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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 31. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Inhalt: Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 1365 A Amtliche Mitteilungen 1365 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) Leicht (CDU/CSU) 1365 C Kirst (FDP) 1372 D Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . 1378 D Strauß (CDU/CSU) 1385 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 1394 D Schmidt, Bundesminister . . . . 1403 B Leicht (CDU/CSU) (zur GO) . . . 1407 A Fragestunde (Drucksache VI/381) Fragen des Abg. Damm: Auswirkungen des Organisationserlasses des Bundeskanzlers bei der Militärgerichtsbarkeit Dr. Ehmke, Bundesminister . 1407 B, C, D, 1408 A Damm (CDU/CSU) 1407 C, D, 1408 A Fragen des Abg. Gnädinger: Brücke über den Überlinger See Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1408 B, C, D Gnädinger (SPD) . . . . . . . 1408 C Fragen des Abg. Dr. Enders: Stürze aus Eisenbahnzügen infolge Verwechslung der Türen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 1408 D, 1409 A Dr. Enders (SPD) . . . . . . . . 1409 A Fragen des Abg. Härzschel: Unfälle an beschrankten Bahnübergängen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . 1409 B, C, D, 1410 A Härzschel (CDU/CSU) . . 1409 D, 1410 A Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Rechtsunsicherheit infolge Verfassungswidrigkeit des § 13 Abs. 1 des Eisenbahnkreuzungsgesetzes Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 1410 B; C Müller (Nordenham) (SPD) . . . . 1410 B Lemmrich (CDU/CSU) . . . . . 1410 C II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Fragen des Abg. Dr. Apel: Kündigung des Transcontainertarifs von und zu den niederländischen Häfen durch die Bundesbahn Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 1410 C, D, 1411 A, B, C Dr. Apel (SPD) . . . . 1410D, 1411 C Grobecker (SPD) 1411 A Lemmrich (CDU/CSU) 1411 A Fragen der Abg. Biehle und Wende: Störungen beim Empfang des Fernsehens durch Hochbauten Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 1411 D, 1412 A, B, C, D, 1413 A Biehle (CDU/CSU) 1412 A, B Wende (SPD) . . . . 1412 C, D, 1413 A Frage des Abg. Dr. Hauff: Winterbereifung der Dienstfahrzeuge der Bundespost Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1413 B, C Dr. Hauff (SPD) 1413 B Josten (CDU/CSU) 1413 C Frage des Abg. Dr. Ritz: Steuerliche Berücksichtigung der Aufwendungen für Lernmittel im Rahmen der-außergewöhnlichen Belastungen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1413 D, 1414 A, B Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . . 1414 A Frage des Abg. Leicht: Versteuerung von Gewinnen aus Grundstücksveräußerungen im öffentlichen Interesse Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1414B, D, 1415 A Leicht (CDU/CSU) . 1414 D, 1415 A Frage des Abg. Dr. Zimmermann: Erhöhung der für die Abgabe einer Einkommensteuererklärung maßgebenden kommensgrenze der Lohnsteuerzahler . 1415 A Fragen des Abg. Strohmayr: Auslegung von Vormerklisten bei Sonderprägungen — Terminschwierigkeiten bei der Prägung der Olympiamünzen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1415 C, D, 1416 A Strohmayr (SPD) . . .. . . . . 1415, D Fragen des Abg. Dr. Becher (Pullach) : Verluste an deutschem Nationalvermögen in den Oder-Neiße-Gebieten, dem Zwischenkriegs-Polen, dem Sudetenland und Südosteuropa Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . 1416 A, B, D, 1417 A, B Dr. Becher. (Pullach) (CDU/CSU), 1416 C, D, 1417 A Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . 1416 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 1417 A Frage des Abg. Niegel: Gewerbesteuermindereinnahmen der Gemeinden, als Folge des Strukturwandels in den Steinkohlebergbaugebieten Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1417 B, C Niegel (CDU/CSU) 1417 C Frage des Abg. Geisenhofer: Förderung der Produktion von Elektrostraßenfahrzeugen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1417 D Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Angebliche Verlagerung des Vermögens deutscher Unternehmer in das Ausland Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1418 A Frage des Abg. Dr. Fuchs: Einschränkung der Sonderabschreibungen im Rahmen des Grenzlandförderungsprogramms Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1418 B, C Dr. Fuchs (CDU/CSU) 1418 B, C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 III Frage des Abg. Krammig: Wegfall der Schonfrist für Steuerpflichtige Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1418 D, 1419A, B Krammig (CDU/CSU) 1419 A, B Frage des Abg. Hansen: Verwendung der Bezeichnungen „sowjetische Besatzungszone Deutschlands" und „Sowjetsektor von Berlin" in Vordrucken für den Lohnsteuerjahresausgleich 1419 B Frage des Abg. Josten: Geschlossene Unterbringung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1419 C, D Josten (CDU/CSU) 1419 D Fragen des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) : Zulassung von Minderjährigen ab 18 Jahren zum Scheckverkehr Jahn, Bundesminister . . . . 1420 A, C, D, 1421 A, B Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) 1420 B, C, 1421 A, B Rasner (CDU/CSU) 1420 D Fragen des Abg. Pensky: Novellierung des Abzahlungsgesetzes Jahn, Bundesminister 1421 C, D Pensky (SPD) . . . . . . . . 1421 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) Fortsetzung der Aussprache Strauß (CDU/CSU), . . . 1422 A 1456 D Dr. Eppler, Bundesminister . . . 1425 B Peters (Poppenbüll) (FDP) 1425 C 1440 C Raffert (SPD) 1427 B Moersch (FDP) . .. . . . . . 1429 D Dr. Martin (CDU/CSU) 1431 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 1432 C Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . . 1434 B Röhner (CDU/CSU) . . . . . . . 1436 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident (zur GO) . . . . 1439 A Dr. von Bülow (SPD) 1439 A Ertl, Bundesminister 1442 D Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 1445 B Seidel (SPD) 1446 D Baier (CDU/CSU) . . . . . . 1448 B Frau Strobel, Bundesminister . . 1450 D Schmidt (Kempten) (FDP) 1452 C Dr. Schellenberg (SPD) . . . . 1453 D Krampe (CDU/CSU) 1455 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister . . . . . . 1459 A Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 1466 A Wehner (SPD) . . . . . . . 1466 C Nächste Sitzung 1466 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 1467 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Geldner betr. Werbung der Bundesbahn 1467 B Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Jung betr. Blendfreiheit von Halogen-Nebelrücklichtern an Kraftfahrzeugen und Anbringung der Stoßstangen in einer normierten Höhe . . . 1467 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Müller (Mülheim) betr. Bearbeitung von medizinisch-psychologischen Gutachten durch die Technischen Überwachungsvereine . . . . . . . 1467 D Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Graaff betr. Beschädigung der Fahrbahnen durch Spikes-Reifen . . 1468 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 1365 31. Sitzung Bonn, den 19. Februar 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 30. Sitzung, Seite 1361 A, Zeile 9, statt „Solidarität": „Solidität". Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Adorno 20. 2. Amrehn 19. 2. Dr. Barzel 20. 2. Dr. Bayerl 28. 2. Berlin 28. 2. Biechele 28. 2. Burgemeister 31. 3. Dr. Dittrich * 20. 2. Dohmann 31.3. Dröscher * 19. 2. Fellermaier * 20. 2. Frehsee 28. 2. Geldner 6. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 20. 2. von Hassel 28. 2. Hauck 28. 2. Dr. Hubrig 19. 2. Jacobi (Köln/Iserlohn) 28. 2. Kater 20. 2. Kriedemann * 19. 2. Freiherr von Kühlmann-Stumm 20. 2. Dr. Löhr * 20. 2. Lücke (Bensberg) 28. 2. Lücker (München) * 20. 2. Meister * 20. 2. Memmel * 20. 2. Müller (Aachen-Land) * 20. 2. Frau Dr. Orth * 19. 2. Dr. Pohle 28. 2. Dr. Prassler 20. 2. Richarts * 19. 2. Riedel (Frankfurt) * 19. 2. Schröder (Sellstedt) 6. 3. Dr. Siemer 20. 2. Dr. Freiherr von Weizsäcker 20. 2., Werner * 20. 2. Windelen 20. 2. Zoglmann 19. 2. Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Geldner (Drucksache VI/381 Frage A 7) : Auf welche Einzelprojekte zur Konkretisierung ihrer schriftlichen Antwort (Anlage 7 des Stenographischen Berichts über die 25. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 21. Januar 1970, Seite 1105) kann die Bundesregierung hinweisen? Die Deutsche Bundesbahn kann auf zahlreiche Einzelprojekte der Werbung verweisen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Ich weise - als Beispiel - auf folgende Aktionen hin: 1. Die jährliche Touristikkampagne, die im Inland für Urlaub in Deutschland wirbt, 2. die Werbekampagne „Zu Gast im Nachbarland Deutschland", die mit besonderen Prospekten und Anzeigen in Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Österreich durchgeführt wird, und zwar in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Fremdenverkehr. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Jung (Drucksache VI/381 Fragen A 10 und 11) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, durch eine gesetzliche Regelung die Blendfreiheit bei Halogen-Nebelrücklichtern an Kraftfahrzeugen zu gewährleisten? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, durch eine gesetzliche Regelung die Anbringung von Stoßstangen bei Kraftfahrzeugen in einer normierten Höhe herbeizuführen und damit die Kosten für Bagatellschäden zu senken? Nebelschlußleuchten haben eine an der Blendstörgrenze liegende Lichtstärke, die - auch bei Verwendung von Halogenlampen - höchstens 300 Candela betragen darf. Bei Herabsetzung der zulässigen Lichtstärke oder bei Neigung des Lichtbündels wären die Nebelschlußleuchten bei starkem Nebel praktisch wirkungslos. Entscheidend ist, daß die Leuchten nicht schon bei leichtem Dunst oder schwachem Nebel eingeschaltet werden. Technische Einrichtungen, die das zu frühe Einschalten ausschließen, gibt es nicht, so daß nur .an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer appelliert werden kann. Das Straßenverkehrsgesetz ermächtigt den Bundesverkehrsminister mit Zustimmung des Bundesrates, Rechtsverordnungen zu erlassen über Maßnahmen zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit auf den öffentlichen Wegen. Zu diesen Maßnahmen gehören insbesondere auch solche über Beschaffenheit und Ausrüstung der Fahrzeuge. In gleicher Höhe normierte Stoßstangen können dazu beitragen, die Kosten für Bagatellschäden zu senken. Der Bundesverkehrsminister kann jedoch verkehrsrechtliche Vorschriften nur aus Gründen der Sicherheit und Ordnung im Straßenverkehr erlassen. Eigenwirtschaftliche Erwägungen der Kraftfahrzeughalter begründen nicht die Zuständigkeit des Bundesverkehrsministers zum Erlaß entsprechender Bestimmungen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Müller (Mülheim) Drucksache VI/381 Fragen A 14 und 15) : 1468 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Teilt die Bundesregierung die häufig geäußerte Kritik an den Technischen Überwachungsvereinen e. V., wonach diese in der Bearbeitung von medizinisch-psychologischen Gutachten zu Lasten der Betroffenen Koordinierung und Zügigkeit vermissen ließen? Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, Arbeitsmethoden und innere Verhältnisse der Vereine durch bundeseinheitliche Richtlinien zu verbessern? Kritik an der Arbeitsweise der medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen der Technischen Überwachungsvereine, wie sie in Ihrer ersten Frage zum Ausdruck gebracht wird, ist der Bundesregierung bisher nicht bekannt geworden. Sie versucht gleichwohl eine einheitliche Arbeitsweise in den einzelnen Untersuchungsstellen zu gewährleisten. Diesem Zweck dienen sowohl die im Einvernehmen mit den obersten Landesbehörden aufgestellten Richtlinien für die amtliche Anerkennung von medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen vom 7. Oktober 1969 (VKBl. 1969 S. 637), als auch die ebenfalls mit den obersten Landesbehörden erarbeiteten Richtlinien für die Prüfung der körperlichen und geistigen Eignung von Fahrerlaubnisbewerbern und -inhabern gleichfalls vom 7. Oktober 1969 (VKBl. 1969 S. 638). Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Graaff (Drucksache VI/381 Frage A 16) : Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den jüngsten Untersuchungsergebnissen des Instituts für Straßen- und Verkehrswesen an der Technischen Universität Berlin, wonach Winterreifen mit Stahlstiften (Spikesreifen) die Fahrbahnbeläge derart stark angreifen, daß schon nach kurzer Zeit die relative Sicherheit, die eine intakte Straßendecke bietet, deutlich vermindert wird? Die bisherigen Erfahrungen und die jüngsten Untersuchungsergebnisse über die Verwendung von Winterreifen mit Stahlstiften (sogenannten SpikesReifen) geben (in .der Tat zu einer gewissen Besorgnis Anlaß. Diese Reifen tragen unter bestimmten winterlichen Verhältnissen einerseits zur Hebung der Sicherheit im Straßenverkehr bei. Andererseits verursacht ihre Verwendung einen höheren Verschleiß der Fahrbahndecken und Markierungen. Unter Abwägung .dieser Vor- und Nachteile wurde die Verwendung von Spikes-Reifen in einem bestimmten Zeitraum zugelassen. Im Zusammenhang mit den noch nicht abgeschlossenen Forschungsarbeiten wird geprüft, wie widerstandsfähigere Straßenbeläge entwickelt werden können. Es wird dabei erwartet, daß auch die Reifenindustrie durch die Entwicklung von straßenschonenderen Reifenbauweisen zur Lösung des gemeinsamen Problems beiträgt. Darüber hinaus wird auch erwogen, die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei der Benutzung von Spikes-Reifen zu beschränken. Die Untersuchungen hierüber sind noch nicht abgeschlossen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wilhelm Krampe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Kollege Seidel hat soeben den Haushaltsplan des Arbeits- und Sozialministeriums als einen Entwurf herausgestellt, der jetzt unter der neuen Leitung des Arbeitsministeriums zu neuen Fakten, zu neuen Ufern führe, weil er neue Tendenzen aufweise.
    Der Kollege Seidel verkündete, daß dieser Haushalt 2 Milliarden DM mehr als in den vergangenen Jahren enthalte. Ich möchte auf die Dinge hinweisen, die in diesen 2 Milliarden DM verborgen sind. Für die Kriegsopferversorgung sind davon 930 Millionen DM abzusetzen. Die Umschichtung vom Bundesinnenministerium in das Bundesarbeitsministerium und damit in die Ausweitung des Haushalts des Bundesarbeitsministeriums sind mit 427 Millionen DM anzusetzen. Das, was auf gesetzlichen Verpflichtungen beruht, nämlich die Erhöhung der Rentenversicherungszuschüsse wie auch der Zuschüsse im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen der Lohnfortzahlung, macht weitere 600 Millionen DM aus. Das ergibt allein schon 1950 Millionen DM, und damit schrumpft all das, was hier mit Stolz als neue Fakten, neue Ufer und neue Tendenzen verkündet wurde, ein bißchen in sich zusammen.
    Was bleibt, ist ein Aufpfropfen auf bereits vorhandene Positionen, auch des Jahres 1969. Was jedenfalls für uns bleibt, nachdem dieser Haushalt vorgelegt wurde, ist die Frage nach den neuen Tendenzen, nach den neuen Ufern, und da werden wir hoffentlich im Laufe dieser Lesung oder der zweiten Lesung einiges mehr von seiten des Herrn Bundesarbeitsministers oder des Herrn Bundesfinanzministers erfahren.
    Auch ist zu überlegen, wo die neuen Ansätze sind. Der Herr Kollege Seidel hat das dankenswerterweise punktuell aufgezählt. Er sprach zunächst davon, daß die Erhöhung der Kriegsopferleistungen wesentlich zu Buche schlägt. Hier ist oft gesagt worden, auch am heutigen Abend wieder, daß alle Parteien gerade für diesen Bereich im Wort ständen und daß die Koalitionsfraktionen ihren Willen



    Krampe
    durchgesetzt hätten. Die Fraktionen selbst haben schon vor und während der Wahlen, aber auch nach den Wahlen, beim Anlaufen der jetzigen Parlamentsperiode klipp und klar zu dieser Verbesserung der Kriegsopferleistungen ja gesagt. Das ist also nichts Neues.

    (Abg. Liehr: Und die Dynamisierung der Renten?)

    Ein Zweites. Die Rentenkapitalisierung findet außerhalb des Haushalts statt. Aus dem Haushalt werden 120 Millionen DM herausgenommen. 30 Millionen Bindungsermächtigungen werden herausgenommen. Schauen Sie sich einmal die überplanmäßigen Ausgaben des vergangenen Jahres an! Sie werden auf 150 Millionen DM kommen. Das bedeutet genau das, was heute morgen der Kollege Leicht und der Kollege Strauß gesagt haben, nämlich daß der Haushalt außerhalb des vorgelegten ein wenig ausgeweitet wird. Das ist also auch nicht neu. Wenn Sie jetzt einen kritischen Zwischenruf machen würden, würde ich Ihnen sagen, daß wir uns mit dieser Frage letzten Endes auch schon in der Diskussion im Jahre 1969 beschäftigt haben.
    Zu der Steigerung der Bundeszuschüsse für die Sozialversicherung ist zu sagen, daß in dieser Zuschußsteigerung 90 Millionen DM für den Bereich der Knappschaft drin sind, wofür ja der Bund letzten Endes die Defizithaftung übernommen hat. Diese 90 Millionen DM mußten für den zweiprozentigen Rentnerkrankenversicherungsbeitrag in der Knappschaftversicherung eingesetzt werden, weil der Bund hier eindeutig die Defizithaftung übernommen hat.
    Kein Wort, nicht einmal ein Wort der Entschuldigung ist in Richtung auf Ersatz des Verlustes gesagt worden, den die Sozialversicherungsträger der Arbeiter- und der Angestelltenversicherung durch den zweiprozentigen Rentnerkrankenversicherungsbeitrag erleiden. Dazu hatte der Finanzminister nichts zu sagen, und auch der Arbeitsminister hatte nichts zu sagen. Hier entstehen Kosten, die letzten Endes zu Belastungen für diejenigen werden, die sozialversicherungspflichtig sind, auch bei geringerem Einkommen. Diese müssen also dafür geradestehen, was an unkontrollierten Aussagen des Arbeitsministers gemacht wurde. Das ist also auch nicht neu.
    Viertens zur Rehabilitation. Herr Professor Schellenberg, Sie wissen, daß das eine der Aufgaben war, die sich unser verflossener Arbeitsminister und jetziger Sprecher Hans Katzer immer wieder vorgenommen hat. In diesem Zusammenhang darf ich auch noch daran erinnern, daß die Eingliederungsmaßnahmen für ältere Arbeitnehmer anzusprechen sind. Ich will nur darauf hinweisen, daß auch das nicht neu, sondern bereits vorvollzogen worden ist. Ein Aufpfropfen kann man nicht als Erneuerung bezeichnen.
    Als fünfter Punkt wurden Rationalisierung und Automation herausgestellt. Sich damit zu beschäftigen heißt einmal die Hintergründe aufzuzeigen, weshalb heute im Haushalt einige Ansätze dort stehen: weil die Voraussetzungen zur Forschung und
    Förderung in diesem Bereich unter Hans Katzer geschaffen worden sind. Das ist also auch nicht neu.
    Was sechstens den Bereich Arbeitsaufnahme in Berlin betrifft, so heißt es schlicht und einfach: Verbesserung der Richtlinien. Auch nicht neu!

    (Abg. Liehr: So einfach ist das!)

    — Schauen Sie einmal nach! Sie müssen die Daten in der Begründung, das, was klein gedruckt ist, auch einmal lesen. Dann werden Sie einige Daten darin lesen und feststellen, daß das nicht neu ist.
    Neu ist allerdings — siebtens — der Ansatz von 60 000 DM zur Förderung des deutsch-japanischen Arbeitnehmeraustausches. Damit sollen Flugkarten finanziert werden. Dafür — und das ist neu — wird nicht mehr die Richtung verfolgt, den Jungarbeiteraustausch innerhalb Europas im Rahmen der EWG-Länder zu vollziehen und zu forcieren, nämlich dadurch, daß man die Mittel gestrichen und dort einen Leertitel angesetzt hat.
    Achtens. Der zivile Ersatzdienst ist, das glaube ich sagen zu dürfen, eine Sorge, die alle Parteien und alle Fraktionen dieses Hauses tragen. Wir sollten in vernünftigen, sauberen und soliden Gesprächen diesen Dingen einmal nachgehen, damit sie möglichst bald in Ordnung gebracht sind.
    Interessant ist — das hat ebenfalls Kollege Seidel gesagt —, daß der Bund seinen Rückzug aus der Finanzierung der sozialen Leistungen gestoppt habe. Ich darf daran erinnern, daß es noch unter dem Arbeitsminister Hans Katzer gelungen ist, seitens des Bundestages bzw. der Bundesregierung — damals in der alten mittelfristigen Finanzplanung — das auszuhandeln, was zur Wiederaufstockung der Bundeszuschüsse an die Sozialversicherungsträger ab 1972 notwendig ist. Damit steigt der Bund — ich darf es einmal so sagen — wieder in die bessere Finanzierung unserer sozialen Sicherheitsmaßnahmen ein. Das führt dann zu der Möglichkeit, zu sagen, daß der Rückzug des Bundes bezüglich der Finanzierung unserer sozialen Leistungen gestoppt sei.
    Weil einiges an wesentlichen Fragen, Projekten, Aussagen im Regierungs- und im Wahlprogramm fehlt und sich weder im Haushalt noch in der Finanzplanung niederschlägt, muß insgesamt herausgestellt werden, daß das, was hier seitens der Sozialdemokratie zum Haushalt gesagt wurde, ein Eintreten in die Flucht nach vorn war, die man mit der realisischen Einschätzung der finanziellen Möglichkeiten begründet. Von den finanziellen Möglichkeiten her gesehen gibt dieser Haushalt, vom Finanzministerium gespeist, nicht viel her.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, als letzter Redner in der heutigen Debatte hat sich der Abgeordnete Strauß gemeldet.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Franz Josef Strauß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Eigenart der Geschäftsordnung veranlaßt mich, die Klarstellungen



    Strauß
    eben ratenweise zu geben. Das ist die vorläufig letzte, kann ich trostvoll versichern. Es handelt sich hier um das vom Bundesfinanzminister angeschnittene Problem der Konjunkturausgleichslage im Jahr 1969. Zu dem Vorwurf, es sei im Jahre 1969 keine Konjunkturausgleichsrücklage gebildet worden, muß ich folgendes feststellen. Der Kollege Möller kann sich bei Nachfrage im eigenen Hause bei den richtigen Beamten vergewissern, ob dem so ist oder nicht.
    Es war von Anfang an geplant, die Konjunkturausgleichsrücklage 1969 im Dezember zu bilden. Ich verweise hier, Herr Kollege Möller, darauf, daß die Länder, soweit sie Zuführungen zur Konjunkturausgleichsrücklage gemacht haben, diese Zuführungen auch im Dezember vorgenommen haben. Was der Bund an Kassenüberschüssen hatte, lag bis dahin ohnehin bei der Deutschen Bundesbank, sollte aber dann bei Jahresende in eine Konjunkturausgleichsrücklage eingebracht werden. Darum muß ich den Vorwurf, daß keine Konjunkturausgleichsrücklage gebildet worden sei, auf den zuführen, der im Dezember 1969 Bundesfinanzminister gewesen ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Daß die Mittel dafür nicht mehr vorhanden waren, hängt andererseits mit den Vorgängen zusammen, über die wir uns heute vormittag unterhalten haben, daß im Dezember 1969 unter Vorziehung von Ausgaben — zum großen Teil ohne rechtliche Verpflichtung — 5 Milliarden DM mehr ausgegeben worden sind als im Monatsdurchschnitt von Januar bis November. — Soviel zur Frage: Konjunkturausgleichsrücklage, oder nein.
    Zu der zweiten, damit verbundenen Frage, Herr Kollege Möller, haben Sie das Sachverständigengutachten zu Hilfe ziehen wollen. Aber es ist für Sie in diesem Zusammenhang leider nicht hilfreich. Es kann von Ihnen dafür nicht angezogen werden. Ihre Berufung auf den Sachverständigenbericht 1969 ist unberechtigt. Dort steht, ausdrücklich, daß die Verwendung von Steuermehreinnahmen zur Tilgung kurzfristiger Schulden außerhalb des Zentralbanksystems kein Beitrag zur Konjunkturdämpfung ist. Bei den Schulden, die wir im Jahre 1969 zurückgezahlt haben, handelt es sich um U-Schätze. Das sind Mobilisierungspapiere mit einer 18monatigen oder kürzeren Laufzeit, die von den Banken jederzeit bei der Zentralbank eingereicht werden konnten und dort refinanziert werden mußten.
    Ich darf Ihnen deshalb sagen, daß sich der damalige Bundesbankpräsident an die Bundesregierung an mich gewandt hat und auf die Frage: Wem geben Sie den Vorzug, Konjunkturausgleichsrücklage oder Tilgung aller kurzfristigen Schulden dieser Art? erklärt hat: Sie würden meine Politik besser unterstützen, wenn Sie die U-Schätze vom Markt nähmen, als wenn Sie die Konjunkturausgleichsrücklage bildeten. Darum wollten wir zunächst alle U-Schätze bei Fälligwerden tilgen und den Rest im Dezember in die Konjunkturausgleichsrücklage einbringen. Ich verweise Sie darauf — und ich bitte Sie, das zur Kenntnis zu nehmen —, daß — —

    (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal] : Ein Kabinettsbeschluß !)

    — Nein, das war kein Kabinettsbeschluß. Aber ich habe es im Kabinett vorgetragen, und im Kabinett hat niemand dem widersprochen. Also konnte ich davon ausgehen, daß das gesamte Kabinett dem zustimmen würde.
    Lesen Sie den Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juni 1969 nach! Dort steht ausdrücklich — ich zitiere —:
    Mit der Reduzierung des Umlaufs an U-Schätzen und Kassenobligationen, d. h. an Schuldtiteln, die sich fast ausschließlich im Bestand von Banken befinden und die in die Geldmarktregulierung der Bundesbank einbezogen sind, haben sich uno actu auch die Liquiditätsreserven der Kreditinstitute verringert.
    So der Monatsbericht der Bundesbank vom Juni 1969.
    Ferner verweise ich Sie auf die „Aktuellen Beiträge zur Wirtschafts- und Finanzpolitik", Bonn, 4. August 1969, letzter Absatz. Dort heißt es:
    Im Ergebnis wirkt die Einlösung fälliger U-Schätze durch den Bund nicht viel anders, als wenn der Bund Überschüsse in einer Konjunkturausgleichsrücklage bei der Bundesbank festlegen würde.
    Ich verweise Sie schließlich noch auf den Artikel des Generalbevollmächtigten der Dresdner Bank, AG Kurt Riechebächer, im „Volkswirt" vom September des letzten Jahres unter der Überschrift „Geldabschöpfung durch Schuldentilgung". Ich kann diesen Artikel der Länge wegen nicht verlesen. Dort heißt es, daß Schuldentilgung, und zwar Tilgung der U-Schätze, liquiditätsmäßig identische Wirkungen mit der Einbringung desselben Betrages in die Konjunkturausgleichsrücklage habe.
    Nach dieser Klarstellung hoffe ich, daß jetzt endlich dieses Märchen von der nicht gebildeten Konjunkturausgleichsrücklage und der dadurch künstlich vermehrten Liquidität ein Ende nimmt, weil es beim besten Willen nicht mehr haltbar ist und Ihre Annahme, daß das außerhalb des Zentralbanksystems sei, eben falsch ist. Weil die Prämisse falsch ist, sind auch die Schlußfolgerungen falsch, Herr Kollege Möller. So liegt dies in Wirklichkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich komme zu einem zweiten Punkt, den ich heute nur kurz erwähnt habe. Es macht nicht nur auf mich, Herr Kollege Möller, einen peinlichen Eindruck, daß in einem Interview, das Sie dem „Stern" gegeben haben — — Ich meine nicht, es macht einen peinlichen Eindruck, daß Sie dort über den Schellenkönig gelobt werden; das gönne ich Ihnen sehr gerne. Ich hoffe nur, daß Sie nicht vom „Stern" zum „Mann des Jahres" gemacht werden. Da gibt es nämlich gefährliche Vorbilder: einmal war es schon Herr Karl Schiller, einmal war es der Herr Dubček, einmal war es Gerhard Schröder. Es ist ein hohes Berufsrisiko, im „Stern" zum „Mann des Jahres" ernannt zu werden.
    Wenn es dort weiterhin heißt, daß nun Alexander der Große Karl den Großen verdrängt habe — gut,



    Strauß
    dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. Wenn es aber dann dort weiterhin heißt, Sie würden Ihre Gastwirtsrechnungen zerreißen, weil Sie wüßten, daß die Industriellen sie nachher von den Kellnern kauften, um sie von der Steuer abzuziehen, dann ist das doch eine etwas sehr unangenehme Verallgemeinerung möglicherweise vorkommender bedauerlicher Einzelereignisse. So steht es nämlich hier drin.
    Sie haben sich dann von den Angriffen gegen die Beamten, die Sie dort „wiedergegeben" haben, erfreulicherweise distanziert, allerdings, nach dem Text Ihrer eigenen Erklärung, wohl unter dem sanften Druck der Personalvertretung und der im Ministerium vertretenen Beamtengewerkschaften. Was hier gesagt worden ist, wäre auch nicht aufrechtzuerhalten gewesen.
    Erlauben Sie mir, in diesem Zusammenhang zu dem „Stern"-Interview folgendes zu sagen. Peinlich ist es auch deshalb, weil in diesem Interview neben Ihrer Glorifizierung, die ich Ihnen gönne, eine Reihe von ganz schäbigen, miesen Unwahrheiten stehen, um nicht zu sagen: Lügen.

    (Abg. Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein: Sehr wahr!)

    Es ist auch deshalb Reinlich, weil Sie dadurch in den Verdacht kommen, daß im Gespräch mit Ihnen diese nicht in Anführungszeichen ,stehenden Passagen zustande gekommen sind. Zum Beispiel steht dort, Sie seien der erste Finanzminister, der die Finanzpolitik über die Parteipolitik gestellt habe; bei allen andern — am schlimmsten 'bei mir — sei es umgekehrt gewesen. Ferner wird dort behauptet, ich sei nur einen Tag in der Woche im Ministerium gewesen; ich hätte mir die Dienstpost in die Landesleitung der Bonner CSU, die eis gar nicht gibt — ich sage nicht nur: noch nicht gibt, sondern: nicht gibt —, nachschicken lassen und dort die Routinepost mit der Unterschriftsmaschine unterschrieben. All das sind handfeste Lügen, ,die nicht einmal das Papier wert sind, auf dem sie stehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Schließlich darf ich noch ein Wort über das Thema sagen, das heute vom Kollegen Helmut Schmidt angesprochen wurde. Ist er da? — Natürlich nicht. In dem Fall, Herr Berkhan, sind Sie kein ausreichender Vertreter. Es genügt nicht, daß Helmut Schmidt wie ein feuerspeiender Mittelpanzer oder ein tönender Jupiter hereinkommt, dann über Dinge spricht, dann wieder verschwindet und sich nicht mehr anhört, was man dazu zu sagen hat.

    (Abg. Baier: Sehr wahr! — Abg. Wienand: Er hat gelernt!)

    — Er hat gelernt. — Ich wollte darauf nur folgendes erwidern. Über meine Bemerkungen zu Josef Ertl stand anläßlich der Vilshofener Rede an der ganzen Presse, es sei erstaunlich, wie freundlich ich ihn behandelt hätte. Ich bin beinahe erschrocken und hab mir gedacht, hoffentlich schadet ihm das in der Umgebung nicht. Das war meine erste Reaktion.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    Helmut Schmidt hat sich ja heute auch mit innerparteilichen Vorgängen — CDU/CSU, BindestrichZwischenbindestrich, dann Gruppen von Freunden usw. befaßt. Und da kann ich doch einmal in Niederbayern auf die Frage Ihrer eigenen Parteifreunde, Kollege Ertl, eingehen, die mir gesagt haben: Ja, wie kommt denn der in die Regierung hinein? Der hat doch bei uns immer den umgekehrten Eindruck erweckt.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    Das ist doch die Frage, und mit der Frage ist dann auch eine Kennzeichnung verbunden worden. Das habe ich gesagt, weil Sie sprechen wollten, keinen Saal bekommen haben und ich Sie deshalb gewissermaßen vertreten mußte. Sie kommen ja später dorthin.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    Da habe ich gesagt, die einen von der FDP sagen, er ist ein Widerstandskämpfer in dieser Regierung, und die anderen sagen: das ist doch ein Verräter. Und ich habe gesagt, beides trifft nicht zu. Das ist kein Widerstandskämpfer gegen die jetzige Regierung, auch wenn .er am Telefon oft gesagt hat: Ich bin reingegangen, um das Schlimmste zu verhindern.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    So schlimm ist es gar nicht bis jetzt. — Und das zweite: ein Verräter? Ja, da müßte man dann wissen, woran überhaupt ein Verrat geübt werden soll.
    Diese 'beiden Dinge, die von Ihren eigenen Parteifreunden — ich könnte Ihnen die Namen unter vier I Augen sagen — an mich herangetragen worden sind, habe ich, gerade weil Sie an diesem Tage nicht reden konnten, von mir aus gesagt. Fahren Sie demnächst runter, sprechen Sie selber in Vilshofen und sagen Sie dann ganz genau, daß Sie weder ,ein Widerstandskämpfer noch das andere sind. Dann 'brauchen Sie's nicht in die Mülltonne zu werfen, aber wir haben das in die Mülltonne geworfen, lieber Herr Ertl, was Sie über den Chef dieser Regierung bei einer Reihe von Gelegenheiten gesagt haben, weil es unfair wäre, das hier zu wiederholen.

    (Heiterkeit und Hört! Hört! bei der CDU/ CSU.)

    Das, um nur einmal anzudeuten, wo die Grenzen liegen.
    Aber ich weiß ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, wie solche Dinge an solcher Umgebung gelegentlich zustande kommen. Der Kollege Ertl weiß es auch; er weiß es noch viel besser als ich.
    Daß es im übrigen, Herr Kollege Wehner, ein Lokalkolorit gibt, das trifft auch zu, wenn Sie in Bayern sprechen; aber ich glaube, doch nicht 'deshalb, weil Sie in Bayern sprechen. Sie haben laut „Franken-Post", einer Ihnen nahestehenden Zeitung, vom Montag, dem 9. Februar — das war also zwei Tage vor Vilshofen —, am Ende einer Konferenz, in der über Probleme des Zonenrandgebiets gesprochen wurde, folgendes — laut Zeitung in Anführungszeichen — gesagt:



    Strauß
    Herbert Wehner, der trotz seiner Arbeitslast als Vorsitzender ,der größeren Regierungsfraktion von Anfang bis Ende an der Konferenz teilnahm, kleidete dieses Resultat ,auf seine plastische Art in die Worte: „Ihr müßt eben darauf achten, daß nicht die Beamtenärsche auf Aktenvorgängen sitzen, sondern daß Ihr selbst an Ort und Stelle nach idem Rechten seht."

    (Heiterkeit.)

    Sehen Sie, Herr Kollege Wehner, ich nehme Ihnen das gar nicht übel. Ich drücke mich zwar manchmal über die Verzögerung von Arbeitsvorgängen sogar etwas gewählter aus, aber ich bin fest überzeugt, daß Sie von Beamtenärschen auf Aktenvorgängen in diesem Hause nicht sprechen würden. Wenn Sie's aber in Bayern machen, sei es Ihnen verziehen. Ich werde mich demnächst bemühen, mit Ihnen zu wetteifern.

    (Heiterkeit und Beifall 'bei der CDU/CSU. — Abg. Wehner: Dias war eine Übersetzung, Herr Strauß!)