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ID0607241100

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    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
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    4. Herr: 1
    5. Abgeordneter: 1
    6. Jung.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 72. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 Inhalt Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Schwabe, Lenze (Attendorn) und Richarts 3973 A Erweiterung der Tagesordnung 3973 B Amtliche Mitteilungen 3973 B Aufnahme der Abg. Dr. Mende und Dr. Starke (Franken) in die Fraktion der CDU/CSU 3973 C Aufnahme des Abg. Zoglmann als Gast in die Fraktion der CDU/CSU 3973 C Fragestunde (Drucksachen VI/1253, VI/1274) Fragen der Abg. Dr. Pohle und Dr. Müller-Hermann: Schuldscheindarlehen der Bundesbahn und Bundespost Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 3973 D, 3974 A, B, C, D, 3975 A, B, C, D, 3976 A, B, C, D Dr. Pohle (CDU/CSU) 3974 A, B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) 3974 C, 3976 B Dr. Arndt (Berlin) (SPD) 3974 C Dr. Apel (SPD) 3974 D Höcherl (CDU/CSU) 3975 A Dr. von Bismarck (CDU/CSU) 3975 A Ott (CDU/CSU) 3975 B Dasch (CDU/CSU) 3975 B, 3976 C von Bockelberg (CDU/CSU) 3975 C Dr. Dollinger (CDU/CSU) 3975 C Fellermaier (SPD) 3975 D Niegel (CDU/CSU) 3976 C Pieroth (CDU/CSU) 3976 D Fragen der Abg. Breidbach, Werner und Roser: Kommuniqué über die Sitzung des SPD- Parteivorstands vom 12. Oktober 1970 Dr. Ehmke, Bundesminister 3977 A, C, D, 3978 A, C, D, 3979 A, B, C, D, 3980 A, B, D, 3981 B, C, D, 3982 A, B, C, D, 3983 A, B, C, D, 3984 A, C, D, 3985 A, B, C, D, 3986 A, B, C Breidbach (CDU/CSU) 3977 C, D, 3982 A Benda (CDU/CSU) 3977 D, 3981 D Dr. Apel (SPD) 3978 C, 3985 A Dr. Wörner (CDU/CSU) 3978 D, 3984 A Reddemann (CDU/CSU) 3979 A Borm (FDP) 3979 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 3979 C, 3984 D Dr. Miltner (CDU/CSU) 3979 D Zoglmann (CDU/CSU-Gast) 3980 A Fellermaier (SPD) 3980 B, 3985 B Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) 3980 C II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 Wohlrabe (CDU/CSU) 3980 D Dr. Arndt (Berlin) (SPD) 3981 A Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 3981 B Jung (FDP) 3981 C Wienand (SPD) 3981 C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) 3982 B Dr. Ritz (CDU/CSU) 3982 C Niegel (CDU/CSU) 3982 D Dr. Jobst (CDU/CSU) 3983 A Zander (SPD) 3983 A Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) 3983 B Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) 3983 B, C Dasch (CDU/CSU) 3983 D Schmidt (Kempten) (FDP) 3983 D Rösing (CDU/CSU) 3984 B Dr. Geßner (SPD) 3984 C Pawelczyk (SPD) 3984 C Horn (SPD) 3985 C Weigl (CDU/CSU) 3985 C Dorn (FDP) 3985 D Link (CDU/CSU) 3985 D Roser (CDU/CSU) 3986 B, C Zoglmann (CDU/CSU-Gast) (persönliche Bemerkung nach § 35 GO) 3986 D Schmidt (Kempten) (FDP) (persönliche Bemerkung nach § 35 .GO) 3987 A, B, C Aktuelle Stunde Benda (CDU/CSU) 3988 A, 4000 C Dr. Ehmke, Bundesminister 3989 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 3989 D Dr. Apel (SPD) 3990 B Breidbach (CDU/CSU) 3990 D Borm (FDP) 3991 C Brandt, Bundeskanzler 3992 B Dr. Wörner (CDU/CSU) 3993 B Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) 3994 A Katzer (CDU/CSU) 3994 D Jung (FDP) 3995 A Stücklen (CDU/CSU) 3995 D Zander (SPD) 3997 A Dr. Marx (Kaiserslautern) (CDU/CSU) 3997 D Wehner (SPD) 3999 A Mischnick (FDP) 4000 A Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen (Drucksache VI/1219) in Verbindung mit Sammelübersicht 10 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen (Drucksache VI/1220) 4001 A Entwurf eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 74 GG — Tierschutz) (Drucksache VI/1010) — Erste Beratung — Rollmann (CDU/CSU) 4001 B Liedtke (SPD) 4001 C Kleinert (FDP) 4002 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Krankenpflegegesetzes (Bundesrat) (Drucksache VI/1165) — Erste Beratung — 4002 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Zivilprozeßordnung (Bundesrat) (Drucksache VI/1167) — Erste Beratung — 4002 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 8. Oktober 1969 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Spanischen Staates über die Erstattung der Aufwendungen für Sachleistungen der spanischen Träger, welche an die Familienangehörigen der Versicherten deutscher Krankenkassen und die Bezieher deutscher Renten, die im Hoheitsgebiet des Spanischen Staates wohnen, gewährt werden (Drucksache VI/ 1168) — Erste Beratung — 4002 C Entwurf eines Gesetzes über die Erhebung einer besonderen Ausgleichsabgabe auf eingeführten Branntwein (Drucksache VI/ 1222) — Erste Beratung — 4002 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. August 1963 zur Änderung des Abkommens vom 7. August 1958 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Pakistan zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung bei den Steuern vom Einkommen sowie zu dem Ergänzungsabkommen vom 24. Januar 1970 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Pakistan zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung bei den Steuern vom Einkommen (Drucksache VI/ 1238) — Erste Beratung — 4002 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Revisionsprotokoll vom 23. März 1970 zu dem am 26. November 1964 in Bonn unterzeichneten Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Vereinig- Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 III ten Königreich Großbritannien und Nordirland zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung (Drucksache VI/ 1239) — Erste Beratung — 4002 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. November 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Spanischen Staat über die gegenseitige Unterstützung ihrer Zollverwaltungen (Drucksache VI/ 1240) — Erste Beratung — 4003 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vierten Protokoll vom 14. November 1967, zu dem Fünften Protokoll vom 19. November 1968 und zu dem Sechsten Protokoll vom 16. Dezember 1969 zur Verlängerung der Geltungsdauer der Erklärung vom 12. November 1959 über den vorläufigen Beitritt Tunesiens zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (Drucksache VI/ 1241) — Erste Beratung — 4003 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. September 1969 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königreichs der Niederlande über den Verzicht auf die in Artikel 14 Abs. 2 EWG-Verordnung Nr. 36/63 vorgesehene Erstattung von Aufwendungen für Sachleistungen, welche bei Krankheit an Rentenberechtigte, die ehemalige Grenzgänger oder Hinterbliebene eines Grenzgängers sind, sowie deren Familienangehörige gewährt wurden (Drucksache VI/1242) — Erste Beratung — 4003 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 122 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Juli 1964 über die Beschäftigungspolitik (Drucksache VI/ 1243) — Erste Beratung — 4003 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu dem Abkommen über den Internationalen Währungsfonds und über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung vom 28. Juli 1952 und des Gesetzes über das Europäische Währungsabkommen vom 26. März 1959 (Drucksache VI/1245) — Erste Beratung — 4003 B Entwurf eines Verwaltungsverfahrensgesetzes (Drucksache VI/ 1173) — Erste Beratung — Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 4003 C Bühling (SPD) 4004 C Kleinert (FDP) 4005 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in Angelegenheiten des Verfassungsschutzes (Drucksache VI/ 1179) — Erste Beratung — Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 4005 C Benda (CDU/CSU) 4006 B Sieglerschmidt (SPD) 4006 D Kleinert (FDP) 4007 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes — EWG-Richtlinie Frisches Fleisch (Drucksache VI/984) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/1209) — Zweite und dritte Beratung — 4008 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. November 1969 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik über die steuerliche Behandlung von Straßenfahrzeugen im internationalen Verkehr (Drucksache VI/927) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/ 1234) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung — 4008 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. November 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Osterreich über die steuerliche Behandlung von Kraftfahrzeugen im grenzüberschreitenden Verkehr (Drucksache VI/928); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/1235) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung — 4008 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Zerlegungsgesetzes (Drucksache VI/802) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/1236) — Zweite und dritte Beratung — . 4008 C Übersicht 6 des Rechtsausschusses über die dem Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache VI/1190) 4008 D Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Bericht des Bundesministers der Finanzen betr. Ergebnisse der Entbehrlichkeitsprüfung und der Veräußerung von Bundesgelände zu Zwecken des Wohnungsbaues und der Eigentumsbildung (Drucksachen VI/399, VI/1178) 4009 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über den An- IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 trag der Abg. Liehr, Schmidt (Kempten) und der Fraktionen der SPD, FDP betr. berufliche Bildung (Drucksachen V1/741, VI/1198) 4009 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für drei Richtlinien des Rates zur Verwirklichung der Niederlassungsfreiheit für die selbständigen Tätigkeiten des Güterkraftverkehrs, der Personenbeförderung im Straßenverkehr und der Güterund Personenbeförderung auf Binnenwasserstraßen (Drucksachen VI/672, VI/ 1205) 4009 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über den Vorschlag der Kommission, der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates über das Mindestniveau der Ausbildung für Fahrer im Straßenverkehr (Drucksachen VI/1110, VI/1237) 4009 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rates über die Mitteilung von Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse in den Bereichen der Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätswirtschaft, Verordnung des Rates über die Mitteilung der beabsichtigten Einfuhren von Kohlenwasserstoffen an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Drucksachen M/297, VI/1225) 4009 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über alkoholfreie Erfrischungsgetränke (Drucksachen M/681, VI/1229) Dr. Hammans (CDU/CSU) 4009 D Entwurf eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 45 c) (Abg. Frau Jacobi (Marl), Fritsch, Dr. Rutschke u. Gen.) (Drucksache M/973) in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Befugnisse des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages (Abg. Frau Jacobi (Marl), Fritsch, Dr. Rutschke u. Gen.) (Drucksache VI/974) — Erste Beratung — Fritsch (SPD) 4010B Bericht der Bundesregierung zur Bildungspolitik (Drucksache VI/925) in Verbindung mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft über den Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. mittelfristige Finanzplanung (Ausbau und Neubau von Hochschulen) (Drucksachen VI/425, VI/957), mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft über den Antrag der Abg. Dr. Martin, Dr. Reinhard, Dr. Preiß und Fraktion der CDU/CSU betr. Lage der landwirtschaftlichen Fakultäten (Drucksachen VI/156, VI/958), mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Finanzperspektiven über die Bildungsplanung für die Jahre 1971 bis 1980 (Drucksache VI/1269), mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Bildungsbedarf (Drucksache VI/1270), mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Lehrermangel (Drucksache VI/1271) und mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. vorschulische Erziehung (Drucksache W1272) Dr.-Ing. Leussink, Bundesminister 4012 B, 4049 A, 4052 D Dr. Martin (CDU/CSU) 4018 B Dr. Lohmar (SPD) 4026 A Moersch (FDP) 4031 A Brandt, Bundeskanzler 4038 C D. Dr. Hahn, Minister des Landes Baden-Württemberg 4040 D, 4051 B Dr. von Oertzen, Minister des Landes Niedersachsen 4045 D Dr. Probst (CDU/CSU) 4053 A Arendt, Bundesminister 4057 B Dr. Hermesdorf (Sehleiden) (CDU/CSU) 4059 B Liehr (SPD) 4061 C Jung (FDP) 4063 C Müller (Berlin) (CDU/CSU) 4065 C Frau von Bothmer (SPD) 4067 B Deutscher Bundestag - 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 V Absetzung der Punkte 28 b und c von der Tagesordnung 4070 D Nächste Sitzung 4071 C Anlage Liste der beurlaubten Abgeordneten 4073 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 3973 72. Sitzung Bonn, den 14. Oktober 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr.
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dichgans 14. 10. Dr. Dittrich * 16. 10. Frau Freyh 16. 10. Frau Geisendörfer 16. 10. Gewandt 16. 10. Gerlach (Emsland) * 16. 10. Haar (Stuttgart) 16. 10. Dr. Hallstein 16. 10. Helms 16. 10. Heyen 18. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 14. 10. Dr. Jungmann 16. 10. Frau Kalinke 14. 10. Logemann 16. 10. * Für die Teilnahme an einer Sitzung des Europäischen Parlaments Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Majonica 16. 10. Müller (Aachen-Land) * 15. 10. Müller (Remscheid) 14. 10. Peters (Norden) 16. 10. Pöhler ** 14. 10. Frau Renger 15. 10. Richarts * 15. 10. Schmidt (Würgendorf) ** 16. 10. Schneider (Königswinter) 14. 10. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 16. 10. Dr. Schulz (Berlin) *** 14. 10. Sander 14. 10. Frau Seppi 14. 10. Dr. Slotta 15. 10. Strauß 14. 10. Dr. Tamblé 30. 10. Strohmayr 14. 10. Wilhelm 30. 10. ** Für die Teilnahme an einer Tagung der Beratenden Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an einer Tagung der Versammlung der Westeuropäischen Union
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    Rede von Harry Liehr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich denke, man kann schlicht und einfach sagen: der Bericht der Bundesregierung zur Bildungspolitik ist ein Markstein in der Nachkriegsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Diese Bundesregierung will mit den längst überfälligen Reformen endlich ernst machen.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Wann denn?)

    — Wer Reformen begrüßt, Herr Dr. Martin, der wird sich nur freuen können über die Absicht, die der Herr Bundesarbeitsminister soeben z. B. für den Bereich, zu dem ich mich hier speziell äußern möchte, den Bereich der beruflichen Bildung, erklärt. Der Herr Bundesarbeitsminister hat mitgeteilt, daß die Bundesregierung ein spezielles Aktionsprogramm zur beruflichen Bildung im Auge hat, durchführen wird und der jungen Generation anbieten wird. Ich denke, wir sollten die Bundesregierung dazu beglückwünschen.
    Mit dem Bundesarbeitsminister zusammen sagen wir, daß Bildungsreform zugleich auch eine Reform der beruflichen Bildung ist. Dies ist keine umwerfend neue Erkenntnis. Aber neu ist, daß wir uns nicht länger, wie in den zwei Nachkriegsjahrzehnten, die hinter uns liegen, bis zum Überdruß — wir haben das auch heute abend gemerkt — nur an den Erkenntnissen berauschen, sondern die Erkenntnisse, die vorliegen — das ist neu an dieser Feststellung —, endlich auch in die Praxis umsetzen. Der ernsthafte Wille dazu ist gegeben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Viel zu lange war die berufliche Bildung ein Stiefkind der allgemeinen Bildungsbemühungen. Niemand wird mich mißverstehen, wenn ich hier sage: so wichtig und im Grunde überfällig das ist, was unter der breitgehaltenen Überschrift „Hochschulreform" steht, die Probleme der jungen Arbeitnehmer dürfen nicht länger in ihrem Schatten stehen.

    (Zustimmung bei den Regierungsparteien und bei der CDU/CSU.)




    Liehr
    Es wäre verantwortungslos, die politischen Prioritäten, die hier zu setzen sind, etwa an der Lautstärke oder Aggressivität der in der Öffentlichkeit erhobenen Forderungen zu orientieren und etwa zu glauben, daß die arbeitende Jugend wegen ihres gemäßigten Verhaltens geringere Beachtung auch dieses Hauses verdiene.

    (Erneute Zustimmung bei den Regierungsparteien und bei der CDU/CSU.)

    Ganz im Gegenteil! Ich kann hier nur Neugierige warnen und sagen: es ist spät, aber es ist nicht zu spät, Reformen ohne äußeren Druck auch in diesem Bereich der beruflichen Bildung durchzuführen. Es wäre jedenfalls verhängnisvoll, sich auch in diesem Felde Reformen abtrotzen zu lassen. Ich richte diese Mahnung nicht ohne Grund und auch gestützt auf die Erfahrung bei der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes vor allem an die Adresse der CDU/ CSU. Ich richte sie aber auch an die Adresse der Arbeitgeberorganisationen und -kammern, ferner an die Ausbildungsbetriebe und nicht zuletzt an die Landesregierungen, und ich tue dies in der besonderen Verantwortung für den Bereich des beruflichen Schulwesens.
    Die Bundesregierung verdient mit den Zielsetzungen ihres Berichts zur Bildungspolitik unser aller Unterstützung. Erstmals haben wir die Chance, das Stadium unverbindlicher Reden und Empfehlungen zu verlassen und zu einer wirklichen Gemeinschaftsleistung zwischen Bund und Ländern zu kommen. Wenn ich diese sehr optimistische Feststellung ) treffe, möchte ich mich nicht beirren lassen durch das, was der Kultusminister von Baden-Württemberg, Herr Professor Hahn, hier nach meinem Dafürhalten reichlich negativ und verzerrt dargestellt hat.

    (Abg. Dr. Schober: Die Zahlen sind ja da! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    Wir erwarten, daß der Bildungsgesamtplan und auch das Bildungsbudget nun innerhalb eines Jahres erstellt werden, wenn wir auch alle wissen, daß dies leichter gesagt als getan ist, zumal die Datenerhebungs- und Informationssysteme völlig unzulänglich sind.
    Herr Dr. Martin, Sie haben in Ihren Darstellungen z. B. beklagt, daß wir mit den elementaren Voraussetzungen in der Bildungspolitik, was überhaupt die wissenschaftliche Fundierung anlangt, noch weit im Rückstand sind. Dies ist nicht zuletzt auch ein Eingeständnis eigener Versäumnisse in all den zurückliegenden Jahren,

    (Beifall bei der SPD)

    wo wir uns bis zum Überdruß immer wieder mit den Fragen der Bildungspolitik befaßt haben, zumal wir alle wissen, daß das, was heute spürbar werden soll, längere Anlaufzeiten — das dauert Jahre, zum Teil noch länger — benötigt.
    Auf dem Felde der beruflichen Bildung, die fest im Bildungsgesamtplan integriert ist und integriert sein muß — ich denke, daß daran nicht der geringste Zweifel besteht —, gibt es verheißungsvolle Ansätze durch die emsige Tätigkeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für
    Arbeit. Auch da gibt es einen ungeheuren Nachholbedarf, der zunächst nur durch Forschung gedeckt werden kann.
    Die Strukturverschiebungen zwischen traditionellen Berufen, die Wandlung der Tätigkeitsinhalte bei diesen traditionellen Berufen spielen dabei ebenso eine gewichtige Rolle wie die sogenannten Zukunftsberufe. Dazu gehört aber auch die zunehmende Konzentration der Ausbildungsberufe. Der Bundesarbeitsminister hat darauf schon aufmerksam gemacht. Ich möchte noch ein paar, wie ich glaube, sehr eindrucksvolle Zahlen dagegensetzen. Über 50 % der männlichen Lehrlinge werden in nur 12 Ausbildungsberufen ausgebildet. Bei den weiblichen Lehrlingen sind es sogar über 80 %, die in nur 12 Ausbildungsberufen ausgebildet werden. Umgekehrt sind in 257 anerkannten Ausbildungsberufen nur etwa 3300 Ausbildungsverhältnisse registriert, d. h. 0,24 % des Gesamtbestandes. Das bedeutet schlicht und einfach, daß wir es hier mit einem unrealistischen Angebot zu vieler Ausbildungsstellen — man müßte dieses Wort an dieser Stelle in Gänsefüßchen setzen — zu tun haben. Darin liegt gewiß eine der Ursachen dafür, daß wir in ganz erheblichem Umfang berufliche Fehlleitungen junger Menschen zu verzeichnen haben.
    Zu diesem Teil will ich nur zusammenfassend sagen: wir glauben, daß ein Berufsbildungsplan als Teil eines Bildungsgesamtplans mit seinen Orientierungsdaten von erheblicher Bedeutung sein könnte.
    Was nun das Bildungsbudget anlangt, so kann man hier wohl ohne Übertreibung feststellen, daß der Dschungel in bezug auf die berufliche Bildung wohl am dichtesten ist. Hier gibt es einen überaus großen Kostenanfall bei gediegener Ausbildung und in nicht wenigen Fällen bei einer unzureichenden Ausbildung beachtliche Erträge. Ich weiß, daß dies nur ein Teilaspekt des Ganzen ist. Aber ich darf in Erinnerung bringen, daß gerade heute erst ein Antrag der Fraktionen der FDP und SPD vom Hause verabschiedet worden ist, wonach bis Ende 1971 Kosten und Finanzierung der beruflichen Bildung ermittelt werden sollen, damit wir ein klareres Bild davon bekommen, wie die Situation in den verschiedenen Berufen und Wirtschaftszweigen sein wird. Jedenfalls müssen Vorschläge dazu gemacht werden, wie eine für die Einzelbetriebe gleichrangige Bildungsfinanzierung gewährleistet werden kann.
    Ich denke, daß es ohne weiteres einleuchtend ist, daß wachsende gesetzliche Verpflichtungen, wie z. B. aus dem Berufsbildungsgesetz ergeben, zu einem zusätzlichen Kostendruck für die ausbildungsintensiven Betriebe führen und daß diejenigen Betriebe, die ihren Ausbildungsverpflichtungen voll nachkommen — wir sollten ihnen bei dieser Gelegenheit auch einmal den Dank des Hauses aussprechen —,

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    in einen Wettbewerbsnachteil gegenüber denjenigen Betrieben geraten, die nicht qualifiziert genug ausbilden oder überhaupt nicht zur Berufsbildung junger Menschen beitragen, aber sehr wohl daran



    Liehr
    interessiert sind, später gut ausgebildete Arbeitnehmer an sich zu ziehen.
    Für eine Lösung gibt es also zur Zeit noch keine abgerundeten Modelle, weder im In- noch im Ausland, die einer solchen überbetrieblichen, ausgleichenden Finanzierungsregelung zugrunde gelegt werden könnten. Daß aber gerade auch auf diesem Felde Untersuchungen von besonderem Interesse sind, braucht wohl nicht weiter vertieft zu werden.
    Meine Damen und Herren, die Neuorientierung der Zielvorstellungen gerade auch für den Bereich der beruflichen Bildung wird durch den bildungspolitischen Bericht der Regierung sehr stark gefördert. Besondere Beachtung verdient dabei die Absicht, das berufliche Bildungswesen zum Bestandteil der zweiten Stufe des Sekundarbereichs werden zu lassen. Nie zuvor ist der untrennbare Zusammenhang zwischen Bildung und Ausbildung durch eine Bundesregierung eindeutiger konzipiert worden als durch die Zielvorstellungen, die im Bericht der Bundesregierung enthalten sind.

    (Beifall bei der SPD.)

    Nur so wird es im Bildungswesen möglich sein, flexible, aber zugleich auch gleichwertige Übergänge zu weiteren Ausbildungsgängen oder aber in den Beruf zu eröffnen und damit zugleich dem Bedarf der Arbeitswelt gerecht zu werden, der sich ständig wandelt und differenziert.
    Meine Damen und Herren, diese langfristige Zielsetzung läßt nicht außer acht, daß es gegenwärtig darauf ankommt, das duale System der Berufsausbildung, also die Verpflichtung von Betrieb und Schule, spürbar zu verbessern. Es ist schlechterdings ein Unding und einer Industrienation vom Range der Bundesrepublik Deutschland unwürdig, daß zwar das Praktisch-Fachliche eines Ausbildungsberufs bundeseinheitlich geregelt wird, daß aber das Theoretisch-Schulische für ein und denselben Beruf elfmal unterschiedlich in den Ländern zur Anwendung kommt. Ich hätte mir sehr gewünscht, daß der Kultusminister von Baden-Württemberg, der hier gesprochen hat, seinen Beitrag weniger polemisch angesetzt hätte, indem er diesem Hohen Haus zu erkennen gegeben hätte, ob und inwieweit z. B. auch Baden-Württemberg nunmehr bereit und in der Lage ist, dabei mitzuwirken, daß das, was den berufsschulischen Teil anbelangt, nun auch wirklich eine bundeseinheitliche Regelung erfährt. Dafür gibt es aus der Praxis heraus ein vordringliches Bedürfnis. Ich denke, daß es künftig nicht länger dem Zufall überlassen bleiben darf, ob ein junger Arbeitnehmer in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein oder in Berlin ausgebildet wird.
    Dazu gehört aber auch, daß man sich die Sorgen der Berufsschullehrer vor Augen führt. Hier kann man nur schlicht und einfach feststellen, daß diese für den Bereich der beruflichen Bildung die eigentliche Last zu tragen haben. 39 % aller Stellen sind nicht ordnungsgemäß besetzt. Es fehlen etwa 15 000 Berufsschullehrer. Seit 1959 ist die Zahl der Berufsschullehrer beinahe konstant geblieben. Die Folge davon ist, daß in einigen Ländern nicht einmal der gesetzliche Mindestunterricht vermittelt werden kann, vom zweiten Berufsschultag ganz zu schweigen. Hier liegt, nachdem vorhin Bayern so lobend herausgestellt worden ist, Berlin an einsamer Spitze und wird für alle anderen Länder zur Nachahmung empfohlen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wir haben alle Veranlassung, meine Damen und Herren — und damit möchte ich schließen —, die Bundesregierung und die Landesregierungen zu ermutigen, die vorgelegte Konzeption, gestützt auf diese Bestandsaufnahme, zügig durchzusetzen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Jung.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kurt Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Bildungsbericht realisiert endlich die immer wieder von der FDP vorgetragenen Forderungen.

    (Abg. Leicht: Realisieren tut er nichts!)

    Ich darf daran erinnern, daß die FDP als erste der im Bundestag vertretenen Parteien auf ihrem Bundesparteitag 1951 die Bundeskompetenz im Bereich des Bildungswesens gefordert und frühzeitig auf die Notwendigkeit der Entwicklung eines Planungsinstrumentariums im Bereich der Bildungspolitik hingewiesen hat.

    (Abg. Leicht: Aber realisiert ist damit noch nichts, Herr Jung!)

    — Aber der Bildungsbericht in dieser Form, Herr Kollege Leicht, ist ein großer Schritt dieser sozialliberalen Koalition auf dem Wege zur inneren Reform unserer Gesellschaft, und zwar im Gegensatz zum Bildungsbericht 1968,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Da hat ja der Bund keine Kompetenz gehabt!)

    der bezeichnenderweise vom Bundesminister des Inneren herausgegeben wurde.

    (Abg. Pfeifer: Da gab es ja keine Kompetenzen!)

    — Natürlich, das sage ich doch eben gerade. — Er ist vom Bundesminister des Innern herausgegeben worden, und dort war auf 500 Seiten zusammengetragen, was die Länder wollen. Man ließ also damals die Länder ihr Süppchen kochen und hat keine Information über die Zielvorstellungen der Bundesregierung gegeben. Das ist jetzt anders, jetzt endlich.

    (Abg. Dr. Schober: Herr Jung, wir waren auch nicht zuständig!)

    Jetzt endlich sind klare Zielvorstellungen entwikkelt worden, die zusammen mit den Ländern diskutiert und in die Tat umgesetzt werden sollen.
    Ich kann mir natürlich vorstellen, daß diese Zielvorstellungen nicht immer ganz in Ihrem Sinne sind. Herr Kollege Martin, Sie hatten in Ihrer Rede vorhin als Mangel festgestellt, daß der Bildungsbericht der Regierung keine Interpretation des Bildungsbe-



    Jung
    griffes und der Bildungsinhalte enthalte. Dabei ist mir Art. 131 der bayerischen Verfassung eingefallen, den ich mit Genehmigung des Präsidenten hier zitieren möchte. Da heißt es:
    Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne. Die Schüler sind im Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinne der Völkerversöhnung zu erziehen. Die Mädchen sind außerdem in der Säuglingspflege zu unterweisen.
    Herr Kollege Martin, wollten Sie, als Sie vorhin Ihre Forderung erhoben, daß die Bundesregierung das oder so etwas Ähnliches als Interpretation des Bildungsbegriffs und der Bildungsinhalte in den Bericht hätte hineinschreiben sollen? Wollten Sie das in der Tat?

    (Abg. Dr. Martin: Ja, das wollte ich!)

    Nun, ich meine, die Diskussion,

    (Abg. Dr. Martin: Herr Jung, auf die Säuglingspflege hätte ich verzichtet!)

    — sehr schön! —

    (Abg. Fellermaier: Aber nicht auf das Wahre, Gute und Schöne! — Abg. Dr. Probst: Worauf würden Sie verzichten?)

    die heute im Bundestag über diesen Bericht möglich ist, zeigt einen von der FDP gewünschten politischen Stil gegenüber dem Bürger. Anstatt dieses Haus in eine Gesetzesmaschinerie in Bildungsfragen umzuwandeln, werden die bildungspolitischen Konzeptionen offen diskutiert, um wirksame Reformen durchzuführen.
    In diesem Zusammenhang möchte ich zwei Themenkreise behandeln, nämlich die Vorschulerziehung und die Weiterbildung.
    Es ist nachgerade eine Binsenweisheit, daß Stehenbleiben auf einem erreichten Bildungsniveau zu sozialer Stagnation und weiter zu sozialem Abstieg führt. Das Tempo der gesellschaftlichen Entwicklung erfordert daher die Weiterbildung als integrierten Bestandteil der übrigen Bildungsbereiche. Sie ist davon nicht zu trennen.
    Die „education permanente" oder verdeutscht: das lebenslange Lernen ist eine elementare Forderung, nicht nur um sozialen Abstieg zu vermeiden, sondern auch um entfaltete Potenzen ständig weiterzuentwickeln und Möglichkeiten zu schaffen, das elementare Bürgerrecht auf Bildung über den ersten Lebensabschnitt hinaus zu gewährleisten.
    Die Notwendigkeit der Weiterbildung wird offensichtlich am Beispiel der Lehrer. Denn wir wissen ja alle, daß die Unterrichtsmethoden zum Teil hoffnungslos veraltet sind und daß wir uns nach neuen Lehr- und Lernmethoden, nach programmiertem Lernen, Sprachlabors usw., umsehen müssen. Aber sie wird besonders deutlich im Bereich der Naturwissenschaften. Es ist selbstverständlich, daß Ärzte, Ingenieure, Chemiker, Physiker die Weiterbildung notwendig haben und daß Möglichkeiten hierfür eröffnet werden müssen. Das gleiche gilt natürlich auch für Juristen, für Handwerker und für viele andere auch. Einzelne Berufsgruppen sind ohnehin zur ständigen Weiterbildung gezwungen. Denken Sie z. B. an die Programmierer.
    Wie ist nun die Situation heute? Zwar sind Weiterbildungsmöglichkeiten vorhanden, aber ich stelle fest: systemlos und durcheinander. Es bemühen sich die Volkshochschulen, die Kirchen, die Gewerkschaften, es bemühen sich Fernlehrinstitute und auch die Massenmedien Rundfunk, Fernsehen und Presse. Aber es ist nicht koordiniert und nicht programmiert. Die „Abschlüsse" — hier wirklich in Anführungszeichen — in Form von Diplomen und Zertifikaten sind weitgehend unbrauchbar. Es ist ein Chaos geschaffen worden durch ein falsch verstandenes Prinzip des Föderalismus, partikularistisches Denken bestimmter Gruppen und — das darf man auch nicht verschweigen — durch privates Gewinnstreben einzelner Fernlehrinstitute auf Kosten eines wünschenswerten Bildungswillens vieler.
    Damit keine Mißverständnisse entstehen: ich will die Initiativen gesellschaftlicher Gruppen oder einzelner nicht schwächen. Im Gegenteil. Aber es muß hier eine Effektivierung fehlgeleiteter Kapazitäten durch Koordination und Vermeidung von Geschäftemachereien, z. B. im Fernunterricht, an allgemeinen Interessen hergestellt werden. Daher ist es wichtig, daß eine Richtlinienkompetenz für den Bund geschaffen wird, die Bildungsträger mit einem klar profilierten Abschlußsystem ermöglicht, das auch brauchbar ist. Es ist das Ziel, neue Kenntnisse für den einzelnen zu eröffnen und Umschulungsmöglichkeiten zu schaffen, die durch die Weiterbildung eben erst erleichtert werden. Denn die Mobilität in unserem Gesellschaftssystem ist nun einmal eine Tatsache, und die Weiterbildung ist ein wesentlicher Faktor zur freien Entfaltung des einzelnen.
    Darüber hinaus gilt es natürlich auch, die allgemeine politische Bildung weiterzuentwickeln. Denn die Demokratie braucht kritische Demokraten. Dies ist nur durch Bildung möglich. Wesentliche Voraussetzungen für die Weiterbildung sind das Ausbildungsförderungsgesetz und der Bildungsurlaub; mein Kollege Grüner wird möglicherweise über diese Probleme auch noch kurz referieren. Der Bildungsurlaub ist besonders notwendig, weil er das Wechselspiel von berufspraktischen und weiterbildenden Phasen, die sich gegenseitig befruchten, sicherstellt. Notwendig ist dabei, daß Wege der Weiterbildung untereinander und mit anderen Bildungsbereichen integriert werden, also ein Baukastensystem entsteht, das den differenzierten individuellen Bedürfnissen angepaßt ist und das Bildungs- und Ausbildungsgänge für den einzelnen ermöglicht.
    Dabei ist die Fachbildung mit der allgemeinen politischen Bildung untrennbar verbunden. Eine zwangsläufige Folge ist, daß „permanente Bildung" heißt: permanente Bewegung an der Spitze des Problembewußtseins.
    Die gesellschaftliche Konsequenz ist unter anderem die Ausschaltung von Emotionen bei Konflikten,



    Jung
    Das wird z. B. besonders beim Generationskonflikt deutlich. Wenn die ältere Generation bislang diese Weiterbildungsmöglichkeit gehabt hätte, könnte sie vermutlich die Probleme der jüngeren Generation besser nachvollziehen. Aber hier ist festzustellen, daß weitgehend noch der Ausbildungsstand vorhanden ist, der vor dem zweiten Weltkrieg gegeben war. Die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Zwischenzeit waren eben nicht so, wie wir sie uns vorstellen und wie auch die Bundesregierung in ihrem Bildungsbericht sie für notwendig hält.
    Der Weiterbildung ist aber durch die Schaffung von formalen Möglichkeiten allein nicht gedient. Daher muß der Bildungswille Lernmotivationen anregen. Dazu ist hier insbesondere die vorschulische Erziehung geeignet.
    Wie ist es denn hier heute? Die Kinder sind bei ihrem Schuleintritt weitgehend durch die soziale und kulturelle Umwelt konditioniert. Die Chancengleichheit, die auch im Laufe dieser Debatte immer wieder herausgestellt wurde, ist schon beim Schulbeginn nicht vorhanden. Die Elementarerziehung muß deshalb korrigierend wirken.
    Der Bildungsbericht weist mit Recht auf die Bedeutung der Vorschulbildung hin. Vorschulische Einrichtungen müssen die in mangelhaftem sozio-kulturellen Hintergrund begründete Spracharmut beseitigen, den Wortschatz bereichern und die Ausdrucksmöglichkeiten vergrößern. Als Folge stellt sich dann von selbst das steigende Selbstgefühl der Kinder ein. Es stimuliert die eigene Betätigung und die gesellschaftliche Kommunikation.
    Zusammengefaßt: Die Milieueinflüsse müssen zurückgedrängt werden, die die Bildungsmotivation erschweren und einschränken. Die FDP mißt der Lernmotivation entscheidende Bedeutung für die Wahrnehmung von Bildungschancen im späteren Leben zu.
    Die Bedeutung der Elementarbildung ist also nicht zu verkennen. Sie stellt nicht nur die Chancengleichheit her, sondern fördert auch später die Bereitschaft zur éducation permanente. Der Bildungsbericht betont deshalb mit Recht die Priorität dieser Elementarbildung und der vorschulischen Erziehung.
    Ich habe diese zwei Schwerpunkte behandelt, die auch der Bildungsbericht als wesentlich erkennt und die beinahe traditionelle Anliegen der Freien Demokraten sind. Betonen möchte ich noch, daß diese liberalen Vorstellungen nicht nur Interesse in der Öffentlichkeit gefunden haben, sondern auch weitgehend — das wurde heute abend schon von verschiedenen Seiten deutlich gemacht — von den anderen Parteien anerkannt und akzeptiert worden sind.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)