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    Deutscher Bundestag 96. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . . . . . 5269 A Fragestunde (Drucksache VI/1781) Fragen des Abg. Varelmann (CDU/CSU) Kinderfreibeträge und Steuerersparnis — Auswirkung bei Familien mit germ-gem Einkommen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 5269 C, D, 5270 A, B, C, D Varelmann (CDU/CSU) . . . . 5269 D, 5270 A, B, D Ott (CDU/CSU) . . . . . . . 5270 B Frage des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU): Gewährung von Darlehen zur Förderung von Baumaßnahmen in West-Berlin Dr, Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 5271 A, C Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 5271 B, C Frage des Abg. Dr. Schmude (SPD): Berücksichtigung der Spenden an Parteien bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens der Spender Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 5271 D, 5272 A Dr. Schmude (SPD) ..... . . 5272 A Fragen des Abg. Strohmayr (CDU/CSU): Rückgang des Einkommensteueraufkommens im Jahre 1970 - Betrag der durch Steuerflucht entstandenen Steuerausfälle Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 5272 B, C, D, 5273 A, C, D Strohmayr (CDU/CSU) . 5272 C, D, 5273 C Ott (CDU/CSU) . . . . 5273 A, D Fragen der Abg. Frau Geisendörfer (CDU/CSU) : Entschädigung für gesundheitliche und finanzielle Einbußen der Opfer von Verbrechen Dr. Bayerl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 5274 A, B, C, D Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . 5274 B, C, D Frage des Abg. Seefeld (SPD) : Zusammenhang zwischen der Abschaffung der kurzfristigen Freiheitsstrafen und dem angeblich spürbaren Sinken der Verkehrsmoral Dr. Bayerl, Parlamentarischer Staatssekretär . . 5274 A, 5275 B, C Seefeld (SPD) . . . ...... 5275 B Varelmann (CDU/CSU) . . . 5275 C II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 Fragen des Abg. Brandt (Grolsheim) (SPD): Änderungsbedürftigkeit des Rechts des Pflegekindes — Erweiterung der Voraussetzungen für das Einschreiten des Vormundschaftsgerichts gemäß § 1666 BGB Dr. Bayerl, Parlamentarischer Staatssekretär 5275 C, D Fragen der Abg. Frau Stommel (CDU/CSU): Maßnahmen gegen die Verteuerung der Trinkmilch — finanzielle Erleichterungen für junge und kinderreiche Familien Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 5276 A, B, C, D, 5277 A, B, C Frau Stommel (CDU/CSU) . . . 5276 B, D Dr. Ritz (CDU/CSU) 5276 C Burger (CDU/CSU) . . . . . . 5277 A Dr. Gleissner (CDU/CSU) 5277 B Gallus (FDP) . . 5277 C Ehnes (CDU/CSU) 5277 C Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU): Konsequenzen im Falle der Verweigerung einer ausreichenden Angleichung der Agrarpreise im Rahmen der EWG Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 5277 D, 5278 A, B, C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . 5277 D, 5278 A Kiechle (CDU/CSU) . . 5278 B Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 5278 B Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . . . . 5278 C Frage des Abg. Dr. Ritgen (CDU/CSU): Senkung der Kosten in der Landwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 5278 D, 5279 B, C, D Dr. Ritgen (CDU/CSU) . . . 5279 A, B Kiechle (CDU/CSU) .... . . . . 5279 B Dr. Ritz (CDU/CSU) ..... . . 5279 C Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . . 5279 C Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 5279 D Frage des Abg. Dr. Ritgen (CDU/CSU): Staatsbeihilfen für niederländische Landwirte in Flurbereinigungsverfahren als Wettbewerbsverzerrung Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 5280 A Frage des Abg. Dr. Ritz (CDU/CSU) Erhöhung von Agrarerzeugerpreisen und Preisstabilität Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 5280 B, C, D Dr. Ritz (CDU/CSU) . . 5280 B, C Gallus (FDP) 5280 D Fragen des Abg. Dr. Früh (CDU/CSU): Einstellung des Bundeswirtschaftsministers zu einer Erhöhung der Agrarpreise — Maßnahmen zur Erhöhung dieser Preise Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . 5280 D, 5281 A, B, C, D Dr. Früh (CDU/CSU) . . 5281 A, B, C, D Fragen des Abg. Löffler (SPD): Förderung überbetrieblicher Ausbildungsstätten im Bereich der Landwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . ..... 5282 A, B Löffler (SPD) . . . 5282 B Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung verschiedener Vorschriften über die Finanzbeziehungen zwischen dem Bund und den Ländern an die Neuregelung der Finanzverfassung (Finanzanpassungsgesetz) (Drucksache VI/1771) — Erste Beratung — 5282 C Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Anpassung der Unterhaltshilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz (3. Unterhaltshilfe-Anpassungsgesetz) (Drucksache VI/1697) — Erste Beratung — 5282 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Artikel 8 des Achten Strafrechtsänderungsgesetzes (Drucksache VI/1788) — Erste Beratung — . . . . 5282 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. Mai 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tunesischen Republik über den Luftverkehr (Drucksache VI/1654); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache W1729) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung — ...... . . . 5282 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Indonesien über den Fluglinienverkehr zwischen ihren Hoheitsgebieten und darüber hinaus (Drucksache VI/1655); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 III Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache VI/1730) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung - . . . 5283 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Februar 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Singapur über den Luftverkehr zwischen ihren Hoheitsgebieten und darüber hinaus (Drucksache VI/1653); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache VI/1758) Zweite Beratung und Schlußabstimmung 5283 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 22. April. 1968 über die Rettung und Rückführung von Raumfahrern sowie die Rückgabe von in den Weltraum gestarteten Gegenständen (Drucksache VI/1322); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft (Drucksache VI/1721) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung — 5283 C Entwurf eines Dreizehnten Gesetzes zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache VI/ 1440) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/1776) — Zweite und Dritte Beratung — . . . . 5283 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 15. Oktober 1970 zur Änderung des Protokolls über die Satzung der Europäischen Investitionsbank (Drucksachen U/ 1546, zu VT/1546); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft; (Drucksache VI/1762) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung — 5284 A Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/71 — Zollkontingente für Holzschliff und Sulfat- oder Natronzellstoff) (Drucksache VI/1765) . . . . . 5284 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über die Vorschläge der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 816/70 des Rates Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EWG) Nr. 865/68 in bezug auf bestimmte Erzeugnisse der Tarifstellen 20.06 B II a) und 20.07 A (Drucksachen VI/1535, VI/1437, VI/ 1761) 5284 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit über die Vorschläge der EG-Kommission für eine Richtlinie über die Verwirklichung der Niederlassungsfreiheit und des freien Dienstleistungsverkehrs für die selbständigen Tätigkeiten des Tierarztes Richtlinie über die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Prüfungszeugnisse und sonstigen Befähigungsnachweise des Tierarztes Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die selbständigen Tätigkeiten des Tierarztes Empfehlung des Rates betreffend die Staatsangehörigen des Großherzogtums Luxemburg, die Inhaber eines in einem Drittstaat ausgestellten tierärztlichen Diploms sind (Drucksachen VI/983, VI/1706) 5284 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über den Bericht über die Gestaltung des Verhältnisses zwischen den neuen Aufgaben der Bundesanstalt für Arbeit nach dem Arbeitsförderungsgesetz und den Aufgaben der Träger der Sozialversicherung und anderer Sozialleistungsträger im Bereich der Arbeits- und Berufsförderung Behinderter (berufliche Rehabilitation) (Drucksachen 11/ 1127, VI/1727) 5284 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über den Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Errichtung einer gemeinsamen Marktorganisation für Saatgut (Drucksachen VI/ 1007, VI/1722) 5284 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Vorschläge der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates betreffend die Unregelmäßigkeiten, die Wiedereinziehung zu Unrecht gezahlter Beträge im Rahmen der Finanzierung der gemeinsamen Agrarpolitik und die Einrichtung eines Informationssystems Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen Nr. 120/67/EWG und Nr. 359/67/EWG über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide und Reis Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen Nr. 140/67/EWG und Nr. 365/67/EWG über die Regeln für die vorherige Festsetzung der Abschöpfungen für Getreide, Reis und Bruchreis IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 Verordnung (EWG) des Rates zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 162/69 betreffend den aktiven Veredelungsverkehr bestimmter Milcherzeugnisse (Drucksachen VI/1348, VI/1353, VI/1370, VI/1723) . 5284 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes (Drucksache VI/1493); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache VI/1774) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . . . . . 5285 A Sammelübersicht 16 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen und systematische Ubersicht über die beim Bundestag in der Zeit vom 20. Oktober 1969 bis 31. Dezember 1970 eingegangenen Petitionen (Drucksache M/1770) . . . . . 5285 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Hauhaltsgesetz 1971) (Drucksachen M/ 1100, zu VI/ 1100, Ergänzung zu VI/1100); Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — . . . 5285 C Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache M/1731) . . . 5285 D Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache M/ 1732) Rawe (CDU/CSU) 5285 D, 5290 B, 5294 D Blumenfeld (CDU/CSU) 5287 D Collet (SPD) 5288 C Spillecke (SPD) 5289 D Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 5292 D Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 5293 C Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . 5294 B Kirst (FDP) 5295 A Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache M/1733) 5295 D Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramts (Drucksache M/1734) Dr. Wörner (CDU/CSU) . . . . . 5296 A Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 5304 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 5304 C Kirst (FDP) . . . . . . . . . . 5313 A Brandt, Bundeskanzler . . . . . . 5318 C Dr. Barzel (CDU/CSU) . . . . . . 5324 A Wehner (SPD) . . . . . . . . . 5326 D Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 5330 A Kiep (CDU/CSU) . . . . . . . . 5331 A Wohlrabe (CDU/CSU) . . . . . . 5335 B Borm (FDP) . . . . . . . . . . 5336 C Baier (CDU/CSU) . . . . . . . 5337 C Dr. Ehmke, Bundesminister . . . . 5339 D Hörmann (Freiburg) (SPD) . . . . 5341 B Reddemann (CDU/CSU) . . . . . 5342 C Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 5345 D Haase (Kassel) (CDU/CSU) 5346 B, 5350 D Raffert (SPD) 5348 D Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache VI/1735) Picard (CDU/CSU) 5351 C Kern (SPD) . . . . . . . . . 5353 B Scheel, Bundesminister . 5354 B, 5364 A, 5365 C Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . . 5355 D Dr. Martin (CDU/CSU) . . . . 5356 A Moersch (FDP) 5358 A Dr. Hallstein (CDU/CSU) 5360 B Behrendt (SPD) 5363 D Blumenfeld (CDU/CSU) 5365 B Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache VI/1746) 5366 A Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache VI/ 1747) 5366 B Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache VI/1753) 5366 C Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache VI/1754) 5366 C Nächste Sitzung 5366 D Anlagen Anlage i Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 5367 A Anlagen 2 bis 9 Änderungsanträge Umdrucke 104, 105, 107 bis 112 zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971 (Drucksachen VI/ 1100 Anlage, M/ 1732, VI/1733, M/ 1734, VI/1735) . . . . . . . . . 5367 B Anlage 10 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Erhard (Bad Schwal- Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 V bach) (CDU/CSU) betr. Zusammenarbeit mit Jugoslawien auf dem Gebiet der Justiz 5368 D Anlage 11 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Pohle (CDU/CSU) betr. Steuerausfälle auf Grund der Befreiungsvorschriften des Mineralölsteuergesetzes 5369 B Anlage 12 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) betr. Zahlung von Umsatzsteuer durch Dienststellen der Bundesvermögensverwaltung für Grunderwerb von Land- und Forstwirten 5369 D Anlage 13 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Gallus (FDP) betr. steuerliche Erleichterungen beim Einbau von Elektroheizungen in Neubauten . . . . 5370 B Anlage 14 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Arnold (CDU/CSU) betr. Abwanderung von Finanzbeamten in die freie Wirtschaft . . . . . . . 5370 C Anlage 15 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Gruhl (CDU/CSU) betr. Verwendung des Sprühmittels „Tormona 80" zur Vernichtung unerwünschten Unterholzbestandes . . . . . . . . 5371 A Anlage 16 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) betr. Schutz der ostfriesischen Küstenfischerei vor Ausrottung der Fisch- und Krabbenbestände . . . . 5371 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 5269 96. Sitzung Bonn, den 3. Februar 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Aigner * 5. 2. Bühling 28. 2. Becker (Pirmasens) 5. 2. Dasch 5. 4. Dr. Dittrich * 3. 2. Dröscher * 3. 2. Dr. Erhard 3. 2. Dr. Götz 28. 2. Dr. Jungmann 15. 2. Dr. Kiesinger 5. 2. Klinker * 3. 2. Dr. Koch * 4. 2. Kriedemann * 5. 2. Lücker (München) * 4. 2. Maucher 12. 2. Memmel * 5. 2. Michels 3. 2. Müller (Aachen-Land) * 4. 2. Frau Dr. Orth * 3. 2. Pfeifer 5. 2. Rasner 12. 2. Richarts * 3. 2, Rollmann 3. 2. Schmitz (Berlin) 5. 2. Dr. Schulz (Berlin) 3. 2. Saxowski 8. 2. Dr. Starke (Franken) 3. 2. v. Thadden 6. 2. Wiefel 26. 2. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Umdruck 104 Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 02, Deutscher Bundestag - Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/ 1332 - Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 02 01 In Tit. 422 01 - Bezüge der planmäßigen Beamten - behält der Direktor beim Deutschen Bundestag die Einstufung nach B 10. Bonn, den 2. Februar 1971 Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 3 Umdruck 105 Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des HausAnlagen zum Stenographischen Bericht haltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 03, Bundesrat - Drucksachen VI/ 100 Anlage, VI/1733 - Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 03 01 In Tit. 422 01 -- Bezüge der planmäßigen Beamten - behält der Direktor des Bundesrates die Einstufung nach B 10. Bonn, den 2. Februar 1971 Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 4 Umdruck 107 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 04, Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes - Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/ 1734 - Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 01 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt 1. Der Ansatz bei Tit. 427 11 - Honorare für feste Mitarbeiter und Kosten des wissenschaftlichen Sachverständigengremiums - wird von 600 000 DM um 300 000 DM auf 300 000 DM herabgesetzt. 2. Der Ansatz bei Tit 526 04 - Durchführung einer wissenschaftlichen Untersuchung (Systemanalyse) im Bundeskanzleramt zur Verbesserung des Informationsflusses - wird gestrichen. 3. Der Ansatz bei Tit. 526 14 - Kosten für Gutachten und Forschungsaufträge - wird von 1 000 000 DM um 500 000 DM auf 500 000 DM herabgesetzt. Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 5 Umdruck 108 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes - Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/ 1734 - Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 01 - Bundeskanzler und Bundeskanzleramt - 1. Der Ansatz bei Tit. 529 01 - Zur Verfügung des Bundeskanzlers für außergewöhnlichen Aufwand 5368 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 aus dienstlicher Veranlassung in besonderen Fällen — wird von 290 000 DM um 100 000 DM auf 190 000 DM herabgesetzt. 2. Der Ansatz bei Tit. 529 03 — Zur Verfügung des Bundesministers für besondere Aufgaben für außergewöhnlichen Aufwand aus dienstlicher Veranlassung — wird von 50 000 DM um 20 000 DM auf 30 000 DM herabgesetzt. 3. Der Ansatz bei Tit. 529 04 — Zur Verfügung des Bundeskanzlers zu allgemeinen Zwecken — wird von 350 000 DM um 100 000 DM auf 250 000 DM herabgesetzt. Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 6 Umdruck 109 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksachen W1100 Anlage, VI/1734 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 01 — Bundeskanzler und Bundeskanzleramt — Der Ansatz (Betrag für 1971) bei Tit. 712 01 — Neubau des Bundeskanzleramtes — wird gestrichen und als Leertitel ausgebracht. Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 7 Umdruck 110 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/1734 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 03 — Presse- und Informationsamt der Bundesregierung — Der Ansatz bei Tit. 526 04 — Erforschung der öffentlichen Meinung durch demoskopische Umfragen — wird von 900 000 DM um 500 000 DM auf 400 000 DM herabgesetzt. Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 8 Umdruck 111 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzleramtes — Drucksachen VI/1100 Anlage, VI/1734 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 03 — Presse- und Informationsamt der Bundesregierung — Der Ansatz bei Tit. 531 03 — Öffentlichkeitsarbeit Inland — wird von 10 600 000 DM um 1 000 000 DM auf 9 600 000 DM herabgesetzt. Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 9 Umdruck 112 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes — Drucksachen VI/1100 Anlage, VI/ 1735 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligungen — Der Ansatz bei Tit. 529 02 — Geheime Ausgabe — wird von 8 000 000 DM um 1 000 000 DM auf 7 000 000 DM herabgesetzt. Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 10 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayer] vom 3. Februar 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Erhardt (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) (Drucksache VI/1781 Fragen A 19 und 20) : Sind Informationen zutreffend, wonach bei den im Herbst 1970 vom Bundesministerium der Justiz mit der jugoslawischen Regierung geführten Verhandlungen, die u. a. auch ein Auslieferungsabkommen betreffen, wechselseitige Erklärungen über eine weitergehende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Justiz abgegeben worden sind? Auf welchen Rechtsgebieten ist an eine engere Zusammenarbeit mit Jugoslawien gedacht? Zwischen dem Bundesministerium der Justiz und der jugoslawischen Regierung sind im Herbst 1970 keine Verhandlungen geführt worden. Dagegen hat eine aus Vertretern des Bundesministeriums der Justiz und anderer Bundesministerien Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 5369 bestehende Delegation in der Zeit vom 15. bis 27. Oktober 1969 in Bonn mit einer jugoslawischen Regierungsdelegation Verhandlungen über den Abschluß eines Auslieferungsvertrages geführt. Dieser Vertrag ist am 26. November 1970 in Belgrad unterzeichnet worden. Er wird in nächster Zeit den gesetzgebenden Körperschaften zur Ratifizierung vorgelegt werden. Im Verlauf dieser Verhandlungen haben beide Seiten vereinbart, auch die sonstige Rechtshilfe in Strafsachen vertraglich zu regeln. Im übrigen sind keine anderen Erklärungen über eine weitergehende Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Rechtswesens abgegeben worden. Verhandlungen über den Abschluß eines Vertrages über die Rechtshilfe in Strafsachen haben zwischen einer aus Vertretern des Bundesministeriums der Justiz und des Auswärtigen Amts bestehenden deutschen Delegation und einer jugoslawischen Delegation in der Zeit vom 24. November bis 4. Dezember 1969 in Belgrad stattgefunden. Der bei diesen Verhandlungen erarbeitete Vertragsentwurf ist gegenwärtig noch Gegenstand der Erörterungen mit der jugoslawischen Regierung. Mit der Unterzeichnung dieses Vertrages ist in nächster Zeit zu rechnen. Außer der Zusammenarbeit auf strafrechtlichem Gebiet, wie sie sich aus meiner Antwort auf Ihre erste Frage ergibt, besteht mit der jugoslawischen Regierung Einverständnis darüber, daß für das Gebiet der Zivilsachen ein Vertrag abgeschlossen werden soll, der Erleichterungen für den Rechtshilfeverkehr vorsieht und die gegenseitige Anerkennung und Vollstreckung von gerichtlichen Entscheidungen und Schiedssprüchen regelt. Andere Rechtsgebiete sind gegenwärtig nicht berührt. Anlage 11 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 3. Februar 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Pohle (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1781 Fragen A 26 und 27) : Zu welchen Steuerausfällen führen die Befreiungsvorschriften von § 8 des Mineralölsteuergesetzes, insbesondere unter Berücksichtigung der Luftfahrtbetriebsstoffe? Aus welchen Gründen enthält der Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen (Drucksache VI/391) die in § 8 des Mineralölsteuergesetzes aufgeführten Vergünstigungen nicht? Nach der Konzeption des Mineralölsteuergesetzes soll die Mineralölsteuer grundsätzlich nur die Verwendung von Mineralölen als Treib-, Schmier- und Heizstoff belasten. § 8 des Mineralölsteuergesetzes dient vornehmlich dazu, entsprechend dieser Konzeption Mineralöle, die zu anderen Zwecken verwendet werden, von der Steuer auszuschließen. Dazu zählen die Verwendung von Mineralöl zu gewerblichen Zwecken einschließlich der Verwendung von Treibstoffen für die Luftfahrt. Diese Ausnahme beruht auf internationaler Regelung und ist gerechtfertigt, weil der Luftverkehr überwiegend außerhalb eines Verbrauchsteuergebiets stattfindet. § 8 des Mineralölsteuergesetzes verschafft den dort betroffenen Verbrauchern keinen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber vergleichbaren Wettbewerbern. Im übrigen würde die Belastung dieser Gruppen mit der vollen Steuer für Kraft- und Schmierstoffe rechnerisch ca. 30,2 Milliarden Deutsche Mark ergeben, und zwar aus der gewerblichen Verwendung ca. 5,0 Mrd. DM, aus der Verwendung zum Verheizen ca. 24,4 Mrd. DM und aus der Verwendung als Luftfahrtbetriebsstoff ca. 0,8 Mrd. DM. Es wäre unrealistisch gewesen, diese sich aus der Systematik des Steuerrechts rechnerisch ergebenden Beträge als Steuerausfälle zu behandeln. Sie sind vom Gesetzgeber gewollte Nichtbesteuerungen. Aus diesem Grund waren sie auch schon im 1. Subventionsbericht, der Ende 1967 veröffentlicht worden ist, nicht aufgeführt. Anlage 12 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 3. Februar 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten von Alten-Nordheim (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1781 Frage A 29) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Dienststellen der Bundesvermögensverwaltung für Grundstückserwerbe von pauschalierenden Land- und Forstwirten in den Jahren 1968 und 1969 nach besonderer Anweisung des Bundesministers der Finanzen keine Umsatzsteuer zahlen, obwohl dies gemäß § 24 UStG i. V. in. Einführungserlaß BdF vom 20. Dezember 1968 — IV a/3 — s 7410 — 41/68 — allgemein vorgeschrieben ist? In der Zeit vom 1. 1. 1968 bis zum 31. 12. 1969 waren in die Durchschnittsbesteuerung des § 24 UStG auch die im Rahmen eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes ausgeführten Umsätze einzubeziehen, die ohne die Anwendung dieser Pauschalmethode umsatzsteuerfrei gewesen wären. Es ist daher zutreffend — wie auch in dem von Ihnen erwähnten Einführungserlaß vom 20. 12. 1968 ausgeführt —, daß die Land- und Forstwirte berechtigt waren, für die in dieser Zeit bewirkten Verkäufe land- und forstwirtschaftlicher Grundstücke Umsatzsteuer in Höhe von 5 % des Entgelts in der Rechnung besonders auszuweisen, d. h. den Gesamtpreis in umsatzsteuerliches Entgelt und Steuer aufzuteilen. Das bedeutet aber nicht, daß dem Verkäufer ein Rechtsanspruch gegen den Käufer auf Zahlung eines um diesen Umsatzsteuerbetrag erhöhten Kaufpreises zugestanden hätte. Das UStG ließ den Vertragspartnern im Rahmen von Angebot und Nachfrage freie Hand, ob sie einen Gesamtpreis vereinbarten, der 5370 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 dem Grundstückspreis entsprach oder der um die Umsatzsteuer erhöht war. Bei der Bemessung des Kaufpreises oder einer Entschädigung beim Grunderwerb für öffentliche Zwecke kommt es aber allein auf den Verkehrswert des zu erwerbenden Grundstücks an, so daß hier für die Zuerkennung eines zusätzlichen der Umsatzsteuer entsprechenden Zuschlags kein Raum sein konnte. Hierdurch entsteht dem Verkäufer keinerlei Nachteil. Das ergibt sich daraus, daß die Vorsteuerbelastung eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebes in der Regel bereits durch die Steuerbeträge ausgeglichen wird, die für die normalerweise in einem solchen Betrieb anfallenden Umsätze zu erheben sind. Erhält ein Landoder Forstwirt auch für außergewöhnliche Umsätze, wie sie bei der Veräußerung von Grundstücken entstehen, vom Erwerber einen Aufschlag für Umsatzsteuer, so erzielt er im allgemeinen einen zusätzlichen Gewinn. Die Erzielung eines solchen Gewinns ist ihm zwar im Rahmen von Angebot und Nachfrage gestattet. Der Bund aber ist beim Grunderwerb für öffentliche Zwecke lediglich zum Ausgleich der durch den Geländeverlust entstehenden Nachteile verpflichtet, nicht aber dazu, dem Verkäufer einen darüber hinausgehenden Vermögensvorteil zu verschaffen. Die Oberfinanzdirektionen mußten daher mit Runderlassen des BMF vom 11. 4. 1969 und 20. 10. 1970, die im Einvernehmen mit dem Bundesverteidigungsministerium ergangen sind, angewiesen werden, beim Erwerb land- und forstwirtschaftlich genutzter Grundstücke die Zahlung eines Aufschlags für Umsatzsteuer abzulehnen. Im übrigen ist das Problem seit Inkrafttreten des Aufwertungsausgleichsgesetzes für alle seit dem 1. Januar 1970 getätigten Verkäufe gegenstandslos, da seitdem alle Grundstücksveräußerungen im Rahmen der Durchschnittsbesteuerung umsatzsteuerfrei sind. Anlage 13 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 3. Februar 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gallus (FDP) (Drucksache VI/1781 Frage A 34) : Ist die Bundesregierung bereit, bei Einbauten von Elektroheizungen in Neubauten steuerliche Erleichterungen zu gewähren, uni damit zur Reinhaltung der Luft beizutragen? Elektroheizungen können nach Auffassung der Finanzverwaltungsbehörden als wesentliche Bestandteile eines Gebäudes angesehen werden, wenn sie die einzige Heizungsanlage des Gebäudes bilden. Die Aufwendungen für solche Elektroheizungen rechnen daher zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Gebäudes, nach denen die Absetzungen für Abnutzung nach § 7 bzw. die erhöhten Absetzungen nach § 7 b EStG bemessen werden. Elektroheizungen in Neubauten nehmen daher an der Steuervergünstigung des § 7 b, mindestens aber an den Absetzungen für Abnutzung nach § 7 EStG teil. Zu weitergehenden steuerlichen Maßnahmen zur Förderung des Einhaus von Elektroheizungen und anderer Heizungen, die keine Verschmutzung der Luft mit sich bringen, kann sich die Bundesregierung zur Zeit nicht abschließend äußern, da diese Frage im Rahmen der Vorarbeiten für die Steuerreform noch näher geprüft wird. Anlage 14 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 3. Februar 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Arnold (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1781 Fragen A 39 und 40) : Trifft es zu, daß die Abwanderung von Finanzbeamten in die freie Wirtschaft ständig zunimmt? Wie beurteilt die Bundesregierung diese Entwicklung? Für den Bereich der Steuerbeamten der Länder liegen mir keine Unterlagen vor. Im Bereich der Bundesfinanzverwaltung (Bundeszollverwaltung und Bundesvermögens- und Bauverwaltung) ist die Abwanderung der Beamten in den vergangenen Jahren beobachtet worden. Es trifft nicht zu, daß die Abwanderung von Beamten in die freie Wirtschaft ständig zunimmt. Es ist zwar festzustellen, daß die Abwanderung von Bundesfinanzbeamten in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Ich darf hierzu folgende Zahlen nennen: 1968 119 Beamte sämtlicher Laufbahnen 1969 120 Beamte sämtlicher Laufbahnen 1970 189 Beamte sämtlicher Laufbahnen Da die Beamten nicht verpflichtet sind, den Grund ihres Entlassungsantrags anzugeben, ist der Grund der Abwanderung nicht in allen Fällen zu erkennen. Es ist aber bekannt, daß die überwiegende Zahl der Beamten entweder zu anderen Verwaltungen übertritt oder aber z. B. ein Studium aufnimmt. Der Übertritt in die freie Wirtschaft dagegen ist nach unserer Kenntnis nicht häufig. Die Gründe für die Abwanderung sind im wesentlichen darin zu suchen, daß die Beamten entweder eine stärkere Seßhaftigkeit erstreben oder sich günstigere Fortkommensmöglichkeiten oder eine bessere Besoldung versprechen. Die Abwanderung von Beamten der Bundesfinanzverwaltung hat bisher keine bedrohlichen Formen angenommen. Gemessen an der Zahl von annähernd 33 000 Beamten der Bundesfinanzverwaltung muß die bisherige Abwanderung als die normale Fluktuation angesehen werden, die in jeder Verwaltung beobachtet werden kann. Maßnahmen gegen den Übertritt von Beamten zu anderen Verwaltungen sind schwierig, da sich die Bundesfinanzverwaltung über das gesamte Bundesgebiet erstreckt und von den Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 5371 Beamten als unerwünscht empfundene Versetzungen in entlegene Dienstorte nicht immer vermeidbar sind. Zum Teil erhofft sich die Bundesregierung von einer Vereinheitlichung der Besoldung in Bund, Ländern und Gemeinden ein Nachlassen der Bestrebungen, zu anderen Verwaltungen überzuwechseln, Auch die angestrebten Verbesserungen in der Vereinheitlichung des Stellenkegels bei Bund, Ländern und Gemeinden werden die Abwanderungstendenz einschränken. Anlage 15 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 3. Februar 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Gruhl (CDU/CSU) (Drucksache VI/1781 Frage A 65) : Ist das von einigen Forstämtern in der Bundesrepublik Deutschland zur Vernichtung unerwünschten Unterholzbestandes verwendete Sprühmittel „Tormona 80" — das in seiner Zusammensetzung in etwa dein in den USA jetzt verbotenen Sprühmittel entspricht, mit dem die Wälder in den Dschungelgebieten Vietnams entlaubt wurden und das dort nachweislich zu Mißbildungen bei Säuglingen geführt hat — von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft geprüft und zur Anwendung in der Bundesrepublik Deutschland freigegeben worden? Es trifft zu, daß die Anwendung von Herbiziden auf 2,4,5-T-Basis (z. B. „Tormona 80") von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft bis zum 15. Mai 1971 u. a. im Forst vorläufig zugelassen wurde. Diese Präparate sind jedoch nicht mit den von den USA verwendeten Entlaubungsmitteln identisch. Die bei uns vorläufig zugelassenen Präparate zeichnen sich durch einen hohen Reinheitsgrad von Dioxin aus, das nach den bisherigen Kenntnissen Ursache der genannten teratogenen Auswirkungen ist. Anlage 16 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 1. Februar 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Schröder (Wilhelminenhof (CDU/ CSU) (Drucksache /1781, Fragen A 66 und 67): Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um zu verhindern, daß die gesamte ostfriesische Küstenfischerei durch ein Ausrotten der Fisch- und Krabbenbestände in ihrer Existenz bedroht wird, nachdem nach Inkrafttreten des Artikels 4 der EWG-Verordnung am 1. Februar 1971 alle Fischer der EWG-Staaten freien Zugang zu den Hoheitsgewässern der dieser Vereinigung angehörenden Staaten haben? Ist die Bundesregierung bereit, eine Verschiebung des oben genannten Termins so lange zu erreichen, bis die Fragen der Kontingentierung von Fängen, der Schutzzonen oder anderer Schutzmaßnahmen geklärt sind? Die VO des Rates der EG vom 20. 10. 1970 über die Einführung einer gemeinsamen Strukturpolitik für die Fischwirtschaft wird seit dem 1. Februar d. J. angewendet. Die Bundesregierung sah in Übereinstimmung mit dem Rat der EG keine Notwendigkeit, diesen Termin und damit die Eröffnung des freien Zugangs zu den Küstengewässern der Mitgliedstaaten aufzuschieben. Die Bundesregierung betrachtet diese Regelung als vorbildliche Verwirklichung der Europäischen Gemeinschaft auf dem Gebiet der Fischerei. Sie sieht darin keine unmittelbaren Gefahren für die Fischbestände vor unserer Küste und die Existenz der deutschen Küstenfischerei. In den Küstengewässern der Bundesrepublik und unserer Nachbarländer gelten in gleicher Weise die internationalen Vorschriften der Nordostatlantischen Fischerei-Konvention (z. B. Mindestmaße der Fische und Mindestmaschengrößen der Netze). Darüber hinaus gelten in den deutschenn Gewässern besondere Fischerei-Bestimmungen der Küstenländer. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang die Fischer der Gemeinschaft von dem Recht auf freien Zugang zu den Hoheitsgewässern der Mitgliedstaaten Gebrauch machen werden. Küstenländer und Bundesregierung werden die Entwicklung aufmerksam verfolgen und notfalls geeignete Maßnahmen ergreifen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carlo Schmid


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Gestatten Sie eine Zwischenfrage?


Rede von Prof. Dr. Claus Arndt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege Leisler Kiep, wären Sie bereit, dem Hause in Erinnerung zu rufen, daß jenem Zwischenruf, den Sie soeben



Dr. Arndt (Hamburg)

zitiert haben, der Ausspruch jenes Mannes Dr. Konrad Adenauer vorausging, die Sozialdemokratie sei die „Partei der Demontagen"?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Walther Leisler Kiep


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Verehrter Herr Arndt, ich darf, wenn Sie diese Diskussion vertiefen wollen, daran erinnern, daß der Auszug des Herrn Bundeskanzlers

    (Zurufe links)

    — Sie fragen danach, dann muß ich darauf antworten — heute auf eine Bemerkung des Kollegen Wörner zurückzuführen war — Herr Dr. Barzel hat schon davon gesprochen —, in der er nichts anderes, gesagt hat, als daß der Bundeskanzler und die Bundesregierung zur Erhaltung einer bestimmten Atmosphäre bereit sind, Dinge nicht mehr beim Namen zu nennen. Die Äußerung, die hier gemacht wurde, kann ich leider, nachdem Sie mich gefragt haben, von dieser Stelle aus nur wiederholen, und ich werde noch im einzelnen darauf zu sprechen kommen.

    (Abg. Geiger: Von Ihnen hätten wir gar nichts anderes erwartet!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte das, was heute morgen über die inneren Angelegenheiten in der Bundesrepublik gesagt wurde und worauf der Herr Bundeskanzler heute nachmittag auch teilweise geantwortet hat, mit einigen Bemerkungen zur Deutschland- und zur Außenpolitik ergänzen, und ich möchte im Unterschied zu dem, was mein Kollege Wörner heute morgen über die Reformen, die nicht stattgefunden haben, gesagt hat, darauf hinweisen, daß die Fakten und die Tatbestände, von denen wir in der Deutschland- und Außenpolitik zu sprechen haben, sich meist dadurch von anderen Dingen unterscheiden, daß sie irreversibel sind, daß gewisse Tatbestände geschaffen werden, die sich auch bei einer Änderung der Politik, ja selbst bei einer Änderung der Regierung nicht mehr rückgängig machen lassen. Deshalb kommt dieser Diskussion meiner Meinung nach eine besondere Bedeutung zu.
    Der Bundeskanzler hat im Bericht zur Lage der Nation davon gesprochen, er und die Bundesregierung wollten nicht stille Teilhaber der Friedenspolitik sein. Herr Bundeskanzler, niemand in diesem Hause kann Ihnen — im Gegensatz zum innenpolitischen Bereich — im deutschland- und außenpolitischen Bereich ein starkes politisches Engagement und große aktive Tätigkeit absprechen. Sie sind nicht in der Gefahr, als stiller Teilhaber dieser Politik bezeichnet zu werden, sondern Sie sind — um in der Terminologie zu bleiben — hier persönlich haftender Gesellschafter dieser Politik, und mit Ihnen haftet die Bundesrepublik für den Ausgang dieser Politik.
    Sie haben heute und früher davon gesprochen, daß die Politik die Menschen zum Mittelpunkt hat, daß die Politik für die Menschen gemacht wird, daß Entspannungspolitik für die Menschen gemacht wird und nur dann einen Sinn haben kann, wenn, wie Sie sich ausdrückten, für die Menschen etwas dabei herauskommt. Und zu einer Zeit, als die Union zusammen mit der SPD die Regierung bildete und als Sie,
    Herr Bundeskanzler, der Außenminister dieser Regierung waren, haben Sie im Jahre 1967 in einer viel beachteten Rede in Genf davon gesprochen, daß Entspannungspolitik keine Kapitulation ist, keine Flucht vor der Wirklichkeit, sondern der Versuch, zunehmend Gebiete gemeinsamen Interesses und der Zusammenarbeit zu finden. Mit diesem Satz und mit dieser Definition der Entspannungspolitik können wir uns auf jeden Fall heute noch identifizieren.
    Sie haben den Bundeskanzlern Adenauer und Erhard und der CDU im allgemeinen vorgeworfen, sie hingen an juristischem Formelkram, wo es doch um die Menschen gehe. Ich glaube, daß dieser Vorwurf unberechtigt ist. Gerade Adenauer hat immer wieder betont, wie sehr gerade die Deutschlandpolitik für ihn eine Frage sei, mit der das Schicksal der Menschen gebessert werden müßte ohne Rücksicht auf Formeln und ohne Rücksicht auf juristischen Kram. Heute haben wir den Eindruck, daß Sie, Herr Bundeskanzler, durch die Errichtung des Primats der Ratifizierung der Verträge einen Kurs steuern, der genau in die Richtung läuft, die Sie uns fälschlicherweise in früheren Jahren vorgeworfen haben. Die Fortschritte für die Menschen sind in den Hintergrund getreten, und die Frage der Ratifizierung von Verträgen, die ja ohne Verbesserungen für die Menschen leere Formeln bleiben, sind in den Hintergrund getreten.
    Das wird auch ganz deutlich, wenn wir uns das Material zur Lage der Nation im einzelnen ansehen. Wir haben bei allem Respekt vor Ihrem Engagement in dieser Politik den Eindruck, daß Sie sich bemühen um die Erreichung von Milieuzielen, um die Erreichung von Zielen, bei denen Fortschritt nicht meßbar ist, in denen hauptsächlich atmosphärische Verbesserungen eine Rolle spielen. Wir merken zu unserem Schrecken — ich darf das so deutlich sagen —, daß z. B. in der Berlin-Frage die Dinge nicht mehr beim Namen genannt werden, und wir erleben, daß Sie, Herr Bundeskanzler, wenige Tage nach der Beendigung einer Teilblockade es für richtig halten, dem Emissär der Regierung in Ost-Berlin die Genehmigung zu geben,

    (Abg. Dr. Althammer: Sehr gut!)

    erstmalig mit dem Flugzeug nach Bonn zu kommen, um hier die Verhandlungen fortzuführen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Bei dieser Sachlage dürfen Sie sich nicht wundern, wenn die Opposition mit Recht die Frage stellt: Hat dieser Bundeskanzler und hat diese Bundesregierung tatsächlich noch den Blick für die Wirklichkeit? Sieht sie noch die Dinge, wie sie sind? Je mehr Sie, Herr Bundeskanzler, von den Realitäten sprechen, von denen Sie ausgingen, um so größer wird unser Zweifel, ob Sie diese Realitäten wirklich noch sehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Bundeskanzler, Sie vertrauen darauf, daß sich zeigen wird, daß guter Wille, Opferbereitschaft und gerechtes Urteil Ihrer Politik in der Welt letztten Endes zum Erfolg verhelfen werden. Ich bin mit Ihnen der Meinung, daß ohne moralische Qualität Politik auf die Dauer sicherlich keinen Erfolg haben



    Kiep
    kann. Ich meine aber auch, daß Moral nicht alleiniges Kriterium, nicht alleiniger Maßstab für den Erfolg einer Politik sein kann. Aus dieser moralischen Komponente in Ihrer Politik, Herr Bundeskanzler, ergibt sich konsequenter- und schrecklicherweise, daß Sie jeden, der diese Politik kritisch beleuchtet, wie es die Pflicht der Opposition ist, in das Lager derjenigen stecken, die im Grunde schlechten und bösen Willens sind und die sich gegen die gute Sache stellen.
    Herr Bundeskanzler, Ihre Politik wird in einem ganz erheblichen Umfang vom — erlauben Sie mir diese Bemerkung — Wunschdenken getragen. Sie sind mit vielen Illusionen — Sie haben selber davon gesprochen — an die Regierungserklärung im Oktober 1969 herangegangen. Heute haben Sie Ihre Bereitschaft zu einer gewissen Teilrevision im Bereich der Reformen angekündigt. Aber, Herr Bundeskanzler, in der Außen- und Deutschlandpolitik erleben wir kein Anzeichen einer nüchternen und realistischeren Betrachtungsweise. Im politischen Bereich erinnern Sie mich, Herr Bundeskanzler, an das, was man in einem anderen Bereich in der angelsächsischen Welt einen „do-gooder" nennt, einen Mann, der von der festen Überzeugung ausgeht, daß er durch das Erklären von guten Absichten und das Tun von guten Werken seine Umwelt, sein Gegenüber und seine Verhandlungspartner in seinem Sinne verändern kann. Ich glaube, daß diese Illusion, die auch in der Formel „Wandel durch Annäherung" ganz deutlich zum Ausdruck kommt, Sie nach wie vor bei Ihren außen- und deutschlandpolitischen Unternehmungen in einem starken Umfang leitet.
    Im Rahmen dieses Wunschdenkens, Herr Bundeskanzler, läuft auch die Diskussion — sie klang heute morgen einmal kurz an — von der Nivellierung, wie ich es nennen möchte, der Gleichmacherei. Um die Atmosphäre zu erhalten, um die Diskussion mit der anderen Seite scheinbar zu erleichtern, wird davon ausgegangen, daß viele Dinge, die total ungleich sind, vergleichbar seien,

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    daß die NATO im Grunde mit dem Warschauer Pakt, Comecon im Grunde mit der EWG vergleichbar sei.

    (Abg. Dr. Marx [Kaiserslautern] : Schreckliche Simplifizierung!)

    Ich erinnere in ,diesem Zusammenhang an die erschreckende Äußerung des Kollegen Wienand in einer Debatte der vorigen Woche. Auch meine Zwischenfrage hat es damals nicht ermöglicht, diese Aussage des Kollegen Wienand zu klären. Er war im Sinne dieser Nivellierung bereits so weit gekommen, daß er davon sprach: im Grunde wäre die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland auch dann gefährdet, wenn der Warschauer Pakt aufgelöst würde.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich meine, Herr Bundeskanzler, daß hier eine Verwirrung herrscht, die selbstverständlich auch dazu führt, daß sich in der Frage des Vergleichs der
    Gesellschaftsordnungen Irrtümer einschleichen, wobei der Eindruck entstehen kann, daß eben diese Gesellschaftsordnung hier im Grunde doch verbesserungsbedürftig sei und die andere drüben — die sich vor allem durch totale Unfreiheit auszeichnet — eben doch nicht so schlimm sei, wie es dargestellt werde.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Bundeskanzler, diese Politik des Wunschdenkens und diese Politik mit der starken moralischen Komponente, von der ich sprach, hat auch in der Diktion dieser Ihrer Regierung ihren Niederschlag gefunden. Wir hören ständig von der „Friedenspolitik"; das Wort „Frieden" und die Worte „Friedenspolitik, Friedensordnung" beherrschen das Vokabular dieser Regierung. Das steigerte sich bis dahin — um es einmal deutlich vor Augen zu führen —, daß der Bundeskanzler am 5. Januar im Bulletin der Regierung über das Jahr 1970 sagte: Es war für uns ein Jahr des Friedens, und dabei hat unsere Bundesrepublik in der Welt neues Ansehen gewonnen. — Herr Bundeskanzler, mit dieser Aussage stellen Sie die Gegner, die Kritiker Ihrer Politik zu allem Überfluß auch noch in das Lager derjenigen, die im Grunde mit dem Frieden nicht auf bestem Fuße stehen. Ich meine, daß gerade derartige Einlassungen und Aussagen zu der Polarisierung, die Sie so oft beklagen, sehr viel mehr beitragen als Äußerungen, die von seiten der Opposition kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Bundeskanzler, Sie und insbesondere auch der Vorsitzende der SPD-Fraktion sprechen außer- I dem in jüngster Zeit immer stärker von der „Politik ohne Alternative". Das heißt, entweder führt diese Politik zum Erfolg, oder das Desaster tritt unvermeidlich ein.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Siegen oder Sterben!)

    Herbert Wehner hat es so gesagt: Wenn durch deutsche Ablehnung die Verträge scheitern sollten, wäre das für die Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik ein Desaster. — Diese Aussage und die dahinterstehende Politik des „Entweder-Oder", des „Alles oder Nichts" führen in eine Sackgasse, in die Ausweglosigkeit, und stärken nach meiner Überzeugung höchstens die Position der anderen Seite, der Verhandlungspartner, von denen Sie Konzessionen erwarten, deren Eintreten diese Politik erst zur Entspannungspolitik macht.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aber, meine Damen und Herren, was ist denn eigentlich Opposition in Ihren Augen?

    (Zuruf von der CDU/CSU: In den Hofsängerchor einstimmen!)

    Als ich die Diskussion heute verfolgte, habe ich den Eindruck gewonnen, als sei Opposition im Grunde genommen eine außerordentlich lästige, unnütze Geschichte, die der Regierung ständig in den Arm fällt, und als bestehe die gesamte Opposition von CDU und CSU im Grunde nicht aus wirklichen, echten Demokraten, sondern aus einer Art von Demokraten auf Bewährung. Und die können dann



    Kiep
    ihren Entwicklungsprozeß zu richtigen Demokraten am besten dadurch dokumentieren, daß sie der Regierung zustimmen.

    (Abg. Wehner: Seit wann haben Sie denn Minderwertigkeitskomplexe?)

    Jede Ablehnung führt sofort dazu, daß Sie — Herr Wehner, Sie haben es vorhin ja auch wieder sehr deutlich gesagt — die gesamte Opposition in eine Ecke stellen wollen, in der Sie uns nur zu gerne wirklich hätten, in der wir aber glücklicherweise nicht sind. Sie, Herr Wehner, stellen sich die CDU/ CSU-Opposition wie so eine Art parlamentarischen Volkssturm vor,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Als Ersatzreserve II! — Lachen bei der SPD Zuruf von der SPD: Eine gute Definition!)

    den Sie zu Notzeiten aufbieten möchten

    (Erneut Lachen bei der SPD)

    und der dann richtig abzustimmen hat, weil es dann nämlich um Sein oder Nichtsein der Demokratie geht. So, Herr Wehner, geht die Sache nun wirklich nicht!

    (Zuruf von der SPD: Ist Ihnen nichts Besseres eingefallen?)

    Die Christlich-Demokratische Union hat, glaube ich, in den vergangenen Jahren den Beweis dafür geliefert, wo sie steht, was sie kann und welchen Beitrag zum Aufbau der Demokratie sie in diesem Lande geleistet hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Auch die Frage von Herrn Porzner an Herrn Wörner heute morgen fand ich in dieser Diskussion außerordentlich bedauerlich. Denn dieser Versuch, meine Damen und Herren von der SPD, die CDU/ CSU bei Bedarf in die rechte Ecke zu drücken, hat selbstverständlich gar keine Wirkung hier im Hause und auch gar keine Wirkung draußen, sondern führt nur dazu, daß Sie selber mit solchen Äußerungen und mit solchen Auftritten wie heute morgen — wenn ich das so sagen darf — die parlamentarische Demokratie in Deutschland, an der Ihnen genausoviel liegt wie uns, in Gefahr bringen. Sie können diesen Monopolanspruch nicht aufrechterhalten. Sie, meine Damen und Herren, haben nämlich an die Stelle des alten Alleinvertretungsanspruchs aus der Deutschland-Politik, den Sie abgeschafft haben, einen neuen gesetzt: den Alleinvertretungsanspruch der Sozialdemokratischen Partei für Frieden, Demokratie, Fortschritt und Menschlichkeit. Das haben Sie allein für sich in Anspruch genommen, und alle anderen, die auf diesem Gebiet tätig werden wollen, werden von Ihnen abqualifiziert, als seien sie keine Demokraten.

    (Zuruf des Abg. Wehner.)

    Wie sind denn die Wirkungen dieser Politik auf die Bevölkerung? Herr Bundeskanzler, Sie haben mit der Deutschland- und Ostpolitik in der Bevölkerung Hoffnungen erweckt, die zur Zeit unerfüllbar sind. Die Folge sind Frustration, Hoffnungslosigkeit und nicht zuletzt auch Radikalismus.

    (Abg. Dr. Apel: Bei der CDU vielleicht!)

    Zweitens. Sie beklagen gelegentlich die Polarisierung in Deutschland und tun selber alles dazu, um die Meinungen in diesem Hause und draußen zu polarisieren.
    Ich darf Ihnen noch ein Drittes sagen: Sie gefährden durch diese Politik der Illusionen auf dem Gebiete der Deutschland-, der Außen- und der Innenpolitik die Bereitschaft breiter Kreise der Bevölkerung, in Zukunft Reformen zu unterstützen und durchzuführen. Sie belasten die Reformfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland,

    (Abg. Dr. Barzel: Sehr wahr!)

    indem Sie ständig Dinge in Aussicht stellen, die nicht realisierbar sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Die Resignation, die an die Stelle dieser erweckten Hoffnungen tritt, ist für die Demokratie, auf die Dauer gesehen, mehr als gefährlich.

    (Abg. Dr. Marx [Kaiserslautern] : Schafft Überdruß!)

    Ich darf noch zwei Punkte anführen, wenn Sie gestatten.
    Die Reaktion, die die Deutschland- und die Außenpolitik des Herrn Bundeskanzlers im Ausland hervorrufen, war schon Gegenstand der Debatte in der vergangenen Woche. Lassen Sie mich nur noch eines hier hinzufügen: das Lob, das diese Bundesregierung zweifellos aus dem Ausland bekommt — man kann es in allen Zeitungen lesen — wird von dieser Regierung als Erfolgsbestätigung zur Kenntnis genommen und hier im Parlament und draußen verwendet. Ich möchte die Regierung daran erinnern, daß ein großer Teil dieses Lobes, das hier verteilt wird, mehr moralisches Lob ist als Erfolgsbestätigung und daß die Kritik an dieser Politik, Herr Bundeskanzler, deshalb nach wie vor — hinter vorgehaltener Hand — stattfindet und uns nur bruchstückhaft zur Kenntnis kommt. Die Gefahr, daß hier auf die Dauer eine gewisse Isolierung eintritt, ist überhaupt nicht von der Hand zu weisen. Der Kollege Birrenbach hat in der vergangenen Woche hierzu einige, wie ich meine, sehr klare und deutliche Ausführungen gemacht.

    (Abg. Geiger: Immer die vergangene Woche!) Mir scheint, Herr Bundeskanzler, daß diese ausländischen „Persil-Scheine” nicht geeignet sind, in der Diskussion im Bundestag und draußen die Ostpolitik und die Deutschland-Politik, die diese Bundesregierung betreibt, besser darzustellen, als die Wirklichkeit ist.

    Schließlich sollten wir bei der Reaktion des Auslandes auch nicht vergessen, daß selbstverständlich keiner deutscher sein wird als die Deutschen

    (Abg. Wehner: Sagen Sie das denen auch jedes Mal? Ein alter Hut ist das!)

    und daß wir eine ganze Reihe von Fragen und Belangen haben, Herr Wehner, die nicht vertreten werden, wenn wir sie nicht selbst vertreten. Sie werden bestimmt nicht von anderen vertreten, auch von unseren Verbündeten nicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Wehner: Ja, wie Sie das gelernt haben!)

    Deutscher Bundestag 6. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Februar 1971 5335
    Kiep
    Nach meiner Überzeugung ist Gemeinsamkeit in den wichtigen deutschen und außenpolitischen Fragen, auch wenn Sie, Herr Wehner, auf diese Gemeinsamkeit keinen Wert legen, eine Lebensfrage. Das gilt in ganz besonderer Weise für das BerlinProblem. Wir sind uns darüber klar, daß ein Fehlschlag Ihrer Politik, Herr Bundeskanzler, nicht einen Fehlschlag für die Politik der SPD, sondern einen Fehlschlag für die Bundesrepublik Deutschland bedeutet.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wir von der Opposition haben unsere Alternativen,

    (Zurufe von der SPD: Wo?)

    unsere Warnungen und unsere Mahnungen

    (Zuruf von der SPD: Wo?)

    vor der Unterzeichnung der Verträge dargelegt. Letzten Endes sind ja wohl auch die drei Jahre gemeinsamer Außenpolitik ein Stück dieser Alternative, die die CDU/CSU bietet. Sie haben es für richtig gehalten, die Verträge zu unterzeichnen. Wir stehen in der Phase zwischen der Unterzeichnung und der Einleitung des Ratifikationsverfahrens. Wir werden in der Verfolgung unserer Pflicht, alles zu tun, um von diesen Verträgen ausgehenden Schaden abzuwenden, nicht nachlassen. Wenn der Bundeskanzler bereit wäre — ähnlich wie er es heute im Hinblick auf die Innen- und Wirtschaftspolitik andeutete —, auf den Boden der Realitäten, der Tatsachen und der Wirklichkeit des Jahres 1971 zurückzukehren, so wäre das der erste Schritt auf dem Wege zur Rückkehr zu einer Gemeinsamkeit in den Schicksalsfragen der Bundesrepublik.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)