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    Deutscher Bundestag 13. Sitzung Bonn, den 26. November 1969 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Rinderspacher und Dr. Reinhard . . 461 A Überweisung von Vorlagen der Bundesregierung 461 A Erweiterung der Tagesordnung 461 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 461 C Fragestunde (Drucksachen VI/76, VI/78) Fragen des Abg. Dr. Stoltenberg: Beitritt Japans zum Atomwaffensperrvertrag Scheel, Bundesminister . . . . 462 C, D, 463 A, B, C, D, 464 A, B Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) . . . . 462 D, 463 B, C, D Wehner (SPD) . . . . . . . . . 464 A Fragen des Abg. Horstmeier: Altersgrenze für Entwicklungshelfer — Wehrdienst oder Ersatzdienst von Entwicklungshelfern Dr. Eppler, Bundesminister 464 C, 465 A Horstmeier (CDU/CSU) 465 A Fragen der Abg. Baier, Dr. Unland und Leicht: Wirkungen der D-Mark-Aufwertung auf ausländische Renten von Deutschen Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . 465 B, C, 466 C, D, 467 A, B, C, D Baier (CDU/CSU) . 466 B, 466 D, 467 D Leicht (CDU/CSU) 467 A, B Brück (SPD) ..........467 A Dr. Unland (CDU/CSU) . . . . . 467 B, C Fragen des Abg. Ruf: Betriebliche Altersversorgung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 467 D, 468 A, B Ruf (CDU/CSU) . . . . . . . . 468 B Frage des Abg. Roser: Anrechnung der Schul- und Hochschulzeiten in der Rentenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär 468 C, D Roser (CDU/CSU) . . . . . . 468 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1969 Frage des Abg. Weigl: Einnahmen und Ausgaben der Rentnerkrankenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär 469 A, B, C Weigl (CDU/CSU) . . . . . . . 469 B Frage des Abg. Weigl: Altersgrenze in der Rentenversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . 469 C, D, 470 A, B Weigl (CDU/CSU) . . . . . . . 469 D Ruf (CDU/CSU) . . . . . . . . 470 A Frage des Abg. Dr. Marx (Kaiserslautern) : Anforderung von Unterlagen bei Zuchthausverwaltungen der DDR in Sozialgerichtsprozessen Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . 470 B, C, D Dr. Marx (Kaiserslautern) (CDU/CSU) 470 C, D Frage des Abg. Seefeld: Anerkennung des Berufes „Berufskraftfahrer" Dr. Arndt, Parlamentarischer Staatssekretär 471 A, B, C Seefeld (SPD) . . 471 B Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 471 C von Hassel, Präsident . . . . . . 471 C Fragen des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Einfuhr ausländischer Kohle Dr. Arndt, Parlamentarischer Staatssekretär . 471 D Fragen des Abg. Dr. Hermesdorf (Schleiden) : Schutz der Berufsbezeichnung „Ingenieur" — Anerkennung der deutschen Ingenieure im EWG-Raum Dr. Arndt, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . 472 A, B, C Dr. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . 472 B, C Frage des Abg. Riedl (München) : Mindestreservelockerung seitens der Bundesbank bei Inanspruchnahme des Kapitalmarktes durch die öffentliche Hand Dr. Arndt, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 472 D, 473 A Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . . 472 D Frage des Abg. Jung: Bundesleistungszentren für Sport Genscher, Bundesminister . . 473 A, C, D Jung (FDP) 473 C Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 473 C Schirmer (SPD) . . . . . . . 473 D Frage des Abg. Mertes: Bildfunknetz der Kriminalpolizei Genscher, Bundesminister 473 D, 474 B Mertes (FDP) 474 B Frage des Abg. Mertes: Benutzung des Bildfunknetzes der Deutschen Bundespost durch die Kriminalpolizei Genscher, Bundesminister . . . . 474 C Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Kosten der Olympiabauten in München und Kiel Genscher, Bundesminister 474 C, 475 A Köppler (CDU/CSU) . . . . . 475 A Strohmayr (SPD) 475 A Fragen des Abg. Müller (Mülheim) : Androhung eines Bummelstreiks durch den „Vorstand Deutscher Flugleiter" . 475 B Frage des Abg. Dr. Schulz (Berlin) : Gedenken an die Einweihung des Reichstagsgebäudes am 6. Dezember 1894 Genscher, Bundesminister . . . 475 C, D Dr. Schulz (Berlin) (SPD) . . . . . 475 D Frage des Abg. Zebisch: Eingliederung der DDR-Flüchtlinge, Verbesserung des Lastenausgleichs Genscher, Bundesminister . . . . 476 A Entwurf eines Gesetzes über die Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 69) in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Anpassung der Leistungen des Bundesversorgungsgesetzes (SPD, FDP) (Drucksache VI/77) — Erste Beratung und mit Bericht der Bundesregierung nach § 56 des Bundesversorgungsgesetzes über die Möglichkeit von Änderungen der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1969 III unter Berücksichtigung der Entwicklung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des realen Wachstums der Volkswirtschaft (Kriegs- und Wehrdienstopferbericht 1969) (Drucksache VI/81) Dr. Barzel (CDU/CSU) 476 C Genscher, Bundesminister . . . 477 B Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) 477 D, 478 D Dr. Schellenberg (SPD) . . 478 A, 497 C von Hassel, Präsident . . 478 C, 481 A, 482 B, C, D, 483 A Mischnick (FDP) . . . . . 478 C Katzer (CDU/CSU) . . . 479 D, 480 D Glombig (SPD) . . . . . . . . 483 A Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . 485 C, 486 B, 488 B, 496 B, 501 A Arendt, Bundesminister 486 D Maucher (CDU/CSU) 487 D Dr. Rutschke (FDP) 490 B Burger (CDU/CSU) 493 A Frau Schanzenbach (SPD) 493 D Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 495 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister . . . 495 C, 496 B Leicht (CDU/CSU) 496 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/86) — Erste Beratung — Baier (CDU/CSU) 496 C Dr. Schellenberg (SPD) 497 C Jung (FDP) 499 A Frau Strobel, Bundesminister . . 501 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung steuerrechtlicher Vorschriften (Steueränderungsgesetz 1970) (Drucksache VI/75) — Erste Beratung — Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 502 B Dr. Pohle (CDU/CSU) 503 B Frau Funcke (FPD) . . . . . . 505 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes (Abg. Dr. Böhme, Müller [Remscheid} und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache VI/58) in Verbindung mit Antrag der Fraktionen der SPD und FDP betr. Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes (Drucksache VI/82) — Erste Beratung — 506 C Nächste Sitzung 506 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 507 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Zusatzfrage des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) zu seiner Mündlichen Anfrage betr. Werbepraktiken von Waffenhandelsfirmen . . . . 507 C Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Zusatzfrage des Abg. Franke (Osnabrück) zu der Mündlichen Anfrage der Abg. Härzschel und Ruf betr. Preisindex für die Lebenshaltung von Renten- und Sozialhilfeempfängern 507 D Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Anfrage des Abg. Dr. Klepsch betr. Kompetenzen des Bundesministers des Auswärtigen zu Gesprächen mit Ost-Berlin . 508 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1969 461 13. Sitzung Bonn, den 26. November 1969 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 10. Sitzung, Seite 379 A, Zeile 1 statt „noch" : „nicht". Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach * 29. 11. Dr. Aigner * 29. 11. Dr. Apel * 29. 11. Dr. Artzinger * 29. 11. Bauer (Würzburg) *** 28. 11. Behrendt * 29. 11. Bergmann * 29. 11. Blumenfeld 28. 11. Dr. Burgbacher * 29. 11. Dichgans * 29. 11. Dr. Dittrich * 29. 11. Dröscher * 29. 11. Frau Dr. Elsner * 29. 11. Faller * 29. 11. Fellermaier * 29. 11. Flamig ** 26. 11. Dr. Furler * 29. 11. Gerlach * 29. 11. Glombig 28. 11. Gottesleben 31. 12. Häussler 28. 11. Hösl *** 28. 11. Frau Klee 28. 11. Klinker * 29. 11. Kriedemann * 29. 11. Kulawig * 29. 11. Lautenschlager * 29. 11. Dr. Löhr * 29. 11. Lücke (Bensberg) 30. 11. Lücker (München) * 29. 11. Memmel * 29. 11. Dr. Mende 26. 11. Müller (Aachen-Land) * 29. 11. Richarts * 29. 11. Richter ** 26. 11. Riedel (Frankfurt) * 29. 11. Dr. Rinderspacher 31. 12. Dr. Schmidt (Wuppertal) 28. 11. Schneider (Königswinter) 26. 11. Springorum * 29. 11. Dr. Starke (Franken) * 29. 11. Dr. h. c. Strauß 6. 12. b) Urlaubsanträge Frau Brauksiepe 12. 12. Dr. Kempfler 5. 12. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union *** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 13. November 1969 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Dr. Hauser (Sasbach) zu seiner Mündlichen Anfrage *) Vor einiger Zeit hatte ich Ihnen mitgeteilt, daß das Bundeswirtschaftsministerium die Länder gebeten hat zu prüfen, ob die Werbepraktiken einiger Waffenhandelsfirmen schon durch Gerichte oder Verwaltungsbehörden geahndet wurden. Die Stellungnahmen der Länder liegen jetzt vor: Gegen den Geschäftsführer und alleinigen Gesellschafter der in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 18. April 1969 erwähnten Versandfirma ist zur Zeit beim Amtsgericht Altenkirchen ein Verfahren anhängig. In diesem Verfahren wird dem Angeklagten eine strafbare Werbung nach § 4 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb vorgeworfen. Darüber hinaus hat das Rheinland-Pfälzische Wirtschaftsministerium die Verwaltungsbehörde angewiesen zu prüfen, ob der genannten Firma gegebenenfalls die Erlaubnis für den Waffenhandel nach § 9 Bundeswaffengesetz entzogen werden kann; die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen. In Baden-Württemberg hat ein Gewerbetreibender nach Belehrung durch die Verwaltungsbehörde seine unlautere Werbung eingestellt. Hingegen haben die Wirtschaftsministerien der übrigen Länder berichtet, daß in ihrem Bereich Werbepraktiken, wie sie in der Presse geschildert wurden, nicht bekannt sind. Die zuständigen Behörden werden die Angelegenheit weiterhin beobachten und bei Verstößen die gebotenen Maßnahmen ergreifen. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 20. November 1969 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Franke (Osnabrück) zu der Mündlichen Anfrage der Abgeordneten Härzschel und Ruf *) Der Preisindex für die Lebenshaltung von 2-Personen-Haushalten von Renten- und Sozialhilfeempfängern lag in den ersten 10 Monaten des Jahres 1969 um durchschnittlich 3,5 v. H. über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Vergleich dazu stiegen die Preise für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte um durchschnittlich 2,5 v. H. *) Siehe 234. Sitzung Seite 12 892 C *) Siehe 12. Sitzung Seite 443 B 508 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1969 Anlage 4 Schriftliche Antwort des Bundesministers Scheel vom 21. November 1969 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Klepsch (Drucksache VI/49 Frage A 86) : Welche in der Geschäftsordnung der Bundesregierung niedergelegten Kompetenzen kann der Bundesminister des Auswärtigen für sich beanspruchen, wenn er — laut dpa vom 4. November 1969 — sagt, daß er zu Gesprächen mit Ost-Berlin bereit sei? Auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf wurde von einem Journalisten die Frage gestellt, ob der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland sich vorstellen könne, die Bundesregierung auf einer möglichen europäischen Sicherheitskonferenz zu vertreten, auf der auch die DDR vertreten sei. Diese Frage habe ich bejaht. Die von Ihnen zitierte dpa-Meldung gibt diese Antwort im Zusammenhang mit den allgemeinen Überlegungen der Bundesregierung für die Aufnahme von Gesprächen mit der DDR wieder. Ich habe in der Antwort die Federführung des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen hervorgehoben und meine eigene Zuständigkeit für Gespräche mit der DDR vom jeweiligen Verhandlungsgegenstand abhängig gemacht. Die dieser Antwort zugrunde liegenden Kompetenzen ergeben sich aus §§ 1 Abs. 1 und 12 der Geschäftsordnung der Bundesregierung.
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    Rede von Albert Burger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident, ich bitte verstehen zu wollen, daß ich meine Gedankengänge nicht unterbrochen haben möchte. Ich möchte ein geschlossenes Konzept vortragen. Vielleicht haben wir nachher noch Zeit.

    (Abg. Wehner: Vorlesen, nicht wahr?)

    — Nein, ich habe mir nur ein paar Notizen gemacht, Herr Wehner. Ich beherrsche das Thema so, daß ich wohl frei reden kann.

    (Abg. Wehner: Könnte! — Abg. Leicht: Das ist Sache des Präsidenten!)

    Es ging einzig und allein darum — nach dem Auftrag in § 56 des Gesetzes —, diesem Hohen Hause zu berichten, wie es unter Berücksichtigung der Entwicklung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des realen Wachstums der Volkswirtschaft möglich ist, die Leistungen der Kriegsopferrenten zu verbessern. Die harten Daten sollten der Maßstab für die Anpassung sein. Die Koalition ging aber den umgekehrten Weg. Sie ging nicht nach den Daten vor, sondern hat entschieden, wieviel Geld da ist und — unter Berücksichtigung dieses Betrages — wie wir eine Lösung anbieten können. So entstand der nach unserer Auffassung ungenügende Entwurf.
    Für 1 225 000 Beschädigten-, für 60 000 Waisen- und für 182 000 Elternrenten liegt die Anpassung linear bei 16 %. Hier liegt die Koalition, meine Damen und Herren, an der untersten Grenze der möglichen Anpassungsformen. Aber durch die Anpassung von 16 % der Rente des Erwerbsunfähigen ist die von uns allen gewünschte Priorität für die Witwen mit 60 %o der Rente eines Erwerbsunfähigen auch geringer als der Vorschlag der CDU/CSU, nämlich genau um 20 DM unter Berücksichtigung der Erhöhung der Grund- und Ausgleichsrente. Diese lineare Erhöhung der Renten der Kriegsbeschädigten, der Waisen und der Eltern und die dadurch bedingte geringere Anhebung der Renten für die Witwen entsprechen nicht der tatsächlichen Entwicklung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und nicht dem realen Wachstum der Volkswirtschaft in der Bundesrepublik.
    Ich darf deshalb zum Schluß schlicht zusammenfassen. Meine Damen und Herren, es geht darum, daß wir deutlich sagen: 16% lineare Anpassung sind zu wenig. Dies ist die Anpassung an der untersten Grenze.
    Ich darf auch noch einmal auf den Zusammenhang mit der Versorgung der Soldaten der Bundeswehr hinweisen. Infolge dieser geringen Anpassung ist auch die Versorgung der dort jetzt Beschädigten oder Unfallverletzten zu gering. Die Schere zwischen den dort beschäftigten Arbeitern und den Soldaten öffnet sich im Leistungsanspruch bei gleichen Tatbeständen noch weiter. Hier appelliere ich an den Verteidigungsminister. In einer spürbaren Anhebung bei der linearen Erhöhung liegt auch ein Stück Wehrgerechtigkeit.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, auch wir sind an einem Votum interessiert, das von uns gemeinsam abgegeben werden kann, daran, daß eine der Würde und der Größe der gebrachten Opfer entsprechende Anhebung der Renten stattfindet, damit auch wir unsere Zustimmung zu diesem Gesetz geben können. Wir fordern Sie daher auf, meine Damen und Herren von der Koalition: Runden Sie die 16 % auf! Sie haben die Daten gesetzt. Wir haben die unseren gesetzt. Korrigieren Sie Ihre, setzen Sie neue! Dann sind wir bereit, noch in diesem Jahr das Gesetz mit Ihnen zu verabschieden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Kollegin Schanzenbach.

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    Rede von Marta Schanzenbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    ' Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Für jemanden, der seit 20 Jahren in diesem Parlament



    Frau Schanzenbach
    in der Kriegsopferversorgung arbeitet, ist diese sehr lebhafte Debatte recht interessant und, ich muß sagen, auch ein bißchen amüsant gewesen, bei aller Aufregung, die hier zur Schau getragen worden ist.
    Ich frage mich nur: Warum haben wir denn einen Nachholbedarf in der Kriegsopferversorgung? Warum ist die CDU heute so energisch dabei, diesen Nachholbedarf aufzuholen? Denn soviel ich mich erinnere, hat die CDU 20 Jahre lang hier die Regierung gestellt und in diesem Parlament die Mehrheit gehabt.

    (Beifall bei der SPD. — Zuruf von der SPD: Und den Bundesarbeitsminister gestellt!)

    Warum sind Sie nicht dem Beispiel Ihrer von mir sehr verehrten Frau Dr. Probst früher gefolgt? Ich glaube, es wäre ihr eine Genugtuung für all das, was sie in ihrer Fraktion durchfechten mußte, wenn sie den heutigen Tag noch hätte erleben dürfen. Denn allen Respekt vor dieser verstorbenen Kollegin gerade in dieser Frage! Ich meine, angesichts 20 Jahre Regierung der CDU sollten wir heute in der Kriegsopferversorgung keinen Nachholbedarf mehr haben.
    Deshalb bin ich sehr erfreut, daß die neue Regierung unter Bundeskanzler Brandt vier Wochen nach der Regierungserklärung diese wichtige Frage der Kriegsopferversorgung hier zur Diskussion stellt. In der Regierungserklärung vom 28. Oktober heißt es: Vom 1. Juli 1970 an werden die Kriegsopferrenten erhöht, sie werden jährlich der wirtschaftlichen Entwicklung angepaßt. Für mich ist es sehr wichtig, daß auch strukturelle Verbesserungen vorgesehen sind. Eine dieser wichtigen strukturellen Verbesserungen in diesem Gesetz ist die Erhöhung der Witwenrente auf die 60 %, die wir schon seit Jahren immer wieder gefordert haben. Es war geradeimmer ein Anliegen von Frau Dr. Probst, daß diese Angleichung stattfindet. Das ist also gar nicht neu; aber die Fraktion der CDU/CSU konnte sich bisher nicht durchringen. Ich freue mich, daß wir heute gemeinsam diese Forderung erheben, daß die Witwe künftig in der Grund- und Ausgleichsrente 60 % der Vollrente eines erwerbsunfähigen Geschädigten erhalten soll. Damit wird eine bisherige Schlechterstellung der Kriegerwitwen behoben; denn alle anderen Witwen, die ihre Rente aus der Unfallversicherung, der Invalidenversicherung oder der Beamtenversorgung erhalten, haben bisher immer schon 60 % bekommen.
    Für die etwa 1,1 Millionen Kriegerwitwen sind Leistungsverbesserungen von 584 Millionen DM nach dieser von uns eingebrachten Vorlage vorgesehen. Das sind mehr als 60 % der gesamten jetzt in dieser Gesetzesvorlage vorgesehenen Mehraufwendungen. Das wird sich praktisch so auswirken, daß die Witwe, die bisher eine Rente von 150 DM erhält, künftig 188 DM bekommen wird, und die Vollversorgung, die bisher 300 DM betrug, wird nun auf 376 DM angehoben.
    Auch der Schadensausgleich für die Witwen, der bisher im Höchstfall 250 DM betrug, soll nunmehr auf 290 DM angehoben werden. Zu der Frage des
    Schadensausgleichs muß ich allerdings sagen, daß es nur ganz, ganz wenige sind, die den vollen Betrag bekommen; alle anderen Beträge sind natürlich sehr gering. Ich kann nur sagen, es ist einfach bedauerlich, daß die Witwen 20 Jahre lang warten mußten, bis ihnen diese Gleichstellung zuteil wurde. SPD und auch FDP haben in früheren Jahren immer wieder versucht, diese Forderung durchzubringen, aber es ist uns leider nicht gelungen.
    Nun war ich, wie ich sagen muß, ein bißchen amüsiert, als ich in der Begründung des CDU-Gesetzentwurfes folgendes las:
    Es ist nicht einzusehen, weshalb die Kriegsopferwitwen nicht dieselben Renten erhalten sollen, wie sie die Witwen von Beamten und Sozialversicherungsrentnern seit langem bekommen.
    Das ist schon lange unsere Auffassung. Ich bin sehr erfreut darüber, daß wir hier an einem Strang ziehen. Ich hoffe, daß das ganze Haus in dieser Frage zu einem einstimmigen Beschluß kommen wird; denn wir alle, die wir diese Kriegsopferversorgung kennen, wissen, daß die Witwenversorgung im Grund genommen seit eh und je der schwächste Teil im Bundesversorgungsgesetz war.
    Die materielle Versorgung der Kriegerwitwen ist bis zum heutigen Tage unzureichend; denn wenn sie allein auf die Grund- und Ausgleichsrente angewiesen sind, leben sie am Rande des Existenzminimums. Von den 1 136 000 Witwen haben etwa 100 000 außer der Grund- und Ausgleichsrente kein Einkommen. Das heißt, diese Frauen haben in der Vergangenheit ein karges Leben geführt. Aber mehr als die Hälfte der Witwen — das ist eine sehr erstaunliche Zahl — bekommt nur die Grundrente. Das bedeutet, daß sie ein weiteres Einkommen haben. Dem ist zu entnehmen, daß sie in der Mehrzahl einer Erwerbsarbeit nachgehen. Es blieb ihnen ja auch gar nichts anderes übrig, wenn sie einigermaßen ein Leben führen wollten, wie das bei einer Normalfamilie in unserem Lande heute der Fall ist. Wenn die Grund- und Ausgleichsrente nur 300 DM beträgt und auch nur eine kleine Schadensausgleichsrente dazukommt, entspricht das nicht dem, was für unseren Lebensstandard von heute notwendig ist.
    Was ich in all den Jahren — mit mir alle Witwen und viele Rechtdenkende — als große Ungerechtigkeit empfunden habe, ist, daß diejenigen, die ins Erwerbsleben gegangen sind, wesentliche Kürzungen ihrer Renten auf Grund der Anrechnungsbestimmungen in Kauf nehmen mußten. Das bedeutet, wer erwerbstätig war, bekam gar keine oder aber eine teilweise gekürzte Ausgleichsrente. Es ist eine Kürzung der Waisenrente erfolgt, die Kinder erhielten keine Ausbildungs- und keine Erziehungsbeihilfen, die Familien bekamen keine besonderen Leistungen aus der Kriegsopferfürsorge.

    (Zuruf des Abg. Maucher.)

    — Herr Maucher es kam ganz darauf an, wie hoch das Einkommen der Frau war. Wenn die Frau also ein, sagen wir einmal, ordentliches Einkommen in einem einigermaßen qualifizierten Beruf hatte, dann



    Frau Schanzenbach
    standen ihr keine Möglichkeiten der Hilfe nach der Kriegsopferversorgung mehr offen. Davon können viele ein Lied singen.
    Jedenfalls kann man sagen, daß gerade diese erwerbstätigen Kriegerwitwen in der Vergangenheit eine große Leistung vollbracht haben und daß diese Frauen dazu beigetragen haben, dem Staat sehr viel Geld zu ersparen. Ich bin der Auffassung, daß diesen Frauen Unrecht geschehen ist, wenn ich noch bedenke, welche Erziehungsaufgabe sie geleistet haben. Etwa die Hälfte dieser Witwen — wir hatten 1950 1,17 Millionen Kriegerwitwen — hat 1,5 Millionen Kriegerwaisen großgezogen. Es ist erstaunlich, daß fast alle diese Kinder einen Beruf erlernt haben und mit dem Gesetz nicht in Konflikt geraten sind. Wir haben den statistischen Nachweis, daß diese Kinder der Kriegerwitwen weniger straffällig geworden sind, weniger öffentliche Erziehung in Anspruch genommen haben als Kinder aus normalen Familien. Das heißt doch, daß diese Mütter eine ganz außergewöhnliche gesellschaftspolitische Leistung vollbracht haben und daß sie daneben ihr persönliches Schicksal gemeistert haben. Viele dieser Frauen — das möchte ich gerade hier im Parlament sagen — haben aber nicht nur für ihre Kinder und für ihre eigene Familie gesorgt, sondern haben darüber hinaus auf allen Ebenen unseres Staates an seinem Aufbau teilgehabt,

    (Beifall bei der SPD)

    angefangen von den Frauen, die in den Kriegsopfer-verbänden sind, die in den Gemeinden mitarbeiten, I bis zu den Frauen, die hier im Parlament mitgeholfen haben, die Gesetzgebung zu gestalten.
    Aber nun kommt für diese Kriegerwitwen eine, ich möchte fast sagen, neue Zeit. Das Durchschnittsalter dieser Witwen ist 62 Jahre. Sie scheiden jetzt aus dem Erwerbsleben aus; die Probleme der älteren Menschen kommen nun auf sie zu. Da ist es besonders wichtig, daß sie im Alter ohne wirtschaftliche Sorgen leben können. Gerade für diese Frauen — und darum bin ich so froh, daß wir schon heute über diesen Antrag reden können — ist die Anhebung ihrer Grund- und Ausgleichsrenten besonders wichtig, aber auch aus dem Gesichtspunkt der sozialen Gerechtigkeit heraus. Die Kriegerwitwen haben es tatsächlich verdient, daß das Parlament ihre wirtschaftliche Situation verbessert, und ich kann nur hoffen, daß wir gerade in dieser Frage im Ausschuß eine gute gemeinsame Lösung finden werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)