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ID0607023900

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    Deutscher Bundestag 70. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 Inhalt: Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 3855 A Fragestunde (Drucksachen VI/ 1218, VI/1233) Fragen des Abg. Kiep: Pressemeldungen betr. Wiedergutmachungszahlungen an osteuropäische Staaten in Milliardenhöhe Moersch, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3855 B, C, 3856 A Kiep (CDU/CSU) . . . . 3855 D, 3856 A Fragen des Abg. von Eckardt: Wiedergutmachungsforderungen von Ostblockregierungen — Unterrichtung der zuständigen Ausschüsse des Bundestages Moersch, Parlamentarischer Staatssekretär 3856 A, B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 3856 B Frage des Abg. Freiherr von Fircks: Aussagen des Bundeskanzlers hinsichtlich der Bedeutung des deutsch-sowjetischen Gewaltverzichtsvertrages Frau Dr. Focke, Parlamentarischer Staatssekretär 3856 C, D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 3856 D Frage des Abg. Niegel: Staatsangehörigkeit der Mitglieder der Bundesregierung und der Staatssekretäre Frau Dr. Focke, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3856 D, 3857 A, B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3857 A Dasch (CDU/CSU) . . . . . . . 3857 B Frage des Abg. Dr. Schulze-Vorberg: Anzeigenserie des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Ahlers, Staatssekretär 3857 C, 3858 A, B, C, D, 3859 A, B, C, D, 3860 A, B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 3857 D, 3858 A Kiep (CDU/CSU) . . . . . . . 3858 C Dr. Häfele (CDU/CSU) 3858 D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . 3859 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 3859 B Dr. Geßner (SPD) . . . . . . 3859 C Rasner (CDU/CSU) . . . . . . 3859 D Dasch (CDU/CSU) . . . . . . 3859 D Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 3860 A Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 3860 B II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 Fragen des Abg. Walkhoff: Veröffentlichungen in der Zeitschrift „German International" — Darstellung betr. die Ostpolitik der Bundesregierung Ahlers, Staatssekretär . . . . 3860 C, D, 3861 A, B,C,D Walkhoff (SPD) . . . . 3860 D, 3861 B Vogel (CDU/CSU) 3861 B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 3861 D Frage des Abg. Dr. Geßner: Pressemeldung betr. die Beschaffung des Waffensystems F-104 G Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 3862 A, B Dr. Geßner (SPD) 3862 A Cramer (SPD) . . . . . . . . 3862 B Fragen der Abg. Frau Huber: Versorgung der Bundeswehreinheiten mit Frischobst Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3862 C., D, 3863 A Frau Huber (SPD) . . . . . . . 3863 A Frage des Abg. Niegel: Meldungen über Pläne der Bundesregierung betr. eine Verkürzung des Grundwehrdienstes Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . 3863 B, D, 3864 A Niegel (CDU/CSU) 3863 B, C Dr. Klepsch (CDU CSU) . . . . 3863 D Fragen des Abg. Rawe: Zunahme der Lärmbelästigung durch militärische Strahlflugzeuge Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 3864 A, B, C, D Rawe (CDU/CSU) . . . . . . 3864 B, C Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3864 C Fragen des Abg. Vogel: Überprüfung der Tieffluggebiete — Unterrichtung des Verteidigungsausschusses Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . 3864 D, 3865 A, B, C, D Rawe (CDU/CSU) . . . . . . . 3865 B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 3865 C Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 3865 C, D Frage des Abg. Berding: Einhaltung der Vorschriften über Mindestflughöhen durch Besatzungen von Flugzeugen befreundeter Staaten Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 3866 A Berding (CDU CSU) 3866 A Frage des Abg. Berding: Heraufsetzung der Mindestflughöhen für Strahlflugzeuge Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 3866 A Fragen des Abg. Varelmann: Zahlung der ungekürzten Bundeszuschüsse zur Rentenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . 3866 B, C, D, 3867 A, B Varelmann (CDU/CSU) 3866 D, 3867 A, B Frage des Abg. Dr. Häfele: Vorschlag betr. ein zyklisch gestuftes Arbeitslosengeld Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär ........ 3867 C Fragen des Abg. Dr. Kempfler: Versorgungsansprüche der Hinterbliebenen von Wehrmachtangehörigen bei deren Freitod Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 3867 D, 3868 A, B Dr. Kempfler (CDU CSU) . . . . . 3868 A Fragen des Abg. Geisenhofer: Ambulante Behandlung durch Fachärzte in Krankenhäusern als Mindestleistung der gesetzlichen Krankenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 3868 C, D Geisenhofer (CDU/CSU) . . . . . 3868 D Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Mißbilligung der Äußerungen des Bundesministers der Finanzen Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Alex Möller (Drucksache VI/1193) Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 3869 A Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 3870 D Frau Funcke (FDP) . . . . . . . 3873 A Dr. Barzel (CDU/CSU) 3874 A, 3875 D Brandt, Bundeskanzler 3874 C Wehner (SPD) . . . . . . . 3875 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 III Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Haushaltsgesetz 1971) (Drucksachen VI/ 1100, Ergänzung zu VI/1100) — Fortsetzung der ersten Beratung — in Verbindung mit Finanzplan des Bundes 1970 bis 1974 (Drucksache VI/1101) — Fortsetzung der Beratung — und mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. notwendige haushaltspolitische Maßnahmen (Drucksache VI/1154 [neu]) — Fortsetzung der Beratung —Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 3876 C Seidel (SPD) . . . . . . . . . 3881 D Kirst (FDP) . . . . . . . . . 3884 D Dr. Heck (CDU/CSU) 3888 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 3889 D Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses über den Antrag des Abg. Dr. Lenz (Berg- Straße) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Enquete-Kommission Verfassungsreform und über den Antrag der Fraktionen der SPD, FDP betr. Enquete-Kommission zur Reform der bundesstaatlichen Struktur (Drucksachen VI/653, VI/739, VI/1211) Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) . . 3893 C Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 3894 C Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 3895 D Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Baukostenentwicklung und ihre Auswirkung auf den sozialen Wohnungsbau (Drucksachen VI/1189, VI/1216) Erpenbeck (CDU/CSU) . . . . . . 3896 D Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 3904 C Henke (SPD) 3912 D Wurbs (FDP) 3916 C Mick (CDU/CSU) . . . . . . 3919 B Frau Meermann (SPD) . . . . . 3924 B Nächste Sitzung 3928 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 3929 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Strohmayr betr. Erwägungen im Rentenbericht zur Zahlung von Witwerrente 3929 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970 3855 70. Sitzung Bonn, den 8. Oktober 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 9. 10. Adams * 9. 10. Dr. Aigner * 9. 10. Amrehn ** 9. 10. Dr. Artzinger * 9. 10. Behrendt * 9. 10. Dr. Burgbacher * 9. 10. Corterier ** 9. 10. Dichgans ** 9. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus ** 9. 10. Dr. Dittrich * 9. 10. Dröscher * 9. 10. Faller * 9. 10. Fellermaier * 9. 10. Flämig * 9. 10. Fritsch *** 9. 10. Dr. Furler * 9. 10. Frau Geisendörfer 9. 10. Gerlach (Emsland) * 9. 10. Dr. Gradl ** 9. 10. Haage (München) * 9. 10. Haar (Stuttgart) 9. 10. Dr. Hallstein 16. 10. Dr. Hein * 9. 10. Frau Herklotz *** 9. 10. Dr. Hermesdorf (Sehleiden) *** 9. 10. Heyen 18. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 9. 10. Dr. Jungmann 16. 10. Klinker * 9. 10. Dr. Koch * 9. 10. Kriedemann * 9. 10. Lange * 9. 10. Lautenschlager * 9. 10. Dr. Löhr * 9. 10. Logemann 9. 10. Lücker (München) * 9. 10. Majonica 9. 10. Matthöfer ** 9. 10. Frau Meermann ** 9. 10. Dr. Meinecke (Hamburg) ** 9. 10. Meister * 9. 10. Memmel * 9. 10. Müller (Aachen-Land) * 9. 10. Frau Dr. Orth * 9. 10. Pöhler *** 9. 10. * Für die Teilnahme an einer Sitzung des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an der Jahrestagung der Interparlamentarischen Union *** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Preiß 8. 10. Raffert ** 9. 10. Ravens 9. 10. Richarts * 9. 10. Dr. Schulz (Berlin) *** 9. 10. Schwabe * 9. 10. Dr. Schwörer * 9. 10. Seefeld * 9. 10. Sieglerschmidt *** 9. 10. Dr. Slotta 15. 10. Springorum * 9. 10. Dr. Starke (Franken) * 9. 10. Dr. Tamblé 30. 10. Werner * 9. 10. Wienand *** 9. 10. Wilhelm 30. 10. Frau Dr. Wolf ** 9. 10. Wolfram * 9. 10. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 7. Oktober 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Strohmayr (Drucksache VI/1218 Fragen A 39 und 40) : Läßt sich die Erwägung im Rentenbericht, deft die Zahlung von Witwerrente wegen nicht unerheblicher Mehraufwendungen nicht verantwortet werden kann (Drucksache VI/1126, S. 34, Nr. 4 Doppelbuchstabe cc, letzter Absatz), mit dem Gleichberechtigungsgesetz, das auf Artikel 3 GG fußt, vereinbaren? Ist der Bundesregierung bekannt, daß der überwiegende Teil der berufstätigen Ehefrauen zum gemeinsamen Unterhalt der Familie beitragen muß, die aber oft jahrzehntelang gezahlten Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung der Familie bei Ableben der berufstätigen Freu vor Erreichen der Altersgrenze verlorengehen? Die Bundesregierung hat die in Ihren Fragen enthaltene Anregung ebenso wie viele andere Vorschläge und Forderungen zur Weiterentwicklung des Rentenversicherungsrechts in den von Ihnen zitierten Bericht aufgenommen, um eine umfassende Grundlage für die parlamentarischen Beratungen zu geben. Sie hat dabei allgemein zu den Einzelpunkten nicht abschließend Stellung genommen, sondern Lösungsmöglichkeiten angedeutet und auf die vielfältigen, insbesondere auch die finanziellen Auswirkungen aufmerksam gemacht, die sich bei einer Verwirklichung der Anregungen ergeben würden und die bei den Beratungen des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über den Bericht sicherlich eine Rolle spielen werden. Sie haben gewiß Verständnis dafür, daß ich diesen Beratungen nicht durch eine Stellungnahme zu einzelnen Punkten vorgreifen möchte.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alex Möller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Althammer, wir haben — das Kabinett würde sich einer groben Pflichtverletzung schuldig gemacht haben, wenn es sich anders verhalten hätte — alle Möglichkeiten durchgespielt. Wir haben uns überlegt: Wie sieht es bei einem Kern- und Eventualhaushalt aus? Wie sieht es bei einem Haushalt aus, in dem bestimmte Beträge gesperrt sind? Wie sieht es aus, wenn wir von Grundbeträgen ausgehen und diese dann aufstocken? Wenn im Jahre 1971 beispielsweise eine konjunkturpolitische Situation einträte, die eine andere Haushaltsführung vorschriebe, hätten wir sofort das erforderliche Material an der Hand, um in der Bundesregierung und mit dem Haushaltsausschuß und dem Bundestag darüber zu beraten und zu entscheiden, welche Varianten wir dann wählen und welche Varianten konjunkturpolitisch richtig sind.


Rede von Dr. Walter Althammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Minister, noch eine Frage: Sind Sie dann bereit, diese Alternativen und Varianten, die Sie vorliegen haben, auch dem Parlament vorzulegen?

(Zurufe von der SPD.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alex Möller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Dann, wenn die Situation das erfordert, Herr Kollege Althammer. Ich habe Ihnen doch die Sache schon sehr leicht gemacht mit dem ganzen Material, das ich Ihnen zugestellt habe, so daß ich Sie bitten möchte, zunächst einmal auf diese Kabinettsunterlagen, die als Beratungspapiere anzusehen sind, zu verzichten. Es könnte aber eine
    3892 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 70. Sitzung, Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1970
    Bundesminister Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller
    Situation eintreten, wo wir uns mit diesen Papieren zu beschäftigen haben.

    (Zurufe von der SPD und Gegenrufe von der CDU/CSU.)

    Nehmen Sie noch einen zweiten entscheidenden Gesichtspunkt zur Kenntnis, der uns zu dieser Haltung veranlaßt hat, nämlich die Tatsache, daß wir uns gesagt haben: wir können bei der restriktiven Haushaltsführung und der vorangegangenen Rezession einfach nicht mehr über die Ausgabenseite eine Konjunkturbeeinflussung, eine Konjunkturdämpfung vornehmen; dazu müssen wir jetzt die Einnahmeseite heranziehen. Das ist geschehen, und deswegen haben wir gesagt: eben wegen des neuen konjunkturpolitischen Stabilisierungsprogramms vom Sommer 1970 sind die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, daß wir nun einmal mit der Ausgabenseite an das herangehen können, was sich auf dem Gebiet der Infrastruktur an Ausgaben- und Aufgabenstau aus den vergangenen Jahren ergeben hat, und daß wir andere wichtige dringliche Infrastrukturmaßnahmen einleiten können. Ich glaube, es kann nur in den seltensten Fällen verantwortet werden, in einer solchen konjunkturpolitischen Situation, wenn schon seit Jahren eine restriktive Haushaltsführung betrieben worden ist, beide Seiten des öffentlichen Haushalts, nämlich die Einnahmen- und die Ausgabenseite, für die Konjunkturpolitik oder die Konjunkturdämpfung einzusetzen.
    Noch eine Bemerkung zur Neuverschuldung der öffentlichen Hand. Es hat so ausgesehen, als wenn die Neuverschuldung in den Jahren 1971 bis 1974, also für vier Jahre, mit 50 Milliarden DM die Neuverschuldung des Bundes sei. Ich möchte nur noch einmal klarstellen: der Bund ist bei dieser Verschuldung mit 24 Milliarden DM beteiligt.
    Nun hat die vorangegangene Regierung einen Finanzplan für die Jahre 1968 bis 1972 erstellt. In diesem Finanzplan war eine Neuverschuldung der öffentlichen Hand vorgesehen, der der Finanzplan 1971/74 angenähert ist. Beim Bund haben wir in 1971/74 24 Milliarden DM, und in dem Finanzplan 1968/72 waren es 22,5 Milliarden DM. Das ist 1968 gemacht worden. Heute haben wir ganz andere volkswirtschaftliche Bezugsgrößen. Da kann man doch sagen, daß das Werte sind, die sich angenähert haben, daß also keine Ursache besteht, heute von einer nicht zu verantwortenden Neuverschuldung der öffentlichen Hand zu reden. Im übrigen ist es so, daß wir den Finanzplan, der nur eine Absichtserklärung der Regierung darstellt, von Jahr zu Jahr neu überprüfen, ob sich die dort festgehaltenen Zahlen weiter verantworten lassen, so daß immer eine Korrektur möglich ist, wenn das erwünscht sein sollte.
    Noch eine Bemerkung zur Haushaltsführung des Jahres 1970. Wir haben ein Haushaltssoll von 88,886 Milliarden DM, wenn wir davon ausgehen, daß von den rund 91 Milliarden DM die Sperren und Rücklagen abzuziehen sind. Wenn wir nun auf Januar bis September umrechnen, stehen uns für die ersten neun Monate 66,665 Milliarden DM zur Verfügung. Das vorausschichtliche Ist beträgt 61,943 Milliarden DM, wobei ich hinzufüge: für die ersten
    acht Monate bis August einschließlich haben wir die Ist-Zahlen vorliegen, für September noch nicht, sondern da haben wir die Zahl geschätzt, und zwar auf Grund der Betriebsmittelzuweisungen. Herr Kollege Leicht, Sie wissen aus Ihrer eigenen Praxis, daß man davon ausgehen kann, daß dieser geschätzte Betrag wahrscheinlich etwas überhöht ist. Deshalb werden die wirklichen Ausgaben sicherlich nicht höher sein.
    Das bedeutet also ein voraussichtliches Ist in den ersten neun Monaten von rund 62 Milliarden, oder anders ausgedrückt: wir hätten bei dieser eben festgestellten Berechnung des Haushaltssolls mit 88,886 Milliarden in den ersten neun Monaten 4,7 Milliarden weniger verbraucht, als der Haushaltsansatz zuläßt. Sie sehen, daß wir uns bei dieser restriktiven Haushaltsführung sehr bemühen, zu einem Abschluß zu kommen, wie es in der dritten Lesung vom Deutschen Bundestag gewünscht worden ist.
    Wenn Sie nun noch berücksichtigten, daß wir für die Haushaltsführung des Jahres 1970 nicht nur vom Bundestag eine Auflage bekommen haben, sondern daß auch die Bundesregierung beschlossen hat, die einzelnen Ressorts sollten dafür sorgen, daß nicht massiert Ausgaben vollzogen werden, dann kann ich Ihnen erklären, daß wir durch die Betriebsmittelzuweisungen eine sehr genaue und übersichtliche Kontrolle verfügbar haben, die es uns gestattet, auf die Ressorts entsprechend einzuwirken. Und da kommt es schon einmal vor, daß wir einem Ressort sagen: ihr habt für August den Betrag X angefordert; der steht in keinem Verhältnis zu dem Betrag des Vormonats und in keinem Verhältnis zu dem Betrag des entsprechenden Monats des Vorjahres; also müßt ihr euch mit einem geringeren Betrag bescheiden. — Wenn sich auf diese Weise die Rechnungen etwas ansammeln, dann hängt das mit der uns vorgeschriebenen restriktiven Haushaltsführung zusammen.
    Zum Schluß, meine Damen und Herren: Herr Kollege Dr. Strauß hat in seinen Ausführungen davon gesprochen, daß die Steuerreform zu Steuersenkungen von rund 12 Milliarden DM führen würde. Ich wäre Ihnen allen sehr dankbar, wenn Sie auf solche Zahlenbeispiele verzichteten. Das Gutachten der Steuerreformkommission ist erst Ende des Jahres zu erwarten, und wir können uns, bevor dieses Gutachten vorliegt, auch nicht über das äußern, was es für die einzelnen Steuergebiete, über die Neuordnung und darüber, welche Alternativen vorhanden sind, aussagt.
    Was haben wir in der !Reformgruppe des Bundesfinanzministeriums getan, in der auch die von den Ländern für diese Arbeit entsandten Experten sitzen, so daß die Länder von Anfang an an dieser Arbeit beteiligt gewesen sind? In dieser Reformgruppe des Bundesfinanzministeriums wurde - wie gesagt, auch mit Hilfe der Länderexperten versucht, Modellrechnungen durchzuführen. Wir haben inzwischen rund 100 Modelle, damit wir dann, wenn das Reformgutachten vorliegt, nicht die ganze Arbeit neu beginnen müssen, sondern uns nun überlegen können: welche Modelle sind für bestimmte Lösungen und Alternativen da, und wie ist die rech-



    Bundesminister Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller
    nerische, die steuerrechtliche und die steuerpolitische Auswirkung?
    Von diesen rund 100 Modellrechnungen können Sie jetzt nicht einige herausgreifen und dann anfangen, zu addieren oder zu saldieren. Das ist alles unrichtig. Wir haben in keinem Punkt irgendeinen Abschluß vorbereitet. Es liegt noch nicht einmal irgendeine Ausarbeitung auf Referentenebene vor. Und solange das nicht der Fall ist, kann man nicht von einem Steuerprogramm oder von einer steuerrechtlichen und steuerpolitischen Festlegung sprechen.
    Ich bitte daher, davon auszugehen, daß der jetzige Stand der ist, den wir in dem dem Hohen Hause vorgelegten Schriftlichen Bericht umschrieben haben. Ich hoffe, daß wir das Gutachten der Steuerreformkommission bis zum Ende des Jahres erhalten und daß wir dann mit Beginn des neuen Jahres mit den ersten gesetzgeberischen Vorarbeiten beginnen können. Ich hoffe und wünsche, daß es uns im Laufe der kommenden Jahre gelingt, auf einer breiten Basis eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Reformen, nämlich die Steuerreform, zu realisieren.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)