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ID0607038000

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    Deutscher Bundestag 70. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 Inhalt: Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 3855 A Fragestunde (Drucksachen VI/ 1218, VI/1233) Fragen des Abg. Kiep: Pressemeldungen betr. Wiedergutmachungszahlungen an osteuropäische Staaten in Milliardenhöhe Moersch, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3855 B, C, 3856 A Kiep (CDU/CSU) . . . . 3855 D, 3856 A Fragen des Abg. von Eckardt: Wiedergutmachungsforderungen von Ostblockregierungen — Unterrichtung der zuständigen Ausschüsse des Bundestages Moersch, Parlamentarischer Staatssekretär 3856 A, B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 3856 B Frage des Abg. Freiherr von Fircks: Aussagen des Bundeskanzlers hinsichtlich der Bedeutung des deutsch-sowjetischen Gewaltverzichtsvertrages Frau Dr. Focke, Parlamentarischer Staatssekretär 3856 C, D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 3856 D Frage des Abg. Niegel: Staatsangehörigkeit der Mitglieder der Bundesregierung und der Staatssekretäre Frau Dr. Focke, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3856 D, 3857 A, B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3857 A Dasch (CDU/CSU) . . . . . . . 3857 B Frage des Abg. Dr. Schulze-Vorberg: Anzeigenserie des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Ahlers, Staatssekretär 3857 C, 3858 A, B, C, D, 3859 A, B, C, D, 3860 A, B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 3857 D, 3858 A Kiep (CDU/CSU) . . . . . . . 3858 C Dr. Häfele (CDU/CSU) 3858 D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 3859 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 3859 B Dr. Geßner (SPD) . . . . . . 3859 C Rasner (CDU/CSU) . . . . . . 3859 D Dasch (CDU/CSU) . . . . . . 3859 D Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 3860 A Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 3860 B II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 Fragen des Abg. Walkhoff: Veröffentlichungen in der Zeitschrift „German International" — Darstellung betr. die Ostpolitik der Bundesregierung Ahlers, Staatssekretär . . . . 3860 C, D, 3861 A, B,C,D Walkhoff (SPD) . . . . 3860 D, 3861 B Vogel (CDU/CSU) 3861 B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 3861 D Frage des Abg. Dr. Geßner: Pressemeldung betr. die Beschaffung des Waffensystems F-104 G Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 3862 A, B Dr. Geßner (SPD) 3862 A Cramer (SPD) . . . . . . . . 3862 B Fragen der Abg. Frau Huber: Versorgung der Bundeswehreinheiten mit Frischobst Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3862 C., D, 3863 A Frau Huber (SPD) . . . . . . . 3863 A Frage des Abg. Niegel: Meldungen über Pläne der Bundesregierung betr. eine Verkürzung des Grundwehrdienstes Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . 3863 B, D, 3864 A Niegel (CDU/CSU) 3863 B, C Dr. Klepsch (CDU CSU) . . . . 3863 D Fragen des Abg. Rawe: Zunahme der Lärmbelästigung durch militärische Strahlflugzeuge Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 3864 A, B, C, D Rawe (CDU/CSU) . . . . . . 3864 B, C Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3864 C Fragen des Abg. Vogel: Überprüfung der Tieffluggebiete — Unterrichtung des Verteidigungsausschusses Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . 3864 D, 3865 A, B, C, D Rawe (CDU/CSU) . . . . . . . 3865 B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3865 C Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 3865 C, D Frage des Abg. Berding: Einhaltung der Vorschriften über Mindestflughöhen durch Besatzungen von Flugzeugen befreundeter Staaten Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 3866 A Berding (CDU CSU) 3866 A Frage des Abg. Berding: Heraufsetzung der Mindestflughöhen für Strahlflugzeuge Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 3866 A Fragen des Abg. Varelmann: Zahlung der ungekürzten Bundeszuschüsse zur Rentenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . 3866 B, C, D, 3867 A, B Varelmann (CDU/CSU) 3866 D, 3867 A, B Frage des Abg. Dr. Häfele: Vorschlag betr. ein zyklisch gestuftes Arbeitslosengeld Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär ........ 3867 C Fragen des Abg. Dr. Kempfler: Versorgungsansprüche der Hinterbliebenen von Wehrmachtangehörigen bei deren Freitod Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3867 D, 3868 A, B Dr. Kempfler (CDU CSU) . . . . . 3868 A Fragen des Abg. Geisenhofer: Ambulante Behandlung durch Fachärzte in Krankenhäusern als Mindestleistung der gesetzlichen Krankenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 3868 C, D Geisenhofer (CDU/CSU) . . . . . 3868 D Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Mißbilligung der Äußerungen des Bundesministers der Finanzen Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Alex Möller (Drucksache VI/1193) Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 3869 A Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 3870 D Frau Funcke (FDP) . . . . . . . 3873 A Dr. Barzel (CDU/CSU) 3874 A, 3875 D Brandt, Bundeskanzler 3874 C Wehner (SPD) . . . . . . . 3875 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 III Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Haushaltsgesetz 1971) (Drucksachen VI/ 1100, Ergänzung zu VI/1100) — Fortsetzung der ersten Beratung — in Verbindung mit Finanzplan des Bundes 1970 bis 1974 (Drucksache VI/1101) — Fortsetzung der Beratung — und mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. notwendige haushaltspolitische Maßnahmen (Drucksache VI/1154 [neu]) — Fortsetzung der Beratung —Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 3876 C Seidel (SPD) . . . . . . . . . 3881 D Kirst (FDP) . . . . . . . . . 3884 D Dr. Heck (CDU/CSU) 3888 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 3889 D Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses über den Antrag des Abg. Dr. Lenz (Berg- Straße) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Enquete-Kommission Verfassungsreform und über den Antrag der Fraktionen der SPD, FDP betr. Enquete-Kommission zur Reform der bundesstaatlichen Struktur (Drucksachen VI/653, VI/739, VI/1211) Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) . . 3893 C Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 3894 C Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 3895 D Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Baukostenentwicklung und ihre Auswirkung auf den sozialen Wohnungsbau (Drucksachen VI/1189, VI/1216) Erpenbeck (CDU/CSU) . . . . . . 3896 D Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 3904 C Henke (SPD) 3912 D Wurbs (FDP) 3916 C Mick (CDU/CSU) . . . . . . 3919 B Frau Meermann (SPD) . . . . . 3924 B Nächste Sitzung 3928 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 3929 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Strohmayr betr. Erwägungen im Rentenbericht zur Zahlung von Witwerrente 3929 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 3855 70. Sitzung Bonn, den 8. Oktober 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 9. 10. Adams * 9. 10. Dr. Aigner * 9. 10. Amrehn ** 9. 10. Dr. Artzinger * 9. 10. Behrendt * 9. 10. Dr. Burgbacher * 9. 10. Corterier ** 9. 10. Dichgans ** 9. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus ** 9. 10. Dr. Dittrich * 9. 10. Dröscher * 9. 10. Faller * 9. 10. Fellermaier * 9. 10. Flämig * 9. 10. Fritsch *** 9. 10. Dr. Furler * 9. 10. Frau Geisendörfer 9. 10. Gerlach (Emsland) * 9. 10. Dr. Gradl ** 9. 10. Haage (München) * 9. 10. Haar (Stuttgart) 9. 10. Dr. Hallstein 16. 10. Dr. Hein * 9. 10. Frau Herklotz *** 9. 10. Dr. Hermesdorf (Sehleiden) *** 9. 10. Heyen 18. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 9. 10. Dr. Jungmann 16. 10. Klinker * 9. 10. Dr. Koch * 9. 10. Kriedemann * 9. 10. Lange * 9. 10. Lautenschlager * 9. 10. Dr. Löhr * 9. 10. Logemann 9. 10. Lücker (München) * 9. 10. Majonica 9. 10. Matthöfer ** 9. 10. Frau Meermann ** 9. 10. Dr. Meinecke (Hamburg) ** 9. 10. Meister * 9. 10. Memmel * 9. 10. Müller (Aachen-Land) * 9. 10. Frau Dr. Orth * 9. 10. Pöhler *** 9. 10. * Für die Teilnahme an einer Sitzung des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an der Jahrestagung der Interparlamentarischen Union *** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Preiß 8. 10. Raffert ** 9. 10. Ravens 9. 10. Richarts * 9. 10. Dr. Schulz (Berlin) *** 9. 10. Schwabe * 9. 10. Dr. Schwörer * 9. 10. Seefeld * 9. 10. Sieglerschmidt *** 9. 10. Dr. Slotta 15. 10. Springorum * 9. 10. Dr. Starke (Franken) * 9. 10. Dr. Tamblé 30. 10. Werner * 9. 10. Wienand *** 9. 10. Wilhelm 30. 10. Frau Dr. Wolf ** 9. 10. Wolfram * 9. 10. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 7. Oktober 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Strohmayr (Drucksache VI/1218 Fragen A 39 und 40) : Läßt sich die Erwägung im Rentenbericht, deft die Zahlung von Witwerrente wegen nicht unerheblicher Mehraufwendungen nicht verantwortet werden kann (Drucksache VI/1126, S. 34, Nr. 4 Doppelbuchstabe cc, letzter Absatz), mit dem Gleichberechtigungsgesetz, das auf Artikel 3 GG fußt, vereinbaren? Ist der Bundesregierung bekannt, daß der überwiegende Teil der berufstätigen Ehefrauen zum gemeinsamen Unterhalt der Familie beitragen muß, die aber oft jahrzehntelang gezahlten Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung der Familie bei Ableben der berufstätigen Freu vor Erreichen der Altersgrenze verlorengehen? Die Bundesregierung hat die in Ihren Fragen enthaltene Anregung ebenso wie viele andere Vorschläge und Forderungen zur Weiterentwicklung des Rentenversicherungsrechts in den von Ihnen zitierten Bericht aufgenommen, um eine umfassende Grundlage für die parlamentarischen Beratungen zu geben. Sie hat dabei allgemein zu den Einzelpunkten nicht abschließend Stellung genommen, sondern Lösungsmöglichkeiten angedeutet und auf die vielfältigen, insbesondere auch die finanziellen Auswirkungen aufmerksam gemacht, die sich bei einer Verwirklichung der Anregungen ergeben würden und die bei den Beratungen des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über den Bericht sicherlich eine Rolle spielen werden. Sie haben gewiß Verständnis dafür, daß ich diesen Beratungen nicht durch eine Stellungnahme zu einzelnen Punkten vorgreifen möchte.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hedwig Meermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Mick, ich teile Ihre Auffassung insofern - ich möchte es etwas einschränken -, als man das vorzugsweise bei Großvorhaben wird machen können. Es wird schwierig sein, genau die gleichen Erfolge beim Bau von Einzelhäusern in kleineren Gemeinden und Städten zu erzielen. Aber die öffentliche Hand muß die Beispiele setzen, da stimme ich Ihnen völlig zu. Das dürfte nach meiner Unterrichtung auch durchaus die Intention der Bundesregierung treffen.
    Mir scheint, daß auch eine stärkere Berücksichtigung des Fertighausbaus noch preisdämpfend wirken könnte. Laut Statistischem Bundesamt hat sich der Preis für Einfamilienhäuser in Fertigbauweise in den letzten zwei Jahren - in zwei Jahren, wohlgemerkt — um rund 9 % erhöht. Dem steht im traditionellen Bau eine durchschnittliche Kostensteigerung, auch in den letzten zwei Jahren, von 20 % gegenüber. Hier liegen ganz gewiß noch weitere Möglichkeiten zur Preisstabilisierung. Natürlich liegt mir nichts ferner, als für die eine oder die andere Bauweise zu werben. Darum geht es nicht, sondern es geht darum, daß auf dem Wohnungsmarkt wirklich marktkonforme Verhältnisse geschaffen werden, d. h. daß eine Stärkung des Angebots erreicht wird. Die Wohnungsbauunternehmen müssen wieder um die Aufträge wetteifern. Der Zustand, daß die Bauherren den Baufirmen nachlaufen, ist ungesund, nicht zuletzt auch für die Bauindustrie und das Baugewerbe selbst. Wir können schließlich aus der ganzen Entwicklung der letzten 20 Jahre verfolgen, daß unsere Industrie am Wettbewerb im In- und Ausland erstarkt und leistungs-



    Frau Meermann
    fähig geworden ist. Die gleichen Möglichkeiten lassen sich mit staatlicher Hilfe auch für die Bauindustrie und für das Baugewerbe erreichen.

    (Abg. Dr. Klepsch: Richtig!)

    Als weiteres Mittel, um zu vernünftigeren Baupreisen zu kommen, wirken die allgemeinen konjunkturellen Maßnahmen zur Preisdämpfung, mit denen einer Erhöhung der Neuestbaumieten entgegengewirkt wird.
    Zu den Fragen 2, 3 und 4 habe ich mir Ihre Begründung angesehen. Da heißt es, daß die Bundesmittel für die Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus bei weitem nicht ausreichen, um die Mehrkosten zu decken. Herr Erpenbeck hat da sicher noch nicht die Rede von Herrn Mick gekannt. Sonst hätte er nicht so auf dem Bundesmittelanteil von nur 5000 DM am gesamten Baupreis einer Wohnung insistiert.

    (Abg. Erpenbeck: Das widerspricht sich gar nicht!)

    Herr Erpenbeck, im übrigen ist es Ihnen mit Ihrer Prozentrechnung so ähnlich gegangen wie dem Herrn Heck mit seiner Gruselsparergeschichte.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU.)

    Ich nehme nur den Posten „allgemeiner sozialer Wohnungsbau" heraus. Da haben Sie im Haushalt 1971 eine Steigerung von 20 % gegenüber 1970. Es dürfte wohl schwierig sein, zu beweisen, daß eine Steigerung der Haushaltsmittel um 20 % nicht ausreicht, um eine Baukostensteigerung von 15 % aufzufangen. Genau das haben Sie erfolglos versucht.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    - Die Zahlen? Aber gern. Ich gebe Ihnen auch gern
    den ganzen Haushaltsplan. Über das, was endgültig drinstehen wird, haben Sie ja mitzuentscheiden. Hier haben wir im sozialen Wohnungsbau in Kap. 25 03 283,5 Millionen DM, 20 % mehr als im vergangenen .Jahr.

    (Abg. Dr. Schulze-Vorberg: Aber weniger Wohnungen, gnädige Frau!)

    — Darüber reden wir noch, Herr Schulze-Vorberg.
    Damit komme ich zu Ihren 500 000 bzw. 600 000 Wohnungen.

    (Abg. Baier: Das waren Zeiten!)

    Ich bin der erste Redner, den Sie nicht danach fragen. Aber da mir das wahrscheinlich nicht erspart bleibt, will ich lieber von vornherein darauf anworten.

    (Heiterkeit.)

    Niemand verkennt die große Wohnungsbauleistung in der Bundesrepublik, die für viele Länder beispielgebend ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Einer großen Notlage ist mit einer immensen Leistung begegnet worden. Wenn ich mir z. B. überlege, was im Bundeshaushalt 1958 700 Millionen DM für den sozialen Wohnungsbau anteilsmäßig bedeutet haben, so muß ich wirklich sagen: das ist eine große Leistung, eine Leistung nebenbei, für die Sie nicht durchkämpfen mußten, sondern für die Sie Stimme und Mitwirkung der damaligen Opposition gehabt haben. Und so konnte in einem gewaltigen Kraftakt des ganzen deutschen Volkes der Wohnungsnot
    begegnet werden. Damals hat in der Tat der Anteil des Bundes am sozialen Wohnungsbau 83 % betragen. Aber niemand - auch niemand von Ihnen, meine Herren — hat sich vorgestellt, daß das immer so weitergehen sollte. Ich mache heute niemandem einen Vorwurf, wenn er damals geglaubt hat, daß man in einem Zehnjahresprogramm die Wohnungsnot wirklich beseitigen könne. In diesem Hause gibt es wohl niemanden, der nicht schon in seinen Prognosen geirrt hätte.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das zeigt gerade die jüngste Zeit!)

    Was wir Ihnen zum Vorwurf machen — und das haben die Kollegen von der SPD getan —, ist, daß Sie später, als zu sehen war, daß die in der Degression zusammengeschrumpften Mittel nicht mehr ausreichten, um den in diesem Zeitpunkt bestehenden großen Bedarf zu decken, nicht mehr Bundesmittel in den Wohnungsbauhaushalt hineingesteckt haben.

    (Abg. Dr. Klepsch: Das müssen Sie Herrn Lauritzen sagen!)

    — Nein, ich spreche jetzt von den Jahren 1965/66.
    Ich habe mit Aufmerksamkeit gehört, was Herr Mick über den Ausgleich der Mittel gesagt hat, die mal von da, mal von dort flossen. Aber sehr geehrter Herr Mick, Sie wissen genauso wie ich, wie sehr damals auch die Wohnungspolitiker Ihrer Partei unglücklich darüber waren, daß in dem Posten „allgemeiner sozialer Wohnungsbau" in den Jahren 1965 150 und 1966 nur noch 70 Millionen DM waren. In diesem Punkt zumindest waren auch Sie mit der Politik Ihrer Regierung nicht einverstanden. Wir haben dann in den nächsten Jahren durch die Konjunkturförderungsprogramme der Bundesregierung wieder einmal zusätzlich Geld in den sozialen Wohnungsbau gepumpt, und im Jahre 1969 sind wir dann wieder in den normalen Kurs gekommen und bauen auf den früheren Ansätzen auf, die wir allerdings erheblich verstärkt haben.
    Die Wohnungspolitiker unter Ihnen dürften mit Freuden die starke Steigerung im Bundeshaushalt und die finanzielle Priorität, die wir dem Wohnungsbau geben, festgestellt haben.
    Aber jetzt komme ich zu Ihren 600 000 Wohnungen, Herr Schulze-Vorberg. Ich erinnere mich, es waren manchmal sogar noch mehr.

    (Abg. Dr. Klepsch: Ja, richtig! Sehr gut!)

    Ich erinnere mich an ein Jahr mit 623 000 Wohnungen.

    (Abg. Erpenbeck: Das waren die guten Lücke-Zeiten!)

    Das war eine stolze Leistung. Herr Lücke ist ja anwesend; er wird nichts dagegen haben, wenn ich das Verdienst nicht allein auf ihn konzentriere, sondern sage: das war eine — —

    (Abg. Erpenbeck: Die CDU CSU-Politik natürlich! — Abg. Lücke [Bensberg] : Trotz Lücke! — Heiterkeit.)

    — Nein, nein! Bitte, meine Herren, in dieser Frage hat das ganze Haus, zusammengewirkt. Unterschieden haben wir uns von Herrn Lücke nachher in der sogenannten Abbaugesetzgebung. Aber in der Frage der Zurverfügungstellung von Mitteln werden Sie



    Frau Meermann
    wirklich nicht behaupten können, daß etwa die CDU gegen die Opposition habe ankämpfen müssen.

    (Abg. Dr. Klepsch: So sind denn nun die 100 000 Wohnungen geblieben?)

    Aber ich muß jetzt endlich zu Herrn Schulze-Vorbergs 500 000 Wohnungen kommen. Gestatten Sie!

    (Abg. Baier meldet sich zu einer Zwischenfrage.)

    — Ich möchte das gerade zu Ende führen.

    (Abg. Baier: Ich wollte Ihnen dazu nur etwas sagen!)

    Alle Wohnungsbaupolitiker und Fachleute — auch außerhalb dieses Hauses — waren aber spätestens vom Jahre 1965'66 an der Auffassung, daß diese sehr große Leistung, wie sie aus der Notlage nach dem Kriege erbracht werden mußte, keine Dauererscheinung sein würde. Man war vielmehr allgemein der Auffassung, die Wohnungsbauleistung werde sich so auf etwa 500 000 Wohnungen pro Jahr einpendeln. Ja, es gab auch manche, die von 400 000 gesprochen haben. Das war gar kein Streit zwischen den Parteien, Herr Schulze-Vorberg. Infolgedessen hat es gar keinen Sinn, daß wir uns hier über 500 000 Wohnungen gegenseitig Vorwürfe machen. Es war eine gemeinsame Auffassung aller Wohnungsbaupolitiker, daß das so vernünftig wäre. Auf diesen Stand von 500 000 gebauten Wohnungen pendelt sich nun zur Zeit die Wohnungsbauleistung ein.

    (Abg. Dr. Klepsch: Sie verlangen doch von allen Vorausblick! Warum nicht auch von Herrn Lauritzen?)

    — Ich halte eine auf längere Zeit erbrachte jährliche Bauleistung von 500 000 Wohnungen für geeignet, mit dein noch bestehenden Wohnungsbedarf fertig zu werden. — Bitte sehr!


Rede von Dr. Max Schulze-Vorberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Gnädige Frau, darf ich ausdrücklich feststellen, daß ich Ihren Ausführungen zustimme. Nur, würden Sie mir dann zustimmen, daß angesichts der Situation, die Sie zutreffend geschildert haben, die derzeit laufende Anzeigenaktion der Bundesregierung, in der von Fehlern und Fehlleistungen und Minderleistungen der früheren Regierungen gesprochen wird, schlicht falsch ist und daß man jetzt so tut, als ob jetzt erst die großen Bauleistungen kämen, daß also die Situation völlig verzeichnet wird? Während wir früher viel mehr Wohnungen gebaut haben, bauen wir jetzt weniger, und die Bundesregierung tut in einer angeblichen Informationsanzeige gegenüber der Bevölkerung so, als ob jetzt mehr gebaut würde als früher.

(Abg. Dr. Klepsch: Lauritzen annonciert gegen Lauritzen!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hedwig Meermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Schulze-Vorberg, ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich die Anzeige nicht gesehen habe.

    (Abg. Dr. Ritz: Das spricht für Sie! — Abg. Baier: Sie ist wahrscheinlich nur in Bayern erschienen!)

    Aber wir reden von verschiedenen Dingen. Ich rede
    über die Wohnungsbauleistung, so wie sie in den
    Anfängen 1958/59 initiiert worden ist. Ich habe nur
    die Abschwächung der Bundeshilfen für den Wohnungsbau in den .Jahren 1965 und 1966 gegenübergestellt. Die jetzige Bundesregierung hat aber recht, wenn sie sagt, daß in ihrer Zeit ein Ansteigen der finanziellen Leistung für den Wohnungsbau erfolgt ist. Das stimmt doch.

    (Abg. Dr. Schulze-Vorberg: Es geht nicht um die Mittel, es geht um die fertiggestellten Wohnungen!)

    — Jetzt fangen wir aber nicht wieder bei Adam und Eva an. Sie wissen ja auch aus eigener Erfahrung — darauf ist hingewiesen worden —, daß die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau, gleich bei welcher Kostensituation, ergänzt werden müssen durch die Länder und durch die Gemeinden, auch durch die Betriebe für ihren Werkswohnungsbau; das wollen wir nicht vergessen. Auch die Kirchen beteiligen sich am Wohnungsbau, und soeben hat Herr Mick auf die Möglichkeit weiterer Mitfinanzierer hingewiesen.

    (Abg. Mick: Rentenanstalten!)

    — Rentenanstalten natürlich.
    Selbstverständlich ist auch diese Bundesregierung darauf angewiesen, daß die Länder und alle anderen Mitfinanzierer mitmachen. Aber diese Bundesregierung — das ist der Unterschied gegenüber dem Zustand von 1966 — hat ja auch finanziell etwas einzubringen. Im Gegensatz zu der Befürchtung, die Herr Erpenbeck bei der Begründung Ihrer Großen Anfrage geäußert hat, habe ich gar keine Angst, daß wir auf den Bundesmitteln sitzen bleiben. Die Länder sind in den letzten Jahren — wenn Sie wollen, etwas verspätet - einer Entwicklung gefolgt, die Sie in den Jahren 1965 und 1966 eingeleitet hatten. Nach meinen Informationen stellen sich die Länder aber jetzt darauf ein, daß ihre Wohnungsbauprogramme für das Jahr 1971 über das besonders niedrige Förderungsprogramm des Jahres 1970 hinausgehen werden. Es ist damit zu rechnen, daß dem sozialen Wohnungsbau auch in den Haushalten und Finanzplanungen der Länder wieder ein höherer Stellenwert eingeräumt wird. — Bitte, Herr Kollege, Sie wollten etwas fragen.