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    Deutscher Bundestag 33. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Dohmann . . . 1549 A Amtliche Mitteilungen 1549 B Weitergeltung der Geschäftsordnung für das Verfahren nach Art. 115 d GG und der Geschäftsordnung des Gemeinsamen Ausschusses 1550 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit 1550 A Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) 1550 A Fortsetzung der Aussprache Scheel, Bundesminister . . . . . 1550 B Dr. Barzel (CDU/CSU) 1555 D Mattick (SPD) . . . . . . . . 1563 C Dr. Achenbach (FDP) 1567 D Strauß (CDU/CSU) 1569 B Dr. Dahrendorf (FDP) 1578 B Wischnewski (SPD) . . . . . 1581 C Baron von Wrangel (CDU/CSU) . 1584 A Dr. Schmid, Vizepräsident . . . 1585 D Fragestunde (Drucksache VI/415) Frage des Abg. Dichgans: Inhaftierung eines im Besitz von Einbruchswerkzeug angetroffenen Ausländers Jahn, Bundesminister 1586 B Dichgans (CDU/CSU) 1586 D Frage des Abg. Weigl: Einschaltung deutscher Fachkräfte beim Aufbau sozialer Sicherungssysteme in den Entwicklungsländern 1587 A Fragen des Abg. Müller (Mülheim) : Standort der Sportschule der Bundeswehr Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 1587 C Müller (Mülheim) (SPD) 1587 C Frage des Abg. Jung: Berechnung der ruhegehaltfähigen Zeiten von Soldaten Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 1587 D Jung (FDP) 1588 A Josten (CDU/CSU) . . . . . . 1588 D Frage des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen: Verfahren bei der Unterbringung von Angehörigen der Bundeswehr auf Dienstreisen . . . . . . . . . . 1588 D Frage des Abg. Dr. Kempfler: Vergabe von vergabereifen Straßenbauprojekten in Bundesfördergebieten Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 1589 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . . . 1589 B Frage des Abg. Jung: Hochwasserschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Ausbau des Rheins zwischen Kehl und Lauterburg Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 1589 C Frage des Abg. Folger: Erweiterung des Autoreisezugsystems der Bundesbahn Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 1589 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 Frage des Abg. Dr. Apel: Benachteiligung der westdeutschen Reedereien im überseeischen Linienfrachtverkehr Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1590 A Dr. Apel (SPD) . . . . . . . 1590 B Blumenfeld (CDU/CSU) 1590 C Fragen des Abg. Baron von Wrangel: Behebung der durch Frostaufbrüche auf Bundesstraßen im Zonenrandgebiet eingetretenen Schäden Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1590 C Baron von Wrangel (CDU/CSU) . 1591 A Frage des Abg. Dr. Früh: Benachteiligung der Landwirtschaft durch das Verbot der Autobahnbenutzung für Lastkraftwagen während des Ferienreiseverkehrs Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 1591 C Dr. Früh (CDU/CSU) 1591 C Jung (FDP) 1592 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 1592 B Frage des Abg. Niegel: Beförderung von frischem Weichobst durch die Bundesbahn Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1592 C Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 1592 C Leicht (CDU/CSU) . . . . . . . 1593 A Frage des Abg. Susset: Wettbewerbsvorteile Belgiens und Hollands durch Erweiterung des Fahrverbots an Wochenenden Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 1593 A Susset (CDU/CSU) 1593 B Fragen des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) : Risikoübernahme durch die Bundesbahn für Obsttransporte — Verordnung zur Erleichterung des Ferienreiseverkehrs Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1593 D Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 1593 D Fragen des Abg. Dr. Hermesdorf (Schleiden) : Abkommen mit Belgien zur Erleichterung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs und zur Berichtigung der deutsch-belgischen Grenze Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 1594 D Dr. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) 1595 A Fragen des Abg. Dr. Unland: Herausnahme von Orten im westlichen Münsterland aus dem Amtlichen Fernsprechbuch 8 Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1595 B Dr. Unland (CDU/CSU) 1595 D Frage des Abg. Wittmann: Fahrpreisvergünstigungen für ältere Bürger im Personenkraftverkehr der Bundespost Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1596 C Frage des Abg. Wittmann: Erlaß der Fernsprechgebühren für gebrechliche ältere Bürger Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1596 D Fragen des Abg. Bäuerle: Kosten der Errichtung von Telefonnebenanschlüssen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1597 A Bäuerle (SPD) . . . . . . . . 1597 B Frage des Abg. Dr. Riedl (München) : Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag Lenins Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 1597 C Frage des Abg. Cramer: Beförderung von Briefdrucksachen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1597 D Fragen des Abg. Suck: Durchführung von Arbeitsgerichtsprozessen der öffentlichen Hand bis zur letzten Instanz Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 1598 A Suck (SPD) 1598 B Fragen des Abg. Maucher: Verbesserung der Renten der Kriegerwitwen Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär 1598 C Maucher (CDU/CSU) 1598 D Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 III Frage des Abg. Roser: Weiterzahlung von Waisenrente, Kinderzuschuß und Kinderzulage über das 18. bzw. 25. Lebensjahr hinaus Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 1599 D Roser (CDU/CSU) 1600 A Frage des Abg. Dröscher: Berechnung von Elternrenten für Landverpachtung 1600 A Frage des Abg. Niegel: Lebenslauf eines neuernannten Vizepräsidenten der Bundesanstalt für Arbeit Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 1600 B Niegel (CDU/CSU) 1600 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 1600 D Dank an die zum Schutz des Bundeshauses vor dem Hochwasser des Rheins eingesetzten Männer des Bundesgrenzschutzes und des Betriebsselbstschutzes sowie an die Helfer bei der Bekämpfung der Hochwasserkatastrophe Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 1600 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) Fortsetzung der Aussprache Brandt, Bundeskanzler 1600 D Dr. h. c. Kiesinger (CDU/CSU) . . 1608 A Mischnick (FDP) . . . . . . . 1611 C Dr. Apel (SPD) . . . . . . . 1615 D Dr. Ehmke, Bundesminister . . . 1618 D Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . 1619 C Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 1622 C Dr. Haack (SPD) . . . . . . . . 1624 B Frau Dr. Focke (SPD) 1625 D Blumenfeld (CDU/CSU) 1627 B Schmidt, Bundesminister 1629 C Wehner (SPD) . . . . . . . 1632 B Dr. Barzel (CDU/CSU) 1636 A Dr. Czaja (CDU/CSU) 1638 B Scheel, Bundesminister 1640 D Entwurf eines Gaststättengesetzes (CDU/ CSU) (Drucksache VI/5); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache VI/322) — Zweite und dritte Beratung — 1646 C Entwurf eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Drucksache VI/304) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 1646 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 31. Mai 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über zoll- und paßrechtliche Fragen, die sich an der deutsch-österreichischen Grenze bei Staustufen und Grenzbrücken ergeben (Drucksache VI/305) Erste Beratung — . . . . . . . . . 1646 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 23. Juli 1968 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Malaysia über den Luftverkehr zwischen ihren. Hoheitsgebieten und darüber hinaus (Drucksache VI/307) — Erste Beratung — . . . . . 1647 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25. November 1968 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Kolumbien über den Luftverkehr (Drucksache VI/308) — Erste Beratung — 1647 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 4. Juli 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über den Ausbau des Rheins zwischen Kehl/Straßburg und Neuburgweier/Lauterburg (Drucksache VI/309) — Erste Beratung — . . . . . 1647 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 18. März 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik Kongo über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache VI/310) — Erste Beratung — 1647 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. Mai 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Gabun über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache VI/311) — Erste Beratung — 1647 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 8. November 1968 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Indonesien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache VI/312) — Erste Beratung — 1647 B Entwurf eines Gesetzes zu der Langfristigen Vereinbarung vom 9. Februar über den internationalen Handel mit Baumwolltextilien im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) und des Protokolls vom 1. Mai 1967 zur Verlängerung der Vereinbarung über IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 den internationalen Handel mit Baumwolltextilien (Drucksache VI/313) — Erste Beratung — 1647 B Entwurf eines Gesetzes über die am 14. Juli 1967 in Stockholm -unterzeichneten Übereinkünfte auf dem Gebiet des geistigen Eigentums (Drucksache VI/401) — Erste Beratung — 1647 B Entwurf eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (Bundesrat) (Drucksache VI/332) — Erste Beratung — 1647 C Übersicht 2 des Rechtsausschusses über die dem Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache VI/283) . . . . . . . . 1647 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rates über die Einführung gemeinsamer Regeln für den Linienverkehr und die Sonderformen des Linienverkehrs mit Kraftomnibussen (Drucksachen V/4676, VI/320) 1648 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über den Vorschlag der Kornmission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates über die Einführung einer gemeinsamen Police für mittel- und langfristige Geschäfte mit öffentlichen Käufern (Drucksachen VI/61, VI/321) 1648 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über die Vorschläge der EG-Kommission für eine Verordnung des Rates zur Einführung eines gemeinsamen Verfahrens für die Verwaltung mengenmäßiger Kontingente Verordnung des Rates über die Anwendung der Verordnung (EWG) Nr ... über die Einführung eines gemeinsamen Verfahrens für die Verwaltung mengenmäßiger Kontingente auf die französischen überseeischen Departements Verordnung des Rates zur Schaffung einer gemeinsamen Regelung für die Einfuhren aus anderen als Staatshandelsländern Verordnung des Rates über die Anwendung der Verordnung (EWG) Nr. ... zur Schaffung einer gemeinsamen Regelung für die Einfuhren aus anderen als Staatshandelsländern auf die französischen überseeischen Departements (Drucksachen V1/48, VI/89, VI/325) . . . . . . . . 1648 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rates über die Festsetzung der allgemeinen Anwendungsbedingungen für die in der Verordnung (EWG) Nr. 1174/68 des Rates vom 30. Juli 1968 über die Einführung eines Margentarifsystems im Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten vorgesehenen Tarife (Drucksachen V/4554, VI/373) . . . . . . . . . 1648 C Nächste Sitzung 1648 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten .1649 1649 A Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abg. Borm (FDP) zu Punkt III der Tagesordnung . . 1649 B Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Koenig betr. Handhabung des Tatbestandes der illegalen Einreise von arbeitsuchenden Ausländern . . . 1650 B Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Anfragen des Abg. Picard betr. Anwendung der Mehrwertsteuer auf den Kraftfahrzeughandel 1650 C Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Memmel betr. Schaffung einer neuen Finanzverfassung der Europäischen Gemeinschaften 1650 D Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Pieroth betr. Untersuchung über die Bildung und Verteilung des Vermögens . . . . . . . . . . 1651 A Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Eyrich betr. Krankenversicherungsschutz für Bauern und Altenteiler 1651 B Anlage 8 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Peters (Poppenbüll) betr. Deckung des Bedarfs der landwirtschaftlichen Betriebe an technisch ausgebildeten Arbeitnehmern 1651 C Anlage 9 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Westphal betr. Verfahren bei der Umschulung ehemaliger Bergbaubeschäftigten zu Volksschullehrern 1652 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 1549 33. Sitzung Bonn, den 25. Februar 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 32. Sitzung, Seite 1488 B, Zeile 7 statt „SPD": „SED" Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dr. Achenbach * 26. 2. Dr. Arndt (Berlin) 25. 2. Dr. Artzinger * 25. 2. Dr. Bayerl 28. 2. Behrendt * 26. 2. Berlin 31. 3. Biechele 28. 2. Bittelmann 25. 2. Burgemeister 31. 3. Dr. Dittrich* 27. 2. Faller * 25. 2. Frehsee 28. 2. Dr. Furler * 25. 2. Geldner 6. 3. Gerlach * 25. 5. von Hassel 28. 2. Hauck 28.2. Dr. Hein 26. 2. Jacobi (Köln/Iserlohn) 28. 2. Dr. Jahn (Braunschweig) * 26. 2. Dr. Koch* 25. 2. Kriedemann* 25. 2. Lücke (Bensberg) 28. 2. Lücker (München) * 27. 2. Müller (Aachen-Land) * 27. 2. Frau Dr. Orth * 25. 2. Ott 27. 2. Dr. Pohle 28. 2. Dr. Schober 25. 2. Schröder (Sellstedt) 6. 3. Schwabe * 25. 2. Dr. Schwörer * 25. 2. Dr. Siemer 27. 2. Wurbs 27. 2. Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Borm (FDP) zu Punkt III der Tagesordnung: Die Sowjetunion und die Regierung der DDR werden nicht müde, uns ihre Auffassung bezüglich der Rechtslage Berlins vorzutragen. Sie gipfelt in der Forderung, West-Berlin sei eine selbständige Einheit und gehöre daher nicht zur Bundesrepublik. Wir dürfen dagegen genauso wenig müde werden, unsere - besseren - Argumente entgegenzusetzen. Lassen Sie mich nochmals zusammenfassen, wobei ich davon ausgehe, daß sowohl die Regierung in Ost-Berlin als auch die in Moskau diese Argumente nicht nur aus den Protokollen des * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Bundestages zu entnehmen brauchen, sondern sie auch stets und ständig bei den Verhandlungen von den Vertretern der Bundesregierung zu hören bekommen. Berlin gehört sowohl nach seiner Verfassung als auch nach dem Grundgesetz zur Bundesrepublik. Kraft höheren Besatzungsrechts haben die WestAlliierten dabei lediglich den Vorbehalt gemacht, daß dieser Teil der Bundesrepublik vom Bund nicht regiert werden darf. Wir alle wissen, daß die Bundesrepublik sich an den Vorbehalt der Besatzungsmächte stets gehalten hat. Die Folge ist u. a. ein besonderes gesetzgeberisches Verfahren zur Übernahme westdeutscher Gesetze in Berlin. Diese Rechtstatsachen gehören zu den Realitäten, auf die sich die Regierung der DDR oft und gern beruft. Sie täte gut daran, sie endlich anzuerkennen. Das sollte ihr um so leichter fallen, als ihre frühere Haltung in bezug tauf alle Punkte, die die Zuständigkeit Berlins zum Bund betreffen, durchaus anders war als ihre heutige. Lassen Sie mich nur einige Punkte aufgreifen: 1. Noch 1957 hat die DDR-Volkskammer den Besuch des Bundestages in West-Berlin begrüßt und dabei die Hoffnung geäußert, die damalige Delegation des Bundestages würde die Gelegenheit benutzen, sich in ganz Berlin umzuschauen. Was damals also auch nach Ansicht der DDR zulässig war, kann heute nicht falsch sein. Es ist nicht einzusehen, warum die Regierung der DDR heute ablehnt, was sie ,damals begrüßt hat, es sei denn, wir wollen unterstellen, daß die Machthaber in Ost-Berlin einer von Adenauer geführten CDU-Alleinregierung mehr konzedieren wollten als der sozial-liberalen Bundesregierung von heute. Soweit dürfte die Abneigung selbst eingefleischter Kommunisten wohl kaum gehen. 2. Noch Ende der 50er Jahre hat die DDR-Regierung vom Bundesministerium des Innern ausgegebene, in Berlin ausgefertigte Reisepässe von Westberlinern anerkannt. Ihre Grenzorgane haben damals nie gezögert, ihre Stempel in diese Reisepässe zu drücken. Erst später ist den Behörden in OstBerlin eingefallen, in der Ausgabe von Bundespässen an Berliner eine Provokation zu sehen. Mit Folgerichtigkeit hat diese Einstellung allerdings nichts zu tun. 3. Auch im internationalen Verkehr wurde die Zuständigkeit Berlins zum Bund nicht immer bestritten. In die ersten Verträge mit osteuropäischen Staaten wurde Berlin durchaus miteinbezogen. Auch das ist ein Faktum, das wir nicht vergessen und das auch unsere Gesprächspartner im Osten nachträglich nicht ungeschehen machen können. Damit kein Mißverständnis entsteht: Wir Freien Demokraten sind 'keine großen Freunde von spektakulären Demonstrationen des Bundes in Berlin. Wir sind allerdings nicht bereit, daraus einen Verzicht auf unbestreitbare rechtliche und tatsächliche Positionen, die früher auch im Osten anerkannt wur- 1650 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 den, herleiten zu lassen. Die Westberliner können im Gegensatz zu den Ostberlinern ihren Willen frei artikulieren. Sie haben bei allen Wahlen der Vergangenheit nie einen Zweifel daran gelassen, daß sie sich dem Bund zugehörig fühlen und sich der Bedeutung des Bundes für ihr Schicksal voll bewußt sind. Unsere Gesprächspartner in Moskau und die Partner zukünftiger Verhandlungen in Ost-Berlin werden auf ein um so freundlicheres Klima von unserer Seite treffen, je weniger sie derartige Realitäten in Frage stellen. Wir erwarten von ihnen keine spektakulären Gesten. Auch sie sollen die Möglichkeit haben, ihr Gesicht zu wahren. Wir müssen allerdings darauf bestehen, daß die kleinlichen Schikanen, denen insbesondere die Teilnehmer im Berlin-Verkehr — einfache Menschen, Busfahrer, Reisende, kaum Politiker — ausgesetzt sind, in Zukunft unterbleiben. Mit Recht haben wir Freien Demokraten in unserem Entwurf eines Vertrages zwischen Bundesrepublik und DDR vom Januar 1969 der Berlin-Frage breiten Raumgewidmet. Das Problem der Zufahrtswege und ihre Sicherung ist nach wie vor besonders aktuell. Wir sind nicht so illusionär zu erwarten, ,daß der Bundeskanzler gleich in seiner ersten oder zweiten Beratung mit Herrn Stoph hier Erfolge zu verzeichnen haben wird. Dieses Problem muß aber ganz besonders in der Diskussion gehalten werden. Berlin darf nicht übrigbleiben. Friedenssicherung und Gewaltverzicht sind wichtig und werden in ihrer Bedeutung von uns nicht verkannt. Für den Mann auf der Straße in Berlin ist allerdings genauso wichtig, ob er auch in Zukunft sinnlosen Schikanen auf den Zufahrtwegen nach Berlin ausgesetzt bleiben soll. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dorn vom 23. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Koenig (Drucksache VI/381 Frage A 36) : Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die Handhabung des Tatbestandes der „illegalen Einreise" zu unnotigen Härten geführt hat, wenn z. B. Ausländer zur Rückreise in ihre Heimatländer gezwungen werden, obwohl sie alle Voraussetzungen für einen legalen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland erfüllen und ist sie bereit, auf die Konferenz der Innenminister der Länder einzuwirken, den Auslandsämtern nach Prüfung des Einzelfalles einen größeren Ermessensspielraum zu geben? Es besteht ein nachdrückliches Interesse daran, daß arbeitsuchende Ausländer in die Bundesrepublik nur auf einem der beiden dafür gesetzlich vorgesehenen Wege einreisen: entweder durch Vermittlung einer deutschen Anwerbekommission oder mit einem Sichtvermerk einer deutschen Auslandsvertretung. Nur so kann verhindert werden, daß mehr Arbeitsuchende hereinkommen, als unser Arbeitsmarkt übernehmen kann, oder daß anstekkend Erkrankte oder Kriminelle in unser Land einreisen. Nachsicht gegenüber einer Umgehung dieser Schutzbestimmungen wäre eine Unbilligkeit denen gegenüber, die sich dem ordnungsgemäßen Verfahren unterzogen haben, und darüber hinaus ein Anreiz dafür, sich über unsere Rechtsvorschriften hinwegzusetzen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 20. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Picard (Drucksache VI/381 Fragen A 77 und 78): Inwieweit hat die Anwendung der Mehrwertsteuer zu: Ergebnissen geführt, die den bei ihrer Einführung von Parlament und Regierung geäußerten Erwartungen und Vorstellungen nicht entsprechen? Ist die Bundesregierung bereit, bei einer gegebenenfalls notwendig werdenden Reform den Kraftfahrzeughandel aus der Mehrwertsteuer herauszunehmen? Die Anwendung der Mehrwertsteuer seit über zwei Jahren hat gezeigt, daß die Erwartungen, die man mit der Umsatzsteuerreform verbunden hatte, erfüllt worden sind. Auch das Aufkommen hat sich trotz der mit einer solchen Systemumstellung notwendig verbundenen großen Schätzungsrisiken unter Berücksichtigung der konjunkturellen Lage erwartungsgemäß entwickelt, wenn man einmal von den bekannten Problemen der Selbstverbrauchsteuer absieht. In steuertechnischer Hinsicht waren Wirtschaft und Verwaltung durch die Systemumstellung zwar vor besondere Anforderungen gestellt. Das war wegen der tiefgreifenden Auswirkungen des Reformwerks aber unvermeidbar und wurde auch von Anfang an gesehen. Selbstverständlich läßt sich das Gesetz noch in einigen Punkten verbessern. Das wird nach Auswertung der inzwischen gewonnenen Erfahrungen in einem Änderungsgesetz geschehen, das nach den gegenwärtigen Planungen dem Hohen Hause im Laufe dieses Jahres vorgelegt werden soll. Ich kann hierauf nur mit „nein" antworten. Der Bundesregierung ist auch nicht bekannt, daß von irgendeiner Seite aus angestrebt wird, den gesamten Kraftfahrzeughandel von der Mehrwertsteuer freizustellen. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 20. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Memmel (Drucksache VI/381 Frage A 79): Beabsichtigt die Bundesregierung, noch in diesem Jahr dem Deutschen Bundestag die Vereinbarung der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften über eine neue Finanzverfassung der Gemeinschaften zur Ratifizierung vorzulegen, auch wenn die damit verbundene Erweiterung der Befugnisse des Europäischen Parlaments in der vorgesehenen Art in Wegfall kommen sollte? Mit Recht gehen Sie davon aus, daß die Schaffung einer neuen Finanzverfassung der Europäischen Gemeinschaften, d. h. die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Einnahmen in engem Zusammenhang steht mit der Erweiterung Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 1651 der Haushaltsbefugnisse des Europäischen Parlaments. Die Bundesregierung hat diesen Zusammenhang stets gesehen und sich immer für eine weitgehende Stärkung der Rechte des Europäischen Parlaments ausgesprochen. Der Rat der Europäischen Gemeinschaften hat auf seiner Tagung am 5./6. Februar 1970 in allseitigem Einvernehmen eine Lösung erarbeitet, die dem Europäischen Parlament innerhalb eines bestimmten Rahmens das „letzte Wort" im Haushaltsverfahren zuweist und insoweit eine bereits im Dezember 1969 beschlossene Regelung, gegen die ein Mitgliedstaat einen Vorbehalt eingelegt hatte, bestätigt. Ihre Frage ist daher durch die Entwicklung gegenstandslos geworden. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 25. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Pieroth (Drucksache VI/415 Frage A 10) : Ist die Bundesregierung bereit, eine Untersuchung über die Bildung und Verteilung des Vermögens in der deutschen Bevölkerung — ähnlich wie die frühere „Konzentrations-Enquete" — durchführen zu lassen, damit die vielfältigen Überlegungen, die gegenwärtig zur Förderung der Vermögensbildung angestellt werden, eine zuverlässige Grundlage bekommen? Der Bundeskanzler kündigte in seiner Regierungserklärung einen Vermögensbildungsbericht an, den die Bundesregierung in diesem Jahr dem Bundestag vorlegen will. Er soll u. a. einen Überblick über die Entwicklung der Vermögensverhältnisse aufgrund des dann zur Verfügung stehenden Datenmaterials enthalten. Gegenwärtig werden dafür alle zugänglichen statistischen Informationen zusammengetragen und ausgewertet. Im Zusammenhang mit den Arbeiten an diesem Vermögensbericht wird z. Z. geprüft, auf welche Weise noch bestehende Informationslücken geschlossen werden können. Was die von Ihnen erfragte Enquête angeht, so bestehen dagegen grundsätzlich keine Bedenken. Allerdings muß ich darauf hinweisen, daß die Durchführung einer Entquête erfahrungsgemäß viel Zeit erfordert. Mit den Ergebnissen der Vermögensbildungsenquête wäre vermutlich erst nach Jahren zu rechnen. Da die Bundesregierung jedoch der Vermögenspolitik eine große Dringlichkeit beimißt, wird sie von sich aus alle geeigneten Schritte unternehmen, die möglichst rasch zur Verbesserung der Information über die Bildung und Verteilung des Vermögens beitragen. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 25. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Eyrich Drucksache VI/415 Fragen A 11 und 12) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß in mittleren und kleineren landwirtschaftlichen Betrieben ein ausreichender Krankenversicherungsschutz für die bäuerliche Familie und die Altenteiler weitgehend nicht besteht? Sieht die Bundesregierung eine Möglichkeit der Verbesserung des Krankenversicherungsschutzes der in Frage 11 genannten Bevölkerungsgruppe durch Einführung einer Pflichtversicherung unter Eingliederung in die bestehende Unfallversicherung und Alterskasse? Der Bundesregierung ist bekannt, daß viele selbständige Landwirte und ihre Familien sowie Altenteiler gegen das finanzielle Risiko der Krankheit nicht ausreichend geschützt sind. Sie hält eine gesetzliche Regelung der Krankenversicherung für selbständige Landwirte, Familienangehörige und Altenteiler für erforderlich. Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung hat im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einen Arbeitskreis von Sachverständigen gebildet, der prüft, in welcher Weise die Krankenversicherung für den genannten Personenkreis gesetzlich geregelt werden kann. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 25. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Peters (Poppenbüll) (Drucksache VI/13 Frage A 13) : Wie kann nach Ansicht der Bundesregierung sichergestellt werden, daß der ansteigende Bedarf der landwirtschaftlichen Betriebe an fachlich qualifizierten, vor allem technisch ausgebildeten Arbeitnehmern auch in Zukunft ohne Schwierigkeiten zu decken ist? Im Zuge des Strukturwandels in der Landwirtschaft ist an die Stelle des landwirtschaftlichen Arbeiters früherer Jahre vielfach die landwirtschaftliche Fachkraft mit vielseitigen Kenntnissen getreten, der auch die Bedienung und Pflege wertvoller Maschinen und sonstiger Einrichtungen obliegt. Um den Bedarf an derartigen Fachkräften besser decken zu können, hat die Bundesanstalt für Arbeit den bereits bestehenden Fachvermittlungsstellen für Melker und Tierpfleger auch die Vermittlung anderer landwirtschaftlicher Fachkräfte übertragen. Diese überbezirklich tätigen Fachvermittlungsstellen bestehen in Hannover, Hamm, Krefeld, Friedberg, Heidelberg, Würzburg und München. Von ihnen wurden 1968 4175 und 1969 4252 landwirtschaftliche Fachkräfte vermittelt. Die Bundesanstalt für Arbeit wird .die Organisation, dieser besonderen Fachvermittlungssparte für die Landwirtschaft ständig der Entwicklung anpassen. Bei der Anwerbung von qualifizierten Kräften dürfte die Landwirtschaft vor den gleichen Schwierigkeiten stehen, wie andere Wirtschaftszweige. Um das Angebot .an qualifizierten Kräften zu erhöhen, ermöglicht die Bundesanstalt für Arbeit geeigneten und bildungswilligen Arbeitnehmern die berufliche Fortbildung und Umschulung. Die Landwirtschaft ist in vollem Umfang in die beruflichen Bildungsmaßnahmen und die Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsaufnahme einbezogen. Durch eine intensive Zusammenarbeit der Landwirtschaftsverbände mit der Bundesanstalt für Ar- 1652 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Februar 1970 beit und deren Fachvermittlungsstellen sollen Schwierigkeiten hinsichtlich des Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften soweit wie möglich vermieden werden. Anlage 9 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 25. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Westphal (Drucksache VI/415 Fragen A 19 und Trifft es zu, daß bei der Umschulung ehemaliger Bergbaubeschäftigter zu Volksschullehrern zwei unterschiedliche Verfahren Anwendung finden — entweder sofortige Aufnahme eines Studiums an einer Pädagogischen Hochschule, gefördert durch das Arbeitsamt, oder Einstellung als Aushilfslehrkraft nach einem vom Arbeitsamt geförderten Umschulungslehrgang — mit der Konsequenz einer unterschiedlichen finanziellen Förderung und der Minderung des sozialen Besitzstandes für die zweitgenannte Umschülergruppe? Was gedenkt die Bundesregierung zusammen mit den zuständigen Landesregierungen zu tun, um eine Gleichbehandlung beider Umschülergruppen zu bewirken, insbesondere hinsichtlich des Ausgleichs für die als Aushilfslehrkräfte eingestellten ehemaligen Bergbaubeschäftigten während ihres Studiums an der Pädagogischen Hochschule? Sie haben, Herr Kollege, einen sehr speziellen Sonderfall angeschnitten, der durch besondere Vorschriften für eine Übergangsregelung noch komplizierter wurde. Die sehr technische Antwort läßt sich nur schwer im Rahmen der Fragestunde geben. Ich bitte um die Erlaubnis, Ihnen die Antwort schriftlich zu geben, zumal ich auch noch in den Ländern Rückfrage halten will.
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    Rede von Wolfgang Mischnick


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich glaube, es wäre heute eine große Stunde der Opposition geworden, wenn sie heute früh den Mut gehabt hätte, hier in einer kurzen Erklärung zu erläutern, weshalb sie in dieser Stunde, in diesen Tagen auf eine ausführliche Ost- und Deutschlanddebatte verzichten würde. Denn nachdem wir vor vier Wochen ausführlich über diese Themen debattiert hatten, war es wenig sinnvoll, zu diesem Zeitpunkt, wo alle Gespräche noch in ihrem Anfangsstadium sind, erneut das zu bekräftigen, was vor vier Wochen in diesem Hause bereits gesagt worden ist.

    (Beifall bei Abgeordeten der Regierungsparteien. — Abg. Dr. Heck: Herr Schmidt hat es gewünscht!)

    — Der Kollege Schmidt hat nicht gewünscht, daß heute eine Debatte stattfindet; das hatten Sie gewünscht. Wenn Sie über die Westpolitik, wenn Sie über die Fragen gesprochen hätten, die im Augenblick nicht in besonderen Verhandlungen stehen, wir hätten volles Verständnis dafür gehabt. Sie haben es aber so gewollt, und es hat sich sehr schnell gezeigt, daß all Ihre Kritik, all Ihre Bemühungen, irgend etwas zum Einhaken zu finden, doch zum Scheitern verurteilt waren.
    Wir stellen noch einmal fest, uns geht es um folgende Punkte. Erstens: ein Bekenntnis zu einer friedlichen gesamteuropäischen Entwicklung und die grundsätzliche Zustimmung zu einer gut vorbereiteten europäischen Sicherheitskonferenz.
    Zweitens. Wir haben das Ziel, mit allen Staaten Ost- und Südosteuropas diplomatische Beziehungen aufzunehmen und auch zu einer Aussöhnung mit ihnen zu kommen. Wir wissen, daß das ein schwerer, ein langwieriger Weg ist, um so notwendiger ist es aber, nicht die ersten Schritte schon mit ständigen Mäkeleien zu bedenken, sondern sie konsequent erst einmal gehen zu lassen.
    Drittens. Ein weiteres Ziel, das wir haben, sind verbindliche Abkommen über wechselseitige Gewaltverzichtserklärungen mit allen Staaten des Warschauer Paktes.
    Viertens schließlich haben wir das Ziel, zu vertraglichen Regelungen mit der DDR zu kommen.



    Mischnick
    Das sind die vier Punkte, die wir uns zum Ziel gesetzt haben mit den Initiativen, die im Augenblick im Gange sind. — Bitte!


Rede von Freiherr Karl Theodor von und zu Guttenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Kollege Mischnick, geben Sie mir nicht recht, wenn ich sage, daß es in allen Beiträgen der Opposition zu der heutigen Debatte keinesfalls darum ging, etwas zu finden, was man der Regierung am Zeug flicken könnte — zu mäkeln, wie Sie gesagt haben —, sondern lediglich darum, einige Grundsätze und Prinzipien dazu aufzustellen, was bei jenen Verhandlungen berücksichtigt werden sollte, die vor uns stehen und von denen seinerzeit, als das letzte Mal hier über diese Thematik gesprochen wurde, noch nicht die Rede war? •

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Mischnick


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Aber Herr Kollege von Guttenberg, all die Punkte, die heute in der Debatte behandelt worden sind, sind bereits im Bericht zur Lage der Nation hier besprochen worden. Es ist keine Veränderung der Situation eingetreten. Es war angekündigt, daß entsprechende .Gespräche, Briefwechsel usw. stattfinden sollen. Insofern hat sich wirklich . nichts geändert gegenüber vor vier Wochen.
    Meine Damen und Herren, wenn Sie eben die Grundsätze noch einmal darlegen wollen, wenn Sie sich noch einmal auseinandersetzen wollen: wir sind dem nicht entgegengetreten. Uns kommt es aber darauf an, hier deutlich zu machen — und hier ist zum Teil Übereinstimmung festzustellen —, daß auch das, was jetzt geschieht, in der Deutschland-, in der Ostpolitik, als ein Teil unserer gesamteuropäischen Politik zu sehen ist und daß wir in der Deutschlandpolitik, genauso wie wir es in der Westpolitik getan haben, nun gegenüber der Sowjetnion, gegenüber den osteuropäischen Staaten und gegenüber der DDR das laufende Gespräch, das laufende Auseinandersetzen um die uns gemeinsam berührenden Fragen wollen.
    Viele Vorwürfe und viele Kritik gipfelten doch darin, wir würden gebannt nur nach Ost-Berlin, nach Warschau, nach Moskau starren. Ich habe manchmal das Gefühl, meine verehrten Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU, Sie starren wie das Kaninchen .auf die Schlange, ob heute oder morgen dieser oder jener Satz in der Zeitung steht. Es wäre gut, wenn Sie selber mit mehr Gelassenheit an diese Dinge herangingen, statt ständig in Hektik zu machen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir verhandeln oder versuchen, das konstruktive Gespräch, und zwar mit Sorgfalt und mit Gewissenhaftigkeit, mit Gelassenheit, zu finden. Uns geht es darum, hier endlich das an Versäumnissen zu überwinden, was eben zu einer Festschreibung des heute früh auch vom Kollegen Barzel beklagten Status quo geführt hat. Das zu überwinden, ist aber doch nur möglich, wenn man das Gespräch aufnimmt und nicht mit Kleinmut herangeht oder auch teilweise durch böse Unterstellungen versucht, davon abzulenken.
    Meine Damen und Herren, es war der Kollege Schröder, der als Außenminister in den sechziger Jahren gesagt hat — ich zitiere wörtlich —: „Unbeweglichkeit ist noch keine Politik."

    (Abg. Dr. h. c. Kiesinger: Beweglichkeit aber auch nicht!)

    Wir unterstreichen diesen Satz voll und ganz. Wir müssen aber feststellen, daß diese Unbeweglichkeit und Tatenlosigkeit sowie das Schweigen zu diesen Dingen jahrelang, Kollege Kiesinger, jahrzehntelang von Ihren Freunden als das bessere Mittel angesehen wurde, als man immer sagte: Die Zeit arbeitet für uns. Heute müssen wir doch feststellen: Die Zeit hat gegen uns gearbeitet. Deshalb ist es notwendig, jetzt anzupacken, wo sich noch eine Chance bietet.

    (Abg. Heck: Welche denn?)

    — Herr Kollege Heck, wenn Sie jetzt schon wieder fragen: „Welche denn?", dann wird doch daraus deutlich, daß alles Beteuern: Sie seien auch der Meinung, wir sollten zu Gesprächen kommen, offensichtlich nur eine Abschirmung gegenüber der öffentlichen Meinung darstellt, aber nicht der bewußte Versuch, diesen Weg mit zu gehen und zu versuchen, aus diesen Gesprächen zu Verhandlungen zu kommen. Welches Ergebnis die Gespräche haben werden? — Wir haben nie im ,Zweifel gelassen, daß das sehr offen ist.

    (Abg. Heck: Sie müssen nicht so viel im voraus weggeben wollen!)

    — Herr Kollege 'Heck, wenn Sie jetzt sagen: vieles im voraus weggeben wollen — ich wäre später noch darauf gekommen —, dann ist das doch ein weiterer Beweis dafür, daß mit den Vokabeln „Verzicht", „Ausverkauf" versucht wird, diese Bemühungen zu diskreditieren, während gleichzeitig gesagt wird: wir sind bereit, alles zu unterstützen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Hier liegt die Diskrepanz, gegen die wir unis wehren.

    (Abg. Heck: Jetzt lenken Sie doch ab, Herr Kollege! Der Herr Bundeskanzler hat doch selber von Vorleistungen gesprochen!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es kann doch von der Opposition nicht bestritten werden, daß diese Regierung mit ihrer Politik nach dem Westen, insbesondere in Den Haag und Brüssel, dazu beigetragen hat, daß die westeuropäische Politik wieder flottgemacht worden ist, daß die EWG wieder handlungsfähig gemacht worden ist, da ß für den Beitritt Englands und der anderen Staaten zur EWG realistische Daten gesetzt worden sind. Das sind doch, wenn Sie so wollen, begleitende Abschirmungen unserer Politik gegenüber der DDR, gegenüber den Warschauer-Pakt-Staaten. Hier ist genau das geschehen, was vorhin vom Kollegen Kiesinger vermißt wurde, nämlich daß diese Aktionen abgeschirmt werden.
    Uns erscheint es wenig sinnvoll, im Augenblick etwas im .einzelnen zu den Gesprächen zu sagen, die Staatssekretär Bahr in den vergangenen Wochen in Moskau geführt hat. Wir freuen uns dar-



    Mischnick
    über, daß es ihm gelungen ist, das Klima in Moskau für ständige deutschsowjetische Verhandlungen spürbar zu verbessern. Wir hören daraufhin: Aber das ist doch kein Erfolg! Meine sehr verehrten Damen und Herren von der CDU/CSU, zunächst muß es doch einmal darum gehen, daß wir durch die Klimaverbesserung die Voraussetzungen für Verhandlungen schaffen, und das ist eben die erste Runde, die jetzt endlich eingeläutet worden ist und die Sie jahrzehntelang leider versäumt haben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Staatssekretär Bahr wird in Kürze nach Moskau zurückkehren. Wir wünschen ihm und uns — lassen Sie mich das in aller Härte und Deutlichkeit sagen —, daß ,die politischen Heckenschützen in der Bundesrepublik, die ihn anschießen, während er in Moskauaufreibende Gespräche führt und seine Pflicht tut, endlich schweigen und nicht mehr Schwierigkeiten bereiten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Lachen bei der CDU/CSU. — Abg. Dr. Barzel: Das war kräftig gegen Wehner!)

    — Herr Kollege Barzel, wenn Sie sagen: ,,Das war kräftig gegen Wehner", so sage ich Ihnen: das ist einer der vielen Versuche, von Ihren eigenen Fehlern und Ihren eigenen Mängeln abzulenken; denn aus Ihren Reihen kamen die Heckenschützen gegen den Kollegen Bahr und nicht aus den Reihen der Koalition.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Es fällt uns .allerdings schwer — und das sage ich ganz offen —, an die Ernsthaftigkeit der Bemühungen der CDU/CSU-Opposition um eine gemeinsame Außenpolitik mit der Bundesregierung zu glauben, solange der Kollege Strauß sich so äußert, wie er es getan hat. Wir sind immer — solange wir in der Regierung waren, solange wir in der Opposition waren und auch jetzt wieder — für eine Außenpolitik gewesen, die möglichst auch von der Opposition abgestützt wird.
    Herr Kollege Kiesinger, Sie sprachen davon, daß die gesamte Politik über Nacht geändert worden sei. Wie reimt sich denn das damit zusammen, daß auf der anderen Seite gesagt wird, der Briefwechsel, das Annehmen des Gesprächs, sei nur eine konsequente Fortsetzung der Politik, die Sie früher selbst getrieben hätten? Hier sind doch die Widersrpüche aus Ihren eigenen Reihen, die einmal unter der CDU/CSU geklärt werden müssen.
    Eine gemeinsame Arbeit setzt auch ein Mindestmaß .an Einsicht in die Notwendigkeiten voraus. In dieser Beziehung ist doch festzustellen, daß Teile der Opposition immer wieder lautstark Thesen verkünden, die im Gegensatz zu solchen Bemühungen einer gemeinsamen Politik stehen. Hier wird doch deutlich, daß mit diesen lautstarken Verkündungen, die meist draußen im Lande stattfinden — nicht hier im Hause —, die Arbeit der Bundesregierung in diesen diffizilen Fragen erschwert, aber nicht erleichtert wird. Wir haben es doch wieder erlebt, daß zwischen dem, was der Kollege Strauß in Vilshofen sagt, dem, wais er hier sagt, und dem, was er in Büchern schreibt, ein solcher Unterschied besteht, ,daß man fast zu der Überzeugung kommt: das ist eine Art Meinungskarussel, in Bayern rechts, national, hier europäisch und in den Büchern international. Es wäre gut, wenn das überall gleichmäßig und nicht so unterschiedlich dargestellt würde.

    (Abg. Dr. Althammer: Das verstehen nur Sie nicht! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Lieber Herr Althammer, wenn Sie sagen: „Das verstehen nur Sie nicht!", kann ich nur fragen: wie ist es denn zu verstehen, daß der Herr Kollege Strauß heute wiederum, um seine Äußerung ein bißchen abzudecken, entscheidende Sätze, die der Herr Bundeskanzler nach zitierte, wegläßt? — Doch offensichtlich aus der Sorge, daß daraus deutlich würde, wie unterschiedlich seine Meinungsäußerungen sind, je nachdem, wo er gerade spricht.
    Unsere Bemühungen um eine innerdeutsche Entspannung sind mit einer Erklärung der CDU/CSU begrüßt worden. Aber bei dem, was ich heute dazu höre, habe ich fast den Eindruck, als täte es Ihnen schon wieder leid, grundsätzlich ja zur Eröffnung der Gespräche gesagt zu haben. Oder aber — die Frage stellt sich dann natürlich — geschah das nur, weil man das Gefühl hatte, die öffentliche Meinung würde ein Nein zu diesen Gesprächen nicht verstehen? Mir wäre es lieb, wenn Sie aus Überzeugung die Aufnahme der Gespräche, die jetzt vor uns stehen, mittragen. Ich erwarte nicht von Ihnen, daß Sie sagen — das ist nicht Ihre Aufgabe als Opposition —: Wir werden das Ergebnis, gleich wie es sei, billigen. Das erwarte ich nicht. Aber daß Sie bis zu dem Zeitpunkt, wo hier über das, was schließlich herausgekommen ist, berichtet werden kann, all das mit abschirmen helfen und nicht ständig wieder Schwierigkeiten bereiten, z. B. mit der Diskussion darüber, ob nun Teppiche ausgelegt werden, welcher Weg gefahren wird, ob es Ehrenformationen gibt. Auch da hat sich ja Herr Kollege Strauß in einer Weise geäußert, daß man das Gefühl hatte, hier gehe es nur darum, die nebensächlichen Schwierigkeiten herauszustellen, aber nicht an das Problem selbst heranzukommen.
    Wir hoffen und wünschen, daß die Gespräche erfolgreich sind, d. h. daß wir dazu kommen, mit diesem ersten Zusammentreffen eine Gesprächsserie zu eröffnen, und daß daraus genau die Erleichterung für die Menschen kommt, die Sie, Herr Kollege Barzel, heute mit Ihrem Katalog angesprochen haben. Aber Sie müssen mir doch zugeben, daß die Menschenrechte in der Verfassung, in der Charta der Vereinten Nationen und beim Europarat in den verschiedensten Formen heute schon stipuliert sind. Schlimm ist nur, daß sie nicht überall beachtet werden. Deshalb ist das Entscheidende jetzt doch, durch die Gespräche Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß das, was Sie als Katalog genannt haben, verwirklicht werden kann. Das ist unsere Politik, die wir treiben.

    (Abg. Dr. Barzel: Ich habe ja gesagt: Bringen Sie etwas für die Menschen mit; dann unterschreiben wir sogar!)




    Mischnick
    — Aber, Herr Kollege Barzel, wenn Sie der Meinung sind, schon gleich das erste Gespräch könnte den Katalog bringen — —

    (Abg. Dr. Barzel: Aber nein!)

    — Auch nicht. Sie meinen also auch, daß das am Ende einer Reihe von Gesprächen stehen kann. Ich bin sehr dankbar, daß Sie das hier klargestellt haben und nicht die falsche Hoffnung erwecken, schon am Anfang könnten solche Ergebnisse vor uns stehen. Es wäre aber auch falsch, das am Anfang als Katalog zu präsentieren, wie es oft aus Ihren Reihen geschehen ist. Das würde ich nicht für richtig halten.

    (Abg. Dr. Barzel: War es eigentlich eine FDP-Forderung, einen Gegenvertragsentwurf vorzulegen?)

    — Aber, Herr Kollege Barzel, unser Gegenvertragsentwurf kam ja, weil Sie damals, als Sie den Regierungschef stellten, trotz zweimaliger Bitte von dieser Stelle aus nicht bereit waren, mit der damaligen Opposition überhaupt über die Möglichkeit eines Vertragsentwurfs zu sprechen. Erst nachdem Sie das zweimal abgelehnt hatten und wir angekündigt hatten, daß wir, wenn die Regierung nicht handele, einen Vertragsentwurf vorlegen würden, ist er zur Einbringung gekommen. Wir sind im Gegensatz dazu von Anfang an bereit gewesen, mit Ihnen damals über all diese Dinge zu sprechen. Das ist eben der Unterschied im Stil zwischen der heutigen und Ihrer damaligen Regierung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dr. Barzel: Aber Sie haben sich bei Ihrem Partner nicht durchgesetzt!)

    — Sie täuschen sich. Wir sind gemeinsam der Auffassung, daß am Ende der Vertrag steht. Jetzt brauchten wir den Partner ja gar nicht mit einem eigenen Entwurf zu überzeugen; denn er ist mit uns der Meinung, daß am Ende der Gespräche vertragliche Reglungen stehen sollen, wenn wir es erreichen können. Nichts anderes ist die gemeinsame Basis.
    Meine Damen und Herren, heute ist wieder die Diskussion darüber geführt worden, ob es zwei deutsche Staaten gibt oder nicht. Wer in der Welt bezweifelt eigentlich heute noch, daß es in Ostberlin eine Regierung gibt und daß sie Macht ausübt?

    (Abg. Dr. h. c. Kiesinger: Das ist etwas anderes!)

    — Das ist nichts anderes, das ist der Tatbestand. Das ist alles schon von uns in der Regierungserklärung, in den Debattenbeiträgen deutlich gemacht worden. Wir werden uns jedenfalls nicht auf den Holzweg juristischer oder formalistischer Diskussionen locken lassen.
    Allerdings, Herr Kollege Barzel, als Sie heute früh davon sprachen, es gehe nicht um Formeln, sondern um Lösungen, hatte ich das Gefühl: Wenn wir die Lösungen präsentierten, würden Sie vielleicht wieder ,die Formeln aus der Kiste holen und meinen, die Lösungen paßten nicht zu den Formeln. Ich wäre 'dankbar, wenn Sie sich immer zu Lösungen bekennen würden und nicht mehr das formelhafte
    Denken der vergangenen Jahre — auch Ihrer Freunde — in der Zukunft wieder aneignen würden. Ich meine nicht Sie persönlich, aber viele in Ihren Reihen haben doch die Formel immer für wichtiger gehalten als die Lösung.