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ID0603140800

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    Deutscher Bundestag 31. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Inhalt: Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 1365 A Amtliche Mitteilungen 1365 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) Leicht (CDU/CSU) 1365 C Kirst (FDP) 1372 D Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . 1378 D Strauß (CDU/CSU) 1385 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 1394 D Schmidt, Bundesminister . . . . 1403 B Leicht (CDU/CSU) (zur GO) . . . 1407 A Fragestunde (Drucksache VI/381) Fragen des Abg. Damm: Auswirkungen des Organisationserlasses des Bundeskanzlers bei der Militärgerichtsbarkeit Dr. Ehmke, Bundesminister . 1407 B, C, D, 1408 A Damm (CDU/CSU) 1407 C, D, 1408 A Fragen des Abg. Gnädinger: Brücke über den Überlinger See Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1408 B, C, D Gnädinger (SPD) . . . . . . . 1408 C Fragen des Abg. Dr. Enders: Stürze aus Eisenbahnzügen infolge Verwechslung der Türen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 1408 D, 1409 A Dr. Enders (SPD) . . . . . . . . 1409 A Fragen des Abg. Härzschel: Unfälle an beschrankten Bahnübergängen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . 1409 B, C, D, 1410 A Härzschel (CDU/CSU) . . 1409 D, 1410 A Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Rechtsunsicherheit infolge Verfassungswidrigkeit des § 13 Abs. 1 des Eisenbahnkreuzungsgesetzes Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 1410 B; C Müller (Nordenham) (SPD) . . . . 1410 B Lemmrich (CDU/CSU) . . . . . 1410 C II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Fragen des Abg. Dr. Apel: Kündigung des Transcontainertarifs von und zu den niederländischen Häfen durch die Bundesbahn Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 1410 C, D, 1411 A, B, C Dr. Apel (SPD) . . . . 1410D, 1411 C Grobecker (SPD) 1411 A Lemmrich (CDU/CSU) 1411 A Fragen der Abg. Biehle und Wende: Störungen beim Empfang des Fernsehens durch Hochbauten Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 1411 D, 1412 A, B, C, D, 1413 A Biehle (CDU/CSU) 1412 A, B Wende (SPD) . . . . 1412 C, D, 1413 A Frage des Abg. Dr. Hauff: Winterbereifung der Dienstfahrzeuge der Bundespost Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1413 B, C Dr. Hauff (SPD) 1413 B Josten (CDU/CSU) 1413 C Frage des Abg. Dr. Ritz: Steuerliche Berücksichtigung der Aufwendungen für Lernmittel im Rahmen der-außergewöhnlichen Belastungen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1413 D, 1414 A, B Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . . 1414 A Frage des Abg. Leicht: Versteuerung von Gewinnen aus Grundstücksveräußerungen im öffentlichen Interesse Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1414B, D, 1415 A Leicht (CDU/CSU) . 1414 D, 1415 A Frage des Abg. Dr. Zimmermann: Erhöhung der für die Abgabe einer Einkommensteuererklärung maßgebenden kommensgrenze der Lohnsteuerzahler . 1415 A Fragen des Abg. Strohmayr: Auslegung von Vormerklisten bei Sonderprägungen — Terminschwierigkeiten bei der Prägung der Olympiamünzen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1415 C, D, 1416 A Strohmayr (SPD) . . .. . . . . 1415, D Fragen des Abg. Dr. Becher (Pullach) : Verluste an deutschem Nationalvermögen in den Oder-Neiße-Gebieten, dem Zwischenkriegs-Polen, dem Sudetenland und Südosteuropa Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . 1416 A, B, D, 1417 A, B Dr. Becher. (Pullach) (CDU/CSU), 1416 C, D, 1417 A Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . 1416 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 1417 A Frage des Abg. Niegel: Gewerbesteuermindereinnahmen der Gemeinden, als Folge des Strukturwandels in den Steinkohlebergbaugebieten Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1417 B, C Niegel (CDU/CSU) 1417 C Frage des Abg. Geisenhofer: Förderung der Produktion von Elektrostraßenfahrzeugen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1417 D Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Angebliche Verlagerung des Vermögens deutscher Unternehmer in das Ausland Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1418 A Frage des Abg. Dr. Fuchs: Einschränkung der Sonderabschreibungen im Rahmen des Grenzlandförderungsprogramms Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1418 B, C Dr. Fuchs (CDU/CSU) 1418 B, C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 III Frage des Abg. Krammig: Wegfall der Schonfrist für Steuerpflichtige Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1418 D, 1419A, B Krammig (CDU/CSU) 1419 A, B Frage des Abg. Hansen: Verwendung der Bezeichnungen „sowjetische Besatzungszone Deutschlands" und „Sowjetsektor von Berlin" in Vordrucken für den Lohnsteuerjahresausgleich 1419 B Frage des Abg. Josten: Geschlossene Unterbringung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1419 C, D Josten (CDU/CSU) 1419 D Fragen des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) : Zulassung von Minderjährigen ab 18 Jahren zum Scheckverkehr Jahn, Bundesminister . . . . 1420 A, C, D, 1421 A, B Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) 1420 B, C, 1421 A, B Rasner (CDU/CSU) 1420 D Fragen des Abg. Pensky: Novellierung des Abzahlungsgesetzes Jahn, Bundesminister 1421 C, D Pensky (SPD) . . . . . . . . 1421 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) Fortsetzung der Aussprache Strauß (CDU/CSU), . . . 1422 A 1456 D Dr. Eppler, Bundesminister . . . 1425 B Peters (Poppenbüll) (FDP) 1425 C 1440 C Raffert (SPD) 1427 B Moersch (FDP) . .. . . . . . 1429 D Dr. Martin (CDU/CSU) 1431 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 1432 C Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . . 1434 B Röhner (CDU/CSU) . . . . . . . 1436 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident (zur GO) . . . . 1439 A Dr. von Bülow (SPD) 1439 A Ertl, Bundesminister 1442 D Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 1445 B Seidel (SPD) 1446 D Baier (CDU/CSU) . . . . . . 1448 B Frau Strobel, Bundesminister . . 1450 D Schmidt (Kempten) (FDP) 1452 C Dr. Schellenberg (SPD) . . . . 1453 D Krampe (CDU/CSU) 1455 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister . . . . . . 1459 A Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 1466 A Wehner (SPD) . . . . . . . 1466 C Nächste Sitzung 1466 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 1467 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Geldner betr. Werbung der Bundesbahn 1467 B Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Jung betr. Blendfreiheit von Halogen-Nebelrücklichtern an Kraftfahrzeugen und Anbringung der Stoßstangen in einer normierten Höhe . . . 1467 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Müller (Mülheim) betr. Bearbeitung von medizinisch-psychologischen Gutachten durch die Technischen Überwachungsvereine . . . . . . . 1467 D Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Graaff betr. Beschädigung der Fahrbahnen durch Spikes-Reifen . . 1468 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 1365 31. Sitzung Bonn, den 19. Februar 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 30. Sitzung, Seite 1361 A, Zeile 9, statt „Solidarität": „Solidität". Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Adorno 20. 2. Amrehn 19. 2. Dr. Barzel 20. 2. Dr. Bayerl 28. 2. Berlin 28. 2. Biechele 28. 2. Burgemeister 31. 3. Dr. Dittrich * 20. 2. Dohmann 31.3. Dröscher * 19. 2. Fellermaier * 20. 2. Frehsee 28. 2. Geldner 6. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 20. 2. von Hassel 28. 2. Hauck 28. 2. Dr. Hubrig 19. 2. Jacobi (Köln/Iserlohn) 28. 2. Kater 20. 2. Kriedemann * 19. 2. Freiherr von Kühlmann-Stumm 20. 2. Dr. Löhr * 20. 2. Lücke (Bensberg) 28. 2. Lücker (München) * 20. 2. Meister * 20. 2. Memmel * 20. 2. Müller (Aachen-Land) * 20. 2. Frau Dr. Orth * 19. 2. Dr. Pohle 28. 2. Dr. Prassler 20. 2. Richarts * 19. 2. Riedel (Frankfurt) * 19. 2. Schröder (Sellstedt) 6. 3. Dr. Siemer 20. 2. Dr. Freiherr von Weizsäcker 20. 2., Werner * 20. 2. Windelen 20. 2. Zoglmann 19. 2. Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Geldner (Drucksache VI/381 Frage A 7) : Auf welche Einzelprojekte zur Konkretisierung ihrer schriftlichen Antwort (Anlage 7 des Stenographischen Berichts über die 25. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 21. Januar 1970, Seite 1105) kann die Bundesregierung hinweisen? Die Deutsche Bundesbahn kann auf zahlreiche Einzelprojekte der Werbung verweisen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Ich weise - als Beispiel - auf folgende Aktionen hin: 1. Die jährliche Touristikkampagne, die im Inland für Urlaub in Deutschland wirbt, 2. die Werbekampagne „Zu Gast im Nachbarland Deutschland", die mit besonderen Prospekten und Anzeigen in Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Österreich durchgeführt wird, und zwar in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Fremdenverkehr. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Jung (Drucksache VI/381 Fragen A 10 und 11) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, durch eine gesetzliche Regelung die Blendfreiheit bei Halogen-Nebelrücklichtern an Kraftfahrzeugen zu gewährleisten? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, durch eine gesetzliche Regelung die Anbringung von Stoßstangen bei Kraftfahrzeugen in einer normierten Höhe herbeizuführen und damit die Kosten für Bagatellschäden zu senken? Nebelschlußleuchten haben eine an der Blendstörgrenze liegende Lichtstärke, die - auch bei Verwendung von Halogenlampen - höchstens 300 Candela betragen darf. Bei Herabsetzung der zulässigen Lichtstärke oder bei Neigung des Lichtbündels wären die Nebelschlußleuchten bei starkem Nebel praktisch wirkungslos. Entscheidend ist, daß die Leuchten nicht schon bei leichtem Dunst oder schwachem Nebel eingeschaltet werden. Technische Einrichtungen, die das zu frühe Einschalten ausschließen, gibt es nicht, so daß nur .an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer appelliert werden kann. Das Straßenverkehrsgesetz ermächtigt den Bundesverkehrsminister mit Zustimmung des Bundesrates, Rechtsverordnungen zu erlassen über Maßnahmen zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit auf den öffentlichen Wegen. Zu diesen Maßnahmen gehören insbesondere auch solche über Beschaffenheit und Ausrüstung der Fahrzeuge. In gleicher Höhe normierte Stoßstangen können dazu beitragen, die Kosten für Bagatellschäden zu senken. Der Bundesverkehrsminister kann jedoch verkehrsrechtliche Vorschriften nur aus Gründen der Sicherheit und Ordnung im Straßenverkehr erlassen. Eigenwirtschaftliche Erwägungen der Kraftfahrzeughalter begründen nicht die Zuständigkeit des Bundesverkehrsministers zum Erlaß entsprechender Bestimmungen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Müller (Mülheim) Drucksache VI/381 Fragen A 14 und 15) : 1468 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Teilt die Bundesregierung die häufig geäußerte Kritik an den Technischen Überwachungsvereinen e. V., wonach diese in der Bearbeitung von medizinisch-psychologischen Gutachten zu Lasten der Betroffenen Koordinierung und Zügigkeit vermissen ließen? Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, Arbeitsmethoden und innere Verhältnisse der Vereine durch bundeseinheitliche Richtlinien zu verbessern? Kritik an der Arbeitsweise der medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen der Technischen Überwachungsvereine, wie sie in Ihrer ersten Frage zum Ausdruck gebracht wird, ist der Bundesregierung bisher nicht bekannt geworden. Sie versucht gleichwohl eine einheitliche Arbeitsweise in den einzelnen Untersuchungsstellen zu gewährleisten. Diesem Zweck dienen sowohl die im Einvernehmen mit den obersten Landesbehörden aufgestellten Richtlinien für die amtliche Anerkennung von medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen vom 7. Oktober 1969 (VKBl. 1969 S. 637), als auch die ebenfalls mit den obersten Landesbehörden erarbeiteten Richtlinien für die Prüfung der körperlichen und geistigen Eignung von Fahrerlaubnisbewerbern und -inhabern gleichfalls vom 7. Oktober 1969 (VKBl. 1969 S. 638). Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Graaff (Drucksache VI/381 Frage A 16) : Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den jüngsten Untersuchungsergebnissen des Instituts für Straßen- und Verkehrswesen an der Technischen Universität Berlin, wonach Winterreifen mit Stahlstiften (Spikesreifen) die Fahrbahnbeläge derart stark angreifen, daß schon nach kurzer Zeit die relative Sicherheit, die eine intakte Straßendecke bietet, deutlich vermindert wird? Die bisherigen Erfahrungen und die jüngsten Untersuchungsergebnisse über die Verwendung von Winterreifen mit Stahlstiften (sogenannten SpikesReifen) geben (in .der Tat zu einer gewissen Besorgnis Anlaß. Diese Reifen tragen unter bestimmten winterlichen Verhältnissen einerseits zur Hebung der Sicherheit im Straßenverkehr bei. Andererseits verursacht ihre Verwendung einen höheren Verschleiß der Fahrbahndecken und Markierungen. Unter Abwägung .dieser Vor- und Nachteile wurde die Verwendung von Spikes-Reifen in einem bestimmten Zeitraum zugelassen. Im Zusammenhang mit den noch nicht abgeschlossenen Forschungsarbeiten wird geprüft, wie widerstandsfähigere Straßenbeläge entwickelt werden können. Es wird dabei erwartet, daß auch die Reifenindustrie durch die Entwicklung von straßenschonenderen Reifenbauweisen zur Lösung des gemeinsamen Problems beiträgt. Darüber hinaus wird auch erwogen, die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei der Benutzung von Spikes-Reifen zu beschränken. Die Untersuchungen hierüber sind noch nicht abgeschlossen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hansheinrich Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Bundesminister Strobel hat schon eine ganze Reihe von Korrekturen an Ihren Aussagen, Herr Baier, angebracht. Ich darf dazu noch einige Bemerkungen anfügen. Ich darf Sie zunächst einmal bitten, im Protokoll der 142. Sitzung des Deutschen Bundestags, 5. Wahlperiode, nachzulesen, was Frau Pitz-Savelsberg für die Fraktion der CDU/CSU gesagt hat, als sie, wenn auch bedauernd, die Zustimmung der CDU/CSU zum Wegfall des damaligen 400-Millionen-DM-Gesetzes ausgesprochen hat. Bitte lesen Sie es auf Seite 7321 dieses Protokolls nach. Damit ist doch schon deutlich geworden — wie auch jetzt wieder in den Worten von Frau Bundesminister Strobel —, daß es eben diese Bundesregierung war und daß es eben die Fraktionen waren, die diese Bundesregierung tragen, die in einer Regierungserklärung — wie Sie sagten — wenig, aber etwas zur Familie gesagt haben, während es Herr Bundeskanzler Kiesinger überhaupt nicht für nötig befunden hatte, die Familie in seiner Regierungserklärung anzusprechen.

    (Sehr wahr! bei der FDP.)

    Vielleicht denken Sie darüber einmal nach, oder vielleicht lesen Sie einmal nach, was Ihr damaliger Kollege Wuermeling zu den familienpolitischen Vorstellungen der damals von Ihrem Bundeskanzler geführten Bundesregierung gesagt hat. Oder ist Ihnen das alles entfallen?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Lesen Sie mal vor!)

    Lassen Sie mich ein zweites sagen, Herr Kollege Baier. Sie haben im Zusammenhang mit dem Problem der Ausbildungszulage oder, wie man damals sagte, des Schülergehalts und seiner Abschaffung in Richtung auf die Freien Demokraten ein sehr böses Wort gesagt. Es klang so, als ob wir Freien Demokraten bisher am wenigsten für die Familienpolitik gesagt und getan hätten.

    (Abg. Baier: Das ist leider eine Erfahrung!)

    Ich will Ihnen dazu eines sagen. Wir haben uns — das sage ich ganz offen — für dieses 40-DM-Gesetz nie besonders stark gemacht. Meine Damen und Herren, was 'bedeuten denn 40 DM dort, wo für die weitere Ausbildung bzw. Fortbildung viel mehr notwendig ist, und was bedeuten 40 DM dort, wo sie nicht notwendig sind? Die FDP hat ja deshalb als erste Partei — sehr bald folgte dann die sozialdemokratische Fraktion — .ein Ausbildungsförderungsgesetz vorgelegt, das eine wirkliche echte Ausbildungsförderung — nicht nach dem Gießkannenprinzip, wie Sie es wollten — vorsah. Deshalb haben wir damals gesagt: Dieses 40-DM-Gesetz soll wegfallen! Wir sind statt dessen für ein Ausbildungsförderungsgesetz eingetreten, das einen Schwerpunkt in der Familienpolitik darstellt und vom finanziellen Sektor her eine echte Förderung der Schul- und Berufsausbildung vorsieht. Vielleicht erinnern Sie sich einmal daran, wie Ihr Fraktionsvorsitzender seinerzeit bemüht war, sowohl uns als auch der SPD die Vorlage eines solchen Ausbildungsförderungsgesetzes auszureden. Er war



    Schmidt (Kempten)

    sogar bemüht, ein Zurückziehen dieser Entwürfe bei den beiden anderen Fraktionen dieses Hauses zu erreichen. Sie werden das feststellen, wenn Sie einmal in den Protokollen nachlesen.
    {Abg. Baier: Aber Sie wissen doch, daß wir
    vor zwei Jahren noch gar keine Kompetenzen hatten, um ein Ausbildungsförderungsgesetz in der heutigen Form zu verabschieden!)
    — Herr Kollege Baier, Sie wissen aber auch, daß es gerade meine Fraktion war, die in allen diesen Fragen immer um mehr Kompetenzen gerungen hat und entsprechende Anträge gestellt hat.

    (Abg. Baier: Erst die Kompetenzen und dann das Gesetz!)

    Wer hat denn die Mehrheiten für solche Änderungen meistens blockiert, wenn wir die bildungspolitischen Möglichkeiten im Rahmen des Grundgesetzes verstärken wollten? War das vielleicht die FDP-Fraktion? War das vielleicht die SPD-Fraktion? War es nicht vielmehr die CDU/CSU-Fraktion, die lange Zeit als Bremser gewirkt hat?
    Herr Kollege Baier, noch einige wenige Worte zu den von Ihnen auch wieder aufgeworfenen Fragen der Kriegsopferversorgung. Ich hatte es für klüger gehalten, wenn dieses Thema von Ihnen hier nicht noch einmal angesprochen worden wäre, weil ich mich an eine noch gar nicht allzu lange zurückliegende Debatte erinnern kann, in der von Ihrer Seite — nicht von Ihnen, aber von seiten Ihrer Fraktion — auch große Töne gesprochen worden sind und in der wir dann nachweisen mußten — ich habe das mehrmals tun müssen, damit es deutlicher wurde —, daß von der CDU/CSU im vergangenen Jahr zwar sehr viel im Hinblick darauf gesagt wurde, was am 1. Januar 1970 geschehen sollte, daß aber die Mittel, die eingesetzt wurden bzw. beantragt wurden, in keiner Weise ausreichend waren. Wissen Sie nicht mehr, daß Herr Katzer eine Anhebung von 12 % beantragte und daß Herr Strauß sie auf 10 % herunterstrich? Haben Sie das alles nicht mit gehört in diesem Hause? Haben Sie nicht mit gehört, wie Herr Kollege Schellenberg diese Zahlen verlesen hat? Von Ihnen wurde lediglich geredet, aber die notwendigen Mittel wurden nicht zur Verfügung gestellt. Die jetzige Bundesregierung erst mußte es fertigbringen, die Mittel für die von uns seit langem geforderte Anhebung der Kriegsopferrenten zum 1. Januar 1970 zur Verfügung zu stellen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Sie wollen uns doch nicht erzählen, daß der Versuch über den Bundesrat eine ätherisch reine und saubere Sache für die Kriegsopfer war. Das war doch reine Schau. Ich freue mich nur, daß sich inzwischen eine Reihe von Bundesratsmitgliedern — auch aus Ihrer Partei — kürzlich in einem Fernsehinterview davon distanziert haben, den Bundesrat wieder zum Schauplatz politischer Auseinandersetzungen, die 'in dieses Haus gehören, zu machen und ihn so seiner Aufgabe, die Kompetenzen und Interessen der Länder zu vertreten, zu entkleiden. Man kann nur froh sein, daß das inzwischen geschehen ist. Ich hoffe, daß das der einzige, allerdings — Sie haben es gesehen — untaugliche, Versuch gewesen ist, etwas, was Sie hier nicht erreicht haben, auf Bundesratsebene vielleicht noch zu erreichen.
    Das einzige, was Sie damit erreicht haben, ist die Tatsache, daß die Kriegsopferrenten um Monate später ausgezahlt werden können. Nur in Bayern können die Renten noch verhältnismäßig zeitig ausgezahlt werden. Ich erwähne das, damit die CSU nicht sagt, in Bayern gehe es schneller. Dort werden die Dinge zufälligerweise über Computer gemacht. In den anderen Teilen der Bundesrepublik liegt der Zeitpunkt der Auszahlung Monate später. Das wäre alles nicht notwendig gewesen, wenn das, was Sie heute behauptet haben, stimmte, wenn die Mittel eingesetzt worden wären, wenn Sie nicht zusätzlich noch auf die Bremse des Bundesrates getreten hätten und wir einen gemeinsamen Weg hätten gehen können.
    Die von Ihnen vielleicht als sozialpolitische Runde gedachten Ausführungen waren nur eine Bestätigung dafür — ich will nicht noch einmal aufzählen, was der Kollege Seidel auf Grund der Haushaltsentwicklung bereits deutlich gemacht hat —, daß es in dem sozialpolitischen Etat, der Ihnen heute vorliegt, keine echten Angriffspunkte gibt, daß es keine echten Angriffschancen gibt sondern daß man Dinge hervorholen muß, die sich dann bei Nachkontrolle als Rohrkrepierer herausstelle n. Das tut man offenbar immer in der Hoffnung, daß nach dem Motto, daß, was ich gestern gesagt habe, morgen keiner mehr weiß, die Öffentlichkeit vielleicht glaubt, Sie hätten es damals besser gewollt.

    (Beifall bei den Regierungsparteien).

    Wenn Sie es gewollt haben, dann zeigen Sie mir die Zahlen in den Fortschreibungen der vergangenen Jahre unter Ihrem Bundeskanzler und unter Ihrem Finanzminister, die dem entsprechen.

    (Abg. Baier: Teil der mittelfristigen Finanzpolitik!)

    — Wir sprechen von den letzten Jahren, als diese Leistungen, die wir jetzt erbringen, von Ihnen hätten erbracht werden können. Sie hätten die Mittel einsetzen können. Das ist nicht geschehen, sie standen nicht im Haushalt. Man kann nicht über Familie,
    Familienlastenausgleich, Familienpolitik bloß eine Schau abziehen und dann nicht gleichzeitig die Mittel einsetzen. Man kann den Kriegsopfern nicht immer bloß Versprechungen machen und dann zuwenig Mittel dafür einsetzen und hinterher behaupten, das habe man ja alles gewollt.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Professor Schellenberg.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ernst Schellenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Baier, die Tatsache, daß Sie es für ratsam gehalten haben, die — ich kann nicht anders sagen — Tragikomödie der damaligen Ausbildungszulage oder, wie der Volksmund sagt, das Pennälergehalt hier zum Gegenstand



    Dr. Schellenberg
    der Diskussion zu machen, zwingt mich, Ihnen die Fakten zu nennen: 1. eingeführt durch Gesetz vom 5. April 1965 40 DM pro berechtigtes Kind; 2. Betrag herabgesetzt am 1. Juni 1966, als Sie die führende Regierungspartei waren, von 40 auf 30 DM, bei Beginn der Rezession; 3. wurde dann durch das Finanzplanungsgesetz, angenommen von den Parteien der Großen Koalition, mit Wirkung vom 1. Januar 1967 der Personenkreis der Berechtigten halbiert; 4. wurden durch das Haushaltsgesetz 1967, dem die CDU/CSU doch sicher zugestimmt hat, alle Zahlungen für Ausbildungszulagen für die Zeit vom 1. Juli 1967 bis 31. Dezember 1967 ausgesetzt, und 5. schließlich formell wurde die Ausbildungszulage aufgehoben durch das Finanzänderungsgesetz, dem die beiden damaligen Regierungsparteien zugestimmt haben. Das ist die traurige Geschichte der Ausbildungszulage, ein Beispiel für eine fehlerhafte Konzeption, die nach dem Gießkannenprinzip gestaltet wurde.
    Es gab dann ein hartes Ringen — Herr Kollege Schmidt (Kempten) hat es bereits angedeutet— um eine echte gezielte Ausbildungsförderung. Ich will hier nicht alle Details aus den Beratungen der damaligen Koalition vortragen. Aber es ist ja der damaligen Opposition nicht unbekannt geblieben, daß es die CDU/CSU war, ihr damaliger Bundesfamilienminister, ihr damaliger Finanzminister, die mit so erheblichen zahlenmäßigen Größenordnungen bezüglich der Ausbildungsförderung operierten, die bezwecken mußten, die gezielte Ausbildungsförderung überhaupt unmöglich zu machen.
    Herr Kollege Baier, ich werde nachher zur Bestätigung dieser Behauptung ein Schreiben von Herrn Barzel persönlich zeigen, das er seinerzeit an unseren Fraktionsvorsitzenden gerichtet hat.

    (individuelle Ausbildungsförderung zum Gesetz werden zu lassen. Herr Kollege Baier, es wäre doch ein Gebot der Fairneß gewesen, anzuerkennen, daß diese Regelung, der Sie selbst zugestimmt haben, einen enormen Fortschritt gegenüber dem Pennälergehalt bedeutete. Wenn Sie, meine Damen und Heren, in die mittelfristige Finanzplanung hineinschauen, die heute Gegenstand der Beratungen ist, und die Ausbildungsförderung insgesamt betrachten, so zeigt sich, daß die Mittel von 119 Millionen DM im Jahre 1969 — da ist die Studentenförderung dabei — auf 989 Millionen DM im Jahre 1973 erhöht werden. Das ist eine gewaltige Steigerung der Mittel für Ausbildungsförderung, und es ist deshalb einfach falsch — Ich komme gleich zum Kindergeld. Bisher hat die CDU/CSU, beispielsweise in der gesamten letzten Legislaturperiode, die Ausbildungsförderung zum Familienlastenausgleich gerechnet. Für Sie war und ist Ausbildungsförderung stets ein Teil des Familienlastenausgleichs. Wenn die CDU/CSU, Herr Kollege Baier, diese Auffassung, wie ich annehme, heute noch vertritt, dann müssen Sie auch die Mittel, die jetzt zusätzlich für die Ausbildungsförderung gewährt werden sollen, in den Gesamtzusammenhang des Familienlastenausgleichs stellen. Ich will Ihnen die Zahlen aus der mittelfristigen Finanzplanung vorlesen. Für 1969 sind an Kindergeld plus Ausbildungsförderung '2,88 Milliarden DM eingesetzt, für 1973 4,59 Milliarden DM. Das ist innerhalb der mittelfristigen Finanzplanung eine Steigerung um 58 %. Und da stellen Sie sich hier hin und operieren mit 3,3%! Das ist einfach unfair! (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zuruf von der SPD: Immer wieder die alten Ladenhüter! — Zuruf von der CDU/ CSU: Das ist die Wahrheit!)


    (Abg. Baier: Da haben Sie alles zusammengerechnet; das ist nicht nur Kindergeld!)


    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Herr Kollege Baier, Sie sollten auf Grund dieser Fakten, die Sie nachlesen können, zugeben,

    (Zuruf des Abg. Baier)

    daß die Familienpolitik in ihrer Gesamtheit, die in einer Zeit, in der die CDU den Familienminister stellte, gröblich vernachlässigt wurde, jetzt auch finanzpolitisch aktiviert wird, auch im Hinblick auf die Teilleistung Kindergeld.
    Sie haben die Frage an uns gerichtet, ob wir zum Entschließungsantrag betreffend Neuordnung des Familienlastenausgleichs stehen.
    — Wir stehen nicht nur zu dem Entschließungsantrag, sondern die von uns getragene Bundesregierung führt den Entschließungsantrag durch.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU.) — Jawohl!


    (Abg. Baier: Unvollkommen!)

    In diesem Entschließungsantrag heißt es sinngemäß: . . . unabhängig von der Gesamtkonzeption Kindergeld und Steuererleichterungen für die Familie zu einer einheitlichen, umfassenden Reform des Familienlastenausgleichs zu koordinieren

    (Abg. Leicht: Ab 1. 1. 1970!)

    und sicherzustellen, daß im Rahmen der Fortschreibung der mittelfristigen Finanzplanung eine Verbesserung des Kindergeldes schon im Laufe des Jahres 1970 wirksam werden kann. — Das ist der damalige Entschließungsantrag, und den führt die Bundesregierung mit dem vorgelegten Haushaltsplan und der mittelfristigen Finanzplanung durch,

    (Abg. Dr. Althammer: Im Dezember!)

    und zwar in einer Größenordnung, die die letzte mittelfristige Finanzplanung wesentlich übersteigt. Für das Jahr 1972 waren damals beispielsweise 200 Millionen DM eingesetzt; jetzt sind es jährlich 400 Millionen DM. Die Regierungsvorlage sieht nicht nur einen früheren Beginn, sondern auch eine Steigerung des Volumens für Kindergeld gegenüber der letzten mittelfristigen Finanzplanung vor.
    Oder nehmen Sie den Gesamtansatz für Kindergeld in der mittelfristigen Finanzplanung für den Vierjahreszeitraum! Er erhöht sich von 12,2 Milliar-



    Dr. Schellenberg
    den DM in der letzten mittelfristigen Finanzplanung auf 13,4 Milliarden DM in der jetzigen mittelfristigen Finanzplanung. Das ist eine Erhöhung um 1,2 Miliarden DM. Das Volumen von Kindergeld plus Ausbildungsförderung erhöhte sich von 13,3 Milliarden DM auf 15,4 Milliarden DM. Diese Erhöhung um 2,1 Milliarden DM bei einer einzigen Fortschreibung der mittelfristigen Finanzplanung ist eine familienpolitische Leistung, die sich sehen lassen kann.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Baier: Die Ausbildungsförderung haben wir doch in der letzten Regierung beschlossen, in der Großen Koalition! Stecken Sie sich doch nicht die Federn auf Ihren Hut!)

    — Sie haben das in der Großen Koalition beschlossen? Ich kann Ihnen sagen: Bei starken bremsenden Tendenzen in Ihrer Fraktion haben wir es schließlich hingekriegt. Wir haben das gemeinsam getan, auch unter Mithilfe der damaligen Opposition, der FDP.
    Herr Kollege Baier, Sie haben noch etwas gesagt, das ich klarstellen muß. Sie haben hier vom Kriegsopferanpassungsgesetz gesprochen und wollten nochmals das verteidigen, was Sie damals an nicht sehr Ausgewogenem beantragt haben. Die Ansätze dieser mittelfristigen Finanzplanung sehen für das Jahr 1969 für die Kriegsopferversorgung 5,9 Milliarden DM und für das Jahr 1973 7,8 Milliarden DM vor. Das ist eine Steigerung der Kriegsopferleistungen um 30 % für einen dann um 140 000 Leistungsberechtigte verringerten Personenkreis. 30 Prozent Steigerung auf Grund des Prinzips der Dynamisierung der Kriegsopferleistungen! Meine Damen und Herren der CDU/CSU, die sie damals an den Ausschußberatungen teilgenommen haben, geben Sie doch zu, daß Sie damals schwerste Bedenken hatten, ob es überhaupt möglich sei, die Dynamisierung finanzpolitisch zu verkraften! Sie haben den Herrn Bundesfinanzminister in Iden Haushaltsausschuß zitiert, um von ihm die Bestätigung zu erhalten. Der Minister erklärte: Jawohl, finanziell wird es klappen. Es klappt tatsächlich, und es wird durch die Dynamisierung eine so wesentliche Leistungserhöhung erreicht. Im Hinblick darauf muß ich Ihnen, Herr Kollege Baier, sagen: Wenn die CDU/ CSU damals — ich glaube, es war am 12. Dezember vergangenen Jahres — über die jetzt eingeplante enorme Steigerung um 30 % innerhalb der mittelfristigen Finanzplanung hinaus noch weitere Leistungssteigerungen in der Größenordnung von 1,5 Milliarden DM in 17 Abstimmungen, beantragte, dann zeigt das, daß Sie nicht getragen waren von der notwendigen finanzpolitischen Verantwortung,

    (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal] : Nein, von anderen Vorstellungen!)

    die diesen Haushalt und diese mittelfristige Finanzplanung bestimmt.
    Noch ein Wort zum Schluß, damit das Haus Größenordnungen würdigen kann. Die gesamten Aufwendungen für die soziale Sicherung werden sich nach der mittelfristigen Finanzplanung von
    25,1 Milliarden DM im Jahre i1969 auf 35,4 Milliarden DM im Jahre 1973 erhöhen. Das ist eine Steigerung um über 40 %. Meine Damen und Herren von der CDU/CSU, daß Sie bei einer Diskussion über den Sozialhaushalt diesen Tatbestand mit keinem Worte würdigen, sondern nur Kritik um der Kritik willen üben, das ist ein schlechter politischer Stil.

    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. SchmittVockenhausen.)

    Der Haushalt und die mittelfristige Finanzplanung zeigen gerade für den Bereich der Gesellschaftspolitik, daß die Bundesregierung ernst macht mit ihrer Zusage, eine Politik der inneren Reformen in Gang zu bringen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)