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    Deutscher Bundestag 160. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 9233 A Entwurf eines Gesetzes zur weiteren Reform der gesetzlichen Rentenversicherung (Rentenreformgesetz) (Drucksache VI/2916) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Rückzahlung der einbehaltenen Beiträge zur Krankenversicherung der Rentner (Beiträge-Rückzahlungsgesetz) (SPD, FDP) (Drucksache VI/2919) — Erste Beratung — Arendt, Bundesminister 9233 B Geiger (SPD) 9237 D Müller (Remscheid) (CDU/CSU) . 9240 B Dr. Schellenberg (SPD) . 9244 D, 9300 D Spitzmüller (FDP) . . . . . . 9252 C Geisenhofer (CDU/CSU) 9258 C Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 9261 B Frau Schlei (SPD) . . . . . . 9264 B Frau Kalinke (CDU/CSU) . . . 9266 A Frau Funcke (FDP) . . . . . . 9271 B Killat-von Coreth (SPD) 9287 D Dr. Kreile (CDU/CSU) 9290 B Geldner (FDP) . . . . . . . 9292 A Bredl (SPD) 9294 B Härzschel (CDU/CSU) 9296 A Koenig (SPD) 9298 A Ruf (CDU/CSU) . . . .. . . . 9300 B Fragestunde (Drucksache VI/2938) Fragen des Abg. Rollmann (CDU/CSU) : Vorwurf des Staatssekretärs Ahlers bezüglich der „Staatsferne" der Deutschen Welle Ahlers, Staatssekretär 9272 D, 9273 A, B, C, D, 9274 A, B Rollmann (CDU/CSU) . . . . 9273 B, C, D Dr. Wulff (CDU/CSU) . . 9274 A Matthöfer (SPD) 9274 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 9274 B Frage des Abg. Heyen (SPD) : Bearbeitung der Anträge auf Wohngeld mit EDV-Anlagen Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 9274 D, 9275 A Heyen (SPD) 9275 A II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 Fragen des Abg. Brandt (Grolsheim) (SPD) : Zahlung von Kautionen beim Abschluß von Mietverträgen — gesetzliche Begrenzung und Verzinsung Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . 9275 B, D, 9276 A, B Brandt (Grolsheim) (SPD) . . . 9275 B, D, 9276 A, B Fragen des Abg. Staak (Hamburg) (SPD) : Koordinierung der Verwendung öffentlicher Mittel für die Bauforschung zwischen Bund und Ländern Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . 9276 C, D, 9277 A, B Staak (Hamburg) (SPD) . 9276 D, 9277 A Heyen (SPD) 9277 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . 9277 B, C Josten (CDU/CSU) . . . . . . 9277 B, C Fragen des Abg. Henke (SPD) : Mittel für die Bauforschung in den Haushalten des Bundes und der Länder — Beteiligung der Bauwirtschaft an den Aufwendungen für die Bauforschung Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . 9277 D, 9278 A, B, C, D Henke (SPD) . . . . 9277 D, 9278 A, D Josten (CDU/CSU) 9278 B Dr. Ahrens (SPD) . . . . . . 9278 B Fragen des Abg. Dr. Wulff (CDU/CSU) : Einfluß der konjunkturpolitischen Entwicklung auf Kosten- und Arbeitsmarktsituation arbeitsintensiver Betriebe — Förderung der Zusammenarbeit deutscher Industrieunternehmen mit Firmen in Entwicklungsländern Frau Freyh, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 9279 A, C, D Dr. Wulff (CDU/CSU) 9279 C Josten (CDU/CSU) 9279 D Fragen des Abg. Geisenhofer (CDU/CSU) : Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts betr. Lohnfortzahlung und Krankengeld für werdende Mütter Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär 9280 A Frage des Abg. Geisenhofer (CDU/CSU) : Gewährung eines Pflegegeldes bei Erkrankung von Kindern alleinstehender berufstätiger Frauen Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär 9280 B Frage des Abg. Pohlmann (CDU/CSU) : Gewährung von Arbeitslosenunterstützung für mittelbar von Arbeitskämpfen betroffene Arbeitnehmer Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 9280 C, 9281 A, B Müller (Berlin) (CDU/CSU) 9280 D, 9281 A Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 9281 A Fragen des Abg. Müller (Berlin) (CDU/ CSU) : Beiträge der freiwilligen Mitglieder der AOK Berlin mit einem Einkommen über der Krankenversicherungspflichtgrenze — andere Beitragsgestaltung als im übrigen Bundesgebiet Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . 9281 C, D, 9282 A, B Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . 9281 C, D, 9282 A Frau Kalinke (CDU/CSU) . . . 9282 A, B Fragen des Abg. Varelmann (CDU/CSU) : Erhebung von Gebühren für Kurse zur beruflichen Weiterbildung und Zahlung von individuellen Beihilfen seitens der Bundesanstalt für Arbeit — negative Auswirkungen für dünn besiedelte Gebiete Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . 9282 C, 9283 A, B, C Varelmann (CDU/CSU . . . 9283 A, B, C Niegel (CDU/CSU) 9283 C Frage des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Beibehaltung des Währungsausgleichs Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 9283 D, 9284 B, C, D Niegel (CDU/CSU) 9284 B, C Struve (CDU/CSU) 9284 C Frage des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Vorschlag des Europäischen Parlaments betr. Anhebung der Agrarpreise Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 9285 A, B, C Niegel (CDU/CSU) 9285 B Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 III Fragen des Abg. Susset (CDU/CSU) : Darstellung der Einkommenslage in der Broschüre „Landwirtschaft im Umbruch" — Veröffentlichung von Zahlenmaterial über Preise, Kosten, Wertschöpfung und Einkommen für das Wirtschaftsjahr 1970/71 Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 9285 C, 9286 A, B, C, D, 9287 A Susset (CDU/CSU) . 9286 A, C, D, 9287 A Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 9286 B Frage des Abg. Burger (CDU/CSU) : Gewährung einer zusätzlichen Liquiditätshilfe für Grönlandbetriebe im Haushalt 1972 — finanzielle Tragbarkeit von Investitionen für Stallbauten Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 9287 B, C Burger (CDU/CSU) 9287 C Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses betr. zusätzliche Ausgaben für den Ausbau und Neubau von Hochschulen und von Einrichtungen der wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung außerhalb der Hochschulen im Haushaltsjahr 1971 (Drucksachen VI/2946, VI/2963) . . 9301 A Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Tabaksteuergesetzes (Drucksachen VI/2899, zu VI/2899) — Erste Beratung — 9301 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Juli 1971 zur Verlängerung des Abkommens vom 21. Mai 1965 über den Handelsverkehr und die technische Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den Mitgliedstaaten einerseits und der Libanesischen Republik andererseits (Drucksache VI/2913) — Erste Beratung — 9301 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit über die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie über die Verwirklichung der Niederlassungsfreiheit und des freien Dienstleistungsverkehrs für die selbständigen Tätigkeiten der Arzneimittelherstellung eine Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die selbständigen Tätigkeiten der Arzneimittelherstellung eine Richtlinie über die Verwirklichung der Niederlassungsfreiheit und des freien Dienstleistungsverkehrs für die selbständigen Tätigkeiten des Großhandels mit Arzneimitteln und der Vermittler in Handel und Industrie auf dem Gebiet der Arzneimittel eine Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die selbständigen Tätigkeiten — des Großhandels mit Arzneimitteln — der Vermittler in Handel und Industrie, die für ihre Tätigkeiten über einen Vorrat an Arzneimitteln verfügen eine Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die selbständigen Tätigkeiten des Kleinvertriebs von Arzneimitteln eine Richtlinie für die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Prüfungszeugnisse und sonstigen Befähigungsnachweise des Apothekers eine Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die selbständigen Tätigkeiten des Apothekers (Drucksachen V/4013, VI/2839) . . . . . 9301 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über den Entwurf der EG-Kommission für eine Verordnung des Rates über die Durchführung der Verordnung Nr. 1408/71 EWG vom 14. Juni 1971 zur Anwendung der Systeme der Sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und deren Familien, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern (Drucksachen VI/2530, VI/2894) . 9301 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Vorschläge der EG-Kommission für eine Verordnung des Rates über die Festlegung von Höchstgehalten an unerwünschten Stoffen und Erzeugnissen in Futtermitteln eine Verordnung des Rates über den Verkehr mit Futtermitteln (Drucksachen VI/1854, VI/2901) . . . . 9302 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Vorschläge der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Voraussetzungen für die IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 Anwendung der Schutzmaßnahmen auf dem Sektor Milch- und Milcherzeugnisse eine Verordnung (EWG) des Rates über die im Falle von Versorgungsschwierigkeiten auf dem Sektor Milch und Milcherzeugnisse anzuwendenden Grundregeln eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1171/71 durch eine zusätzliche Befreiung von der Verpflichtung, die Nebenerzeugnisse der Weinbereitung zu destillieren (Drucksachen VI/2605, VI/2606, VI/2902) 9302 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über Vorschläge der EG- Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für andere Gewebe aus Baumwolle, der Tarifnummer 55.09 des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Israel eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Baumwollgarne, nicht in Aufmachungen für den Einzelverkauf, der Tarifnummer 55.05 des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Malta eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für synthetische und künstliche Spinnfasern, der Tarifnummer 56.04 des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Malta eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Oberbekleidung, der Tarifnummer 60.05 des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Malta eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Oberbekleidung, für Männer und Knaben, der Tarifnummer 61.01 des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Malta eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für getrocknete Feigen, in unmittelbaren Umschließungen, mit einem Gewicht des Inhalts von 15 kg oder weniger, der Tarifnummer ex 08.03 B des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Spanien eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für getrocknete Weintrauben, in unmittelbaren Umschließungen mit einem Gewicht des Inhalts von 15 kg oder weniger, der Tarifnummer 08.04 B I des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Spanien eine Verordnung (EWG) . des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für andere Gewebe aus Baumwolle, der Tarifnummer 55.09 des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung in Spanien eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte in Spanien raffinierte Erdölerzeugnisse des Kapitels 27 des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Grège, weder gedreht noch gezwirnt, der Tarifnummer 50.02 des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Garne, ganz aus Seide, nicht in Aufmachungen für den Einzelverkauf, der Tarifnummer ex 50.04 des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Garne, ganz aus Schappeseide, nicht in Aufmachungen für den Einzelverkauf, der Tarifnummer ex 50.05 des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates zur zeitweiligen Aussetzung der autonomen Zollsätze des Gemeinsamen Zolltarifs für Balsamterpentinöl der Tarifstelle 38.07 A und für Kolophonium der Tarifstelle 38.08 A eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines zusätzlichen Gemeinschaftszollkontingents (für das Jahr 1971) für Zeitungsdruckpapier der Tarifstelle 48.01 A des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines zusätzlichen Gemeinschaftszollkontingents (für das Jahr 1971) für Ferrosilizium der Tarifstelle 73.02 C des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwal- Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 V tung eines zusätzlichen Gemeinschaftszollkontingents (für das Jahr 1971) für Ferrosiliziummangan der Tarifstelle 73.02 D des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines zusätzlichen Gemeinschaftszollkontingents (für das Jahr 1971) für Ferrochrom, mit einem Gehalt an Kohlenstoff von 0,10 Gewichtshundertteilen oder weniger und an Chrom von mehr als 30 bis 90 Gewichtshundertteilen (hochraffiniertes Ferrochrom), der Tarifstelle ex 73.02 E I des Gemeinsamen Zolltarifs (Drucksachen VI/2715, VI/2717, VI/2718, VI/2735, VI/2805, VI/2806, VI/2933) . . . 9302 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über die Vorschläge der EG- Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Ausdehnung des Anhangs der Verordnung (EWG) Nr. 109/70 des Rates vom 19. Dezember 1969 zur Festlegung einer gemeinsamen Regelung für die Einfuhr aus Staatshandelsländern auf weitere Einfuhren eine Verordnung (EWG) des Rates über das Warenverzeichnis für die Statistik des Außenhandels der Gemeinschaft und des Handels zwischen ihren Mitgliedstaaten (NIMEXE) eine Richtlinie des Rates (EWG) zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Längenmaße eine Richtlinie (EWG) des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Bescheinigungen und Kennzeichnungen für Drahtseile, Ketten, Haken und deren Zubehör (Drucksachen VI/2393, VI/2519, VI/2570, VI/2572, VI/2934) 9303 B Sammelübersichten 31 und 32 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen VI/2917, VI/2940) Frau Berger (CDU/CSU) 9303 D Nächste Sitzung 9305 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 9307 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) betr. Haftung der öffentlichen Hand auf dem Gebiet des Straßenverkehrs für Handlungen seiner Beamten . 9307 D Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Bauer (Würzburg) (SPD) betr. Vorbehalt bei der Ratifizierung des Wiener Übereinkommens über Straßenverkehrszeichen — Kosten der Aufstellung neuer Hinweisschilder . . . . . 9308 A Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Gallus (FDP) betr. Vorkommnisse bei der Marketing-Gesellschaft CMA — sinnvollerer Einsatz der von der öffentlichen Hand und der Landwirtschaft aufgebrachten Gelder . . . . 9308 B Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Schulte (Schwäbisch Gmünd) (CDU/CSU) betr. Auffassung der Bundesregierung bezüglich der beschleunigten Produktionsaufgabe in allen weniger ertragreichen Gebieten . . . . . 9308 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 9233 160. Sitzung Bonn, den 16. Dezember 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 155. Sitzung, Seite 8940 D, Zeile 15, statt „gymnologischen" : „limnologischen" . Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 17. 12. Adams * 17. 12. Dr. Aigner * 17. 12. Alber ' 17. 12. Amrehn 17. 12. Dr. Arndt (Berlin) * 17. 12. Dr. Artzinger * 17. 12. Bartsch 18. 12. Dr. Barzel 16. 12. Bauer (Würzburg) ** 17. 12. Dr. Beermann 15. 1. 1972 Behrendt * 17. 12. Berlin 17. 12. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 17. 12. Blank 18. 12. Blumenfeld ** 18. 12. Dr. Böhme 17. 12. Borm * 17. 12. Dr. Burgbacher * 17. 12. Dasch 18. 12. Frau Dr. Diemer-Nicolaus ** 18. 12. Dr. Dittrich * 17. 12. Dr. Enders ** 17. 12. Faller 18. 12. Fellermaier * 17. 12. Dr. Fischer 17. 12. Flämig* 17. 12. Franke (Osnabrück) 17. 12. Dr. Furler * 17. 12. Gerlach (Emsland) * 17. 12. Gewandt 17. 12. Dr. Giulini 17. 12. Freiherr von und zu Guttenberg 18. 12. Dr. Hauser (Sasbach) 17. 12. Dr. Hellige 17. 12. Frau Jacobi (Marl) 18. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 17. 12. Kahn-Ackermann ** 18. 12. Katzer 17. 12. Dr. Kempfler 17. 12. Frau Klee ** 18. 12. Klinker * 17. 12. Dr. Koch * 17. 12. Kriedemann * 17. 12. Lange * 17. 12. Lautenschlager * 17. 12. Dr. Dr. h. c. Löhr * 17. 12. Looft 17. 12. Lücker (München) * 17. 12. Meister * 17. 12. Memmel * 17. 12. Moersch 16. 12. *Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Müller (Aachen-Land) * 17. 12. Frau Dr. Orth * 17. 12. Ott 17. 12. Pöhler ** 18. 12. Dr. Reischl * 17. 12. Richarts * 17. 12. Riedel (Frankfurt) * 17. 12. Dr. Schachtschabel 19. 12. Schneider (Königswinter) 16. 12. Schoettle 17. 12. Schulhoff 17. 12. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 17. 12. Schwabe * 17. 12. Dr. Schwörer * 17. 12. Seefeld * 17. 12. Springorum * 17. 12. Dr. Starke (Franken) * 17. 12. Wehner 18. 12. Werner * 17. 12. Wolfram * 17. 12. Baron von Wrangel 17. 12. Zink 16. 12. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 16. Dezember 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache VI/2938 Frage A 1) : Welche Schritte gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um künftig zu vermeiden, daß die öffentliche Hand über das Amtshaftungsprinzip (I 839 BGB, Art. 34 GG) auf dem Gebiete des Straßenverkehrs die Haftung für Schäden, deren Ursache in Handlungen seiner Beamten liegt, je nach Ausgestaltung der einschlägigen Bundes- und Landesgesetze ablehnen oder nicht ablehnen kann mit der Konsequenz, daß der Geschädigte u. U. leer ausgeht? Nach den geltenden Vorschriften über die Amtshaftung (§ 839 BGB, Art. 34 GG), die auch bei Unfällen im Straßenverkehr Anwendung finden können, haftet der Staat unter bestimmten Voraussetzungen nur, wenn der Geschädigte nicht auf andere Weise Ersatz zu erlangen vermag. Diese Subsidiaritätsklausel bewirkt aber nicht, daß der Geschädigte „leer ausgeht". Sie hat nur zur Folge, daß Schäden, die sowohl von einem Beamten als auch von einem Nichtbeamten verursacht werden, der Nichtbeamte in voller Höhe zu ersetzen hat. Diese Rechtslage wird vor allem dann, wenn das Verschulden des Beamten überwiegt, als nicht befriedigend empfunden. Im Rahmen der Reform des Staatshaftungsrechts, die eine besondere Kommission zur Zeit vorbereitet, wird daher erwogen, die Subsidiaritätsklausel zu beseitigen oder wenigstens einzuschränken. Gesetzentwürfe können in dieser Legislaturperiode jedoch nicht mehr vorgelegt werden. Ein weiteres Problem der Staatshaftung im Bereich des Straßenverkehrs betrifft Unfälle, die durch 9308 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 das technische Versagen von Verkehrseinrichtungen, z. B. von Ampelanlagen, verursacht werden, ohne daß ein Beamter schuldhaft gehandelt hat. Die Frage, ob für derartige, nach den bisherigen Beobachtungen offenbar seltene Fälle eine öffentlich-rechtliche Gefährdungshaftung eingeführt werden soll, wird ebenfalls im Rahmen der Reform des Staatshaftungsrechts geprüft. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 15. Dezember 1971 auf die mündlichen Fragen des Abgeordneten Bauer (Würzburg) (SPD) (Drucksache VI/2938 Fragen A 17 und 18) : Ist die Bundesregierung geneigt, vor der endgültigen Ratifizierungsprozedur des „Wiener Übereinkommens über Straßenverkehrszeichen" vom 8. November 1968 und des europäischen Zusatzübereinkommens wegen der in der StraßenverkehrsOrdnung vom 1. März 1971 in Kraft getretenen Regelung betr. „Zeichen Nr. 311" — Ersatz des bisher am Ausgang des letztdurchfahrenen Orts die nächste Gemeinde und die Distanz zwischen beiden anzeigenden Schildes durch ein neues Schild mit Angabe des rot durchstrichenen verlassenen Orts — einen Vorbehalt im Sinn einer Lösungsmöglichkeit nach der seitherigen Regelung oder zumindest nach Maßgabe der in der Schweiz bzw. in Österreich bisher üblichen Beschilderung zu machen? Ist die Meldung zutreffend, derzufolge die im Vollzug der erwähnten Aufstellung neuer Hinweisschilder erforderlichen Änderungen 25 000 Ortschaften im Bundesgebiet betreffen und 100 Millionen DM an Kosten bedingen? Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, insoweit einen Vorbehalt bei der Ratifizierung des Wiener Übereinkommens über Straßenverkehrszeichen zu machen. Die internationale Vereinheitlichung aller Verkehrszeichen ist wegen des bei uns außerordentlich starken grenzüberschreitenden Verkehrs besonders wichtig. Wo notwendig, kann durch einen Wegweiser auf die nächste Ortschaft hingewiesen werden. Die Angabe in Ihrer zweiten Frage trifft nicht zu. Die Kosten für die Umstellung betragen nicht 100 Millionen DM, sondern dürften bei etwa 2,5 Millionen DM liegen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 16. Dezember 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Gallus (FDP) (Drucksache VI/2938 Fragen A 67 und 68) : Sind der Bundesregierung die in der Presse geschilderten Vorkommnisse bei der vom Marktstrukturfonds finanzierten Marketing-Gesellschift CEMA bekannt? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, damit in der Zukunft die von der öffentlichen Hand und der Landwirtschaft nach Gesetz aufgebrachten Gelder sinnvoller eingesetzt werden? Der Bundesregierung sind Vorkommnisse innerhalb der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH — CMA —, die in verschiedenen Presseberichten angesprochen wurden, bekannt. Bei der Beratung der von der Bundesregierung vorgelegten Novelle zur Änderung des Absatzfondsgesetzes steht eine Verstärkung der Kontrollfunktion des Absatzfonds gegenüber der CMA zur Diskussion. Ich habe im Ernährungsausschuß zu der Problematik Stellung genommen. Den Antrag der Koalitionsfraktionen sehe ich als eine brauchbare Grundlage an. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 16. Dezember 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schulte (Schwäbisch Gmünd) (CDU/ CSU) (Drucksache VI/2938 Frage A 81): Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß das ökonomische Verhalten der Landwirte bei gegebenen Preis/Kostenverhältnissen zur beschleunigten Produktionsaufgabe in allen weniger ertragsreichen Gebieten, wie Mittelgebirgslagen, führen soll? Nein, Herr Kollege Schulte, die Bundesregierung ist nicht der Auffassung. Sie begrüßt es, wenn das Verhalten der Landwirte auch von ökonomischen Kriterien beeinflußt wird. Die Entscheidung über eine Produktionsaufgabe aufgrund einer längerfristigen ungünstigen ökonomischen Situation des Betriebes liegt jedoch allein beim Betriebsleiter. Die Bundesregierung sieht ihre Aufgabe gegenüber solchen Betrieben, deren Weiterführung problematisch erscheint, darin, den Betriebsleiter und seine Familie bei der Überwindung der bestehenden Schwierigkeiten zu unterstützen. Dazu dient u. a. das soziale Ergänzungsprogramm. Daneben bietet die Bundesregierung über das Einzelbetriebliche Förderungsprogramm den entwicklungsfähigen Betrieben umfassende Hilfen an, die dazu beitragen sollen, den Betrieb erst garnicht in Schwierigkeiten kommen zu lassen. Für ertragsschwache Gebiete und für Grünlandbetriebe gelten dabei besonders günstige Förderungsbedingungen.
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    Rede von Dr. Ernst Schellenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ach, Herr Kollege Müller, Ihre Fragen, die kenne ich schon aus dem Ausschuß.

    (Abg. Breidbach: Die Fragen richten sich immer nach dem, was gesagt wird! — Abg. Müller [Berlin] : Sie sind so hochstehend! Das wäre ja Majestätsbeleidigung, Ihnen eine Frage zu stellen!)

    — Nein, Herr Kollege Müller, Ihre letzte Frage traf nicht den Kern der Sache. Wer sich als Fragesteller zum Kern der Sache meldet, dem will ich gern Fragen beantworten.

    (Abg. Breidbach: Jetzt zensiert er!)

    Das gegenwärtige Rentenniveau — darauf kommt es politisch an — ist trotz der zur Zeit relativ niedrigen Anpassungssätze höher als in den Jahren 1962, 1963, 1964, 1965. Trotz dieser Fakten hat die CDU/CSU in diesen Jahren 1962 bis 1965 niemals von einem zu niedrigen Rentenniveau gesprochen; da war sie nämlich führende Regierungspartei.

    (Zuruf des Abg. Dr. Stark [Nürtingen].)

    — Auf die Preissteigerungen komme ich auch noch zu sprechen.

    (Abg. Breidbach: Schönes Thema!)

    Im Jahre 1973 werden für den Bestand — für den Neuzugang schon ab 1. Januar 1972 — die Auswirkungen der Rezession überwunden sein. Dann werden die Renten bei vollem Arbeitsleben 68,4 % des durchschnittlichen Nettoarbeitsverdienstes betragen. Das Rentenniveau ist dann höher als in den 8 von den insgesamt 16 Jahren seit der Rentenreform.
    Von 1974 an wird sich die hohe Lohnentwicklung der letzten Jahre in der Höhe der Rente widerspiegeln.

    (Zuruf von der CDU/CSU.)

    Bis zum Jahre 1975 steigt das Rentenniveau weiter. Es wird dann 1975 einen absoluten Rekord in der Geschichte der deutschen Rentenversicherung erreichen, nämlich 75,5 %.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Wenn Sie wollen, können wir noch heute nachmittag im Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung, bei dem diese Gesetze zur Klärung darüber, welche Sachverständigen wir hören, auf der Tagesordnung stehen, dieses Zahlenmaterial beraten. Dann werden Sie endlich mal lernen, wie die Tatsachen sind, und nicht die Öffentlichkeit durch falsche Unterrichtung irreführen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Breidbach: Nachhilfestunden, Herr Professor!)

    Angesichts dieser Tatsachen ist es bedauerlich,

    (Abg. Dr. Stark [Nürtingen] : Wann wirkt sich die nächste Rezession aus? — Abg. Breidbach: Die berücksichtigt er doch gar nicht!)

    wenn die CDU behauptet, das Rentenniveau sei auf den tiefsten Stand seit der Rentenreform abgesunken.

    (Abg. Breidbach: Stimmt ja auch! Ist nicht unbewiesen!)

    Ich bedaure insbesondere, daß Herr Kollege Müller (Remscheid) diese Redensart übernommen hat.

    (Abg. Breidbach: Oh, das tut weh!)

    Die CDU/CSU stellt hier falsche Behauptungen auf, um ein politisches Geschäft mit der Angst vor einem ungesicherten Alter zu machen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Widerspruch bei der CDU/CSU. — Abg. Breidbach: Das ist eine ungeheure Propaganda! Lesen Sie mal Ihre Flugblätter der letzten zehn Jahre durch! Dann können Sie sehen, wer das Spiel mit der Angst betreibt! — Pfui!-Rufe und weitere lebhafte Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Meine Damen und Herren, damit wir uns völlig klar sind, will ich eine deutliche Aussage machen: Da nach Überwindung der Rezessionsfolgen das Rentenniveau,

    (Abg. Biehle: Haben Sie eine Professur für Polemik?)

    das durch die Rentenreform erstrebte Ziel nicht nur erreicht, sondern sogar übersteigt, gibt es keinen überzeugenden Grund für eine allgemeine Erhöhung des Rentenniveaus. Vorhandene Überschüsse müssen vielmehr für gezielte Leistungsverbesserungen im Dienste größerer sozialer Gerechtigkeit verwandt werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zuruf von der CDU/CSU: Vorbeigezielt am Problem!)

    Zweitens. Das Gerede der CDU vom angeblich besonders niedrigen Rentenniveau ist auch aus einem anderen Grunde unglaubwürdig.

    (Abg. Müller [Remscheid] : Fragen Sie mal die Rentner!)

    Der einzige umfassende Eingriff in das Rentenniveau
    seit Errichtung der Bundesrepublik war die Ein-
    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971 9247
    Dr. Schellenberg
    führung des Rentnerkrankenversicherungsbeitrags, der eine Rentenkürzung auf Dauer sein sollte.
    Nun hat sich Herr Kollege Müller dagegen gewandt, daß man diesen Beitrag „Katzer-Beitrag" nennt.

    (Abg. Müller [Remscheid] : Mit Recht! — Abg. Breidbach: Dazu haben Sie doch auch eine Rede gehalten!)

    Ich will Ihnen die Begründung geben. Bevor das Kabinett zum erstenmal das Thema Rentnerkrankenversicherungsbeitrag überhaupt erwogen und erörtert hat, hat Herr Katzer auf der Tagung der Sozialausschüsse am 9. Juli 1967 — das findet sich in den sogenannten Offenburger Beschlüssen wieder — erklärt: Die Leistung eines Beitrags der Rentner an die Krankenversicherung ist zumutbar.

    (Abg. Müller [Berlin] : Lesen Sie mal, was Herr Killat gesagt hat!)

    Das war der Beginn des Rentnerkrankenversicherungsbeitrages.

    (Abg. Breidbach: Da konnten Sie doch gegensteuern! Warum haben Sie nicht dagegen protestiert und das verhindert?)

    Nachdem das Kabinett den Rentnerkrankenversicherungsbeitrag beschlossen hatte, hat Herr Katzer erklärt — im Westdeutschen Rundfunk —: Ein Beitrag von 4 % ist eine zumutbare Belastung.

    (Abg. Dr. Nölling: Hört! Hört!)

    Herr Katzer stellt sich heute als Anwalt der Kleinrentner hin.

    (Abg. Breidbach: Sie haben die Geschichte doch mitgemacht!)

    — Jawohl, wir haben das mitgemacht.

    (Abg. Breidbach: Na, dann sind wir doch glatt!)

    Wir Sozialdemokraten haben damals der Einführung des auf 2 % reduzierten Rentnerkrankenversicherungsbeitrags notgedrungen zugestimmt,

    (Abg. Breidbach: Aha, wir haben das ohne Not gemacht!)

    um die Voraussetzungen zur Überwindung der Finanzkrise des Bundes und der Rentenversicherung zu schaffen.

    (Abg. Breidbach: Aha!)

    Meine Damen und Herren, gegen den sehr starken und dann allmählich schwächer werdenden Widerstand der CDU/CSU

    (Abg. Dr. Stark ]Nürtingen[: Seien Sie vorsichtig! Sonst helfen wir Ihnen nicht aus der jetzigen Krise!)

    hat die sozial-liberale Koalition als eine ihrer ersten gesetzlichen Maßnahmen mit Wirkung vom 1. Januar 1970 den Beitrag der Rentner zur Krankenversicherung wieder abgeschafft und damit die volle bruttolohnbezogene Rente wiederhergestellt.

    (Abg. Härzschel: Das war doch eine Verlegenheitslösung! — Abg. Müller [Remscheid] : Und der Monat, Herr Kollege Schellenberg?)

    — Über den Monat des Rentenbeginns können wir bei der Beratung des Rentenberichts sprechen. Darin ist nämlich dieser Monat als einer der Punkte enthalten. Wir sind selbstverständlich bereit, darüber zu sprechen.

    (Abg. Dr. Stark [Nürtingen] : Der „Schellenberg-Monat"!)

    Gleichzeitig mit dem Konzept der Bundesregierung, das der Herr Bundesarbeitsminister heute so überzeugend vorgetragen hat

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    — jawohl, und der Minister hat schon viele Monate dafür politisch gewirkt —, beraten wir den Entwurf der sozial-liberalen Koalition über die Rückzahlung der 1968 und 1969 vorgenommenen Rentenkürzung. Das ist konsequent.

    (Abg. Müller Denn die Reform der Rentenversicherung muß damit beginnen, daß das Unrecht, das 9 Millionen Rentnern mit dem sogenannten Krankenversicherungsbeitrag zugefügt wurde, durch Rückzahlung wieder beseitigt wird. (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dr. Stark [Nürtingen] : Da hatten Sie unrecht! — Zuruf von der CDU/CSU: Systemgerecht ist das! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    Herr Kollege Katzer hat zur Rückzahlung ein sehr böses Wort gesprochen.

    (Abg. Härzschel: Systemgerechtigkeit!)

    Er hat von einem Inflationszuschlag gesprochen.

    (Abg. Breidbach: Das ist es doch!)

    Damit wollte er über die grundsätzliche Bedeutung dieser Rückzahlung hinwegtäuschen.

    (Abg. Härzschel: Das ist doch keine grundsätzliche Bedeutung!)

    Die nachträgliche Wiedergutmachung des Unrechts der Rentenkürzung ist ein Bekenntnis der sozialliberalen Koalition zur vollen bruttolohnbezogenen Rente für die Vergangenheit, für die Gegenwart und für die Zukunft.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ein dritter Punkt. Gewiß gibt es gegenwärtig eine unerfreuliche Spannung zwischen der Entwicklung der Lebenshaltungskosten

    (Abg. Breidbach: Schon seit 18 Monaten!)

    und dem relativ niedrigen Anpassungssatz der Renten. Das ist eine Spätfolge der von der CDU/CSU verursachten Rezession.

    (Lachen bei der CDU/CSU.) Sosehr wir das bedauern,


    (Abg. Müller [Berlin] : Wie lange wollen Sie das eigentlich noch sagen?)

    über eines muß man sich doch im klaren sein. Hören Sie einmal gut zu, Herr Müller, damit Sie etwas lernen.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    9248 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 160. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Dezember 1971
    Dr. Schellenberg
    Bei lohnbezogener Rente läßt sich nämlich die Spannung zwischen Anpassungssatz und Lebenshaltungskostenindex grundsätzlich nicht vermeiden,

    (Abg. Müller [Berlin] : Das ist doch nichts Neues!)

    denn sie liegt im Konjunkturablauf begründet.
    Das beweist die Unfallversicherung, in der wir den kürzestmöglichen Anpassungszeitraum haben. Hier betrug — um Ihnen ein Beispiel zu nennen — der Anpassungssatz im Jahr 1969 nur 3,3 %, während der Preisindex für die Lebenshaltungskosten der Rentner im gleichen Jahr erheblich höher war. Deshalb bringt der CDU/CSU-Vorschlag, den Anpassungszeitraum um ein halbes Jahr zu verkürzen, keine Lösung des Problems, obwohl dieser Vorschlag außerordentlich hohe Mittel beansprucht.

    (Abg. Breidbach: Er bringt aber einen Ausgleich für die Inflationssteigerungen, also mehr Geld!)

    Meine Damen und Herren, die Spannung — um es ganz deutlich zu sagen — zwischen Preissteigerungsrate und Anpassungssatz ließe sich theoretisch nur durch eine sogenannte Preisindexrente beseitigen.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Nein! — Abg. Breidbach: Durch eine bessere Wirtschaftspolitik! — Abg. Müller [Remscheid] : Allmählich wird es peinlich, Herr Schellenberg!)

    — Herr Müller, ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen gut aufpassen, damit Sie etwas lernen.

    (Abg. Müller [Berlin] : Unerhört!)

    Eine Preisindexrate würde bedeuten, daß die Rentner nur einen Ausgleich für die jeweiligen Preissteigerungen erhielten, aber am Produktivitätszuwachs unserer Wirtschaft keinen Anteil hätten. Dann würde der Lebensstandard der Rentner im Vergleich zu dem der Aktiven jährlich absinken. Das wollen wir nicht. Deshalb halten wir unbedingt am Grundsatz der bruttolohnbezogenen Rente fest.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Müller [Berlin] meldet sich zu einer Zwischenfrage.)

    — Bitte schön, Herr Kollege Müller!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Passen Sie auf, damit Sie etwas lernen!)



Rede von Johannes Müller
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Schellenberg, wenn Sie mir vorwerfen bzw. sagen, ich müßte noch etwas lernen, dann haben Sie in den letzten 20 Jahren sicherlich sehr viel gelernt. Denken Sie an die VAB Berlin.

(Lachen bei der SPD.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ernst Schellenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Müller, wenn Sie daran erinnern, so kann ich nur sagen: Ich bin glücklich,

    (Abg. Müller [Remscheid] : Milch von glücklichen Kühen!)

    daß der Gesetzentwurf der Bundesregierung zu einer Öffnung der Rentenversicherung für weitere Gruppen, die wir in Berlin durchgeführt haben, führt. Ich bin weiter froh, daß in ihm auch den Grundsätzen der flexiblen Altersgrenze, die wir beispielsweise in unserem Volksversicherungsplan verkündet haben, Rechnung getragen wird und daß, wie wir es ebenfalls in unserem Volksversicherungsplan verkündet haben, ein Mindesteinkommen der Rentner jetzt gesichert werden soll.