Fragen während der Sommerpause 2453 A Überweisung eines Gesetzentwurfs an den Haushaltsausschuß . . . . . . . . 2453 B Wahl des Abg. Dr. Barzel als stellvertretendes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates . . . . . . . . 2453 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 2453 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1973 (Haushaltsgesetz 1973) (Drucksachen 7/250, 7/599); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — . . . . . . . . 2453 D Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 7/721) . . . . 2454 A Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 7/723) 2454 A Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 7/724) Esters (SPD) . . . . . 2454 B, 2507 C Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 2456 C Wehner (SPD) 2463 A Dr. h. c. Kiesinger (CDU/CSU) . . 2470 B Kirst (FDP) 2484 B Brandt, Bundeskanzler 2489 D Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 2497 B Flach (FDP) 2501 D Baier (CDU/CSU) 2504 A Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2506 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . 2508 C Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2508 D Namentliche Abstimmung . . . 2509 B, 2513 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache 7/722) Wohlrabe (CDU/CSU) 2509 B Frau Renger (SPD) . . . . . . 2514 C Collet (SPD) 2516 B Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache 7/725) Picard (CDU/CSU) . . . 2517 C, 2526 D Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . . 2519 C Dr. Bangemann (FDP) 2520 D Scheel, Bundesminister (AA) . . 2525 C Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 7/726) Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . . 2527 B Frau Funcke, Vizepräsident . . . . 2530 C Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . 2530 C Seiters (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2533 C Walther (SPD) . . . . . . . 2533 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 7/727) 2535 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 7/731) Krampe (CDU/CSU) 2536 A Grobecker (SPD) 2538 A Geisenhofer (CDU/CSU) . . . 2539 D Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 2542 D Arendt, Bundesminister (BMA) . 2543 B Maucher (CDU/CSU) 2544 C Glombig (SPD) 2545 A Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 7/733) 2546 D Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksachen 7/734, 7/792) Leber, Bundesminister (BMVg) . . 2547 A Dr. Wörner (CDU/CSU) ... 2549 B Dr. Bußmann (SPD)... 2551 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2553 C Namentliche Abstimmung . . . 2554 D, 2556 A Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 7/736) 2555 A Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 7/737) 2555 A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache 7/740) 2555 B Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache 7/744) 2555 B Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache 7/745) . . 2555 C Einzelplan 36 Zivile Verteidigung (Drucksache 7/746) 2555 C Ravens (SPD) (Erklärungen nach § 36 GO) 2555 D, 2557 D Reddemann (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2557 C Immer (SPD) (Erklärung nach § 59 GO) 2557 C Fragestunde (Drucksachen 7/769, 7/800) Frage 1 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Deckung des Kreditbedarfs für die Erntefinanzierung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 B, C von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 2471 B, C Frage 2 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Maßnahmen der Bundesregierung zur Verhinderung weiterer Wettbewerbsbenachteiligungen der Landwirtschaft durch erhöhte Erntefinanzierungskosten Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 C, D, 2472 A, B, C, 2473 A, B von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . . 2471 D, 2472 A Eigen (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 C Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . 2473 A Gallus (FDP) . . . . . . . . . 2473 B Frage A 14 — Drucksache 7/769 — des Abg. Peiter (SPD) : Zahl der einem Garantieverband nicht angeschlossenen Bankinstitute Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2473 C Frage A 16 — Drucksache 7/769 — des Abg. Milz (CDU/CSU) : Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen nach § 7 b EStG für Fertighäuser Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2474 A,C Milz (CDU/CSU) . . . . . . . . 2474 C Frage A 18 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) — (CDU/CSU) : Vergrößerung des Abstandes zwischen den wirtschaftsschwachen und den wirtschaftsstarken Räumen durch die Maßnahmen der Bundesregierung zur Konjunkturdämpfung Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2474 D, 2475 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 A Milz (CDU/CSU) 2475 B Frage A 19 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) : Aktionsprogramm ,,Nordeifel-Grenzraum Aachen" im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2475 C, D, 2476 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 D Milz (CDU/CSU) 2476 A Immer (SPD) 2476 B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 III Frage A 21 — Drucksache 7/769 — des Abg. Geldner (FDP) : Pressemeldungen über die Erlöse der Molkereien aus der Trinkmilch und anderen Milchprodukten Ertl, Bundesminister (BML) 2476 C, 2477 A Geldner (FDP) . . . . . . . . 2477 A Fragen A 23 und 24 — Drucksache 7/769 — des Abg. Immer (SPD) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Zunahme der Brachflächen und der einseitigen Aufforstung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2477 B, 2478 A, B Immer (SPD) . . . . . . . . 2478 A, B Frage A 25 — Drucksache 7/769 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Gutachten der Dornier-System-GmbH betr. die Schädigung der Umwelt durch die Landwirtschaft Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2478 C, D Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . . 2478 D Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/769 -- des Abg. Hölscher (FDP) : Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2479 A, B, C, D, 2480 A, B Hölscher (FDP) . . . . . . . 2479 C, D Engholm (SPD) 2480 A Damm (CDU/CSU) 2480 A Frage A 30 — Drucksache 7/769 — des Abg. Schreiber (SPD) : Einhaltung der Richtlinien für die Unterkünfte ausländischer Arbeitnehmer Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2480 C Frage A 31 — Drucksache 7/769 — des Abg. Reuschenbach (SPD) : Zurückstellung von Betriebsjugendvertretern und jugendlichen Betriebsräten vom Wehrdienst Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2480 D Fragen A 32, 34 und 35 — Drucksache 7/769 — der Abg. Dr. Marx, Damm und Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) : Aufklärung der DDR-Soldaten über die Bundeswehr, Erziehung der NVA zum Haß gegenüber der Bundeswehr und Erklärung des „Feindbildes" für die DDR- Streitkräfte Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2481 A, D, 2482 B, C, D Dr. Marx (CDU/CSU) . . 2481 D, 2482 B Damm (CDU/CSU) . . . . . . 2482 B, C Fragen A 36 und 37 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Hirsch (FDP) : Feststellung empfängnisverhütender Hormone im Trinkwasser Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 B, C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . 2483 C Frage A 38 — Drucksache 7/769 — des Abg. Rollmann (CDU/CSU) : Dynamisierung der Renten aus der Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 D, 2484 B Rollmann (CDU/CSU) . . . . . 2484 A Nächste Sitzung 2557 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 2559* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 13 — Drucksache 7/769 — der Abg. Frau Funcke (FDP) betr. Anhebung des Höchstbetrages im Abschnitt über die Aushilfskräfte der Lohnsteuer-Richtlinien . . . . . . . 2559` C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 15 — Drucksache 7/769 — des Abg. Höcherl (CDU/ CDU) betr. umsatzsteuerrechtliche Behandlung der Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern . . . . . . 2559* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde (BMA) auf die Fragen A 28 und 29 — Drucksache 7/769 — des Abg. von Schoeler (FDP) betr. Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich 2560* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 2453 44. Sitzung Bonn, den 18. Juni 1973 Stenographischer Bericht Beginn: 11.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 18. 6. Dr. Ahrens *** 23. 6. Alber *** 23. 6. Dr. Artzinger * 20. 6. Amrehn *** 23. 6. Dr. Bangemann * 20. 6. Dr. Barzel 22. 6. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 18. 6. Frau von Bothmer *** 23. 6. Büchner (Speyer) *** 23. 6. Dr. Burgbacher 18. 6. Coppik 20. 6. Dr. Corterier * 20. 6. Dr. Dregger *** 23. 6. Dr. Enders *** 23. 6. Freiwald 18. 6. Dr. Gel3ner *** 23. 6. Dr. Glotz 18. 6. Dr. Gölter *** 23. 6. Dr. Holtz *** 23. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 6. Kahn-Ackermann *** 23. 6. Dr. Kempfler *** 23. 6. Kiechle 18. 6. Dr. Klepsch *** 23. 6. Dr. Kliesing *** 23. 6. Koblitz 20. 6. Krall * 18. 6. Lagershausen ** 18. 6. Leicht 20. 6. Lemmrich *** 23. 6. Lenzer *** 23. 6. Liedtke 20. 6. Dr. Lohmar 18. 6. Marquardt *** 23. 6. Dr. Martin 20. 6. Memmel ' 22. 6. Dr. Mende *** 23. 6. Dr. Müller (München) *** 23. 6. Opitz 20. 6. Frau Dr. Orth 20. 6. Pawelczyk *** 23. 6. Richter *** 23. 6. Schmidt (München) * 18. 6. Dr. Schöfberger 20. 6. Dr. Schwencke *** 23. 6. Seefeld * 18. 6. Sieglerschmidt *** 23. 6. Dr. Frhr. v. Spies 20. 6. Springorum * 18. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 20. 6. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Strauß 20. 6. Dr. Vohrer *** 23. 6. Walkhoff * 20. 6. Frau Dr. Walz * 19. 6. Dr. von Weizsäcker 18. 6. Wende 20. 6. Wiefel 20. 6. Frau Dr. Wolf *** 23. 6. Würtz 20. 6. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Funcke (FDP) (Drucksache 7/769 Frage A 13) : Beabsichtigt die Bundesregierung, den Höchstbetrag gemäß Lohnsteuer-Richtlinien Abschnitt Aushilfskräfte anzuheben, um die Teilzeitbeschäftigung zu fördern? Vorschläge, die auf eine Erhöhung dieser für die Lohnsteuer-Pauschalierung maßgebenden Arbeitslohngrenzen abzielen, sind wiederholt an das Bundesministerium der Finanzen herangetragen und auch mit den obersten Finanzbehörden der Länder erörtert worden. Bei diesen Erörterungen bestand aber stets Einvernehmen darüber, daß für die Höhe der maßgeblichen Arbeitslohngrenzen allgemeine wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Überlegungen nicht ausschlaggebend sein können. Die Pauschalierungsregelung ist vom Gesetzgeber nämlich nur als Vereinfachungsmaßnahme, keinesfalls aber als Steuervergünstigung gedacht. Die Begrenzung auf einen durchschnittlichen Tagesverdienst von 28 DM bzw. auf einen wöchentlichen Arbeitsverdienst von 80 DM sowie die generelle Begrenzung auf einen Stundenlohn von 8 DM muß vielmehr im Zusammenhang mit dem geltenden Lohnsteuertarif gesehen werden. Bei Anhebung einer oder mehrerer dieser Höchstbeträge würde eine Pauschalierung auch in Einkommensgruppen zulässig sein, in denen der Pauschsatz von 10 vom Hundert zu niedrig ist. In diesen Fällen ergeben sich nicht vertretbare Steuervergünstigungen. Die Bundesregierung kann daher im Augenblick eine Anhebung nicht in Aussicht stellen. Sie ist aber bereit, diese Frage im Zuge der nächsten Änderung der Lohnsteuer-Richtlinien nochmals zu prüfen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Höcherl (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 15) : 2560* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Werden Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern, nach § 2 Abs. 1 UStG oder gemäß § 24 UStG behandelt? In dem vorgetragenen Fall richtet sich die umsatzsteuerliche Behandlung des Verpächters danach, wie er die Verpachtung der landwirtschaftlichen Grundstücke nach einkommensteuerlichen Grundsätzen handhabt. Verpachtet er die Grundstücke im Rahmen seines landwirtschaftlichen Betriebes, so kann er für die Veräußerung der als Pachtentgelt vereinnahmten Naturalien die Durchschnittsbesteuerung des § 24 des Umsatzsteuergesetzes anwenden. Das gleiche gilt falls es sich um eine Verpachtung des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes handeln sollte und der Verpächter gewillt ist, das Betriebsvermögen während der Verpachtung fortzuführen. Hat der Verpächter dagegen dem Finanzamt erklärt, daß er die Verpachtung als Betriebsaufgabe behandeln will, ist die Veräußerung der Naturalien nach den allgemeinen Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes zu versteuern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde vorn 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten von Schoeler (FDP) (Drucksache 7/769 Fragen A 28 und 29) : Ist die Bundesregierung der Meinung, daß, solange die Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich nicht voll ausgeschöpft sind, die Erschließung weiterer Tätigkeitsfelder nicht notwendig ist? Wieviel zivildienstplätze im sozialen Bereich werden nach Inkrafttreten des Zivildienstgesetzes zur Verfügung gestellt werden können? Der Deutsche Bundestag hat im Mai 1973 einstimmig eine Entschließung angenommen, über den sozialen Bereich hinaus in erforderlichem Umfang weitere Tätigkeitsfelder für den Zivildienst mit dem Ziel zu erschließen, jeden Wehrdienstverweigerer im Interesse der Dienstgerechtigkeit zum Zivildienst heranzuziehen. Diese Entschließung wird die Bundesregierung berücksichtigen. Allerdings will ich an dieser Stelle hinzufügen, daß auch weiterhin das Schwergewicht unserer Bemühungen darauf gerichtet ist, die Arbeitsmöglichkeiten im Sozialbereich voll auszuschöpfen. Das neue Gesetz über den Zivildienst erleichtert die Anerkennung von Einrichtungen im sozialen Bereich. So kann unter bestimmten Voraussetzungen in Zukunft auf den Kostenbeitrag verzichtet werden, der an sich für die Beschäftigung von Dienstleistenden an den Bund zu entrichten ist. Dadurch wird für wirtschaftlich schwache Beschäftigungsstellen ein Anreiz zur Beschäftigung von Zivildienstleistenden geschaffen. Wenn die neuen Vorschriften zur Änderung des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst in Kraft getreten sind, bestehen bessere Voraussetzungen, in Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege die Zahl der Arbeitsplätze im Sozialbereich zu erhöhen. Über die voraussichtliche Zahl der auf diese Weise entstehenden Plätze liegen zur Zeit allerdings nur unverbindliche Schätzungen vor. Deshalb bitte ich um Ihr Verständnis, daß zunächst Erfahrungen gesammelt werden müssen, bevor genaue Zahlen genannt werden können. Eine Ausweitung wird sich u. a. auch dadurch ergeben, daß in Zusammenarbeit mit dem Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit als ein neuer Tätigkeitsbereich die offene Sozialarbeit an Alten und Behinderten in Großstädten und Ballungszentren für den Zivildienst erschlossen werden soll. Hinzu kommt, daß der Unfallrettungs- und Krankentransportdienst im gesamten Bundesgebiet ungefähr 3000 zusätzliche Hilfskräfte benötigt. Auch in diesem Bereich können Zivildienstleistende tätig werden. In Hessen führt der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Zusammenarbeit mit dem hessischen Sozialminister bereits mit Erfolg einen entsprechenden Versuch durch. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen für alle Bundesländer genutzt werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Horst Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Jawohl!

    (Abg. Rawe: Wir machen das ja anders als der Bundeskanzler! Bei uns darf man Zwischenfragen stellen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)



Rede von Rötger Groß
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege Schröder, sind Sie bereit, dieses Wohlwollen und diese wohlwollende Betrachtung bis zum Beweise der Schuld, das Sie im Falle der Überwechsler, wie Sie sie nannten, von
den Koalitionsparteien zur Opposition haben walten lassen, auch auf die auszudehnen, die in dem anderen Falle von Ihnen zitiert werden?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Horst Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren! Es wird Ihnen nicht gelingen, hier Ungleiches gleich zu machen. Es ist für jedermann offensichtlich gewesen, was sich in den letzten Monaten der vergangenen Legislaturperiode auf der einen Seite mit dem Übertritt von ehemaligen Angehörigen Ihrer Fraktion vollzogen hat, und wir haben erst jetzt — erst jetzt! — feststellen können, was auf der anderen Seite, wenn es sich als richtig herausstellen sollte, an ruch- und fragwürdigen Methoden angewandt wurde, um die Mehrheit in diesem Hause zu behalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wenn sich der Herr Vorsitzende der SPD-Fraktion, Herr Kollege Wehner, dann heute morgen hier hinstellt und meint, diese ganzen Dinge dadurch ein wenig relativieren zu können, indem er auf das Votum der Wähler vom 19. November 1972 verweist, kann ich auch hier nur sagen: Welch eine Ausflucht! Genauso wie ich Ihnen freimütig die persönliche Fragestellung bekenne: Wie wäre wohl beispielsweise das Wahlergebnis in den Vereinigten Staaten im November vergangenen Jahres ausgefallen,, wenn Watergate vor diesem Wahltermin bekanntgeworden wäre?, genauso frage ich: Wie wäre wohl das Wahlergebnis am 19. November 1972 ausgefallen, wenn die deutschen Wähler gewußt hätten, was sich in diesem Hause abgespielt haben könnte?

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Der Herr Bundeskanzler wählte in seiner ersten Regierungserklärung die wohlklingenden Sätze: „Wir wollen mehr Demokratie wagen." Und er fügte hinzu: „Die strikte Beachtung der Formen parlamentarischer Demokratie ist selbstverständlich." Wie die Realisierung der wohlklingenden Vorsätze dann aussah, machte Herr Bahr in seiner Rede vor diesem Hohen Hause am 24. Januar dieses Jahres deutlich, indem er die Wahrheit an politischen Mehrheitsverhältnissen orientierte und davon sprach, wenn möglich in der Demokratie und in der Politik die Wahrheit zu sagen.
    In einem bemerkenswerten Kontrast zu den parlamentarischen Spielregeln, von denen der Bundeskanzler sprach, stand sodann die berühmt-berüchtigte Aussage: Mit der DDR zu reden ist eine Pflicht des Grundgesetzes; es ist aber keine Pflicht des Grundgesetzes, mit jedem Abgeordneten zu reden.
    In die Kategorie parlamentarischer Spielregeln unter hohem moralischem Anspruch gehört auch jener zwielichtige Vorgang, als der seinerzeitige Chef des Bundeskanzleramtes, Herr Ehmke, einen höchst fragwürdigen Zeugen auf Kosten der Bundesrepublik Deutschland nach Bonn einfliegen ließ, um angebliches Belastungsmaterial gegen ein Mitglied dieses Hohen Hauses zu sammeln, das man monatelang verdächtigt hatte, anderen pflichtwidrig Geheimprotokolle zugespielt zu haben.

    (Abg. Dr. Carstens [Fehmarn] : Hört! Hört!)




    Schröder (Lüneburg)

    Wieweit schön gefärbte Programmsätze und Wirklichkeit auseinanderklaffen, macht ein weiteres Beispiel deutlich. Der Bundeskanzler spricht in seinen beiden Regierungserklärungen davon, ein Volk der guten Nachbarn sein zu wollen und daß der Wille zur guten Nachbarschaft in der Konkurrenz geistiger Kräfte und bei allen realen Konflikten spürbar bleiben müsse.

    (Abg. Seiters: Wie schön!)

    Dieser Wille ist jedoch bei einigen führenden Politikern dieser Koalition offensichtlich etwas einseitig linkslastig ausgeprägt. Kommt ein Staatschef eines Landes, das zum nichtkommunistischen Lager gehört, so gehört es zum guten Stil dieser Regierung, Mißstände, die in diesem Lande herrschen, öffentlich anzuprangern und den Besucher wissen zu lassen, daß sein Besuch nicht gern gesehen sei und daß es Besucher gebe, die man lieber gehen als kommen sehe.
    Kommt jedoch ein Besucher aus einem östlichen Staat,

    (Abg. Rawe: Dann gibt es einen Bruderkuß!)

    der in seinem Lande ebenfalls Hunderttausende von politischen Gefangenen eingesperrt hat, so wird alles getan, diesem Mann hier einen ungetrübten Aufenthalt zu bereiten, und der Stellvertreter des Bundeskanzlers im Parteivorstand der SPD findet es nicht unschicklich, diesen Herrn öffentlich in seine Arme zu schließen. Plakate der Jungen Union, die da lauten: „Freiheit für politische Häftlinge", durften nicht aufgestellt werden, DKP-Plakate, die da lauten: „Willkommen Breschnew", zieren noch heute die Bonner Straßen.

    (Abg. Dr. Jenninger: So weit sind wir schon!)

    Die Junge Union in Nürnberg wird daran gehindert, die schändliche Abreißung eines Symbols deutscher Geschichte, nämlich der Berliner Mauer, zu verhindern; Hausbesetzungen linker Gruppen werden am laufenden Band toleriert.

    (Abg. Seiters: Sozialdemokratur!)

    Ich muß da meinem Parteifreund Lummer schon zustimmen, wenn er in der Bundesrepublik eine bemerkenswerte Entwicklung verzeichnet, die immer mehr die Etablierung einer doppelten Moral erkennen läßt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Einen bemerkenswerten Beitrag für gute Nachbarschaft, Frieden und Toleranz im Innern lieferte der Bundeskanzler auch anläßlich seines Staatsbesuchs in Jugoslawien, wo er einem Teil der CDU/CSU-
    Wähler unterstellte, nicht für eine Politik des Friedens einzutreten.
    Herr Bundeskanzler, wenn Sie in diesem Zusammenhang wieder einmal vom 17. Juni gesprochen und sich dabei kritisch mit den Ausführungen meines Fraktionsvorsitzenden auseinandergesetzt haben und sie damit abtun zu können meinten, daß Sie auf eine gemeinsame Erklärung Bezug nahmen, die am Vortag oder am Tage dieses Geschehnisses herausgegeben wurde, dann muß ich auch hier wieder darauf hinweisen: Es ist etwas anderes, auf der
    einen Seite eine gemeinsame Würdigung eines geschichtlichen Vorgangs herbeizuführen und sich auf der anderen Seite Gedanken darüber zu machen, in welcher Weise wir zukünftig diesen gesetzlichen Feiertag handhaben wollen und wie wir uns in Zukunft zu diesem geschichtlichen Ereignis bekennen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, besonders hoher moralischer Anspruch klang auch aus den Worten des Kanzlers in der ersten Regierungserklärung, wo es hieß:
    Wir haben so wenig Bedarf an blinder Zustimmung, wie unser Volk Bedarf hat an gespreizter Würde und hoheitsvoller Distanz. Wir suchen keine Bewunderer. Wir brauchen Menschen, die kritisch mitdenken, mitentscheiden und mitverantworten. Das Selbstbewußtsein dieser Regierung wird sich als Toleranz zu erkennen geben.
    Aber was passierte im Umgang mit der Presse in den zurückliegenden Jahren dieser Regierung tatsächlich? Lassen Sie mich nur drei Stichworte in Ihre Erinnerung zurückrufen. Es gibt jenen berühmten Ausspruch des Bundeskanzlers über die Schreibtischtäter, zum anderen jene berühmt-berüchtigte Nacht-und-Nebel-Aktion gegen die „Quick" und schließlich die Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen unbequeme Journalisten in diesem Lande.
    Von einem merkwürdigen Zwiespalt nach der Devise „einerseits und andererseits" sind so manche politischen Handlungen dieser Regierung gekennzeichnet. So unterschreibt der Bundeskanzler einerseits — mein Fraktionsvorsitzender hat darauf heute morgen schon hingewiesen — gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Länder einen Erlaß, der darauf hinwirken soll, daß extremistische und verfassungsfeindliche Kräfte keinen Eingang in den Staatsdienst finden, stimmt aber andererseits als Vorsitzender der SPD einem Beschluß zu, der faktisch auf die Aushöhlung eben dieses gemeinsamen Beschlusses mit den Ministerpräsidenten der Länder hinausläuft.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Rawe: Hört! Hört!)

    Ebenso zwiespältig ist das Verhalten und Agieren dieser Bundesregierung gegenüber den Fluglotsen. Einerseits läßt sie den Bundesinnenminister in einer Fernsehsendung im Oktober letzten Jahres die Bereitschaft erklären, den Fluglotsen eine Erschwerniszulage von 250 DM notfalls auch ohne Parlamentsbeschluß zu gewähren, und auf der anderen Seite hat sie wochen- und monatelang nichts getan, um das Problem zu lösen, und uns in den übelsten Fluglotsenstreik seit Jahren hineingetrieben.
    Einerseits spricht diese Regierung ständig von sozialer Gerechtigkeit und läßt vor der Bundestagswahl ein Reformwerk beschließen, das sie sich selber auch noch als eigene Errungenschaft an den politischen Hut steckt, andererseits vergehen nur wenige Wochen, bis sie wesentliche Kernstücke dieser Rentenreform wieder zurücknimmt, nämlich die Flexibilität der Altersgrenze und die Rentenniveausicherungsklausel. Damit wurden Millionen von Rentnern



    Schröder (Lüneburg)

    von Ihnen, Herr Bundeskanzler, an der Nase herumgeführt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Einerseits spricht die Regierung davon, den alten Menschen helfen zu wollen. Andererseits läßt sie es zu, daß der Zuwachs der Realeinkommen der Rentner von Jahr zu Jahr sinkt. Betrug im Jahre 1969 die Steigerung des Realeinkommens der Rentner noch 4,7 %, so sank sie im Jahre 1970 bereits auf 2,5 % und im Jahre 1972 auf 0,3 %. Die Rentner, die ihre Altersversorgung auf privaten Ersparnissen aufgebaut haben, müssen sogar einen realen Rückgang ihrer Einkommen hinnehmen. Die Kaufkraft einer solchen Rente, die z. B. 1969 noch 500 DM betragen hatte, lag im September 1972 nur noch bei 412,50 DM. Da muß ich, Herr Bundeskanzler, meinem Freunde und Fraktionskollegen Heinz Franke recht geben, wenn er von sozialer Demontage spricht.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Rawe: Finsteres Mittelalter!)

    Auch auf dem Gebiet der Stabilitätspolitik ist das Verhalten dieser Regierung von eigentümlichen Widersprüchlichkeiten. Alle Ihre Versprechungen, Herr Bundeskanzler, sind ins Leere gegangen. Einerseits haben Sie im April 1970 erklärt, daß es bei einer Preissteigerungsrate von 4 % ernst würde. Sie haben damals angekündigt vor noch nicht einmal drei Jahren, meine Damen und Herren! —, diese Preissteigerungsrate auf 2 % senken zu wollen. Und was haben Sie andererseits getan? Allzu-lange haben Sie und Ihr Finanzminister Helmut Schmidt gezögert und die Öffentlichkeit mit Verharmlosungen beschwichtigt. Einmal waren es die anderen — unsere guten Nachbarn —, die uns die Inflation bescherten, und dagegen konnte man angeblich nichts tun. Dann war es wieder nicht so schlimm: Im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn lagen wir noch in einem guten Mittelfeld. Schließlich gipfelte die Unfähigkeit dieser Regierung in der Aussage von Herrn Schmidt, daß dieser Regierung 5 % Inflation lieber seien als 5 % Arbeitslosigkeit.

    (Abg. Dr. Marx: Heute sind es 8 %!)

    Herr Bundeskanzler, wenn Sie im Zusammenhang mit der Stabilitätspolitik meinem Fraktionsvorsitzenden die Frage vorlegen, wo er denn eigentlich streichen wolle, dann kann ich nur sagen: Auch hier gehen Sie völlig am Thema vorbei; denn es geht nicht um das Streichen, sondern es geht um das Strecken, und es geht um die konjunkturgerechte Steuerung des Bundeshaushalts.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Nein, Herr Bundeskanzler, gerade die Stabilitätspolitik ist ein typisches Beispiel für Augenwischerei.
    Ein weiteres Beispiel für politische Aussagen, die ich nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen vermag, ist die Vermögensbildungspolitik dieser Bundesregierung. Einerseits verkündet der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung, die Vermögensbildung in breiten Schichten, vor allem in Arbeitnehmerhand, sei völlig unzureichend. Sie müsse kräftig verstärkt werden. Andererseits beschließt der SPD-Parteitag unter dem Stichwort Vermögensbildung die Schaffung von anonymen Fonds, zu denen der einzelne Arbeitnehmer weder einen direkten Zugang hat noch aus denen er persönliche Erträgnisse ziehen kann. Ich muß meinem Kollegen Pieroth zustimmen, wenn er das schlicht als Etikettenschwindel bezeichnet.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Was ist das für ein Eigentum und für ein Vermögen, über das andere verfügen und dessen Erträge für andere Zwecke Verwendung finden und nicht dem Eigentümer, dem Vermögensinhaber, selbst zufließen?

    (Zuruf des Abg. Haehser.)

    Dies, meine Damen und Herren, ist der kardinale — Herr Kollege Haehser —, der unüberbrückbare Gegensatz; denn die CDU/CSU will zur Erweiterung des persönlichen Freiheitsraums die individuelle Beteiligung aller Unselbständigen am Produktivkapital der Wirtschaft durch Gesetz mit der Freiheit der Wahl der Anlagewerte durch den Arbeitnehmer und der freien Verfügbarkeit über die Anlagewerte nach Ablauf der prämienbegünstigten Sperrfristen.
    Die Politik dieser Bundesregierung, meine Damen und Herren, ist nicht nur durch einen hohen moralischen Anspruch und ein häufig entgegengesetztes Verhalten gekennzeichnet; sie ist auch nicht nur durch Widersprüchlichkeiten des Einerseits und Andererseits ausgezeichnet, sondern sie hat auch einen politischen Erwartungshorizont geweckt, der durch die Wirklichkeit einfach nicht erfüllt werden kann.
    Lassen Sie mich einige Beispiele dafür nennen. Herr Professor Carstens hat heute morgen in seinen Ausführungen auf das Beispiel der Bildungs-
    und Wissenschaftspolitik bereits verwiesen, als Sie in Ihrer ersten Regierungserklärung jenen hehren Ausspruch von der höchsten Priorität gesellschaftspolitischer Reformen geprägt hatten, die es zu verwirklichen gelte. Ich brauche das nicht zu wiederholen.
    Ein anderes markantes Beispiel, von dem Sie auch sehr viel reden, ist die Entwicklungshilfe. Der Bundeskanzler erklärte in seiner Regierungserklärung noch:
    Die Bundesregierung wird sich bemühen, das in dem Bericht der Pearson-Kommission vorgesehene Ziel für die öffentlichen Leistungen an der Entwicklungshilfe durch eine Steigerungsrate von durchschnittlich i 1 % im Jahr zu erreichen.
    Demgegenüber ist festzustellen, daß die deutsche Entwicklungshilfe an einem absoluten Tiefpunkt angelangt ist. Die Bundesregierung mag dies entschuldigen und auf mannigfache Weise begründen, bestreiten kann sie es nicht. Die öffentliche Hilfe der Bundesrepublik ist 1972 mit knapp 2,6 Milliarden DM auf 0,3 % des Bruttosozialprodukts gesunken, hat also den niedrigsten Stand seit vielen Jahren erreicht. Die „Frankfurter Allgemeine" hat dies zu Recht mit den Worten kommentiert:
    Die internationale Enttäuschung über dieses Ergebnis ist um so größer, als gerade die Regie-



    Schröder (Lüneburg)

    rung Brandt mit ihren Versprechungen weltweit große Erwartungen geweckt hatte.
    Ein weiteres Beispiel für großartige, um nicht zu sagen: geradezu gigantische politische Versprechungen ist das in diesen Tagen von Minister Lauritzen vorgelegte Verkehrsprogramm der Bundesregierung, das wieder einmal dadurch gekennzeichnet ist, daß keine Finanzierungs- und Zeitangaben mitgeliefert werden. Ich kann hier nur den Worten einer großen Tageszeitung zustimmen:
    Sosehr dem Minister in einzelnen Punkten und auch in der Prioritätenfolge zuzustimmen ist, das Gesamtprogramm umgibt dennoch ein Hauch von Unglaubwürdigkeit, denn überall dort, wo der Minister Bezug zur finanziellen Realität herstellen müßte, verliert sich sein Konzept in visionären Fernvorstellungen.
    Herr Bundeskanzler, eine der für mich besorgniserregendsten Widersprüchlichkeiten liegt in Ihrer Deutschland- und Ostpolitik. Herr Professor Carstens ist heute morgen ausführlich darauf eingegangen, aber ich muß diese seine Ausführungen doch noch um eine Fragestellung erweitern.

    (Abg. Wehner: Hört! Hört!)

    Ich muß hier nämlich schlicht und einfach fragen: Macht die Bundesregierung sich selber etwas vor, oder hat sie uns etwas vorgemacht, um die Zustimmung dieses Hauses und einer breiten Offentlichkeit zu diesem Vertrag zu erheischen? Hierzu wäre eigentlich ein Wort von Ihnen angebracht. Aber wir haben uns ja daran gewöhnt, daß der Bundeskanzler schweigt, wenn er eigentlich reden müßte, und daß er redet, wenn es besser wäre, zu schweigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, mit dem Hinweis von eben, unabhängig davon, ob es Herrn Winzer passe oder nicht, würden wir unsere Politik weiterverfolgen, ist doch dieses Problem nicht aus der Welt geschafft. Wie wollen Sie denn den deutschen Wagen in eine gemeinsame Richtung bekommen, wenn der eine Fahrer hü und der andere Fahrer hott sagt? Herr Bundeskanzler, an diesem Zwiespalt — das müssen Sie doch selber erkennen— kann Ihre ganze Politik eines Tages noch scheitern. Sie sprechen im übrigen immer wieder davon, was sich in den zurückliegenden Jahren — insbesondere im Hinblick auf menschliche Beziehungen alles verbessert hat. Wir sind nicht so vermessen, hier zu erklären, daß sich nichts verbessert hat. Herr Bundeskanzler, Sie verschweigen hier aber doch wiederum, welchen hohen politischen Preis Sie für diese Verbesserungen gezahlt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, wozu bringe ich diese Beispiele? Was will ich damit zum Ausdruck bringen? Ich will der Politik der Bundesregierung keineswegs moralische Aspekte absprechen.

    (Abg. Wehner: Hört! Hört! — Zuruf des Abg. Haehser.)

    — Herr Haehser, ich weiß, daß Sie das Debattieren
    in diesem Hause nicht mehr so sehr schätzen, aber
    Sie werden sich daran gewöhnen müssen, daß meine Fraktion in Zukunft noch ausführlicher debattiert als in der Vergangenheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich gehe auch nicht so weit wie die Ihnen sehr verbundene „Zeit", die in der letzten Woche schrieb:
    Vom moralischen Hochglanz der deutschen Sozialdemokratie ist nicht viel übriggeblieben. Der Lack ist ab.
    Meine Damen und Herren, ich wollte mit diesen Beispielen nur einmal das exaltierte moralische Getue, die moralische Selbsterhöhung dieser Regierung und des Bundeskanzlers auf das Maß des Tatsächlichen und Erträglichen herabschrauben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich wollte einmal deutlich machen, daß es auf die Dauer nicht angeht, politische Versprechungen abzugeben und damit Erwartungen zu wecken, die, weil die finanziellen Realisierungsmöglichkeiten einfach nicht da sind, nicht erfüllt werden können; denn beides ist auf die Dauer für das Ansehen und die Glaubwürdigkeit unseres parlamentarischen Systems nicht erträglich.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)