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ID0603133700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 31. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Inhalt: Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 1365 A Amtliche Mitteilungen 1365 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) Leicht (CDU/CSU) 1365 C Kirst (FDP) 1372 D Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . 1378 D Strauß (CDU/CSU) 1385 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 1394 D Schmidt, Bundesminister . . . . 1403 B Leicht (CDU/CSU) (zur GO) . . . 1407 A Fragestunde (Drucksache VI/381) Fragen des Abg. Damm: Auswirkungen des Organisationserlasses des Bundeskanzlers bei der Militärgerichtsbarkeit Dr. Ehmke, Bundesminister . 1407 B, C, D, 1408 A Damm (CDU/CSU) 1407 C, D, 1408 A Fragen des Abg. Gnädinger: Brücke über den Überlinger See Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1408 B, C, D Gnädinger (SPD) . . . . . . . 1408 C Fragen des Abg. Dr. Enders: Stürze aus Eisenbahnzügen infolge Verwechslung der Türen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 1408 D, 1409 A Dr. Enders (SPD) . . . . . . . . 1409 A Fragen des Abg. Härzschel: Unfälle an beschrankten Bahnübergängen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . 1409 B, C, D, 1410 A Härzschel (CDU/CSU) . . 1409 D, 1410 A Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Rechtsunsicherheit infolge Verfassungswidrigkeit des § 13 Abs. 1 des Eisenbahnkreuzungsgesetzes Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 1410 B; C Müller (Nordenham) (SPD) . . . . 1410 B Lemmrich (CDU/CSU) . . . . . 1410 C II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Fragen des Abg. Dr. Apel: Kündigung des Transcontainertarifs von und zu den niederländischen Häfen durch die Bundesbahn Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 1410 C, D, 1411 A, B, C Dr. Apel (SPD) . . . . 1410D, 1411 C Grobecker (SPD) 1411 A Lemmrich (CDU/CSU) 1411 A Fragen der Abg. Biehle und Wende: Störungen beim Empfang des Fernsehens durch Hochbauten Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 1411 D, 1412 A, B, C, D, 1413 A Biehle (CDU/CSU) 1412 A, B Wende (SPD) . . . . 1412 C, D, 1413 A Frage des Abg. Dr. Hauff: Winterbereifung der Dienstfahrzeuge der Bundespost Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 1413 B, C Dr. Hauff (SPD) 1413 B Josten (CDU/CSU) 1413 C Frage des Abg. Dr. Ritz: Steuerliche Berücksichtigung der Aufwendungen für Lernmittel im Rahmen der-außergewöhnlichen Belastungen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1413 D, 1414 A, B Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . . 1414 A Frage des Abg. Leicht: Versteuerung von Gewinnen aus Grundstücksveräußerungen im öffentlichen Interesse Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1414B, D, 1415 A Leicht (CDU/CSU) . 1414 D, 1415 A Frage des Abg. Dr. Zimmermann: Erhöhung der für die Abgabe einer Einkommensteuererklärung maßgebenden kommensgrenze der Lohnsteuerzahler . 1415 A Fragen des Abg. Strohmayr: Auslegung von Vormerklisten bei Sonderprägungen — Terminschwierigkeiten bei der Prägung der Olympiamünzen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1415 C, D, 1416 A Strohmayr (SPD) . . .. . . . . 1415, D Fragen des Abg. Dr. Becher (Pullach) : Verluste an deutschem Nationalvermögen in den Oder-Neiße-Gebieten, dem Zwischenkriegs-Polen, dem Sudetenland und Südosteuropa Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . 1416 A, B, D, 1417 A, B Dr. Becher. (Pullach) (CDU/CSU), 1416 C, D, 1417 A Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . 1416 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 1417 A Frage des Abg. Niegel: Gewerbesteuermindereinnahmen der Gemeinden, als Folge des Strukturwandels in den Steinkohlebergbaugebieten Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1417 B, C Niegel (CDU/CSU) 1417 C Frage des Abg. Geisenhofer: Förderung der Produktion von Elektrostraßenfahrzeugen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1417 D Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Angebliche Verlagerung des Vermögens deutscher Unternehmer in das Ausland Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1418 A Frage des Abg. Dr. Fuchs: Einschränkung der Sonderabschreibungen im Rahmen des Grenzlandförderungsprogramms Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1418 B, C Dr. Fuchs (CDU/CSU) 1418 B, C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 III Frage des Abg. Krammig: Wegfall der Schonfrist für Steuerpflichtige Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 1418 D, 1419A, B Krammig (CDU/CSU) 1419 A, B Frage des Abg. Hansen: Verwendung der Bezeichnungen „sowjetische Besatzungszone Deutschlands" und „Sowjetsektor von Berlin" in Vordrucken für den Lohnsteuerjahresausgleich 1419 B Frage des Abg. Josten: Geschlossene Unterbringung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 1419 C, D Josten (CDU/CSU) 1419 D Fragen des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) : Zulassung von Minderjährigen ab 18 Jahren zum Scheckverkehr Jahn, Bundesminister . . . . 1420 A, C, D, 1421 A, B Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) 1420 B, C, 1421 A, B Rasner (CDU/CSU) 1420 D Fragen des Abg. Pensky: Novellierung des Abzahlungsgesetzes Jahn, Bundesminister 1421 C, D Pensky (SPD) . . . . . . . . 1421 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1970 (Haushaltsgesetz 1970) (Drucksache VI/300) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1969 bis 1973 (Drucksache VI/301) Fortsetzung der Aussprache Strauß (CDU/CSU), . . . 1422 A 1456 D Dr. Eppler, Bundesminister . . . 1425 B Peters (Poppenbüll) (FDP) 1425 C 1440 C Raffert (SPD) 1427 B Moersch (FDP) . .. . . . . . 1429 D Dr. Martin (CDU/CSU) 1431 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 1432 C Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . . 1434 B Röhner (CDU/CSU) . . . . . . . 1436 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident (zur GO) . . . . 1439 A Dr. von Bülow (SPD) 1439 A Ertl, Bundesminister 1442 D Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 1445 B Seidel (SPD) 1446 D Baier (CDU/CSU) . . . . . . 1448 B Frau Strobel, Bundesminister . . 1450 D Schmidt (Kempten) (FDP) 1452 C Dr. Schellenberg (SPD) . . . . 1453 D Krampe (CDU/CSU) 1455 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister . . . . . . 1459 A Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär 1466 A Wehner (SPD) . . . . . . . 1466 C Nächste Sitzung 1466 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 1467 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Geldner betr. Werbung der Bundesbahn 1467 B Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Jung betr. Blendfreiheit von Halogen-Nebelrücklichtern an Kraftfahrzeugen und Anbringung der Stoßstangen in einer normierten Höhe . . . 1467 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Müller (Mülheim) betr. Bearbeitung von medizinisch-psychologischen Gutachten durch die Technischen Überwachungsvereine . . . . . . . 1467 D Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Graaff betr. Beschädigung der Fahrbahnen durch Spikes-Reifen . . 1468 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 1365 31. Sitzung Bonn, den 19. Februar 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 30. Sitzung, Seite 1361 A, Zeile 9, statt „Solidarität": „Solidität". Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Adorno 20. 2. Amrehn 19. 2. Dr. Barzel 20. 2. Dr. Bayerl 28. 2. Berlin 28. 2. Biechele 28. 2. Burgemeister 31. 3. Dr. Dittrich * 20. 2. Dohmann 31.3. Dröscher * 19. 2. Fellermaier * 20. 2. Frehsee 28. 2. Geldner 6. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 20. 2. von Hassel 28. 2. Hauck 28. 2. Dr. Hubrig 19. 2. Jacobi (Köln/Iserlohn) 28. 2. Kater 20. 2. Kriedemann * 19. 2. Freiherr von Kühlmann-Stumm 20. 2. Dr. Löhr * 20. 2. Lücke (Bensberg) 28. 2. Lücker (München) * 20. 2. Meister * 20. 2. Memmel * 20. 2. Müller (Aachen-Land) * 20. 2. Frau Dr. Orth * 19. 2. Dr. Pohle 28. 2. Dr. Prassler 20. 2. Richarts * 19. 2. Riedel (Frankfurt) * 19. 2. Schröder (Sellstedt) 6. 3. Dr. Siemer 20. 2. Dr. Freiherr von Weizsäcker 20. 2., Werner * 20. 2. Windelen 20. 2. Zoglmann 19. 2. Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Geldner (Drucksache VI/381 Frage A 7) : Auf welche Einzelprojekte zur Konkretisierung ihrer schriftlichen Antwort (Anlage 7 des Stenographischen Berichts über die 25. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 21. Januar 1970, Seite 1105) kann die Bundesregierung hinweisen? Die Deutsche Bundesbahn kann auf zahlreiche Einzelprojekte der Werbung verweisen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Ich weise - als Beispiel - auf folgende Aktionen hin: 1. Die jährliche Touristikkampagne, die im Inland für Urlaub in Deutschland wirbt, 2. die Werbekampagne „Zu Gast im Nachbarland Deutschland", die mit besonderen Prospekten und Anzeigen in Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Österreich durchgeführt wird, und zwar in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Fremdenverkehr. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Jung (Drucksache VI/381 Fragen A 10 und 11) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, durch eine gesetzliche Regelung die Blendfreiheit bei Halogen-Nebelrücklichtern an Kraftfahrzeugen zu gewährleisten? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, durch eine gesetzliche Regelung die Anbringung von Stoßstangen bei Kraftfahrzeugen in einer normierten Höhe herbeizuführen und damit die Kosten für Bagatellschäden zu senken? Nebelschlußleuchten haben eine an der Blendstörgrenze liegende Lichtstärke, die - auch bei Verwendung von Halogenlampen - höchstens 300 Candela betragen darf. Bei Herabsetzung der zulässigen Lichtstärke oder bei Neigung des Lichtbündels wären die Nebelschlußleuchten bei starkem Nebel praktisch wirkungslos. Entscheidend ist, daß die Leuchten nicht schon bei leichtem Dunst oder schwachem Nebel eingeschaltet werden. Technische Einrichtungen, die das zu frühe Einschalten ausschließen, gibt es nicht, so daß nur .an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer appelliert werden kann. Das Straßenverkehrsgesetz ermächtigt den Bundesverkehrsminister mit Zustimmung des Bundesrates, Rechtsverordnungen zu erlassen über Maßnahmen zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit auf den öffentlichen Wegen. Zu diesen Maßnahmen gehören insbesondere auch solche über Beschaffenheit und Ausrüstung der Fahrzeuge. In gleicher Höhe normierte Stoßstangen können dazu beitragen, die Kosten für Bagatellschäden zu senken. Der Bundesverkehrsminister kann jedoch verkehrsrechtliche Vorschriften nur aus Gründen der Sicherheit und Ordnung im Straßenverkehr erlassen. Eigenwirtschaftliche Erwägungen der Kraftfahrzeughalter begründen nicht die Zuständigkeit des Bundesverkehrsministers zum Erlaß entsprechender Bestimmungen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Müller (Mülheim) Drucksache VI/381 Fragen A 14 und 15) : 1468 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Februar 1970 Teilt die Bundesregierung die häufig geäußerte Kritik an den Technischen Überwachungsvereinen e. V., wonach diese in der Bearbeitung von medizinisch-psychologischen Gutachten zu Lasten der Betroffenen Koordinierung und Zügigkeit vermissen ließen? Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, Arbeitsmethoden und innere Verhältnisse der Vereine durch bundeseinheitliche Richtlinien zu verbessern? Kritik an der Arbeitsweise der medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen der Technischen Überwachungsvereine, wie sie in Ihrer ersten Frage zum Ausdruck gebracht wird, ist der Bundesregierung bisher nicht bekannt geworden. Sie versucht gleichwohl eine einheitliche Arbeitsweise in den einzelnen Untersuchungsstellen zu gewährleisten. Diesem Zweck dienen sowohl die im Einvernehmen mit den obersten Landesbehörden aufgestellten Richtlinien für die amtliche Anerkennung von medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen vom 7. Oktober 1969 (VKBl. 1969 S. 637), als auch die ebenfalls mit den obersten Landesbehörden erarbeiteten Richtlinien für die Prüfung der körperlichen und geistigen Eignung von Fahrerlaubnisbewerbern und -inhabern gleichfalls vom 7. Oktober 1969 (VKBl. 1969 S. 638). Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 19. Februar 1970 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Graaff (Drucksache VI/381 Frage A 16) : Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den jüngsten Untersuchungsergebnissen des Instituts für Straßen- und Verkehrswesen an der Technischen Universität Berlin, wonach Winterreifen mit Stahlstiften (Spikesreifen) die Fahrbahnbeläge derart stark angreifen, daß schon nach kurzer Zeit die relative Sicherheit, die eine intakte Straßendecke bietet, deutlich vermindert wird? Die bisherigen Erfahrungen und die jüngsten Untersuchungsergebnisse über die Verwendung von Winterreifen mit Stahlstiften (sogenannten SpikesReifen) geben (in .der Tat zu einer gewissen Besorgnis Anlaß. Diese Reifen tragen unter bestimmten winterlichen Verhältnissen einerseits zur Hebung der Sicherheit im Straßenverkehr bei. Andererseits verursacht ihre Verwendung einen höheren Verschleiß der Fahrbahndecken und Markierungen. Unter Abwägung .dieser Vor- und Nachteile wurde die Verwendung von Spikes-Reifen in einem bestimmten Zeitraum zugelassen. Im Zusammenhang mit den noch nicht abgeschlossenen Forschungsarbeiten wird geprüft, wie widerstandsfähigere Straßenbeläge entwickelt werden können. Es wird dabei erwartet, daß auch die Reifenindustrie durch die Entwicklung von straßenschonenderen Reifenbauweisen zur Lösung des gemeinsamen Problems beiträgt. Darüber hinaus wird auch erwogen, die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei der Benutzung von Spikes-Reifen zu beschränken. Die Untersuchungen hierüber sind noch nicht abgeschlossen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Paul Röhner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ich bitte um Nachsicht, Herr Präsident. Ich bin gleich am Ende.
    Es wäre interessant, in diesem Zusammenhang auf die entsprechenden Vorschläge Professor Weinschenks hinzuweisen, der bekanntlich die Einführung von Marktlieferrechten und Kontingenten in den wenigen Produktionsbereichen mit strukturellen Überschüssen für preissichernder hält. Ich persönlich — lassen Sie mich das noch sagen — denke, daß sich eigentlich nur auf diesem Wege eine Lösung finden läßt, die die Landwirtschaft einerseits angemessen an der Einkommensentwicklung beteiligt und andererseits auch für den Bundeshaushalt finanzpolitisch tragbar ist.
    Herr Bundesfinanzminister, Sie sagten bei Ihrer gestrigen Rede — und Sie feierten es als einen Erfolg —, daß es die Brüsseler Beschlüsse auch weiterhin bei einer „Koordinierung der Strukturpolitik" in Europa belassen, daß also die Zuständigkeit für die Strukturpolitik im nationalen Bereich verbleibt. Lassen Sie mich als allerletztes dazu die Feststellung treffen: Wie wollen wir in der nationalen Strukturpolitik vorankommen, wenn nicht zu den strukturellen Förderungen durch die öffentliche Hand über angemessene Erzeugerpreise jene Eigenleistung und jene Selbstfinanzierung durch die Landwirtschaft hinzukommen kann, ohne die es, langfristig gesehen, einfach keine durchschlagende



    Röhner
    Agrarstrukturverbesserung in unseren ländlichen Räumen geben kann!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, ich habe das Gefühl, wir müssen die Lämpchen, die Signale für den Redner geben, etwas versetzen. Wenn der Redner sie mit seinem Papier bedeckt, verliert er natürlich die Übersicht und sieht nicht, wie weit die Zeit schon abgelaufen ist. Ich habe die Verwaltung gebeten, das zu prüfen.

(Abg. Strauß: Eine Versenkungsanlage! — Heiterkeit.)

Das Wort hat der Herr Abgeordnete von Bülow.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas von Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Agrarstruktur ist nicht erst seit diesem Jahr oder seit der Übernahme durch die neue Regierung krank; sie ist schon seit Jahrzehnten krank. Das Überschußproblem plagt uns schon seit einigen Jahren. Vorschläge kann man in Hülle und Fülle machen, aber sie müssen durchsetzbar sein, sie müssen insbesondere im europäischen Rahmen durchsetzbar sein.
    Der Herr Bundesfinanzminister ist am Ende seiner Etatrede auch auf die Landwirtschaftspolitik und hier insbesondere auf die Kosten der Agrarpolitik der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft eingegangen. Die Kosten dieser europäischen Agrarpolitik, von
    denen die Bundesrepublik einen entscheidenden Teil zu tragen hat, nehmen uns von Jahr zu Jahr mit ihrem ständig wachsenden Volumen die finanzielle Luft für unsere nationalen Maßnahmen zugunsten unserer Landwirtschaft.
    Wir alle wissen, in welch gewaltigem Umstrukturierungsprozeß sich die deutsche Landwirtschaft befindet. Wir alle wollen der Landwirtschaft in diesem Krisenprozeß helfen, soweit es die finanziellen Verhältnisse erlauben.

    (Zuruf des Abg. Röhner.)

    — Darauf gehe ich gleich ein, Herr Röhner.
    Die Verhandlungen des Ministerrats in Brüssel am 5. und 6. Februar haben auf der Grundlage der Ergebnisse der Gipfelkonferenz im Haag im Dezember des vergangenen Jahres zu einem Kompromiß zwischen den beteiligten Ländern geführt. Das Ergebnis dieses Kompromisses ist für den Haushalt der Bundesrepublik und die mittelfristige Finanzplanung von Gewicht. Es ist in diesen Verhandlungen gelungen, den deutschen Beitrag an den europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds „Landwirtschaft" auf durchschnittlich 32 °% für die kommenden vier Jahre festzusetzen.
    Nach den Vorschlägen der EWG-Kommission vom 16. Juli und 11. Dezember des vergangenen Jahres wären hingegen die deutschen Beiträge von 31,6 % im Jahre 1970 auf 36,4 % im Jahre 1974 gestiegen. Die zu erwartenden deutschen Belastungen sind daher niedriger, als sie nach den von der Kommission und den anderen Mitgliedstaaten gemachten Vorschlägen sein würden. Es gelang des weiteren, die Einführung einer mehrjährigen Finanzplanung auch bei den europäischen Gemeinschaften durchzusetzen, wie dies dem Willen dieses Parlaments entspricht.
    Natürlich ist diese Finanzierung, bei der die Bundesrepublik mehr in den Fonds eingezahlt, als sie daraus entnehmen kann, kein glänzendes Geschäft. Darüber sind wir uns alle einig. Aber wie der Herr Finanzminister richtig ausgeführt hat, hat Europa seinen Preis. Wir sollten daher dein Kompromiß, den die Regierung in Brüssel ausgehandelt hat, im Hinblick auf unsere allgemeine Interessenlage zustimmen.
    Ein Aussteigen ,aus dem gemeinsamen Agrarmarkt oder eine nationale Finanzierung der Kosten des Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft ist nicht möglich, nachdem der Ministerrat bereits am 4. April 1962 in der Verordnung Nr. 25 die Finanzierung der gemeinsamen Agrarpolitik für die Endphase des Gemeinsamen Marktes in den Grundzügen verbindlich festgelegt hatte.
    Bei den Ausgaben des Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft ist es gelungen, den deutschen Wunsch nach einer Beibehaltung der Plafondierung der Mittel für die Abteilung „Ausrichtung", d. h. für die Ausrichtung der europäischen Strukturaufgaben, auf 285 Millionen Rechnungseinheiten entsprechend den schon bisher geltenden Bestimmungen durchzusetzen.
    Ich halte dieses Ergebnis für sehr wesentlich im Interesse unseres Bundeshaushalts und auch im Interesse unserer Landwirtschaft. Die Sorge, wir könnten durch eine finanzielle Beteiligung an den gewaltigen strukturpolitischen Aufgaben unserer Partnerländer jeden Spielraum für nationale Hilfen im Interesse der deutschen Landwirtschaft verlieren, ist damit beseitigt.
    Es fehlt hier die erforderliche Zeit, um auf die neuen Marktordnungen für Tabak und Wein einzugehen. Sie werden neue Belastungen finanzieller Art mit sich bringen. Im Haushalt 1970 sind allein hierfür bereits 600 Millionen DM eingesetzt. Diese Marktordnungen liegen nicht in unserem Interesse; das ist offenkundig. Sie waren jedoch bereits im Jahre 1966 durch einstimmigen Beschluß des Ministerrats grundsätzlich zugestanden worden. Immerhin scheint es gelungen zu sein, in den Marktordnungen für Wein und Tabak zum erstenmal Maßnahmen zur Begrenzung der Produktion vorzusehen.
    Wir sind natürlich daran interessiert, daß sich die Ausgaben des europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds, Abteilung „Garantie", nicht weiter so dynamisch entwickeln wie 'in den vergangenen Jahren.
    Im Grundsatz hat sich der Ministerrat darauf geeinigt, vorrangig Maßnahmen zu treffen, die zu einer besseren Beherrschung der Märkte durch eine landwirtschaftliche Erzeugungspolitik und zu einer Beschränkung der Haushaltslasten führen. Diese Maßnahmen werden jedoch nach unserem Interesse so ausgerichtet sein müssen, daß sie der Landwirtschaft keine wesentlichen Einkommensverluste zu-



    Dr. von Bülow
    muten. Wir können daher nur auf einen sehr langsamen Fortschritt bei der Beschränkung der Ausgaben im Bereich der europäischen Landwirtschaftspolitik rechnen. Mit einer Senkung der Ausgaben ist bei realistischer Betrachtungsweise leider nicht zu rechnen.
    Der Haushalt des Jahres 1970, soweit er die deutsche Landwirtschaft betrifft, bringt eine beträchtliche Steigerung der Ausgaben mit sich. Dies hängt im wesentlichen damit zusammen, daß der Einkommensverlustausgleich aus der Aufwertung der D-Mark mit 920 Millionen DM eingestellt ist. Die 920 Millionen DM, meine sehr verehrten Damen und Herren, bedeuten keine Subvention für die Landwirtschaft, wenn auch von seiten der Landwirtschaft und insbesondere auch der Opposition beachtet werden sollte, daß .die Aufwertung das volle Durchschlagen einer Anpassungsinflation und damit eine Schmälerung des landwirtschaftlichen Einkommens durch Kostensteigerung verhindern wird.
    Darüber hinaus scheint es mir wichtig, darauf hinzuweisen, daß die sogenannte Globalhaftung zwischen den beiden Titeln 10 02 und 10 03 aufgehoben worden ist, wonach Mehrausgaben im Bereich der EWG-Marktordnungen in ,der Regel durch Kürzungen ,der Ansätze für die nationale Agrarpolitik gedeckt werden müssen. Diese Globalhaftung zwischen den beiden Titeln besteht nicht mehr. Sollten die Marktordnungen im nächsten Jahr mehr Mittel benötigen, bedeutet das nicht gleichzeitig eine Kürzung der Maßnahmen für ,die nationale Strukturpolitik.
    Nach der bisherigen mittelfristigen Finanzplanung war mit dem Auslaufen der Erstattungen der EWG für die mit der Senkung des Getreidepreises gewährten Ausgleichszahlungen eine erhebliche entsprechende Verminderung der Mittel für die nationale Agrarpolitik vorgesehen. Diese Verminderung ist weigehend rückgängig gemacht worden. Die Planzahlen sehen eine Verstärkung der Mittel um 385 Millionen DM vor.

    (Vorsitz: Vizepräsident Frau Funcke.)

    Meine Damen und Herren, die Landwirtschaftspolitik der kommenden Jahre steht vor der ungeheuren Schwierigkeit, sowohl den Strukturwandel der Landwirtschaft als auch gleichzeitig die soziale Absicherung dieses Vorgangs zu ermöglichen, und dies bei steigenden Ausgaben für die europäischen Marktordnungen. Daß hier Grenzen gesetzt sind, die verhältnismäßig eng sind, versteht sich. Wir werden harte Entscheidungen zu treffen und um jede D-Mark für diese Aufgaben zu ringen haben.
    Meine Fraktion begrüßt es gerade im Interesse der Landwirtschaft sehr, daß die Mittel für regionale Hilfsmaßnahmen zur Stärkung der Wirtschaftskraft ganz entscheidend von 173,8 Millionen DM im Jahre 1969 auf 248,8 Millionen DM im Haushaltsjahr 1970 heraufgesetzt worden sind. Und diese Maßnahmen und Möglichkeiten betreffen ja insbesondere die Landstriche, die von der Natur besonders benachteiligt sind, Teile unserer Mittelgebirge und das Zonenrandgebiet.
    Das Ziel der Regierungserklärung, der Landwirtschaft bei der Überwindung ihrer Schwierigkeiten zu helfen und sie sich zu einem gleichrangigen Teil unserer modernen Volkswirtschaft entwickeln zu lassen, der an der allgemeinen Einkommens- und' Wohlstandsentwicklung in vollem Umfang teilnimmt, ist das Ziel der Haushaltspolitik dieser Regierung und der sie tragenden Fraktionen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)