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ID0607036600

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Metadaten
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    Deutscher Bundestag 70. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 Inhalt: Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 3855 A Fragestunde (Drucksachen VI/ 1218, VI/1233) Fragen des Abg. Kiep: Pressemeldungen betr. Wiedergutmachungszahlungen an osteuropäische Staaten in Milliardenhöhe Moersch, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3855 B, C, 3856 A Kiep (CDU/CSU) . . . . 3855 D, 3856 A Fragen des Abg. von Eckardt: Wiedergutmachungsforderungen von Ostblockregierungen — Unterrichtung der zuständigen Ausschüsse des Bundestages Moersch, Parlamentarischer Staatssekretär 3856 A, B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 3856 B Frage des Abg. Freiherr von Fircks: Aussagen des Bundeskanzlers hinsichtlich der Bedeutung des deutsch-sowjetischen Gewaltverzichtsvertrages Frau Dr. Focke, Parlamentarischer Staatssekretär 3856 C, D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 3856 D Frage des Abg. Niegel: Staatsangehörigkeit der Mitglieder der Bundesregierung und der Staatssekretäre Frau Dr. Focke, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3856 D, 3857 A, B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3857 A Dasch (CDU/CSU) . . . . . . . 3857 B Frage des Abg. Dr. Schulze-Vorberg: Anzeigenserie des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Ahlers, Staatssekretär 3857 C, 3858 A, B, C, D, 3859 A, B, C, D, 3860 A, B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 3857 D, 3858 A Kiep (CDU/CSU) . . . . . . . 3858 C Dr. Häfele (CDU/CSU) 3858 D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 3859 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 3859 B Dr. Geßner (SPD) . . . . . . 3859 C Rasner (CDU/CSU) . . . . . . 3859 D Dasch (CDU/CSU) . . . . . . 3859 D Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 3860 A Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 3860 B II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 Fragen des Abg. Walkhoff: Veröffentlichungen in der Zeitschrift „German International" — Darstellung betr. die Ostpolitik der Bundesregierung Ahlers, Staatssekretär . . . . 3860 C, D, 3861 A, B,C,D Walkhoff (SPD) . . . . 3860 D, 3861 B Vogel (CDU/CSU) 3861 B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 3861 D Frage des Abg. Dr. Geßner: Pressemeldung betr. die Beschaffung des Waffensystems F-104 G Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 3862 A, B Dr. Geßner (SPD) 3862 A Cramer (SPD) . . . . . . . . 3862 B Fragen der Abg. Frau Huber: Versorgung der Bundeswehreinheiten mit Frischobst Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3862 C., D, 3863 A Frau Huber (SPD) . . . . . . . 3863 A Frage des Abg. Niegel: Meldungen über Pläne der Bundesregierung betr. eine Verkürzung des Grundwehrdienstes Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . 3863 B, D, 3864 A Niegel (CDU/CSU) 3863 B, C Dr. Klepsch (CDU CSU) . . . . 3863 D Fragen des Abg. Rawe: Zunahme der Lärmbelästigung durch militärische Strahlflugzeuge Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 3864 A, B, C, D Rawe (CDU/CSU) . . . . . . 3864 B, C Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3864 C Fragen des Abg. Vogel: Überprüfung der Tieffluggebiete — Unterrichtung des Verteidigungsausschusses Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . 3864 D, 3865 A, B, C, D Rawe (CDU/CSU) . . . . . . . 3865 B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3865 C Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 3865 C, D Frage des Abg. Berding: Einhaltung der Vorschriften über Mindestflughöhen durch Besatzungen von Flugzeugen befreundeter Staaten Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 3866 A Berding (CDU CSU) 3866 A Frage des Abg. Berding: Heraufsetzung der Mindestflughöhen für Strahlflugzeuge Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 3866 A Fragen des Abg. Varelmann: Zahlung der ungekürzten Bundeszuschüsse zur Rentenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . 3866 B, C, D, 3867 A, B Varelmann (CDU/CSU) 3866 D, 3867 A, B Frage des Abg. Dr. Häfele: Vorschlag betr. ein zyklisch gestuftes Arbeitslosengeld Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär ........ 3867 C Fragen des Abg. Dr. Kempfler: Versorgungsansprüche der Hinterbliebenen von Wehrmachtangehörigen bei deren Freitod Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3867 D, 3868 A, B Dr. Kempfler (CDU CSU) . . . . . 3868 A Fragen des Abg. Geisenhofer: Ambulante Behandlung durch Fachärzte in Krankenhäusern als Mindestleistung der gesetzlichen Krankenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 3868 C, D Geisenhofer (CDU/CSU) . . . . . 3868 D Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Mißbilligung der Äußerungen des Bundesministers der Finanzen Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Alex Möller (Drucksache VI/1193) Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 3869 A Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 3870 D Frau Funcke (FDP) . . . . . . . 3873 A Dr. Barzel (CDU/CSU) 3874 A, 3875 D Brandt, Bundeskanzler 3874 C Wehner (SPD) . . . . . . . 3875 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 III Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Haushaltsgesetz 1971) (Drucksachen VI/ 1100, Ergänzung zu VI/1100) — Fortsetzung der ersten Beratung — in Verbindung mit Finanzplan des Bundes 1970 bis 1974 (Drucksache VI/1101) — Fortsetzung der Beratung — und mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. notwendige haushaltspolitische Maßnahmen (Drucksache VI/1154 [neu]) — Fortsetzung der Beratung —Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 3876 C Seidel (SPD) . . . . . . . . . 3881 D Kirst (FDP) . . . . . . . . . 3884 D Dr. Heck (CDU/CSU) 3888 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 3889 D Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses über den Antrag des Abg. Dr. Lenz (Berg- Straße) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Enquete-Kommission Verfassungsreform und über den Antrag der Fraktionen der SPD, FDP betr. Enquete-Kommission zur Reform der bundesstaatlichen Struktur (Drucksachen VI/653, VI/739, VI/1211) Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) . . 3893 C Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 3894 C Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 3895 D Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Baukostenentwicklung und ihre Auswirkung auf den sozialen Wohnungsbau (Drucksachen VI/1189, VI/1216) Erpenbeck (CDU/CSU) . . . . . . 3896 D Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 3904 C Henke (SPD) 3912 D Wurbs (FDP) 3916 C Mick (CDU/CSU) . . . . . . 3919 B Frau Meermann (SPD) . . . . . 3924 B Nächste Sitzung 3928 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 3929 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Strohmayr betr. Erwägungen im Rentenbericht zur Zahlung von Witwerrente 3929 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 3855 70. Sitzung Bonn, den 8. Oktober 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 9. 10. Adams * 9. 10. Dr. Aigner * 9. 10. Amrehn ** 9. 10. Dr. Artzinger * 9. 10. Behrendt * 9. 10. Dr. Burgbacher * 9. 10. Corterier ** 9. 10. Dichgans ** 9. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus ** 9. 10. Dr. Dittrich * 9. 10. Dröscher * 9. 10. Faller * 9. 10. Fellermaier * 9. 10. Flämig * 9. 10. Fritsch *** 9. 10. Dr. Furler * 9. 10. Frau Geisendörfer 9. 10. Gerlach (Emsland) * 9. 10. Dr. Gradl ** 9. 10. Haage (München) * 9. 10. Haar (Stuttgart) 9. 10. Dr. Hallstein 16. 10. Dr. Hein * 9. 10. Frau Herklotz *** 9. 10. Dr. Hermesdorf (Sehleiden) *** 9. 10. Heyen 18. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 9. 10. Dr. Jungmann 16. 10. Klinker * 9. 10. Dr. Koch * 9. 10. Kriedemann * 9. 10. Lange * 9. 10. Lautenschlager * 9. 10. Dr. Löhr * 9. 10. Logemann 9. 10. Lücker (München) * 9. 10. Majonica 9. 10. Matthöfer ** 9. 10. Frau Meermann ** 9. 10. Dr. Meinecke (Hamburg) ** 9. 10. Meister * 9. 10. Memmel * 9. 10. Müller (Aachen-Land) * 9. 10. Frau Dr. Orth * 9. 10. Pöhler *** 9. 10. * Für die Teilnahme an einer Sitzung des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an der Jahrestagung der Interparlamentarischen Union *** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Preiß 8. 10. Raffert ** 9. 10. Ravens 9. 10. Richarts * 9. 10. Dr. Schulz (Berlin) *** 9. 10. Schwabe * 9. 10. Dr. Schwörer * 9. 10. Seefeld * 9. 10. Sieglerschmidt *** 9. 10. Dr. Slotta 15. 10. Springorum * 9. 10. Dr. Starke (Franken) * 9. 10. Dr. Tamblé 30. 10. Werner * 9. 10. Wienand *** 9. 10. Wilhelm 30. 10. Frau Dr. Wolf ** 9. 10. Wolfram * 9. 10. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 7. Oktober 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Strohmayr (Drucksache VI/1218 Fragen A 39 und 40) : Läßt sich die Erwägung im Rentenbericht, deft die Zahlung von Witwerrente wegen nicht unerheblicher Mehraufwendungen nicht verantwortet werden kann (Drucksache VI/1126, S. 34, Nr. 4 Doppelbuchstabe cc, letzter Absatz), mit dem Gleichberechtigungsgesetz, das auf Artikel 3 GG fußt, vereinbaren? Ist der Bundesregierung bekannt, daß der überwiegende Teil der berufstätigen Ehefrauen zum gemeinsamen Unterhalt der Familie beitragen muß, die aber oft jahrzehntelang gezahlten Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung der Familie bei Ableben der berufstätigen Freu vor Erreichen der Altersgrenze verlorengehen? Die Bundesregierung hat die in Ihren Fragen enthaltene Anregung ebenso wie viele andere Vorschläge und Forderungen zur Weiterentwicklung des Rentenversicherungsrechts in den von Ihnen zitierten Bericht aufgenommen, um eine umfassende Grundlage für die parlamentarischen Beratungen zu geben. Sie hat dabei allgemein zu den Einzelpunkten nicht abschließend Stellung genommen, sondern Lösungsmöglichkeiten angedeutet und auf die vielfältigen, insbesondere auch die finanziellen Auswirkungen aufmerksam gemacht, die sich bei einer Verwirklichung der Anregungen ergeben würden und die bei den Beratungen des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über den Bericht sicherlich eine Rolle spielen werden. Sie haben gewiß Verständnis dafür, daß ich diesen Beratungen nicht durch eine Stellungnahme zu einzelnen Punkten vorgreifen möchte.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Richard Wurbs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Meine Damen und Herren, zu den Mietpreis- und Baukostenerhöhungen haben eine Reihe Faktoren beigetragen, die zum Teil kumulierend wirken. Ich muß diese Fakten noch einmal aufzählen, auch wenn ich mich vielleicht wiederholen sollte.
    Es sind dies erstens Lohn- und Preiserhöhungen im Bau- und Ausbaugewerbe. Ich darf hier vielleicht einmal eine Zahl nennen. Von April 1969 bis August 1970 hat es Lohnerhöhungen von 30 % gegeben. Hinzu kommen weitere Faktoren, beispielsweise die Auswirkung der Lohnfortzahlung. Wenn man zu diesen Faktoren die normalen Zuschläge hinzunimmt, kommt man schon auf eine Belastung von etwa 20 %. Ich darf hier anfügen, daß diese Lohnerhöhung im Baugewerbe in jedem Fall erforderlich gewesen ist. Ich darf in Erinnerung rufen, daß während der Rezession und während der Wintermonate etwa 200 000 Arbeitskräfte aus dem Baugewerbe abgewandert sind. Wenn wir dieser Entwicklung Einhalt gebieten wollen, müssen wir den Bauberuf



    Wurbs
    attraktiv gestalten, um überhaupt noch Wohnungen bauen zu können.
    Des weiteren kommt der Anstieg der Bodenpreise hinzu. Wir haben im Augenblick das Städtebauförderungsgesetz in der Beratung. Ich möchte hoffen, daß wir mit der Beratung zügig vorankommen und daß wir das Gesetz Anfang nächsten Jahres so weit haben, daß wir es verabschieden können.
    Ich will die anderen Faktoren wie Erhöhung der kommunalen Abgaben, Wegfall der Grundsteuervergünstigung hier nur am Rande erwähnen. Vor allem aber kommt ein Faktor hinzu: daß sich eine verstärkte Nachfrage nach Sachwerten in Form von Eigentumswohnungen, Eigenheimen und Grundstücken bemerkbar macht. Diese verstärkte Nachfrage resultiert aus einer gewissen Inflationsmentalität, in der man vermeintliche Wertsteigerungen mitnehmen will.
    Die Bundesregierung hat zur Verbesserung der Wohnungs- und Mietsituation ein breit angelegtes Sofortprogramm beschlossen, das unter anderem die Verstärkung des sozialen Wohnungsbaus um jährlich 100 000 Wohnungen vorsieht. Das heißt, es werden bis zum Jahre 1974 rund 1,7 Milliarden DM mehr aufgewendet werden.
    Herr Erpenbeck, ich darf hier vielleicht ein kurzes Zahlenbeispiel geben, das ich mir während Ihrer Ausführungen notiert habe. Wenn ich von Ihrem schleswig-holsteinischen Beispiel ausgehe, daß eine Wohnung normalerweise 66 000 DM kostet, würden 100 000 Wohnungen 6,6 Milliarden DM erfordern. Wenn ich davon ausgehe, daß 15 % Eigenkapital zu erbringen sind, daß die Länder 20 % aufbringen, der Bund 26 % — wobei man über die Höhe des Bundesanteils noch streitet; ich will hier nur einmal darlegen, daß eine Finanzierungsmöglichkeit durchaus gegeben ist — und wenn etwa 38 % vom Kapitalmarkt aufgebracht werden müssen, ist der Beweis erbracht, daß mit dieser Summe von 1,7 Milliarden DM die Finanzierungsmöglichkeiten durchaus gegeben sind. — Bitte sehr, Herr Erpenbeck!


Rede von Ferdinand Erpenbeck
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Wurbs, würden Sie bei diesem Ihrem Zahlenbeispiel aber berücksichtigen, daß ich darauf hingewiesen habe, daß die Bundesregierung für 250 Millionen DM 50 000 Wohnungen im Sozialprogramm erstellen will, daß dafür auf jede dieser Sozialwohnungen umgerechnet 5000 DM Bundesmittel kommen und die von der Landeskreditanstalt Schleswig-Holstein errechneten 30 000 DM öffentlicher Zuschuß dann nur erreicht werden können, wenn die Länder mit 25 000 DM je Wohnung einsteigen?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Richard Wurbs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Das ist nicht ganz richtig, Herr Erpenbeck. Man braucht ja die Wohnungen nicht in jedem Falle mit Darlehen zu fördern, sondern man kann ja den gleichen Effekt erzielen, indem man mit Annuitätsgeschäften mit Zinsgeschäften arbeitet. Man kann beispielsweise mit 100 000 DM, 1 Million DM oder 100 Millionen DM Zinszuschüssen eine Vielzahl von Wohnungen finanzieren. Wir müssen uns dieses Beispiel, wenn wir zu den Einzelberatungen Ober die Maßnahmen kommen, ausrechnen. Es ist aber nicht unbedingt gesagt, daß das einzelne Objekt mit 30000 DM Darlehen finanziert werden muß, sondern man kann es vielleicht mit 5000 oder 10 000 DM finanzieren und den Rest im Wege einer Annuitätsbeihilfe geben. Da erzielt man den gleichen Effekt; das werden Sie mir doch zugeben.

    (Abg. Erpenbeck: Über die Finanzierungsmethoden müssen wir uns dann unterhalten!)

    — Das ist selbstverständlich.
    Darüber hinaus liegt dem Ausschuß der Entwurf eines Zweiten Wohngeldgesetzes vor, der wesentliche Verbesserungen bringen soll. Weitere flankierende Maßnahmen, vor allem im Bereich der Rationalisierung, sind vorgesehen.
    Ich darf aber hier an dieser Stelle ganz ausdrücklich erklären, daß die Koalitionsfraktionen und die Regierung einen Mietpreisstopp kategorisch ablehnen, weil sie der Auffassung sind, daß ein Mietpreisstopp keine Lösung bietet, sondern nur einen Stau erzeugen würde und daß nach Freigabe der Mietpreise eine Kostenlawine einsetzen würde, daß darüber hinaus aber während der Zeit des Mietpreisstopps der private Wohnungsbau stark beeinträchtigt und vor allen Dingen auch der Althausbestand gefährdet würde. Nach meiner Auffassung, meine Damen und Herren, müßte künftig der Einfluß des Wohnungsbauministeriums bei der Vergabe und bei dem Einsatz der Mittel verstärkt werden, um mehr Prioritäten zu setzen, um die Mittel sinnvoller einzusetzen, als das bisher der Fall war. In Abstimmung mit den übrigen Ressorts und den Ländern muß im Wege der Kooperation und der Koordination ein kontinuierliches Bauen erreicht werden.
    Meine Damen und Herren! Wie ich schon ausführte, sind auch wir über die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Sorge. Es ist aber niemandem damit gedient, wenn man die Verhältnisse dramatisiert oder sie herunterspielt.
    Ein Beispiel. Die gesetzlichen Bestimmungen lassen nicht in jedem Fall, wie häufig behauptet wird, eine Mietpreiserhöhung zu. Eine Mieterhöhung ist nur im Wege einer Kündigung möglich, wenn es nicht zu freien Vereinbarungen gekommen ist. Bei einem sich möglicherweise ergebenden Rechtsstreit aber hat der Mieter die höhere Miete erst nach Ablauf der Kündigungsfrist zu zahlen. Die Fristen richten sich nach der Mietdauer. Mir erscheint es wichtig zu sein, hier entsprechende Aufklärung zu betreiben, um den Mieter auf seine ihm zustehenden Rechte hinzuweisen.
    Ich möchte noch ganz kurz ein weiteres Problem anreißen, das Problem der Fehlbelegungen. Es ist bisher keiner Regierung gelungen — aus den verschiedensten Gründen dieses Problem einer Lösung zuzuführen. Ich darf mir vielleicht an dieser Stelle die Anregung erlauben, zu prüfen, ob es nicht möglich ist, eine Tabelle zu erstellen, aus der zu ersehen ist, ob der betreffende Antragsberechtigte noch zu dem Berechtigtenkreis gehört. Es wurde bisher immer argumentiert, man würde dadurch das



    Wurbs
    Steuergeheimnis verletzen. Wenn man aber sein Einkommen nicht auf Heller und Pfennig offenlegen muß, so könnte man, glaube ich, den beabsichtigten Zweck mit Hilfe einer Tabelle erreichen: Das Finanzamt oder die Behörde brauchte nur Auskunft zu geben, ob der Betreffende über oder unter der Grenze liegt.

    (Abg. Ott: Wenn ich ein Geschenk aus Steuermitteln haben will, muß ich auch meine Verhältnisse offenbaren!)

    - Ja, er soll sie offenbaren, aber das Finanzamt soll
    nur sagen, ob er darüber oder darunter liegt. Er muß der Wohnungsbehörde, aber nicht auf Heller und Pfennig, mitteilen, wieviel er verdient. Dem Finanzamt dagegen muß er ja seine Papiere offen auf den Tisch legen.

    (Abg. Baier: Aber Herr Wurbs, warum so vorsichtig? Wenn Sie Wohngeld wollen, müssen Sie ja auch angeben, was Sie verdienen!)

    - Ja, Herr Baier. Es ist nur bisher das Argument
    gebracht worden, man könne das aus diesem Grunde nicht machen.

    (Abg. Baier: Das ist ein falsches Argument!)

    - Das mag sein. Aber man sollte dieses Problem
    hier angreifen. Ich glaube, wir werden dann die gesamte Wohnungssituation schnell abmildern können.

    (Abg. Baier: Das habe ich hier schon wiederholt gefordert!)

    — Völlig klar. Da sind wir uns einig. Wir hatten
    nur bisher keine Lösungsmöglichkeit, und zwar - das müssen Sie mir zugestehen — auch die vorige Regierung nicht. Wir sollten versuchen, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.
    Meine Damen und Herren, das waren ein paar Bemerkungen zu der Anfrage der CDU/CSU aus der Sicht der Freien Demokraten. Sie werden bald die Möglichkeit haben, sich mit dem Sofortprogramm zu befassen. Aber ich möchte darum bitten, daß man das Sofortprogramm als ein geschlossenes Ganzes betrachtet und nicht punktuell die einzelnen Punkte auf ihre Praktikabilität hin überprüft. Man sollte vielmehr das Gesamtkonzept in einem sehen. Ich hoffe, wenn wir im Ausschuß über diese Maßnahmen zu beraten haben, daß sich dann die heute aufgekommenen Emotionen etwas gelegt haben und wir in einer sachlichen Atmosphäre uns der Arbeit zuwenden können zum Wohle aller, die von den derzeitigen Mißständen betroffen sind.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)