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ID0524409000

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    Deutscher Bundestag 244. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1969 Inhalt: Amtliche Mitteilungen 13601 A Erweiterung der Tagesordnung 13602 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung einer bebauten Teilfläche des bundeseigenen Grundstücks Flur Nr. 404/23 der Gemarkung München- Milberthofen an die Arbeitsgemeinschaft freier Wohnungsunternehmen „Olympia-Dorf" München (Drucksachen V/4258, V/4490) 13602 A Entwurf eines Gesetzes über den Verkauf von bundeseigenem Gelände in München zur Errichtung frei finanzierter Wohnungen, die während der Olympischen Spiele 1972 als Olympisches Dorf der Männer benutzt werden sollen (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache V/4491) — Erste Beratung — 13602 B, 13645 C Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung des ehemaligen Exerzierplatzes und des ehemaligen Schießstandes in Paderborn an die Stadt Paderborn (Drucksache V/4448) 13602 B Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Jahresbericht 1968 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages (Drucksachen V/3912, V/4425) in Verbindung mit Weißbuch 1969 zur Verteidigungspolitik der Bundesregierung (Drucksache V/4100), mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes (FDP) (Drucksache V/1741); Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/4051) — Zweite Beratung —, mit Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (Drucksache V/4219) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/4463), Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/4433) — Zweite und dritte Beratung —, mit Entwurf eines Achten Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes (Drucksache V/3770) ; Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/4432) — Zweite und dritte Beratung — und mit Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (Drucksache V/4249) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/4464), Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache V/4424) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 13602 C Dr. Klepsch (CDU/CSU) . 13603 A,13603 C Buchstaller (SPD) 13609 A Dr. h. c. Kiesinger, Bundeskanzler 13612 D, 13618 A Mischnick (FDP) 13616 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 244. Sitzung. Bonn, Freitag, den 27. Juni 1969 Schmidt (Hamburg) (SPD) 13618 C, 13641 D Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . 13621 A Jung (FDP) 13623 A Ernesti (CDU/CSU) 13625 C Berkhan (SPD) . . . . . . . 13629 A Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 13632 A Hoogen, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages 13636 D Dr. Schröder, Bundesminister . . 13638 A, 13643 A Ollesch (FDP) 13639 D Josten (CDU/CSU) 13644 D Fragestunde (Drucksachen V/4430, V/4467) Fragen der Abg. Josten, Ramms und Kubitza: Vergiftung des Rheinwassers Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . 13645 D, 13646 A, B, C, D, 13647 A, B, C, D, 13648 A, B, C, D, 13649 A, B, C, D Josten (CDU/CSU) . . 13646 A, B, 13648 C, 13649 C Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . . 13646 C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . 13646 D, 13647 A Dr. Meinecke (SPD) . . . . . .13647 A, B Jung (FDP) 13647 C Dröscher (SPD) . . . . . . . 13647 C Frau Dr. Heuser (FDP) . 13647 D, 13649 B, C Ertl (FDP) 13648 A Fragen der Abg. Weigl und Frau Holzmeister: Besetzung von Sozialreferentenstellen an deutschen Auslandsvertretungen Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 13650 A, B, C, D, 13651 A, B, C, D, 13652 B, D, 13653 A, B Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . .13650 A, B, 13652 D Frau Holzmeister (CDU/CSU) . . . 13650 D, 13651 A, D, 13652 B, D Sänger (SPD) 13651 A, B Dröscher (SPD) 13653 A Fragen des Abg. Dr. Czaja: Konflikt zwischen Nigeria und Biafra Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 13653 B, D, 13654 Ar 13655 A, B, D Dr. Czaja (CDU/CSU) . 13653 D, 13654 A, D Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) .13655 A, B Biechele (CDU/CSU) . . . . .13655 C, D Fragen des Abg. Hirsch: Ansprüche nach dem Bundesentschädigungsgesetz 13655 D Fragen des Abg. Reichmann: Ausfälle an Zolleinnahmen durch Einfuhren aus Drittländern über EWG-Mitgliedstaaten Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . .13656 B, C Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Offenbach) : Dauer der Anerkennungsverfahren von Kriegsdienstverweigerern 13656 D Frage des Abg. Dr. Marx (Kaiserslautern) : Kommandostabsübungen oder Manöver der Sowjetarmee und der NVA . . . 13656 D Fragen des Abg. Jung: Flugsportgruppen — Flugzulage für Propeller- und Hubschrauberpiloten Laufbahnregelung für Propeller- und Hubschrauberpiloten . . . . . . 13657 A Nächste Sitzung 13657 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 13659 A Anlagen 2 und 3 Entschließungsanträge Umdrucke 717 und 731 zu dem Schriftlichen Bericht des Verteidigungsausschusses über den Jahresbericht 1968 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages (Drucksachen V/3912, V/4425) 13659 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Anfrage des Abg. Weigl betr. Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen bei Restriktionen auf dem Baumarkt . . . . 13660 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 244. Sitzung. Bonn, Freitag, den 27. Juni 1969 13601 244. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1969 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung In der 240. Sitzung muß es auf Seite 13343 C ab Zeile 3 richtig heißen: wenn die Beratungsergebnisse eines Gründungsausschusses, an dem der Bundesminister für wissenschaftliche Forschung und der Bundesminister für Wirtschaft beteiligt sind, über Fragen der Organisation und der Aufgaben den I. T. E. vorliegen. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dr. Achenbach 27. 6. Arendt (Wattenscheid) 27. 6. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 29. 6. Bading * 27. 6. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 27. 6. Dr. Barzel 27. 6. Prinz von Bayern 27. 6. Bazille 5. 7. Dr. Birrenbach 27. 6. Börner 27. 6. Dr. Brenck 15. 7. Deringer 27. 6. Dr. Dittrich * 27. 6. von Eckhardt 27. 6. Dr. Eckhardt 27. 6. Dr. Even 28. 6. Dr. Friderichs 27. 6. Frieler 27. 6. Freiherr von Gemmingen 27. 6. Dr. Giulini 30. 6. Dr. Götz 27. 6. Graaff 27. 6. Freiherr von und zu Guttenberg 15. 7. Haage (München) 27. 6. Haar (Stuttgart) 27. 6. Hamacher 30. 6. Dr. Heck 5. 7. Hellenbrock 15. 7. Hölzle 27. 6. Hösl 27. 6. Illerhaus * 27. 6. Dr. Ils 4. 7. Jacobi (Köln) 27. 6. Jahn (Braunschweig) 27. 6. Frau Kleinert 4. 7. Klinker * 27. 6. Kriedemann * 27. 6. Freiherr von Kühlmann-Stumm 27. 6. Kunze 15. 7. Lemmer 27. 6. Lenz (Brühl) * 27. 6. Dr. Lohmar 5. 7. Lotze 15. 7. Mauk * 27. 6. Memmel * 27. 6. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 27. 6. Michels 27. 6. Missbach 5. 7. Müller (Aachen-Land) * 27. 6. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Nellen 15.7. Richarts * 27. 6. Dr. Schulze-Vorberg 27. 6. Dr. Schmidt (Wuppertal) 27. 6. Dr. Staratzke 27. 6. Dr. Starke (Franken) 27. 6. Steinhoff 15. 7. Dr. Wahl * 28. 6. Weiland 27. 6. Frau Wessel 15. 7. Frau Dr. Wex 27. 6. Wiefel 27. 6. Dr. Wilhelmi 30. 6. Winkelheide 27. 6. Zink 27. 6. Anlage 2 Umdruck 717 Entschließungsantrag der Abgeordneten Rommerskirchen, Draeger, Ernesti, Dr. Zimmermann, Berger und Genossen zur Beratung des Schriftlichen Berichts des Verteidigungsausschusses (5. Ausschuß) über den Jahresbericht 1968 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages - Drucksachen V/3912, V/4425 -. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird aufgefordert, im Rahmen der Fürsorgepflicht für Wehrpflichtige sicherzustellen, daß jedem Grundwehrdienstleistenden Beiträge für eine Unfallversicherung ersetzt werden, sofern die Versicherung nach den Bedingungen eines vom Bundesministerium der Verteidigung zu vereinbarenden Rahmenvertrags von dem Wehrpflichtigen abgeschlossen wurde. Bonn, den 12. Juni 1969 Rommerskirchen Draeger Ernesti Dr. Zimmermann Berger Dr. Althammer Dr. Conring Damm Dichgans Dr. Frerichs Frieler Glüsing (Dithmarschen) Haase (Kassel) Dr. Häfele Hauser (Bad Godesberg) Frau Jacobi (Marl) Josten Frau Kalinke Dr. Klepsch Köppler Lemmrich Dr. Lenz (Bergstraße) Lenze (Attendorn) Lücker (München) Dr. Marx (Kaiserslautern) Meis Frau Mönikes Petersen Picard Rasner Rawe Dr. Reinhard Röhner Stahlberg Dr. Wörner Baron von Wrangel 13660 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 244. Sitzung. Bonn, Freitag, den 27. Juni 1969 Anlage 3 Umdruck 731 Entschließungsantrag der Abgeordneten Schultz (Gau-Bischofsheim), Jung, Ollesch, Mischnick und Fraktion der FDP zur Beratung des Schriftlichen Berichts des Verteidigungsausschusses (5. Ausschuß) über den Jahresbericht 1968 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages — Drucksachen V/3912, V/4425 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, den Hinweisen des Wehrbeauftragten dadurch Rechnung zu tragen, daß sie seine Anregungen prüft und gegebenenfalls die nötigen Maßnahmen trifft. Dabei soll sie insbesondere folgende Punkte berücksichtigen: 1. Im staatsbürgerlichen Unterricht und in der aktuellen Information sollten die Vorgesetzten verstärkte Bestrebungen und Aktionen der außer- und antiparlamentarischen Opposition, insbesondere auch Flugblätter und Plakate, behandeln, um auf diese Weise die Soldaten in die Lage zu versetzen, agitatorischen Argumenten und Halbwahrheiten kritisch entgegenzutreten. 2. Bund und Länder müssen durch geeignete Maßnahmen gemeinsam sicherstellen, daß in Zukunft die Wehrtechnik in der Lehr- und Forschungstätigkeit der Universitäten stärker berücksichtigt wird. 3. Gediente Studienbewerber müssen die Möglichkeit erhalten, ohne Zulassungsbeschränkung zu studieren, wobei die sachlichen Zulassungsbedingungen zugrunde zu legen sind, die bestanden, bevor sie zur Bundeswehr eingezogen wurden. 4. Die Einstellungs- und Entlassungstermine der Bundeswehr und die Termine für den Studienbeginn müssen aufeinander abgestimmt werden, damit die gedienten Abiturienten keinen Zeitverlust erleiden. Das gleiche gilt für Prüfungstermine der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammern. 5. Die Bundesregierung hat zu prüfen, wie die Dienstposten insbesondere der technischen Spezialisten in den Streitkräften sachgerecht bewertet werden können. Dabei muß erörtert werden, ob eine besondere technische Laufbahn zu schaffen ist, weil die nach Dienstgraden ausgerichtete Besoldung heute möglicherweise nicht mehr dem insbesondere im technischen Bereich anzuwendenden Leistungsprinzip gerecht wird. 6. Es ist sicherzustellen, daß insbesondere die einberufenen Soldaten entsprechend ihrer Eignung und Neigung verwendet werden. 7. Es ist sicherzustellen, daß zu Wehrübungen einberufene Reservisten sinnvoll eingesetzt wer- den und daß nicht ein erheblicher Teil der Übungszeit durch Verwaltungsgeschäfte und organisatorische Maßnahmen verloren geht. 8. Es ist sicherzustellen, daß auch Spezialisten, die in den Einheiten unabkömmlich erscheinen, zu laufbahnfördernden Lehrgängen entsandt werden, damit sie in ihrer Beförderung keine Nachteile erleiden. 9. Die Bundesregierung soll gesetzgeberische Maßnahmen vorschlagen, durch die sichergestellt wird, daß Wehrpflichtige auch dann von dem Arbeitgeber ein ungekürztes Weihnachtsgeld erhalten müssen, wenn sie in dem fraglichen Jahr teilweise Wehrdienst abgeleistet haben. Darüber hinaus sollten auch Wehrpflichtige vom Bund ein Weihnachtsgeld erhalten. Beide Maßnahmen wären ein Beitrag zur besseren Wehrgerechtigkeit. 10. Die Wehrstrafgerichtsbarkeit muß so geregelt werden, daß im Ernstfall keine Umstellung gegenüber der Friedenszeit erforderlich ist. 11. Das Handbuch „Die Innere Führung" ist so zu bearbeiten, daß es endlich ein schlüssiges Konzept der Inneren Führung enthält, das für jedermann verständlich ist und im übrigen erschöpfend darstellt, was unter Innerer Führung zu verstehen und wie sie anzuwenden ist. Bonn, den 26. Juni 1969 Schultz (Gau-Bischofsheim) Jung Ollesch Mischnick und Fraktion Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Arndt vom 27. Juni 1969 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Weigl (Drucksache V/4430 Frage 53) Wird die Bundesregierung bei aus konjunkturellen Gründer notwendig werdenden Restriktionen auf dem Baumarkt jene Infrastrukturmaßnahmen ausnehmen, die die Voraussetzung für die Strukturverbesserung wirtschaftlich schwacher Gebiete be deuten, z. B. den Ausbau der Schnellstraße B 15 neu? Die Antwort auf Ihre Frage lautet ja. Die Bundesregierung ist zu einer solchen Haltung schon deshalb verpflichtet, weil die am 23. Januar 1969 vom Konjunkturrat der öffentlichen Hand verabschiedeten „Grundsätze für die Abstimmung der Förderungsmaßnahmen des Bundes, der Länder und Gemeinder in der regionalen und sektoralen Strukturpolitik” den Satz enthalten: „Konjunkturdämpfende Maßnahmen sollen nicht auf strukturpolitisch wichtig Maßnahmen angewendet werden".
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alfred Ollesch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Nein, Herr Kollege Berkhan, das ist mir nicht entgangen. Nur dauert uns Freien Demokraten das Nachdenken einfach zu lange. Wir denken nämlich schon

    (Zuruf von der SPD: Schneller!)

    seit 1967, das Bundesverteidigungsministerium erst seit 1968 nach. Immer dann, wenn es schien, als käme es zu einem Ergebnis, gab es irgendein tagespolitisches oder ein anderes politisches Ereignis, das alle Denküberlegungen des Ministeriums wieder über den Haufen warf.

    (Abg. Rommerskirchen: So ist die Welt!)

    — Sicherlich, so ist die Welt. Aber, Herr Kollege Rommerskirchen, wir können die Bundeswehr nicht nach tagespolitischen Ereignissen aufbauen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Wir haben ein bestimmtes Ziel, und eine bestimmte
    Aufgabe ist uns Politikern gestellt, und nach dieser
    Aufgabe haben wir unsere Verteidigungsstreitkräfte
    aufzubauen, langfristig geplant, nicht ohne Beachtung auch von kurzfristigen Ereignissen.

    (Abg. Rommerskirchen: Aber Politik ist doch Reaktion darauf!)

    — Natürlich, ich habe ja gesagt: auch unter Beachtung kurzfristig eintretender Ereignisse.
    Meine Damen und Herren, ich will Sie — Sie kennen die Probleme wie wir — nicht länger aufhalten. Nur sind die angeführten Gegengründe nach Meinung der Freien Demokraten nicht durchschlagend. Die Kampfkraft der Bundeswehr wird durch Verkürzung des Grundwehrdienstes nicht geschwächt, wenn, wie wir in der Begründung bei der Einbringung dieses Antrags ausgeführt hatten, in ausreichender Anzahl von dem brachliegenden Reservistenpotential Gebrauch gemacht wird. Die Tatsache, daß nur eine Armee auf der Basis der allgemeinen Wehrpflicht in der Lage ist, Reserven zu schaffen, war u. a. ein Grund zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Wir sollten das hineingesteckte Kapital und das Potential nicht brachliegen lassen.
    Eine Verkürzung der Dauer des Grundwehrdienstes bedeutet auch keine Vergrößerung der Wehrungerechtigkeit, sondern ist geeignet, die bestehende Wehrungerechtigkeit in ihren Folgen abzumildern, einmal durch die Tatsache, daß eben nur 12 statt 18 Monate Grundwehrdienst abgeleistet werden müssen, zum anderen durch eine mögliche Kombination von vermehrtem Einzug von Reservisten und erhöhtem Einzug von zur Verfügung stehenden Wehrpflichtigen. Alle Zahlen, die heute hier vorgebracht wurden — ob 41 %, 47 % oder 60 % der zur Verfügung stehenden Wehrpflichtigen von der Wehrpflicht auch wirklich erfaßt werden —, würden dann nicht mehr zur Debatte stehen. Wir wären in der Lage, das zur Verfügung stehende Angebot fast restlos auszuschöpfen.
    Ich darf Ihnen also im Auftrage der Freien Demokraten empfehlen, trotz widersprechenden Beschlusses der Mehrheit des Verteidigungsausschusses unseren Antrag, der mit der Drucksache V/1741 eingebracht wurde, anzunehmen.
    Des weiteren darf ich erklären, daß wir die übrigen Vorlagen, die heute zur Debatte stehen und in denen zum Teil materielle Verbesserungen für die Soldaten enthalten sind, annehmen.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Schmidt (Hamburg).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich werde die wenigen, die hier ausharren, vor dem Mittagessen nicht noch lange in Anspruch nehmen. Ich hatte heute vormittag eine Sitzung in einem anderen Raum dieses Hauses und habe einige Reden also nur am Fernsehschirm oder am Rundfunk hören können. Ich bin dankbar dafür, daß mein Freund Berkhan einige falsche Interpretationen, die man dem, was ich gesagt hatte, unterlegen wollte, oder einige Kritiken, wie mir beim



    Schmidt (Hamburg)

    Nachlesen des Protokolls scheinen will, gehörig zurückgewiesen hat.
    Aber ich war dann Ohren- und Augenzeuge, wie Sie, Herr Schroeder, meinten, das, was ich hier angedeutet hatte, sei auch kein Ei des Kolumbus. Das soll es auch nicht sein. Wir sind keine Kolumbusse; den gibt es nur einmal in der Weltgeschichte. Wir haben schwierige Probleme zu lösen, und da kann man nur auf dem Wege der Annäherung die Lösung finden.
    Nur damit — darauf lege ich eben Wert — der Verteidigungsminister versteht, was ich gemeint habe, möchte ich das noch einmal sagen dürfen — wahrscheinlich ist es eine Doublette zu dem, was mein Freund Berkhan schon erläutert hat —: Ich denke, daß die Herstellung absoluter Wehrgerechtigkeit ein Kardinalproblem ist, vielleicht d a s Kardinalproblem, wenn ich von den Wehrpflichtigen und nicht von den längerdienenden Zeitsoldaten spreche. Und dies Kardinalproblem steht für mich höher als viele militärische Zweckmäßigkeitsprobleme, die auch ihren Rang haben. Weil das so ist, muß ich darauf bestehen, daß die geltenden Wehrdienstausnahmen, die zum Teil weit über das hinausgehen, was der Gesetzgeber gewollt und vorgeschrieben hat, abgebaut werden, so daß diejenigen, die wehrpflichtig sind, auch zu hundert Prozent eingezogen werden — es sei denn, jemand habe einen wirklich schweren körperlichen Mangel —, und zwar entweder zum Wehrdienst oder zum Ersatzdienst.
    Nun sagt man, das sei kein Ei des Kolumbus, weil das vielleicht zu einer Vergrößerung der Umfangs) stärke der Armee führen würde. Das hat jemand hier angedeutet, und vielleicht muß ich auch den Verteidigungsminister so verstehen, daß er seinen Unterton der freundlichen Kritik auf dieses Problem — —

    (Zurufe von der CDU/CSU: Nein, nein! — Das ist Herr Zimmermann gewesen!)

    — Also nicht ganz dieselbe Partei, aber immerhin, wie ich gestern in einer Fernsehdiskussion erfahren habe, ein Partner — übrigens ja auch ein Partner von uns.

    (Heiterkeit.)

    Ich bitte, das noch einmal sagen zu dürfen — und bitte Sie, mir diese zwei Minuten noch zu schenken —: Wenn es zu einer Vermehrung der Umfangsstärke führen sollte, dann bin ich unter diesen Voraussetzungen durchaus bereit und geneigt, um diese Erhöhung aus innenpolitischen, außenpolitischen, finanziellen oder was für Gründen immer zu vermeiden, eine Herabsetzung der Wehrdienstdauer ins Auge zu fassen — unter diesen Voraussetzungen! Ich bin unter keinen Umständen geneigt, eine Herabsetzung der Wehrdienstdauer deshalb ins Auge zu fassen, weil es vielleicht bei dem einen oder anderen populär sein könnte. Dazu bin ich nicht bereit.

    (Zuruf von der FDP: Wir auch nicht!)

    — Sehr schön!
    Ich füge hinzu, daß sich jeder von uns bei öffentlichen Diskussionen über die Dauer des Wehrdienstes oder auch bei tatsächlichen Veränderungen seiner Dauer sicher der psychologischen und politischen Rückwirkungen bewußt sein muß, die das bei den uns verbündeten Staaten, in den uns verbündeten Armeen und bei den uns gegenüberstehenden Staaten und in den uns gegenüberstehenden Armeen auslöst.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Deshalb haben wir gesagt, das kann man nicht übers Knie brechen. Man kann den Antrag der Freien Demokratischen Partei hier nicht eine Woche vor den Sommerferien annehmen ohne Rücksicht auf das, was damit bei unseren Verbündeten ausgelöst würde. Das ist bei allem Respekt, den ich vor meinen Kollegen in der FDP-Fraktion habe, wirklich nicht zu verantworten.
    Auf der anderen Seite meine ich nicht, daß die notwendige Rücksichtnahme auf die etwaigen Rückwirkungen bei den uns verbündeten Staaten und den uns gegenüberstehenden Staaten dazu führen dürfte, das Problem auf sich beruhen zu lassen. Jeder von uns weiß, daß in vielen Staaten des Westens eine Entwicklung im Gange ist, die vielleicht im Laufe der ersten Hälfte der siebziger Jahre, vielleicht früher, zu einer Lösung führen wird, die ich einmal ganz grob, und ohne mich auf Details festzulegen, kennzeichnen möchte als eine Kombination des englischen Systems einer Armee aus längerdienenden oder Berufssoldaten mit einem System einer auf einer relativ kurzen Wehrdienstdauer beruhenden territorialen Verteidigungsorganisation, einer Miliz.

    (Beifall bei der SPD.)

    Darauf läuft die Tendenz in vielen europäischen Staaten hinaus. Wir wissen, daß das auch in militärischen Stäben — —

    (Abg. Jung: Wir wollen das schon seit langem!)

    — Ich weiß, Sie wollten alles immer schon früher. Deswegen hat auch Ihre Regierungstätigkeit so großartige Ergebnisse erzielt.

    (Abg. Mertes: Den Beweis müssen Sie erst mal liefern!)

    Ob wir hier über Finanzen oder Aufwertung oder das Militär reden — Sie rufen immer dazwischen: das wollten wir schon immer. Sie hatten ja nun mal Gelegenheit gehabt.

    (Abg. Mertes: Das können Sie doch nachlesen!)

    — Meine Freunde, ich war so sachlich, so versöhnlich und so auf das Mittagessen aus, das ich genauso dringend nötig habe wie Sie, — da sollten wir doch zum Schluß nicht noch eine polemische Episode anhängen.

    (Abg. Mertes: Selbsterkenntnis ist ganz gut!)

    Ich bitte Sie, zu verstehen, Herr Ollesch, daß der Antrag, den Sie hier eben noch einmal begründet haben, in der Motivation — von mir aus gesehen — durchaus überlegt und ehrlich und gut gemeint gewesen ist. Ich bitte Sie, genauso zu verstehen, daß seine



    Schmidt (Hamburg)

    Verabschiedung in dieser Situation — ohne Prüfung aller Rückwirkungen und ohne vorherige Schaffung der Voraussetzungen innerhalb der Bundeswehr, z. B. auf dem Felde der Unteroffiziere und der Ausbilder — wirklich unverantwortlich ist.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)