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    Deutscher Bundestag lo. Sitzung Bonn, den 12. November 1969 Inhalt: Glückwunsch zu dem Geburtstag des Abg Faller 291 A Verzicht des Abg. Gscheidle auf die Mitgliedschaft im Bundestag 291 A Eintritt des Abg. Säckl in den Bundestag 291 A Erweiterung der Tagesordnung 291 A Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 291 C Fragestunde (Drucksache VI/49) Frage des Abg. Dr. Fuchs: Wehrdienst von Abiturienten bei Be- ginn des Studiums im Wintersemester Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 291 D Dr. Fuchs (CDU/CSU) 292 A Frage des Abg. Jung: Möglichkeit des Studiums ohne Be- schränkung durch den Numerus clausus Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 292 B Jung (FDP) 292 C Borm (FDP) 292 C Frage der Abg. Frau Geisendörfer: Auszahlung der Beträge an die Empfangsberechtigten des Honnefer Modells Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 293 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . . . 293 B Fragen des Abg. Dr. Riedl (München): Verlegung des Sitzes des Europäischen Patentamtes nach München 293 D Fragen des Abg. Burger: Gebührenbefreiung für Grundbucheintragungen bei Gewährung von Darlehen aus Bundesmitteln für Rehabilitationseinrichtungen Jahn, Bundesminister . . 294 A, 294 C Burger (CDU/CSU) 294 A Frage des Abg. Zebisch: Amnestiegesetzgebung für Demonstrationsvergehen 294 D Frage des Abg. Flämig: Unterbindung des Verkaufs von Rauschgift Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 295 A Flämig (SPD) . . . . . . . . . 295 C Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) . . . 295 D Fragen der Abg. Frau Klee: Schaffung eines Europäischen Jugendwerks Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 296 A, 296 B Frau Klee (CDU/CSU) 296 C Frage des Abg. Dr. Apel: Linksfahren auf den Bundesautobahnen Leber, Bundesminister 296 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 297 A Mertes (FDP) . . . . . . . 297 B Flämig (SPD) 297 C von Bockelberg (CDU/CSU) . . . 297 C Frage des Herrn Abg. Dr. Apel: Bestimmungen über Wechseln der Fahrspur und Rechtsüberholen im Entwurf der Straßenverkehrs-Ordnung Leber, Bundesminister 297 D Frage des Abg. Josten: Zeitplan für den Bau neuer Rheinbrücken Leber, Bundesminister 298 A Josten (CDU/CSU) 298 B Frage des Abg. Weigl: Beginn des Baues der Autobahn Weiden—Hof Leber, Bundesminister 298 B Weigl (CDU/CSU) 298 C Frage des Abg. Fellermaier: Berücksichtigung der Erfordernisse des Verkehrs in der Ferienordnung 1970 Leber, Bundesminister 299 A Fellermaier (SPD) . . . . . . . 299 A von Hassel, Präsident . . . . . . 299 D Frage des Abg. Fellermaier: Erfahrungen mit dem Verkehrsverbot für Lastkraftwagen während der Hauptreisezeit Leber, Bundesminister . . . . . . 299 D Frage des Abg. Mertes: Unfallhilfe auf den Straßen und Autobahnen Leber, Bundesminister . . . . . . 300 A Frage des Abg. Mertes: Einheitliche Notrufnummer — Gebührenfreiheit für Notrufe — Notrufsäulen an Bundesstraßen Leber, Bundesminister 300 B Mertes (FDP) 300 C Fragen des Abg. Dr. Arnold: Einführung eines privaten Fernsehens Leber, Bundesminister . . 300 D, 301 B Dr. Arnold (CDU/CSU) . . 301 A, 301 C Fragen des Abg. Müller (Mülheim) : Wohngeldzuschuß für Sozialhilfeempfänger Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 301 D Müller (Mülheim) (SPD) . . . . . 302 A Frage des Abg. Zebisch: Möglichkeiten der Bundesregierung zur Milderung der Wohnungsnot der Studenten Dr. Lauritzen, Bundesminister . . . 302 A Zebisch (SPD) . . . . . . . . . 302 C Frage der Abg. Frau Funcke: Ausgabe von Informationsmaterial des Bundespresseamtes an Mitglieder der Opposition . . . . . . . . . . . 302 D Fragen des Abg. Matthöfer: Beseitigung der rechtlichen Benachteiligung der bei den Stationierungsstreitkräften Beschäftigten — Federführung innerhalb der Bundesregierung Dr. Ehmke, Bundesminister 303 A, 303 B Matthöfer (SPD) . . . . 303 B, 303 C Köppler (CDU/CSU) 303 D Borm (FDP) 303 D Frage des Abg. Ollesch: Geltendmachung der Rezeptgebühr beim Lohnsteuerjahresausgleich Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 304 A Frage des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) : Prozeßdauer bei Revisionen in der Finanzgerichtsbarkeit Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 304 B Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 304 C von Bockelberg (CDU/CSU) . . . 304 D Fragen des Abg. Dr. Müller (München) : Zollfreie Einfuhr von Skiern aus 'Osterreich Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 305 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . 305 C Fragen des Abg. Wendt: Besteuerung von karitativen Zwecken dienenden Lotterien Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 305 D Wendt (SPD) 306 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 III Frage des Abg. Krammig: Abbau von wettbewerbsverzerrend wirkenden Steuerarten Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 306 B Krammig (CDU/CSU) . . . . . . 306 C Frage des Abg. Krammig: Zusagen der Bundesländer hinsichtlich der Grunderwerbsteuerbefreiung Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 306 C Krammig (CDU/CSU) 306 D Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Atomwaffensperrvertrag (Drucksachen VI/ 1, VI/50) Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) . . . 307 A Flämig (SPD) 311 A Dr. Rutschke (FDP) 314 B Scheel, Bundesminister . 317 C, 348 D Dr.-Ing. Leussink, Bundesminister . . 323 D Dr. Dr. h. c. Birrenbach (CDU/CSU) . 326 D Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 331 A Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . 331 B Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 335 B Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . . 338 A Brandt, Bundeskanzler 340 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 345 D Freiherr von und zu Guttenberg (CDU/CSU) 350 D Dr. Eppler, Bundesminister . . . . 353 B Jung (FDP) 355 D Wischnewski (SPD) 357 D Stücklen (CDU/CSU) 359 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München], Dr. Schmidt [Wuppertal], Rollmann, Orgaß, Dr. Probst, Müller [Berlin], Wohlrabe u. Gen.) (Drucksache VI/2) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes 1965 (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München], Dr. Probst u. Gen.) (Drucksache VI/3) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München] u. Gen.) (Drucksache VI/13) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietpreisrechtlicher Vorschriften Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München] u. Gen.) (Drucksache VI/14) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München], Rollmann, Orgaß u. Gen.) (Drucksache VI/15) — Erste Beratung — Geisenhofer (CDU/CSU) . . . . . 361 A Frau Meermann (SPD) . . . . . . 362 B Schmidt (München) (SPD) . . . . 364 B Wurbs (FDP) 364 D Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 366 A, 379 A, 383 B Dr. Gleissner (CDU/CSU) 368 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . 370 D Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . 373 C Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 378 B Dr. Czaja (CDU/CSU) 381 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Schlußtermins für den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiete des Mietpreisrechts im Land Berlin (SPD, FDP) (Drucksache VI/46) — Erste Beratung —in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Schlußtermins für den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet des Mietpreisrechts im Land Berlin (Abg. Müller [Berlin], Benda, Dr. Gradl, Wohlrabe u. Gen.) (Drucksache VI/55) — Erste Beratung — Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . . 385 B Entwurf eines Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm in der Umgebung von Flughäfen (SPD, FDP) (Drucksache VI/4 [neu]) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm in der Umgebung von Flughäfen (CDU/CSU) (Drucksache VI/7) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 386 D Entwurf eines Gaststättengesetzes (CDU/ CSU) (Drucksache VI/5) — Erste Beratung — 387 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gebühren der Schlachtviehmärkte, Schlachthäuser und Fleischgroßmärkte (Fleischmarkthallen) (CDU/ CSU) (Drucksache VI/6) — Erste Beratung — 387 A IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Dezember 1968 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Kaiserreich Iran zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache VI/16) — Erste Beratung — 387 B Antrag der Fraktionen der SPD, FDP betr. Fußballweltmeisterschaft 1974 (Drucksache VI/42) 387 B Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/8) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/10) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/9) — Erste Beratung — Ernesti (CDU/CSU) . . . . . . . 387 C Haase (Kellinghusen) (SPD) . . . . 388 D Ollesch (FDP) . . . . . . . . . 390 A Genscher, Bundesminister . . . . 391 B Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 391 D Nächste Sitzung 392 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 393 A Anlage 2 Zusammensetzung der Bundesregierung . 393 B Anlage 3 Gegenseitige Vertretung der Bundesmini- ster 393 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) betr. Verhandlungen über Grenzfragen im Osten 394 A Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Memmel betr. Vorschriften über den Erwerb und das Führen von Schußwaffen 394 D Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Draeger betr. Hilfe für die saarländische Wirtschaft . . . . . 395 A Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Pohle betr. Aufwertung und stabilitätsgerechte Wirtschaftspolitik 395 B Anlage 8 Ubersicht zu der Mündlichen Frage des Abg. Jung betr. Zulassungsbeschränkungen an den Wissenschaftlichen Hochschulen 395 C Anlage 9 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen betr. Änderung der Ferienordnung für den Sommer 1970 396 B Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 291 10. Sitzung Bonn, den 12. November 1969 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 393 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aachenbach 12.11. Amrehn * 16. 11. Dr. Dittrich ** 14. 11. Draeger 12. 11. Gottesleben 31. 12. Frau Dr. Henze 14. 11. Frau Herklotz * 17. 11. Frau Kalinke * 17. 11. Frau Krappe 14. 11. Lücke (Bensberg) 30. 11. Lücker (München) 13. 11. Müller (Aachen-Land) ** 12. 11. Petersen * 17. 11. Dr. Rinderspacher * 14. 11. Frau Dr. Wolf * 20. 11. b) Urlaubsanträge Dr. h. c. Strauß 6. 12. * Für die Teilnahme an einer Tagung der Interparlamentarischen Union ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Zusammensetzung der Bundesregierung Bundeskanzler Willy Brandt Stellvertreter des Bundeskanzlers und Bundesminister des Auswärtigen Walter Scheel Bundesminister des Innern Hans-Dietrich Genscher Bundesminister der Justiz Gerhard Jahn Bundesminister der Finanzen Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Alex Möller Bundesminister für Wirtschaft Prof. Dr. Karl Schiller Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Josef Ertl Anlagen zum Stenographischen Bericht Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Walter Arendt Bundesminister der Verteidigung Helmut Schmidt Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit Käte Strobel Bundesminister für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen Georg Leber Bundesminister für Städtebau und Wohnungswesen Dr. Lauritz Lauritzen Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen Egon Franke Bundesminister für Bildung und Wissenschaft Prof. Dr.-Ing. Hans Leussink Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Erhard Eppler Bundesminister für besondere Aufgaben Prof. Dr. Horst Ehmke Anlage 3 Gegenseitige Vertretung der Bundesminister Es werden vertreten: durch: Der Bundeskanzler den BM des Auswärtigen Der BM des Auswärtigen den BM für wirtschaftliche Zusammenarbeit Der BM des Innern den BM der Justiz Der BM der Justiz den BM des Innern Der BM der Finanzen den BM für Wirtschaft Der BM für Wirtschaft den BM der Finanzen Der BM für Ernährung, den BM für Wirtschaft Landwirtschaft und Forsten Der BM für Arbeit und den BM für Jugend, Sozialordnung Familie und Gesundheit Der BM der Verteidigung den BM für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen einschließlich der Vertretung in der Befehls-und Kommandogewalt über die Streitkräfte Der BM für Jugend, Fa- milie und Gesundheit den BM für Arbeit und Sozialordnung Der BM für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen den BM der Verteidigung Der BM für Städtebau und Wohnungswesen den BM für innerdeutsche Beziehungen 394 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Der BM für inner- den BM für Städtebau deutsche Beziehungen und Wohnungswesen Der BM für Bildung und den BM für besondere Wissenschaft Aufgaben Der BM für wirtschaftliche Zusammenarbeit den BM des Auswärtigen Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Dahrendorf vom 12. November 1969 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (Drucksache VI/34 Fragen 12 und 13) : Ist die Bundesregierung der Meinung, daß Verhandlungen über Grenzfragen im Osten nur durch eine gesamtdeutsche Regierung in Friedensverhandlungen geführt werden können? Ist die Bundesregierung bereit, da für sie das Recht auf Selbstbestimmung kein Verhandlungsgegenstand ist, dieses Recht auch für die Wiedervereinigung des dreigeteilten Deutschlands zu vertreten? Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß sie nicht nur berechtigt, sondern im Interesse des Friedens in Europa auch verpflichtet ist, mit ihren östlichen Nachbarn über alle Probleme zu sprechen, die zur Normalisierung unseres Verhältnisses zu ihnen und zur Herstellung gut nachbarlicher Beziehungen gelöst werden müssen. 25 Jahre nach dem Unglück des letzten Krieges ist es an der Zeit, die Hindernisse wegzuräumen, die bisher einer deutsch-polnischen Verständigung im Wege gestanden haben. Wir sind .uns dabei bewußt, daß die Bundesrepublik Deutschland nicht die volle Zuständigkeit in allen Deutschland als Ganzes und Berlin betreffenden Fragen besitzt. Die Bundesregierung hat in ihrer Regierungserklärung bekräftigt, daß das Recht auf Selbstbestimmung, wie es in der Charta der Vereinten Nationen niedergelegt ist und wie es von der gesamten Welt für sich in Anspruch genommen wird, auch für das deutsche Volk gilt. Das Recht auf Selbstbestimmung wird nirgendwo in der Welt geleugnet, doch gibt es zahlreiche Fälle, in denen Völker oder Volksteile an der Ausübung dieses fundamentalen Rechts gehindert werden. Aus dem Recht auf Selbstbestimmung, das die Bundesregierung nicht müde werden wird, für das ganze deutsche Volk zu fordern, kann aber keine geeignete Handhabe für die Regelung territorialer Fragen hergeleitet werden. Dennoch werden die Gespräche, die mit der polnischen Regierung in Kürze aufgenommen werden sollen, an der Grenzfrage nicht vorbeigehen können. Die Bundesregierung wird sich dabei von der Erkenntnis leiten lassen, die bereits die frühere Bundesregierung in ihrer Erklärung vom 13. Dezember 1966 wie folgt ausgesprochen hat: „In weiten Schichten des deutschen Volkes besteht der lebhafte Wunsch nach einer Aussöhnung mit Polen, dessen leidvolle Geschichte wir nicht vergessen haben und dessen Verlangen, endlich in einem Staatsgebiet mit gesicherten Grenzen zu leben, wir im Blick auf das gegenwärtige Schicksal unseres eigenen geteilten Volkes besser als in früheren Zeiten begreifen." In ihrer Politik gegenüber ihren östlichen Nachbarn wird die Bundesregierung auch der polnischen Regierung den Abschluß eines Abkommens vorschlagen, durch das auf die Anwendung oder Androhung von Gewalt beiderseitig Verzicht geleistet wird. Ein solches Abkommen, das die territoriale Integrität eines jeden Vertragspartners berücksichtigt, könnte zum Ansatzpunkt für weitere Gespräche werden. Was Einzelheiten dieser Gespräche angeht, so bitte ich Sie um Ihr Verständnis, daß die Bundesregierung es nicht für vertretbar hält, ihren durch die Regierungserklärung eröffneten Verhandlungsspielraum durch öffentliche Erklärungen selbst einzuengen. Die Bundesregierung betont aber auch hier, daß sie die von seiten des Parlaments ausgehenden Anregungen vertrauensvoller Fühlungnahnahmen nutzen möchte. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 6. November 1969 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Memmel (Drucksache VI/34 Fragen 30 und 31) : Beabsichtigt die Bundesregierung, die Kontroverse um die Auslegung des Bundeswaffengesetzes durch eine Novellierung des § 36 zu beenden? Kennt die Bundesregierung die Kritik der Süddeutschen Zeitung vom 27. Oktober 1969, wonach lediglich der Gesetzgeber zu verurteilen sei, weil er durch eine augenscheinlich in ihren Konsequenzen nicht zu Ende gedachte waffenrechtliche Verordnung diese Rechtsunsicherheit geschaffen hat? Der Bundesregierung ist die Kritik der Süddeutschen Zeitung vom 27. Oktober 1969 bekannt. Sie teilt die Auffassung, „daß ein scharfes Vorgehen gegen Revolverhelden für die Sicherheit der Allgemeinheit zwingend ist". Sie ist gemeinsam mit dem Bundestag und Bundesrat der Ansicht, daß die Vorschriften über den Erwerb und das Führen von Schußwaffen auch nach dem Erlaß des Bundeswaffengesetzes strafbewehrt sind. Entsprechend dieser Rechtsauffassung hat das Landgericht München die Entscheidung des Amtsgerichts aufgehoben und betont, daß § 26 Reichswaffengesetz teilweise als Landesrecht fortgilt. In diesem Sinne hat auch das bayerische Oberste Landesgericht geurteilt. Im übrigen sehen die künftigen Landeswaffengesetze vor, daß der unbefugte Erwerb und das unbefugte Führen von Schußwaffen bestraft wird. Mit dem Erlaß dieser Gesetze ist in einigen Ländern bereits in Kürze zu rechnen; eine Initiative des Bundesgesetzgebers ist deshalb nicht erforderlich. Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 395 Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 6. November 1969 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Draeger (Drucksache VI/34 Frage 35) : Ist die Bundesregierung bereit, angesichts der besonderen Absatzsituation der saarländischen Wirtschaft auf den französischen Märkten, den saarländischen Unternehmungen im Rahmen ihrer Strukturmaßnahmen zusätzliche Erleichterungen und Hilfen zu gewähren und welche? Die Bundesregierung ist weiterhin bereit, der saarländischen Wirtschaft im Rahmen ihrer Strukturmaßnahmen eine umfassende Hilfe zu gewähren. So sind in der Zweijahresperiode 1967/68 fast 500 Mio DM für das Saarland an Bundesmitteln zur Verfügung gestellt worden. 1969/70 werden diese Bundesmittel, trotz Beendigung der Konjunkturprogramme und trotz geringerer Finanzhilfen für den Steinkohlenbergbau, nahezu die gleiche Größenordnung erreichen. Demgegenüber wurden 1965/66 nur 110 Mio DM für das Saarland aufgewendet. Die Bundesmittel für 1969/70 werden weitgehend im Rahmen des Aktionsprogramms Saarland-Westpfalz zum Einsatz kommen. Dieses Programm sieht Hilfen für die Errichtung neuer Betriebe wie für die Erweiterung grundlegende Rationalisierung und Umstellung der altansässigen Unternehmen vor. In seinem Rahmen sollte auch versucht werden, diejenigen Schwierigkeiten zu beseitigen, von denen die Saarwirtschaft auf Grund der Änderung in den Wechseikursrelationen berührt werden könnte. Die Bundesregierung wird deshalb — im engen Einvernehmen mit den zuständigen Stellen des Landes — die weitere Entwicklung sorgfältig beobachten. Dem Bundesbeauftragten für den Steinkohlenbergbau und die Steinkohlenbergbaugebiete obliegt es, Anträge für eine steuerliche Investitionsförderung auf Grund des § 32 des Kohlegesundungsgesetzes zu prüfen. Für die saarländische Wirtschaft hat er inzwischen Förderungsbescheinigungen für Investitionen über einen Gesamtbetrag von 1,7 Mrd. DM erteilt. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 6. November 1969 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Pohle (Drucksache VI/34 Fragen 36 und 37): Welche Bereiche der deutschen Wirtschaft haben im Sinne der Rede des Bundesministers für Wirtschaft vom 30. Oktober 1969 gesagt: „Wären wir doch bloß rechtzeitig dem Schiller gefolgt, dann wäre die Sache billiger."? Hängt die zukünftige Funktionsfähigkeit des internationalen Währungssystems nicht maßgeblich davon ab, daß einige andere wichtige Industrieländer eine stabilitätsgerechtere Wirtschaftspolitik führen und eine Reform des Abkommens von Bretton Woods erfolgt? Alle Bereiche der deutschen Wirtschaft haben durch die Verzögerung der Aufwertung Nachteile erlitten. Eine Aufwertung im Frühjahr, ja noch im Sommer dieses Jahres, hätte die Preis- und Kostenstabilität gesichert. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß eine stabilitätsgerechtere Wirtschaftspolitik wesentlich ist, wenn das derzeitige internationale Währungssystem reibungslos funktionieren soll. In der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bedarf es noch einer erheblichen Fortentwicklung des Gemeinschaftsgedankens, um das notwendige Maß an Harmonisierung einer stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik zu erreichen. Solange wir uns in der westlichen Welt nicht auf einem gemeinschaftlichen Stabilitätspfad bewegen, müßten zumindest die im Statut des Internatioalen Währungsfonds gegebenen Möglichkeiten rechtzeitig und entschlossen genutzt werden. Auch auf der Grundlage dieses Statuts ist nach Übereinstimmung vieler Politiker und Sachverständiger eine elastischere und weniger abrupte Anwendung des Wechselkursinstruments möglich. Anlage 8 Ubersicht des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. von Dohnanyi zu der Mündlichen Frage des Abgeordneten Jung (Drucksache VI/49 Frage 2) : Ubersicht über die Entwicklung der Zulassungsbeschränkungen an den Wissenschaftlichen Hochschulen der WS 1968/69 und 1969/70 für Studienanfänger 1) (Stand: 1. 10. 1969) Fächer Vorhandene Zulassungsbeschränkungen Fakultäten absolut WS WS 1968/69 1969/70 1 2 3 Medizin 23 21 23 Zahnmedizin 19 17 19 Tiermedizin 4 3 4 Pharmazie 17 16 17 2) Psychologie 25 12 14 Biologie 29 6 18 Mikrobiologie 9 1 1 Chemie 31 13 18 Biochemie 9 — 1 Lebensmittelchemie 10 — 3 Geographie 32 4 6 Geologie 28 5 3 Geophysik 14 i Mathematik 33 3 8 Mineralogie 28 2 3 Physik 31 8 12 Astronomie 12 — 1 Architektur 8 8 8 Bauing. 8 — 2 Elektrotechnik 10 5 6 Luftfahrttechnik 2 — 1 Vermessung 8 — 2 Jura 24 — 1 Betriebswirtschaft 27 2 4 Volkswirtschaft 28 2 4 Anglistik 27 2 4 Germanistik 28 3 3 396 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Fächer Vorhandene Fakultäten Zulassungsbeschränkungen absolut WS WS 1968/69 1969/ 70 1 2 I 3 Geschichte 27 2 2 Politologie 23 2 2 Publizistik 4 — 1 Romanistik 25 2 3 Slawistik 21 — 1 Soziologie 23 2 3 Theaterwissenschaft 4 — 1 Dolmetscher 3 1 1 1) ohne Konstanz und Ulm, die sich noch im Aufbau befinden 2) darunter zwei Hochschulen, deren Fächer zwar voll ausgelastet sind, die aber offiziell keine Zulassungsbeschränkung eingeführt haben Quelle: Ermittlungen der WRK Anlage 9 Schriftliche Antwort des Bundesministers Leber vom 12. November 1969 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (Drucksache VI/49 Frage 38) : Ist die Bundesregierung bereit, mit der Kultusministerkonferenz wegen einer Änderung der Ferienordnung für Sommer 1970 zu verhandeln? Die Bundesregierung ist bereit, mit der Kultusministerkonferenz wegen einer Änderung der Ferienordnung für Sommer 1970 zu verhandeln. Ich habe im Auftrag der Bundesregierung den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gebeten, in Abstimmung mit der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Bundesländer den Ferienbeginn im Lande Nordrhein-Westfalen möglichst auf den 2. Juli 1970 festzusetzen. Die gleiche Bitte habe ich an den Präsidenten der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder gerichtet.
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    Ich glaube, darüber brauchen wir uns weiter gar nicht zu streiten; wir haben ja auch noch nicht ernsthaft gestritten. In der Regierungserklärung stand: demnächst, Herr Kollege. Das ist auch von heute aus gesehen nicht eine Festlegung auf morgen früh; aber demnächst, nicht irgendwann in einer fernen Zukunft.
    Meine Damen und Herren! Auch die vorhergehenden drei Bundesregierungen haben — das muß noch einmal in Erinnerung gerufen werden — zur Nichtverbreitung von Atomwaffen eine grundsätzlich positive Haltung eingenommen. Die Bundesregierung hat schon unter den Kanzlern Adenauer, Erhard und Kiesinger ihr Interesse an einem weltweit annehmbaren Vertrag betont und sich bemüht, auf die Vertragsgestaltung Einfluß zu nehmen. Es kann nach dem Verlauf der Debatte für mich auch keinem Zweifel unterliegen, daß diese positive Grundhaltung von den Fraktionen des Hauses weiter mitgetragen wird.
    Im übrigen wird wohl niemand so tun wollen, als hingen alle Übel dieser Welt mit der NV-Problematik zusammen. In Wirklichkeit handelt es sich um tatsächliche oder vermeintliche Übel, mit denen wir es auch dann zu tun hätten, wenn über NV überhaupt nicht debattiert werden würde. Man kann eben wirklich fragen, ob es besser stehen würde um den Frieden in der Welt, um die Einigung Europas, um die Fragen unserer Nation, um die Chancen unserer friedlichen Nutzung der Kernenergie, wenn es diese NV-Debatte, die Debatte um das Zustandekommen dieses Vertrages nicht gäbe. Dann stünde es um all diese Dinge natürlich nicht besser.
    Aber nun will ich zugeben, daß sich nicht nur bei uns, sondern auch an manchen anderen Stellen in der Welt mit dem Nichtverbreitungsvertrag Hofnungen und Befürchtungen verbinden und daß in der internationalen Debatte frühzeitig zwei Denkrichtungen hervorgetreten sind.
    Die eine Denkrichtung ist der Auffassung, daß ein solcher Vertrag die Privilegien einiger weniger bevorrechtigter Staaten verfestigt, daß diese den anderen Staaten legitime Selbstverteidigungsmittel vorenthalten und deren Souveränität zu diesem Zweck beschränken möchten. Der Vertrag, so hört man — ich sage noch einmal: nicht nur bei uns —, sei Ausdruck einer Überheblichkeit der Kernwaffenmächte, er sei nicht ausgewogen, sei eine ungeheuerliche Zumutung einiger weniger an die überwiegende Mehrheit der Staaten.
    Die andere Denkrichtung sieht in dem Vertrag einen Ausdruck gemeinsamer, wenn auch gewiß noch recht unzulänglicher Bemühungen, mit den Problemen der modernen Welt fertigzuwerden. Die andere Denkrichtung meint, in dieser Zeit veränderten sich die Beziehungen der Völker zueinander stärker als je zuvor, und Begriffe wie „Macht" und „Sicherheit" gewönnen eine neue Qualität. Die Nichtverbreitung von Kernwaffen ist aus dieser Sicht ein
    und jetzt wiederhole ich, was vorhin von Herrn Kliesing zutreffend zitiert wurde —, wenn auch noch so unzulängliches Instrument auf dem Wege zur Sicherung des Friedens in der Welt und einer weltweiten Sicherheit, weil hierdurch doch die Gefahr verringert werden kann, daß eine dieser Waffen durch Zufall, durch bösen Willen oder Fehlkalkulation zum Einsatz kommt. Anhänger dieser Denkrichtung würden es gewiß begrüßen, Herr Kollege Kliesing, wenn man schon zu einem überzeugenderen Ergebnis gelangt wäre und heute schon eine unmittelbare Beschränkung der nuklearen Rüstungen derer, die sie haben, eintreten würde. Aber, so wird man hinzufügen dürfen, der Vertrag stellt als Kompromiß das unter den gegebenen Umständen Optimale dar. Fast jeder Vertrag ist ein Kompromiß; das gilt schon bilateral und multilateral erst recht.
    Auch die Bundesregierung ist sich wie wohl alle Partner dessen bewußt, daß der Vertrag ein mühsam erzielter Kompromiß ist, ein Kompromiß zwischen Kernwaffenmächten, Nichtkernwaffenmächten, sich konfrontierenden Allianzen, ungebundenen Ländern, Entwicklungsländern und hochindustrialisierten Staaten.
    Ein Kompromiß kann niemanden voll befriedigen. Das liegt in seinem Wesen. Aber im ganzen ist die-



    Bundeskanzler Brandt
    ser Vertrag doch ein hoffnungsvoller Versuch, der Versuch der Staatengemeinschaft — es sind jetzt schon an die hundert Staaten, und es werden mehr werden —, einiger ihrer besonders komplizierten Probleme gemeinsam Herr zu werden.
    Nun ist in den acht Jahren intensiver Verhandlungen nach menschlichem Ermessen alles ausdiskutiert, was an Implikationen zu bedenken war. Die Verhandlungsgeschichte kaum eines anderen Vertragswerks kann mit diesen acht Jahren verglichen werden. Alle oder fast alle denkbaren Fragen sind in den beteiligten Ländern und in internationalen Organisationen aufgeworfen, verhandelt und beantwortet worden. Bei vollem Respekt vor der hier weitergehenden Debatte im Deutschen Bundestag: auch in der heutigen Debatte dieses Hohen Hauses werden kaum noch wirklich neue Gesichtspunkte aufkommen können.

    (Zustimmung bei der SPD.)

    Meine Damen und Herren, von einer überhasteten Behandlung kann nun wahrhaftig keine Rede sein. Da denke ich nicht nur an die acht Jahre der internationalen Debatte, sondern auch an die drei Jahre seit jenem 16. Dezember, als der damalige Außenminister Dean Rusk mich in Paris in die dortige amerikanische Botschaft bat und mir und damit der Bundesregierung den ersten Entwurf der Amerikaner und der Russen zu den Art. I und II zur Kenntnis brachte. Das sind drei lange Jahre gewesen. Ich muß auf Grund meiner Kenntnis der Materie sagen, daß uns ein Hinauszögern des jetzt möglichen und fälligen Schrittes keinen Vorteil, sondern eher Nachteile bringen könnte.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Es ist gesagt worden — Herr Kollege Kliesing —, man sollte in diesem Hohen Haus und damit zugleich in der deutschen Öffentlichkeit keine Illusionen wecken, sondern über das sprechen, um das es wirklich geht. Da lassen Sie mich auch den Punkt erwähnen, der immer wieder — wenn auch nicht heute — in der Debatte hochkommt, als stecke dahinter so etwas wie ein Stück eines antideutschen Komplotts. Meine Damen und Herren, die Initiative — darauf hat Herr Kollege Rutschke heute morgen schon hingewiesen — ging damals bekanntlich von den Iren aus, vom neutralen Irland, dem man alles andere als Deutschfeindlichkeit nachsagen kann. Irland brachte 1961 eine entsprechende Resolution in den Vereinten Nationen ein. Die ganz überwiegende Mehrheit aller Staaten hat diese Initiative begrüßt und die Resolution gutgeheißen. Es trifft also schon von diesem Ausgangspunkt her einfach nicht zu, daß es sich hier um eine Art von Verschwörung der Weltmächte oder anderer gegen uns Deutsche gehandelt habe. Wir sollten uns insoweit auch nicht falsch einrangieren und uns auch nicht von Zwangsvorstellungen leiten lassen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich habe selbst immer bedauert, daß die im Prinzip positive Haltung, die schon frühere Bundesregierungen zeigten, durch Schlagworte wie „atomare Komplizenschaft" oder „Super-Jalta" grob entstellt wurde. Wenn sich die Mehrheit der Staatengemeinschaft für den Vertrag entschieden hat, so gewiß nicht wegen einer antideutschen Einstellung. Alle diese Länder nehmen, sofern sie — und das sind die allermeisten — Nichtkernwaffenmächte sind, die gleichen Beschränkungen auf sich wie wir. Auch das muß hier einmal festgehalten werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Hinzu kommt, daß die Bundesrepublik Deutschland — was in diesen Zusammenhang gehört — 1954 auf Herstellung und Verwendung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen verzichtet hat. Insoweit kann man sagen, ein weltweiter Vertrag bringt die anderen Länder, die vielen, die heute noch nicht Kernwaffenmächte sind, dortin, wo wir bereits seit langem stehen. Das ist die Lage.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Noch deutlicher: dieser Vertrag mit all seinen Unzulänglichkeiten ist für uns in größerem Maße als für irgendeinen anderen ein Element der Gleichberechtigung der Bundesrepublik Deutschland.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Im übrigen will ich hier in aller Deutlichkeit festhalten, daß ich mich vor und nach meiner Wahl zum Bundeskanzler konsequent an die vier Maßstäbe gehalten habe, die ich im April 1967 an dieser Stelle aufstellen durfte, Der Außenminister hat sich ausführlich darauf bezogen. Ich brauche mich darauf jetzt nur zu berufen. Ich möchte hier aber auch nicht unausgesprochen lassen, daß die Bundesregierung bei den Verbündeten, vornehmlich bei den Vereinigten Staaten von Amerika, aber auch bei anderen befreundeten Nationen, für ihre Wünsche großes Verständnis gefunden hat. Ich hielte es für unangemessen, auch nicht dies anerkennend vor dem Deutschen Bundestag zu würdigen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Weil die Verbündeten und gerade auch der Hauptverbündete sich soviel Zeit genommen haben, konnte die Bundesregierung, obgleich nicht in Genf an der Abrüstungskonferenz beteiligt, auf die Gestaltung des Vertragswerks Einfluß nehmen. Der Vertrag ist jetzt ein anderer als der ursprüngliche Entwurf. Er läßt sich nicht mehr mit den ersten Fassungen vergleichen. Hinzu kommen die Interpretationen, und was sonst noch inzwischen zu diesem Vertragswerk gehört.
    Der Bundesminister des Auswärtigen hat in Ergänzung der schriftlichen Beantwortung der Großen Anfrage der CDU/CSU bereits erläutert, aus welchen Gründen die Bundesregierung nach den jüngsten Verhandlungen vor allem mit den USA, aber auch mit der Sowjetunion der Auffassung ist, daß unsere Belange, mit denen wir im übrigen nicht allein stehen, nunmehr geschützt sind, soweit es — diese Hinzufügung ist wichtig — überhaupt mit Vertragsworten, Interpretationen und Erklärungen möglich ist.
    Ich will jetzt nicht darüber streiten, ob es richtiger gewesen wäre, schon etwas eher zu einer abschließenden Würdigung zu gelangen. Meine Meinung dazu habe ich früher gesagt. Ich meine, wir sollten uns alle bemühen, den Eindruck von Rechthaberei



    Bundeskanzler Brandt
    zu vermeiden. Deshalb will ich nicht auf dem herumreiten, was auch schon früher dazu hätte gemacht werden können. Allerdings zeigen die Tatsachen, wie sie mir vorliegen, was wir in den letzten Wochen geklärt haben, das hätten wir auch schon ein bißchen früher klären können,

    (Abg. Wehner: Sehr wahr!)

    wenn wir es hätten klären wollen. Wir sind jeder sachlichen Frage und Anregung nachgegangen nach den Beschlüssen des vorigen Kabinetts, und wir denken auch heute nicht daran, diese Sache auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir wissen, mit diesem Vertrag werden wir alle leben müssen.
    Herr Kollege Birrenbach hat in diesem Zusammenhang eine Anzahl von Sorgen ausgesprochen. Ich hoffe, daß für Sie, verehrter Herr Kollege, und andere, die Ihre Sorgen teilen, meine sich darauf jetzt beziehenden Ausführungen nicht ohne Belang sein werden. Zunächst einmal beinhaltet der deutsche Beitritt zum NV-Vertrag, daß die Bundesrepublik Deutschland in der Tat indirekt gegenüber der Sowjetunion, wie es gegenüber den drei Westmächten schon direkt geschehen ist, auf den Besitz und darüber hinaus den Erwerb von Atomwaffen verzichtet. Nach bisherigem Stand hat die Sowjetunion gar nicht damit gerechnet, daß wir uns um den Erwerb bemühen würden. Aber davon geht keiner der drei Beteiligten aus. Das ist die Lage. Die Bundesregierung hält diese zusätzliche Festlegung nicht für ein Unglück, sondern eben dies entspricht ihrem Willen, und hierin sind wir uns sicher alle einig.
    Herr Kollege Birrenbach hat dann die Forderung
    aufgestellt, daß die Grundlage unseres Verhältnisses zur Sowjetunion die volle Gültigkeit des Art. 2 der Charta der Vereinten Nationen sein sollte. Mit dieser Forderung stimme ich überein und stimmt die Regierung überein, für die ich spreche. Dabei wissen wir, Herr Kollege Birrenbach, daß auch gegenüber den drei Westmächten die Art. 53 und 107 der Charta der Vereinten Nationen noch auf dem Papier stehen, jedenfalls nicht einmal durch den Deutschlandvertrag, wenn man es so nennen will, außer Kraft gesetzt worden sind. Wir haben uns allerdings mit unseren westlichen Verbündeten darüber verständigt, daß sie sich auf diese Artikel nicht mehr berufen werden. Das ist die Veränderung, die dort eingetreten ist.

    (Abg. Dr. Dr. h. c. Birrenbach: Entscheidend! — Abg. Dr. Stoltenberg: Entscheidende Veränderung!)

    Der Genauigkeit halber sage ich nicht nur dies zur Charakteristik der Lage, sondern schließe daran an: ich gehe davon aus, daß der Kollge Birrenbach genauso wie ich selber wünscht, daß wir unser Verhältnis zur Sowjetunion auf eine adäquate Basis stellen.

    (Abg. Dr. Dr. h. c. Birrenbach: Einverstanden! Eindeutig!)

    Das ist die Aufgabe. Dies ist aber nach unserer Überzeugung nicht im NV-Vertrag zu regeln.

    (Abg. Dr. Dr. h. c. Birrenbach: Da liegt der Unterschied!)

    In diesem Punkte hat der Kollege Birrenbach eine Auffassung vertreten, die nicht neu ist — ich deutete es schon an , die er schon früher vorgebracht hat und die das Kabinett unter Bundeskanzler Kiesinger sich nicht zu eigen gemacht hat. Ich lehne sie in dieser Form zu diesem Zeitpunkt oder, besser gesagt, in diesem Zusammenhang auch ab. Die gegenwärtige Bundesregierung hält es wie ihre Vorgängerin nicht für opportun, diese Frage im Zusammenhang mit dem NV-Vertrag abschließend klären zu wollen.
    Wir haben von der Sowjetunion — das darf ich nun aber hinzufügen — in der Tat etwas bekommen, Herr Kollege Birrenbach. Wir haben es schriftlich, in einer verpflichtenden Form, daß auch die Sowjetunion die Bundesrepublik Deutschland als ein Land betrachtet, für das ebenso wie für jeden anderen Partner des NV-Vertrages das Recht auf Selbstverteidigung gilt. Das steht in der Resolution 255 des Sicherheitsrates, und dies gilt im Verständnis der Sowjetregierung auch für uns, obwohl wir bekanntlich nicht Mitglied der Vereinten Nationen sind.
    Wenn man nun sagt, da gebe es bekanntlich doch die Möglichkeit des Vetos im Sicherheitsrat, dann antworte ich: natürlich gibt es die; das wird auch durch den NV-Vertrag nicht abgeschafft. Aber ich füge hinzu: ich verlasse mich, wenn von der Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland heute und mor- gen die Rede ist, in der Tat nicht auf diese Resolution des Sicherheitsrates,

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    sondern ich verlasse mich auf das Bündnis, wenn es um die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland geht.

    (Beifall bei den Regierungsparteien und bei Abgeordneten der CDU/CSU.)

    In Verbindung mit einem Teil der Ausführungen des Kollegen Kliesing zu eben diesem Punkt kann ich dem Hohen Hause mitteilen, daß die von der früheren amerikanischen Regierung abgegebene Erklärung, Interventionen, gleichgültig, mit welcher Begründung und unter welchem Vorwand sie stattfinden, stellten den Bündnisfall dar, gegenüber der gegenwärtigen Bundesregierung voll bestätigt wird. Der amerikanische Außenminister wird bei der deutschen Unterschrift eine entsprechende Erklärung abgeben. Ebenso wird die amerikanische Auffassung vom Zusammenhang zwischen NV-Vertrag und NATO erneut bestätigt werden.
    Ein kleiner Irrtum war heute früh entstanden, Herr Kollege Birrenbach. Nicht die Bundesregierung hatte den Wunsch geäußert, zu ein paar zusätzlichen Aspekten den Ausschüssen Aufklärung zu geben, sondern dies war ein Wunsch, der von verbündeter Seite — wenn man so sagen darf: hauptverbündeter Seite — uns gegenüber geltend gemacht worden war.

    (Abg. Dr. Dr. h. c. Birrenbach: Ich habe dies aus Delikatesse so gesagt!)

    --- Vielen herzlichen Dank.
    Sie sprachen dann auch von der Befürchtung, der NV-Vertrag könnte das Bündnis zerstören. Ich



    Bundeskanzler Brandt
    hoffe, ich kann diese Ihre Befürchtung durch folgendes ausräumen: Genau an dem Tag, an dem Sie diese Befürchtung aussprechen, erreicht mich zu meiner Freude aus Washington die Nachricht meines Kollegen Verteidigungsminister, der dort das schwierige Geschäft von Herrn Kollegen Schröder in bezug auf die NPG, die Nuclear Planning Group, weiterführt. Die Herren, die dort mit ihm sind, sagen, man habe gerade in der jetzigen Situation, in diesem Augenblick, einen Fortschritt in bezug auf dieses Stück gemeinsamer Verteidigungspolitik erzielt, einen Fortschritt auf der 6. Tagung, wie er bei den fünf voraufgegangenen leider noch nicht zu erzielen gewesen war.
    Im übrigen will ich auch gar nicht — wenn wir über diese Fragen etwas hinwegdenken — meinen Zweifel angesichts der Frage verhehlen, ob Kernwaffenbesitz für die Jahre, in die wir hineingehen, überhaupt wünschenswert oder nützlich ist. Kernwaffenfreiheit kann, wenn es die Sicherheitslage zuläßt, auch als Privileg gesehen werden. Der Bericht des Generalsekretärs der Vereinten Nationen über die Folgen des Besitzes und des Einsatzes von Kernwaffen vom 10. Oktober 1967 sieht es so. Meine Damen und Herren, Macht und Sicherheit, ihre Interdependenz, ihre Relativierung und Neudefinition in dieser Welt sind erst noch richtig zu erfassen. Da sind wir alle wohl noch erst dabei, das in den Griff zu bekommen, wenn es uns gelingt, und zu den nationalen und kollektiven Interessen sind diese Faktoren in eine aktuelle Beziehung zu setzen. Dies ist übrigens eines der wichtigsten Aufgabengebiete für die deutsche Friedensforschung, von der in der Regierungserklärung die Rede war.
    Die Bundesregierung begreift ihre positive Haltung zum Nichtverbreitungsvertrag jedenfalls als Beitrag zu einer umfassenden nüchternen, illusionslosen — jawohl — Friedenspolitik, die natürlich aber nicht im Alleingang zum Erfolg geführt werden kann. Vor allem die Kernwaffenmächte sind aufgefordert, konkrete Schritte zu tun, um durch eine vereinbarte Begrenzung und Reduzierung ihres nuklearen und konventionellen Potentials die Welt sicherer zu machen. Unsere Aufgabe und die Aufgabe aller Nichtkernwaffenstaaten ist es, sie aus dieser Verpflichtung nicht zu entlassen. Gerade deshalb begrüße ich im Anschluß an das, was der Kollege Bußmann gesagt hat, auch meinerseits die am 17. November in Helsinki beginnenden Gespräche zum Thema SALT, wie die Angelsachsen sagen, d. h. die Gespräche über die Begrenzung strategischer Rüstungen.
    Ich verstehe die Skepsis von Herrn Kliesing nach all dem, was unsere Generation erlebt hat. Diejenigen von uns, die alt genug sind, haben davon noch ein bißchen aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen mitbekommen, und dann kam all das andere dazu. Ich verstehe die Skepsis, und trotzdem ist dies ein möglicher Einstieg.

    (Abg. Wehner: Sehr wahr!)

    Trotzdem darf man nicht auf die Möglichkeit ver-
    zichten, daß dies zu einem praktischen Hebel werden
    könnte. Wenn wir darauf verzichteten, würden wir
    nicht nur um eine Hoffnung ärmer, sondern auch mit unserer Meinung im Bündnis alleinstehen, und das möchte ich auch nicht bei der Behandlung dieser Frage.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Im übrigen fürchte ich, daß Herr Kollege Kliesing übersehen hat, daß die wichtigen Fragen, die er vorgebracht hat, im Katalog der beiden Fraktionen, Ihrer Fraktion und der SPD-Fraktion, vom Frühjahr enthalten waren und dort auch im einzelnen beantwortet wurden. Sie waren jetzt nicht Gegenstand der Großen Anfrage und fanden deshalb auch keine Erwähnung in der Antwort der Bundesregierung. Seither hat sich zu diesem Komplex, Herr Kollege Kliesing, nur geändert, daß am 17. November die Gespräche in Helsinki beginnen. Wer die Ungleichheit zwischen Kernwaffenmächten und Nichtkernwaffenmächten im Prinzip ablehnt — was man gern möchte —, der muß im Prinzip den NV-Vertrag ablehnen. Aber das tun wir doch alle miteinander nicht.
    Wir haben ein ganz spezifisches Interesse daran, gerade auf nuklearem Gebiet Fehldeutungen der deutschen Politik auszuschließen. Dies gilt übrigens gerade auch in Verbindung mit dem Begriff „Verfügungsgewalt", zu dem die Regierung in ihrer Antwort eine besondere Feststellung getroffen hat. Ich bitte zu würdigen, was in diesem Zusammenhang in bezug auf die Allianz festgestellt worden ist und daß wir hierzu in den Ausschüssen gern noch ergänzende Auskünfte geben wollen. Ich füge die herzliche Bitte hinzu, die Bedeutung dieser Debatte nicht zu reduzieren, einmal zu reduzieren durch unangebrachtes Mißtrauen gegenüber unseren Verbündeten und andererseits durch den Eindruck, als seien wir doch auf etwas aus, was wir erstens gar nicht wollen und was uns zweitens keiner gibt.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir haben ein besonderes Interesse an der Kooperation mit anderen Staaten, die als Nichtkernwaffenmächte in einer vergleichbaren Situation sind. Daß unsere Haltung zum NV-Vertrag dem Frieden und der Entspannung dienen soll, dürfte nirgends angezweifelt werden können.
    Als der italienische Außenminister im Januar dieses Jahres in gleicher Angelegenheit vor sein Parlament trat, da sagte er, er sei überzeugt, Italien werde durch seinen Beitritt zu diesem Vertrag nicht schwächer, sondern in Wirklichkeit stärker werden. Dasselbe gilt nach meiner Überzeugung auch für die Bundesrepublik Deutschland.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD. — Beifall bei Abgeordneten der FDP.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Barzel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Barzel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich an dieser Stelle der Debatte auf wenige Punkte beschränken; den übrigen Fortgang der Debatte werden andere, sachverständigere Kollegen bestreiten.



    Dr. Barzel
    Wir begrüßen, daß in der nächsten Woche in Helsinki die SALT-Gespräche beginnen, und wir hoffen, daß sie ein Klima schaffen, in dem der Abbau von Spannungen in Mitteleuropa erleichtert werden kann; denn dies bleibt die Hauptsorge der Deutschen.
    Herr Bundeskanzler, zu einigen Punkten dessen, was Sie hier vorgetragen haben! Erstens. Sie haben in einem Ihrer ersten Sätze gesagt, dieser Bundestag werde „formal" erst bei der Ratifizierung votieren. Das ist ein interessanter Satz. Das bedeutet, daß diese Debatte einen großen Rang bekommt, und daß bedeutet zugleich, welcher Rang der Absicht der Bundesregierung zukommt, bald — „zügig", wie Sie uns gesagt haben — eine Unterschrift zu leisten. Dies zwingt natürlich die Opposition, die Punkte, in denen sie Bedenken hat, entweder in diesem Hause voll auszusprechen oder sie im Ausschuß zu erörtern. Es zwingt die Opposition auch, weiterhin davon auszugehen, daß das gilt, worin wir übereingekommen sind, nämlich: daß die Bundesregierung warten wird, bis dieses Haus und seine Ausschüsse ihre Befassung mit der Sache abgeschlossen haben. Das erscheint mir sehr wichtig.
    Der bisherige Gang der Debatte und Ihre Intervention eben, Herr Bundeskanzler, machen doch deutlich, daß noch manches zu besprechen ist. Ich will manche Frage hier gar nicht stellen. Aber ich meine, wir müßten doch etwas mehr wissen über die Frage, was mit der Sowjetunion im Zusammenhang mit diesem Thema besprochen worden ist, was noch besprochen werden soll, was nicht mit der Sowjetunion besprochen worden ist oder nicht mit der Sowjetunion besprochen werden soll. Auch das kann in den Ausschüssen geschehen, wenn dies gewünscht wird.
    Wir begrüßen, daß die Regierung erklärt hat, sie werde alles, was die Opposition — sei es hier, sei es im Ausschuß, sei es in anderen Gesprächen — hierzu sagt, würdigen und in ihre Entscheidung einbeziehen. Im Hinblick auf diese Erklärung findet die Debatte am heutigen Tag statt. Ich denke, sie ist bis zur Stunde eine Debatte, in der sachlich gerungen wird, in der Argumente pro und kontra auf den Tisch gelegt werden, in der die eine Frage beantwortet worden ist, die andere noch nicht, in der aber eine abschließende Würdigung noch nicht möglich ist,

    (Sehr richtig! in der Mitte)

    weil noch nicht alles ausgesprochen und noch nicht alles mitgeteilt worden ist.
    Wenn Sie, Herr Bundeskanzler, wirklich eine breite Basis für diese Politik suchen, müssen Ihre Anstrengungn breit, geduldig, sachlich und so sein, daß man Argument für Argument nehmen und es dann als erledigt oder nicht erledigt betrachten kann, um zu einer abschließenden Gesamtwürdigung zu kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.) Das ist das eine, was ich hier sagen wollte.

    Das zweite. Der Herr Bundeskanzler hat am Schluß seiner Ausführungen — Sie werden mir erlauben,
    ganz ruhig zu sagen, daß ich das für überflüssig hielt, weil dafür in diesem Hause kein Adressat vorhanden ist, wie Ihnen, Herr Bundeskanzler, bekannt sein muß; ich weiß nicht, wen Sie damit gemeint haben — eine Mahnung ausgesprochen. Die deutsche Politik müsse, so sagten Sie, „Fehldeutungen vermeiden", und zwar vor allem auf dem atomaren Gebiet.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    — Lassen Sie mich doch dazu etwas sagen! Es ist, denke ich, hilfreich für Deutschland, wenn sich die Opposition hier so einläßt. — Wir müssen, so sagte der Kanzler, den Eindruck vermeiden, als sei die Bundesrepublik Deutschland auf etwas aus, was sie nicht bekommen werde. So ungefähr hieß es.
    Herr Bundeskanzler, wen meinen Sie eigentlich damit? Dieses Haus, der vorige 5. Bundestag, hat am 26. September 1968 einstimmig — ich darf für die Fraktion der CDU/CSU des 6. Deutschen Bundestages sagen, daß dieses Votum unverändert fort-gilt —folgendes beschlossen.

    (Vereinzelter Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich darf es mit Genehmigung des Herrn Präsidenten zitieren — es handelt sich um die berühmte Entschließung, die hier oft eine Rolle gespielt hat —:
    Der Deutsche Bundestag tritt für internationale Vereinbarungen über gleichwertige Maßnahmen zur Rüstungskontrolle, Rüstungsbegrenzung und Abrüstung ein. Die Bundesrepublik Deutschland hat gegenüber ihren Bündnispartnern auf die Herstellung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen verzichtet und sich entsprechenden internationalen Kontrollen unterworfen. Sie strebt keine nationale Verfügungsgewalt über Atomwaffen und keinen nationalen Besitz an solchen Waffen an.
    Dies gilt für uns fort, und deshalb war diese Mahnung sicherlich an eine Adresse außerhalb des Hauses gerichtet.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Unsere Besorgnis, Herr Bundeskanzler und Herr Außenminister, ist folgende. Das Neue dieses Vertrags — ich sage das in NV-Debatte auf NV-Debatte für diese Fraktion — ist doch, daß wir eine rechtsförmliche Verpflichtung auch gegenüber der Sowjetunion eingehen.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Die Frage, die wir zu stellen haben werden, heißt: Ist diese Verpflichtung so konkret und so bekannt und so unzweideutig, daß eine Situation entsteht, in der ein definitives Urteil für jeden, der bei einem praktisch unbefristet geltenden Vertrag Verantwortung für kommende Generationen übernimmt, möglich ist?
    Sehen Sie, Herr Kollege Raffert, wenn ich den Vorzug gehabt hätte, mit Ihnen und mit anderen in Neu-Dehli gewesen zu sein, hätte der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der CDU/CSU entsprechend den Einlassungen dieser Fraktion und beider Parteien bei der IPU natürlich ja zur Nonproliferation gesagt. Aber das heißt doch nicht, daß für Deutschland alle Voraussetzungen erfüllt sind; denn dies



    Dr. Barzel
    ist das einzige Land der Welt, das sich einer Interventionsanmaßung der Sowjetunion ausgesetzt sieht. Dieses Thema muß vom Tisch, meine Damen und meine Herren.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU. —Abg. Raffert: Was hat denn das mit dem Vertrag zu tun, Herr Barzel? Das steht so oder so darin!)

    — Was das mit dem Vertrag zu tun hat? Das ist in der Debatte deutlich geworden, und es wird weiter deutlich werden, Herr Raffert; wir führen die Debatte.

    (Zuruf von der SPD.)

    — Ich habe jetzt nicht die Absicht, eine Zwischenfrage zu gestatten, und bitte sehr um Verständnis.

    (Erneuter Zuruf von der SPD.)

    — Es ist das zweite Mal, daß ich eine Zwischenfrage ablehne. Ich habe sie einmal einem Kollegen, als eine persönliche Sache zu bereinigen war, abgelehnt. Ich möchte hier in Ruhe noch ein paar Punkte ansprechen. Die Redezeit für die Opposition ist an diesem Tage knapp genug. Das haben Sie früher oft genug beklagt.

    (Lachen bei der SPD )

    Der dritte Punkt, Herr Bundeskanzler — und ich sehe dabei auch den Herrn Außenminister an im Hinblick auf das, was er über eine Wiener Erklärung meines Freundes Stoltenberg gesagt hat, wozu Herr Stoltenberg sich mit Recht geäußert hat —: Der Bundeskanzler fing an, von einem Brief meines Kollegen Birrenbach zu sprechen, und hat das dann freundlicherweise nicht ganz zu Ende geführt. Es ist sicher nicht Ihre Absicht, aber bei denen, die zuhören, und die Vorgänge dieser Jahre und Monate nicht kennen, wird so der Eindruck erweckt: Na, ist das eigentlich alles so eine Richtung, und wird überall dasselbe gesagt? — Es ist wohl nicht Ihre Absicht, aber der Eindruck könnte entstehen. Damit er nicht entsteht, Herr Bundeskanzler, habe ich mir — und dies ist ein Kompliment für das Archiv der Bundestagsfraktion der CDU/CSU — den Brief von Herrn Birrenbach vom 16. Juni beschafft. Und da dieser Brief — —

    (Zurufe von der SPD.)

    — Sicherlich, es ist etwas anderes, wenn ein Absender die Ermächtigung gibt, einen Brief zu verlesen, als wenn ein Empfänger von einem Brief Gebrauch macht. — Da dieser Brief, wie es ausdrücklich heißt, im Auftrag des Fraktionsvorsitzenden geschrieben worden ist, möchte ich mit Genehmigung des Herrn Präsidenten einige Sätze aus diesem Brief vorlesen. Es heißt — —

    (Wiederholte Zurufe von der SPD.)

    — Haben Sie nicht gemerkt: es ist etwas anderes, wenn Sie mir einen Brief schreiben, was Sie dann mit dem Brief machen, oder wenn ich als Empfänger hingehe. Das ist ein Unterschied. Ich glaube, das ist klar. — Es heißt dort:
    Die Vorschläge der Kabinettsvorlage von Bundesaußenminister Brandt scheinen mir im ganzen gesehen nicht annehmbar zu sein. Herr
    Brandt wünscht eine Verbesserung der NV-Regelung auf eine Zeit nach der Unterzeichnung des Vertrages vertagen zu wollen. Ich bin demgegenüber der Auffassung, daß es zwar zahlreiche Fragen gibt, die erst nach der Unterzeichnung des Vertrages in Verhandlungen mit unseren Partnern eine Regelung finden können, daß aber andererseits gewisse Punkte bereits vor Unterzeichnung des Vertrages — sei es mit unseren westlichen Partnern, insbesondere den Vereinigten Staaten, sei es mit der Sowjetunion — verhandelt werden müssen.
    So weit dieses Zitat.
    Wenn jemand genau wissen möchte, welche Fragen vorher und welche nachher zu verhandeln sind, dann möchte ich bitten, Herr Bundeskanzler, in dem Vermerk über das Gespräch mit der Fraktion der CDU/CSU bei Ihnen als Außenminister nachzusehen — ich glaube, vom April —, wo ganz genau gesagt ist, welche Fragen vor einer etwaigen deutschen Unterschrift und welche hinterher zu klären seien. Eines kann ich hier schon sagen: es war und ist die unveränderte Auffassung der Bundestagsfraktion der CDU/CSU, daß vor einer definitiven Festlegung der deutschen Haltung die Frage, die der Bundeskanzler Kiesinger „unser Verhältnis zur Sowjetunion" genannt hat und über die mein Freund Guttenberg nachher im einzelnen sprechen wird, geklärt sein muß.
    Der vierte Punkt. Ich habe leider der Jungfernrede des sozialdemokratischen Kollegen Bußmann nur am Lautsprecher zuhören können. Ich fand, es war eine bedeutsame Rede. Ich möchte auf diese Rede zurückkommen, Herr Bußmann, weil es bedeutsam war und weil dort ein Satz war — —

    (Zuruf von der SPD.)

    — Er hört es in der Übertragung; ich mache gar keinen Vorwurf. — Er sagte — und da stimme ich nicht mit ihm überein —, wir sollten hier „nicht juristische Scheinprobleme hochspielen". Er hat dem das gegenübergestellt, was er „Realpolitik" nannte. Was sind juristische Scheinprobleme? Ich möchte einmal Herrn Bußmann eine Frage stellen. Vielleicht antwortet jemand anders; das beste wäre natürlich, Sie würden antworten, Herr Bundeskanzler, aber ich will es einmal so herum versuchen. In Art. II dieses Vertrages wird beschrieben, welche Verpflichtung wir übernehmen, und ich darf mit Genehmigung des Präsidenten diesen Artikel in die Debatte einführen:
    Jeder Nichtkernwaffenstaat, der Vertragspartei ist, verpflichtet sich, Kernwaffen und sonstige Kernsprengkörper oder die Verfügungsgewalt darüber von niemandem unmittelbar oder mittelbar anzunehmen, . .
    Wenn mir in diesem Hause jemand sagen kann, was definitiv dies sei, die mittelbare Verfügungsgewalt zu erlangen, dann wäre ich dankbar. Dies ist nämlich nicht ein „rechtliches Scheinproblem", sondern dies ist der Kern des Vertrages!

    (Beifall bei der CDU/CSU.) Was ist dies, meine Damen und Herren?




    Dr. Barzel
    Was passiert in dem Fall — und ich gehe jetzt gar nicht einmal auf den europäischen Vorbehalt ein, über den meine Freunde sprechen werden; aber es ist eine fundamentale Frage —, was ist, wenn im Sinne dieses Vertrages Kernwaffenstaaten und Nichtkernwaffenstaaten sich im Zuge künftiger Entwicklungen — in 10, in 15 Jahren; dieser Vertrag dauert ja so lange — zu einer Gemeinsamkeit in der Politik zusammenfinden wollen, die etwas anderes ist als die Staatensukzession? Ist dann dieses Zusammenkommen und dieses Versuchen, gemeinsame Politik in einem gemeinsamen Ministerrat zu machen, etwa die Nähe der indirekten Verfügungsgewalt?
    Ich habe den deutschen Text zitiert, weil alle, die mit dem englischen umgehen, den Begriff der Kontrolle hier gewöhnlich verwechseln. „Kontrolle" ist Art. III; und „Verfügungsgewalt" ist Art. I und II und heißt im Englischen „control". Das ist ein großer Unterschied. Was ist möglicher Zugang zu indirekter Kontrolle? Das ist eine Frage, die beantwortet werden muß.
    Sehen Sie, Herr Bußmann, mein Kollege Birrenbach hat — was wir in anderen Zusammenhängen unendlich oft getan haben — davon gesprochen: Pacta sunt servanda; Verträge sind zu halten. Und gerade die Deutschen haben allen Anlaß, überhaupt nie wieder den Schatten eines Verdachts, eines Zweifels aufkommen zu lassen, daß sie irgendeine Unterschrift dolos leisten würden. Das aber setzt doch voraus, daß 'der Inhalt eines Vertrages bestimmt ist und daß alle die, die ihm zustimmen sollen, wissen, welche Verpflichtungen sie wirklich übernehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren! Das Völkerrecht, mit dem wir es zu tun haben, setzt ja nicht Normen, sondern lebt im Grunde aus Verabredungen, und die kommen ja nicht gegen einen zustande. Deshalb ist es ein geltender Satz der allgemeinen Völkerrechtslehre, daß für die Interpretation und Beurteilung völkerrechtlicher Verträge auch das heranzuziehen ist, was sich im Zivilrecht in der Welt als allgemeine Rechtslehre entwickelt hat. Ich möchte das jetzt noch sagen, um dem ohnehin beschäftigten Herrn Bundeskanzleiminister Ehmke vielleicht noch etwas in seiner juristischen Eigenschaft zu tun zugeben.

    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU.)

    — Das ist ein positives Wort, meine Damen und Herren. — Ich habe gesternabend, weil ich dachte, daß so etwas kommen könnte, in einer Rechtsquelle nachgelesen, die für jeden Juristen, wenn er Politiker ist und gelegentlich seinen Verstand wieder juristisch einrichten muß, nützlich ist. Herrn Jahn geht's noch nicht so; er ist Justizminister; aber anderen Juristen geht es so: Wenn man immer in der Politik ist, muß man gelegentlich den juristischen Verstand wieder einrichten. Und dazu sind es, glaube ich, hervorragende Übungen, wenn man bei Sohm in den „Institutionen des Römischen Rechts" nachliest. Da wird vieles wieder klar, und das ist auch völlig unbestritten, daß ist auch europäisch, und das hat
    überhaupt eine gute Basis. Da heißt es dann auf Seite 201: „Verträge im Rechtssinne sind rechtlich erhebliche Konsenserklärungen." Konsens heißt also Zustimmung. Meine Damen und Herren, ist es eigentlich wirklich ein Fortschritt, wenn wir es hier mit einer Sache zu tun haben, wo .ein Konsens über einen Dissens zur Geschäftsgrundlage wird? Das ist eine Frage, und ich glaube, sie so zu formulieren entspricht der Zurückhaltung, die wir uns hier vorgenommen hatten. Aber da in der allgemeinen Rechtslehre — und da hört es auch schon auf — der „error in substantia", d. h. der Irrtum über den Gegenstand selbst, nicht nur als Motiv beachtlich ist, sondern ein potentieller Anfechtungsgrund ist, möchte ich gern, daß in diesem Hause und in der deutschen Politik niemand diesen potentiellen Anfechtungsgrund wird finden können, weil er hier etwa einen Beschluß mit einem „error in Substantia" gefaßt hat. Deshalb wollen wir die „substantia" gründlich in den Ausschüssen erörtern.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, wir sprechen hier sonst oft von Friedensordnung. Das heißt: Herrschaft des Rechts, oder das heißt im Sprachgebrauch, wenn ich es richtig verstanden habe: Vertragt euch! Also: Wenn ihr euch vertragt, euch an die Ver- träge haltet, gibt es Frieden. Das meint „Herrschaft des Rechts".
    Meine Damen und Herren, deshalb kann man rechtliche Fragen in einem solchen Zusammenhang gar nicht „hochspielen" und sie gegen eine vermeintliche „Realpolitik" setzen. Politik für Deutschland heißt das Recht ganz ernst nehmen

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    und eine Verpflichtung, die wir eingehen sollen, unbegrenzt eingehen sollen, ganz, ganz ernst nehmen und sich nicht selbst, Herr Bundeskanzler, unter einen zeitlichen Zugzwang setzen.

    (Anhaltender lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)