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ID0612221800

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    Deutscher Bundestag 122. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 Inhalt: Würdigung des 25jährigen Bestehens der Organisation CARE von Hassel, Präsident . . . . . . 7043 A Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfs 7043 B Sammelübersicht 21 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen (Drucksache 1/1/2141) Hussing (CDU/CSU) . . . . . . 7043 C Große Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Sicherheitspolitik der Bundesregierung (Drucksache VI/ 1779, VI/ 1977) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen VI/1931, VI/1977), mit Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Jahresbericht 1970 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages (Drucksachen VI/1942, VI/2168) und mit Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über das Weißbuch 1970 zur Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und zur Lage der Bundeswehr (Drucksachen VI/765, VI/2167) Adorno (CDU/CSU) . . . . . . . 7044 C Buchstaller (SPD) . . . . . . 7050 B Jung (FDP) 7054 B Dr. Marx (Kaiserslautern) (CDU/CSU) 7057 D Wienand (SPD) . . . . . . . . 7065 B Dr. Abelein (CDU/CSU) . . . . . 7069 D Schmidt (Würgendorf) (SPD) . . . 7072 A Schultz, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . 7073 C Dr. Klepsch (CDU/CSU) . . . . . 7089 D Schmidt, Bundesminister . 7093 B, 7106 D Dr. Barzel (CDU/CSU) . . . . . . 7105 B Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . . 7108 B Ernesti (CDU/CSU) . . . . . . . 7110 D Pawelczyk (SPD) 7114 D Krall (FDP) 7117 C Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 7119 D Stahlberg (CDU/CSU) 7121 B Haase (Kellinghusen) (SPD) . . . 7123 D Damm (CDU/CSU) . . . . . . 7125 D Neumann (SPD) 7128 D Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . 7130 B II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung . . . . . 7076 B Fragestunde (Drucksache VI/2166) Frage des Abg. Dr. Mende (CDU/CSU) : Forderung der SED nach Abgrenzung der DDR von der Bundesrepublik Deutschland Herold, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 7076 D, 7077 B, C Dr. Mende (CDU/CSU) . . . . . 7077 C Frage des Abg. Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) : Merkblatt über Reisen in die DDR Herold, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 7077 D, 7078 C, D Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 7078 C Dr. Haack (SPD) . . . . . . . . 7078 D Frage des Abg. Dr. Früh (CDU/CSU) : Äußerung des Bundesministers Dr. Eppler betreffend Aussiedlerhöfe in Baden-Württemberg Dr. Eppler, Bundesminister . , 7079 A, B, C Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . 7079 B, C Frage des Abg. Dr. Früh (CDU/CSU) : Beurteilung der Aussiedlung durch den Bundesminister Dr. Eppler Dr. Eppler, Bundesminister 7079 D, 7080 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . 7079 D, 7080 A Fragen des Abg. Ehnes (CDU/CSU) : Pressemeldungen über Beihilfen für den Anbau von Grünfutter in den Niederlanden Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . 7080 B, C, D, 7081 A, B Ehnes (CDU/CSU) 7080 C, D Röhner (CDU/CSU) . . . . . . 7081 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . 7081 B Bittelmann (CDU/CSU) . . . . 7081 B Fragen des Abg. Kiechle (CDU/CSU) : Überbrückungsmaßnahmen für niederländische Obsterzeugerbetriebe Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 7081 C, D, 7082 A, B Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . , 7082 A Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . 7082 B Fragen des Abg. Rainer (CDU/CSU) : Gewährung staatlicher Hilfe an niederländische Gartenbaubetriebe bei Aufnahme von Krediten für die Beschaffung von Heizöl Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . 7082 C, D, 7083 A, B, C Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . 7082 C Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 7082 D Ehnes (CDU/CSU) . . . . . . . 7083 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 7083 B Fragen des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Gewährung von Zuschüssen an Landwirte für den Aufbau einer neuen Existenz Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . 7083 C, D, 7084 A, B, C Röhner (CDU/CSU) 7084 A, B von Thadden (CDU/CSU) . . . . 7084 C Fragen der Abg. Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) und Susset (CDU/CSU) : Ausführungen in der „Verbraucherpolitischen Korrespondenz" über die Verhältnisse in der Landwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 7084 C, 7085 A, B, D, 7086 A, B, D, 7087 A Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) 7085 A Dr. Reinhard (CDU/CSU) . . . . 7085 B Susset (CDU/CSU) . 7085 D, 7086 A, C, D Biechele (CDU/CSU) . . . . . . 7087 A Frage des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) : Förderung von einzelbetrieblichen Investitionen in der Land- und Forstwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 7087 B, C Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 7087 C Dr. Früh (CDU/CSU) 7087 D Frage des Abg. Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Zusammensetzung der Bundesversammlung unter Berücksichtigung der Bundestags- und Landtagswahlen seit dem 28. September 1969 Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 7088 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 III Frage des Abg. Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) : Mitwirkung der Bundesregierung in dem „Gemeinsamen Ausschuß für Kulturarbeit" Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 7088 A, B, C Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) . 7088 B, C Frage des Abg. Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) : Besitz- und Beteiligungsverhältnisse der „Konzentration-GmbH" Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 7088 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 7089 A Frage des Abg. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU): Sofortprogramm der Bundesregierung zur Modernisierung und Intensivierung der Verbrechensbekämpfung Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 7089 A, D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 7089 C Nächste Sitzung 7133 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 7135 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Eyrich (CDU/CSU) betr. Einkommen in der Landwirtschaft . 7135 D Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Eyrich (CDU/CSU) betr. Möglichkeiten eines kostenorientierten Wirtschaftens für landwirtschaftliche Unternehmer . . . . . . . . . 7136 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Mai 1971 7043 122. Sitzung Bonn, den 12. Mai 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 15. 5. Alber ** 15. 5. Amrehn ** 15. 5. Bals ** 15. 5. Bauer (Würzburg) ** 15. 5. Berger 12. 5. Dr. Birrenbach 14. 5. Blumenfeld ** 15. 5. Frau von Bothmer 14. 5. Dasch 15. 5. Frau Dr. Diemer-Nicolaus ** 15. 5. Dr. Dittrich * 14. 5. Draeger ** 15. 5. Dr. Enders ** 15. 5. Faller * 13. 5. Fellermaier 21. 5. Fritsch ** 15. 5. Dr. Fuchs 14. 5. Dr. Furler ** 15. 5. Geldner 31. 5. Gerlach (Emsland) 14. 5. Freiherr von und zu Guttenberg 15. 5. Dr. Hallstein 13. 5. Frau Herklotz ** 15. 5. Dr. Hermesdorf (Schleiden) ** 15. 5. Hösl ** 15. 5. Dr. Jungmann 14. 5. Kahn-Ackermann ** 15. 5. Dr. Kempfler ** 15. 5. Frau Klee ** 15. 5. Dr. Klepsch ** 15. 5. Dr. Kley 15. 5. Dr. Kliesing (Honnef) ** 15. 5. Dr. Koch * 14. 5. Lemmrich ** 15. 5. Lenze (Attendorn) ** 15. 5. Dr. Löhr * 15. 5. Maucher 26. 6. Meister * 12. 5. Memmel * 14. 5. Michels 12. 5. Müller (Aachen-Land) * 14. 5. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Müller (München) ** 15. 5. Frau Dr. Orth * 14. 5. Pöhler ** 15. 5. Dr. Reinhard 14. 5. Frau Renger 15. 5. Richarts * 14. 5. Richter ** 15. 5. Riedel (Frankfurt) * 14. 5. Dr. Rinderspacher ** 15. 5. Rollmann 18. 5. Roser ** 15. 5. Dr. Schmid (Frankfurt) ** 15. 5. Dr. Schmidt (Gellersen) 14. 5. Schmidt (Würgendorf) ** 15. 5. Dr. Schmücker ** 15. 5. Dr. Schulz (Berlin) ** 15. 5. Sieglerschmidt ** 12. 5. Dr. Siemer 14. 5. Simon 14. 5. Stein (Honrath) 15. 5. Dr. Stoltenberg 14. 5. Struve 12. 5. Frau Dr. Walz ** 15. 5. Dr. von Weizsäcker 14. 5. Wende 15. 5. Wienand ** 15. 5. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 12. Mai 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Eyrich (CDU/CSU) (Drucksache VI/2166 Frage A 57) : Hält die Bundesregierung angesichts des in wenigen Wochen abgeschlossenen Wirtschaftsjahrs 1970/71 ihre Aussage immer noch aufrecht, daß die Landwirtschaft annähernd das Einkommensniveau des zurückliegenden Wirtschaftsjahrs 1969'70 erreichen wird (Drucksache VI/1861)? Die Bundesregierung hält an ihrer Auffassung fest, daß in der Landwirtschaft das Einkommen je Vollarbeitskraft im Wirtschaftsjahr 1970/71 das Niveau des Vorjahres annähernd erreichen wird. In dieser Auffassung wird sie dadurch bestärkt, daß durch die Brüsseler Preisbeschlüsse vom 25. März 1971, die bei der Vorschätzung für den Agrarbericht 1971 seinerzeit noch nicht bekannt waren, zum Ende des Wirtschaftsjahres 1970/71 noch ein positiver Einkommenseffekt zu erwarten ist. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 12. Mai 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Eyrich (CDU/CSU) (Drucksache VI/2166 Frage A 58) : Bleibt die Bundesregierung im Hinblick auf den sich beschleunigenden Preisauftrieb bei ihrer Äußerung, daß die Landwirtschaft durch eine zeitliche Streckung der Investitionen und durch Verlageiungen innerhalb der Aufwandstruktur dem für sie unerträglichen Kostenanstieg entgegenwirken kann? Die Bundesregierung bleibt grundsätzlich bei ihrer Auffassung. Sie stützt sich dabei auf die unveränderte Annahme, daß die landwirtschaftlichen Unternehmer unter den gegenwärtigen schwierigen Bedingungen alle Möglichkeiten kostenorientierten Wirtschaftens ausschöpfen und im übrigen durch die die EG-Agrarpreisbeschlüsse ergänzenden nationalen Maßnahmen in Höhe von 480 Millionen DM, deren Akzent auf Entlastung der Kostenseite liegt, eine Hilfe erfahren.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Adorno, auch wenn es manchen Zwischenrufer vielleicht verwundert: Ich stimme mit Ihnen darin überein, ich möchte diese Übereinstimmung aber präzisieren. Ich sagte eben — Sie haben es vielleicht überhört; daher wiederhole ich es noch einmal —, daß diese Verbesserung der Lage auf eine Reihe von Maßnahmen zurückzuführen ist, die das ganze Haus ich nenne hier nur die Wiedereinführung der Prämien für Z-2-Soldaten, diese Prämien waren im Jahr 1967, in Ihrer Zeit also, leichtfertig aufgegeben worden , die Bundesregierung und ich selber beschlossen haben. Sie waren also auch mit gemeint. So habe ich mich ausgedrückt. Ich würde nie abstreiten, daß Sie daran beteiligt waren.
    Ich wehre mich aber dagegen, daß einzelne draußen nun hingehen und in Eichholz — oder wo es gewesen sein mag — so reden, als ob die Unteroffizierslage noch nie so schlecht wie heute war. Das ist einfach unwahr. Dies sage ich ganz sachlich und ohne jede Polemik.
    Zu den Ausführungen von Herrn Marx brauche ich nicht viel zu sagen.

    (Beifall und Heiterkeit bei der SPD.)

    Herr Marx, alle die Antworten, die Sie brauchen, habe ich Ihnen vor einem Vierteljahr gegeben. Ich habe die CDU/CSU hier vor einem Vierteljahr in der Debatte über die Lage ,der Nation aufgefordert,

    (Abg. Biehle: Wie der Gockel auf dem Mist!)

    zu erklären, daß sie mit der Erklärung des Ministerrats des nordatlantischen Bündnisses vom Dezember und mit der Studie „Allied Defences in the Nineteen-seventies" genau wie die Bundesregierung und die beiden die Bundesregierung tragenden Parteien voll einiggehen. Wenn Sie das täten, bräuchten wir über all diese Dinge nicht mehr zu streiten, sondern dann hätten wir sehr ausführliche Positionspapiere, in denen nicht nur 15 Staaten des westlichen Bündnisses, sondern, man staune, sogar Opposition und Regierung in Klein-Bonn übereinstimmen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Aber dies schien Ihnen damals gefährlich, und da haben Sie gesagt: nein, das wollen wir nicht, das müssen wir in den Ausschuß überweisen. Da liegt es seit drei Monaten. Bitte, tun Sie im Ausschuß Ihre Arbeit, bringen Sie es wieder hierher zur Abstimmung, damit endlich die deutsche Öffentlichkeit sieht, daß in den allermeisten Fragen der auswärtigen Politik wie der äußeren Sicherheit in Wirklichkeit der Konsensus, von dem eingangs seines Vortrags heute morgen Herr Adorno sprach, viel größer ist, als manch ein Eintagsredner die Öffentlichkeit glauben machen möchte!

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Das gilt dann auch für die Ausführungen, die Herr Kollege Abelein über den sowjetischen Vorschlag einer internationalen Konferenz über die Sicherheit Europas gemacht hat. Auch dazu finden Sie in jenen Beschlüssen ausreichende Darlegungen. Die Bundesregierung erklärt zum wiederholten Male, daß ,diese beiden Papiere ihre Politik darstellen. Nach ausdrücklicher Feststellung im Kabinett kann ich das hier noch einmal wiederholen. Sie haben nun wirklich die Wahl, ob Sie anders darüber denken wollen als die Regierungen von England, Frankreich, Amerika und als die Regierung der Bundesrepublik. Nur finde ich, daß Sie sich endlich einmal im Plenum dieses Parlaments zu diesem gemeinsamen Positionspapier äußern sollten und nicht zu irgendwelchen Buhmännern, die Sie mit Heißluft hier irgendwo in den Raum zaubern und die nachmittags ,um halb fünf schon wieder weg sind.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    In Wirklichkeit — und das gilt für Herrn Klepsch, für Herrn Adorno, für Herrn Wörner, für Herrn Barzel, für Herrn Zimmermann, für alle Herren, die hier bei einer Verteidigungsdebatte auf der ersten Bank sitzen wissen Sie, meine Herren, genauso wie diejenigen, die bei einer Verteidigungsdebatte auf den ersten Bänken bei uns Sozialdemokraten oder bei der FDP sitzen, und wie die Fraktionsführer dieser beiden Regierungsfraktionen, daß die gegenwärtige Bundesregierung ein großes Maß an Mühe aufwendet, um die äußere und die innere Sicherheitspolitik unseres Landes fortzuentwickeln. Im Grunde wissen Sie auch, daß Sie so viel Alternativen nicht anzubieten haben. Sie brauchen nicht erst den General a. D. Karst, der Ihnen in Ihrem Monatsblatt bescheinigt hat, daß Sie kein eigenes Wehrprogramm haben. Ich würde das an Ihrer Stelle ruhig so hinnehmen. Es ist nämlich gar nicht notwendig, daß Sie ein eigenes Programm haben, denn dieser Staat insgesamt hat eine Vorstellung von seiner äußeren Sicherheit, an der Sie viele Jahre mitgewirkt haben. Jetzt müssen Sie einmal ein paar Jahre lang ertragen ich hoffe, noch ein paar mehr als bis 1973 —, daß zwei andere Parteien die Feder führen und die Befehle geben. Da ist es nun einmal Ihre Rolle, zu kritisieren; das gestehe ich zu. Nur halten Sie Maß, und wenn Sie in die Einzelheiten gehen, dann wappnen Sie sich so, daß Sie sich nicht hinterher peinlich berührt finden, wenn jemand wirklich die Einzelheiten nennt.
    Schauen Sie, da gibt es eine gemeinsame Bemühung, daß alle drei Fraktionen und ich habe das Gefühl, es kommt zustande — in einer gemeinsamen Äußerung, mit der Unterschrift aller drei Seiten, den Wehrpflichtigen gegenüber bekunden, warum diese Pflicht notwendig ist. Ich bin sicher, daß wir das wirklich zustande bringen, da wir vieles zusammen zustande gebracht haben. Daß nicht alles so



    Bundesminister Schmidt
    gehen kann, wie die Opposition es gerne möchte, und daß sie dann hinterher immer noch etwas zu kritisieren haben muß, ist ihre Funktion. Herr Klepsch muß uns da nicht belehren. Wir haben sehr lange Opposition gemacht. Wir wissen, wie sich das „anfühlt", und fühlen Ihnen das nach. Das verstehe ich alles. Aber übertreiben Sie es nicht so, als ob in Wirklichkeit hier ein tiefer Graben sei.

    (Abg. Dr. Marx [Kaiserslautern] : Aber es opponieren die, die es besser wissen!)

    — Sie werden mir zugestehen, daß ich mir, Herr Kollege, anderthalb Jahre lang große Mühe gegeben habe, die Bundeswehr nicht meinerseits zum Streitgegenstand einer von mir bedauerten, immer stärker polemisch-polarisierenden Diskussion in diesem Hause werden zu lassen. Ich gebe mir auch heute Mühe, und ich bitte Sie, mich darin ernst zu nehmen. Ich kann mich auch einmal falsch ausdrücken, das mag sein; dann bin ich geneigt, mich zu korrigieren. Wenn allerdings jemand sagt, ich sei ein Seicher, dann tue ich es doch nicht. Das muß er sich dann selber zuschreiben.
    Im Grunde ist dem Staat nicht gedient, und es ist dem Vertrauen unseres Volkes in die Kontinuität der Regierenden -- seien sie Christdemokraten oder Freie Demokraten oder Sozialdemokraten und der äußeren Sicherheit, für die sie dem Volk verantwortlich sind, nicht gedient, wenn wir hier Streit führen über an den Haaren herbeigezogene Probleme; ich will sie nicht noch einmal nennen. Dem Staat ist gedient, wenn wir das, was sachlich ausgestritten werden muß, wirklich ausstreiten, sofern es in das Plenum des Bundestages gehört, im übrigen aber im Ausschuß. Und Sie wissen ja auch, daß Sie mit der heutigen Debatte Fehler gemacht haben. Vielleicht machen Sie das nächste Mal die Anlage etwas anders.

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Barzel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Barzel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Schmidt, Sie haben soeben gesagt, hier würden Fragen erörtert, die eigentlich nicht in dieses Haus gehörten. Ich möchte Ihnen sagen: Sie haben eine Frage oder zwei Fragen an mich gestellt offensichtlich aus Verzweiflung, weil Sie sie in Ihrem Kabinett nicht beantwortet bekommen haben.

    (Lachen und Zurufe bei der SPD.)

    Ich werde Ihnen hier die Antwort geben, um die Sie baten. Ich möchte aber vorher sagen, Herr Kollege Schmidt: Ich habe leider nur einen Teil Ihrer Rede hören können. Ich will es sehr höflich machen: Ich habe Sie schon in kollegialerem Ton hier und anderswo diskutieren gehört.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zurufe.)

    Und ich möchte sagen: Ich kann sehr gut verstehen,
    wenn Sie sich mit einer Frage aus der gestrigen Debatte noch in die heutige hier hereinschleichen, was
    Ihr gutes Recht ist; denn es muß Sie, Herr Kollege Schmidt, gestern wirklich gejuckt haben, bei einer Frage schweigend auf der Regierungsbank zu sitzen, die Sie doch sehr interessiert, zumal sich Ihr Herr Nachfolger im Fraktionsvorsitz bisher ja nur durch schriftliche Polemik an dieser wirtschaftspolitischen Debatte beteiligt hat. Ein Wort hat er hier dazu noch nicht gesagt. Das muß Ihnen weh getan haben, und deshalb wollten Sie heute ein paar volkswirtschaftliche Sätze loswerden. Das kann ich verstehen.

    (Lachen und Zurufe von der SPD.)

    Ich will, Herr Kollege Schmidt, jetzt meinem Verständnis für Ihre Frage Ausdruck geben. Denn offensichtlich — so habe ich Sie verstanden — ist diese Anmerkung des Verteidigungsministers in dieser Debatte doch eine Flucht in dieses Haus, um aus der Opposition in der internen Haushaltsberatung und mittelfristigen Finanzplanung innerhalb der Bundesregierung Hilfe zu bekommen.

    (Beifall bei dèr CDU/CSU.)

    Das ist doch offensichtlich die Lage. Nun: Hilfestellung in Sachen gemeinsamer Verantwortung für die Sicherheit können Sie von dieser Opposition jeden Tag und auch dann haben, wenn Sie sie in Ihrem Kabinett nicht haben, Herr Kollege Schmidt.

    (Zurufe von der SPD.)

    Damit erkläre ich Ihnen in dieser Frage hier folgendes sehr deutlich: Noch weiß kein Mensch in diesem Hause, noch wissen nicht einmal — wenn das stimmt, was das Presseamt der Bundesregierung mitteilt — die Mitglieder der Bundesregierung, wo und an welchen Stellen konkret Zurückstellungen von Geldern oder Einsparungen erfolgen sollen, -
    und schon wird die Opposition gefragt. Ich verstehe diese Frage trotzdem, und da Sie, Herr Kollege Schmidt offensichtlich innerhalb der Bundesregierung dafür waren, alle solche Fragen nur durch Richtlinien zu entscheiden, möchte ich Ihnen auch die Antwort auf diese Frage jetzt in dieser Richtlinienform geben.
    Wir meinen in der Tat, daß ein Antiinflationsprogramm, das diesen Titel verdient, ohne alle Tabus sein muß. Das haben wir gestern auch in der außenwirtschaftlichen Frage deutlich gemacht. Da müssen Sie, was Ihren Haushalt betrifft, und das werden Sie sicherlich ohnehin in den Kabinettsberatungen zur Geltung bringen, natürlich den Unterschied machen zwischen außenwirtschaftlich wichtigen Ausgaben — und da haben Sie gerade einige getan, und das war ohne Frage hinsichtlich der Verhandlungen mit den USA ganz gut — und binnenwirtschaftlichen Ausgaben. Da haben Sie eine Differenzierung. Und bei den binnenwirtschaftlichen Ausgaben wiederum — würde ich Ihnen sagen, und dies ist die Meinung, die wir dazu vertreten — muß natürlich die Priorität Verteidigung darin ihren Ausdruck finden, daß alles das fortfinanziert werden muß, was zur Effizienz der militärischen Abschreckung unerläßlich ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das ist die Priorität, und das ist der entscheidende Gesichtspunkt.



    Dr. Barzel
    Wenn Sie von mir aber vielleicht hören wollten, Ihr ganzer Haushalt sei ein Tabu, diese Erklärung kann ich Ihnen nicht abgeben. Ich muß so differenzieren, wie wir es hier gesagt haben. Da kann es sehr wohl sein meine Kollegen haben Ihnen doch Fragen gestellt, die eben nicht von Ihnen beantwortet worden sind, Herr Kollege Schmidt, Fragen nach dem, was notwendig ist —, daß im Interesse militärischer Abschreckungseffizienz im Bündnis in manchen Bereichen m e h r notwendig ist. Aber hier fehlt eben die Prioritätenliste und die Differenzierung durch die Regierung. — Ich denke, ich habe nun diese Frage beantwortet.
    Sie spüren in Ihrem Haushalt, Herr Kollege Schmidt, sicher ganz besonders — wie auch der Kollege Leber —, daß Sie immer mehr in die Lage kommen, mit mehr Geld weniger erreichen zu können. Das ist das Problem. Das Problem Ihres Haushalts ist deshalb: Stellen Sie die Kaufkraft wieder her, kümmern Sie sich um reale Stabilität, dann wird es auch in Ihrem Haushalt besser gehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, da der Kollege Schmidt eine zweite Frage gestellt hat, will ich sie auch eben beantworten. Es ist nicht ganz fair, dieses NATO-Dokument so, wie Sie das hier eben behandelt haben, in die Debatte zu bringen. Sie wissen sehr gut, warum Sie dieses NATO-Dokument in einer plötzlichen Entschließung der Koalitionsfraktionen hier zur Abstimmung zu stellen versuchten. Da ging es Ihnen nicht um den militärpolitischen und den strategischen Teil, zu dem wir in dem Augenblick, als Sie ihn hier einbrachten, ja gesagt haben. Das kann doch gar nicht fraglich sein. Warum liegt das in den Ausschüssen fest, vor allen Dingen, wie ich glaube — ich bin im Augenblick überfragt —, im Auswärtigen Ausschuß? Es ist mein Eindruck, Herr Kollege Mattick, daß es dort liegt. Warum liegt es dort? Weil dies doch aus Ihrer Sicht der Versuch war, uns wegen des einen Satzes, der zu den Ostverträgen im Kommuniqué steht, hier irgendwelche Schwierigkeiten zu machen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU. — Zurufe der Abg. Dr. Wörner und Dr. Marx [Kaiserslautern].)

    Deshalb haben wir Ihnen damals gesagt: Wir stimmen dem Kommuniqué mit Ausnahme dieses Satzes zu. Über diesen Satz — hören Sie zu, Herr Kollege Mattick, es ist jetzt eine außenpolitische Frage — wird man dann anders urteilen können, wenn die Bundesregierung die Informationen, die die Verträge betreffen, auf den Tisch legt.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zuruf des Abg. Dr. Tamblé.)

    — Eine Sekunde, Herr Tamblé, überlegen Sie sich den Zuruf, ob er Ihnen nachher nicht — wie gestern — vielleicht leid tut. In dem Kommuniqué werden die Verträge als „Modus vivendi" bezeichnet. Die Sowjetunion, die DDR und Polen bezeichnen sie als endgültige Regelung. Dieser Dissens muß aufgeklärt werden, bevor über diese Frage im Ausschuß verantwortlich votiert werden kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ihnen ist doch nicht unbekannt geblieben, daß diese Fraktion, für die ich hier spreche, für Gewaltverzicht ist, daß sie bereit ist, einen Modus vivendi mit der Sowjetunion, mit der DDR, mit Polen zu finden, daß sie sich aber weigert, endgültige Regelungen jetzt vorzunehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das gehört in den Ausschuß, und allein an dieser Frage hängt diese Sache. Deshalb würde ich Sie sehr herzlich bitten, Herr Kollege Schmidt: den Popanz bitte weg! Der strategische und militärpolitische Teil dieser Resolution findet unsere Zustimmung, wie wir beim Einbringen dieser Erklärung zum zweitenmal gesagt hatten, denn wir hatten das NATO-Kommuniqué bereits in der ersten Rede vor, wie ich glaube, unserer Dezember-Debatte begrüßt: mit diesem einen Vorbehalt.
    Das war die Antwort auf die beiden Fragen, die Sie uns gestellt haben. Ich danke dem Herrn Präsidenten, daß er mich zwischendurch drangenommen hat

    (Zuruf von der SPD: Drangelassen hat! — Heiterkeit)

    - drangelassen hat; wie immer Sie mögen, meine
    Damen und Herren —, und würde es dankbar begrüßen, wenn die Debatte in den anderen Teilen nach der langen Rede des Herrn Ministers den ursprünglich vorgesehenen Fortgang nehmen könnte.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)