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    Vokabeln: 12
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 78. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen ehemaligen Präsidenten der Französischen Republik, Charles de Gaulle 4345 A Überweisung von Vorlagen des Bundesministers der Finanzen an den Haushaltsausschuß 4345 C Frist für die Einreichung von Schriftlichen Fragen 4345 D Amtliche Mitteilungen 4345 D Fragestunde (Drucksache VI/1386) Frage des Abg. Unertl (CDU/CSU) : Gewährung von Entwicklungshilfe an die neue chilenische Regierung Dr. Eppler, Bundesminister . . . . 4346 C, 4347 A, B Unertl (CDU/CSU) . . 4346 D, 4347 A, B Frage des Abg. Josten (CDU/CSU) : Einbeziehung von Jungakademikern in Entwicklungsdienste Dr. Eppler, Bundesminister . . 4347 C, D Josten (CDU/CSU) 4347 C, D Frage des Abg. Folger (SPD) : Abbau von Kupfer durch eine südafrikanische Bergwerksgesellschaft in den österreichischen Alpen Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 4348 A, B Folger (SPD) . . . . . . . . 4348 B Frage des Abg. Engelsberger (CDU/CSU) : Anwerbung von Spionen durch östliche Nachrichtendienste Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 4348 C, D, 4349 A Engelsberger (CDU/CSU) . 4348 D, 4349 A Frage des Abg. Berger (CDU/CSU) : Steigerung der Nettogehaltssumme für Beamte Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . 4349 B, C, D, 4350 A, B Berger (CDU/CSU) 4349 C, D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 4350 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 4350 A Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 4350 B II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 Frage des Abg. Berger (CDU/CSU) : Anpassung der Beamtenbesoldung an die allgemeine Einkommensentwicklung Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 4350 C, D, 4351 A Berger (CDU/CSU) 4350 C, D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 4351 A Frage des Abg. Wagner (Günzburg) CDU/CSU) : Differenz der Besoldung zwischen den Beamten der Länder und denen des Bundes Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 4351 A, C, D, 4352 A, B, C, D, 4352 A, B Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . . 4351 B, 4352 B Dr. Fuchs (CDU/CSU) 4351 C Unertl (CDU/CSU) 4351 C, D Raffert (SPD) 4351 D Berger (CDU/CSU) 4352 A Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 4352 A Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 4352 C Volmer (CDU/CSU) 4352 C Brück (Köln) (CDU/CSU) 4352 D Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . 4353 A, B Frage des Abg. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) : Vorstellungen im Bundeskanzleramt über eine Verbesserung der Besoldung für die Beamten Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 4353 C, D, 4354 A, B, C, D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 4353 C Berger (CDU/CSU) 4353 D Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 4353 D Volmer (CDU/CSU) 4354 A Dr. Fuchs (CDU/CSU) 4354 B Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 4354 B Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . . 4354 C Frage des Abg. Volmer (CDU/CSU) : Vorlegung des Gutachtens zur Frage des Besoldungsrückstandes im öffentlichen Dienst Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 4355 A, B, C Volmer (CDU/CSU) 4355 B Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 4355 B Berger (CDU/CSU) 4355 C Frage des Abg. Volmer (CDU/CSU) : Stellungnahme der Bundesregierung zu den Protestaktionen der Beamten Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 4355 D, 4356 A Volmer (CDU/CSU) . . . 4355 D, 4356 A Frage des Abg. Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) : Vorlegung einer Formulierungshilfe der Bundesregierung zur Richterbesoldung und den Folgerungen für das gesamte Besoldungsrecht Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . 4356 B, C, D Berger (CDU/CSU) . . . . . . . 4356 C Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 4356 D Frage des Abg. Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) : Bericht der Bundesregierung über die Arbeiten zur Aufstellung einer den Amtsinhalt stärker berücksichtigenden Bewertungsordnung Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 4357 A, B Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . 4357 B Brück (Köln) (CDU/CSU) 4357 B Fragen des Abg. Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) : Vermögenswirksame Leistungen für Versorgungsempfänger Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . 4357 C, D, 4358 A, B Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 4357 D, 4358 A Berger (CDU/CSU) . . . . . . . 4358 B Frage des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) : Vorlage des Härteberichts zum Gesetz zu Art. 131 GG Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 4358 B, D, 4359 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 4358 D Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 4359 A Frage des Abg. Brück (Köln) (CDU/CSU) : Neuregelung der Vor-, Aus- und Fortbildung der Beamten Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 4359 A, B Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . . 4359 B Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 III Frage des Abg. Brück (Köln) (CDU/CSU) : Studienkommission zur Untersuchung der Stellung und der Aufgaben des öffentlichen Dienstes in Staat und Gesellschaft Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 4359 C Entwurf eines Gesetzes über die Verlängerung der Amtszeit der Betriebsräte (SPD, FDP) (Drucksache VI/1363) — Erste Beratung — Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . . 4359 D Urbaniak (SPD) . . . . . . . . 4360 B Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . . 4361 B Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Agrarpolitik (Drucksachen VI/1145, VI/ 1303) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Maßnahmen der Bundesregierung in der Einkommens-, der Struktur- und der Sozialpolitik für die deutsche Landwirtschaft (Drucksache VI/1187, VI/1302), mit Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte (Drucksache VI/945) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1407), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen VI/1384, zu VI/1384) — Zweite und dritte Beratung —, mit Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte (Drucksache VI/249) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung) (Drucksache VI/1384) — Zweite Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Nachversicherung landwirtschaftlicher Unternehmer in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache VI/438) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache VI/1384) — Zweite Beratung — Ehnes (CDU/CSU) 4362 D Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 4370 B Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 4377 C Ertl, Bundesminister . . 4380 C, 4423 B Arendt, Bundesminister . . . . . 4389 A Dr. Ritz (CDU/CSU) 4391 A Dr. Schiller, Bundesminister . . . 4395 B Lotze (SPD) 4398 C Höcherl (CDU/CSU) 4400 C Gallus (FDP) 4402 D Niegel (CDU/CSU) 4407 A Marquardt (SPD) . . . . . . . 4409 D Bittelmann (CDU/CSU) 4412 A Klinker (CDU/CSU) 4414 D Löffler (SPD) 4415 D Helms (FDP) 4418 B Dasch (CDU/CSU) 4419 C Dr. Gleissner (CDU/CSU) 4420 C Struve (CDU/CSU) 4425 D Horstmeier (CDU/CSU) 4427 B Wolf (SPD) 4428 A Röhner (CDU/CSU) . . . . . . 4428 C Dr. von Bülow (SPD) 4429 D Schonhofen (SPD) 4430 A Entwurf eines Gesetzes über eine Zählung in der Land- und Forstwirtschaft (Landwirtschaftszählungsgesetz 1971) (Drucksache VI/1133); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1368), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen VI/1282, Nachtrag zu VI/1282) — Zweite und dritte Beratung — 4431 C Entwurf eines Dreiundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (Drucksache VI/ 1000) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1383), Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/1351) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Dreiundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 119) ; Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/1351) — Zweite Beratung — Hofmann (SPD) . . . . . . . . 4432 B Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 4433 D Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . . 4435 D Genscher, Bundesminister . . . . 4437 A Entwurf eines Gesetzes über die Erhebung einer besonderen Ausgleichsabgabe auf eingeführten Branntwein (Drucksachen VI/1222, zu VI/ 1222) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache VI/1387) — Zweite und dritte Beratung — 4438 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Beitritt der Bundes- republik Deutschland zu den Abkommen über den Internationalen Währungsfonds und über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung vom 28. Juli 1952 und des Gesetzes über das Europäische Währungsabkommen vom 26. März 1959 (Drucksache VI/ 1245) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache VI/1388) — Zweite und dritte Beratung — 4438 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1970 (ERP- Wirtschaftsplangesetz 1970) (Drucksache VI/912) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache VI/ 1379) — Zweite und dritte Beratung — 4438 C Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Eignungsübungsgesetzes (Drucksache VI/1314, zu VI/1314); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1413), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache VI/1389) — Zweite und dritte Beratung — 4438 D Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes (Drucksache VI/936) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1408), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache VI/1366) — Zweite und dritte Beratung — 4439 A Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (Drucksache VI/ 1011) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1409), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache VI/1390) Zweite und dritte Beratung Damm (CDU/CSU) 4439 C Genscher, Bundesminister . . 4440 B Neumann (SPD) 4440 C 011esch (FDP) 4441 B Entwurf eines Gesetzes über vordringliche Änderungen auf dem Gebiet des Steuerrechts (Steueränderungsgesetz 1971) (Drucksachen VI/1313, zu VI/1313) Erste Beratung — 4441 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. Juni 1956 über die Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen im Ausland (Drucksache VI/1352) — Erste Beratung 4441 D Entwurf eines Gesetzes über Unfallversicherung für Schüler und Studenten (Drucksache VI/ 1333) — Erste Beratung — 4442 A Bericht gem. § 60 Abs. 3 GO über den Stand der Beratungen des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes Haase (Kellinghusen) (SPD) . . . . 4442 B Dr. Klepsch (CDU/CSU) . . . . • 4442 D Dr. Bußmann (SPD) 4444 C Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 4445 C Pensky (SPD) . . . . . . . . 4446 A Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Wahlprüfungsangelegenheiten — über den Wahleinspruch des Adolf von Thadden, Bende bei Hannover, Dr. Siegfried Pohmann, München, Waldemar Schütz, Hannover, und weiterer vier Präsidiumsmitglieder der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), Bevollmächtigter: RA Dr. jur. Wolfgang Huber, München, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 6. Deutschen Bundestag vom 28. September 1969 (Drucksache VI/1311) Schoettle (SPD). . . . . . . . . 4447 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über die von der Bundesregierung beschlossene Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 18/70 — Zollkontingent für Holzschliff) (Drucksachen VI/ 1327, VI/ 1378) . . . . . 4448 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes (Drucksache VI/1380 Erste Beratung — Jahn, Bundesminister 4448 C Nächste Sitzung 4448 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 4449 A Anlage 2 Antrag Umdruck 90 zur Großen Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Maßnahmen der Bundesregierung in der Einkommens-, Struktur- und der Sozialpolitik für die deutsche Landwirtschaft (Drucksachen VI/1187, VI/1302) 4449 B Anlagen 3 und 4 Anträge Umdrucke 89 und 92 zur Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Agrarpolitik (Drucksachen VI/1145, VI/1303) 4450 A Anlage 5 Änderungsantrag Umdruck 87 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung und Ergänzung sozialer Maßnahmen in der Landwirtschaft (Agrarsoziales Ergänzungsgesetz) (Drucksachen VI/249, VI/438, VI/945, VI/1384, zu VI/1384) 4451 A Anlage 6 Entschließungsantrag Umdruck 88 zur dritten Beratung des Entwurfs eines Dreiundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (Drucksachen VI/1000, VI/1351) 4451 B Anlage 7 Änderungsantrag Umdruck 91 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (Drucksachen VI/1011, VI/1390) . . 4451 C Anlage 8 Schriftliche Antwort auf die Zusatzfrage des Abg. Dr. Weber (Köln) (SPD) zu seiner Mündlichen Frage betr. Vorschriften über Mindestwohnfläche und Mindestausstattung 4452 A Anlage 9 Schriftliche Antwort auf die Zusatzfrage des Abg. Pohlmann (CDU/CSU) zu seiner Mündlichen Frage betr. bundeseinheitliche Aushaltungs-Richtlinie für Rohholz 4452 C Anlage 10 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Hussing (CDU/CSU) betr. die Zahl der in Strafanstalten einsitzenden Rauschgifttäter 4452 D Anlage 11 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Weigl (CDU/CSU) betr. die Unterstellung in einem Informationsdienst, daß von der Bundesregierung kein verstärkter Kampf gegen die zunehmende sexuelle Verwilderung in Publikationsorganen zu erwarten sei . . . . . . . 4453 B Anlage 12 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Hein (Salzgitter-Lebenstedt) (CDU/CSU) betr. die Zentrale Erfassungsstelle der Westdeutschen Länderjustizverwaltungen zur Registrierung von Gewalt und Willkürakten an der Zonengrenze und in der DDR . . . . . 4453 C Anlage 13 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Härzschel (CDU/CSU) betr. Einschaltpreise für Werbespots im Zweiten Deutschen Fernsehen und bei Werbegesellschaften von ARD-Rundfunkanstalten 4453 D Anlage 14 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Jung (FDP) betr. periodische Begehung von Wohnsiedlungen der Bundeswehr . . . . . . . . . 4454 A Anlage 15 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Weigl (CDU/CSU) betr. Teilnahme des Reichsbundes der Kriegs-und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen an Vorbereitungsarbeiten der kommunistisch gesteuerten Verfolgteninternationale mit dem Ziel der Unterstützung einer europäischen Sicherheitskonferenz . . . . . . . . . . 4454 C Anlage 16 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Hammans (CDU/CSU) betr. Durchsetzung des presserechtlichen Anspruchs auf Gegendarstellung . . . 4454 D Anlage 17 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Zebisch (SPD) betr Untersuchungsergebnisse bezüglich der Abgasdichte auf Schulwegen 4455 A Anlage 18 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Helms (FDP) betr. Speisekartoffeleinfuhren 4455 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 4345 78. Sitzung Bonn, den 11. November 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach 13. 11. Dr. Aigner * 12. 11. Dr. Arndt (Berlin) 13. 11. Dr. Artzinger * 13. 11. Blumenfeld 11. 11. Frau Brauksiepe 11. 11. Buchstaller 11. 11. Dr. Burgbacher 11. 11. Corterier 11. 11. Damm 11. 11. Dr. Erhard 11. 11. Flämig 11. 11. Dr. Furler 11. 11. Dr. Geßner 11. 11. Dr. Götz 30. 11. Frau Griesinger 11. 11. Dr. Hallstein 13. 11. Dr. Hein 13. 11. Heyen 31. 12. Dr. Huys 13. 11. Dr. Jungmann 31. 1. 1971 Kater 11. 11. Dr. Kiesinger 13. 11. Dr. Kliesing (Honnef) 11. 11. Frau Krappe 14. 11. Dr. Kreile 13. 11. Kriedemann * 13. 11. Lange 11. 11. Lenze (Attendorn) 11. 11. Dr. Löhr * 11. 11. Lücker (München) * 11. 11. Mattik 11. 11. Matthöfer 13. 11. Meister * 13. 11. Müller (Aachen-Land) * 11. 11. Neumann 11. 11. Petersen 11. 11. Pöhler 11. 11. Dr. Pohle 13. 11. Richarts * 11. 11. Dr. Schachtschabel 11. 11. Dr. Schmid (Frankfurt) 13. 11. Schmidt (Würgendorf) 11. 11. Schulhoff 11. 11. Springorum * 11. 11. Steiner 13. 11. Strauß 13. 11. b) Urlaubsanträge Dr. Jaeger 31. 12. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Umdruck 90 Antrag der Fraktionen der SPD, FDP zur Großen Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Maßnahmen der Bundesregierung in der Einkommens-, der Struktur- und der Sozialpolitik für die deutsche Landwirtschaft - Drucksachen VI/1187, VI/1302 -. Der Bundestag wolle beschließen: Um die konsequente Weiterentwicklung der eingeleiteten Neuorientierung in der Agrarpolitik zu gewährleisten, wird die Bundesregierung ersucht, 1. in der Agrarpreispolitik bei den Verhandlungen im Ministerrat der EG ein für die deutsche Landwirtschaft günstiges Ergebnis anzustreben. Dazu gehört vor allem die weitere Heranführung des Futtergetreidepreises an den des Weichweizens, um dadurch auch zu einer Produktionsumlenkung zu gelangen, sowie die Heraufsetzung des Rinderorientierungspreises. Für die infolge der Kostensteigerungen erforderliche Anhebung des Trinkmilchpreises sollte bald eine Entscheidung getroffen werden. Der Markt muß genau beobachtet werden, damit - soweit wie möglich - Maßnahmen gegen einen Preisverfall bei einzelnen landwirtschaftlichen Produkten ergriffen werden können. Bei der Beurteilung der Erzeugerpreisentwicklung ist auch in den folgenden Jahren der Einkommensausgleich für die DM- Aufwertung zu berücksichtigen. 2. in der Agrarstrukturpolitik ,die Konzeption des einzelbetrieblichen Förderungsprogramms mit seinen entscheidenden Verbesserungen für die Landwirtschaft auch im Hinblick auf die Überführung zur Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder weiter auszubauen. Dabei müssen alle Maßnahmen der allgemeinen Agrarstrukturpolitik und der regionalen Wirtschaftspolitik darauf gerichtet sein, den Strukturwandel in der deutschen Landwirtschaft zu fördern. 3. in der Agrarsozialpolitik a) gemäß dem Grundsatzbeschluß der Bundesregierung vom 22. Oktober 1970 möglichst schnell einen Gesetzentwurf für die Einführung einer Pflichtkrankenversicherung für Landwirte vorzulegen, damit das Gesetz zum 1. Januar 1972 in Kraft treten kann. Die Empfänger des landwirtschaftlichen Altersgeldes müssen beitragsfrei sein. b) Vorschläge für die Reform der landwirtschaftlichen Alterssicherung und der Unfallversicherung zu unterbreiten. Die Altershilfe muß zu einer echten. Altersversorgung ausgebaut werden; ,die Überprüfung des bisherigen Systems ist gesetzlich geboten. Die Unfallversicherung muß stärker auf die Belange der in der Landwirtschaft wirklich tätigen Personen abgestellt werden. 4450 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 4. in der Steuerpolitik beschleunigt Maßnahmen zu treffen, die eine rationelle Zusammenarbeit in landwirtschaftlichen Kooperationen ermöglichen. Bonn, den 10. November 1970 Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 3 Umdruck 89 Antrag der Fraktion der CDU/CSU zur Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Agrarpolitik — Drucksachen VI/1145, VI/1303 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die durch den Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 11. Mai 1970 — 1 BvL 17/67 — geschaffene latente Rechtsunsicherheit im landwirtschaftlichen Grundstücksverkehr ist durch die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU vom 30. September 1970 nicht beseitigt worden (Drucksache VI/1207). Die Ungewißheit über den Inhalt der von der Bundesregierung vorzuschlagenden gesetzlichen Neuregelung hat Stagnation und unerwünschte Entwicklung auf dem Grundstücksmarkt sowie erhebliche Unruhe bei den Betroffenen zur Folge. Ein schnelles Handeln der Bundesregierung erscheint dringend erforderlich. Die Bundesregierung wird daher ersucht, 1. die angekündigte gesetzliche Neuregelung umgehend vorzulegen, 2. die Neuregelung so zu gestalten, daß den fiktiven Anschaffungskosten die Wertverhältnisse im Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zugrundezulegen sind, daß weiterhin wegen der anerkannt typischen landwirtschaftlichen Eigenheiten ausreichende Befreiungstatbestände, Freibeträge und sonstige Steuer- bzw. Tarifvergünstigungen geschaffen werden, wie dies vom Bundesverfassungsgericht angeregt worden ist, 3. sofern ein entsprechender Gesetzentwurf aus unabweisbaren Gründen nicht umgehend vorgelegt werden kann, die bestehende Rechtsunsicherheit unter Beachtung der Grundsätze von Treu und Glauben und des Vertrauensschutzes durch eine sofortige geeignete Übergangsregelung zu beseitigen. Bonn, den 10. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Umdruck 92 Antrag der Fraktion der CDU/CSU zur Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Agrarpolitik — Drucksachen VI/1145, VI/1303 — Nach Ansicht der Fraktion der CDU/CSU ist die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU zur Agrarpolitik in weiten Teilen unbefriedigend. Die derzeit schwierige wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft wird von der Bundesregierung nicht genügend berücksichtigt. Auf den für die deutsche Landwirtschaft wichtigen Gebieten der Erzeugerpreise, der Betriebsmittelkosten, der Sozialpolitik und der Strukturpolitik sind die Ausführungen der Bundesregierung so vage, daß sie einer Konkretisierung im Sinne dieses Entschließungsantrages bedürfen. Die Fraktion der CDU/CSU beantragt daher: Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. im Rahmen der bevorstehenden Agrarpreisverhandlungen im Ministerrat der Europäischen Gemeinschaften angesichts der für die Landwirtschaft unerträglichen Preis-/Kostenentwicklung darauf hinzuwirken, daß das Agrarpreisniveau angehoben wird. Vordringlich ist hierbei a) eine Angleichung der Preise von Weichweizen und Futtergetreide entsprechend ihrem Futterwert unter Aufrechterhaltung des Weizenpreises, b) eine Anhebung des Rinderorientierungspreises um 24 DM/100 kg auf 290 DM/100 kg, c) eine Anhebung des Interventionspreises für Butter um zwei Rechnungseinheiten, d) eine Anhebung des Interventionspreises für - Magermilchpulver um vier Rechnungseinheiten, e) eine Anhebung des Zuckerrübenpreises auf 7,25 DM/dz, f) eine Anhebung des Grundpreises für Schweinehälften auf 291,22 DM/100 kg; 2. angesichts der in der Molkereiwirtschaft gestiegenen und noch laufend steigenden Produktionskosten den Trinkmilchpreis um mindestens 4 Pfennig je Liter anzuheben; 3. die Altershilfe für Landwirte für Verheiratete auf monatlich 240 DM und für unverheiratete Berechtigte auf 160 DM anzuheben; 4. auf dem Gebiet der Agrarstrukturverbesserung, der Investitionsförderung und beim Küstenschutz sicherzustellen, daß hierfür ausreichende finanzielle Mittel bereitgestellt werden, die die steigenden Kosten in diesen Sektoren mindestens ausgleichen, so daß das Volumen aller Maßnahmen im Bereich der Agrarstrukturverbesserung und des Küstenschutzes auch bei Einführung der Gemeinschaftsaufgaben wenigstens nicht zurückgeht. Besondere Beachtung ist dabei der wirtschaftlichen Entwicklung in Grünlandgebie- Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 4451 ten und in von der Natur benachteiligten Gebieten zu widmen. Bonn, den 11. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 5 Umdruck 87 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung und Ergänzung sozialer Maßnahmen in der Landwirtschaft (Agrarsoziales Ergänzungsgesetz — ASEG —) — Drucksachen VI/249, VI/438, VI/945, VI/1384, zu VI/1384 —. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 1 § 1 wird wie folgt geändert: 1. Der Nummer 1 wird folgende Nummer 01 vorangestellt: ,01. § 4 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „(1) Das Altersgeld beträgt ab 1. Juli 1971 für den verheirateten Berechtigten 240 Deutsche Mark, für den unverheirateten Berechtigten 160 Deutsche Mark monatlich." ' 2. In Nummer 2 erhält § 12 Abs. 2 folgende Fassung: „ (2) Der Beitrag ist für alle Beitragspflichtigen gleich. Er beträgt ab 1. Januar 1971 bis 30. Juni 1971 27 Deutsche Mark, ab 1. Juli 1971 33 Deutsche Mark." 3. Nummer 3 erhält folgende Fassung: „3. § 13 wird gestrichen." Bonn, den 10. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 6 Umdruck 88 Entschließungsantrag des Abgeordneten Freiherr von Fircks und der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dreiundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (23. ÄndG LAG) — Drucksachen VI/ 1000, V1/1351 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, zum 1. April 1972 dem Deutschen Bundestag 1. über die bisherige Entwicklung und den Stand des Antragseingangs nach dem Beweissicherungs- und Feststellungsgesetz zu berichten; 2. auf der Grundlage dieser Ergebnisse sowie unter Berücksichtigung des bis zum Ende der Antragsfrist nach dem Beweissicherungsgesetz am 31.Dezember 1972 erwarteten weiteren Antragseingangs eine Gesamtschätzung der Kosten für die Erfüllung der Ansprüche auf Hauptentschädigung für Zonenschäden vorzulegen. Bonn, den 10. November 1970 Freiherr von Fircks Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 7 Umdruck 91 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksachen VI/1011, VI/1390 —. Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 werden die Nummern 1 und 2 durch folgenden Wortlaut ersetzt: § 7 wird wie folgt geändert: a) Die Absätze 1 und 2 erhalten folgende Fassung: „(1) Dem Soldaten, der Grundwehrdienst leistet, wird am 1. Dezember und nach Maßgabe des Absatzes 2 bei der Entlassung eine besondere Zuwendung gewährt. (2) Die Zuwendung beträgt nach Ableistung eines Grundwehrdienstes von — zwei Monaten 75 Deutsche Mark, — fünf Monaten 80 Deutsche Mark, — acht Monaten 120 Deutsche Mark, — elf Monaten 160 Deutsche Mark, — vierzehn Monaten 200 Deutsche Mark, — siebzehn Monaten 240 Deutsche Mark. Auf die Zuwendung sind während des Grundwehrdienstes bereits gewährte Zuwendungen anzurechnen. Die Zuwendungen dürfen den Gesamtbetrag von 240 Deutsche Mark nicht übersteigen. Die Zuwendung unterliegt dem Kaufkraftausgleich nach § 2 Abs. 2 des Bundesbesoldungsgesetzes, wenn der Soldat nach § 2 Abs. 2 dieses Gesetzes doppelten Wehrsold erhält." b) Absatz 3 wird gestrichen. c) Die Absätze 4 bis 6 werden die Absätze 3 bis 5. d) In dem neuen Absatz 3 werden die Zahlen „1969" und die Worte „oder in den Fällen des § 1 Abs. 4 oder des § 2 Abs. 3 dieses Gesetzes seinen Dienst nicht ausübt" gestrichen. 4452 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 2. Artikel 2 erhält folgende Fassung: „Artikel 2 Dieses Gesetz tritt am 1. November 1970 in Kraft." Bonn, den 11. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 10. November 1970 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Dr. Weber (Köln) (SPD) zu seiner Mündlichen Frage t). Die Regelungen über die Errichtung von Wohnheimen sind in den für die Durchführung aller Maßnahmen auf dem Gebiet des Bau- und Wohnungswesens zuständigen Ländern nicht einheitlich. Besondere Vorschriften über Mindestwohnfläche und Mindestausstattung bestehen nur in den Ländern Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Nach den Wohnheimbestimmungen des Landes Nordrhein-Westfalen vom 20. Januar 1969 darf bei Wohnschlafzimmern für 2 und mehr Personen in der Regel eine Wohnfläche von 8 qm je Person nicht unterschritten werden. Diese Bestimmungen gelten grundsätzlich gleichermaßen für Deutsche wie für Ausländer. Abweichend von diesem Grundsatz sind nach dem Runderlaß des Landesarbeitsamtes Nordrhein-Westfalen 284/69 vom 23. Mai 1969 bei der Förderung des Baues von Unterkünften für ausländische Arbeitnehmer durch die Bundesanstalt für Arbeit ausnahmsweise mindestens 5 qm Wohnfläche je Person zulässig. Die Bundesanstalt fördert den Bau von Unterkünften für ausländische Arbeitnehmer mit dieser Mindestwohnfläche seit 1960 mit erheblichen finanziellen Mitteln. Da diese Unterkünfte entsprechend den von der Bundesanstalt aufgestellten „Grundsätzen" vom 28. Oktober 1960 in Festbauweise als abgeschlossene Wohneinheiten errichtet werden, läßt sich der Beurteilung ,der Wohngröße die Gesamtwohnfläche (einschließlich Flur und Nebenräumen) zugrunde legen, die wesentlich über 5 qm je Person liegt. Eine Vergrößerung der Mindeswohnfläche je Person würde die Baukosten der Unterkünfte und damit die Kostenmiete je Bettplatz erhöhen. Sie würde damit zugleich die nicht erwünschte Folge haben, daß die ausländischen Arbeitnehmer, die nicht bereit sind, höhere Mieten zu zahlen, in nicht kontrollierte Unterkünfte ausweichen. Ich habe den Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit ,gebeten, in die „Grundsätze über die Förderung der Unterkünfte" eine Bestimmung aufzunehmen, wonach die Gesamtwohnfläche dieser Unterkünfte 8 qm je Person nicht unterschreiten darf. Der *) Siehe 52. Sitzung Seite 2646 D Präsident wird dem Vorstand der Bundesanstalt eine Änderung der „Grundsätze" in diesem Sinne vorschlagen. Der Runderlaß des Landesarbeitsamtes Nordrhein-Westfalen 284/69 soll entsprechend modifiziert werden. Darüber hinaus wird im Rahmen der beabsichtigten Revision der Richtlinien für die Unterkünfte italienischer Arbeitnehmer aus dem Jahre 1964 eine entsprechende Regelung über die Mindestwohnfläche angestrebt. Erste Verhandlungen mit italienischen Regierungsstellen haben bereits begonnen. Anlage 9 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. November 1970 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Pohlmann (CDU/CSU) zu seiner Mündlichen Frage *). Die Sortierung nach der Verordnung über gesetzliche Handelsklassen für Rohholz vom 31. Juli 1969 — die fakultativ ist — wird von allen Landesforstverwaltungen und, soweit bekannt, auch von den Gemeinden und vom Privatwald freiwillig mit Beginn des Forstwirtschaftsjahres 1971 eingeführt. Zwischen den Bundesministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Spitzenverbänden der Forst- und Holzwirtschaft ist vereinbart worden, die Erfahrungen bei der Anwendung der Verordnung im Wirtschaftsjahr 1971 abzuwarten. Sollte sich hierbei nach Überwindung der Anlaufschwierigkeiten die Notwendigkeit ergänzender Richtlinien herausstellen, so ist vorgesehen, daß die Bundesregierung im Einvernehmen mit den Ländern und unter Abstimmung mit den Verbänden der Forst- und Holzwirtschaft bundeseinheitliche Richtlinien herausgibt. Anlage 10 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 6. November 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Hussing (CDU/CSU) (Drucksache VI/1339 Frage A 34) : Wie viele deutsche Staatsangehörige sitzen in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin (West) und im Ausland wegen Rauschgiftvergehen in Strafanstalten ein? Statistische Angaben über die Zahl der deutschen Staatsangehörigen, die wegen Rauschgiftdelikten verurteilt sind und ihre Strafe in Justizvollzugsanstalten der Bundesrepublik Deutschland oder im Ausland verbüßen, sind nicht vorhanden. Die vom Statistischen Bundesamt Wiesbaden herausgegebene Strafvollzugsstatistik enthält keine Angaben darüber, wieviel Rauschgifttäter in den Justizvollzugs- *) Siehe 76. Sitzung Seite 4255 D Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 4453 anstalten einsitzen, da Rauschgiftdelikte bislang im Straftatenverzeichnis der Vollzugsstatistik nicht besonders ausgewiesen werden. Im Hinblick auf die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität in der Bundesrepublik Deutschland wird die Bundesregierung deshalb im Einvernehmen mit den Landesjustizverwaltungen prüfen, ob künftig auch Vergehen gegen das Opiumgesetz in das Straftatenverzeichnis der Strafvollzugsstatistik aufgenommen werden sollen. Hinsichtlich der Anzahl der Verurteilungen wegen Vergehens gegen das Opiumgesetz sind zur Ergänzung der Antwort der Bundesregierung vom 28. März 1968 (Drucksache V/2789) auf die Kleine Anfrage betr. Status, Beurteilung und Maßnahmen auf dem Sektor Rauschgifte und Drogen im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom Statistischen Bundesamt fernmündlich folgende Angaben mitgeteilt worden: In den Jahren 1966 bis 1968 sind in der Bundesrepublik Deutschland wegen Vergehens gegen das Opiumgesetz rechtskräftig verurteilt worden: Jahr Verurteilte davon Ausländer insgesamt oder Staatenlose 1966 138 59 1967 176 80 1968 304 99 Für das Jahr 1969 liegen noch keine Ergebnisse vor. Bei der Systematik der Strafverfolgungsstatistik, der diese Zahlen entnommen sind, läßt sich allerdings die tatsächliche Zahl der Verurteilungen wegen Vergehens gegen das Opiumgesetz nicht ermitteln. Wegen der geringeren Strafandrohung nach dem Opiumgesetz ist davon auszugehen, daß eine in Tateinheit oder Tatmehrheit mit einem Strafgesetz mit höherer Strafandrohung ausgesprochenen Verurteilung in der Strafverfolgungsstatistik nicht als Rauschmittelvergehen erscheint. Hierauf ist bereits bei der vorgenannten Antwort der Bundesregierung vom 28. März 1968 hingewiesen worden. Anlage 11 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 6. November 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Weigl (CDU/CSU) (Drucksache VI/1339 Frage A 35) : Trifft die im Informationsdienst „R + S Information — Bonner Politischer Dienst" am 21. Juli 1970 veröffentlichte Unterstellung zu, daß von der jetzigen Bundesregierung kein verstärkter Kampf gegen die zunehmende sexuelle Verwilderung in verschiedenen Publikationsorganen zu erwarten sei, da eines der übelsten pornographischen Produkte, „Die St. Pauli-Nachrichten", in einer Firma hergestellt werde, die zur Sozialdemokratischen Konzentrations-GmbH gehöre? Nein, Herr Kollege, die Unterstellung, von der die Sie sprechen, ist böswillig und trifft nicht zu. Die Bundesregierung läßt sich in ihren Reformvorstellungen nicht von sachfremden Überlegungen leiten. Anlage 12 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 6. November 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Hein (Salzgitter-Lebenstedt) (CDU/CSU) (Drucksache V/1339 Fragen A 36 und 37) : Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um die Bemühungen des niedersächsischen Justizministers Schäfer zu unterbinden, die Zentrale Erfassungsstelle der Westdeutschen Länderjustizverwaltungen zur Registrierung von Gewalt und Willkürakten an der Zonengrenze und in der DDR, die ihren Sitz in Salzgitter hat, aufzulösen? Ist die Bundesregierung mit mir der Auffassung, daß ein solches Vorgehen gegen den Geist und den Inhalt der Europäischen Konvention der Menschenrechte, die von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert ist, verstößt? Der Justizminister des Landes Niedersachsen hat gelegentlich der Justizministerkonferenz vom 28. bis 30. Oktober 1970 in Hannover die Frage der weiteren Arbeit und Organisation der Zertralen Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen in Salzgitter aufgeworfen. Die Frage ist eingehend erörtert worden. Die Justiminister der Länder haben nach Abstimmung mit dem Bundesminister der Justiz wie folgt Stellung genommen: Nach Unterrichtung durch Herrn Justizminister Schäfer über die Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen in Salzgitter sehen die Justizminister keinen Anlaß, ihre früheren Beschlüsse über die Einrichtung und Tätigkeit dieser Erfassungsstelle abzuändern. Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Die Bundesregierung steht uneingeschränkt hinter der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Mit Ihrer Frage sprechen Sie aber das Problem an, welche Behörde in der Bundesrepublik Deutschland für die Strafverfolgung von Gewalt- und Willkürakten an der Zonengrenze und in der DDR zuständig ist. Dieses ist eine Frage der Organisation und der zweckmäßigen Zuständigkeitsregelung, die nach Auffassung der Bundesregierung außerhalb des Rahmens der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und der Grundfreiheiten liegt. Anlage 13 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rosenthal vom 6. November 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Härzschel (CDU/CSU) (Drucksache VI/1339 Frage A 59) : Hält die Bundesregierung die Erhöhung der Einschaltpreise für Werbespots im 2. Deutschen Fernsehen und bei fünf Werbegesellschaften von ARD-Rundfunkanstalten in der Höhe zwischen 10 und 35 % für gerechtfertigt? 4454 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 Ihre Frage ist identisch mit dem zweiten Teil Ihrer Frage, die wegen Ihrer Abwesenheit in der Fragestunde am 15. Oktober 1970 bereits schiftlich von Staatssekretär Schöllhorn beantwortet wurde, denn zwischen „gerechtfertigt" oder „wie beurteilt" ist ein geringer Unterschied. In jedem Fall hat jedoch Herr Schöllhorn in dem zweiten Teil . seiner Antwort, die ich Ihnen noch einmal zuschicke, Ihre Frage beantwortet. Wenn Sie noch zusätzliche Fragen haben, werde ich gern versuchen, Ihnen diese auch außerhalb der Fragestunde zu beantworten. Anlage 14 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Ravens vom 11. November 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Jung (FDP) (Drucksache VI/1386 Frage A 1): Ist der Bundesregierung bekannt, daß die im gemeinsamen Erlaß des Bundesministers für Städtebau und Wohnungswesen sowie des Bundesministers der Verteidigung an alle Oberfinanzdirektionen und Wehrbereichsverwaltungen (I B 4 -56 71 02 - 2 - bzw. U II 5 - Az.: 45-30-01 v. 31. 10. 1969) erbetene zweijährige periodische Begehung von Wohnsiedlungen in vielen Fällen noch immer nicht durchgeführt ist, und wann werden die Begehungen voraussichtlich abgeschlossen sein? Der Bundesregierung ist bekannt, daß die periodische Begehung von Wohnsiedlungen der Bundeswehr bisher nicht in allen Standorten durchgeführt ist. Bereits bei Herausgabe des gemeinsamen Erlasses am 31. Oktober 1969 an die Oberfinanzdirektionen und Wehrbereichsverwaltungen war erkennbar, daß die in Betracht kommenden 503 Standorte der Bundeswehr im Hinblick auf den Personal- und Zeitaufwand nicht in kurzer Zeit aufgesucht werden können. Der Erlaß sieht daher auch vor, „möglichst" alle 2 Jahre die Standorte zu begehen und „anstehende" Probleme gemeinsam zu erörtern. Er empfiehlt ferner, solche Standorte vorzuziehen, in denen sich Schwierigkeiten, insbesondere im Verhältnis Vermieter/Mieter ergeben haben oder abzeichnen. Da sich zu klärende Fragen auch in bereits begangenen Standorten jederzeit erneut ergeben können, ist ein Abschluß im Sinne einer Beendigung der Begehung nicht zu erwarten, zumal auch der gemeinsame Erlaß möglichst einen wiederholten Besuch der Standorte vorsieht. Andererseits-liegt es durchaus im Rahmen des Ermessens der Oberfinanzdirektionen und Wehrbereichsverwaltungen, solche Standorte, in denen erkennbar keine Probleme anstehen oder sich abzeichnen, in längeren als zweijährigen Zeiträumen aufzusuchen oder evtl. gar auf eine Begehung zu verzichten. Auf Grund des gemeinsamen Erlasses haben die Oberfinanzdirektionen und Wehrbereichsverwaltungen 87 Standorte aufgesucht, davon 10 mehrmals. Anlage 15 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dorn vom 11. November 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Weigl (CDU/CSU) (Drucksache VI/1386 Frage A 6) : Wie bewertet die Bundesregierung die Mitarbeit des „Reichsbund" an den Vorbereitungsarbeiten einer von der FER, der kommunistisch gesteuerten Verfolgteninternationale, geplanten Veranstaltung, die das Ziel hat, eine sogenannte europäische Sicherheitskonferenz zu unterstützen? Der Bundesregierung ist bekannt, daß der „Reichsbund der Kriegs- und Zivilgeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen" auf seiner 7. Bundestagung am 1. bis 3. Oktober 1970 in Koblenz beschlossen hat, die Kontakte zu den WiderstandskämpferVerbänden in Osteuropa zu verstärken. Im Rahmen dieser Bestrebungen haben Vertreter des „Reichsbundes" am 21./22. Oktober dieses Jahres in Belgrad an einer u. a. von der „Fédération internationale des résistants (FIR)" geförderten Sitzung nationaler Verbände ehemaliger Widerstandskämpfer teilgenommen. Diese Tagung sollte Zeitpunkt, Ort und Themen eines europäischen Treffens ehemaliger Widerstandskämpfer Europas vorbereiten, auf dem Fragen eines „auf die Grundsätze der Vereinten Nationen gegründeten Sicherheitssystems aller europäischen Völker" erörtert werden sollen. Die Bundesregierung sieht keinen Anlaß, zu der Mitwirkung des „Reichsbundes" bei dieser vorbereitenden Tagung eine wertende Stellungnahme abzugeben. Es gehört nicht zu ihren Befugnissen, demokratischen Organisationen wegen der Wahl ihrer Gesprächspartner Lob oder Tadel auszusprechen. Anlage 16 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dorn vom 11. November 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Hammans (CDU/CSU (Drucksache VI/1386 Frage A 7) : Hält es die Bundesregierung trotz der Pressefreiheit, die auch ich bejahe, nicht für notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um in Zukunft Berufsstände oder Einzelpersönlichkeiten, die möglicherweise Presseverleumdungen in besonderen Maßen ausgesetzt sind, gegenüber solchen Behauptungen zu schützen und diese Presseorgane durch eine Änderung der betreffenden Bestimmungen zu zwingen, auch eine wahrheitsgemäße Gegendarstellung mit der gleichen Placierung in ihrem Organ zu veranlassen? Ein Anspruch auf Gegendarstellung ist bereits in den Landespressegesetzen gegeben. Er steht der „betroffenen Person oder Stelle" zu, soweit sie durch eine „im Druckwerk aufgestellte Tatsachenbehauptung" betroffen ist. Unabhängig vom presserechtlichen Gegendarstellungsanspruch gibt es zivilrechtliche Ansprüche, wenn jemand durch eine Presseveröffentlichung geschädigt wird. Wird Zugleich durch die Veröffentlichung eine Strafbestimmung verletzt, so tritt entweder nach Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 4455 den allgemeinen Strafrechtsvorschriften oder nach den Landespressegesetzen die Strafverfolgung ein. In diesem Rahmen kennt das Strafrecht einen besonderen Ehrenschutz für den Bundespräsidenten, für Verfassungsorgane in Bund und Ländern und ihre Mitglieder sowie für Personen, die im politischen Leben stehen. Durch dieses System ineinandergreifender Rechtsvorschriften wird bereits heute ein weitgehender Rechtsschutz erreicht. Bei den Vorarbeiten für den Entwurf eines Presserechtsrahmengesetzes des Bundes wird jedoch in meinem Hause zur Zeit geprüft, wie der Rechtsschutz in Übereinstimmung mit dem Grundrecht der freien Meinungsäußerung und der Pressefreiheit im Bereich des Gegendarstellungsanspruchs und bei der Sorgfaltspflicht der Presse verstärkt werden kann. Anlage 17 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dorn vom 11. November 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Zebisch (SPD) (Drucksache VI/1386 Fragen A 21 und 22) : Hat die Bundesregierung oder haben andere Stellen in der Bundesrepublik Deutschland die Abgasdichte auf den Schulwegen unserer Kinder in den Städten untersucht, und wie sind die Untersuchungsergebnisse ausgefallen? Wird die Bundesregierung mit den Ländern dahin gehend Verbindung aufnehmen, daß der Schulanfang auf Zeiten verschoben wird, die außerhalb der größten Verkehrsdichte liegen, damit die Schulkinder weder den Gefahren des Straßenverkehrs noch den Gefährdungen durch hohe Abgaskonzentrationen in den Straßen ausgesetzt sind? Der Bundesregierung sind keine speziellen Untersuchungsergebnisse bezüglich der Abgasdichte auf Schulwegen bekannt. Die Belastung der Luft mit Luftverunreinigungen auf Schulwegen kann nur mit Hilfe von Analogiebetrachtungen aus den Ergebnissen anderer Messungen hergestellt werden. Der morgendliche Schulanfang fällt im allgemeinen mit dem Maximum der Verkehrsdichte und damit mit einer Höchstbelastung durch Abgase von Kraftfahrzeugen zusammen. Man kann davon ausgehen, daß unsere Kinder auf den Schulwegen maximal bis zu 30 Minuten den Einwirkungen von Kraftfahrzeugabgasen ausgesetzt sind. Unter ungünstigen meteorologischen Verhältnissen ist über einen Zeitraum von 30 Minuten der Hauptverkehrszeit in den Zentren der Großstädte eine Konzentration von 25 ppm (parts per million) Kohlenmonoxid festgestellt worden. Die kurzfristigen Einwirkungen von 25 ppm Kohlenmonoxid über einen Zeitraum von 30 Minuten erscheinen nach den vorliegenden Forschungsergebnissen noch unbedenklich. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß in den Verdichtungsgebieten die Luft nicht nur durch Kohlenmonoxid verunreinigt ist. Die Bundesregierung ist deshalb der Ansicht, daß grundsätzlich die Verunreinigung der Luft an den Quellen zu bekämpfen ist und daß alle Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Luft so rein wie möglich zu halten. Insbesondere gilt dies für die Entgiftung der Abgase aus Kraftfahrzeugen. In der Bundesrepublik und den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften sind Vorschriften erlassen worden, durch die der Auswurf von Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen vermindert wird (Anlage XI, XII, XIII und XIV der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung). Ein Gesetz zur Verminderung der Bleizusätze der Kraftstoffe ist in Vorbereitung. Die Bundesregierung wird alle Anstrengungen unternehmen, um die dort festgelegten Grenzwerte weiter zu senken. Der BMBW wird dieses Problem der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in einem Brief unterbreiten. Über das Ergebnis wird er Sie schriftlich unterrichten. Anlage 18 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. November 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Helms (FDP) (Drucksache VI/1386 Frage A 48) : Welches sind nach Auffassung der Bundesregierung die Gründe dafür, angesichts eines inländischen Überangebotes die Speisekartoffeleinfuhren z. B. aus Griechenland mengen- und wertmäßig freizugeben (Bundesanzeiger Nr. 193 vom 16. Oktober 1970, Ausschreibung 242199)? Der augenblickliche Preisdruck auf den norddeutschen Speisekartoffelmärkten wird nicht durch Drittlandeinfuhren verursacht. 1. Die Einfuhren aus Drittländern sind nicht liberalisiert. Vielmehr bestehen nur begrenzte und handelsvertraglich festgelegte Einfuhrkontingente, und zwar über 70 000 t aus Polen und bis zu 2000 t aus der Tschechoslowakei. Beide Kontingente sind ausschließlich für die Versorgung West-Berlins bestimmt und wurden bisher zumeist nicht ausgenutzt. Nur in Ausnahmejahren wurden begrenzte Partien dieser Kontingente von der heimischen Veredelungsindustrie übernommen, wenn diese sich mit dem benötigten Spezialrohstoff im Inland nicht ausreichend versorgen konnte. 2. Alle übrigen Speisekartoffeleinfuhren kommen aus den EWG-Mitgliedstaaten; diese Einfuhren sind vertragsgemäß liberalisiert. Die Ausschreibung von Einfuhrmöglichkeiten für Speisekartoffeln aus Griechenland entspricht Artikel 37 des Abkommens zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Griechenland, wonach die Vertragsparteien die allgemeinen Vorschriften zur Beseitigung von Einfuhrkontingenten sowie von Abgaben und Maßnahmen gleicher Wirkung anzuwenden haben. 4456 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. November 1970 Die gesamte Speisekartoffelernte Griechenlands erreichte 1969 nur 220 000 t; sie gestattet keine nennenswerten Ausfuhren. 3. Der Preis in der EWG wird von Angebot und Nachfrage bestimmt. Die gesamte EWG-Kartoffelernte ist in diesem Jahr nicht größer als im Vorjahr. Obgleich auch die deutsche Kartoffelernte 1970 mit 16,25 Millionen t nur um 1,7% über der von 1969 liegt, bleiben die diesjährigen Erzeugererlöse erheblich hinter denen des Vorjahres zurück. Hauptursache ist eine größere Produktionsausweitung in Norddeutschland (allein in Nie- dersachsen und Schleswig-Holstein 1,07 Millionen t mehr als im Vorjahr). Da das Angebot in Süddeutschland trotz unterdurchschnittlicher Ernte für die dortige Nachfrage ausreicht, sind übergebietliche Absatzmöglichkeiten für norddeutsche Ware beschränkt. Hinzu kommt, daß die norddeutschen Kartoffelsorten zum Teil nicht der Geschmacksrichtung anderer Absatzregionen entsprechen und im Gegensatz zu Süddeutschand ausreichende Verarbeitungs- und Veredlungskapazitäten fehlen. Der Angebotsdruck in Norddeutschand beeinträchtigt leider die Preisentwicklung im gesamten Bundesgebiet.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Walter Peters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Ehnes, selbstverständlich ist die FDP für die Zeit, in der sie mit in der Regierung war, verantwortlich.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Aber wir haben damals Verhandlungen geführt. Sie wissen, daß wir uns in der damaligen Koalition bis zum letzten gegen die Preisangleichung in der EWG und gegen die Preissenkungen gewehrt haben,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Wir alle!)

    daß Sie sie wollten, daß Herr Schmücker sie wollte, daß er sie noch stärker gemacht hat, als nötig war, und daß wir nur nachgegeben haben, nachdem der Bauernverband zugestimmt hat. Das ist die Wahrheit.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    Die jetzige Koalition und Regierung sagen nicht mehr zu, als sie halten können und werden.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    Objektiv festzustellen ist, daß keine frühere Regierung in so kurzer Zeit so viel für die Landwirtschaft erreicht hat wie die jetzige:

    (Beifall bei den Regierungsparteien — Zurufe von der CDU/CSU)

    vollen Aufwertungsausgleich, Verhindeung jeglicher Preissenkungen — in dem Fach sind sie, meine Damen und Herren von der CDU ja firm —, Abbau der Überschüsse und aktive Preispolitik, Landabgaberente, Nachversicherung für aus der Landwirtschaft Ausscheidende, einzelbetriebliches Förderungsprogramm, um Fehlinvestitionen zu vermeiden, Pflichtkrankenversicherung für alle landwirtschaftlichen Familien mit Gratisversicherung für die landwirtschaftlichen Altersrentner und Erhöhung der Unfallrenten ohne Beitragssteigerung.

    (Abg. Bewerunge: Das ist Ihr Kolossalgemälde für drei Jahre!)

    Wir erwarten, daß die Agrarpolitik der Bundesregierung so erfolgreich fortgesetzt wird, wie sie im ersten Jahr war.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Herr Bundesminister Ertl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Ertl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich zunächst bei dem Kollegen Ehnes sehr herzlich für seine Genesungswünsche bedanken. Das hat sehr gut getan. Es hat mir deshalb sehr gut getan — das möchte ich Ihnen hier ganz offen sagen, meine verehrten Kollegen der Opposition —, weil ich zwar eine sachlich harte Auseinandersetzung sicherlich vertrage — ich habe sie geführt, und was man selbst tut, muß man anderen zubilligen —, aber ehrenrührige Angriffe nicht vertrage.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Ich habe stets — da können Sie in allen Protokollen nachsehen — draußen viel sanfter gesprochen als hier im Parlament, weil ich draußen eine Gesamtverantwortung habe, ,die die Opposition genauso trägt wie 'die Regierung, wenn die Demokratie und dieser Staat auf die Dauer bestehen sollen.

    (Beifall bei den 'Regierungsparteien. — Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/CSU.)

    Daher schmerzt es einen sehr, wenn man so etwas lesen muß.

    (Bundesminister Ertl zeigt ein Plakat.)

    Ich nehme an, daß der Kollege Gleissner sich heute dazu äußert, db er hinter dieser Aktion „Verrät Ertl die Bauern?" steht, so wie es in „Monitor" behauptet und wie es mir gesagt worden ist. Das ist Ehrabschneidung, und ich fordere auf, dazu Stellung zu nehmen. Denn einen Verräter lasse ich mich von niemandem nennen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Dieses Plakat ist auf einer Almbauernversammlung gemeinsam mit Aufrufen der NPD gegen den Landwirtschaftsminister Ertl verteilt worden.

    (Hört! Hört! bei den Regierungsparteien.)

    Ich fordere auf, hierzu Stellung zu nehmen; denn so geht es nicht. Ich muß Ihnen sagen, das bricht mir das Herz.

    (Abg. Ott: Wer sprach denn in Passau von Verrätern?)

    — Ich habe das auf jeden Fall nie getan. Der Kollege Gleissner sitzt heute hier, und ich frage, ob das stimmt und ich erwarte, daß er darüber Rechnung ablegt, ob seine Person hinter dieser Aktion steht. Ich begrüße es sehr, daß sich der Bayerische Bauernverband davon distanziert hat, genauso wie ich Herrn Präsidenten Heeremann danke, daß er sich gestern in einer so sachlichen, fairen Weise verhalten hat.
    Diese Art der Auseinandersetzung nützt keinem Mitglied dieses Hauses, sondern sie schadet der Demokratie und nutzt den Feinden der Demokratie.

    (Beifall bei den 'Regierungsparteien. — Zurufe.)

    Das muß einmal gesagt werden — denn auch ich habe ein Recht, irgendwann mein Herz auszuschütten —, damit wieder Sauberkeit und Stil in dieses Haus einziehen. In der „Stimme der Parteien" heißt es „Gleissner verreißt Ertl-Plan". Dann heißt es im

    Bundesminister Ertl
    „Miesbacher Kurier", wortwörtlich zitiert, Ertl folge bereits den Parolen der Jungsozialisten, die eine allgemeine Sozialisierung des Bodens fordern. Ich fordere hier den Beweis; denn das ist eine Verdächtigung, die ,des Beweises bedarf, oder die Entschuldigung ist fällig.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    So kann man nicht Politik machen, meine Damen und Herren. Ich hätte mich geschämt, wenn ich jemals in der Opposition in irgendeiner Versammlung irgend so etwas gemacht hätte.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Das schmerzt doppelt, wenn man lange Zeit das Gefühl hatte, dieser Kollege war eigentlich sogar ein Freund. Das tut weh.

    (Zuruf von der CDU/CSU.)

    — Nein, das hat nichts mit Empfindlichkeit zu tun, sondern das hat etwas zu tun mit Ehrauffassung und Gerechtigkeitsgefühl und Anstand.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Herr Kollege Ritz, ich habe es so aufgefaßt. Sie müssen verstehen, daß einem das sehr nahegeht. Ich muß Ihnen sagen: Das kann man nicht in dieser Form ertragen.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Uns geht auch manches nahe!)

    — Ja, ich habe Sie dabei auch immer verteidigt, Herr Müller-Hermann. Ich würde es, weil Sie das sagen, sehr begrüßen, wenn gerade Sie als Wirtschaftspolitiker zu den Preisforderungen Stellung nähmen, die jetzt erhoben werden. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen. Aber dann darf die CSU in Bayern nicht wiederum Wahlaufrufe mit Hinweisen auf die angebliche Inflation, die es, nebenbei gesagt, gar nicht gibt, bringen. Sie vergißt dabei nämlich, daß die Mark zu dem Zeitpunkt, als diese Regierung antrat, nur noch 56 Pfennige wert war.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Das müssen Sie schon sagen. Sie dürfen dann nicht hingehen und erklären, Herr Müller-Hermann, wir trieben die Preise hoch oder Ertl habe die Preise hochgetrieben, wie es Herr Kollege Luda behauptet hat. Er hat doch nicht einmal die EWG-Preissenkungen zugelassen. Sie müssen dann schon mit einer Zunge und nach einem Konzept reden

    (Abg. Schulte [Unna] : Sehr richtig! Sehr wahr!)

    und dürfen nicht mit zwei verschiedenen Thesen hier bei den Hausfrauen und dort bei den Landwirten auftreten. Genauso erwarte ich, daß die verantwortlichen Finanzpolitiker der CDU/CSU einmal sagen, was mit dem 110-Milliarden-Haushalt geschehen soll, wo gestrichen werden sollte und wo wir mehr Mittel herbekommen sollen.

    (Abg. Dr. Schäfer [Tübingen]:: Fehlanzeige!)

    Das gebieten Lauterkeit und Ehrlichkeit, und so muß man doch das Geschäft betreiben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.) Das haben Sie von uns auch verlangt. Mit einem so unterschiedlichen Konzept darf man nicht auftreten. Sonst braucht man sich nicht zu wundern, wenn Demagogen mit Argumenten der Opposition ihr Geschäft machen.


    (Abg. Dr. Schäfer [Tübingen]:: Sehr richtig! — Zuruf des Abg. Dr. Ritz.)

    — Herr Ritz, ich möchte Ihnen folgendes sagen. Sie haben über die Entwicklung der Überschußbestände an Getreide in der Bundesrepublik gesprochen. Ich nenne jetzt die Zahlen, und zwar in tausend Tonnen: am 30. September 1969 3300, am 30. September 1970 1400.

    (Abg. Dr. Ritz: Das bestreiten wir nicht!)

    — Dann dürfen Sie aber nicht sagen, diese Regierung habe nichts getan. Das dürfen Sie dann nicht behaupten, sondern müssen mir wenigstens zugeben, daß das stimmt und daß es eine Tatsache ist.
    Oder nehmen wir die Butter. Als ich mein Amt am 30. September 1969 übernahm, waren es 105 000 t, jetzt sind es 17 000 t. Das müssen Sie doch zugeben und dürfen nicht sagen: Das ist alles von selbst gekommen,

    (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Der liebe Gott hat es gemacht!)

    — das hat alles der liebe Gott gemacht. Nein, so einfach ist es nicht. Dabei haben wir und, wie ich zugebe, natürlich auch die Absatzverhältnisse mitgeholfen. Ich glaube keineswegs, daß ich ein Wundermensch sei oder eine Wunderpolitik vertrete. Im Gegenteil! Aber eines will ich mir nicht nachsagen lassen, nämlich daß ich mich in diesem Jahr nicht redlich bemüht hätte, die Dinge in den Griff zu bekommen.

    (Abg. Dr. Ritz: Das bestreiten wir doch gar nicht!)

    Dabei ist etliches geschehen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine sehr verehrten Anwesenden, ich möchte gleich noch auf einige andere Punkte eingehen. Sie haben einen Entschließungsantrag vorgelegt, über den wir zu sprechen haben werden. Sie fordern darin z. B. die Anhebung des Interventionspreises für Butter. Ich habe den negativen Korrektivbetrag bei der Butter nicht eingeführt; ich habe ihn vor der Aufwertung beseitigt. Das ist doch das Faktum. Dadurch wurden die 8,5 % wiederum von 6,90 und nicht von 6,70 DM berechnet. Hier müssen Sie sich an diejenigen wenden, die den Butterpreis einmal gesenkt haben!

    (Zuruf von der SPD: Genau!)

    Hier steht: Der Zuckerrübenpreis sollte auf 7,25 DM erhöht werden. Einen solchen Antrag haben die Freien Demokraten schon einmal gestellt. Gesenkt worden ist er aber doch vor meiner Zeit. Das müssen Sie doch auch sehen. Wenn Sie mir dabei helfen können, daß wir wieder zu besseren Verhältnissen kommen, bedanke ich mich für Ihre Hilfe.

    (Abg. Dr. Ritz: Wir sitzen nicht im Ministerrat!)




    Bundesminister Ertl
    — Dazu möchte ich Ihnen noch etwas sagen, verehrter Herr Kollege Ritz, weil es sicherlich notwendig ist. Hier wurden viele Behauptungen über die allgemeine Situation aufgestellt. Ich bin der Meinung, das Schlimmste, das unserem Volk passieren könnte, wäre ein Inflation. Wir haben alle Grund, für Stabilität zu sorgen. Ich bin überzeugt, daß die Landwirtschaft mit vielen anderen mittelständischen Bereichen immer ein großes Opfer der Inflation ist. Aber auch das muß doch hier gesagt werden: im Zeitraum von 1962 bis 1964 wurde eine Preissteigerungsrate von 8,6 % festgestellt. Das ist ein Faktum. Für den Zeitraum von 1965 bis 1967 war es eine Preissteigerungsrate von 8,5 % und für den Zeitraum von 1968 bis 1970 eine solche von 8,2%. Oder habe ich vielleicht wiederum falsche Zahlen berichtet? Ich will damit nur einige Probleme anschneiden.
    Weil hier davon gesprochen wurde, was diese Regierung geleistet hat, darf ich noch einmal folgendes ganz kurz zusammenfassend feststellen.
    Erstens. Die aufwertungsbedingten Verluste der Landwirtschaft wurden voll ausgeglichen. Ich bin gerne bereit, den Beauftragten der Fraktionen das wissenschaftliche Gutachten über den Ausgleich zuzuleiten. Ich glaube, wir werden dann darüber weniger sprechen. Ich habe gestern schon bei einer anderen Gelegenheit darauf hingewiesen, und Herr Kollege Schmidt hat ebenfalls darauf verwiesen.
    Zweitens. Die strukturellen Überschüsse in der Gemeinschaft wurden durch den Einsatz erheblicher Bundesmittel beschleunigt abgebaut. Damit wurde der Preisdruck bei Überschußprodukten entscheidend gemindert. Ich komme auf meine Zahlen noch einmal zurück. Einige Vorredner haben ja schon manches klargestellt. Ich erspare mir das jetzt. Die Minderung des Preisdrucks führte z. B. dazu — Herr Kollege Ehnes, ich wiederhole das —, daß die Erzeugererlöse einschließlich Mehrwertsteuer und Aufwertungsausgleich in den ersten Monaten des laufenden Wirtschaftsjahres 1970/71 wie folgt über dem Vorjahresniveau liegen: bei Weizen um 8 DM pro Tonne, bei Roggen um 6 DM und bei Braugerste um 40 DM. Wenn Sie es noch nicht glauben, Herr Ehnes, dann bitte ich Sie, wenigstens einmal nachzulesen, was beispielsweise die Marktberichterstelle des Bayerischen Bauernverbandes, dessen Präsidium Sie angehören und dessen führendes Mitglied Sie sind, selbst bekanntgegeben hat: Nettopreis für inländische Braugerste: 44,75 DM bis 45,25 DM. Meine Herren, auch das muß hier doch einmal gesagt werden, damit man nicht dauernd Schwarzmalerei betreibt, die möglicherweise parteipolitisch angepaßt ist, die aber den Tatsachen nicht entspricht.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.) Das muß hier einfach gesagt werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Großhandelspreise!)

    — Das mag sein. Aber Sie sind ja selbst Mitglied in
    den Genossenschaften. Dann müssen sich die Bauern
    in ihren Führungsgremien selbst durchsetzen. Ich
    kann doch nicht auch noch die Verantwortung dafür übernehmen, was die Bauern von den Genossenschaften und vom Handel bekommen. Dafür gibt es jetzt ein Marktstrukturgesetz. Dann müssen Sie Erzeugergemeinschaften bilden, entsprechend verhandeln und entsprechende Abmachungen treffen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    So einfach können Sie es sich nicht machen. So geht es nicht.
    Zuletzt darf ich Sie noch an folgendes erinnern, ob es Ihnen paßt oder nicht. Ich benutze übrigens nur Material aus den Unterlagen des Bauernverbandes, weil dem besser geglaubt wird. Ich habe es auf meinem Tisch liegen lassen und lasse es gern einsehen.
    Ich habe vor mir die Entwicklung der Butterinterventionspreise. Sie haben von 6,35 DM auf 6,50 DM, 6,55 DM angezogen. Das ist ein Faktum, das ich gegenüber den Verbrauchern sogar verantworten muß. Ich verantworte es. Aber ich lasse dann hier nicht schwarzmalen, auch nicht von der CDU/CSU. Das lasse ich nicht zu.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Zum einzelbetrieblichen Förderungsprogramm brauche ich nichts zu sagen. Ich freue mich sehr, daß Herr Kollege Schmidt darauf eingegangen ist. Ich bekenne ganz ehrlich, ich habe hier vieles in Form einer Kontinuität gemacht. Mein Vorgänger hat vieles geleistet; darüber gibt es gar keinen Zweifel. Er hat sich sogar einmal über mich lustig gemacht, im „Bayernkurier" ist es nachzulesen. Aber ich bin ihm gar nicht böse. Als er nämlich damals sein Programm vorlegte, habe ich gesagt, wir sähen darin alte Bekannte und im großen und ganzen begrüßte ich es. So habe ich in der Opposition gesprochen. Ich habe gestern nachgelesen, das ist immer ganz nützlich, wie vielem ich damals in der Opposition zugestimmt habe. Darauf hat er im „Bayernkurier" geschrieben: Recht viel Besseres fällt dem Ertl ja wohl auch nicht ein, deshalb ist meine Agrarpolitik so gut. Und heute ist sie plötzlich bei Ihnen so schlecht geworden. Das verstehe ich nicht; das müssen Sie mir also deutlich machen.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Ich habe — das will ich noch einmal betonen —die Krankenversicherungslösung vorgezogen, weil ich der Meinung bin, daß es dabei um das dringendste soziale Problem geht. Dieses Problem ist zeitlich noch dringender als die momentane Anhebung der Altershilfe.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Das heißt nicht, daß die Altershilfe abgeschrieben ist. Das gleiche gilt für den Zuschuß für die Unfallversicherung.
    Die Einheitswerte bei Hopfen und Spargel, Obst und Forsten wurden gesenkt. Die Möglichkeiten der bäuerlichen Veredelungswirtschaft wurden durch Änderung des § 51 des Bewertungsgesetzes verbessert. Das Problem der Massentierhaltung ist aufgegriffen.



    Bundesminister Ertl
    Ich möchte meinem Kollegen Schiller nicht vorgreifen, aber doch sagen, daß im Rahmen der regionalen Strukturpolitik 1970 45 000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Ich weiß noch, wie groß und stolz man war — ich muß sagen: damals war das ein kühnes Beginnen —, als man die Zahl 20 000 in den Raum stellte. Jetzt sind wir bei 45 000. Sicherlich hat die konjunkturelle Lage mitgeholfen.
    In Richtung auf die Wirtschafts- und Währungsunion sind erhebliche Fortschritte erzielt worden.
    Das darf ich als kleine Einjahresbilanz hier vorlegen. Darauf hinzuweisen ist, wie ich meine, mein gutes Recht.
    Bevor ich auf die Diskussionsbeiträge eingehe, möchte ich daran erinnern, wie die Agrarpolitik noch vor einem Jahr für die CDU/CSU ausgeschaut hat, und dazu einige Zitate bringen. Zunächst zwei Sätze aus dem Arbeitsprogramm der letzten Bundesregierung für die Agararpolitik. Dort heißt es:
    Eine Anhebung der Preise für diese Produkte, insbesondere Milch und Zucker, ist erst dann wieder möglich, wenn unter Berücksichtigung des Außenhandels die Nachfrage auf Grund der Einkommens- und Bevölkerungsentwicklung die Höhe des Angebotes überschritten hat.
    — Sie sehen, wie notwendig es war, daß Ertl die Überschüsse abbauen half. Ich habe das vollzogen, was Sie gefordert haben.
    Mithin ist eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Einkommenslage durch die Preispolitik
    — so hieß es im Regierungsprogramm Ihrer Regierung, meine Herren von der Opposition —
    bei diesen Produkten in absehbarer Zeit nicht möglich.
    Das ist anscheinend vergessen worden.
    Die beschränkten preispolitischen Möglichkeiten hat mein Vorgänger durchaus gesehen. Da stimme ich ihm zu. In der Einbringungsrede zum Grünen Bericht 1968 hat er im Zusammenhang mit der Preispolitik ausgeführt, daß „einer Anpassung der Agrarpreise an die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Grenzen gesetzt sind und daß im Interesse des Marktgleichgewichts die notwendige Anpassung der Erzeugung an ,den Verbrauch allein über den Preis nicht möglich ist".
    Soweit die Feststellungen. Ich habe gestern schon die Gelegenheit wahrgenommen, darauf hinzuweisen, wie schwierig es ist, innerhalb der COPA zu einer gemeinsamen Basis zu kommen. Um wieviel schwieriger ist es dann natürlich, die unterschiedliche Interessenlage im Ministerrat zu einer Einheit zu bringen.
    Aber eines darf ich hier doch feststellen. Als ich mein Amt übernahm, lagen massive Preissenkungsvorschläge bei Getreide, bei Butter und bei Zucker vor. Es wurde aber keine Preissenkung realisiert. Vor einem Jahr hatte die Landwirtschaft Sorge vor Preissenkungen. Heute sind wir Gott sei Dank wieder so weit, daß wir Preiserhöhungen diskutieren, und zwar konkret diskutieren können.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich halte das immerhin für eine Veränderung in einem Jahr. Das muß hier einmal gesagt werden.
    Ich habe mir die CSU-Korrespondenz vom 3. März 1970 zum Marktgleichgewicht sehr gut aufgehoben. Meine sehr verehrten Kollegen von der CSU, lesen Sie einmal nach, welche Vorschläge aus Ihren Reihen zur Herstellung des Marktgleichgewichts bezüglich Preise und ähnliches mehr gemacht worden sind. Ich freue mich, daß es nicht so gekommen ist. Die Bundesregierung kann wohl beanspruchen, daß sie sich hier aktiv und mit Nachdruck in Brüssel eingesetzt hat.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Nun, ich will auf die Beschlüsse, die im Europäischen Parlament gefaßt worden sind, nicht noch einmal hinweisen, will aber einige Bemerkungen machen zu dem Arbeitsprogramm und zur Gestaltung der Agrarstrukturpolitik. In dem Arbeitsprogramm zur Agrarpolitik aus dem Jahre 1968 wurden zur einzelbetrieblichen Förderung folgende Leitlinien aufgestellt:
    Wegen der wachsenden und berechtigten Einkommensansprüche der Landwirte und der unzureichenden Möglichkeiten der Betriebsaufstockung wird ein steigender Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe nur in Verbindung mit einem außerlandwirtschaftlichen Neben- und Haupterwerb eine befriedigende Existenz finden. Die Agrarpolitik muß diesen Tatsachen durch differenzierte Maßnahmen Rechnung tragen.
    Ich meine, genau das ist das Ziel meines einzelbetrieblichen Förderungsprogramms: dem durch differenzierte Maßnahmen Rechnung zu tragen. Und ich wundere mich, warum Sie hier nicht zustimmen, warum Sie hier nicht ja sagen. Ich bin allerdings überzeugt, daß die Dinge nach dem 22. November und wenn wir erst so weit sind, daß wir die Gemeinschaftsaufgaben haben —

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    denn bis jetzt gehen ja viele Leute durch die Lande und verkünden, was sie alles verteilen, vergessen dabei aber, daß z. B. 86 % des verteilten Geldes aus dem Bundessäckel kommen und nicht aus dem Landessäckel, während dann später die Länder mit bezahlen müssen —, ganz anders ausschauen werden.
    Ich darf hier weiter zitieren, damit nichts in Vergessenheit gerät:
    Ab 1973 werden nur noch Betriebsentwicklungspläne von solchen Betrieben begutachtet, die zwei Jahre lang vor der Antragstellung Bücher geführt haben.
    Und nun, Herr Kollege Ehnes und Herr Kollege
    Niegel, passen Sie auf; das ist besonders gut für Sie,

    (Zuruf von der SPD: Ja, richtig! Der Minister kennt seine Leute, muß ich feststellen!)




    Bundesminister Ertl
    damit Sie das besser in Leserbriefen verkünden können:
    Die Investitionstätigkeit in Zu- und Nebenerwerbsbetrieben wird dagegen agrarpolitisch grundsätzlich nicht mehr gefördert.
    So das Arbeitsprogramm der vorigen Regierung, meine Damen und Herren!

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Dann können Sie nicht dauernd durch die Lande ziehen und solche Verdächtigungen ausstoßen, wie es hier ein Kollege tut, wenn er möglicherweise sogar von „Verrat" redet.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. Zuruf von der SPD: Das ist schon mehr als doppelzüngig!)

    Das muß ich sagen: Dann wäre die Revolution bei Ihnen schon längst fällig gewesen. Das muß hier einmal — es tut mir furchtbar leid — gesagt werden, weil es ja in der Tat so viel an Falschdarstellungen gibt, die man kaum mehr hinnehmen kann und zu denen sicherlich einmal eine entsprechende Richtigstellung notwendig ist.
    Es wurde mit Recht darauf hingewiesen — Herr Kollege Struve, ich bin mit Ihnen dieser Meinung —, daß wir im September 1970 einen besorgniserregenden Abfall der Erzeugerpreise gehabt haben. Diese Auffassung teile ich mit Ihnen. Aber Sie werden mir zugeben, daß das bis jetzt nur im September festzustellen ist. Wir müssen allerdings die Entwicklung der Zukunft mit Sorge betrachten. Ich weiß, wie schwierig es zur Zeit mit den Schweinen ist. Ich bin mir dessen bewußt, daß wir hier einem Zyklustal entgegengehen. Ich habe von mir aus veranlaßt, was zu veranlassen ist, und ich werde den Markt sehr vorsichtig und sehr aufmerksam verfolgen.
    Sie wissen — das möchte ich hier auch einmal sagen —: Erstmals sind heuer im September auch in Norddeutschland die Bullen durch die Einfuhr- und Vorratsstelle herausgenommen worden. In dieser Woche wird in Süddeutschland interveniert, und ich habe mir sagen lassen, daß dadurch mindestens in Augsburg gestern die Preise wieder stabilisiert worden sind. Allerdings: Wunder wirken von heute auf morgen kann ich nicht.
    Dafür, daß im nächsten Jahr 2,6 Millionen Schweine mehr angeliefert werden, trägt der Minister sicherlich nicht allein die Verantwortung, sondern das ist eine Frage, bei der man sich wirklich überlegen muß, wie man einmal von dieser scheußlichen Zyklusentwicklung herunterkommt. Dabei gebe ich auch offen zu, daß mir der rasante Produktionsanstieg in Belgien und Holland große Sorge macht, und ich werde das auch zur gegebenen Zeit bei der nächsten Besprechung des Ministerrats anbringen. Denn es geht nicht, daß sich ein Partner permanent marktorientiert verhält und die anderen Partner nicht. Aber auch hier bin ich dabei, verschiedene Probleme zu lösen.
    Es ist schon auf die Beteiligung der Freien Demokraten hingewiesen worden. Beim Anhören des Referats meines Kollegen Ehnes habe ich mir gesagt, wenn es so wäre, wie er es darstellt, würde ich an mir selbst verzweifeln und sicherlich auch die Konsequenzen ziehen. Er sagte, ich hätte eine Situation übernommen, in der es kostendeckende Preise für die Landwirtschaft gegeben habe, wo noch und noch gefördert worden sei, wo die Bauern geradezu eine Uberfülle von Förderung bekommen hätten. Da muß ich fragen, wieso ich bei den Förderungsmaßnahmen einen Bauchladen übernommen habe. Nur eben dadurch, daß diese 700 Millionen DM — —

    (Zuruf des Abg. Dr. Ritz.)

    — Kollege Ritz, auch wenn es Ihnen nicht paßt, es ist ein Faktum, daß wir die Förderungsmittel und damit auch die Überhänge beseitigen konnten, weil wir diese 700 Millionen DM mehr zur Verfügung gestellt haben. Das darf und muß doch einmal gesagt werden. Man darf dann ,doch nicht dauernd hergehen und sagen, das sei etwas Selbstverständliches. Mit dem Bauernverband haben wir nur 500 Millionen DM abgesprochen. So war das Abkommen vor der Wahl. 700 Millionen DM sind daraus geworden. Ich bin aber überzeugt, wenn ich heute 700 Millionen DM gebe, dann heißt es morgen 2 Milliarden DM, und wenn ich 2 Milliarden DM habe, heißt es 4 Milliarden DM. Ich kann machen, was ich will, ich werde es immer falsch machen, weil die Richtung nicht paßt!

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zuruf von der SPD: Genau, der Sack wird immer größer!)

    Das ist es, und das kann einen fast umbringen, ein Umstand, der einem weiß Gott sehr an die Nerven gehen kann.
    Ich darf daran erinnern — auch das ist nachzulesen —, die sterilste Agrarpreisperiode, die es je gegeben hat, war die Periode von 1957 bis 1961. Da hat eine einzige Fraktion die absolute Mehrheit gehabt, meine Herren, Sie von der CDU/CSU. Da gab es keine Milchpreiserhöhung, da gab es nichts. Sie können ,das alles nachlesen. Erst als die Freien Demokraten wieder in die Regierung eintraten, ist wieder eine Milchpreiserhöhung erfolgt, dann wurde um den Zuckerrübenpreis gekämpft und anderes mehr. Wenn schon, dann wollen wir immer bei der lauteren Wahrheit bleiben und nicht so tun, als ob man selbst alles in Butter gehabt hätte

    (Zuruf von der SPD.)

    und nun plötzlich der Versuch gemacht würde, was gut gemacht worden ist, schlechter zu machen. Das soll kein Eigenlob sein, meine sehr verehrten Anwesenden. Die Lage ist ernst, und mir wäre sicherlich manches so lieber, wie es momentan ist, auf dem strukturellen Sektor, auf dem Preissektor und anderes mehr.
    Sie alle kennen mit mir — das haben Sie auch zugegeben — die Schwierigkeiten, die sich nun einmal zwangsläufig aus der Konstruktion der EWG und den Verpflichtungen politischer Art, die wir eingegangen sind, ergeben. Ich habe erst vor kurzem meine Rede nachgelesen, die ich als erste hier in diesem Hohen Hause im Jahre 1962 gehalten habe. Ich habe damals gesagt: Ist es richtig, einseitig Agrarmarktordnungen ,aufzubauen und nicht gleichzeitig mit der Wirtschafts- und Währungs-



    Bundesminister Ertl
    union zu beginnen? Diese Regierung hat doch seit Den Haag begonnen, erstmals Fortschritte auf dem Wirtschafts- und Währungssektor zu machen. Das letzte Jahrzehnt war das Jahrzehnt einer isolierten Politik der Agrarmarktordnungen, und zwar unter der These: Frankreich das Agrargeschäft, Deutschland das Industriegeschäft. Man kann über diese These denken, wie man will, ich habe sie mir nicht zu eigen gemacht, ich will über sie auch nicht diskutieren, aber unter dieser These wurde doch das Konzept der Agrarmarktordnungen gemacht und beschlossen. Jetzt, wo die Regierung hergeht, den währungs- und wirtschaftspolitischen Gleichklang zu vollziehen, stellt man die Behauptung auf, man mache keinen Versuch, endlich auch zu einer Kosten- und Wettbewerbsharmonisierung zu kommen. In diesem Herbst ist zum erstenmal beschlossen worden, einen Beihilfenkatalog für alle Produkte auszulegen, weil man eine gemeinsame Agrarpolitik auf die Dauer nur machen kann, wenn die Beihilfen koordiniert werden; das ist eine Selbstverständlichkeit. In einem Jahr kann man zwar arbeiten, aber nicht alles lösen; das muß ich hier auch einmal sagen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Das gilt auch für die Frage ,des Eigentums. Herr Kollege Ehnes, ich könnte auch sagen, ich habe die Entwürfe gelesen, die zum CDU-Programm eingereicht wurden. Was soll ,das?

    (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen}: Das ist hochinteressant!)

    Ich könnte darüber etwas sagen. Ich könnte auch einige Leute aus München zitieren, Herr Kollege Ehnes, und zwar dazu, was sie zum bäuerlichen Eigentum sagen. Auch im Hinblick auf das Städtebauförderungsgesetz könnte ich etwas zitieren. Ebenfalls kann ich Namen von Personen dazu nennen, und zwar auch aus der CSU, die ganz anderer Meinung sind als Herr Gleissner und 'die sagen: Was interessiert uns schon Herr Gleissner! Dies und ähnliches mehr höre ich oft in Diskussionen. Aber was soll das?
    Ich kann Ihnen nur sagen, was in der Regierungserklärung des Bundeskanzlers auf Grund einer Großen Anfrage ausgeführt wurde. Da heißt es, daß es die breite Streuung des privaten Eigentums zu fördern und den bäuerlichen Bodenbesitz zu wahren gilt. Dafür möchte ich auch den Beweis vorlegen. Vergleichen Sie das Städtebauförderungsgesetz, das hier durch meine Mitwirkung, mit dem Städtebauförderungsgesetz, das durch Ihre Mitwirkung zustande gekommen ist. Dort können Sie einen Vergleich bezüglich der Wahrung des bäuerlichen Bodenbesitzes anstellen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Das will ich Ihnen sehr gern in einer Synopse vorlegen.
    Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich weiß schon — —

    (Abg. Dr. Ritz: Sie haben unseren Entwurf offensichtlich nicht gelesen!)

    — Doch, den habe ich sehr wohl gelesen.

    (Abg. Dr. Ritz: Unseren Entwurf haben Sie mitgestaltet?)

    — Ich spreche von dem Entwurf der Regierung Kiesinger. Ich glaube, es war Ihr Bundeskanzler, der — —(Abg. Stücklen: Der Entwurf ist doch gar
    nicht verabschiedet worden!)
    — Wissen Sie, das sind immer so schöne Märchen. Bei Ihnen ist immer nichts verabschiedet worden und dergleichen mehr. Fest steht auf jeden Fall, Herr Kollege Stücklen, daß Ihre Minister diesem Entwurf zugestimmt haben. Das ist Tatsache.

    (Abg. Stücklen: Der Entwurf ist nie im Kabinett zur Abstimmung gekommen!)

    — Den gibt es doch als Drucksache! Herr Kollege Stücklen, behaupten Sie doch nicht Sachen, die nicht stimmen; ich bitte Sie vielmals! Es gibt doch den Entwurf des Städtebauförderungsgesetzes der Regierung Kiesinger als Drucksache!

    (Abg. Stücklen: Darüber ist gar nicht abgestimmt worden!)

    — Wissen Sie, was Sie jetzt betreiben, ist beinahe mehr als Dialektik. So schnell kann man sich nicht aus der Verantwortung herausmogeln; das geht nicht, verehrter Kollege. Man muß zu den Taten stehen, im Guten wie im Schlechten, und darf nicht versuchen, sich permanent herauszumogeln. Das ist kein guter Stil.
    Mit Recht wurde die Frage des Landauffangs und der Landverwertung sowie der Abfindung der weichenden Erben angesprochen. In meinem Hause wurden in Übereinstimmung mit den Herren Agrarministern der Länder zwei Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit Lösungsmöglichkeiten zu den Problemen Landauffang und -verwertung, Bodenfonds und Abfindung weichender Erben befassen. Ich habe meinen Herren Kollegen zugesagt, daß Sie über das Ergebnis der Untersuchung dieser Arbeitsgruppe unterrichtet werden.
    Auf Antrag der FDP im Ernährungsausschuß wird außerdem heute dem Deutschen Bundestag ein Entschließungsantrag zur Beschlußfassung vorgelegt, der etwa folgendes vorsieht: Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Deutschen Bundestag bis zum 31. März 1971 darüber Bericht zu erstatten, welche Maßnahmen getroffen werden sollten, um die Inanspruchnahme von Landabgaberenten, Prämien und Nachversicherungszuschüssen auch in den Fällen sicherzustellen, wo sich weder ein Käufer noch ein Pächter findet.

    (Abg. Dr. Ritz: Das war aber unser Antrag! Den hatten wir schon gestellt! Er ist aber im Ausschuß abgelehnt worden!)

    Weil ich schon bei dem einzelbetrieblichen Förderungsprogramm bin, noch etwas zur Zielschwelle. Auch die Schweiz hat ähnliche Vorstellungen: Offenlegung der Vermögensverhältnisse, dann Möglichkeit der Betriebsentwicklung. Ähnliche Regelungen gibt es in Großbritannien und in Frankreich. Dort



    Bundesminister Ertl
    werden genaue Größen verlangt und ähnliches mehr. Ich wollte das hier nur sagen.
    Im übrigen fällt mir in diesem Zusammenhang der „Milchwirtschaftliche Informationsdienst" ein. Ich habe ihn doch bei mir, weil in ihm auch ganz Interessantes zu lesen ist. Herr Kollege Ehnes, ich nehme an, daß Sie diese Zahlen — da Ihr Parteifreund und mein verehrter Kollege im Bayerischen Landtag, Nüssl, Ihr Vorsitzender ist — für richtig halten. Im September-Bericht werden z. B. folgende Durchschnittsauszahlungspreise für Milch mit 3,7 % Fettgehalt genannt: August 1968 36,48 DM, August 1969 37,27 DM und August 1970 36,51 DM. Wenn Sie dann noch den Flächenausgleich hinzurechnen —ihn wollen Sie ja immer gern unterschlagen —, werden Sie feststellen, daß Sie mindestens auf die Zahl von August 1969 kommen; Sie kommen sogar darüber.
    Weil der Kollege Kiechle da ist, will ich auch die Zahlen des Milchwirtschaftlichen Vereins für das Emmentaler Gebiet nennen. Ich weiß, daß man das nicht gerne hören will, denn es paßt nicht in die Schwarzmalerei.

    (Zuruf von der SPD: Es tut aber gut!)

    Die Zahlen lauten: August 1968 37,64 DM, August 1969 40,01 DM und August 1970 40,71 DM. Und dann kommt noch der Flächenausgleich hinzu.
    Meine Damen und Herren, man muß bei der Wahrheit bleiben und darf die Wahrheit nicht verdrehen. Ich bin nicht stolz auf diesen Einkommensausgleich. Er war für mich eine Kompromißformel. Er deckt, glaube ich, die Einkommensverluste der Landwirtschaft ab und ist somit ein Beitrag zur Stabilität. Deshalb kann man diesen Einkommensausgleich - ich wiederhole es — niemals als Subvention für die Landwirtschaft bezeichnen. Es handelt sich hier vielmehr um eine volkswirtschaftliche Leistung für die Gesamtheit im Interesse der Stabilität.
    Daß es gar nicht so schlecht ist, wie viele es darstellen, möchte ich hier wie folgt belegen. Ein bedeutender Mann des Deutschen Bauernverbandes hat dazu aufgefordert, pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche eine D-Mark für einen Kampffonds zu erheben, um also die Bevölkerung aufzuklären und über die Planungen zu unterrichten. Er schreibt — ich zitiere jetzt wörtlich —:
    Wir haben uns reiflich überlegt, ob wir unseren Mitgliedern diese Sonderleistung zumuten können. Wir sind aber zu dem Ergebnis gekommen, daß unsere Bitte angesichts der weiteren Auseinandersetzungen auf nationaler und internationaler Ebene und des vom Bauernverband durchgesetzten DM-Aufwertungsverlustausgleichs in Höhe von rund 70 DM pro Hektar Getreide und Grünlandfläche, von rund 108 DM für Hackfrüchte,
    — Obst ist dabei vergessen worden — den sie im Spätsommer erhalten,
    — sie haben ihn sogar schon im Frühsommer erhalten —
    notwendig und zumutbar ist.
    Insoweit habe ich immerhin mitgeholfen, den Kampffonds für die deutsche Landwirtschaft zu finzieren. Das freut mich sehr. Ich glaube, daß ich damit auch einen konstruktiven Beitrag zur Aufklärung der Öffentlichkeit geleistet habe. Ich hoffe nur, daß man die Mittel aus dem Fonds dann auch entsprechend verwendet.

    (Abg. Niegel: Mittelfranken!)

    — Es wäre sehr nützlich, wenn Sie zur Aufklärung in Mittelfranken etwas beitrügen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Herr Kollege Niegel, Sie können sich so große Verdienste im Hinblick auf eine Versachlichung der Auseinandersetzungen erwerben.
    Herr Kollege Ehnes, Sie haben gefragt — ich möchte dieser Frage nicht ausweichen —, wie es mit den Förderungsmöglichkeiten ausschaut. Die Finanzierung von Investitionen in Höhe von 1000 DM sah bisher folgendermaßen aus: 250 DM Eigenmittel, 150 DM Investitionsbeihilfe, 600 DM zu einem auf 4 % verbilligten Zins. Ich möchte übrigens betonen, daß ich mit einer Zinsverbilligung um 4% nicht unbedingt zufrieden bin. Sie wissen, daß ich den Versuch gemacht habe, in einem Brief an die Länderminister zu erkunden, ob man nicht eine andere Lösung finden kann. Im Bundesrat haben die Landesfinanzminister eine weitere Ausdehnung der Zinsverbilligungsmarge unisono abgelehnt. Daß muß einmal festgestellt werden, damit nicht immer mit verschiedenen Karten gespielt wird. Wie gesagt, wir werden die Gemeinschaftsaufgabe haben, und dann werden wir sehen, wie wir gemeinsam mit den Ländern vorwärtskommen.
    Bei kleinen Investitionen wirkte sich die Gewährung einer Investitionsbeihilfe günstiger auf die Finanzierung aus als bei hohen und langfristigen Investitionen. Es muß deshalb festgestellt werden, daß für niedrigere Investitionen mit kurzen Laufzeiten, insbesondere für Maschinen, Ihre Rechnung, Herr Kollege Ehnes, richtig ist. Mit steigender Investitionssumme und mit steigender Laufzeit wird jedoch die Finanzierung nach dem neuen Förderungsprogramm günstiger als die bisherige Finanzierung über Investitionsbeihilfen und Zinsverbilligung. Bei den besonders teuren Investitionen sind durch Gewährung von öffentlichen Darlehen, die im Vergleich zur Vergangenheit erhöht wurden, Verbesserungen erzielt worden. Von einer Verschlechterung kann daher nicht gesprochen werden.

    (Beifall bei der FDP.)