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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag lo. Sitzung Bonn, den 12. November 1969 Inhalt: Glückwunsch zu dem Geburtstag des Abg Faller 291 A Verzicht des Abg. Gscheidle auf die Mitgliedschaft im Bundestag 291 A Eintritt des Abg. Säckl in den Bundestag 291 A Erweiterung der Tagesordnung 291 A Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 291 C Fragestunde (Drucksache VI/49) Frage des Abg. Dr. Fuchs: Wehrdienst von Abiturienten bei Be- ginn des Studiums im Wintersemester Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 291 D Dr. Fuchs (CDU/CSU) 292 A Frage des Abg. Jung: Möglichkeit des Studiums ohne Be- schränkung durch den Numerus clausus Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 292 B Jung (FDP) 292 C Borm (FDP) 292 C Frage der Abg. Frau Geisendörfer: Auszahlung der Beträge an die Empfangsberechtigten des Honnefer Modells Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 293 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . . . 293 B Fragen des Abg. Dr. Riedl (München): Verlegung des Sitzes des Europäischen Patentamtes nach München 293 D Fragen des Abg. Burger: Gebührenbefreiung für Grundbucheintragungen bei Gewährung von Darlehen aus Bundesmitteln für Rehabilitationseinrichtungen Jahn, Bundesminister . . 294 A, 294 C Burger (CDU/CSU) 294 A Frage des Abg. Zebisch: Amnestiegesetzgebung für Demonstrationsvergehen 294 D Frage des Abg. Flämig: Unterbindung des Verkaufs von Rauschgift Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 295 A Flämig (SPD) . . . . . . . . . 295 C Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) . . . 295 D Fragen der Abg. Frau Klee: Schaffung eines Europäischen Jugendwerks Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 296 A, 296 B Frau Klee (CDU/CSU) 296 C Frage des Abg. Dr. Apel: Linksfahren auf den Bundesautobahnen Leber, Bundesminister 296 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 297 A Mertes (FDP) . . . . . . . 297 B Flämig (SPD) 297 C von Bockelberg (CDU/CSU) . . . 297 C Frage des Herrn Abg. Dr. Apel: Bestimmungen über Wechseln der Fahrspur und Rechtsüberholen im Entwurf der Straßenverkehrs-Ordnung Leber, Bundesminister 297 D Frage des Abg. Josten: Zeitplan für den Bau neuer Rheinbrücken Leber, Bundesminister 298 A Josten (CDU/CSU) 298 B Frage des Abg. Weigl: Beginn des Baues der Autobahn Weiden—Hof Leber, Bundesminister 298 B Weigl (CDU/CSU) 298 C Frage des Abg. Fellermaier: Berücksichtigung der Erfordernisse des Verkehrs in der Ferienordnung 1970 Leber, Bundesminister 299 A Fellermaier (SPD) . . . . . . . 299 A von Hassel, Präsident . . . . . . 299 D Frage des Abg. Fellermaier: Erfahrungen mit dem Verkehrsverbot für Lastkraftwagen während der Hauptreisezeit Leber, Bundesminister . . . . . . 299 D Frage des Abg. Mertes: Unfallhilfe auf den Straßen und Autobahnen Leber, Bundesminister . . . . . . 300 A Frage des Abg. Mertes: Einheitliche Notrufnummer — Gebührenfreiheit für Notrufe — Notrufsäulen an Bundesstraßen Leber, Bundesminister 300 B Mertes (FDP) 300 C Fragen des Abg. Dr. Arnold: Einführung eines privaten Fernsehens Leber, Bundesminister . . 300 D, 301 B Dr. Arnold (CDU/CSU) . . 301 A, 301 C Fragen des Abg. Müller (Mülheim) : Wohngeldzuschuß für Sozialhilfeempfänger Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 301 D Müller (Mülheim) (SPD) . . . . . 302 A Frage des Abg. Zebisch: Möglichkeiten der Bundesregierung zur Milderung der Wohnungsnot der Studenten Dr. Lauritzen, Bundesminister . . . 302 A Zebisch (SPD) . . . . . . . . . 302 C Frage der Abg. Frau Funcke: Ausgabe von Informationsmaterial des Bundespresseamtes an Mitglieder der Opposition . . . . . . . . . . . 302 D Fragen des Abg. Matthöfer: Beseitigung der rechtlichen Benachteiligung der bei den Stationierungsstreitkräften Beschäftigten — Federführung innerhalb der Bundesregierung Dr. Ehmke, Bundesminister 303 A, 303 B Matthöfer (SPD) . . . . 303 B, 303 C Köppler (CDU/CSU) 303 D Borm (FDP) 303 D Frage des Abg. Ollesch: Geltendmachung der Rezeptgebühr beim Lohnsteuerjahresausgleich Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 304 A Frage des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) : Prozeßdauer bei Revisionen in der Finanzgerichtsbarkeit Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 304 B Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 304 C von Bockelberg (CDU/CSU) . . . 304 D Fragen des Abg. Dr. Müller (München) : Zollfreie Einfuhr von Skiern aus 'Osterreich Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 305 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . 305 C Fragen des Abg. Wendt: Besteuerung von karitativen Zwecken dienenden Lotterien Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 305 D Wendt (SPD) 306 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 III Frage des Abg. Krammig: Abbau von wettbewerbsverzerrend wirkenden Steuerarten Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 306 B Krammig (CDU/CSU) . . . . . . 306 C Frage des Abg. Krammig: Zusagen der Bundesländer hinsichtlich der Grunderwerbsteuerbefreiung Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 306 C Krammig (CDU/CSU) 306 D Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Atomwaffensperrvertrag (Drucksachen VI/ 1, VI/50) Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) . . . 307 A Flämig (SPD) 311 A Dr. Rutschke (FDP) 314 B Scheel, Bundesminister . 317 C, 348 D Dr.-Ing. Leussink, Bundesminister . . 323 D Dr. Dr. h. c. Birrenbach (CDU/CSU) . 326 D Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) (Erklärung nach § 36 GO) 331 A Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . 331 B Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 335 B Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . . 338 A Brandt, Bundeskanzler 340 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 345 D Freiherr von und zu Guttenberg (CDU/CSU) 350 D Dr. Eppler, Bundesminister . . . . 353 B Jung (FDP) 355 D Wischnewski (SPD) 357 D Stücklen (CDU/CSU) 359 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München], Dr. Schmidt [Wuppertal], Rollmann, Orgaß, Dr. Probst, Müller [Berlin], Wohlrabe u. Gen.) (Drucksache VI/2) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes 1965 (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München], Dr. Probst u. Gen.) (Drucksache VI/3) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München] u. Gen.) (Drucksache VI/13) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietpreisrechtlicher Vorschriften Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München] u. Gen.) (Drucksache VI/14) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Abg. Geisenhofer, Dr. Riedl [München], Rollmann, Orgaß u. Gen.) (Drucksache VI/15) — Erste Beratung — Geisenhofer (CDU/CSU) . . . . . 361 A Frau Meermann (SPD) . . . . . . 362 B Schmidt (München) (SPD) . . . . 364 B Wurbs (FDP) 364 D Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 366 A, 379 A, 383 B Dr. Gleissner (CDU/CSU) 368 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . 370 D Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . 373 C Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 378 B Dr. Czaja (CDU/CSU) 381 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Schlußtermins für den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiete des Mietpreisrechts im Land Berlin (SPD, FDP) (Drucksache VI/46) — Erste Beratung —in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Schlußtermins für den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet des Mietpreisrechts im Land Berlin (Abg. Müller [Berlin], Benda, Dr. Gradl, Wohlrabe u. Gen.) (Drucksache VI/55) — Erste Beratung — Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . . 385 B Entwurf eines Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm in der Umgebung von Flughäfen (SPD, FDP) (Drucksache VI/4 [neu]) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm in der Umgebung von Flughäfen (CDU/CSU) (Drucksache VI/7) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 386 D Entwurf eines Gaststättengesetzes (CDU/ CSU) (Drucksache VI/5) — Erste Beratung — 387 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gebühren der Schlachtviehmärkte, Schlachthäuser und Fleischgroßmärkte (Fleischmarkthallen) (CDU/ CSU) (Drucksache VI/6) — Erste Beratung — 387 A IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Dezember 1968 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Kaiserreich Iran zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache VI/16) — Erste Beratung — 387 B Antrag der Fraktionen der SPD, FDP betr. Fußballweltmeisterschaft 1974 (Drucksache VI/42) 387 B Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/8) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/10) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/9) — Erste Beratung — Ernesti (CDU/CSU) . . . . . . . 387 C Haase (Kellinghusen) (SPD) . . . . 388 D Ollesch (FDP) . . . . . . . . . 390 A Genscher, Bundesminister . . . . 391 B Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 391 D Nächste Sitzung 392 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 393 A Anlage 2 Zusammensetzung der Bundesregierung . 393 B Anlage 3 Gegenseitige Vertretung der Bundesmini- ster 393 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) betr. Verhandlungen über Grenzfragen im Osten 394 A Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Memmel betr. Vorschriften über den Erwerb und das Führen von Schußwaffen 394 D Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Draeger betr. Hilfe für die saarländische Wirtschaft . . . . . 395 A Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Pohle betr. Aufwertung und stabilitätsgerechte Wirtschaftspolitik 395 B Anlage 8 Ubersicht zu der Mündlichen Frage des Abg. Jung betr. Zulassungsbeschränkungen an den Wissenschaftlichen Hochschulen 395 C Anlage 9 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen betr. Änderung der Ferienordnung für den Sommer 1970 396 B Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 291 10. Sitzung Bonn, den 12. November 1969 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 393 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aachenbach 12.11. Amrehn * 16. 11. Dr. Dittrich ** 14. 11. Draeger 12. 11. Gottesleben 31. 12. Frau Dr. Henze 14. 11. Frau Herklotz * 17. 11. Frau Kalinke * 17. 11. Frau Krappe 14. 11. Lücke (Bensberg) 30. 11. Lücker (München) 13. 11. Müller (Aachen-Land) ** 12. 11. Petersen * 17. 11. Dr. Rinderspacher * 14. 11. Frau Dr. Wolf * 20. 11. b) Urlaubsanträge Dr. h. c. Strauß 6. 12. * Für die Teilnahme an einer Tagung der Interparlamentarischen Union ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Zusammensetzung der Bundesregierung Bundeskanzler Willy Brandt Stellvertreter des Bundeskanzlers und Bundesminister des Auswärtigen Walter Scheel Bundesminister des Innern Hans-Dietrich Genscher Bundesminister der Justiz Gerhard Jahn Bundesminister der Finanzen Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Alex Möller Bundesminister für Wirtschaft Prof. Dr. Karl Schiller Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Josef Ertl Anlagen zum Stenographischen Bericht Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Walter Arendt Bundesminister der Verteidigung Helmut Schmidt Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit Käte Strobel Bundesminister für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen Georg Leber Bundesminister für Städtebau und Wohnungswesen Dr. Lauritz Lauritzen Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen Egon Franke Bundesminister für Bildung und Wissenschaft Prof. Dr.-Ing. Hans Leussink Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Erhard Eppler Bundesminister für besondere Aufgaben Prof. Dr. Horst Ehmke Anlage 3 Gegenseitige Vertretung der Bundesminister Es werden vertreten: durch: Der Bundeskanzler den BM des Auswärtigen Der BM des Auswärtigen den BM für wirtschaftliche Zusammenarbeit Der BM des Innern den BM der Justiz Der BM der Justiz den BM des Innern Der BM der Finanzen den BM für Wirtschaft Der BM für Wirtschaft den BM der Finanzen Der BM für Ernährung, den BM für Wirtschaft Landwirtschaft und Forsten Der BM für Arbeit und den BM für Jugend, Sozialordnung Familie und Gesundheit Der BM der Verteidigung den BM für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen einschließlich der Vertretung in der Befehls-und Kommandogewalt über die Streitkräfte Der BM für Jugend, Fa- milie und Gesundheit den BM für Arbeit und Sozialordnung Der BM für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen den BM der Verteidigung Der BM für Städtebau und Wohnungswesen den BM für innerdeutsche Beziehungen 394 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Der BM für inner- den BM für Städtebau deutsche Beziehungen und Wohnungswesen Der BM für Bildung und den BM für besondere Wissenschaft Aufgaben Der BM für wirtschaftliche Zusammenarbeit den BM des Auswärtigen Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Dahrendorf vom 12. November 1969 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (Drucksache VI/34 Fragen 12 und 13) : Ist die Bundesregierung der Meinung, daß Verhandlungen über Grenzfragen im Osten nur durch eine gesamtdeutsche Regierung in Friedensverhandlungen geführt werden können? Ist die Bundesregierung bereit, da für sie das Recht auf Selbstbestimmung kein Verhandlungsgegenstand ist, dieses Recht auch für die Wiedervereinigung des dreigeteilten Deutschlands zu vertreten? Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß sie nicht nur berechtigt, sondern im Interesse des Friedens in Europa auch verpflichtet ist, mit ihren östlichen Nachbarn über alle Probleme zu sprechen, die zur Normalisierung unseres Verhältnisses zu ihnen und zur Herstellung gut nachbarlicher Beziehungen gelöst werden müssen. 25 Jahre nach dem Unglück des letzten Krieges ist es an der Zeit, die Hindernisse wegzuräumen, die bisher einer deutsch-polnischen Verständigung im Wege gestanden haben. Wir sind .uns dabei bewußt, daß die Bundesrepublik Deutschland nicht die volle Zuständigkeit in allen Deutschland als Ganzes und Berlin betreffenden Fragen besitzt. Die Bundesregierung hat in ihrer Regierungserklärung bekräftigt, daß das Recht auf Selbstbestimmung, wie es in der Charta der Vereinten Nationen niedergelegt ist und wie es von der gesamten Welt für sich in Anspruch genommen wird, auch für das deutsche Volk gilt. Das Recht auf Selbstbestimmung wird nirgendwo in der Welt geleugnet, doch gibt es zahlreiche Fälle, in denen Völker oder Volksteile an der Ausübung dieses fundamentalen Rechts gehindert werden. Aus dem Recht auf Selbstbestimmung, das die Bundesregierung nicht müde werden wird, für das ganze deutsche Volk zu fordern, kann aber keine geeignete Handhabe für die Regelung territorialer Fragen hergeleitet werden. Dennoch werden die Gespräche, die mit der polnischen Regierung in Kürze aufgenommen werden sollen, an der Grenzfrage nicht vorbeigehen können. Die Bundesregierung wird sich dabei von der Erkenntnis leiten lassen, die bereits die frühere Bundesregierung in ihrer Erklärung vom 13. Dezember 1966 wie folgt ausgesprochen hat: „In weiten Schichten des deutschen Volkes besteht der lebhafte Wunsch nach einer Aussöhnung mit Polen, dessen leidvolle Geschichte wir nicht vergessen haben und dessen Verlangen, endlich in einem Staatsgebiet mit gesicherten Grenzen zu leben, wir im Blick auf das gegenwärtige Schicksal unseres eigenen geteilten Volkes besser als in früheren Zeiten begreifen." In ihrer Politik gegenüber ihren östlichen Nachbarn wird die Bundesregierung auch der polnischen Regierung den Abschluß eines Abkommens vorschlagen, durch das auf die Anwendung oder Androhung von Gewalt beiderseitig Verzicht geleistet wird. Ein solches Abkommen, das die territoriale Integrität eines jeden Vertragspartners berücksichtigt, könnte zum Ansatzpunkt für weitere Gespräche werden. Was Einzelheiten dieser Gespräche angeht, so bitte ich Sie um Ihr Verständnis, daß die Bundesregierung es nicht für vertretbar hält, ihren durch die Regierungserklärung eröffneten Verhandlungsspielraum durch öffentliche Erklärungen selbst einzuengen. Die Bundesregierung betont aber auch hier, daß sie die von seiten des Parlaments ausgehenden Anregungen vertrauensvoller Fühlungnahnahmen nutzen möchte. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 6. November 1969 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Memmel (Drucksache VI/34 Fragen 30 und 31) : Beabsichtigt die Bundesregierung, die Kontroverse um die Auslegung des Bundeswaffengesetzes durch eine Novellierung des § 36 zu beenden? Kennt die Bundesregierung die Kritik der Süddeutschen Zeitung vom 27. Oktober 1969, wonach lediglich der Gesetzgeber zu verurteilen sei, weil er durch eine augenscheinlich in ihren Konsequenzen nicht zu Ende gedachte waffenrechtliche Verordnung diese Rechtsunsicherheit geschaffen hat? Der Bundesregierung ist die Kritik der Süddeutschen Zeitung vom 27. Oktober 1969 bekannt. Sie teilt die Auffassung, „daß ein scharfes Vorgehen gegen Revolverhelden für die Sicherheit der Allgemeinheit zwingend ist". Sie ist gemeinsam mit dem Bundestag und Bundesrat der Ansicht, daß die Vorschriften über den Erwerb und das Führen von Schußwaffen auch nach dem Erlaß des Bundeswaffengesetzes strafbewehrt sind. Entsprechend dieser Rechtsauffassung hat das Landgericht München die Entscheidung des Amtsgerichts aufgehoben und betont, daß § 26 Reichswaffengesetz teilweise als Landesrecht fortgilt. In diesem Sinne hat auch das bayerische Oberste Landesgericht geurteilt. Im übrigen sehen die künftigen Landeswaffengesetze vor, daß der unbefugte Erwerb und das unbefugte Führen von Schußwaffen bestraft wird. Mit dem Erlaß dieser Gesetze ist in einigen Ländern bereits in Kürze zu rechnen; eine Initiative des Bundesgesetzgebers ist deshalb nicht erforderlich. Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 395 Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 6. November 1969 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Draeger (Drucksache VI/34 Frage 35) : Ist die Bundesregierung bereit, angesichts der besonderen Absatzsituation der saarländischen Wirtschaft auf den französischen Märkten, den saarländischen Unternehmungen im Rahmen ihrer Strukturmaßnahmen zusätzliche Erleichterungen und Hilfen zu gewähren und welche? Die Bundesregierung ist weiterhin bereit, der saarländischen Wirtschaft im Rahmen ihrer Strukturmaßnahmen eine umfassende Hilfe zu gewähren. So sind in der Zweijahresperiode 1967/68 fast 500 Mio DM für das Saarland an Bundesmitteln zur Verfügung gestellt worden. 1969/70 werden diese Bundesmittel, trotz Beendigung der Konjunkturprogramme und trotz geringerer Finanzhilfen für den Steinkohlenbergbau, nahezu die gleiche Größenordnung erreichen. Demgegenüber wurden 1965/66 nur 110 Mio DM für das Saarland aufgewendet. Die Bundesmittel für 1969/70 werden weitgehend im Rahmen des Aktionsprogramms Saarland-Westpfalz zum Einsatz kommen. Dieses Programm sieht Hilfen für die Errichtung neuer Betriebe wie für die Erweiterung grundlegende Rationalisierung und Umstellung der altansässigen Unternehmen vor. In seinem Rahmen sollte auch versucht werden, diejenigen Schwierigkeiten zu beseitigen, von denen die Saarwirtschaft auf Grund der Änderung in den Wechseikursrelationen berührt werden könnte. Die Bundesregierung wird deshalb — im engen Einvernehmen mit den zuständigen Stellen des Landes — die weitere Entwicklung sorgfältig beobachten. Dem Bundesbeauftragten für den Steinkohlenbergbau und die Steinkohlenbergbaugebiete obliegt es, Anträge für eine steuerliche Investitionsförderung auf Grund des § 32 des Kohlegesundungsgesetzes zu prüfen. Für die saarländische Wirtschaft hat er inzwischen Förderungsbescheinigungen für Investitionen über einen Gesamtbetrag von 1,7 Mrd. DM erteilt. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 6. November 1969 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Pohle (Drucksache VI/34 Fragen 36 und 37): Welche Bereiche der deutschen Wirtschaft haben im Sinne der Rede des Bundesministers für Wirtschaft vom 30. Oktober 1969 gesagt: „Wären wir doch bloß rechtzeitig dem Schiller gefolgt, dann wäre die Sache billiger."? Hängt die zukünftige Funktionsfähigkeit des internationalen Währungssystems nicht maßgeblich davon ab, daß einige andere wichtige Industrieländer eine stabilitätsgerechtere Wirtschaftspolitik führen und eine Reform des Abkommens von Bretton Woods erfolgt? Alle Bereiche der deutschen Wirtschaft haben durch die Verzögerung der Aufwertung Nachteile erlitten. Eine Aufwertung im Frühjahr, ja noch im Sommer dieses Jahres, hätte die Preis- und Kostenstabilität gesichert. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß eine stabilitätsgerechtere Wirtschaftspolitik wesentlich ist, wenn das derzeitige internationale Währungssystem reibungslos funktionieren soll. In der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bedarf es noch einer erheblichen Fortentwicklung des Gemeinschaftsgedankens, um das notwendige Maß an Harmonisierung einer stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik zu erreichen. Solange wir uns in der westlichen Welt nicht auf einem gemeinschaftlichen Stabilitätspfad bewegen, müßten zumindest die im Statut des Internatioalen Währungsfonds gegebenen Möglichkeiten rechtzeitig und entschlossen genutzt werden. Auch auf der Grundlage dieses Statuts ist nach Übereinstimmung vieler Politiker und Sachverständiger eine elastischere und weniger abrupte Anwendung des Wechselkursinstruments möglich. Anlage 8 Ubersicht des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. von Dohnanyi zu der Mündlichen Frage des Abgeordneten Jung (Drucksache VI/49 Frage 2) : Ubersicht über die Entwicklung der Zulassungsbeschränkungen an den Wissenschaftlichen Hochschulen der WS 1968/69 und 1969/70 für Studienanfänger 1) (Stand: 1. 10. 1969) Fächer Vorhandene Zulassungsbeschränkungen Fakultäten absolut WS WS 1968/69 1969/70 1 2 3 Medizin 23 21 23 Zahnmedizin 19 17 19 Tiermedizin 4 3 4 Pharmazie 17 16 17 2) Psychologie 25 12 14 Biologie 29 6 18 Mikrobiologie 9 1 1 Chemie 31 13 18 Biochemie 9 — 1 Lebensmittelchemie 10 — 3 Geographie 32 4 6 Geologie 28 5 3 Geophysik 14 i Mathematik 33 3 8 Mineralogie 28 2 3 Physik 31 8 12 Astronomie 12 — 1 Architektur 8 8 8 Bauing. 8 — 2 Elektrotechnik 10 5 6 Luftfahrttechnik 2 — 1 Vermessung 8 — 2 Jura 24 — 1 Betriebswirtschaft 27 2 4 Volkswirtschaft 28 2 4 Anglistik 27 2 4 Germanistik 28 3 3 396 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 10. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. November 1969 Fächer Vorhandene Fakultäten Zulassungsbeschränkungen absolut WS WS 1968/69 1969/ 70 1 2 I 3 Geschichte 27 2 2 Politologie 23 2 2 Publizistik 4 — 1 Romanistik 25 2 3 Slawistik 21 — 1 Soziologie 23 2 3 Theaterwissenschaft 4 — 1 Dolmetscher 3 1 1 1) ohne Konstanz und Ulm, die sich noch im Aufbau befinden 2) darunter zwei Hochschulen, deren Fächer zwar voll ausgelastet sind, die aber offiziell keine Zulassungsbeschränkung eingeführt haben Quelle: Ermittlungen der WRK Anlage 9 Schriftliche Antwort des Bundesministers Leber vom 12. November 1969 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (Drucksache VI/49 Frage 38) : Ist die Bundesregierung bereit, mit der Kultusministerkonferenz wegen einer Änderung der Ferienordnung für Sommer 1970 zu verhandeln? Die Bundesregierung ist bereit, mit der Kultusministerkonferenz wegen einer Änderung der Ferienordnung für Sommer 1970 zu verhandeln. Ich habe im Auftrag der Bundesregierung den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gebeten, in Abstimmung mit der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Bundesländer den Ferienbeginn im Lande Nordrhein-Westfalen möglichst auf den 2. Juli 1970 festzusetzen. Die gleiche Bitte habe ich an den Präsidenten der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder gerichtet.
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    Rede von Gerhard Flämig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ja, es ist vielleicht notwendig, den Satz noch einmal im Zusammenhang zu genießen:
    Beim Versailler Vertrag spielte der SPD-Kanzler Bauer diese tragische Rolle. Jetzt ist Willy Brandt in seine Fußtapfen getreten.
    Meine Damen und Herren, so etwas kann man schlicht und einfach mit Brunnenvergiftung umschreiben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir haben uns überzeugt: was sagt die betroffene Industrie dazu? Was sagt die Wissenschaft dazu? Gewiß, das ist in der Stellungnahme des Deutschen Atomforums niedergelegt. Wir sind der Sache nachgegangen, Herr Kollege Memmel. Auch wir sind in die USA gefahren, und es ist müßig, festzustellen, wer in wessen Fußtapfen getreten ist. Wir haben Gespräche mit der Industrie geführt und haben zu unserer Freude und Überraschung gesehen, daß es wesentliche Gesichtspunkte f ü r die jetzige Unterzeichnung des Vertrages auch in der Industrie gibt.
    Die Industrie sieht z. B. ein, — —

    (Zuruf von der CDU/CSU: „Welche?" „Schuhwarenindustrie?")

    — Nicht die Schuhwarenindustrie, sondern die betroffene Nuklearindustrie.

    (Heiterkeit.)

    — Das erheitert Sie anscheinend kolossal. -- Ich habe selber Gespräche geführt, meine Damen und Herren. Sie stellen sich hier so hin, als seien Sie der alleinige Vertreter gewisser Industrieinteressen. Ich muß Ihnen sagen: uns liegt das Vorankommen in der Wirtschaft, insbesondere auch in der Nuklearindustrie, genauso am Herzen wie Ihnen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Mir ist gesagt worden: Die Industrie sieht ein, daß eine Kontrolle notwendig ist für den Transport, die Herstellung, die Lagerung, die Verwendung und die Wiederaufarbeitung von spaltbarem Material. Die Industrie sagt: Das darf aber nicht über Gebühr die
    Produktion behindern oder verteuern. Die Konkurrenzsituation auf dem Weltmarkt sei heikel, wenn nicht alle, mit denen wir auf dem Weltmarkt konkurrierten, den gleichen Kontrollen unterworfen seien, oder gar, wenn der Kontrollierte noch die Kontrolle bezahlen solle. Meine Damen und Herren, wir entnehmen aus der Antwort der Bundesregierung, daß diese Frage doch weitgehend geklärt ist. Es soll aus dem Gesamtbudget der IAEO bezahlt werden.
    Jede Kontrolle im Betrieb bedeutet eine gewisse Belästigung. Deswegen — das sehen wir ein — ist die Industrie gegen eine Doppelkontrolle. Im übrigen: wir haben ja jetzt schon eine Art Doppelkontrolle, so ganz nebenbei. Wir haben neben der Euratom-Buchkontrolle noch die weitgehenden bilateralen Kontrollen seitens der Lieferländer bzw. der Lieferfirmen.
    Die Opposition spricht in diesen Tagen gern davon, was geschieht, wenn wir den Atomwaffensperrvertrag unterschreiben. Man muß auch einmal davon sprechen, was geschieht, wenn wir den Vertrag jetzt nicht unterschreiben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Jeder Fachmann weiß, daß es in der Bundesrepublik Kernkraftwerke gibt, daß sie hier entwickelt und gebaut werden, die nicht auf der Basis des Natururans arbeiten, sondern mit angereichertem Uran. Die Anreicherung ist ein komplizierter technischer Vorgang. Das gehört nicht hierher. Aber wir wissen, daß der Löwenanteil des angereicherten Materials zur Zeit aus den USA kommt. Der schöne Traum einer eigenen Anreicherungsanlage, einer Gasultrazentrifuge, wird sich wahrscheinlich eines Tages verwirklichen. Aber selbst die Fachleute sagen uns: Es wird 1972/73 werden, bis der Bau einer solchen Anlage überhaupt in Angriff genommen werden kann.
    In Amerika habe ich in Gesprächen erfahren: Sie brauchen in der Bundesrepublik den Atomwaffensperrvertrag nicht zu unterschreiben; es genügt, wenn Sie sich den Kontrollbestimmungen unterwerfen. Meine Damen und Herren, das heißt doch aber, die Nachteile in Kauf nehmen, ohne die Vorteile, von denen ich vorhin gesprochen habe, irgendwie auch zu genießen.

    (Zustimmung bei den Regierungsparteien.)

    Wenn die Bundesrepublik kein Vertragspartner ist, gibt es eben weiter bilaterale Kontrollen, und die sind auch nicht gerade schön und erstrebenswert.
    Jederzeit könnte der US-Kongreß ein Gesetz an- kündigen, das sich auf Nichtunterzeichnerstaaten des Atomwaffensperrvertrags bezieht. Dann müßten die Lieferfirmen für angereichertes Material abwarten, dann würde eben der Nachschub auf einmal stocken. Das wäre ein Risiko für die Elektrizitätsversorgungsunternehmen. Ein Tag Verzögerung im Kernbrennstoffnachschub würde für ein normales Elektrizitätsversorgungsunternehmen einen Ausfall von 300 000 DM bedeuten. Im Monat wären das 10 Millionen DM. Das haben wir nachgerechnet, Herr Martin. Allein diese Möglichkeit würde doch ein konservatives Elektrizitätswerk davon abhalten,



    Flämig
    jene 600 bis 800 Millionen DM für ein Kernkraftwerk zu investieren, zumal sich in unserem Raum auch noch Erdgas, 01 und Kohle anbieten.
    Das bedeutet also: die Nichtunterzeichnung führt im Ausland und im Inland zu Unsicherheit auf dem Markt. Das wären schlechte Grundlagen für eine Auftragserteilung für Atomreaktoren oder Brennelemente. Auch wenn wir nicht unterzeichneten, würden wir trotzdem, wie gesagt, durch bilaterale Verträge überwacht, und es gäbe doch keine Unabhängigkeit. Ein Manager — nicht ein „Schuhfabrikant", meine Damen und Herren, wie Sie mir vorhin zugerufen haben, sondern ein Mann, der selber damit zu tun hat,

    (Zurufe von der Mitte)

    der in seinem Betrieb Brennelemente herstellt — hat mir gesagt: Wir können und wollen Anreicherungsanlagen, die nicht überwacht werden, nicht betreiben. Wir wollen uns nicht dem Vorwurf aussetzen, wir wollten eine Kontrolle vermeiden; denn wir haben nichts zu verbergen.
    Die Doppelkontrolle soll durch ein Nachprüfungsabkommen, ein sogenanntes Verifikationsabkommen, vermieden werden. Das ist nicht nur notwendig, um die Doppelkontrolle zu vermeiden, sondern auch deshalb, um nicht jene europäische Zusammenarbeit aufs Spiel zu setzen, von der Sie, Herr Kollege Stoltenberg, gesprochen haben, nicht zuletzt auch — das gebe ich zu — wegen Frankreich. Unser Nachbar will den Vertrag nicht unterzeichnen. Aber er hat erklärt, daß er sich in allen Punkten so ver- halten wolle, als hätte er unterzeichnet, nämlich konform.

    (Lachen und Zurufe von der CDU/CSU.)

    -- Die Erklärung liegt vor. Frankreich hat sich im übrigen der Euratom-Kontrolle unterworfen. Schon aus diesem Grunde müssen wir an einer Aufrechterhaltung der Euratom-Kontrolle interessiert sein.
    Es geht also darum, die Brüsseler Kommission und die Wiener Organisation zu einem Übereinkommen zu bringen. Das wird geschehen, sobald die Bundesrepublik unterzeichnet hat. Es wäre töricht, so zu tun, als sprächen andere Gründe gegen die Kontrolle durch die Wiener Behörde, die übrigens vor wenigen Tagen 28 Kontrolleure angestellt hat, darunter auch Deutsche.

    (Zuruf von der Mitte: Sowjetrussen!)

    — Das ist doch eine Weltorganisation. Selbstverständlich sind darin auch Sowjetrussen; ich komme sofort darauf.
    Wir wollen im Gouverneursrat Sitz und Stimme haben, in dieser Weltorganisation zur friedlichen Nutzung der Kernenergie. Dazu brauchen wir die Mehrheit der 102 Stimmen in dieser Organisation. Die kriegen wir nicht, wenn wir uns isolieren. Die kriegen wir auch nicht, wenn wir die Internationale Atomenergieorganisation in Wien so hinstellen, als sei sie eine Art Schnüffelorganisation. Fachleute haben mir gesagt, der Einwand der Industriespionage sei geradezu lächerlich; eine Industriespionage sei nicht auf Kontrolleure aus Wien angewiesen. Das glaube ich auch nicht.

    (Abg. Wehner: Sehr wahr! Sehr richtig!)

    Im übrigen ist doch die Praxis der Wiener Behörde so, daß Kontrolleure zurückgewiesen werden können, die den Kontrollierten nicht passen. Darüber hinaus bin ich der Auffassung — von diesem Argument sollte man bei Gelegenheit auch einmal Gebrauch machen —, daß hier das Motto gilt: Wer sich selbst nicht kontrollieren läßt, hat auch andere nicht zu kontrollieren, wenigstens nicht bei uns.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Lachen und ironischer Beifall bei der CDU/ CSU.)

    Herr Dr. Stoltenberg hat gesagt, die Sache sei unter Umständen nicht mit der europäischen Integration vereinbar. Er hat aber nicht gesagt — obwohl er es als langjähriger Fachminister weiß —, daß die Euratom-Kommission die Mitgliedsländer angeschrieben und ihnen empfohlen hat, den Vertrag zu unterschreiben, allerdings unter Vorbehalt. Wörtlich steht in dem Schreiben — ich habe es doch auch gelesen —:
    Es besteht keine Unvereinbarkeit zwischen den Zielen des Nichtverbreitungsvertrages und Euratom.

    (Abg. Dr. Stoltenberg: Aber das ist doch ein unvollständiges Zitat!)

    — Moment, es heißt weiter:
    Die Kommission betrachtet den Abschluß eines Nachprüfungsabkommens Euratom — IAEO als geeigneten Weg, die erforderlichen Garantien zu erlangen.
    Die Kommission sagt, es sei notwendig, die Unterzeichnung unter dem Vorbehalt zu machen,
    daß Art. 3 des Vertrages erst in Kraft tritt, wenn im Sinne dieses Artikels ein Abkommen geschlossen ist, das die Wahrung der Rechte und der Pflichten der Mitgliedstaaten und der Gemeinschaft laut Euratom-Vertrag garantiert.
    Jetzt ist das Zitat vollständig.
    Die Kommission besteht darauf, daß die fünf Mitgliedstaaten, die hier betroffen sind, gemeinsam vorgehen. Sie sagt allerdings am Schluß des Briefes auch:
    Eine Ratifizierung oder zumindest eine Hinterlegung der Ratifikationsurkunden soll aufgeschoben werden, bis zufriedenstellende Abkommen zwischen Euratom und der Wiener Behörde erreicht sind.
    Italien, Belgien, die Niederlande, Luxemburg haben unterzeichnet. Wir sollten jetzt nachziehen, um die Gleichheit herzustellen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Über das Wie muß verhandelt werden. Aber dazu braucht doch die Euratom ein Mandat, meine Damen und Herren, d. h. sie braucht eine Willenserklärung der fünf Regierungen, dem Vertrag beizutreten. Die Schlange beißt sich doch in den Schwanz, wenn wir sagen:

    (Abg. Windelen: Schlangen haben überhaupt keinen Schwanz!)




    Flämig
    Keine Unterschrift, ehe die Beteiligung der Euratom-Kommission geklärt ist! und wenn die Kommission sagt: Keine Verhandlungen über die Klärung ohne Mandat!

    (Abg. Haase [Kassel]: Wo fängt bei der Schlange der Schwanz an? — Abg. Wehner: Wo bei Ihnen der Humor anfängt!)

    — Das finden Sie sehr lustig, Herr Haase. Sie verstehen natürlich sehr viel davon.

    (Heiterkeit bei der SPD.)

    Meine Damen und Herren, wir führen heute keine Ratifikationsdebatte. Wir haben hier im Grunde genommen nur über die Anfrage und die Antwort der Regierung zu reden. Die grundsätzlichen Fragen werden noch in einer Ratifikationsdebatte besprochen. Aber wir Sozialdemokraten meinen, die Zeit für eine Vertragsunterzeichnung sei gekommen. Was vor der Unterschrift geklärt werden konnte, ist geklärt. Was noch geklärt werden muß, kann erst geklärt werden, wenn die Bundesrepublik die Unterschrift leistet, denn die Kommission braucht ein Mandat. Das letzte Wort wird immer noch der Bundestag haben, wenn eine befriedigende Klärung herbeigeführt ist, d. h. Anerkennung der Euratom-Kontrollen, Nichtdiskriminierung durch Kontrollen etc. und die Kostenfrage.
    Eine rasche Unterzeichnung des Vertrages beschleunigt die Euratom-interne Vorbereitung und hilft auch, die Fragen zu klären, die in dem Fragenkatalog des Deutschen Atomforums noch offen sind. Den Vertrag nicht unterschreiben bedeutet, die Solidarität mit anderen Euratom-Partnern zu verletzen. Den Vertrag nicht unterschreiben bedeutet, Wasser auf die Mühlen derjenigen zu gießen, die da behaupten, wir wollten Atomwaffen herstellen oder uns wenigstens die Möglichkeit dazu offenhalten.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU.)

    Den Vertrag nicht unterschreiben heißt, die Hersteller von Kernkraftwerken und von Brennelementen, die mit angereichertem Uran arbeiten, in eine Situation der Unsicherheit zu bringen und ihre Existenz zu gefährden. Den Vertrag nicht unterschreiben heißt die Bemühungen der Euratom um ein Nachprüfungsabkommen zunichte machen. Selbst das Deutsche Atomforum hat offengelassen, ob die ungeklärten Fragen vor oder nach der Unterschrift geklärt werden sollen, hat also die Unterschrift selbst, genauso wie Sie — das habe ich heute mit Freude gehört —, nicht in Frage gestellt. Wir sind der Auffassung, die Zeit ist reif für die Unterschrift, weil die Nachteile der Nichtunterzeichnung größer sind als die Vorteile.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Rutschke.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Rutschke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Auseinandersetzungen der letzten Monate und -- ich möchte fast sagen — Jahre um diesen Vertrag haben der Öffentlichkeit eigentlich nur die negativen Elemente die-
    ses Vertrages klargemacht. Man spricht von den wirtschaftlichen Nachteilen, man spricht von den möglichen wissenschaftlichen Nachteilen, aber völlig verschüttet worden ist der Gedanke, daß dieser Vertrag auch positive Seiten hat. Ich halte es für angemessen, darauf hinzuweisen, welche positiven Elemente in diesem Vertrag enthalten sind.
    Als das atomare Wettrüsten Mitte der 50er .Jahre zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion begann, verstärkte sich gleichzeitig auch die Angst der Weltbevölkerung vor dem Atomkrieg. Die Tests von A- und Wasserstoffbomben vertieften diese Angst, denn man sah, welche unheimlichen Wirkungen diese neuen Massenvernichtungsmittel dann haben werden, wenn sie einmal auf die Bevölkerung abgeworfen werden. Insbesondere bei uns in der Bundesrepublik war die Angst groß, und zwar deshalb, weil wir gerade an der Nahtstelle zwischen Ost und West liegen und durch unsere geographische Lage im Hinblick auf einen Atomkrieg in einer besonderen Gefährdung sind. Es besteht die Möglichkeit, daß bei einer atomaren Auseinandersetzung das deutsche Volk ausgerottet wird.
    Das war zu einer Zeit, als die gegenseitige Hochrüstung auf diesem Gebiet besonders in Gang war. Erfreulicherweise konnten wir aber feststellen, daß damit auch das atomare Patt entstand, d. h. daß den Großmächten klar war, daß sie niemals diese Waffen würden einsetzen können, wenn sie sich nicht selbst vernichten wollen. Es blieb aber die Gefahr übrig, daß die Großmächte durch kleinere Mächte, die in Besitz von Atomwaffen kommen, in eine atomare Auseinandersetzung gezogen werden könnten. Diese Gefahr ist groß, und das veranlaßte selbstverständlich auch die Großmächte, sich darüber Gedanken zu machen, wie man das verhindern kann. Deshalb war ein legitimes Interesse der Großmächte vorhanden, eine Regelung zu finden, die die Verbreitung der Atomwaffen auf weitere Nationen möglichst nicht zuläßt.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, stellen Sie sich vor, daß diese Atomwaffen z. B. im Nahen Osten an die Nationen verbreitet worden wären, seinerzeit im Kongo, an Nigeria, ganz gleich wo! Die Verantwortung, die mit dem Besitz von Atomwaffen verbunden ist, auch im Hinblick auf das eigene Volk, ist so entscheidend groß, daß es in der Tat nur so sein kann, daß eine wirklich verantwortungsvolle Regierung alles tun wird, in der Lage zu sein, diese Fragen zu meistern.
    Es liegt aber auch im Interesse der kleineren Mächte, eine Nichtverbreitung der Atomwaffen anzustreben. Es war der irische Chefdelegierte Frank Aiken, der bereits im Oktober 1959 in den Verein' ten Nationen einen entsprechenden Antrag einbrachte, der dann von der UNO-Delegation Irlands in ihrem Entschließungsentwurf vom 17. November 1961 den Vereinten Nationen zur Beschlußfassung vorgelegt und am 4. Dezember 1961 angenommen wurde. Es waren also nicht die Großmächte, sondern die Initiative für diesen Sperrvertrag ging von einem kleineren Land aus.



    Dr. Rutschke
    Es entstanden langwierige Verhandlungen. Der Kollege Flämig hat schon darauf hingewiesen, daß der ursprüngliche Vertragstext entscheidend verändert werden konnte. Wir danken es der damaligen Bundesregierung, daß sie sich energisch für unsere Interessen eingesetzt hat und daß wir den nunmehrigen Vertragsentwurf haben, der eine ganz entscheidende Verbesserung im Vergleich zu dem ursprünglichen Text ausweist.
    Die Reaktionen auf den nunmehr vorliegenden Vertrag sind unterschiedlich gewesen. Franz Josef Strauß und der „Bayern-Kurier" waren sich in dem Fall ausnahmsweise einmal einig. Sie sagten, das sei ein „kosmisches Versailles".

    (Heiterkeit bei Abgeordneten der Regierungsparteien.)

    Die Atomindustrie fürchtete gewisse Nachteile im Wettbewerb. Nun, das war zu prüfen. Andere, die den Vertrag mehr von der politischen Seite betrachteten, waren der Meinung, dadurch werde eine Fixierung der Unterscheidung zwischen Nationen erster und zweiter Klasse entstehen: Nationen, die über Atomwaffen verfügen, und solche, die nicht über Atomwaffen verfügen.
    Meine Damen und Herren, das ist leider richtig. Es ist leider auch festzustellen, daß wir nicht unter den Mächten der Nummer eins sind. Wir dürfen dabei aber nicht völlig vergessen, daß sich in Deutschland ein machtbesessener Abenteurer durchsetzen konnte und die deutsche Geltung und das deutsche Ansehen in der Welt verspielt hat.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Die Konsequenz daraus ist eben die, daß wir nicht mehr zu den Mächten der Nummer eins gehören, sondern daß wir uns selber in die Lage einer Macht der Nummer zwei gebracht haben. Das sollte man bei den Betrachtungen im Hinblick auf den Atomsperrvertrag auch nicht völlig vergessen.

    (Zustimmung bei den Regierungsparteien.)

    Hitlers unverantwortliche Machtpolitik ist auch jetzt wieder ein Stein, der auf unserem Wege liegt. Denn wir müssen mit besonderer Vorsicht auch an diese Fragen herangehen; wir können nämlich leicht in einen falschen Ruf kommen. Kollege Flämig hat bereits angedeutet, daß uns die Verweigerung der Unterschrift so ausgelegt werden könnte, als strebten wir nach Atomwaffen. Das tun wir mit Sicherheit nicht. Allerdings dürfte ein ehemals sehr promimentes Regierungsmitglied dann in England nicht so viel Andeutungen machen, daß auch die Bundesrepublik an dem Besitz von Atomwaffen beteiligt sein wolle. Ich glaube, daß er damit unseren Interessen nicht nützt.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, was ist an diesem Vertrag auszusetzen? — Er beinhaltet zunächst einmal den Verzicht auf Atomwaffen. Das ist für uns kein Opfer, denn wir haben bereits auf Atomwaffen verzichtet und wollen dabei auch bleiben. In unserer strategischen und geographischen Lage tun wir gut daran, nicht danach zu streben, irgendwie Atomwaffen in unseren Besitz zu bekommen.
    Die zweite Frage ist, ob die friedliche Nutzung der Atomenergie durch diesen Vertrag weiterhin garantiert bleibt, ferner, ob die wissenschaftliche Forschung durch Kontrollen eventuell behindert werden könnte. Ganz törichte Leute sind der Meinung, der wichtigste Punkt sei, daß durch die Kontrolleure der IAEO „Spionage" betrieben werden könnte. Ich habe jedenfalls in den Wahlversammlungen dieses Argument der Spionage immer als Nummer eins entgegengehalten bekommen. Geradezu lächerlich dieser Gedanke! Herr Kollege Flämig hat darauf schon die notwendige Antwort gegeben.
    Ein weiterer Nachteil könnte die doppelte Kontrolle durch Euratom und IAEO, die Wiener Behörde, sein.
    Ich. glaube, daß bis auf den letzten Punkt, nämlich den der Doppelkontrolle durch Euratom und IAEO, durch die Regierung in der Ihnen vorliegenden Drucksache Nr. 50 alle Fragen, soweit sie überhaupt befriedigend zu beantworten sind, eine befriedigende Antwort gefunden haben.
    Es steht eindeutig im Vertrag, daß die friedliche Nutzung nicht behindert wird und die wissenschaftliche Forschung garantiert bleibt. Nun sagen Sie, meine Damen und Herren von der CDU/CSU, es komme auf die Auslegung dieses Vertrags an, und der Teufel stecke bekanntlich im Detail. Da möchte ich Sie darauf hinweisen, daß man natürlich sowohl von der einen wie von der anderen Seite alles in einen Vertrag hineingeheimnissen kann. Auf der einen Seite können die Russen durch Auslegung unter Umständen etwas in diesen Vertrag hineingeheimnissen, was gar nicht darin steht. Dann sähen sie sich aber immerhin etwa 100 Nationen gegenüber, die im Hinblick auf den Wortlaut des Vertrages einen anderen Standpunkt einnähmen.
    Aber auch Sie von der CDU/CSU geheimnissen in diesen Vertrag Sie tun es kräftig — Auslegungsbefürchtungen hinein, die Sie nach meinem Empfinden durch den Text des Vertrages nicht rechtfertigen können. Es scheint mir doch der Überlegung wert zu sein, daß Sie uns damit keinen Gefallen tun, sondern im Gegenteil vielleicht andere auf Gedanken bringen, auf die sie möglicherweise noch gar nicht gekommen sind.

    (Lachen bei Abgeordneten in der Mitte.)

    Wenn es ein Vertrag zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik allein wäre, würde ich Ihre Bedenken, Herr Kollege Stoltenberg, natürlich teilen können, denn dann wäre er nur ein zweiseitiger Vertrag, und die Auslegung läge dann immer zwischen zwei Vertragspartnern. Da es sich aber um einen Vertrag zwischen mehr als 100 Nationen handelt, können Sie doch nicht allein die Auslegungen, die die Sowjetunion unter Umständen vornehmen könnte, als Maßstab für diesen Vertrag nehmen.

    (Abg. Dr. Barzel: Sprechen Sie ruhig weiter so ins Protokoll!)

    Auf der anderen Seite stehen doch 100 Nationen,
    die nicht daran interessiert sein können, unbegrün-



    Dr. Rutschke
    dete und einseitige Auslegung in dieser Form zu unterstützen.

    (Beifall bei der FDP. — Abg. Dr. Barzel: Ganz unwichtig, wie die Sowjetunion interpretiert?!)

    — Aber meinen Sie, Herr Barzel, daß die USA unwichtig sind, die auf der anderen Seite stehen?

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dr. Barzel: Nein!)

    — Nun, bitte, das ist doch die entscheidende Frage. Sie halten sich immer nur an das, was eventuell die Sowjetunion sagen könnte. Die Regierung hat mit den Vereinigten Staaten verhandelt und hat Zusagen bekommen. Die ignorieren Sie offensichtlich. Das ist nicht in Ordnung.