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ID0612227600

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 122. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 Inhalt: Würdigung des 25jährigen Bestehens der Organisation CARE von Hassel, Präsident . . . . . . 7043 A Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfs 7043 B Sammelübersicht 21 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen (Drucksache 1/1/2141) Hussing (CDU/CSU) . . . . . . 7043 C Große Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Sicherheitspolitik der Bundesregierung (Drucksache VI/ 1779, VI/ 1977) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen VI/1931, VI/1977), mit Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Jahresbericht 1970 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages (Drucksachen VI/1942, VI/2168) und mit Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über das Weißbuch 1970 zur Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und zur Lage der Bundeswehr (Drucksachen VI/765, VI/2167) Adorno (CDU/CSU) . . . . . . . 7044 C Buchstaller (SPD) . . . . . . 7050 B Jung (FDP) 7054 B Dr. Marx (Kaiserslautern) (CDU/CSU) 7057 D Wienand (SPD) . . . . . . . . 7065 B Dr. Abelein (CDU/CSU) . . . . . 7069 D Schmidt (Würgendorf) (SPD) . . . 7072 A Schultz, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . 7073 C Dr. Klepsch (CDU/CSU) . . . . . 7089 D Schmidt, Bundesminister . 7093 B, 7106 D Dr. Barzel (CDU/CSU) . . . . . . 7105 B Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . . 7108 B Ernesti (CDU/CSU) . . . . . . . 7110 D Pawelczyk (SPD) 7114 D Krall (FDP) 7117 C Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 7119 D Stahlberg (CDU/CSU) 7121 B Haase (Kellinghusen) (SPD) . . . 7123 D Damm (CDU/CSU) . . . . . . 7125 D Neumann (SPD) 7128 D Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . 7130 B II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung . . . . . 7076 B Fragestunde (Drucksache VI/2166) Frage des Abg. Dr. Mende (CDU/CSU) : Forderung der SED nach Abgrenzung der DDR von der Bundesrepublik Deutschland Herold, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 7076 D, 7077 B, C Dr. Mende (CDU/CSU) . . . . . 7077 C Frage des Abg. Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) : Merkblatt über Reisen in die DDR Herold, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 7077 D, 7078 C, D Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 7078 C Dr. Haack (SPD) . . . . . . . . 7078 D Frage des Abg. Dr. Früh (CDU/CSU) : Äußerung des Bundesministers Dr. Eppler betreffend Aussiedlerhöfe in Baden-Württemberg Dr. Eppler, Bundesminister . , 7079 A, B, C Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . 7079 B, C Frage des Abg. Dr. Früh (CDU/CSU) : Beurteilung der Aussiedlung durch den Bundesminister Dr. Eppler Dr. Eppler, Bundesminister 7079 D, 7080 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . 7079 D, 7080 A Fragen des Abg. Ehnes (CDU/CSU) : Pressemeldungen über Beihilfen für den Anbau von Grünfutter in den Niederlanden Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . 7080 B, C, D, 7081 A, B Ehnes (CDU/CSU) 7080 C, D Röhner (CDU/CSU) . . . . . . 7081 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . 7081 B Bittelmann (CDU/CSU) . . . . 7081 B Fragen des Abg. Kiechle (CDU/CSU) : Überbrückungsmaßnahmen für niederländische Obsterzeugerbetriebe Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 7081 C, D, 7082 A, B Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . , 7082 A Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . 7082 B Fragen des Abg. Rainer (CDU/CSU) : Gewährung staatlicher Hilfe an niederländische Gartenbaubetriebe bei Aufnahme von Krediten für die Beschaffung von Heizöl Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . 7082 C, D, 7083 A, B, C Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . 7082 C Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 7082 D Ehnes (CDU/CSU) . . . . . . . 7083 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 7083 B Fragen des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Gewährung von Zuschüssen an Landwirte für den Aufbau einer neuen Existenz Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . 7083 C, D, 7084 A, B, C Röhner (CDU/CSU) 7084 A, B von Thadden (CDU/CSU) . . . . 7084 C Fragen der Abg. Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) und Susset (CDU/CSU) : Ausführungen in der „Verbraucherpolitischen Korrespondenz" über die Verhältnisse in der Landwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 7084 C, 7085 A, B, D, 7086 A, B, D, 7087 A Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) 7085 A Dr. Reinhard (CDU/CSU) . . . . 7085 B Susset (CDU/CSU) . 7085 D, 7086 A, C, D Biechele (CDU/CSU) . . . . . . 7087 A Frage des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) : Förderung von einzelbetrieblichen Investitionen in der Land- und Forstwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 7087 B, C Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 7087 C Dr. Früh (CDU/CSU) 7087 D Frage des Abg. Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Zusammensetzung der Bundesversammlung unter Berücksichtigung der Bundestags- und Landtagswahlen seit dem 28. September 1969 Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 7088 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 III Frage des Abg. Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) : Mitwirkung der Bundesregierung in dem „Gemeinsamen Ausschuß für Kulturarbeit" Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 7088 A, B, C Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) . 7088 B, C Frage des Abg. Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) : Besitz- und Beteiligungsverhältnisse der „Konzentration-GmbH" Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 7088 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 7089 A Frage des Abg. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU): Sofortprogramm der Bundesregierung zur Modernisierung und Intensivierung der Verbrechensbekämpfung Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 7089 A, D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 7089 C Nächste Sitzung 7133 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 7135 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Eyrich (CDU/CSU) betr. Einkommen in der Landwirtschaft . 7135 D Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Eyrich (CDU/CSU) betr. Möglichkeiten eines kostenorientierten Wirtschaftens für landwirtschaftliche Unternehmer . . . . . . . . . 7136 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 7043 122. Sitzung Bonn, den 12. Mai 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 15. 5. Alber ** 15. 5. Amrehn ** 15. 5. Bals ** 15. 5. Bauer (Würzburg) ** 15. 5. Berger 12. 5. Dr. Birrenbach 14. 5. Blumenfeld ** 15. 5. Frau von Bothmer 14. 5. Dasch 15. 5. Frau Dr. Diemer-Nicolaus ** 15. 5. Dr. Dittrich * 14. 5. Draeger ** 15. 5. Dr. Enders ** 15. 5. Faller * 13. 5. Fellermaier 21. 5. Fritsch ** 15. 5. Dr. Fuchs 14. 5. Dr. Furler ** 15. 5. Geldner 31. 5. Gerlach (Emsland) 14. 5. Freiherr von und zu Guttenberg 15. 5. Dr. Hallstein 13. 5. Frau Herklotz ** 15. 5. Dr. Hermesdorf (Schleiden) ** 15. 5. Hösl ** 15. 5. Dr. Jungmann 14. 5. Kahn-Ackermann ** 15. 5. Dr. Kempfler ** 15. 5. Frau Klee ** 15. 5. Dr. Klepsch ** 15. 5. Dr. Kley 15. 5. Dr. Kliesing (Honnef) ** 15. 5. Dr. Koch * 14. 5. Lemmrich ** 15. 5. Lenze (Attendorn) ** 15. 5. Dr. Löhr * 15. 5. Maucher 26. 6. Meister * 12. 5. Memmel * 14. 5. Michels 12. 5. Müller (Aachen-Land) * 14. 5. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Müller (München) ** 15. 5. Frau Dr. Orth * 14. 5. Pöhler ** 15. 5. Dr. Reinhard 14. 5. Frau Renger 15. 5. Richarts * 14. 5. Richter ** 15. 5. Riedel (Frankfurt) * 14. 5. Dr. Rinderspacher ** 15. 5. Rollmann 18. 5. Roser ** 15. 5. Dr. Schmid (Frankfurt) ** 15. 5. Dr. Schmidt (Gellersen) 14. 5. Schmidt (Würgendorf) ** 15. 5. Dr. Schmücker ** 15. 5. Dr. Schulz (Berlin) ** 15. 5. Sieglerschmidt ** 12. 5. Dr. Siemer 14. 5. Simon 14. 5. Stein (Honrath) 15. 5. Dr. Stoltenberg 14. 5. Struve 12. 5. Frau Dr. Walz ** 15. 5. Dr. von Weizsäcker 14. 5. Wende 15. 5. Wienand ** 15. 5. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 12. Mai 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Eyrich (CDU/CSU) (Drucksache VI/2166 Frage A 57) : Hält die Bundesregierung angesichts des in wenigen Wochen abgeschlossenen Wirtschaftsjahrs 1970/71 ihre Aussage immer noch aufrecht, daß die Landwirtschaft annähernd das Einkommensniveau des zurückliegenden Wirtschaftsjahrs 1969'70 erreichen wird (Drucksache VI/1861)? Die Bundesregierung hält an ihrer Auffassung fest, daß in der Landwirtschaft das Einkommen je Vollarbeitskraft im Wirtschaftsjahr 1970/71 das Niveau des Vorjahres annähernd erreichen wird. In dieser Auffassung wird sie dadurch bestärkt, daß durch die Brüsseler Preisbeschlüsse vom 25. März 1971, die bei der Vorschätzung für den Agrarbericht 1971 seinerzeit noch nicht bekannt waren, zum Ende des Wirtschaftsjahres 1970/71 noch ein positiver Einkommenseffekt zu erwarten ist. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 12. Mai 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Eyrich (CDU/CSU) (Drucksache VI/2166 Frage A 58) : Bleibt die Bundesregierung im Hinblick auf den sich beschleunigenden Preisauftrieb bei ihrer Äußerung, daß die Landwirtschaft durch eine zeitliche Streckung der Investitionen und durch Verlageiungen innerhalb der Aufwandstruktur dem für sie unerträglichen Kostenanstieg entgegenwirken kann? Die Bundesregierung bleibt grundsätzlich bei ihrer Auffassung. Sie stützt sich dabei auf die unveränderte Annahme, daß die landwirtschaftlichen Unternehmer unter den gegenwärtigen schwierigen Bedingungen alle Möglichkeiten kostenorientierten Wirtschaftens ausschöpfen und im übrigen durch die die EG-Agrarpreisbeschlüsse ergänzenden nationalen Maßnahmen in Höhe von 480 Millionen DM, deren Akzent auf Entlastung der Kostenseite liegt, eine Hilfe erfahren.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carl Damm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich bin nicht bereit, das zuzugestehen, weil ich finde, daß es in Ordnung ist, einen moralischen Vorwurf gegen einen Mann zu erheben, der sich hier nicht verteidigen kann

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    und von dem wir nicht wissen, warum er seinerzeit nicht zu Ihnen gekommen ist.
    Meine Damen und Herren, wenn dieser Staat ein Wehrpflichtgesetz macht, dann, meine ich, sollte er Manns genug sein, eine staatliche Institution, nämlich die Schule, auf dem Wege eines Erlasses zu veranlassen, ein Minimum an Information über eine so notwendige Institution wie die Bundeswehr zu geben.

    (Sehr richtig! und Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das genau hat auch der Bundeskanzler gemeint, und darüber sollten wir in diesem Hause miteinander gar nicht streiten müssen. Denn, meine Damen und Herren, ich bin mir völlig darüber klar, daß wir durch Erlasse dieser Art, auch wenn sie in allen Klassen praktiziert werden würden, das Problem weiß Gott gar nicht lösen würden. Wir würden lediglich ein wenig dazu beitragen, daß die Information und die Einsicht über die Notwendigkeit der Bundeswehr größer würde. Mehr nicht.
    Denn es gibt natürlich noch eine Fülle weiterer Erzieher, offener und heimlicher, die auf den jungen Menschen einwirken. Die Frage geht an uns alle. In erster Linie muß sich aber die hauptverantwortliche Regierung fragen, was sie denn außerhalb des Bereichs der Schule tut, um die Glaubwürdigkeit ihrer Verteidigungsanstrengungen überall deutlich zu machen und nicht Widersprüche über ihre verteidigungspolitischen Absichten aufkommen zu lassen. Ich finde, daß diese Regierung sich leider nicht auf allen Gebieten so verhalten hat, daß sie nicht hätte mißverstanden werden können. Ich hätte mir z. B. gewünscht, daß das Karlsruher Urteil über das Plakat „Geh' zur Bundeswehr, lern schlachten", das ein Baby auf einem Bajonett aufgespießt zeigt, von dieser Bundesregierung gescholten oder mindestens kritisiert worden wäre. Die Gerichte sind zwar unabhängig, aber in ihren Urteilen sind sie nicht der Kritik entzogen.
    Meine Damen und Herren, ich möchte schließen, indem ich darauf verweise, daß gestern in einer namhaften deutschen Zeitung der Satz gestanden hat: „Die Politik rosiger Gefälligkeiten nach allen Seiten verwirrt unser Staatswesen." Leider habe ich den Eindruck, daß das ein wenig auch für den Bereich Gültigkeit hat, über den wir heute gesprochen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Neumann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich ein paar Ausführungen zu zwei Fragen machen, zu einer Frage aus der Großen Anfrage der Koalition und zu einer aus der Großen Anfrage der Opposition.
    Wie Sie wissen und wie aus der Antwort der Bundesregierung zum Ausdruck kommt, hatte der Bundeskanzler am 28. September 1969 eine organisatorische Straffung der militärischen Führungsstäbe und im Rüstungsbereich angekündigt. Diese Neugliederung im Verteidigungsbereich wurde inzwischen vorgelegt. Der Verteidigungsminister hat dabei die Konsequenzen aus den Feststellungen gezogen, die seine Partei auf ihrem Karlsruher Parteitag 1964 gemacht hatte.
    Damals stellte meine Partei fest, daß die erkennbaren Schwächen unserer Streitkräfte vornehmlich
    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode 122. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 7129
    Neumann
    auf drei Gebieten lägen, in der militärischen Organisation, im inneren Gefüge und in der Auswahl und Beschaffung der Waffensysteme. Wir Sozialdemokraten waren 1964 der Meinung, daß die militärische Organisation zu kompliziert, zu kopflastig und zu schwerfällig sei. Eine der Ursachen dieser Lage war für uns das Verteidigungsministerium selbst. Darauf komme ich später noch zu sprechen.
    Die früher beklagte fehlende Verantwortlichkeit ist nunmehr durch den Organisationserlaß vom 21. März dieses Jahres geregelt. Danach trägt nunmehr der Generalinspekteur dem Minister gegenüber die Verantwortung für die Entwicklung und Realisierung der militärischen Konzeption und Planung. Der Führungsstab der Streitkräfte ist dabei der dem Generalinspekteur unmittelbar zugeordnete Arbeitsstab. Der stellvertretende Generalinspekteur, die Inspekteure der Teilstreitkräfte, der Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens wurden truppendienstliche Vorgesetzte mit Disziplinargewalt.
    Wir begrüßen, daß durch diese Entscheidung die Inspekteure mehr Verantwortung für die ihnen unterstellten Streitkräfte erhalten haben. Ich glaube, daß damit ein entscheidendes Problem gelöst werden kann, das der heutige Verteidigungsminister im April 1969 auf dem wehrpolitischen Forum meiner Partei in Bad Honnef sehr hart angesprochen hatte. In Zukunft werden nicht mehr alle möglichen Stellen gleichzeitig in die Truppe hineinregieren. Es wird jeweils von einer Stelle aus, vom jeweiligen Inspekteur, befohlen.
    Ebenfalls auf der Tagung in Bad Honnef hat der I heutige Verteidigungsminister erklärt — ich zitiere mit Genehmigung des Herrn Präsidenten :
    Ich meine, daß der Bundeswehrführungsstab organisiert werden muß nach den allgemeinen Grundsätzen militärischer Führungsorganisationen innerhalb unserer Allianz wie auch innerhalb des Warschauer Paktes.
    Das ist mit dem Organisationserlaß vom März erreicht worden. Heute sind die Führungsstäbe der Streitkräfte nach international üblichen militärischen Grundsätzen umgegliedert und der Struktur der NATO-Kommandobehörden angeglichen und arbeiten nach den allgemeinen, auf Erfahrung beruhenden Prinzipien militärischer Führungsstäbe. Die Inspekteure sind jetzt allein dafür zuständig, daß die erarbeiteten Entscheidungen in einer Weise in die Truppe gelangen, die den militärischen Führungsmethoden und Erfahrungen entspricht.
    Die Kollegen dieses Hauses, die schon länger dem Bundestag angehören, werden sich vielleicht noch erinnern, daß anläßlich der Untersuchung über den sogenannten Gewerkschaftserlaß sichtbar wurde, daß z. B. allein rund 60 zivile Beamte aus anderen Hauptabteilungen das Recht und die Pflicht hatten, über Fernschreiber bis in die Bataillone hinein Weisungen zu erteilen. Das war für die Truppe eine unerträgliche Situation. Der Herr Verteidigungsminister hat verfügt, daß nunmehr Erlasse aus seinem Hause, die die innere Führung und Ausbildungsangelegenheiten betreffen, nur von dem entsprechenden Führungsstab ergehen können.