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ID0704403800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 44. Sitzung Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Inhalt: Einreichung von Fragen während der Sommerpause 2453 A Überweisung eines Gesetzentwurfs an den Haushaltsausschuß . . . . . . . . 2453 B Wahl des Abg. Dr. Barzel als stellvertretendes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates . . . . . . . . 2453 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 2453 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1973 (Haushaltsgesetz 1973) (Drucksachen 7/250, 7/599); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — . . . . . . . . 2453 D Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 7/721) . . . . 2454 A Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 7/723) 2454 A Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 7/724) Esters (SPD) . . . . . 2454 B, 2507 C Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 2456 C Wehner (SPD) 2463 A Dr. h. c. Kiesinger (CDU/CSU) . . 2470 B Kirst (FDP) 2484 B Brandt, Bundeskanzler 2489 D Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 2497 B Flach (FDP) 2501 D Baier (CDU/CSU) 2504 A Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2506 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . 2508 C Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2508 D Namentliche Abstimmung . . . 2509 B, 2513 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache 7/722) Wohlrabe (CDU/CSU) 2509 B Frau Renger (SPD) . . . . . . 2514 C Collet (SPD) 2516 B Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache 7/725) Picard (CDU/CSU) . . . 2517 C, 2526 D Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . . 2519 C Dr. Bangemann (FDP) 2520 D Scheel, Bundesminister (AA) . . 2525 C Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 7/726) Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . . 2527 B Frau Funcke, Vizepräsident . . . . 2530 C Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . 2530 C Seiters (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2533 C Walther (SPD) . . . . . . . 2533 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 7/727) 2535 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 7/731) Krampe (CDU/CSU) 2536 A Grobecker (SPD) 2538 A Geisenhofer (CDU/CSU) . . . 2539 D Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 2542 D Arendt, Bundesminister (BMA) . 2543 B Maucher (CDU/CSU) 2544 C Glombig (SPD) 2545 A Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 7/733) 2546 D Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksachen 7/734, 7/792) Leber, Bundesminister (BMVg) . . 2547 A Dr. Wörner (CDU/CSU) ... 2549 B Dr. Bußmann (SPD)... 2551 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2553 C Namentliche Abstimmung . . . 2554 D, 2556 A Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 7/736) 2555 A Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 7/737) 2555 A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache 7/740) 2555 B Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache 7/744) 2555 B Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache 7/745) . . 2555 C Einzelplan 36 Zivile Verteidigung (Drucksache 7/746) 2555 C Ravens (SPD) (Erklärungen nach § 36 GO) 2555 D, 2557 D Reddemann (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 2557 C Immer (SPD) (Erklärung nach § 59 GO) 2557 C Fragestunde (Drucksachen 7/769, 7/800) Frage 1 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Deckung des Kreditbedarfs für die Erntefinanzierung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 B, C von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 2471 B, C Frage 2 — Drucksache 7/800 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Maßnahmen der Bundesregierung zur Verhinderung weiterer Wettbewerbsbenachteiligungen der Landwirtschaft durch erhöhte Erntefinanzierungskosten Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2471 C, D, 2472 A, B, C, 2473 A, B von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . . 2471 D, 2472 A Eigen (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 2472 C Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . 2473 A Gallus (FDP) . . . . . . . . . 2473 B Frage A 14 — Drucksache 7/769 — des Abg. Peiter (SPD) : Zahl der einem Garantieverband nicht angeschlossenen Bankinstitute Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2473 C Frage A 16 — Drucksache 7/769 — des Abg. Milz (CDU/CSU) : Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen nach § 7 b EStG für Fertighäuser Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 2474 A,C Milz (CDU/CSU) . . . . . . . . 2474 C Frage A 18 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) — (CDU/CSU) : Vergrößerung des Abstandes zwischen den wirtschaftsschwachen und den wirtschaftsstarken Räumen durch die Maßnahmen der Bundesregierung zur Konjunkturdämpfung Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2474 D, 2475 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 A Milz (CDU/CSU) 2475 B Frage A 19 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) : Aktionsprogramm ,,Nordeifel-Grenzraum Aachen" im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" Grüner, Parl. Staatssekretär (BMWi) 2475 C, D, 2476 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . 2475 D Milz (CDU/CSU) 2476 A Immer (SPD) 2476 B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 III Frage A 21 — Drucksache 7/769 — des Abg. Geldner (FDP) : Pressemeldungen über die Erlöse der Molkereien aus der Trinkmilch und anderen Milchprodukten Ertl, Bundesminister (BML) 2476 C, 2477 A Geldner (FDP) . . . . . . . . 2477 A Fragen A 23 und 24 — Drucksache 7/769 — des Abg. Immer (SPD) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Zunahme der Brachflächen und der einseitigen Aufforstung Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2477 B, 2478 A, B Immer (SPD) . . . . . . . . 2478 A, B Frage A 25 — Drucksache 7/769 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Gutachten der Dornier-System-GmbH betr. die Schädigung der Umwelt durch die Landwirtschaft Ertl, Bundesminister (BML) . . . 2478 C, D Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . . 2478 D Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/769 -- des Abg. Hölscher (FDP) : Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2479 A, B, C, D, 2480 A, B Hölscher (FDP) . . . . . . . 2479 C, D Engholm (SPD) 2480 A Damm (CDU/CSU) 2480 A Frage A 30 — Drucksache 7/769 — des Abg. Schreiber (SPD) : Einhaltung der Richtlinien für die Unterkünfte ausländischer Arbeitnehmer Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 2480 C Frage A 31 — Drucksache 7/769 — des Abg. Reuschenbach (SPD) : Zurückstellung von Betriebsjugendvertretern und jugendlichen Betriebsräten vom Wehrdienst Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2480 D Fragen A 32, 34 und 35 — Drucksache 7/769 — der Abg. Dr. Marx, Damm und Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) : Aufklärung der DDR-Soldaten über die Bundeswehr, Erziehung der NVA zum Haß gegenüber der Bundeswehr und Erklärung des „Feindbildes" für die DDR- Streitkräfte Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 2481 A, D, 2482 B, C, D Dr. Marx (CDU/CSU) . . 2481 D, 2482 B Damm (CDU/CSU) . . . . . . 2482 B, C Fragen A 36 und 37 — Drucksache 7/769 — des Abg. Dr. Hirsch (FDP) : Feststellung empfängnisverhütender Hormone im Trinkwasser Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 B, C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . 2483 C Frage A 38 — Drucksache 7/769 — des Abg. Rollmann (CDU/CSU) : Dynamisierung der Renten aus der Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" Westphal, Parl. Staatssekretär (BMJFG) 2483 D, 2484 B Rollmann (CDU/CSU) . . . . . 2484 A Nächste Sitzung 2557 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 2559* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 13 — Drucksache 7/769 — der Abg. Frau Funcke (FDP) betr. Anhebung des Höchstbetrages im Abschnitt über die Aushilfskräfte der Lohnsteuer-Richtlinien . . . . . . . 2559` C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Frage A 15 — Drucksache 7/769 — des Abg. Höcherl (CDU/ CDU) betr. umsatzsteuerrechtliche Behandlung der Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern . . . . . . 2559* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde (BMA) auf die Fragen A 28 und 29 — Drucksache 7/769 — des Abg. von Schoeler (FDP) betr. Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich 2560* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 2453 44. Sitzung Bonn, den 18. Juni 1973 Stenographischer Bericht Beginn: 11.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 18. 6. Dr. Ahrens *** 23. 6. Alber *** 23. 6. Dr. Artzinger * 20. 6. Amrehn *** 23. 6. Dr. Bangemann * 20. 6. Dr. Barzel 22. 6. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 18. 6. Frau von Bothmer *** 23. 6. Büchner (Speyer) *** 23. 6. Dr. Burgbacher 18. 6. Coppik 20. 6. Dr. Corterier * 20. 6. Dr. Dregger *** 23. 6. Dr. Enders *** 23. 6. Freiwald 18. 6. Dr. Gel3ner *** 23. 6. Dr. Glotz 18. 6. Dr. Gölter *** 23. 6. Dr. Holtz *** 23. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 6. Kahn-Ackermann *** 23. 6. Dr. Kempfler *** 23. 6. Kiechle 18. 6. Dr. Klepsch *** 23. 6. Dr. Kliesing *** 23. 6. Koblitz 20. 6. Krall * 18. 6. Lagershausen ** 18. 6. Leicht 20. 6. Lemmrich *** 23. 6. Lenzer *** 23. 6. Liedtke 20. 6. Dr. Lohmar 18. 6. Marquardt *** 23. 6. Dr. Martin 20. 6. Memmel ' 22. 6. Dr. Mende *** 23. 6. Dr. Müller (München) *** 23. 6. Opitz 20. 6. Frau Dr. Orth 20. 6. Pawelczyk *** 23. 6. Richter *** 23. 6. Schmidt (München) * 18. 6. Dr. Schöfberger 20. 6. Dr. Schwencke *** 23. 6. Seefeld * 18. 6. Sieglerschmidt *** 23. 6. Dr. Frhr. v. Spies 20. 6. Springorum * 18. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 20. 6. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Strauß 20. 6. Dr. Vohrer *** 23. 6. Walkhoff * 20. 6. Frau Dr. Walz * 19. 6. Dr. von Weizsäcker 18. 6. Wende 20. 6. Wiefel 20. 6. Frau Dr. Wolf *** 23. 6. Würtz 20. 6. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Funcke (FDP) (Drucksache 7/769 Frage A 13) : Beabsichtigt die Bundesregierung, den Höchstbetrag gemäß Lohnsteuer-Richtlinien Abschnitt Aushilfskräfte anzuheben, um die Teilzeitbeschäftigung zu fördern? Vorschläge, die auf eine Erhöhung dieser für die Lohnsteuer-Pauschalierung maßgebenden Arbeitslohngrenzen abzielen, sind wiederholt an das Bundesministerium der Finanzen herangetragen und auch mit den obersten Finanzbehörden der Länder erörtert worden. Bei diesen Erörterungen bestand aber stets Einvernehmen darüber, daß für die Höhe der maßgeblichen Arbeitslohngrenzen allgemeine wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Überlegungen nicht ausschlaggebend sein können. Die Pauschalierungsregelung ist vom Gesetzgeber nämlich nur als Vereinfachungsmaßnahme, keinesfalls aber als Steuervergünstigung gedacht. Die Begrenzung auf einen durchschnittlichen Tagesverdienst von 28 DM bzw. auf einen wöchentlichen Arbeitsverdienst von 80 DM sowie die generelle Begrenzung auf einen Stundenlohn von 8 DM muß vielmehr im Zusammenhang mit dem geltenden Lohnsteuertarif gesehen werden. Bei Anhebung einer oder mehrerer dieser Höchstbeträge würde eine Pauschalierung auch in Einkommensgruppen zulässig sein, in denen der Pauschsatz von 10 vom Hundert zu niedrig ist. In diesen Fällen ergeben sich nicht vertretbare Steuervergünstigungen. Die Bundesregierung kann daher im Augenblick eine Anhebung nicht in Aussicht stellen. Sie ist aber bereit, diese Frage im Zuge der nächsten Änderung der Lohnsteuer-Richtlinien nochmals zu prüfen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 18. Juni 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Höcherl (CDU/CSU) (Drucksache 7/769 Frage A 15) : 2560* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Montag, den 18. Juni 1973 Werden Verpächter landwirtschaftlicher Grundstücke, die einen Teil der Früchte als Naturalpacht erhalten und diese Erträge veräußern, nach § 2 Abs. 1 UStG oder gemäß § 24 UStG behandelt? In dem vorgetragenen Fall richtet sich die umsatzsteuerliche Behandlung des Verpächters danach, wie er die Verpachtung der landwirtschaftlichen Grundstücke nach einkommensteuerlichen Grundsätzen handhabt. Verpachtet er die Grundstücke im Rahmen seines landwirtschaftlichen Betriebes, so kann er für die Veräußerung der als Pachtentgelt vereinnahmten Naturalien die Durchschnittsbesteuerung des § 24 des Umsatzsteuergesetzes anwenden. Das gleiche gilt falls es sich um eine Verpachtung des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes handeln sollte und der Verpächter gewillt ist, das Betriebsvermögen während der Verpachtung fortzuführen. Hat der Verpächter dagegen dem Finanzamt erklärt, daß er die Verpachtung als Betriebsaufgabe behandeln will, ist die Veräußerung der Naturalien nach den allgemeinen Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes zu versteuern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde vorn 18. Juni 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten von Schoeler (FDP) (Drucksache 7/769 Fragen A 28 und 29) : Ist die Bundesregierung der Meinung, daß, solange die Einsatzmöglichkeiten von Zivildienstleistenden im sozialen Bereich nicht voll ausgeschöpft sind, die Erschließung weiterer Tätigkeitsfelder nicht notwendig ist? Wieviel zivildienstplätze im sozialen Bereich werden nach Inkrafttreten des Zivildienstgesetzes zur Verfügung gestellt werden können? Der Deutsche Bundestag hat im Mai 1973 einstimmig eine Entschließung angenommen, über den sozialen Bereich hinaus in erforderlichem Umfang weitere Tätigkeitsfelder für den Zivildienst mit dem Ziel zu erschließen, jeden Wehrdienstverweigerer im Interesse der Dienstgerechtigkeit zum Zivildienst heranzuziehen. Diese Entschließung wird die Bundesregierung berücksichtigen. Allerdings will ich an dieser Stelle hinzufügen, daß auch weiterhin das Schwergewicht unserer Bemühungen darauf gerichtet ist, die Arbeitsmöglichkeiten im Sozialbereich voll auszuschöpfen. Das neue Gesetz über den Zivildienst erleichtert die Anerkennung von Einrichtungen im sozialen Bereich. So kann unter bestimmten Voraussetzungen in Zukunft auf den Kostenbeitrag verzichtet werden, der an sich für die Beschäftigung von Dienstleistenden an den Bund zu entrichten ist. Dadurch wird für wirtschaftlich schwache Beschäftigungsstellen ein Anreiz zur Beschäftigung von Zivildienstleistenden geschaffen. Wenn die neuen Vorschriften zur Änderung des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst in Kraft getreten sind, bestehen bessere Voraussetzungen, in Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege die Zahl der Arbeitsplätze im Sozialbereich zu erhöhen. Über die voraussichtliche Zahl der auf diese Weise entstehenden Plätze liegen zur Zeit allerdings nur unverbindliche Schätzungen vor. Deshalb bitte ich um Ihr Verständnis, daß zunächst Erfahrungen gesammelt werden müssen, bevor genaue Zahlen genannt werden können. Eine Ausweitung wird sich u. a. auch dadurch ergeben, daß in Zusammenarbeit mit dem Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit als ein neuer Tätigkeitsbereich die offene Sozialarbeit an Alten und Behinderten in Großstädten und Ballungszentren für den Zivildienst erschlossen werden soll. Hinzu kommt, daß der Unfallrettungs- und Krankentransportdienst im gesamten Bundesgebiet ungefähr 3000 zusätzliche Hilfskräfte benötigt. Auch in diesem Bereich können Zivildienstleistende tätig werden. In Hessen führt der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Zusammenarbeit mit dem hessischen Sozialminister bereits mit Erfolg einen entsprechenden Versuch durch. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen für alle Bundesländer genutzt werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Richard Jaeger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Bitte sehr!


Rede von Dr. Philipp von Bismarck
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Wehner, ist Ihnen nicht bekannt, daß Sie eben mit der erneuten Wiederholung der Ente von der gewollten Rezession einem früheren Mitglied dieses Hauses erneut entgegen mehrfacher Richtigstellung schweres Unrecht zugefügt haben?

(Beifall bei der CDU/CSU.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Wehner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich habe kein Mitglied dieses Hauses genannt. Ich habe von Persönlichkeiten aus Ihrer Spitze gesprochen, und es betrifft nicht nur ein Mitglied dieses Hauses, sondern einige.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, die CDU/CSU, so wurde gesagt, habe bewiesen, daß sie trotz ausländischer Preisteigerungen hier Stabilität gehalten habe. Ich hoffe, sehr verehrter Herr Kollege Carstens und auch meine anderen Kollegen, daß Sie nicht vielleicht auch noch die Statistik als einen Versuch der Irreführung unseres Volkes bezeichnen werden, wenn diese Statistik einmal zeigt, daß Sie da ein wenig an den Tatsachen herumpoliert haben.

    (Beifall bei der SPD.)

    In diesem Herbst steht z. B. eine bittere Notwendigkeit bevor. Es ist die Notwendigkeit der Überprüfung der Agrarpreispolitik in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Da nimmt heute gerne jeder bei den Preissteigerungen, die dort im System liegen — und das ist ein System, das wir alle zusammen zu tragen und auch zu verbessern haben, wie sich im Herbst zeigen wird —, die Zahlen, die ihm passen. Nur dürfen Sie und werden Sie doch wohl nicht bestreiten, daß wir unsere Stabilitätspolitik nicht völlig autark machen können, genausowenig wie wir unsere Sicherheitspolitik, Verteidigung, völlig autark machen können. Oder soll das auch in Frage gestellt werden? Hier gibt es ja gewisse Beziehungen.
    Da Sie nicht gerne aus dem Jahre 1966 etwas hören: Der Herr Kollege Kiesinger wird dieses etwas vergilbte Exemplar wiedererkennen, es ist die Regierungserklärung vom 13. Dezember 1966,

    (Lachen und Zurufe von der CDU/CSU)

    in der es damals hieß:
    Unsere nächstliegende Sorge ist, den Haushalt 1967 auszugleichen. Dies muß rasch geschehen. Das Finanzplanungsgesetz, das Steueränderungsgesetz 1966 und das Ergänzungshaushaltsgesetz 1967 reichen nicht aus, um die Deckungslücken des Haushalts voll zu beseitigen. Trotz der drei Gesetze müssen wir 1967 mit einer Deckungslücke von rund 3,3 Milliarden DM rechnen. Die Regierung wird in dieser Höhe alsbald neue Ausgleichsvorschläge vorlegen.
    In den kommenden Jahren bietet die Finanzlage des Bundes ein noch düstereres Bild. Im Jahresdurchschnitt drohen Deckungslücken, die etwa so groß sind wie das gesamte Haushaltsvolumen eines der finanzstärksten Länder der Bundesrepublik, und dies trotz der vom Hohen Hause inzwischen verabschiedeten drei Gesetze.
    Das, meine Damen und Herren, war die Ausgangsbilanz eines von der CDU/CSU zusammen mit uns gewählten Bundeskanzlers, der einen von der CDU/CSU vorher gestellten Bundeskanzler abzulösen hatte. —
    Wie kam es zu dieser Entwicklung?
    — So hieß es in dieser Erklärung, und da gab es eine Begründung: —
    Es fehlte an der mittelfristigen Vorausschau. Hätten wir schon rechtzeitig die schlichten Finanzprognosen, wie wir sie heute aufstellen, erarbeitet, so wäre diese Entwicklung vermieden worden.
    Aber die in der Hochkonjunktur anschwellenden Staatseinnahmen, eine überalterte Haushaltspraxis, die verwirrende Vielfalt der öffentlichen Aufgaben, aber auch zu große Nachgiebigkeit gegenüber Interessengruppen und Überschätzung unserer Möglichkeiten haben dazu verführt, Jahr für Jahr neue fortlaufende Ausgaben und fortwirkende Einnahmeverminderungen zu beschließen, ohne ihre Folgen für die Zukunft genügend zu bedenken.

    (Unruhe bei der CDU/CSU.)

    — Ich weiß, daß das nicht gerade angenehm ist und daß der Kurztext, nämlich den Sozialdemokraten anzuhängen, daß die CDU/CSU immer Stabilität gehalten hätte, natürlich besser in die Schlagzeilen paßt als mein Klartext. Aber es ist ein Klartext, den die CDU/CSU — jedenfalls die, die damals mit uns, den Sozialdemokraten, in der Regierung war — wahrscheinlich heute noch verantwortet und verantworten wird.

    (Abg. Dr. h. c. Kiesinger: Es trifft aber nicht nur die CDU!)

    Weiter heißt es in der Regierungserklärung von 1966:
    Noch 1965 wurden die Bundeshaushalte durch Einnahmeverzichte und Ausgabeerhöhungen zusätzlich mit insgesamt 7,2 Milliarden DM belastet. Die beiden Steueränderungsgesetze führten für Bund und Länder zu Einnahmeverlusten




    Wehner
    in Höhe von 3,1 Milliarden DM; zusätzliche Ausgaben in Höhe von 6 Milliarden DM wurden beschlossen. Hinzu kommt, daß sich 1965 erstmals die 1964 beschlossene Übernahme des Kindergeldes auf den Bundeshaushalt mit einem vollen Jahresbetrag von rund 2,8 Milliarden DM auswirkte. Die Unzulänglichkeit des Art. 113 des Grundgesetzes und auch die unbegründete Furcht vor der Ungunst der Wähler haben eine Korrektur dieser Entscheidungen vor den Bundestagswahlen verhindert. Auch nach den Wahlen gelang es nicht, — —
    Das alles sind Begründungen für eine Lage, die vorgefunden worden ist, nachdem nur CDU/CSU-
    Bundeskanzler regiert hatten.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD.)

    Nun haben Sie sich, Herr Kollege Carstens, auf ein Gebiet begeben, auf dem Sie sicher noch einiges erfahren und nicht so einfach davonkommen werden, wie Sie es in der Antwort auf eine Zwischenfrage versucht haben, weil Sie nämlich konkret gefragt worden sind, ob Ihnen bekannt sei, wie die Vertreter Ihrer Fraktion Stellenforderungen gestellt hätten. Da sind Sie elegant, wie Sie auch sein können, ausgewichen; aber es wird Ihnen ja beantwortet werden.
    Wenn Sie hier schon behaupten, es sind Stellen bewilligt worden, die nicht zum Bereich der inneren Sicherheit gehören, werden die Gründe — Sie haben ja selber einige genannt, z. B. für die Ständige Vertretung und für das, was damit zusammenhängt --- eben noch einmal aufgeführt werden.
    Sie haben behauptet, es gäbe im ganzen westlichen Teil der Welt keinen Parallelfall, insofern nämlich, daß von einem Gremium, das von der Regierung selbst berufen worden sei -- Sie meinten den Sachverständigenrat —, die Maßnahmen der Regierung als ein Skandal bezeichnet worden sind.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, im Zusammenhang mit den Stabilitätsmaßnahmen hat man hier in demselben Haus auch die Antwort auf das, was in dem Sachverständigengutachten und dem, was dazu erklärt worden ist, behauptet oder gewertet wurde, gegeben. Ich will das weder wiederholen noch will ich hier einer Diskussion vorgreifen, die man ja wohl bei den Einzelplänen, von denen Sie gesagt haben, Sie wollten sie am Dienstag, nachdem alle anderen erledigt sind, noch besonders aufnehmen, führen wird. Sie können dann auch diese Rosine, die Sie vorweg schon herausgepickt haben, wieder mit hinzufügen.
    Sie haben dann als Beispiel den Straßenbau genannt, von dem noch vor einem Jahr gesagt worden sei, daß das Geld nicht ausreiche, um genügend Straßen zu bauen, und hinzugefügt, daß andererseits in diesem Jahr die Mittel gekürzt worden seien. Wir haben hier gehört — das ist natürlich streitig —, daß Nahverkehrsnotwendigkeiten begründet worden sind. Wir werden das beim Einzelplan 12, den Sie ja auch als einen der Einzelpläne ausgesucht haben, über die noch besonders zu reden sein werde, sachverständig miteinander austragen und ausstreiten.
    Sie haben dann aber allgemein erklärt, diese Bundesregierung führe keine solide Politik, weder eine solide Finanzpolitik

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU) noch eine solide Währungspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    — Sie haben das schon einmal viel kräftiger beklatscht, nämlich als es Ihr eigener Vorsitzender sagte. Ich wollte es nur noch einmal in Erinnerung bringen.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Er wird sich freuen, daß er noch einen Nachtusch bekommen hat.

    (Abg. Rawe: Wenn Sie das auch für richtig halten, Herr Wehner, ist das doch gut!)

    Später sieht das dann alles anders aus. So vergeht der Ruhm der Welt, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Lachen und demonstrativer Beifall bei der CDU/CSU.)

    Sie haben dann über die Außenpolitik gesprochen. Wissen Sie, was Sie zur Währungs- und Finanzpolitik gesagt haben — das waren jene Punkte, auf die ich jetzt hingewiesen habe —, war wenig überzeugend. Ich bin der Meinung, es wird so dünn gewesen sein, daß es nicht trägt, daß es auch Ihre eigene Fraktion nicht trägt, wenn sie diese Etatdebatte wirklich mit der Bravour, die einer parlamentarischen Opposition zusteht, durchstehen will.
    Sie haben zur Außenpolitik gesagt, sehr verehrter Herr, das spotte jeder Beschreibung.

    (Abg. Rawe: So ist es!)

    Das klingt etwas zu salopp, als daß ich es Ihnen als ernstgemeint abnehmen möchte.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Was Sie dazu gesagt haben, verehrter Herr Kollege, war ein dünner Aufguß. Sie haben — das war Mode, das wird wieder Mode und ist immer wieder mal Mode; man schneidert es ein wenig um — mit Herrn Bahr begonnen. Das scheint Gründe zu haben. Sie haben damals — ich zitiere Sie nicht als Chef des Bundeskanzleramts —, als Sie nicht als Abgeordneter zu fungieren hatten, schon manchmal einiges getan, das, wenn man es nun in einer Kette sieht, zu der Annahme verleiten könnte, als ob Sie etwas Besonderes gegen den Herrn hätten. Dann sollten Sie das aber austragen oder einen Untersuchungsausschuß darüber einsetzen lassen.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    Oder wollen Sie noch einmal die Situation des vorjährigen Frühjahrs mit den Ostverträgen haben, die ja für Sie nicht besonders rühmlich abschloß, nachdem hier gesagt worden war: Wenn Sie am 10. Mai oder überhaupt diese Woche abstimmen lassen, dann wird die CDU/CSU geschlossen mit Nein stim-



    Wehner
    men? Dann kam der 17. Mai, und hier wissen Sie ja, wie Sie abgestimmt haben.

    (Abg. Rawe: Aber Sie haben doch am 10. Mai nicht abstimmen lassen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    Die Erklärungen, die von der Regierungsseite zu den Ostverträgen im Laufe der Zeit abgegeben worden sind, haben Sie mit Erklärungen verglichen, die mein Fraktionskollege Karl Wienand abgegeben habe. Sie finden darin eine außerordentliche Parallelität. Sehr verehrter Herr Kollege Carstens, wollen Sie einen Untersuchungsausschuß über Außenpolitik, oder möchten Sie dem in der vorigen Woche eingesetzten Untersuchungsausschuß soviel wie möglich vorwegnehmen, bevor dieser Untersuchungsausschuß zu Beweisergebnissen kommen kann?

    (Beifall bei der SPD. Abg. Wohlrabe: Das hat keiner gesagt! — Abg. Rawe: Das haben Sie doch mit Ihrem Beschluß versucht! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU.)

    Sie haben heute die Frage an den Bundeskanzler gerichtet, ob die Fortexistenz seiner Bundesregierung im April 1972 ausländischen Nachrichtendiensten und/oder Bestechungsaktionen Vertrauter zu verdanken sei.

    (Abg. Wohlrabe: Das stimmt doch!)

    Ich stelle Ihnen die Gegenfrage, ob die Wählerinnen und Wähler vorn 19. November 1972 durch ausländische Dienste oder durch Bestechung zu ihrer Stimmenabgabe für die Mehrheit von Sozialdemokraten und von Freien Demokraten gedrängt worden sind.

    (Starker Beifall bei der SPD. — Lachen bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, Sie müssen es sich selbst überlegen, wie weit Sie gehen wollen, ohne in Konflikt mit allem zu geraten,

    (Abg. Wohlrabe: Das hat damit nichts zu tun!)

    was in einer parlamentarischen Demokratie zu den Grundlagen des Miteinander-Streitens gehört.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Rawe: Der Bundeskanzler hat doch behauptet, es sei Korruption im Spiel gewesen!)

    Sie haben dann hier erklärt, nachdem Sie sozusagen einige Spitzen in dieser Weise haben erkennen lassen — nicht gerade sehr elegant —, das mindeste was man verlangen müsse, sei, es müsse alles geschehen, um aufzuklären. Mein sehr verehrter Herr Kollege Carstens, was Sie tun, macht mir den Eindruck, daß Sie vorwegnehmen wollen, was Sie möglicherweise nicht halten können. Das ist die Situation.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Rawe: Haben Sie deswegen den Vertrauensbeschluß für Herrn Wienand herbeigeführt?)

    Wenn Sie gesagt haben, Sie hätten sich erlaubt. Erklärungen Karl Wienands oder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu vergleichen mit dem, worüber eben geredet worden ist, nämlich alles zu bestreiten, bis etwas zugegeben werden muß.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Das ist doch richtig!)

    — Ich weiß, das haben Sie ja schon in sämtlichen Tonarten und bei sämtlichen Medien gespielt.

    (Zuruf des Abg. Wohlrabe.)

    — Wir haben seit Freitag einen Untersuchungsausschuß. Herr Wohlrabe, wenn Sie dort etwas zu sagen haben, werden Sie dort gewiß zu der Geltung kommen, die Ihnen gebührt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Nun zu der sachlichen Seite des außenpolitischen oder deutschlandpolitischen Teils der Ausführungen des Herrn Kollegen Carstens und seiner Feststellung, es sei eine abenteuerliche Ausflucht der Bundesregierung, sie habe kein Recht gehabt, mit der Sowjetunion über Berlin zu verhandeln. Sie haben dann so getan, als hätte sie dieses Recht seit den 50er Jahren gehabt.

    (Abg. Dr. Carstens [Fehmarn] : So ist es!)

    Ich habe ja auch die Dinge begleitet, und ich muß Ihnen sagen, als am 12. Juni des Jahres 1964 ein Vertrag zwischen den Regierungen von Moskau und Berlin (Ost) abgeschlossen worden war, durch den alle — buchstäblich alle Zugangs- und Ausgangsrechte, Berlin (West) angehend, in der unmittelbaren Gewalt der DDR zu liegen schienen, da waren nicht Sie es, die sich geäußert haben, da war es nicht die damalige Bundesregierung, sondern da haben Sie Gründe angeführt — Sie müssen sich mit diesen Gründen auseinandersetzen, müssen in dieser Richtung dann denselben Vorwurf machen, den Sie uns jetzt glauben andrehen zu können —, und da haben Sie gesagt, das sei eine Sache der Alliierten. Hier sitzen ja noch Kollegen wie der Herr Schröder, der sich noch erinnern wird an Zeiten, in denen gesagt wurde, wenn die das und das zur Behinderung und zur Erschwerung machen, ja wenn sie auch nur Visa verlangen, dann wird geschossen, und zwar von den Alliierten. Und darüber haben wir viele Jahre reden müssen, weil ich das für einen Irrtum hielt in der Auslegung der Verbindlichkeiten, der westlichen Verpflichtungen.
    Ich muß Ihnen sagen, selbst bei Erschwerungen im Verkehr mit Berlin (West) hat man gesagt, die Alliierten allein sollen sich äußern und Maßnahmen ergreifen. Ich habe als Mitglied des Kabinetts damals einmal eine Unterstützung in dieser Frage — auch sonst -- beim damaligen Bundeskanzler gefunden, als ich dafür eintrat daß in einer Frage von Verkehrsbehinderungen w i r uns äußern, während die Zuständigen erklärt haben, das dürften wir nicht, das müßten wir den Alliierten überlassen.
    Gehen Sie auch einmal ein wenig in sich, meine Damen und Herren. Es handelt sich ja um eine Politik, die Sie nicht völlig allein getragen haben, von der wir ein gutes Stück — auch wenn wir Opposition waren mit getragen haben und mit



    Wehner
    verantworten, jedenfalls die, die verantwortlich denken und handeln.
    Dann kommen Sie zu Honecker- und WinzerInterpretationen und machen der Bundesregierung den Vorwurf, sie verscherze die Chance der Klarstellung durch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und setze einfach in Kraft. Lassen Sie uns erst einmal abwarten, wie das in Karlsruhe geht. Ich nehme an, Sie können Karlsruhe ebensowenig vorgreifen wie manchen anderen Entscheidungen.
    Nur, hier hat niemand je bestritten, daß die Definitionen und die Interpretationen, die die von Ihnen genannten Sprecher der anderen Seite im anderen Teil Deutschlands dem Vertrag und der deutschen Frage geben, von uns nicht angenommen werden. Wenn das so ist — das sind nicht unsere! , dann warne ich Sie auch noch einmal, den Brief zur deutschen Einheit auf die Weise, wie Sie das tun, zu etwas zu zertreten, das am Ende nichts mehr wert sein könnte.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Hier geht es um gegensätzliche Ziele in der Deutschlandpolitik. Wir haben, was in unserer Verfassung darüber steht: daß das ganze deutsche Volk aufgefordert bleibe, Einheit und Freiheit zu vollenden. Die anderen haben in ihrer Verfassung: eine mögliche staatliche Einheit Deutschlands nur unter der Voraussetzung, daß das, was sie sozialistisch nennen, dieses erfüllt. Das sind nicht zusammenpassende, gegensätzliche Auffassungen. Aber hier auf der Erde müssen wir versuchen, die Dinge auszuhandeln, in denen es dennoch ein übereinstimmendes Interesse geben kann, um zum Wohle der Menschen im getrennten Deutschland sehr langwierig, häufig auch langfristig, Verbesserungen zustande zu bringen.