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    Deutscher Bundestag 75. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg Schoettle 4131 A Eintritt des Abg. Anbuhl in den Bundestag 4131 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . 4131 B Vorverlegung der Frist für die Einreichung von Fragen zur Fragestunde . . . . 4131 B Amtliche Mitteilungen 4131 B Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP betr. Berechnung des Verhältnisses der Stärke der einzelnen Fraktionen bei der Zusammensetzung des Ältestenrates und der Ausschüsse sowie die Regelung des Vorsitzes in den Ausschüssen (Drucksache VI/1354) in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP betr. Mitgliederzahl in den Ausschüssen (Drucksache VI/ 1355) Rasner (CDU/CSU) 4132 B Schulte (Unna) (SPD) 4132 C Mertes (FDP) . . . . . . . . 4132 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Bundeskindergeldgesetzes (Drucksache VI/939); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1263), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/1204 — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/86); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/1204) — Zweite Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/903) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/1204) — Zweite Beratung Frau Stommel (CDU/CSU) 4133 C, 4135 C Hauck (SPD) . . . . . 4135 B, 4147 A Köster (CDU/CSU) . . 4135 D, 4150 B Frau Eilers (SPD) 4138 C Frau Strobel, Bundesminister . . 4140 D, 4149 B Krall (FDP) 4141 A Dasch (CDU/CSU) 4141 D Schmidt (Kempten) (FDP) 4143 A, 4148 C Baier (CDU/CSU) . . . . . . . 4143 D Burger (CDU/CSU) . . . . . . . 4145 A Begrüßung einer Delegation der Koreanischen Nationalversammlung unter Leitung ihres Vizepräsidenten Chang . . . 4143 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Rechts der gesetzlichen Krankenversicherung (Zweites Krankenversicherungsänderungsgesetz) (Drucksache VI/1130); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 GO (Drucksache VI/1362), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen VI/1297, zu VI/1297) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Fortführung der Krankenversicherungsreform (CDU/CSU) (Drucksache VI/726) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen VI/1297, zu VI/1297) — Zweite Beratung Killat-von Coreth (SPD) 4152 D Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 4154 A, 4166A Dr. Schmid, Vizepräsident . . . 4156 A, B, 4162 A Dr. Schellenberg (SPD) . 4156 A, 4159 A, 4162C, 4164B, 4166C Ruf (CDU/CSU) . . . . 4156 D, 4160 A Müller (Remscheid) (CDU/CSU) . . 4164 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 4164 C Arendt, Bundesminister 4166 D Absetzung des Punktes 12 von der Tagesordnung 4164 B Entwurf eines Zweiten Wohngeldgesetzes (Drucksache VI/ 1116) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1365), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Städtebau und Wohnungswesen (Drucksache VI/ 1310) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München], Dr. Schmidt [Wuppertal], Rollmann, Orgaß, Dr. Probst, Müller [Berlin], Wohlrabe u. Gen.) (Drucksache VI/2) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Städtebau und Wohnungswesen (Drucksache VI/ 1310) — Zweite Beratung — und mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Städtebau und Wohnungswesen über den Dritten Bericht der Bundesregierung über die in den einzelnen Ländern gemachten Erfahrungen mit dem Wohngeldgesetz (Drucksachen VI/378, VI/1325) Geisenhofer (CDU/CSU) 4169 B, 4177 A Frau Meermann (SPD) . . 4170 A, 4174 B, 4179 D, 4182 A Erpenbeck (CDU/CSU) . . 4130 B, 4175 B, 4176 B, 4183 B Orgaß (CDU/CSU) . . . . . . . 4170 D Ravens (SPD) . . . . . . . . . 4173 D Wurbs (FDP) 4135 B, 4181 B Bäuerle (SPD) . . . . . . . . 4176 C Mick (CDU/CSU) . . . . . . 4179 A Dr. Lauritzen, Bundesminister . . . 4184 A Fragestunde (Drucksache VI/1339) : Frage des Abg. Hirsch (SPD) : Zulassung von Beamten des mittleren Dienstes zu einer Laufbahn des gehobenen Dienstes Genscher, Bundesminister . . . . 4185 D Fragen des Abg. Dr. Gruhl (CDU/CSU) : Schädigung der Gewässer durch den Phosphatanteil der Waschmittel — Novellierung des Detergentiengesetzes Genscher, Bundesminister . . . 4186 B, C Dr. Gruhl (CDU/CSU) 4186 C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . 4186 C Fragen des Abg. Schröder (Wilhelminenhof) und Dr. Ritz (CDU/CSU) : Bau einer Rohrleitung für die Einleitung von Abwässern in die EmsDollart-Bucht Genscher, Bundesminister . . 4187 A, C, D, 4188 A Dr. Ritz (CDU/CSU) 4187 B Seiters (CDU/CSU) 4187 C Dr. Frerichs (CDU/CSU) . . . . 4187 D Bittelmann (CDU/CSU) . . . . 4187 D Fragen des Abg. Dr. Müller (Mülheim) (SPD) : Durchführung von Kleider- und Altmaterialsammlungen durch private Unternehmen Genscher, Bundesminister . . . 4188 A, B Fragen des Abg. Dr. Kempfler (CDU/CSU) : Verbot von Vereinen, deren Zweck und Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen und sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung richten Genscher, Bundesminister . . . 4188 C, D, 4189 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) 4188 D, 4189 A Frage des Abg. Dröscher (SPD) : Anrechnung von bei Stationierungsstreitkräften verbrachten Dienstzeiten auf die Bewährungszeit Genscher, Bundesminister . . 4189 B, D Dröscher (SPD) . . . . . . 4189 C, D Fragen des Abg. Dr. Weber (Köln) (SPD) : Ermittlung des Einheitswertes bei Neubzw. Wiederaufbauten von Wohnhäusern Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 III Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 4190 A, B, C Dr. Weber (Köln) (SPD) . . . . 4190 C Frage des Abg. Dr. Warnke (CDU/CSU) : Zusage des Bundesfinanzministers betr. Erhöhung des Arbeitnehmerfreibetrags im Grenzland Dr. Reischl, Parlamentarische Staatssekretär 4190 D, 4191 A, B, C, Dr. Warnke (CDU/CSU) . . . . . 4191 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 4191 B Dr. Kreutzmann (SPD) 4191 C Frage des Abg. Engelsberger (CDU/CSU) : Ermäßigung der Umsatzsteuer bezüglich des Verzehrs von Lebensmitteln in Hotels und Gaststätten Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 4191 D, 4192 A, B, C Engelsberger (CDU/CSU) . . . 4192 A Ollesch (FDP) 4192 B Fragen des Abg. Geldner (FDP) : Wirtschaftliche Lage des Fremdenverkehrs nach der D-Mark-Aufwertung — Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 4192 C, D Geldner (FDP) 4192 D Fragen des Abg. Dr. Ahrens (SPD) : Unterschiedliche zollrechtliche Behandlung von Zivilisten und Soldaten beim Besuch Helgolands Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 4191 A, C Dr. Ahrens (SPD) . . . . . . 4193 C Frage des Abg. Schlee (CDU/CSU) : Erhöhung der steuerfreien Pauschbeträge für Körperbehinderte und Hinterbliebene Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 4193 D Frage des Abg. von Bockelberg (CDU/ CSU) : Neuregelung der steuerlichen Behandlung von Reisekosten und Reisekostenvergütungen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 4194 B, C, D von Bockelberg (CDU/CSU) . . . . 4194 C Ott (CDU/CSU) . . . . . . . . 4194 C Frage des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Unterschied zwischen dem MansholtPlan und dem einzelbetrieblichen Förderungsprogramm des Bundesernährungsministeriums Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 4194 D, 4195 C, D, 4196 A Niegel (CDU/CSU) 4195 B, C Dröscher (SPD) . . . . . . . 4195 D Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . 4196 A Fragen des Abg. Biehle (CDU/CSU) : Verbilligte Butter für Rentner Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 4196 B, C, 4197 A Biehle (CDU/CSU) . . . 4196 C, 4197 A Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU) : Zeitpunkt der Anhebung des Trinkmilchpreises Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 4193 A, C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 4197 B Frage des Abg. Dasch (CDU/CSU) : Erzeugerpreise für Hähnchen Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 4197 C, 4198 A, B, C Dasch (CDU/CSU) . . . . . . 4197 D Höcherl (CDU/CSU) 4198 B Dr. Ritz (CDU/CSU) 4198 B Dr. Reinhard (CDU/CSU) 4198 C Fragen des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Wahlbrief des Staatssekretärs Dr. Griesau an die hessischen Landwirte Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 4198 D, 4199 A, B, C 4200 A, B Höcherl (CDU/CSU) . . . 4199 A, B, C Welslau (SPD) . . . . . . . 4199 C Niegel (CDU/CSU) 4200 A Ehnes (CDU/CSU) 4200 A Dr. Ritz (CDU/CSU) 4200 B IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 Begrüßung des Präsidenten und einer Delegation des Finnischen Reichstags . . . Große Anfrage betr. Verbrechensbekämpfung (Abg. Benda und Fraktion der CDU/ CSU) (Drucksachen V1/703, VI/871) in Verbindung mit Beratung des Sofortprogramms der Bundesregierung zur Modernisierung und Intensivierung der Verbrechensbekämpfung (Drucksache VI/ 1334) Benda (CDU/CSU) . . . 4200 C, 4229 C von Hassel, Präsident 4208 A Pensky (SPD) . . . . . . .. . 4208 A Genscher, Bundesminister . . . 4214 D Dr. Strelitz, Minister des Landes Hessen 4218 B Dr. Rutschke (FDP) 4220 D Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 4222 C Sieglerschmidt (SPD) 4228 A Dorn (FDP) 4231 C Begrüßung des Präsidenten des Europäischen Parlaments . . . . . . . . . 4214 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksache VI/ 1098) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1292), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V1/1214) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . . .4234 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 (Abg. Krammig, Brück, Porzner, Dr. Slotta, Frau Funcke und Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache V1/908) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/1291), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/ 1192) — Zweite und dritte Beratung — 4234 C Entwurf eines Gesetzes über das Zollkontingent für feste Brennstoffe 1971, 1972, 1973, 1974 und 1975 (Drucksache V1/933) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache VI/1330) — Zweite und dritte Beratung — 4234 D Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Soldatengesetzes (Drucksache VI/938) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. .§, 96 GO (Drucksache VI/1290), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V1/1228) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 4235 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Statistik der Bevölkerungsbewegung und die Fortschreibung des Bevölkerungsstandes (Drucksache VI/1008); Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache V1/1280) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 4235 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Bodennutzungs- und Ernteerhebung (Drucksache VI/1134); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache VI/1283) — Zweite und dritte Beratung — 4235 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft über den Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. mittelfristige Finanzplanung (Ausbau und Neubau von Hochschulen) (Drucksachen W425, VI/957) . . . . . . . . . . 4235 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft über den Antrag der Abg. Dr. Martin, Dr. Reinhard, Dr. Preiß und Fraktion der CDU/CSU betr. Lage der landwirtschaftlichen Fakultäten (Drucksachen V1/156, VI/958) . . . 4235 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Vorschläge der EG-Kommission für den Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Aufstellung der Grundregeln für die Lieferung von Butter und Magermilchpulver an unterentwickelte dritte Länder, an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und an die Joint Church Aid den Entwurf einer Entschließung des Rates über die Finanzierung der Lieferung von Butter und Magermilchpulver an Entwicklungsländer den Entwurf eines Beschlusses des Rates betreffend die Aushandlung der verschiedenen Verträge mit einigen Entwicklungsländern, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz und der Joint Church Aid eine Richtlinie (EWG) des Rates zur Änderung der Richtlinien des Rates vom 14. Juni 1966 über den Verkehr mit Betarübensaatgut, über den Verkehr mit Futterpflanzensaatgut, über den Verkehr mit Getreidesaatgut, über den Verkehr mit Pflanzkartoffeln und vom 30. Juni 1969 über den Verkehr mit Saatgut von Öl- und Faserpflanzen eine Verordnung des Rates über die Differenzierung der Erstattung bei der Ausfuhr von Kaseinaten Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 V eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 132/67/ EWG zur Festlegung der Grundregeln für die Intervention bei Getreide eine Verordnung (EWG) des Rates zur Aufstellung von Grundregeln über die Lieferung von butter oil in die Türkei den Entwurf einer Entschließung des Rates über die Finanzierung und Lieferung von Butter, butter oil und Magermilchpulver an Peru, Rumänien und die Türkei eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen über die Finanzierung der Interventionsausgaben auf dem Binnenmarkt eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie des Rates vom 9. April 1968 über den Verkehr mit vegetativem Vermehrungsgut von Reben (Drucksachen VI/699, VI/9911, VI/994, VI/1088, VI/1090, VI/1093, VI/1104, VI/ 1251) 4236 A Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für den Entwurf einer Verordnung (Euratom) des Rates zur Änderung der Regelung der Bezüge und der sozialen Sicherheit der Atomanlagenbediensteten der Gemeinsamen Kernforschungsstelle, die in der Bundesrepublik Deutschland dienstlich verwendet werden (Drucksachen VI/993, VI/1254) 4236 B Sammelübersicht 11 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen und systematische Ubersicht über die beim Bundestag in der Zeit vom 20. 10. 1969 bis 30. 9. 1970 eingegangenen Petitionen (Drucksache M/ 1319) 4236 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Abg. Dr. Häfele und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache VI/1255) — Erste Beratung — 4236 D Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Eignungsübungsgesetzes (Drucksache VI/ 1314) — Erste Beratung — . . 4236 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 22. April 1968 über die Rettung und Rückführung von Raumfahrern sowie die Rückgabe von in den Weltraum gestarteten Gegenständen (Drucksache VI/1322) — Erste Beratung — 4236 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Knappschaftsrentenversicherungs-Neuregelungsgesetzes (Abg. Dr. Schellenberg, Müller [Remscheid], Schmidt [Kemp- ten], Ruf, Liehr, Dr. Götz, Urbaniak und Gen.) (Drucksache VI/1244) — Erste Beratung — 4236 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung sozial- und beamtenrechtlicher Vorschriften über Leistungen für verheiratete Kinder (Drucksache VI/1316) — Erste Beratung — 4237 A Absetzung des Punktes 23 von der Tagesordnung 4237 C Antrag des Bundesministers für Finanzen betr. Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaft „Dönche" in Kassel an die Stadt Kassel (Drucksache VI/ 1295) . . 4237 C Nächste Sitzung 4237 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 4239 A Anlagen 2 und 3 Änderungsanträge Umdrucke 75 und 76 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Bundeskindergeldgesetzes (Drucksachen VI/86, VI/903, VI/939, VI/1204) 4239 B Anlage 4 Änderungsantrag Umdruck 74 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Krankenversicherungsänderungsgesetzes (Drucksachen VI/726, VI/1130, VI/1297, zu VI/1297) 4239 D Anlagen 5 bis 7 Änderungsanträge Umdrucke 77 bis 79 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes (Drucksachen VI/1116, VI/1310) . . . . . . . . 4240 A Anlagen 8 und 9 Änderungsanträge Umdrucke 82 und 83 zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes (Drucksachen VI/1116, VI/1310) 4241 D Anlagen 10 und 11 Entschließungsanträge Umdrucke 80 und 84 zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes (Drucksachen VI/1116, VI/1310) . . . . . . . 4242 B Anlage 12 Antrag Umdruck 81 zur Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Verbrechensbekämpfung (Drucksachen VI/703, VI/871) 4242 C VI Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 Anlage 13 Schriftliche Antwort auf die Zusatzfrage des Abg. Pawelczyk zu einer Mündlichen Frage betr. Ausbildung von Offizieren mit einen Hochschulstudium an der Führungsakademie der Bundeswehr . . . . 4243 B Anlage 14 Schriftliche Antwort auf die Zusatzfrage des Abg. Dr. Jenninger zu seiner Mündlichen Frage betr. Unabkömmlichstellung landwirtschaftlicher Betriebshelfer . . . 4243 C Anlage 15 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Häfele betr. Gnadengesuch für den seit Kriegsende in Italien inhaftierten Herbert Kappler 4243 D Anlage 16 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Stücklen betr. Vogelfang in Italien 4244 A Anlage 17 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Gallus betr. Rückforderung von Bagatellbeträgen bei der Abwicklung der Dieselkraftstoffverbilligung 4244 C Anlage 18 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Walkhoff betr. Erschwerung der Entwicklung sicherer Wagen und der Abgasentgiftung durch die gegenwärtige Besteuerung . . . . .. . . 4244 D Deutscher Bundestag—6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 4131 75. Sitzung Bonn, den 4. November 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 4239 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Adams *** 4. 11. Amrehn ' 5. 11. Dr. Artzinger *** 6. 11. Bals' 4. 11. Bauer (Würzburg) * 5.11. Blumenfeld * 5.11. Draeger* 4.11. Dr. Erhard 6.11. Lemmrich * 4.11. Lenze (Attendorn) * 4.11. Pöhler * 4. 11. Dr. Rutschke * 5. 11. Dr. Schulz (Berlin) * 5.11. Dr. Dittrich *** 6.11. von Fircks 4.11. Frau Geisendörfer 4.11. Haar (Stuttgart) 4.11. Dr. Hallstein 6.11. Dr. Hein 13.11. Frau Herklotz ** 6.11. Dr. Jahn (Braunschweig) * 4.11. Frau Krappe 6.11. Müller (Aachen-Land) *** 4.11. Richarts 6.11. Pieroth 4.11. Dr. Rinsche 4.11. Dr. Schmidt (Wuppertal) 4.11. Dr. Schmücker 10.11. Schneider (Königswinter) 4.11. Schonhofen 6.11. Dr. Schröder (Düsseldorf) 4. 11. Dr. Starke (Franken) 6.11. Unertl 6.11. Steiner 6.11. Dr. Strauss 5. 11. Wilhelm 6. 11. Zoglmann 4.11. b) Urlaubsanträge Dr. Götz 30. 11. Anlage 2 Umdruck 75 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Bundeskindergeldgesetzes, - Drucksachen VI/86, VI/903, VI/939, VI/1204 -. *Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates "* Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 3 erhält Nummer 1 folgende Fassung: 1. Dem § 183 Alps. 5 wird folgender Satz angefügt: „Bei der Kürzung bleibt von der Rente ein Betrag in Höhe des Kindergeldes außer Betracht, das ohne Anwendung des § 8 Abs. 1 des Bundeskindergeldgesetzes für die Kinder der Rentenberechtigten zu zahlen wäre."' Bonn, den 3. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Wehner und Fraktion Schmidt (Kempten) und Fraktion Anlage 3 Umdruck 76 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Bundeskindergeldgesetzes - Drucksachen VI/86, VI/903, VI/939, VI/ 1204 -. Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 Nr. 6 erhält § 20 Abs. 1 folgende Fassung: „ (1) Das Kindergeld beträgt für das zweite Kind 25 Deutsche Mark, für das dritte Kind 60 Deutsche Mark, für das vierte Kind 70 Deutsche Mark, für das fünfte und jedes weitere Kind je 80 Deutsche Mark monatlich." 2. In Artikel 3 Nr. 2 erhält § 583 Abs. 2 Satz 1 erster Halbsatz folgende Fassung: „ (2) Die Kinderzulage beträgt monatlich mindestens für das zweite Kind 25 Deutsche Mark. für das dritte Kind 60 Deutsche Mark, für das vierte Kind 70 Deutsche Mark, für das fünfte und jedes weitere Kind je 80 Deutsche Mark". Bonn, den 3. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Umdruck 74 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP zur zweiten Beratung des Zweiten Krankenversicherungsänderungsgesetzes - Drucksachen VI/726, VI/1130, VI/ 1297, zu VI/ 1297 -. 4240 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 (A) Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 wird hinter Nummer 10 folgende Nummer 10 a eingefügt: ,10 a. § 199 Abs. 1 Satz 2 und 3 erhält folgende Fassung: „Für diese Zeit wird Krankenhauspflege nicht gewährt. § 184 Abs. 5 gilt entsprechend." ' Bonn, den 2. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Wehner und Fraktion Schmidt (Kempten) und Fraktion Anlage 5 Umdruck 79 Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes — Drucksachen V1/1116, VI/1310 —. Der Bundestag wolle beschließen: Zu §2 1. In der Anlage 4 werden die Zahlen 40 60 80 bis bis bis 60 80 100 31 51 71 27 47 67 23 43 63 19 39 59 15 35 55 11 31 51 6 26 46 21 41 17 37 12 32 7 27 22 17 12 7" ersetzt durch die Zahlen 40 50 60 70 80 90 bis bis bis bis bis bis 50 60 70 80 90 100 26 36 46 56 66 76 22 32 42 52 62 72 18 28 38 48 58 68 14 24 34 44 54 64 10 20 30 40 50 60 6 16 26 36 46 56 11 21 31 41 51 6 16 26 36 46 12 22 32 42 40 50 60 70 80 90 bis bis bis bis bis bis 50 60 70 80 90 100 7 17 27 37 12 22 32 7 17 27 12 22 7 17 12 7" 2. In der Anlage 5 werden die Zahlen 40 60 80 bis bis bis 60 80 100 21 41 61 17 37 57 14 34 54 10 30 50 5 25 45 21 41 17 37 12 32 8 28 23 19 14 9" ersetzt durch die Zahlen 40 50 60 70 80 90 bis bis bis bis bis bis 5Ó 60 70 80 90 100 16 26 36 46 56 66 12 22 32 42 52 62 9 19 29 39 49 59 5 15 25 35 45 55 10 20 30 40 50 6 16 26 36 46 12 22 32 42 7 17 27 37 13 23 33 8 18 28 14 24 9 19 14 9" 3. In der Anlage 6 werden die Zahlen 40 60 80 bis bis bis 60 80 100 18 38 58 15 35 55 11 31 51 7 27 47 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 4241 40 60 80 bis bis bis 60 80 100 24 44 20 40 16 36 11 31 7 27 23 19 14 10 5" ersetzt durch die Zahlen 40 50 60 70 80 90 bis bis bis bis bis bis 50 60 70 80 90 100 13 23 33 43 53 63 10 20 30 40 50 60 6 16 26 36 46 56 12 22 32 42 52 9 19 29 39 49 5 15 25 35 45 11 21 31 41 6 16 26 36 12 22 32 8 18 28 14 24 9 19 5 15 10 6". Begründung: Die vom Bundestagsausschuß für Städtebau und Wohnungswesen beschlossenen Wohngeldtabellen (Anlage 1 bis 8 zum Entwurf) sind generell so aufgebaut, daß für eine Spanne von jeweils 20 DM der Miete und Belastung ein einheitliches Wohngeld zu gewähren ist. Nur in den Anlagen 1 bis 3 ist bei den Mieten und Belastungen bis 100 DM ein einheitliches Wohngeld für eine Spanne von jeweils 10 DM der Miete und Belastung festgesetzt. Diese bisher nur für die kleineren Haushalte vorgesehene Tabellengliederung soll nunmehr auch für Haushalte mit vier bis sechs Familienmitgliedern gelten, um zu vermeiden, daß bei sonst gleichen Verhältnissen ein größerer Haushalt im Grenzfall weniger Wohngeld erhält als der nächstkleinere. Durch die Änderung der Tabellengliederung bei den Haushalten mit vier bis sechs Familienmitgliedern entstehen keine Mehrkosten. Bonn, den 3. November 1970 Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 6 Umdruck 77 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes — Drucksachen VI/ 1116, VI/ 1310 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 8 wird folgender Absatz 3 a eingefügt: „(3 a) Anstelle der in Absatz 1 genannten Beträge tritt bei Wohnraum, auf den das Wohnungsbindungsgesetz 1965 in der Fassung vom 1. August 1968 (Bundesgesetzbl. I S. 889) anwendbar ist, der Betrag der Miete, die nach § 8 bei § 8 b des Wohnungsbindungsgesetzes 1965 zulässig ist." Bonn, den 3. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 7 Umdruck 78 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes — Drucksachen VI/ 1116, VI/ 1310 —. Der Bundestag wolle beschließen: Nach § 27 wird folgender § 27 a eingefügt: „§ 27 a Weitere Gewährung des Wohngelds Wird der Antrag auf weitere Gewährung des Wohngeldes innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Bewilligungszeitraumes gestellt, so kann das Wohngeld vom Ablauf des Bewilligungszeitraumes an gewährt werden, wenn die Gewährung von einem späteren Zeitpunkt an eine unbillige Härte für den Antragsteller sein würde." Bonn, den 3. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 8 Umdruck 82 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes — Drucksachen VI/ 1116, VI/1310 —. Der Bundestag wolle beschließen: Nach § 27 wird folgender § 27 a eingefügt: „§ 27 a Weitere Gewährung des Wohngeldes Wird der Antrag auf weitere Gewährung des Wohngelds innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Bewilligungszeitraums gestellt, so kann 4242 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 das Wohngeld vom Ablauf des Bewilligungszeitraumes an gewährt werden, wenn die Gewährung von einem späteren Zeitpunkt an eine unbillige Härte für den Antragsteller sein würde." Bonn, den 3. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 9 Umdruck 83 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes Drucksachen VI/1116, VI/ 1310 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 8 wird folgender Absatz 3 a eingefügt: „(3 a) Anstelle der in Absatz 1 genannten Beträge tritt bei Wohnraum, auf den das Wohnungsbindungsgesetz 1965 in der Fassung vom 1. August 1968 (Bundesgesetzbl. I S. 889) anwendbar ist, der Betrag der Miete, die nach § 8 bei § 8 b des Wohnungsbindungsgesetzes 1965 zulässig ist." Bonn, den 3. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 10 Umdruck 80 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes Drucksachen VI/1116, VI/ 1310 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Deutschen Bundestag bis zum 1. Juni 1971 einen Gesetzentwurf, ggf. eine Novelle zum Ausbildungsförderungsgesetz, vorzulegen, der die Aufbringung der Wohnkosten durch die in der Ausbildung befindlichen unterstützungsbedürftigen Personen, insbesondere Lehrlinge und Studenten, in ausreichender Form regelt und vor allem diejenigen berücksichtigt, die getrennt vom elterlichen Haushalt sind und nach dem Zweiten Wohngeldgesetz keinen eigenen Anspruch auf Wohngeld haben. Bonn, den 3. November 1970 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 11 Umdruck 84 Entschließungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Wohngeldgesetzes — Drucksachen VI/1116, VI/ 1310 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Deutschen Bundestag in Bälde eine Regelung für Wohnkosten von Studenten bei auswärtiger Unterbringung im Bundesausbildungsförderungsgesetz vorzulegen, dessen Inkrafttreten aufgrund des Grundsatzbeschlusses der Bundesregierung zur Ausbildungsförderung vom 4. Juni 1970 für den 1. Oktober 1971 vorgesehen ist. Ferner soll eine entsprechende Regelung für Lehrlinge in auswärtiger Unterbringung getroffen werden. Bonn, den 4. November 1970 Wehner und Fraktion Schmidt (Kempten) und Fraktion Anlage 12 Umdruck 81 Antrag des Abgeordneten Benda und der Fraktion der CDU/CSU zur Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Verbrechensbekämpfung — Drucksachen VI/703, VI/871 —. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesregierung wird ersucht, unverzüglich Verhandlungen mit den Ländern einzuleiten, mit dem Ziel, ohne Änderung der Zuständigkeitsregelungen des Grundgesetzes eine Straffung und Vereinheitlichung der Organisation der Kriminalpolizei innerhalb der Länder zu erreichen. Dabei ist davon auszugehen, daß die noch bestehenden kommunalen Kriminalpolizeien aufgelöst werden und eine den Weisungen der Landeskriminalämter unterstehende staatliche Kriminalpolizei geschaffen wird. 2. Die Bundesregierung wird ersucht, in Verhandlungen mit den Ländern darauf hinzuwirken, daß in Ballungsgebieten der Kriminalität, die durch Landesgrenzen durchschnitten werden, z. B. im Rhein-Main-Gebiet oder im Raum Mannheim/ Ludwigshafen, durch Staatsverträge der beteiligten Länder eine den kriminalgeographischen Erfordernissen angepaßte Organisation der Kriminalpolizei errichtet wird. 3. Die Bundesregierung wird ersucht, die Besoldungsstruktur und das Laufbahnrecht der Kriminalpolizei so auszugestalten, daß ein größerer Anreiz für den Dienst in der Kriminalpolizei geschaffen wird und die Leistungsfähigkeit der Kriminalbeamten den Anforderungen der modernen Industriegesellschaft entspricht. Dabei ist von folgenden Grundsätzen auszugehen: Der Sachbearbeiter bei der Kriminalpolizei ist zu besolden wie ein Beamter des gehobenen Verwaltungsdienstes. Die Bildungsvoraussetzungen für den Kriminaldienst sollen denen für den gehobenen Verwaltungsdienst entsprechen; die Ausbildung für den Kriminaldienst soll in einem Vorbereitungsdienst erfolgen. Das Laufbahnrecht für die Kriminalpolizei soll ermöglichen, daß für Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 4243 den Kriminaldienst befähigte Beamte der Schutzpolizei und des Bundesgrenzschutzes in den Kriminaldienst überwechseln können. Wegen der Bedeutung der Schutzpolizei für die Verbrechensbekämpfung sind Laufbahn- und Besoldungsstruktur in diesem Bereich ebenfalls vordringlich eingehend zu überprüfen. 4. Die Bundesregierung wird ersucht, energisch darauf hinzuwirken, daß eine einheitliche Ausbildung von Führungskräften der Kriminalpolizei in einer von Bund und von allen Ländern getragenen Akademie für den Kriminaldienst erfolgt. 5. Die Bundesregierung wird ersucht, unverzüglich zu prüfen, ob die technische Ausstattung der Kriminalpolizei dadurch verbessert und vereinheitlicht werden kann, daß der Bund das Beschaffungswesen für die Kriminalpolizei übernimmt entsprechend der bereits für die Bereitschaftspolizei der Länder bestehenden Regelung. 6. Der Bundestag ist der Auffassung, daß die durch das Strafprozeßänderungsgesetz vom 19. Dezember 1964 neugefaßten Bestimmungen des Haftrechts geändert werden müssen, so daß die dadurch eingetretene Erschwerung der Strafverfolgung nicht zu einer unvertretbaren Gefährdung der Allgemeinheit, insbesondere durch sogenannte Wiederholungstäter führt. 7. Die Bundesregierung wird ersucht, dem Deutschen Bundestag über die Ergebnisse ihrer Bemühangen zu den Punkten 1-5 bis zum 1. Mai 1971 zu berichten. Bonn, den 3. November 1970 Benda Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 13 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Berkhan vom 30. Oktober 1970 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Pawelczyk zu seiner Mündlichen Frage *). Nach eingehender Information kann ich Ihnen jetzt, wie in der Fragestunde vom 7. Oktober d. J. zugesagt, die Frage beantworten, ob Offiziere mit einem Hochschulstudium, um eine generelle Verwendungsbreite zu haben, unter Umständen noch einmal eine Ausbildung von über 21/2 Jahren an der Führungsakademie haben müssen. Studium und Ausbildung an der Führungsakademie vermitteln unterschiedliche Befähigungen. Während die Führungsakademie den Offizier auf den speziell militärischen Generalstabsdienst vorbereitet, erlangt er durch ein Hochschulstudium einen auch dem zivilen Bereich vergleichbaren allgemein höhe- *) Siehe 69. Sitzung Seite 3791 ren Bildungsstand, der zu einer Verwendung auf bestimmten Dienstposten qualifiziert. Grundsätzlich vermag deshalb ein Studium die anders geartete Ausbildung an der Führungsakademie nicht zu ersetzen. Das schließt aber nicht aus, daß wissenschaftlich gebildete Offiziere, wie übrigens jeder andere Offizier auch, im Generalstabsdienst ohne weitere Ausbildung eingesetzt werden können, z. B. ein Diplom-Volkswirt als G 4. Ob es bei dieser Gegebenheit die ich auch noch nicht für ausgewogen halte — bleibt, hängt vom Ergebnis der Beratungen der mit dieser Frage befaßten Kommissionen ab. Anlage 14 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Berkhan vom 2. November 1970 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Dr. Jenninger zu seiner Mündlichen Frage *). Zu Ihrer in der o. a. Fragestunde gestellten Zusatzfrage über die Zahl der bisher unabkömmlich gestellten landwirtschaftlichen Betriebshelfer teile ich Ihnen zunächst folgendes mit: Die Wehrersatzbehörden führen keine nach Berufen aufgeschlüsselten Statistiken über die vom Grundwehrdienst unabkömmlich gestellten Wehrpflichtigen. Die Vielzahl der Berufe würde einen nicht vertretbaren Verwaltungsaufwand erfordern. Auch der Deutsche Bauernverband e. V. in Bad Godesberg verfügt nicht über einschlägiges Zahlenmaterial. Er wird entsprechende Ermittlungen anstellen, die einige Zeit in Anspruch nehmen dürften, deren Ergebnis ich Ihnen dann mitteilen werde. Anlage 15 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Moersch vom 15. Oktober 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Häfele (Drucksache VI/ 1253 Frage A 22) : Tut die Bundesregierung alles, urn dem Gnadengesuch für den seit Kriegsende in Gaeta/Italien inhaftierten Herbert Kappler zum Erfolg zu verhelfen, damit durch einen humanitären Akt gegenüber dem Verurteilten und eine freundschaftliche Geste gegenüber einem Verbündeten ein Schlußstrich gezogen wird? Ihre Frage kann ich unbedenklich mit ja beantworten. Sie können versichert sein, daß sich die Bundesregierung aus humanitären Gründen auch weiterhin für eine baldige befriedigende Regelung dieses Falles einsetzen wird. ') siehe 69. Sitzung Seite 3793 4244 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. November 1970 Anlage 16 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 4. November 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Stücklen (Drucksache V/1339 Fragen A 11 und 12) : Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung gegenüber der italienischen Regierung eingeleitet, um das Töten von durchziehenden Singvögeln zu verhindern? Trifft es zu, daß auf Grund der kürzlich abgeschlossenen Novellierung der italienischen Gesetzgebung über das Töten von Singvögeln die gesetzlichen Erleichterungen so umfangreich sind, daß mit einer starken Dezimierung der Vogelwelt durch Vogelsteller gerechnet werden muß? Durch das italienische Gesetz vom 28. Januar 1970, das am 3. März diesen Jahres in Kraft getreten ist, wurde der Vogelfang in Italien in sehr begrenztem Maße wieder zugelassen. Artikel 1 Absatz 1 des Gesetzes gestattet lediglich den Fang der Vögel zu wissenschaftlichen Zwecken sowie zur Haltung als Ziervögel. Nach Absatz 2 ist der Fang zu sonstigen Zwecken sowie die Tötung der Vögel verboten. Ich brauche nicht zu betonen, daß die Bundesregierung dem Schutz der Zugvögel vor allem auch wegen ihrer Bedeutung für das biologische Gleichgewicht des Naturhaushaltes große Bedeutung zumißt. Da der Gebrauch von Insektizieden (im Rahmen des Umweltprogramms) überprüft werden sollte, kommt gerade den Singvögeln erhöhte Bedeutung in der Schädlingsbekämpfung zu. Die Bundesregierung hat daher die Deutsche Botschaft in Rom beauftragt, sich über das neue Gesetz zu unterrichten. Wiederholte Anfragen der Botschaft ergaben, daß die italienische Regierung den Standpunkt vertritt, daß dem Vogelfang auch nach seiner teilweisen Wiederzulassung enge Grenzen gezogen seien und daß die Zahl derjenigen Personen, denen die Erlaubnis zum Vogelfang erteilt wird, sehr klein gehalten werde. Die Bundesregierung ist bemüht, auch auf internationaler Ebene ihre Vorstellungen über den Schutz der Singvögel zum Tragen zu bringen. Möglichkeiten werden vor allem im Abschluß internationaler Konventionen gesehen. So ist bei der letzten Sitzung der Arbeitsgruppe „Flora, Fauna und Landschaft" des Europarates eine Resolution gefaßt worden mit dem Ziel, eine internationale Konvention zum Schutz der Singvögel herbeizuführen. Die Bundesregierung will auch die Voraussetzungen zum Beitritt zur internationalen Vogelschutzkonvention treffen. Aufgrund der einschränkenden Bestimmungen des italienischen Gesetzes und aufgrund der vom italienischen Landwirtschaftsministerium vertretenen Auffassung müßten die Folgen der italienischen Neuregelung für den Singvogelbestand sich in Grenzen halten. Die Bundesregierung ist dabei, sich über die Auswirkungen dieser Neuregelung ein Bild zu verschaffen. Eine abschließende Beurteilung kann im jetzigen Stadium aber noch nicht erfolgen. Anlage 17 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 4. November 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Gallus (Drucksache VI/ 1339 Fragen A 42 und 43) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß bei der Abwicklung der Dieselkraftstoffverbilligung durch die Vorauszahlung erhebliche Verwaltungsschwierigkeiten bei der Rückforderung von Geldbeträgen entstehen und zwar besonders bei solchen Landwirten, welche die Landwirtschaft aufgeben? Ist es sinnvoll, diesen Verwaltungsaufwand auch dort zu betreiben. wo es sich um Bagatellbeträge unter 20 DM handelt, und wäre es nicht besser, aus Gründen der Bearbeitungsvereinfachung und der Verwaltungsentlastung auf diese Beträge zu verzichten? Das Bundeskabinett hat am 11. Juni 1970 die Bundesministerien der Finanzen, für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und für Verkehr beauftragt, ein neues vereinfachtes Verfahren für die Dieselkraftstoffverbilligung für die Landwirtschaft zu erarbeiten. Durch den Auftrag, eine Vereinfachung herbeizuführen, wird deutlich, daß die Bundesregierung die Schwierigkeiten des Verfahrens kennt und bemüht ist, diese zu beseitigen. Die Prüfungen der Ressorts sind noch im Gange. Ich bitte daher um Verständnis, wenn ich es nicht für möglich halte, im jetzigen Zeitpunkt ein einzelnes Problem herauszugreifen und zu behandeln. Anlage 18 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 4. November 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Walkhoff (Drucksache VI/1339, Fragen A 53 und 54) : Teilt die Bundesregierung die Meinung führender Vertreter der Automobilindustrie, daß die Kraftfahrzeug-Besteuerung nach Hubraum die Entwicklung sicherer Wagen der niederen Preisklasse wesentlich erschwert und Möglichkeiten zur ausreichenden Entgiftung der Abgase einschränkt? Hält die Bundesregierung im Falle der Bejahung eine andersartige Besteuerung für sinnvoll und anstrebenswert? Wie bereits im Bericht über den Stand der Steuerreform (Bundestagsdrucksache VI/1152) ausgeführt, ist im Rahmen der Steuerreform auch die Reform der Kraftfahrzeugsteuer in Angriff genommen worden. Dabei wird geprüft, ob der Hubraum als Besteuerungsgrundlage für Personenkraftwagen noch beibehalten werden kann. Selbstverständlich werden in diesem Zusammenhang die Gesichtspunkte der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes beachtet werden. Über die mögliche Konzeption einer künftigen Kraftfahrzeugbesteuerung kann allerdings zur Zeit noch keine Aussage gemacht werden, weil, wie die Bundesregierung schon mehrfach erklärt hat, den Vorschlägen der unabhängigen Steuerreform-Kommission, die sich ebenfalls mit diesen Fragen beschäftigt, nicht vorgegriffen werden soll.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Valentin Dasch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Herr Kollege Krall hat eben von der früheren mittelfristigen Finanzplanung gesprochen. Herr Kolleg Krall, ich glaube, Sie dürften allmählich Ihre Argumentation berichtigen, denn inzwischen haben sich drei wesentliche Dinge verändert. Erstens gab es höhere Steuereinnahmen des Bundes, als in der mittelfristigen Finanzplanung vorausgeschätzt waren, zweitens allgemein nominell höhere Löhne und Gehälter und auch Gewinne. Auch sprechen Sie immer davon, daß sich der Wohlstand im letzten Jahr ebenfalls gehoben hat. Sie müssen, um ,der Wahrheit die Ehre zu geben, auch sagen, daß in der nächsten mittelfristigen Finanzplanung nur Ihre



    Dasch
    Miniverbesserungen bis 1974 vorgesehen sind und damit die Familien auf einem unteren Wohlstandsniveau festgeschrieben werden, das sich, je mehr bei anderen die Verdienste nominell steigen, desto stärker für die Familien mit mehr Kindern verschlechtert.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Frau Minister Strobel, wenn Sie es sich vorher so einfach gemacht haben, daß Sie sagten, in Ihrem Haushalt seien keine Deckungsmittel vorhanden und Sie brauchten in diesem Jahre 60 Millionen und im nächsten Jahre 180 Millionen DM, dann darf ich Sie doch fragen: Wo waren Sie bei der Beratung des Haushaltes für 1971, bei der Beratung der mittelfristigen Finanzplanung? Sind Sie denn nicht die starke Frau für soziale Reformen, für die Sie sich nach außen im Lande ausgeben? Im Kabinett können Sie sich im Interesse der Familien offenbar
    nicht durchsetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Entweder konnten Sie sich nicht durchsetzen oder Sie haben nicht den Willen dazu. Ich habe den Verdacht, daß Sie meinen, man könne auf Grund der Tatsache, daß man frühere Wertbegriffe oder Aussagen ablehnt und die Familie gesellschaftspolitisch einfach anders einordnet, das ganze Problem lösen. Wir müssen auch sehr deutlich aussprechen, es gibt nicht nur eine sachliche, sondern es gibt auch eine gesellschaftspolitische Verunsicherung der Familien, so daß sie sich fragen: Ist es überhaupt noch sinnvoll, Kinder in diese Welt zu setzen, sie mit einem Risiko aufzuziehen, das nicht nur materieller Art ist, sondern bei dem man befürchten muß, daß es in der Zukunft für den einzelnen noch größer wird. Ich möchte hier sehr deutlich sagen, daß mit dem, was Sie vorschlagen, keine Aufholung der Mehrkosten, auch nicht bei einer Familie mit drei oder mehr Kindern, möglich wird, ganz zu schweigen davon, daß das bei einer Familie mit fünf oder acht oder zehn Kindern auch nur annähernd möglich wäre. Selbst wenn man den nominell gestiegenen Lohn des Verdieners hinzurechnet, kommt noch nicht mehr heraus.
    Frau Minister, Ihnen ist sicher auch bekannt, daß bei Familien mit mehreren Kindern die Frau nicht berufstätig sein kann, sondern daß sie zu Hause bei den Kindern zu sein hat, weil die Familie sonst nicht zurechtkommt. Ich meine, wenn Sie vor ein paar Tagen im ganzen Land in Millionenauflage Ihren Slogan „Mehr Gerechtigkeit" von der Wahl 1969 wiederholt haben und wenn Sie hier diese bescheidene Verbesserung bei Zwei- und Dreikinderfamilien als mehr Gerechtigkeit ausgeben, dann möchte ich Ihnen sagen: Das ist keine soziale Politik, sondern sozialistische Politik, wo man letzten Endes nur gewillt ist, ein paar — —

    (Zurufe von der SPD.)

    — Meine Damen und Herren, es ist ja Ihre Sache, sich darüber zu ärgern.
    Vorhin hat Frau Kollegin Eilers über die erfreulich gute Atmopshäre gesprochen, die bei der JuniSitzung des Ausschusses für Jugend, Familie und
    Gesundheit geherrscht hat. Frau Eilers, Sie haben den ersten Teil dieser Debatte erzählt, aber den zweiten leider nicht wiedergegeben; denn wir haben Sie vor harten Argumenten absolut verschont, weil wir glaubten, daß es überhaupt nicht denkbar ist, daß Sie selbst mit diesen Mini-Verbesserungen zufrieden sind, und weil wir hofften, daß Sie in der Fraktion mit der Frau Minister wesentliche Verbesserungen durchsetzen könnten. Aber Sie haben diese Verbesserungen — —

    (Abg. Geiger: Unerträglich! — Weitere Zurufe von der SPD.)

    — Selbstverständlich, unerträglich! Natürlich ist es nach Ihrer Meinung unerträglich, wenn wir hier unsere Meinung sagen. Wenn Sie Ihre Meinung sagen, wenn Sie uns niederstimmen, dann ist es immer sehr erträglich, dann ist das immer mehr Demokratie. Selbstverständlich!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich sage es deswegen so deutlich, weil ich die Problematik der Familie auch aus einer eigenen Familie mit neun Kindern kenne und weil sich die meisten der anderen Familien hier nicht wehren können.
    Ein kleiner sachlicher Hinweis. Innerhalb des letzten Jahres, seit Antritt der Regierung Brandt/ Scheel, ist für jede Familie bei einer Mini-Rechnung von 150 DM Kosten je Kind und Monat eine Verschlechterung von 6 DM eingetreten. Man braucht, um wenigstens den Wohlstand vom vorigen Jahr zu halten, um 6 DM mehr. Wenn mit den 10 DM, die Sie anbieten, bei der Dreikinderfamilie 18 DM mehr gebraucht werden, so ist hier schon ein Minus vorhanden, das, wenn Sie es bis zu einer Zehnkinderfamilie hochrechnen, 50 DM allein in einem einzigen Monat ausmacht.
    Hier geht es nicht um Vergangenheitsbewältigung weit zurück, sondern darum, Sie auf das festzunageln, was im letzten Jahr geschehen ist und was Sie auf Grund einer schlechteren Politik, einer unsoliden Politik den Familien an Schaden zufügen, wobei Sie nicht einsehen wollen, daß Sie auch verpflichtet sind, diesen Schaden den Familien zu ersetzen, weil sie sonst am Wohlstand nicht teilnehmern können.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Frau Minister Strobel, Sie müssen Ihre Zahlen verbessern. Diese Bemerkung darf ich mir hier noch gestatten. Sie haben bei der letzten Rede hier er-erklärt, daß noch 1975 ein Geburtenüberschuß von 100 000 vorhanden sein werde, auch wenn die Geburtenrate noch weiter absinke. Sie sind weitgehend im Irrtum. Die Zahl tritt bereits 1971 ein, wenn sich wie 1970 und in den vorausgehenden Jahren die Kinderzahl in der Bundesrepublik verringert.
    Sicher, das hat nicht nur materielle, sondern vor allen Dingen auch ideelle Ursachen. Aber sie sollen erkannt werden. Ich meine, was dieser Deutsche Bundestag und die Bundesregierung mit materiellen Mitteln tun können, um die Situation der Familien zu verbessern, das muß getan werden, damit nicht im Volk der berechtigte Vorwurf entsteht, daß wir



    Dasch
    nicht einmal in der Lage waren, die materiellen Voraussetzungen für eine gute Familie in der gegenwärtigen Zeit zu schaffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Meine Damen und Herren, bevor ich in der Rednerliste fortfahre, habe ich hier eine angenehme Pflicht zu erfüllen. Ich beehre mich, eine Delegation der koreanischen Nationalversammlung unter Leitung ihres Vizepräsidenten Chang zu begrüßen.

(Beifall.)

Die Herren Kollegen aus Korea erwidern den Besuch einer Delegation des Deutschen Bundestages, die im Mai 1969 vom Präsidenten der koreanischen Nationalversammlung empfangen wurde. Ich darf Ihnen einen guten Aufenthalt in Deutschland und viele persönliche und sachliche Kontakte wünschen.

(Beifall.)

Wir fahren in der Rednerliste fort. Das Wort hat der Abgeordnete Schmidt (Kempten).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hansheinrich Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Herr Kollege Dasch hat soeben — das veranlaßt mich, noch einmal das Wort zu ergreifen — nach dem Motto „schwarz-weißer geht es nicht" — vielleicht hängt das etwas mit Ihrem Namen zusammen, Herr Kollege Dasch —

    (Heiterkeit)

    versucht, eine harte Auseinandersetzung über die Familienpolitik zu beginnen. Er hat Behauptungen aufgestellt, die nicht unwidersprochen bleiben können. Herr Kollege Dasch, ich hätte es für glücklicher gehalten, wenn Sie hier nicht mit Schlagworten wie „Familie auf unterem Wohlstandsniveau festhalten"

    (Abg. Dasch: Das ist doch Ihre Politik!)

    oder mit solchen Argumentationen wie „sachliche und gesellschaftspolitische Verunsicherung der Familien"

    (Abg. Katzer: Das ist ja leider wahr!)

    gearbeitet hätten. Sie wissen aus den Beratungen — ich weiß es auch aus den Beratungen des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung; das muß noch einmal deutlich gemacht werden —, daß wir uns sehr sachlich und vernünftig unter Berücksichtigung der Möglichkeiten, die zur Zeit gegeben waren, über diese Fragen unterhalten haben. Es wäre für die notwendige gemeinsame Familienpolitik im Sinne des Beschlusses des Bundestages vom März 1969 sehr gut gewesen,

    (Zuruf des Abg. Dasch)

    wenn man den bayerischen Wahlkampf bei der
    Debatte über die Familienpolitik jetzt nicht plötzlich in den Deutschen Bundestag getragen hätte.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dasch: Viel zu einfach!)

    Herr Kollege Dasch, das gibt mir aber Gelegenheit,
    noch einiges richtigzustellen. Ich möchte vor allem
    eines richtigstellen, denn der Herr Kollege Köster versuchte vorhin schon, etwas anders darzustellen, als die Tatsachen wirklich waren. Meine Damen und Herren, es gibt erfreulicherweise den Beschluß des Deutschen Bundestages vom 28. März 1969, in dem die Bundesregierung — insoweit stimme ich mit Ihnen völlig überein — aufgefordert wird, entsprechende Mittel in die mittelfristige Finanzplanung einzusetzen. Herr Kollege Dasch, wer aber war es denn, der das nicht getan hat, der diesem Auftrag nicht gefolgt ist? Das war doch der zur damaligen Zeit zuständige Finanzminister. Es war der Finanzminister Ihrer Fraktion und Ihrer Landesgruppe.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — So war doch die Situation. Wir mußten doch bei der ersten Lesung des ersten Antrages im Herbst vorigen Jahres hier im Hause feststellen, daß für 1970 leider keinerlei Vorplanungsmittel vorhanden waren. Erst die neue Bundesregierung mußte überhaupt Mittel aufschließen, um dieser Forderung des Bundestages gerecht zu werden. Das war doch die Situation. Das muß einmal klargestellt werden. Daß es möglich wurde, die Mittel, die für die Maßnahmen der heute von uns zu verabschiedenden Vorlage in der Ausschußfassung gebraucht werden, in die Finanzplanung einzubauen, war zweifellos nicht der Erfolg des Herrn Strauß, der keine Mittel ab 1972 wollte, sondern es war der Erfolg dieser Bundesregierung und der sie tragenden Regierungsfraktionen. Daß es nun nicht möglich ist, über die 400 Millionen DM für 1971 hinauszugehen — wir mußten ja überhaupt erst einmal diese 400 Millionen DM haben — und noch anderen Anträgen Rechnung zu tragen — über die Frage, wie man den Familienlastenausgleich weiter ausbaut, wird es ja noch einiges zu sagen geben; das wird in der dritten Lesung geschehen —, liegt doch daran, daß der damals zuständige Finanzminister dem Auftrag des Bundestages nicht gefolgt ist, sondern die Sache auf 1972 vertagt hat. Das Wort hat der Abgeordnete Baier. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich zu einigen Dingen noch das Wort nehmen. Ich glaube, daß den Familien sicherlich nicht damit geholfen wird, wenn hier im Hause die einen den anderen etwa vorhalten, was getan wurde oder was nicht getan wurde. Meine Damen und Herren, das ist sicherlich der schlechteste Dienst, den wir der Sache erweisen können. Frau Minister, ich möchte mich nun an Sie wenden. Sie haben hier in aller Kürze gesagt, der Antrag der CDU/CSU solle abgelehnt werden, weil keine Deckung vorhanden sei. Ich bedauere, daß Baier diese Äußerung von Ihnen kam, denn ich hatte auf Grund Ihrer Äußerungen in der Öffentlichkeit angenommen, daß Sie jede Möglichkeit und jede Hilfe, auch wenn sie von der Opposition kommt, wahrnehmen würden, um auf dem Sektor, für den Sie politisch verantwortlich sind, etwas zu tun. Bezüglich der Deckungsfrage darf ich folgendes feststellen. Wir haben es uns in der CDU/CSU-Fraktion mit unseren ausgabewirksamen Anträgen nie leichtgemacht, sondern wir haben uns bemüht, dafür auch Deckung zu suchen und vorzuschlagen. Ich darf daran erinnern, daß wir für unseren Stufenplan zur Verbesserung des Kindergeldes einen sehr konkreten Deckungsvorschlag gemacht haben. Wir wollten nämlich die von der Regierung vorgesehenen Steuersenkungspläne zurückgestellt und den Betrag, der für den Bund bei Realisierung dieser Pläne ausgefallen wäre, für Zwecke des Familienlastenausgleichs eingesetzt wissen, weil es uns aus Gründen der Priorität eben wichtiger und notwendiger erschien, im Bereich der Familienpolitik endlich etwas zu tun, als Steuersenkungen vorzunehmen. Nun, die Bundesregierung hat zwar diese Steuersenkungspläne jetzt vom Tisch genommen, aber die Steuereinnahmen sind nach wie vor zu verzeichnen. Das ist für uns ein Grund, unseren Antrag aufrechtzuerhalten. Frau Minister, was das laufende Jahr betrifft, möchte ich aus Erfahrung auf folgendes hinweisen. Wir haben in allen vergangenen Jahren festgestellt, daß der Haushaltstitel „Bundeskindergeld" in Höhe von 2,9 Milliarden DM großzügig geschätzt war und daß wir jeweils mit der Ist-Zahl etwa 100 Millionen unter dem Haushaltssoll lagen. Ich meine aus vielerlei Gründen, daß wir auch in diesem Jahr noch genügend finanziellen Spielraum haben, um diese Verbesserung, die wir vorgeschlagen haben, jetzt noch in Kraft setzen zu können. Sie selbst haben auch schon festgestellt, daß Spielraum vorhanden ist, und Sie haben diese Mittel teilweise für andere, sicherlich wichtige, aber nicht diesen unmittelbaren Zweck betreffende Dinge in Aussicht genommen. Eine Realisierung unserer Pläne scheint uns durchaus vertretbar zu sein, sofern der gute Wille vorhanden ist. Ich möchte abschließend noch einmal sagen: es ist, was die kommenden Jahre betrifft, letztlich eben auch eine Frage der Prioritäten. Ich kann keine Priorität in dem Vorgehen erkennen, in diesem Jahr die mittelfristige Finanzplanung in punkto Kindergeld nicht zu erhöhen, sondern sogar noch zu kürzen. Meine Damen und Herren, dieses wollte ich hier feststellen, um Ihnen zu zeigen, daß wir es uns auch von der finanziellen Deckung her keineswegs leichtmachen, wenn wir diesen in den finanziellen Wirkungen geringfügigen Antrag stellen. Wir glauben, es ist eine unbedingte Notwendigkeit, den Mehrkinderfamilien zu helfen. Vom Reden allein haben die Familien jedenfalls nichts, auch nicht von Vorwürfen darüber, was getan oder nicht getan wurde. — Sehr verehrter Herr Kollege Schäfer, gerade wenn Sie der Meinung sind, daß in den letzten Jahren zuwenig getan worden ist, wäre das ein besonderer und zusätzlicher Grund, jetzt unserem Antrag zuzustimmen. (Beifall bei der CDU/CSU. — Erneuter Zuruf des Abg. Dr. Schäfer [Tübingen.] Meine Damen und Herren, zu diesem Tagesordnungspunkt liegen keine Wortmeldungen mehr vor. Wir kommen zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Umdruck 76 Ziffer 1. Wer dem Antrag zuzustimmen wünscht, bitte ich um ein Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Die Mehrheit ist von hier aus nicht festzustellen. Ich muß auszählen lassen. Meine Damen und Herren, ich eröffne die Abstimmung durch Auszählung über den Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Umdruck 76 Ziffer 1. Danach soll in Art. 1 Nr. 6 des Gesetzentwurfs § 10 Abs. 1 eine neue Fassung erhalten. Ich bitte diejenigen, die dem Änderungsantrag zustimmen, durch die Ja-Tür, und diejenigen die ihn ablehnen, durch die Nein-Tür zu gehen, im übrigen Stimmenthaltung. Meine Damen und Herren, ich gebe das Ergebnis der Abstimmung durch Auszählung bekannt. An der Abstimmung haben sich 446 Abgeordnete beteiligt. Mit Ja haben 192 Abgeordnete gestimmt, mit Nein 254, keine Enthaltung; der Antrag ist abgelehnt. (Abg. Wehner: „Hauchdünn"! „Die Koalition bröckelt"! — Abg. Dr. Schellenberg: Das ist eine familienfreundliche Partei!! Wo sind denn Ihre Abgeordneten?! — Weitere Zurufe von der SPD.)


    (Zuruf des Abg. Dasch.)


    (Beifall bei der FDP.)


    (Abg. Dasch: Die gehen doch bis 1974!)


    (Beifall bei den Regierungsparteien.)