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    Deutscher Bundestag 194. Sitzung Bonn, den 13. November 1968 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Glüsing und Dr. Conring . . . 10445 A Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 10445 A Amtliche Mitteilungen 10445 B Zur Tagesordnung Rasner (CDU/CSU) 10446 B Fragestunde (Drucksachen V/3471, V/3478) Frage des Abg. Picard: Arbeitsbedingungen und Besoldung des Flugsicherungspersonals Leber, Bundesminister 10446 C Picard (CDU/CSU) 10446 C Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . 10447 B Dr. Schmidt (Offenburg) (SPD) . . 10447 C Burger (CDU/CSU) 10447 D Frage des Abg. Picard: Arbeiten nach Vorschrift seitens des Flugsicherungspersonals Leber, Bundesminister 10448 A Picard (CDU/CSU) 10448 A Matthöfer (SPD) . . .. . . . . : 10448 B Fragen des Abg. Gradl: Wirkungen des Arbeitens nach Vorschrift seitens des Flugsicherungspersonals auf den Flugverkehr nach Berlin Leber, Bundesminister 10448 C Dr. Gradl (CDU/CSU) 10448 D Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . 10449 D Brück (Holz) (SPD) 10450 A Burger (CDU/CSU) 10450 B Picard (CDU/CSU) 10450 C Rollmann (CDU/CSU) 10451 A Rawe (CDU/CSU) 10451 B Dorn (FDP) 10451 D Brück (Köln) (CDU/CSU) 10452 B Geldner (FDP) . . . . . . . 10452 C Frage des Abg. Josten: Förderung der politischen Bildung im Bundesjugendplan . . . . . . . . 10452 D Fragen des Abg. Dröscher: Bundesmittel zur Förderung des studentischen Jugendarbeitsprogramms im Bundesjugendplan . . . . . . . . 10452 D Fragen des Abg. Freiherr von Gemmingen: Aufforstung auf dem Truppenübungsplatz Münsingen Dr. Vogel, Staatssekretär 10453 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 Frage des Abg. Dr. Meinecke: Vorsorgemaßnahmen gegen Grippewelle Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 10453 B Dr. Meinecke (SPD) . . . . . . 10454 A Frage des Abg. Baron von Wrangel: Anwendung des Ladenschlußgesetzes auf Landwirte Kattenstroth, Staatssekretär . . . 10454 C Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 10454 D Frage des Abg. Matthöfer: Spanische Gastarbeiter und subversive Bewegungen Kattenstroth, Staatssekretär . . 10455 A Matthöfer (SPD) 10455 B Geiger (SPD) 10455 B Fragen des Abg. Westphal: Urlaubsanspruch von Jugendlichen . . 10455 C Fragen des Abg. Dr. Müller (München) : Spionageverdacht gegen eine Sekretärin aus dem Führungsstab des Heeres im Bundesverteidigungsministerium Dr. Dr. Heinemann, Bundesminister 10456 B Dr. Müller (München) (SPD) . . . . 10456 C Fragen des Abg. Geisenhofer: Wirtschaftsdelikte durch unlauteren Wettbewerb Dr. Dr. Heinemann, Bundesminister 10457 A Abg. Geisenhofer (CDU/CSU) . . . 10457 A Burger (CDU/CSU) . . . . . . 10457 B Frau Freyh (SPD) 10457 C Frage des Abg. Dr. Giulini: Gesamtbetrag an Kirchensteuern Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 10457 D Dr. Giulini (CDU/CSU) 10458 A Dichgans (CDU/CSU) 10458 B Frage des Abg. Dr. Enders: Beförderungsteuerstelle beim Finanzamt Fulda Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 10458 C Dr. Enders (SPD) . . . . . . . 10459 A Fragen des Abg. Erhard (Bad Schwalbach) : Wegfall der Binnenzölle für Alkohol — Alkoholausgleichsabgabe Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 10459 C Antrag der Fraktion der SPD betr. Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses gemäß Art. 44 GG (Drucksache V/3442) Dorn (FDP) . . . . . . . . . . 10460 A Große Anfrage der Fraktion der FDP betr. zukünftige Steuerpolitik der Bundesregierung — Drucksachen V/2208 (neu), V/3255, V/3363 —Dr. Starke (FDP) . . . . . . . . 10460 B Frau Kurlbaum-Beyer (SPD) . . . 10465 C Dr. Pohle (CDU/CSU) . . . . . . 10473 B Dr h. c. Strauß, Bundesminister . . 10476 B Dr. Staratzke (FDP) . . . . . . . 10483 B Krammig (CDU/CSU) . . . . . . 10486 D Genscher (FDP) . . . . . . . . 10486 D Zur Tagesordnung Präsident D. Dr. Gerstenmaier . . . 10488 A Rasner (CDU/CSU) . . . . . . . 10488 A Genscher (FDP) . . . . 10488 B, 10488 D Frehsee (SPD) 10488 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes (Drucksache V/3002) — Erste Beratung — Leber, Bundesminister 10489 A Dr. Besold (CDU/CSU) . . . . . 10491 D Dr. Haas (FDP) . . . . . . . 10493 D Meister (CDU/CSU) . . . . . . 10494 C Hirsch (SPD) . . . . . . . . 10495 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Drucksache V/3483) — Erste Beratung — Fellermaier (SPD) . . . . . . . 10496 D Entwurf eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (aus (Drucksache V/2494); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3479), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/3421, zu V/3421) — Zweite Beratung — Dr. Klepsch (CDU/CSU) 10497 C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 10497 D Dorn (FDP) 10498 A, 10506 C Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 III Seifriz (SPD) 10498 B Dr. Imle (FDP) . 10498 D, 10499 D, 10500 A, 10500 C, 10501 A, 10505 C Unertl (CDU/CSU) . . . . . . 10499 B Ramms (FDP) 10500 B Bremer (CDU/CSU) . . . . . . 10501 A Sander (FDP) 10501 B Frau Funcke (FDP) . . . . . . 10502 A Gewandt (CDU/CSU) 10503 A Schlee (CDU/CSU) . . . . . . 10503 B Jung (FDP) 10503 D Maucher (CDU/CSU) . . 10504 A, 10505 A Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 10504 C Wächter (FDP) 10505 B Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 10506 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den gewerblichen Binnenschiffsverkehr (aus Drucksache V/2994) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3473), Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache V/3414) — Zweite und dritte Beratung —Müser (CDU/CSU) 10507 B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 10508 A Seifriz (SPD) 10508 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes (Drucksache V/1622); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/3426) — Zweite und dritte Beratung —Feuring (SPD) 10508 C Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Bürgerlichen Gesetzbuches (Drucksache V/1730) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal), Bading, Mertes, Bauer (Würzburg) u. Gen. betr. Waldgesetzgebung (Drucksache V/1832) 10509 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 5. Dezember 1958 über den zwischenstaatlichen Austausch von amtlichen Veröffentlichungen und Regierungsdokumenten (Drucksache V/3372) — Erste Beratung — 10510 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Zweiten Abkommen vom 20. März 1968 zur Änderung des Abkommens vom 29. Okto- ber 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Spanischen Staat über Soziale Sicherheit und der Zusatzvereinbarung zu dem Abkommen über Soziale Sicherheit vom gleichen Tage (Drucksache V/3349) — Erste Beratung — 10510 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Bergmannsprämien (Drucksache V/3337) — Erste Beratung — 10510 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung steuerrechtlicher Vorschriften (Steueränderungsgesetz . 1968) (Drucksache V/3430) — Erste Beratung — Frau Funcke (FDP) 10510 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1969 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1969) (Drucksache V/3443) — Erste Beratung — . . . 10511 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. März 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über Zollerleichterungen im kleinen Grenzverkehr (Drucksache V/3435) — Erste Beratung — 10511 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 31. März. 1953 über die politischen Rechte der Frau (Drucksache V/3448) — Erste Beratung — 10511 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Wiener Übereinkommen vom 24. April 1963 über konsularische Beziehungen (Drucksache V/3449) — Erste Beratung — 10511 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Zollübereinkommen vom 6. Oktober 1960 über die vorübergehende Einfuhr von Umschließungen, dem Zollübereinkommen vom 8. Juni 1961 über die vorübergehende Einfuhr von Berufsausrüstung und dem Zollübereinkommen vom 1. Dezember 1964 über Betreuungsgut für Seeleute (Drucksache V/3436) — Erste Beratung — 10511 C Entwurf eines Gesetzes über gesetzliche Handelsklassen für Rohholz (Drucksache V/3458) — Erste Beratung — 10511 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 31. Januar 1967 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (Drucksache V/3460) — Erste Beratung — 10511 D IV Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. Januar 1966 zwischen der Bundesrepùblik Deutschland und der Republik Österreich über Fürsorge und Jugendwohlfahrtspflege (Drucksache V/3474 — Erste Beratung — . . . . . 10511 D Entwurf eines Gesetzes über das Verfahren bei der Erteilung von Zollkontingentscheinen (Drucksache V/2980) ; Schriftlicher Bericht des Auschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksache V/3408) — Zweite und dritte Beratung — 10511 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Zolltarifgesetzes (Drucksache V/2923) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksache V/3409) — Zweite und dritte Beratung — 10512 A Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache V/2979) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksache V/3410) — Zweite und dritte Beratung — 10512 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 7. September 1967 zwischen Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden über gegenseitige Unterstützung ihrer Zollverwaltungen und zu dem Protokoll über den Beitritt Griechenlands zu diesem Übereinkommen (Drucksache V/2838) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/3423) — Zweite und dritte Beratung — 10512 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Teesteuergesetzes (Drucksache V/2778) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/3427) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 10513 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Genfer Protokoll von 1967 zum Allgemeinen Zoll-und Handelsabkommen, dem Überein- kommen vom 30. Juni 1967 zur Durchführung von Artikel VI des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens und dem Abkommen vom 30. Juni 1967 zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft sowie deren Mitgliedstaaten und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über Uhrmacherwaren (Drucksache V/3341); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksache V/3472) — Zweite und dritte Beratung — 10513 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die von der Bundesregierung beschlossene Achtzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1968 (Verarbeitungsweine) (Drucksachen V/3360, V/3411).10513 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die von der Bundesregierung erlassene Fünfunddreißigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen V/3285, V/3412) . . 10513 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Wegebauprogramm für ländliche Betriebe in Höhenlagen (Drucksachen V/2813, V/3415), dazu Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3451) 10513 D Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses über den Antrag der Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal), Bading, Mertes, Dr. Elbrächter u. Gen. betr. steuerliche Regelung für Elektrofahrzeuge (Drucksachen V/1638, V/3429) 10513 D Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Antrag der Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der FDP betr. Verteidigungskonzeption der Bundesrepublik Deutschland (Umdruck 314, Drucksache V/3440) 10514 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates über die zolltarifliche Behandlung von Waren, die im persönlichen Gepäck von Reisenden eingeführt werden oder in Kleinsendungen an natürliche Personen eingehen (Drucksachen V/3153, V/3403) Dr. Mommer (SPD) . . . 10514 B, 10515 A Dr. Serres (CDU/CSU) 10514 D Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär 10515 A Dichgans (CDU/CSU) 10515 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Messung der Schüttdichte von Getreide (Drucksachen V/3141, V/3452) 10515 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 V Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates über die Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über Freizonen (Drucksachen V/2843, V/3455) . . . . . . . 10516 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie des Rates vom 7. Juli 1964 (64/427/EWG) über die Einzelheiten der Ubungsmaßnahmen auf dem Gebiet der selbständigen Tätigkeiten der be- und verarbeitenden Gewerbe der CITI-Hauptgruppen 23-40 (Industrie und Handwerk) (Drucksachen V/3123, V/3456) . . . . . 10516 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung von Teilflächen des ehemaligen alten Flugplatzes Norderney an das Land Niedersachsen (Drucksache V/3424) 10516 B Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung der ehemaligen Ulanenkaserne A in Düsseldorf an das Land Nordrhein-Westfalen (Drucksache V/3434) 10516 C Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung von Teilflächen des ehemaligen Flugplatzes Köln-Ostheim an die Stadt Köln (Drucksache V/3406) . . 10516 C Nächste Sitzung 10516 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 10517 A Anlagen 2 bis 19 Änderungsanträge Umdrucke 514, 523, 517, 525, 527, 528, 521, 531, 526, 530, 515-, 522, 518, 520, 519, 529, 532 und 516 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2424, V/3421) 10517 C Anlage 20 Änderungsantrag Umdruck 524 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den gewerblichen Binnenschiffsverkehr (Drucksachen V/2494, V/3414) . . . . . 10522 A Anlage 21 Änderungsantrag Umdruck 533 zum Schriftlichen Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rates über die zolltarifliche Behandlung von Waren, die im persönlichen Gepäck von Reisenden eingeführt werden oder in Kleinsendungen an natürliche Personen eingehen (Drucksachen V/3153, V/3403) 10522 B Anlage 22 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Anfragen des Abg. Moersch betr. Wohngeld für Studenten . . . . . . . . 10522 D Anlage 23 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Anfragen des Abg. Picard betr. Fehlbelegung von Sozialwohnungen 10523 B Anlage 24 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Anfragen des Abg. Haar (Stuttgart) betr. Förderung von Familienheimen . . . . 10524 A Anlage 25 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Anfragen der Abg. Frau Dr. Diemer-Nicolaus betr. Strafverfahren wegen Kindesmmißhandlung 10524 D Anlage 26 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Anfrage des Abg. Bauer (Würzburg) betr. freiwillig arbeitende Untersuchungshäftlinge 10525 C Anlage 27 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Anfrage des Abg. Wagner betr. Ausnutzung von hilfsbedürftigen Personen für Geschäftsinteressen . . . . . . . 10525 C Anlage 28 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Anfrage der Abg. Frau Kurlbaum-Beyer betr. Wiedereingliederungsbeihilfe für ältere Arbeitslose 10525 D Anlage 29 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Anfrage der Abg. Frau Kurlbaum-Beyer betr. Kündigungsschutz für ältere Mitarbeiter 10526 A 194. Sitzung Bonn, den 13. November 1968 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Adorno 13. 11. Arendt (Wattenscheid) 13. 11. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 15. 11. Bals 16. 11. Bergmann * 15. 11. Blumenfeld 16. 11. Dr. Burgbacher 16. 11. Damm 16. 11. Dr. Dittrich 15. 11. Dröscher 16. 11. Frau Eilers 15. 11. Felder 16. 11. Flämig ** 13. 11. Dr. Franz 16. 11. Dr. Freiwald 15. 11. Frieler 15. 11. Gerlach * 15. 11. Dr. Hesberg 13. 11. Dr. Ils 14. 11. Dr. Jaeger 16. 11. Frau Klee 13. 11. Klein 16. 11. Dr. Kliesing (Honnef) 16. 11. Dr. Kopf • 16. 11. Mattick 16. 11. Frau Dr Maxsein ** 13. 11. Memmel 15. 11. Michels 13. 11. Missbach 15. 11. Müller (Aachen-Land) * 15. 11. Frau Pitz-Savelsberg 16. 11. Pöhler 16. 11. Richter ** 13. 11. Rösing 15. 11. Schlager 15. 11. Schmidhuber 15. 11. Frau Schroeder (Detmold) 15. 11. Schultz (Gau-Bischofsheim) 16. 11. Steinhoff 31. 12. Frau Wessel 31. 12. Frau Dr. Wex 13. 11. Wienand 15.11. b) Urlaubsanträge Burgemeister 24. 11. Freiherr von Kühlmann-Stumm 6. 12. Riedel (Frankfurt) 24. 11. Dr. Rinsche 24. 11. Wieninger 24. 11. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europaischen Parlaments **) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Umdruck 514 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2424, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 2 Nr. 6 Buchstabe m werden nach dem Wort „Fertigbauteilen" die Worte „aus Holz" bis „Nr. 68.11 des Zolltarifs" gestrichen und die Worte „sowie Bausteine aller Art" angefügt. Bonn, den 12. November 1968 Ertl und Fraktion Anlage 3 Umdruck. 523 Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 2 Nr. 2 ist das Semikolon durch einen Punkt zu ersetzen und folgender Satz anzufügen: „Dies gilt auch für die entsprechenden Leertransporte sowie für die entsprechenden Beförderungen . im Werkfernverkehrj". Bonn, den 13. November 1968 Schmidt (Hamburg) und Fraktion Dr. Müller-Hermann und Fraktion Anlage 4 Umdruck 517 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: 1. § 2 Nr. 6 Buchstabe g erhält folgende neue Fassung: „g) Fleisch und genießbarer Fleischabfall von Pferden, Eseln, Maultieren, Rindern, Schweinen (Nummer 02.01 des Zolltarifs), Hausgeflügel, nicht lebend, und genießbarer Schlachtabfall hiervon (Nummer 02.02 des Zolltarifs), Schweinespeck sowie Schweinefett und Geflügelfett, weder ausgepreßt noch 10518 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 ausgeschmolzen, frisch, gekühlt, gefroren, gesalzen, in Salzlake, getrocknet oder geräuchert (Nummer 02.05 des Zolltarifs);". 2. In § 2 Nr. 6 wird folgender Buchstabe n angefügt: „n) Futter, melassiert oder gezuckert, und anders zubereitetes Futter, andere Zubereitungen der bei der Fütterung verwendeten Art (Nummer 23.07 des Zolltarifs);". 3. In § 2 Nr. 6 wird folgender Buchstabe o angefügt: „o) Zuckerrüben, auch Schnitzel, frisch, getrocknet oder gemahlen;". 4. In § 2 Nr. 6 wird folgender Buchstabe p angefügt: „p) Würste und dergleichen aus Fleisch, aus Schlachtabfall oder aus Tierblut (Nummer 16.01 des Zolltarifs)." Bonn, den 12. November 1968 Mischnick und Fraktion Anlage 5 Umdruck 525 Änderungsantrag der Abgeordneten Stücklen, Unertl, Dr. Kempfler, Dr. Siemer und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 2 Nr. 6 Buchstabe g werden nach dem Wort „Geflügelfett," die Worte „Talg von Rindern, roh oder ausgeschmolzen," eingefügt. Bonn, den 13. November 1968 Stücklen Erpenbeck Unertl Ott Dr. Kempfler Dr. Schulze-Vorberg Dr. Siemer Dr. Stecker Bewerunge Dr. Ritz Knobloch Anlage 6 Umdruck 527 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU und der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksache V/2494, V/ 3421). Der Bundestag wolle beschließen: 1. § 2 wird wie folgt geändert: a) In Nr. 6 erhält Buchstabe h folgende Fassung: „Getreide (Kapitel 10 des Zolltarifs) sowie Grieß und Grütze (aus Nummern 11.02 des Zolltarifs);" b) in Nr. 6 erhält Buchstabe i folgende Fassung: „Mehl von Getreide (Nummer 11.01 des Zolltarifs) und Mischfuttermitteln (aus Nummer 23.07 des Zolltarifs) in Spezialtankfahrzeugen;" c) in Nr. 6 erhält Buchstabe k folgende Fassung: „Mineralbrunnen und den unter ausschließlicher Verwendung von Mineralbrunnen am Quellort abgefüllten, süßen Erfrischungsgetränken;" d) in Nr. 6 erhält Buchstabe m folgende Fassung: „Rohholz, auch entrindet oder nur grob zugerichtet, ausgenommen tropische Hölzer (aus Nr. 44.03 des Zolltarifs), Holz vierseitig oder zweiseitig grob zugerichtet, aber nicht weiter bearbeitet, ausgenommen tropische Hölzer (aus Nummer 44.04 des Zolltarifs), Holz, in der Längsrichtung gesägt, gemessert oder rundgeschält, aber nicht weiter bearbeitet, mit einer Decke von mehr als fünf Millimetern, ausgenommen tropische Hölzer (Nummer 44.05 des Zolltarifs), Holzabfällen (aus Nummer 44.01 des Zolltarifs), wenn die maßgebliche Tarifentfernung nicht mehr als 170 km beträgt; bei Beförderungen über 170 km ist bei der Steuerberechnung nur die 50 km übersteigende Tarifentfernung zugrunde zu legen." 2. In § 5 Abs. 2 werden in Buchstabe a die Worte „und auf der jeweiligen Fahrt ausschließlich Güter zu oder von Orten in den bezeichneten Gebieten befördert hat" und in Buchstabe b die Worte „und auf der jeweiligen Fahrt ausschließlich Güter zu oder von diesen Niederlassungen befördert hat" gestrichen. 3. In § 6 erhält Absatz 3 folgende Fassung: „ (3) Begünstigte Gebiete im Sinne des § 5 Abs. 1 Nrn. 2 und 3 sind ferner die nachfolgend genannten Bundesausbaugebiete 1. im Land Schleswig-Holstein die Landkreise Südtondern, Husum, Eiderstedt, Norderdithmarschen, Süderdithmarschen; 2. im Land Niedersachsen die Stadtkreise Cuxhaven und Emden, die Landkreise Wesermünde, Hadeln, Stade, Bremervörde, Rotenburg (Han.), Soltau, Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 10519 Norden, Wittmund, Aurich (Ostfriesland), Leer, Aschendorf-Hümmling, Cloppenburg, Vechta, Bersenbruck, Wittlage, Grfsch. Hoya, Nienburg (Weser) ; 3. im Land Nordrhein-Westfalen die Landkreise Monschau, Schleiden, Büren, Warburg; 4. im Land Hessen die Landkreise Wolfhagen, Ziegenhain, Alsfeld, Büdingen, Gelnhausen, Oberlahnkreis; 5. im Land Rheinland-Pfalz der Stadtkreis Trier, die Landkreise Prüm, Daun, Bitburg, Wittlich, Cochem, Zell (Mosel), Bernkastel, Trier (Land), Kusel, Rockenhausen, Oberwesterwaldkreis; 6. im Saarland der Landkreis St. Wendel; 7. im Land Bayern die Stadtkreise Rothenburg ob d. Tauber, Nördlingen, Neumarkt i. d. Oberpfalz, Bad Reichenhall, Eichstätt, Kitzingen, Neuburg a. d. Donau, die Landkreise Gemünden, Hammelburg, Karlstadt, Marktheidenfeld, Gerolzhofen, Kitzingen, Uffenheim, Rothenburg ob d. Tauber (Land), Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Gunzenhausen, Nördlingen (Land), Ebermannstadt, Eschenbach i. d. Opf., Neumarkt i. d. Opf. (Land), Parsberg, Hilpoltstein, Beilngries, Eichstätt (Land), Riedenburg, Neuburg a. d. Donau (Land), Wertingen, Aichach, Schrobenhausen, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Rottenburg a. d. L., Mallersdorf, Landau a. d. Isar, Eggenfelden, Vilsbiburg, Laufen, Berchtesgaden, Scheinfeld." Bonn, den 13. November 1968 Dr. Müller-Hermann und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 7 Umdruck 528 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Klepsch, Frau Holzmeister und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 2 Nr. 6 wird als Buchstabe „j) Wein und seine Vorprodukte" eingefügt. Bonn, den 13. November 1968 Dr. Klepsch Frau Holzmeister Becker Franzen Anlage 8 Umdruck 521 Änderungsantrag der Abgeordneten Erhard (Bad Schwalbach), Brück (Köln), Dr. Wörner, Josten und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). (1 Der Bundestag wolle beschließen: § 2 Nr. 6 Buchstabe k wird wie folgt gefaßt: „k) Mineralbrunnen und die unter ausschließlicher Verwendung von Mineralbrunnen am Quellort abgefüllten süßen, alkoholfreien Erfrischungsgetränke;". Bonn, den 13. November 1968 Erhard (Bad Schwalbach)Gottesleben Brück (Köln) Dr. Hauser (Sasbach) Dr. Wörner Frau Holzmeister Josten Richarts Dr. Wuermeling Anlage 9 Umdruck 531 Änderungsantrag der Abgeordneten Opitz, Dr. Imle, Ramms zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksache V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 2 Nr. 6 erhält Buchstabe k folgende neue Fassung: „k) Mineralbrunnen, süße alkoholfreie Fruchtgetränke;". Bonn, den 13. November 1968 Opitz Dr. Imle Ramms Anlage 10 Umdruck 526 Änderungsantrag des Abgeordneten Bremer und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: Hinter § 2 Nr. 6 Buchstabe m wird folgender Buchstabe n eingefügt: „n) Waren der Nummer 06.02 des Zolltarifs (Baumschulerzeugnisse) ;". Bonn, den 13. November 1968 Bremer Gewandt Kühn (Hildesheim) Struwe Anlage 11 Umdruck 530 Änderungsantrag des Abgeordneten Dr. h. C. Menne (Frankfurt) und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 2 Nr. 6 wird folgender Buchstabe n angefügt: „n) flüssige Kohlensäure (Kohlendioxyd) und feste Kohlensäure (Trockeneis)." Bonn, den 13. November 1968 Dr. h. c. Menne (Frankfurt) Dr. Imle Wurbs Anlage 12 Umdruck 515 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Funcke, Ramms, Dr. Imle und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 5 wird Absatz 2 gestrichen. Bonn, den 12. November 1968 Frau Funcke Ramms Dr. Imle Dr. Bucher Dr. Emde Geldner Graaff Dr. Haas Opitz Schmidt (Kempten) Dr. Staratzke Wächter Wurbs Anlage 13 Umdruck 522 Änderungsantrag der Abgeordneten Gewandt, Erhard (Bad Schwalbach), Josten und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachter. Entwurfs eines Gesetzes zur Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: § 5 Abs. 2 wird gestrichen. Bonn, den 13. November 1968 Gewandt Erhard (Bad Schwalbach) Josten Bauknecht Brück (Köln) Enk Erpenbeck Dr. Giulini Haase (Kassel) Dr. Hauser (Sasbach) Frau Holzmeister Frau Jacobi (Marl) Meister Müser Porten Dr. Preiß Richarts Rock Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein Dr. Sinn Wendelborn Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 10521 Anlage 14 Umdruck 518 Änderungsantrag des Abgeordneten Jung zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 6 Abs. 3 erhält Nummer 3 folgende neue Fassung: „3. im Land Rheinland-Pfalz die Landkreise Prüm, Daun, Bitburg, Wittlich, Bernkastel, Trier-Land, Saarburg, Birkenfeld, Kusel, Rockenhausen, Zweibrücken, Bad Bergzabern, Pirmasens, Germersheim;". Bonn, den 13. November 1968 Jung Anlage 15 Umdruck 520 Änderungsantrag der Abgeordneten Becker, Leicht, Dr. Marx (Kaiserslautern) und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 6 Abs. 3 erhält Nummer 3 folgende neue Fassung: „3. im Land Rheinland-Pfalz die Landkreise Prüm, Daun, Bitburg, Wittlich, Cochem, Zweibrücken, Kusel, Bergzabern;". Bonn, den 13. November 1968 Becker Draeger Leicht Gottesleben Dr. Marx (Kaiserslautern) Hanz (Dahlen) Dr. Klepsch Anlage 16 Umdruck 519 Änderungsantrag der Abgeordneten Hilbert, Maucher, Bühler und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 6 Abs. 3 erhält Nummer 5 folgende neue Fassung: „5. im Lande Baden-Württemberg die Landkreise Sigmaringen, Stockach, Überlingen, Hochschwarzwald, Waldshut, Lörrach, Wangen, Münsingen, Säckingen;". Bonn, de:,. 13. November 1968 Hilbert Härzschel Maucher Hahn (Bielefeld) Bühler Meister Berberich Dr. Schwörer Burger Dr. Süsterhenn Anlage 17 Umdruck 529 Änderungsantrag der Abgeordneten Wächter, Dr. Imle zur Zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2494, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: In § 6 Abs. 3 erhält Nr. 2 folgende neue Fassung: „2. Im Lande Niedersachsen die Stadtkreise Cuxhaven, Emden und Wilhelmshaven, die Landkreise Hadeln, Wesermünde, Wittmund, Norden, Aurich/Ostfriesland, Leer, Aschendorf-Hümmling, Meppen, Friesland, Wesermarsch;". Bonn, den 13. November 1968 Wächter Dr. Imle Anlage 18 Umdruck 532 Änderungsantrag der Abgeordneten Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Balkenhol, Dr. Sinn, van Delden und Genossen zur zweiten Lesung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (aus Drucksache V/2494, Drucksache V/3421) . Der Bundestag wolle beschließen: In § 6 Abs. 3 wird folgende neue Ziffer 7 eingefügt: „7. im Lande Nordrhein-Westfalen die Landkreise, Schieiden, Monschau, Siegen, Wittgenstein, Brilon, Lippstadt, Warburg, Büren, Ahaus, Olpe, Meschede;". Bonn, den 12. 11. 1968 Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein und Genossen 10522 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 Anlage 19 Umdruck 516 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung des Straßengüterverkehrs (Drucksachen V/2424, V/3421). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 2 Nr. 6 Buchstabe m wird nach den Worten „150 km beträgt" folgender neuer Satz eingefügt: „Der Steuerberechnung wird nur die 150 km übersteigende Tarifentfernung zugrunde gelegt." 2. In § 7 Satz 1 wird nach den Worten „nicht ausweichen kann" das Wort „und" durch das Wort „ oder" ersetzt. Bonn, den 12. November 1968 Ertl und Fraktion Anlage 20 Umdruck 524 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Elbrächter, Dr. Serres, Meister zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den gewerblichen Binnenschiffsverkehr (Drucksachen V/2494, V/3414). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 12 wird der § 30 in der Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt. Bonn, den 13. November 1968 Dr. Elbrächter Dr. Serres Meister Anlage 21 Umdruck 533 Änderungsantrag des Abgeordneten Dr. Mommer und Genossen zum Schriftlichen Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (15. Ausschuß) über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kornmission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rates über die zolltarifliche Behandlung von Waren, die im persönlichen Gepäck von Reisenden eingeführt werden oder in Kleinsendungen an natürliche Personen eingehen (Drucksachen V/3153, V/3403). Der Bundestag wolle beschließen: Der Ausschußantrag — Drucksache V/3403 -- erhält folgende Fassung: „Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, den Vorschlag der Kommission ohne Verzögerung durch Verhandlungen vorläufig für die eigene Zollabfertigung in Kraft zu setzen." Bonn, den 13. November 1968 Dr. Mommer und Genossen Anlage 22 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Schornstein vom 25. Oktober 1968 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Moersch (Drucksache V/3389 Fragen 86 und 87) : Welche Auffassung vertritt die Bundesregierung zu der Gesetzesauslegung einiger Länderministerien, wonach Studenten auch dann keinen Anspruch auf Wohngeld haben, wenn sie ihr gesamtes Studium oder einen erheblichen Teil der Studienzeit außerhalb des Elternwohnortes absolvieren und wenn mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten ist, daß sie nach Abschluß des Studiums wieder an den elterlichen Wohnsitz zurückkehren? Ist die Bundesregierung gegebenenfalls bereit zu einer verbindlichen Gesetzesinterpretation, die die Studenten bei der Wohngeldfrage nicht weiterhin benachteiligt? Das Wohngeldgesetz enthält keine besonderen Versagungsgründe für Studenten. Bei der Anwendung dieses Gesetzes werden die Studenten wie alle anderen Bürger in gleicher Lage behandelt. Auch Studenten können Wohngeld erhalten, wenn sie z. B. verheiratet sind und einen eigenen Hausstand begründet oder als Vollwaisen keine Verbindung zu einem Familienhaushalt haben. Antragberechtigt sind ferner bereits für einen Beruf ausgebildete Weiterstudierende, da regelmäßig ihr Elternhaus nicht mehr Mittelpunkt ihrer Lebensbeziehungen ist und sie ihren Lebensunterhalt jederzeit selbst verdienen können. Wohngeld wird dagegen nicht gewährt für Wohnraum, der von Familienmitgliedern vorübergehend benutzt wird, die nur vorübergehend vom Familienhaushalt abwesend sind (§§ 26, 7 Abs. 2 des Wohngeldgesetzes). Diese Regelung gilt für alle Bürger, nicht nur für Studenten. Familienmitglieder, die nur vorübergehend abwesend sind, rechnen auch weiterhin zu dem Haus, halt, von dem sie sich vorübergehend entfernt haben. Das gilt z. B. für Trennungsentschädigungsempfänger, für Krankenhausinsassen, für Soldaten, die ihre Wehrpflicht erfüllen, und andere. Bei unverheirateten Studenten, die außerhalb des Elternwohnortes wohnen, sind Anhaltspunkte für eine vorübergehende Abwesenheit vom elterlichen Haushalt gegeben, wenn sie in ihrer Lebenshaltung unselbständig sind und das Elternhaus weiterhin Mittelpunkt ihrer Lebensbeziehungen ist. Insbesondere die Tatsache, daß Studenten von ihren Eltern finanziell oder auf andere Weise materiell in erheblichem Umfange unterstützt werden, spricht für ihre Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 10523 Zugehörigkeit zum elterlichen Haushalt auch dann, wenn sie am Hochschulort ein Zimmer gemietet haben. Auf die zeitliche Dauer der Abwesenheit kommt es nicht an. Trotz längerer Zeitdauer kann ein Aufenthalt am Hochschulort als nur vorübergehend angesehen werden. Das ist regelmäßig der Fall, solange eine Berufsausbildung noch nicht abgeschlossen ist und damit auch nicht feststeht, wo der in der Ausbildung Befindliche endgültig seinen Wohnsitz nehmen wird. Da eine akademische Ausbildung je nach der gewählten Fachrichtung gegenwärtig durchschnittlich 10 bis 14 und mehr Semester erfordert, fällt somit auch eine derartige Zeitspanne unter den Begriff „vorübergehend". Für die Entscheidung ist es außerdem unbeachtlich, welche Zukunftspläne der Student hat; maßgebend ist allein der Zustand im Zeitpunkt der Entscheidung über den Wohngeldantrag. Diese Rechtsauffassung wird in mehreren Urteilen der Verwaltungsgerichte und Oberverwaltungsgerichte vertreten. Darauf habe ich auch im Zweiten Wohngeldbericht vom 12. Dezember 1967 (Drucksache V/2399) hingewiesen. Die von den Gerichten vertretene Auffassung deckt sich mit der Ansicht der Bundesregierung und entspricht sowohl dem Wortlaut als auch dem Sinn der einschlägigen Vorschriften des Wohngeldgesetzes. Die zweite Frage kann ich nicht bejahen. Abgesehen davon, daß ich die eben von mir dargestellte Rechtsauffassung nicht als Benachteiligung der Studenten verstehen kann, und daß sie sich mit meiner Auffassung deckt, ist die Bundesregierung aus verfassungsrechtlichen Gründen ganz allgemein gehalten, das Wohngeldgesetz „verbindlich" mit Wirkung für und gegen jedermann gleich anzuwenden. Die Entscheidung, ob ein Gesetz richtig oder unrichtig angewendet wird, ist allein von den Gerichten zu fällen, deren Entscheidungen auch für die Bundesregierung verbindlich sind. Da das Wohngeldgesetz nach Art. 83, 84 GG von den Ländern als eigene Angelegenheit ausgeführt wird und keine Befugnis für die Bundesregierung enthält, für besondere Fälle Einzelweisungen zu erteilen, kann die Bundesregierung allenfalls allgemeine Verwaltungsvorschriften zur Ausführung des Gesetzes erlassen. Solche Verwaltungsvorschriften bedürfen aber der Zustimmung des Bundesrates und binden nur die Behörden; dagegen fehlt ihnen die Allgemeinverbindlichkeit. Anlage 23 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Schornstein vom 25. Oktober 1968 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Picard (Drucksache V/3389 Fragen 88, 89 und 90) : Ist die Bundesregierung in der Lage anzugeben, welcher Prozentsatz der Sozialwohnungen von Mietern bewohnt wird, die über ein höheres Einkommen verfügen, als es den Richtlinien des Sozialwohnungsbaues entspricht? Sieht die Bundesregierung eine Möglichkeit, dafür zu sorgen, daß Sozialwohnungen auf Dauer nur vom Kreise der Berechtigten bewohnt werden? Von welchen Ländern ist bisher die Forderung an die Bundesregierung herangetragen worden, eine gesetzliche Regelung zur Vermeidung der Fehlbelegung von Sozialwohnungen zu erlassen? Der Prozentsatz der Sozialwohnungen, die von Mietern mit inzwischen gestiegenem Einkommen belegt sind, ist nicht bekannt. Statistische Unterlagen liegen nicht vor. Eine Verpflichtung zur Offenbarung des Einkommens, die einer Kontrolle und sogar einer Strafsanktion unterworfen werden müßte, ist im Rahmen statistischer Erhebungen aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht zulässig. Die Schätzungen bewegen sich zwischen 10 und 30%. Praktikable Vorschläge zur Lösung des Fehlbelegungsproblems sind bisher noch nicht gemacht worden. Eine Regelung, daß die Sozialwohnungen auf die Dauer nur von solchen Mietern bewohnt werden, deren Einkommen auch nach dem Wohnungsbezug noch innerhalb der gesetzlichen Grenze bleibt, würde eine regelmäßige Einkommenskontrolle bei sämtlichen Mietern der rd. 3,5 Mio sozialer Mietwohnungen voraussetzen. Die Mieter mit gestiegenem Einkommen müßten dann entweder gesetzlich zur Räumung verpflichtet oder auf eine andere Weise durch Zahlung einer sogenannten Ausgleichsabgabe bzw. besonderer Mietzuschläge dazu veranlaßt werden. Ich darf insoweit auf die schriftliche Antwort meines Hauses auf eine diesbezügliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Lenz in der Fragestunde am 25. September 1968 — Sitzungsprotokoll des Deutschen Bundestages vom 25. September 1968, Seite 1042 (B) — und die Antwort meines Herrn Ministers auf eine diesbezügliche Anfrage des Abgeordneten Baier in der Fragestunde vom 16. Februar 1968 — Anlage 44 zu dem Sitzungsprotokoll des Deutschen Bundestages vom 16. Februar 1968 — Seite 8149 — verweisen. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß anläßlich der dritten Beratung des Gesetzes zur Fortführung des sozialen Wohnungsbaues im Deutschen Bundestag am 8. Mai 1968 als Ergebnis der Ausschußberatungen sowohl seitens des Sprechers der CDU-Fraktion wie auch der SPD-Fraktion erklärt worden ist, daß der Gesetzgeber überfordert wäre, wollte er das Fehlbelegungsproblem durch Erhebung besonderer Mietzuschläge lösen. Es war die übereinstimmende Auffassung, daß man den Weg einer Zinserhöhung der öffentlichen Baudarlehen beschreiten sollte, was dann ja auch im Rahmen des Gesetzes zur Fortführung des sozialen Wohnungsbaues erfolgt ist (vgl. Sitzungsprotokoll des Deutschen Bundestages vom 8. Mai 1968, Seite 9221 (A) und Seite 9224 (C)). Bei dieser Gelegenheit ist auch erklärt worden, daß Zwangsmaßnahmen gegen mehrverdienende Mieter voraussetzen würden, daß genügend Ersatzwohnungen vorhanden sind. Dies ist aber im allgemeinen noch nicht überall und in ausreichendem Maße gegeben. 10524 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 Den einzigen Weg zur Lösung des Fehlbelegungsproblems sehe ich in einem verstärkten Anreiz zu einer freiwilligen Aufgabe der Wohnung durch Förderung der Umschichtung. Leider war den bisherigen Umschichtungsaktionen der Länder nur geringer Erfolg beschieden. Nach der zum 1. 1. 1968 in Kraft getretenen Novelle zum II. WoBauG fördert der Bund die freiwillige Umschichtung dadurch, daß er gemäß den neuen Vorschriften der §§ 88 bis 88 c Annuitätszuschüsse für den Bau solcher steuerbegünstigter Wohnungen gewährt, in die sogenannte Mehrverdiener — ohne Rücksicht auf eine Einkommensgrenze — einziehen, wenn sie gleichzeitig eine öffentlich geförderte Wohnung freimachen. Der Erfolg dieser Maßnahme bleibt abzuwarten. Bisher ist von keinem Lande eine Forderung nach gesetzlicher Regelung des Fehlbelegungsproblems an die Bundesregierung herangetragen worden. Anlage 24 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Schornstein vom 25. Oktober 1968 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Haar (Stuttgart) (Drucksache V/3389, Fragen 91, 92 und 93) : Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß der Grundsatz der Gleichbehandlung aller Bundesbediensteten auch hinsichtlich der Forderung von Familienheimen gelten muß? Wie begründet die Bundesregierung ihre bisherige Haltung, die Förderungssätze der Deutschen Bundesbahn den Bundesrichtlinien nicht anzugleichen? Steht die bisherige Haltung der Bundesregierung nicht im Widerspruch zu ihrer wohnungspolitischen Zielsetzung, im Rahmen der Wohnungsfürsorge des Bundes für seine Bediensteten die Bildung von Einzeleigentum in verstärktem Maße zu fordern? Die Wohnungsfürsorge des Bundes stellt auf Bedienstete ab, die aus einem im Bundeshaushaltsplan ausgebrachten Personaltitel besoldet werden. Bei diesen Bediensteten ist der Grundsatz der Gleichbehandlung auch hinsichtlich der Förderung von Familienheimen gewährleistet. Die Deutsche Bundesbahn hingegen steht als Sondervermögen des Bundes außerhalb der allgemeinen Bundesverwaltung und betreibt im Rahmen ihrer Wirtschaftsführung eine Wohnungsfürsorge nach eigenen Vorschriften. Der Schwerpunkt der Wohnungsfürsorge der Deutschen Bundesbahn liegt dabei aus betrieblichen Gründen auf der Errichtung von betriebsnahen Mietwohnungen. Immerhin wohnt beinahe jeder zweite Bundesbahnbedienstete in einer bundesbahneigenen oder von der Bundesbahn geförderten oder in ihrem Besetzungsrecht stehenden Wohnung. Nicht zu verkennen ist jedoch, daß die Wohnungsfürsorge der Deutschen Bundesbahn hinsichtlich der Eigentumsförderung ungünstiger ist als die allgemeine Wohnungsfürsorge des Bundes. Allerdings weist die Bundesbahn darauf hin, daß die niedrigeren Förderungssätze in der Wohnungsfürsorge der Deutschen Bundesbahn einen gewissen Ausgleich dadurch erfahren, daß Bedienstete mit Einkommen innerhalb der in § 25 des II. WoBauG festgelegten Grenzen im Gegensatz zu den übrigen Bundesbediensteten öffentliche Förderungsmittel ohne Anrechnung auf das Darlehen der Bundesbahn in Anspruch nehmen können; ferner, daß sie die Möglichkeit haben, über die bei der Bundesbahn bestehenden Spar- und Darlehenskassen zinsgünstige Hypotheken zu erhalten; daß schließlich die Bundesbahn daneben zur Schließung etwa auftretender Finanzierungslücken namhafte Gehaltsvorschüsse gewährt, die zinslos gestellt und binnen 5 Jahren zu tilgen sind, und daß sie letzten Endes für nachrangige Finanzierungsmittel zusätzliche Bürgschaften übernimmt. In sehr vielen Fällen komme den Bediensteten der Bundesbahn auch zugute; daß ihre Familien zum Teil schon seit Generationen am Dienstort ansässig sind und Grundeigentum haben, und daß eine beachtliche Zahl gemeinnütziger Wohnungsbaugenossenschaften für Eisenbahner ihnen den Hausbau erleichtert. Dessen ungeachtet bleibt sicherlich eine Disparität zwischen den Vergünstigungen der allgemeinen Wohnungsfürsorge des Bundes und der Wohnungsfürsorge der Bundesbahn bei der Eigenheimförderung bestehen. Die von meinem Hause befürwortete Angleichung der Darlehenssätze für die Familienheimförderung der Deutschen Bundesbahn an die des Bundes konnte indes leider noch nicht erfolgen, weil sich die Deutsche Bundesbahn bisher nicht in der Lage sah, die für Wohnungsfü.rsorgemaßnahmen in ihrem Wirtschaftsplan eingesetzten Mittel von jährlich 35 Mio DM auf den dann benötigten Betrag von mindestens etwa 110 Mio DM, also um das Doppelte des jetzigen Betrages, zu erhöhen. Eine Anhebung der Förderungssätze ohne entsprechende Zuführung zusätzlicher Haushaltsmittel des Bundes ist nach Darlegung der Deutschen Bundesbahn ausgeschlossen. Der Herr Bundesminister der Finanzen hat eine derartige zusätzliche Hilfe aus haushaltsmäßigen Gründen bisher ablehnen müssen. Mein Haus wird sich jedoch ebenso wie der Herr Bundesminister für Verkehr weiterhin um eine Verbesserung der gegenwärtigen Situation bemühen. Anlage 25 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dr. Heinemann vom 13. November 1968 auf die Mündlichen Anfragen der Abgeordneten Frau Dr. Diemer-Nicolaus (Drucksache V/3471 Fragen 33, 34 und 35) : Wieviel Strafverfahren wegen Kindesmißhandlung erfolgten in den letzten Jahren? Wie hoch war das Verhältnis von Verurteilungen und Freisprüchen untereinander? In welcher Weise wurden die Kinder vor weiteren Mißhandlungen geschützt? Ich darf diese Fragen unter Hinweis auf folgende Zahlen beantworten, die ich der Strafverfolgungs- Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 10525 statistik, herausgegeben vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden, entnommen habe: Jahr Abgeurteilte Verurteilte Freispräche Einstellung 1962 313 218 72 23 1963 320 234 70 16 1964 396 284 79 33 1965 347 249 65 33 1966 345. 267 57 21 Im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Familie und Jugend beantworte ich die letzte Frage wie folgt: In Strafverfahren wegen Kindesmißhandlungen sind nach Nr. 36 der Anordnung über Mitteilungen in Strafsachen vom 15. Januar 1958 das zuständige Jugendamt und der Vormundschaftsrichter zu benachrichtigen. Diese können, soweit erforderlich, Beschlüsse über die Entziehung des Sorgerechts nach § 1666 BGB herbeiführen und für die Unterbringung der Kinder bei Pflegeeltern oder in einem Heim sorgen. In welcher Weise der Schutz des Kindes am besten gewährleistet ist, hängt von den Umständen des Einzelfalles ab. Soziale Notstände verschiedener Art wie Einkommensschwäche, unzureichender Wohnraum, berufliche Überlastung der Mütter und Instabilität der Ehen begünstigen den Zerfall der Familieneinheit und damit die Kindesmißhandlung. Als potentielle Opfer sind geistig zurückgebliebene und mit körperlichen Mängeln behaftete Kinder besonders gefährdet. Die jugendfürsorgerischen und sozialen Hilfen müssen daher auf die Behandlung dieser Notstände gerichtet sein. Nicht immer bedarf es einer Trennung des Kindes von der Familie. Oft wird eine beratende Betreuung der Eltern durch eine Erziehungsberatungsstelle oder die Beobachtung des Kindes in einer jugendpsychiatrischen Klinik die Ursachen der Erziehungs- und sonstigen Schwierigkeiten aufdecken und das Verhältnis zwischen Eltern und Kind auch ohne Herausnahme aus dem Elternhaus sanieren können. Die Bundesregierung hat dem Problem der Kindesmißhandlung seit jeher ihre besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im April 1968 hat das Deutsche Jugendinstitut in München eine vom Bundesministerium für Familie und Jugend geförderte Forschungsstudie über „Beobachtungen zum Problem der Kindesmißhandlungen" veröffentlicht. Unter Verwertung von Jugendamtsakten und der Ergebnisse einer Heimumfrage behandelt diese Studie das Problem aus sozialpädagogischer und sozialtherapeutischer Sicht; sie ergänzt hiermit die bisherigen kriminologischen und psychiatrischen Untersuchungen. Das Bundesministerium für Familie und Jugend ist gerne bereit, Ihnen diesen Bericht zugänglich zu machen. Anlage 26 • Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dr. Heinemann vom 13. November 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Bauer (Würzburg) (Drucksache V/3471 Frage 36) : Hält das Bundesjustizministerium die Praxis für vertretbar, daß freiwillig arbeitende Untersuchungshäftlinge insofern schlechter gestellt sind als die von ihrem Recht der Ablehnung einer Tätigkeit Gebrauch Machenden, als die Arbeitswilligen für Haftkosten in Anspruch genommen werden, während die Verweigernden davon ausgespart bleiben? Nach § 12 Abs. 2 der von den Landesjustizverwaltungen bundeseinheitlich vereinbarten Kostenverfügung vom 7. September 1957 werden Kosten der Untersuchungshaft nicht erhoben. Von einer abweichenden Praxis ist mir nichts bekannt. Ich hielte sie nicht für vertretbar. Anlage 27 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dr. Heinemann vom 13. November 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Wagner (Drucksache V/3471 Frage 37) : Welche rechtlichen Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, um die Ausnutzung von echt hilfsbedürftigen und mitleideiwekkenden Personen als Vorspann für rein eigensüchtige Geschaftsinteressen (häufiges Beispiel: Abonnentenwerber) einzudämmen? Die Ausnutzung von hilfsbedürftigen und mitleiderregenden Personen als Vorspann für eigensüchtige Geschäftsinteressen verstößt regelmäßig gegen § des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, wenn der Kunde dadurch insbesondere von der Qualität und dem Preis der angebotenen Ware oder von seinem Bedarf abgelenkt werden und sich aus sachfremden Gründen zum Kauf entschließen soll. In vielen Fällen wird mit dieser Form der Werbung auch eine Irreführung der Verbraucher über die materielle Hilfsbedürftigkeit der Werber und über die Verwendung des Verkaufserlöses verbunden sein, so daß vielfach auch aus diesem Grunde ein Verstoß gegen § 1 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb anzunehmen sein wird. Wer gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstößt, kann von jedem Konkurrenten vor den ordentlichen Gerichten auf Unterlassung der unlauteren Werbung und gegebenenfalls auf Schadensersatz in Anspruch genommen werden. Der Unterlassungsanspruch kann auch von Verbänden zur Förderung gewerblicher Interessen und unter bestimmten Voraussetzungen, die in Fällen gefühlsbetonter Werbung regelmäßig gegeben sein dürften, auch von Verbraucherverbänden geltend gemacht werden. Anlage 28 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Kattenstroth vom 13. November 1968 auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Kurlbaum-Beyer (Drucksache V/3471 Frage 88) : 10526 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. November 1968 Ist die Bundesregierung bereit, dem Deutschen Bundestag einen Gesetzentwurf zuzuleiten, gemäß welchem der § 132 AVAVG so abgeändert wird, daß für die älteren jetzt Arbeitslosen eine Wiedereingliederungsbeihilfe über zwei Jahre hinaus gewährt wird, um ihre Weiterbeschäftigung bis zum Erhalt ihrer Altersrente oder Invalidenrente zu sichern? Eingliederungsbeihilfen sind nach Ansicht der Bundesregierung ein wirksames Mittel, um die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zu sichern. Die gesetzlichen Voraussetzungen für die Gewährung von Eingliederungsbeihilfen hat das Hohe Haus durch das Siebente Änderungsgesetz zum AVAVG vom 10. März 1967 erheblich erweitert. Durch § 132 AVAVG in der Fassung dieses Änderungsgesetzes wurde die Höchstdauer der Leistungsgewährung von 26 Wochen auf 2 Jahre verlängert; die Bemessungsgrenze wurde von 50 auf 60 v. H. des tariflichen oder, soweit eine tarifliche Regelung nicht besteht, des im Berufe ortsüblichen Arbeitsentgelts erhöht. Der jetzige § 132 AVAVG erscheint im Inhalt unverändert als § 57 Abs. 1 im Entwurf eines Arbeitsförderungsgesetzes. Bei der Beratung dieser Vorlage dürfte der Ausschuß für Arbeit des Deutschen Bundestages das Problem wohl ausführlich erörtern und vielleicht auch prüfen, wie nach den inzwischen gewonnenen Erfahrungen die Hilfen zugunsten älterer Arbeitnehmer weiter verbessert werden können. Anlage 29 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Kattenstroth vom 13. November 1968 auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Kurlbaum-Beyer (Drucksache V/3471 Frage 90) : Ist die Bundesregierung bereit, die Genehmigung zu Massenentlassungen nach § 15 Kündigungsschutzgesetz dann zu versagen, wenn von diesen bevorzugt ältere Mitarbeiter betroffen werden? Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Wirksamkeit von Entlassungen, die nach § 15 des Kündigungsschutzgesetzes anzeigepflichtig sind, trifft nach § 18 des Kündigungsschutzgesetzes ein Ausschuß, der sich aus dem Präsidenten des Landesarbeitsamts oder einem von ihm beauftragten Angehörigen des Landesarbeitsamts als Vorsitzendem und je zwei Vertretern der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der öffentlichen Körperschaften zusammensetzt, die von dem Verwaltungsausschuß des Landesarbeitsamts benannt werden. Die Bundesregierung geht davon aus, daß diese Ausschüsse ihre Zustimmung grundlätzlich versagen, wenn der Anteil der Älteren an den zur Entlassung vorgesehenen Arbeitnehmern den Anteil der älteren Arbeitnehmer an der Belegschaft des betreffenden Betriebes übersteigt. Der Bundesregierung ist es bei der bestehenden Rechtslage nicht möglich, in das Genehmigungsverfahren einzugreifen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfram Dorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir begrüßen als Fraktion der Freien Demokratischen Partei in diesem Hause den Antrag auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, so wie er von der SPD-Fraktion gestellt worden ist. Wir gehen davon aus, daß dieses Haus mit uns der Meinung ist, daß im Punkt 3 a des Untersuchungsauftrages nach dem Antrag der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion auch die Problematik enthalten ist, die sich daraus ergeben könnte, daß im Hinblick auf die Ermittlungen, die im Zusammenhang mit dem Tod des Flottillenadmirals Lüdke und in anderen Fällen geführt worden sind, bei denen der Spionageverdacht nicht ausgeschlossen werden kann, die Mängel in der Zusammenarbeit der verschiedenen Staatsschutzbehörden der Bundesrepublik Deutschland geprüft werden müssen, die nach unserer Meinung sichtbar geworden sind. Herr Kollege Hirsch, wir gehen ebenfalls davon aus, daß auch die Verbindung zwischen dem Spionageverdacht gegen Herrn Lüdke und andere und den Vorfällen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Fallex-Übung 1968 festgestellt worden sind, in den Sachzusammenhang Ihres Antrags gehört. Wir verzichten daher darauf, eigene Beweisanträge zu Ihrem Antrag zu stellen.
    Nachdem sich Ihre Fraktion gestern entschlossen hat, ihren Fraktionsvorsitzenden als Mitglied des Vertrauensmännergremiums in diesen Untersuchungsausschuß zu delegieren, wird meine Fraktion ebenfalls als Mitglied dieses Ausschusses unseren Fraktionsvorsitzenden, den Kollegen Mischnick, vorschlagen.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Walter Scheel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Damit kommen wir zu
Punkt 3 der Tagesordnung:
Große Anfrage der Fraktion der FDP
betr. zukünftige Steuerpolitik der Bundesregierung
— Drucksachen V/2208 (neu), V/3255, V/3363 —
Die Große Anfrage ist schriftlich beantwortet worden. Wird das Wort zur Beratung gewünscht? — Das Wort hat Herr Kollege Dr. Starke.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinz Starke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Große Anfrage der Freien Demokraten zur Steuerpolitik ist eine Reihe von Monaten alt, und ihre Bedeutung hat sich im Zuge der wirtschafts- und finanzpolitischen Entwicklung, die wir durchgemacht haben, nicht unerheblich verändert. Insbesondere hat sie eine weit höhere Bedeutung gewonnen in Richtung der Konjunkturpolitik, die jetzt am Platze sein sollte. So ist diese Anfrage heute, jetzt im November 1968, unlösbar . verbunden mit der gesamten Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung, die jetzt nicht etwa vor einer Bewährungsprobe steht, wie man so schön sagt, sondern mitten in der Bewährungsprobe, wie wir Freien Demokraten immer vorausgesagt haben.
    Anlaß zu einer Betrachtung geben die Meldungen der letzten Tage, Meldungen und Gegenmeldungen in Zeitungen und Indiskretionen in den Zeitungen, die sich zu einem Bild ergänzen, bei dem nur eines ungewiß ist: ob die Uneinigkeit zwischen den Koalitionspartnern größer ist als die Sucht, die sich bei den Koalitionspartnern zeigt, sich aus wahltaktischen Gründen voneinander abzusetzen. Es ist hier die Aufgabe der Freien Demokratischen Partei, als Opposition vor einer Entwicklung zu warnen, die nun vor uns liegt.
    Ich möchte zunächst einen Blick auf den Herbst 1966 zurückwerfen, als die CDU und die SPD sich entschlossen, einen anderen Kurs einzuschlagen, als die FDP es sich vorgestellt hatte. Auch wir hätten damals Schulden im Staat gemacht. Auch wir hätten in dieser Wirtschaftssituation Staatsaufträge erteilt. Aber wir hätten zweifelsohne weniger Steuern erhöht und dafür mehr Umstrukturierung im Bundeshaushalt vorgenommen in Richtung der Investitionen und der Entlastung von Konsumtivausgaben. - Wir hätten weniger Schulden gemacht und weniger Staatsaufträge erteilt und hätten dafür mehr mit steuerlichen Anreizen gearbeitet, schon allein deshalb, weil die steuerlichen Anreize eine breitere Streuung in der Wirtschaft finden und dadurch weit wirksamer sind.
    Unterdessen müssen wir uns klar sein — das wird jetzt jedem täglich klarer —, daß die Bundesregierung sich in ihren Prognosen in der Wirtschaftspolitik in fast allen Punkten getäuscht hat. Nehmen Sie nur als Beispiel für alles, daß das Bruttosozialprodukt nicht, wie einmal angenommen worden ist, um 3,5 % realiter zunehmen wird, sondern daß man jetzt in den Schätzungen bei 6,5 % liegt und daß wir wahrscheinlich mit einem realen Wachstum von 7, vielleicht sogar 8 % rechnen können — oder rechnen müssen, wie Sie wollen.
    Auf der anderen Seite kann man es auch so ausdrücken, daß man sagt: die Konjunkturentwicklung ist jenseits aller Voraussagen, die gemacht worden sind, in ihrer eigenen gewaltigen Dynamik im Gange. Ich möchte bemerken, daß der Orientierungswert der Prognosen, die gestellt worden sind, im Zuge dieser Entwicklung natürlich gesunken ist.
    Das Wichtigste ist, daß sich die Bundesregierung bisher in ihren Aussagen — in den offiziellen, nicht in den offiziösen Meldungen, von denen ich sprach — aus wahltaktischen Überlegungen nicht gewillt zeigt, Konsequenzen aus der andersgearteten Entwicklung zu ziehen. So bleibt man z. B. noch bei den sogenannten wachstumsnotwendigen Ausgabesteigerungen der öffentlichen Haushalte für 1969 von 6 %. Warum? Das können wir uns alle sagen: nicht so sehr aus wissenschaftlichen Gründen, son-



    Dr. Starke (Franken)

    dern weil man nur so die koalitionspolitischen und wahltaktisch bedingten Ausgaben leisten kann.

    (Beifall bei der FDP.)

    So bleibt man auch bei einer Verschuldung, die jetzt im Haushaltsentwurf sogar noch höher angesetzt ist, als das im Sommer 1968 der Fall war, als die Konjunkturentwicklung — jedenfalls für manchen — noch nicht so zu übersehen war wie heute.
    Der Haushalt 1969 ist als konjunkturneutral bezeichnet worden. Er läge richtig, wenn er konjunkturgerecht wäre. Das ist er natürlich, wie wir alle wissen, heute nicht mehr.

    (Beifall bei der FDP.)

    Die Schlußfolgerung, die sich daraus ergibt, liegt auf der Hand. Angesichts dieser Weigerung, die Entwicklung zur Kenntnis zu nehmen, hinkt die Bundesregierung, die so sehr stolz auf ihre Prognosen war, hinter der tatsächlichen Entwicklung ständig her. Ja, man möchte sagen, sie ist durch diese Prognosen geradezu behindert, die tatsächliche Entwicklung zu erkennen oder sich mindestens zu ihr zu bekennen.
    Im Frühjahr wurde ein weiteres Konjunkturprogramm gefordert. Im Sommer haben wir Strukturprogramm auf Strukturprogramm neu aufgelegt. Diese Programme überschneiden sich. Sie heben sich zum Teil in ihren Wirkungen gegenseitig auf. Sie überschneiden sich auch noch mit den alten Konjunkturprogrammen aus dem Jahre 1967, die bis 1969 auslaufen. Das Neueste, was wir nun haben, ist ein neues Programm zur Koordinierung der Strukturprogramme. So gibt es jeden Tag etwa Neues, aber nichts, was auf die unterdessen jedem ersichtliche Entwicklung — wirklich in die Zukunft vorausschauend — abgestellt wäre.
    So hinkt die Regierung, so sagte ich, hinter der tatsächlichen Entwicklung her. Im Frühherbst noch wurde verlangt, mehr Kaufkraft in die Bevölkerung hineinzugeben, obwohl jeder weiß, daß in der Bevölkerung eine gewaltige Kaufkraft aufgespeichert ist und daß es mehr psychologisch bedingt ist, wann sie nun endgültig ins Rollen kommt;

    (Abg. Dorn: Sehr richtig!)

    es ist das keine materielle Frage. In diesem Punkt hat die Bundesregierung sich immer getäuscht.
    Nun möchte ich einen weiteren Punkt erwähnen. Wer in dieser Situation jetzt noch nach mehr Kreditfinanzierung ruft, wie es der Bundeswirtschaftsminister tut, und zwar zum Zwecke einer breit gestreuten Vermögensbildung, der hat die Zeichen der Zeit in der wirtschaftlichen Entwicklung nicht erkannt.
    Die Presse spricht unterdessen von einem „Aufschwung ohne Maß". Unzweifelhaft sind die Auftriebskräfte viel stärker gewesen, als die Regierung sie geschätzt hat. Wenn man sich einmal die Lieferfristen ansieht, die heute schon bestehen; wenn man sich die Auftragseingänge ansieht; wenn man sich ansieht, wie der Arbeitsmarkt ausschaut; wenn man weiß, daß ein Drittel der Produktion durch Arbeitskräftemangel behindert ist, daß die Abwerbung insbesondere in den revierfernen Gebieten in vollem Gange ist; wenn man weiter sieht, daß die Wachstumsrate der Effektivlöhne seit der Mitte des Jahres 1968 höher ist als der Produktivitätszuwachs; — dann weiß man, daß wir uns in einem Preisklima befinden, das höchst gefährlich ist für die weitere Entwicklung: sozusagen eine Tendenzwende, die bei den Preisen festzustellen ist. So wird denn auch schon offen, wie es vor kurzem geschah, von amtlicher Seite mit leichter Hand von 2 % Geldentwertung im Jahre 1969 gesprochen.
    Schauen wir zurück. Wie war es denn 1966 im November? Damals hat die Bundesregierung, die jetzt noch amtiert, etwas übernommen, sie hat nämlich u. a. eine ausgeglichene Zahlungsbilanz übernommen, sie hat einen entlasteten Arbeitsmarkt übernommen, und sie hat eine Stabilität in der Lohn-und Preisgestaltung übernommen. Das wollen wir doch nicht vergessen! Wir müssen heute fragen: Wie hat die Bundesregierung mit diesem Pfund, das ihr da überantwortet wurde, gewuchert?

    (Sehr richtig! bei der FDP.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, diese Frage wird täglich dringender. Hier geht es nicht darum, eine Konjunktur abzuwürgen, hier geht es doch lediglich darum, rechtzeitig einen nunmehr für alle ersichtlichen allzu steilen Anstieg der Konjunktur so abzuplätten, daß wir nicht allzu zeitig wieder in eine Rezession hineingeraten, daß wir vielmehr die Arbeitsplätze auf längere Sicht erhalten.

    (Beifall bei der FDP.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es wäre uns erwünscht gewesen — es war damals nicht durchzusetzen, weil die Bundesregierung auf einem allzu hohen Roß saß, wie das wohl immer am Anfang der Fall ist —, man hätte damals die Bevölkerung aufgeklärt — nicht in dem Sinne, daß man auf die FDP schimpfte, die angeblich an allem schuld war —, sondern daß die Maßnahmen, die die jetzige Bundesregierung durchführte, auf eine allgemeine Übersteigerung unserer volkswirtschaftlichen Möglichkeiten zurückzuführen waren. Es wäre uns lieber gewesen, wenn man gesagt hätte, daß diese Belastung breitester Schichten, die zusätzlich zu der Geldentwertung der letzten Jahre hinzutrat, eine Folge der vorhergehenden Jahre mit überproportionalen Einkommenssteigerungen, mit überproportionalen Staatsausgaben, überproportionalen Kostensteigerungen in der Wirtschaft und mit entsprechenden überproportionalen Preissteigerungen — sprich: Geldentwertung — war. Wir hätten gern gesehen, daß die Bundesregierung — ich habe die Frage damals gestellt — der Bevölkerung auch die Frage beantwortet hätte, ob die Politik der Bundesregierung nur auf die Abwälzung der entstandenen Belastungen ausgerichtet war oder tatsächlich auch darauf, solche Lasten und die damit verbundenen Gefahren sowie die begleitende Geldentwertung in Zukunft zu verhindern. Wir hätten als Freie Demokraten immer sagen müssen, daß diese zweite Frage von der Bundesregierung nicht positiv beantwortet werden konnte, denn dafür hatte sie nicht genügend getan.



    Dr. Starke (Franken)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir möchten ausdrücklich betonen, daß wir 1967 — und das ist auch heute noch so — mit dem Bundesfinanzminister nicht immer übereingestimmt haben. Das haben wir auch zum Ausdruck gebracht. Wir möchten aber ausdrücklich erklären, daß wir mit ihm zusammen bedauern, daß er viele gute Absichten, die er gehabt und auch erklärt hat — sowohl im Jahre 1967 wie auch gerade wieder in diesen Tagen — und die wir für richtig halten, in dieser Regierung und in dieser Koalition nicht hat durchsetzen können.

    (Beifall bei der FDP.)

    Wo ist nun der Stolz der wissenschaftlich aufgeklärten Wirtschaftspolitik? Wenn man sich einmal die letzten Tage ansieht und dann in unserer Situation, die ich hier umrissen habe, feststellen muß, daß öffentlich darüber gestritten wird — nachdem wir gerade ein so vollkommenes Konjunkturgesetz geschaffen haben —, ob eine Konjunkturausgleichsrücklage geschaffen werden soll, muß man sagen: da liegen die praktischen Schwierigkeiten, die wir Freien Demokraten immer im Auge gehabt haben. Es kommt nicht nur auf die Vollkommenheit der Gesetze an. Wir wollen das doch für die Zukunft feststellen.
    Wo bleibt nun die stolz-bewußte Wirtschaftspolitik, wenn man die Vorgänge um den Zinsfuß betrachtet? Wir alle wissen, daß der Zinsfuß von 6 % eine wünschenswerte Sache ist, schon wegen des im Augenblick so bedeutsamen Kapitalexports. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn eine Bundesregierung eine Politik betreibt, die in vielen Punkten wegen der mangelnden Berücksichtigung der neuen Ereignisse nicht einem Zinstrend zu 6 % entspricht, wenn sich Zinssteigerungstendenzen hebemerkbar zu machen beginnen und eine Bundesregierung dann nichts anderes zu tun weiß, als mit der Aufwertung zu drohen, wie das jetzt passiert ist, dann müssen wir sagen, daß das eine schlechte Politik ist, die den augenblicklichen Belangen nicht dient und nicht dienen kann.

    (Beifall bei der FDP.)

    Wir müssen uns darüber klar sein — das ist ein Problem, das uns in den kommenden Wochen und Monaten immer mehr beschäftigen wird, daß die gewaltigen Ansprüche der öffentlichen Hand an den Kapitalmarkt und den damit unlösbar verbundenen Geldmarkt wie eine drohende Wolke über dem Geld- und Kapitalmarkt hängen und daß das auf den Zins mit Einfluß hat. Ich muß ein zweites sagen. Ich habe mich schon einmal dazu geäußert. Der Bundessparbrief mit einer Ausstattung, die befürchten läßt, daß ein großer Umtausch von Obligationen im Besitz von Staatsbürgern in den günstigeren Bundessparbrief stattfindet, schafft kein zusätzliches Kapital, aber er drückt den Zinstrend nach oben, und er leitet Geld in die Kasse des Bundes mit Mitteln, die wir nicht für richtig und im Augenblick auch gar nicht für konjunkturgerecht halten; auch das müssen wir hier feststellen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das ist wie mit den Steuererhöhungen. Auch diese Steuererhöhungen wurden so weitgehend allein in die Kasse des Bundes geleitet, daß alle anderen Belange, insbesondere die der Gemeinden, zu kurz kamen und wir heute vor einer Schwierigkeit in der Gemeindefinanzreform stehen, die Sie alle kennen und die ich im einzelnen nicht zu erwähnen brauche.
    Wenn man an diese stolze Wirtschaftspolitik denkt, dann müssen wir uns auch einmal vor Augen halten, daß in den letzten Wochen wiederholt gegen Kapitalexport gesprochen wurde und daß dann wieder für den Kapitalexport gesprochen wurde. Als Neuestes haben wir zu verzeichnen, daß jetzt von einer Variierung der Umsatzausgleichssteuersätze gesprochen wird — das war der Herr Bundeswirtschaftsminister — ohne Rücksicht darauf, daß wir unterdessen die Mehrwertsteuer mit einem Nachholeffekt haben, und ohne zu sagen, ob damit etwa auch das gemeint ist, was man früher Exportrückvergütung nannte. Das gehörte zu einer solchen Aussage, wenn man wirklich etwas damit anfangen können soll.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich erinnere hier nur daran, daß wir mit — nun muß man es wirklich einmal sagen — pseudowissenschaftlichen Argumenten gesagt bekommen haben, daß die sogenannte Lohnfortzahlung konjunkturpolitisch jetzt das Richtige sei, sozusagen, wie es bezeichnet wurde, nach Maß geschneidert für diese Situation. Die Lohnfortzahlung, die wir erstens haben und die zweitens, wie Sie alle wissen, dem Arbeitnehmer materiell nichts bringt — —

    (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal] : Was hat das alles mit der Großen Anfrage zu tun? Es wäre interessant, wenn Sie darauf langsam einmal zurückkämen!)

    — Das kommt sehr wohl. Das ist der Rahmen, in dem das steht, Herr Schmidt.
    Hier fragen wir uns: Wo beginnt die Wahltaktik, und wo hört die aufgeklärte Wissenschaft auf?
    Es ist wahrscheinlich, daß, wenn sich die Kostenbelastungen aller Art über Steuern, Sozialversicherungsbeiträge usw. in der Wirtschaft ausgewirkt haben, bei den dann zu erwartenden Preissteigerungen auch die Drohung der Aufwertung ausgesprochen wird. Drohungen statt guter und richtiger Politik sind nun das Motto dieser Wirtschaftspolitik. Was gut war, ist ein Erfolg der Bundesregierung, was schlecht war, ist Schuld der Wirtschaft. Das hören wir gar nicht gern.

    (Beifall bei der FDP.)

    Ich glaube, daß man auch die außenwirtschaftliche Situation nicht als Entschuldigung für ein Nichtstun heranziehen kann. Wir müssen es uns schwerer machen, wir müssen in dieser Situation viele Wege beschreiten, Herr Kollege Schmidt, u. a. eben den der Steuerpolitik. Der Haushalt, der nicht konjunkturgerecht ist, vergrößert unsere Schwierigkeiten, ebenso, meine sehr verehrten Damen und Herren, das Rufen nach mehr Kreditfinanzierung der öffentlichen Ausgaben im jetzigen Augenblick. Wir müs-



    Dr. Starke (Franken)

    sen uns auch klar sein, daß die Notenbank nicht untätig bleiben darf, daß auch in unserer Situation — das wäre ein Sonderkapitel — die Kreditpolitik nicht ganz aufzuhören braucht zu arbeiten.
    Wir sollten uns die Einstellung der Bundesregierung zur Staatsverschuldung einmal generell vor Augen führen. Wir können sie so, wie sie ausgesprochen wird, nicht billigen. Auch wenn 1967, wie ich bereits sagte, Schulden in einem gewissen Umfang richtig waren, so ist jetzt an die Rückzahlung von Schulden zu denken. Die außenwirtschaftliche Situation — das ist ein wichtiger Punkt — verschleiert heute schon, daß die unkonsolidierten Bundesschulden einer schlagkräftigen Konjunkturpolitik entgegenstehen.
    Andere Staaten sind uns in dieser Staatsverschuldung vorausgegangen, ohne dabei glücklicher zu werden. Sie alle haben dabei ihr Geld entwertet, und sie sind allesamt in einer wirksamen Konjunkturpolitik behindert. Vergessen wir nicht, in der Finanzpolitik ist — anders als sonst — der Anfang leicht und stets das Ende schwierig.
    Selbstverständlich dürfen in dieser Situation auch die psychologischen Gesetze nicht ganz außer acht gelassen werden. Ich sprach von den Drohungen. Ich spreche auch von den halben Dementis. Ich habe einmal nach deutlicheren Dementis gerufen, als wieder eine Spekulationskrise war. Dazu gehört auch der so streng und so stetig angestrebte Wechsel der Pferde in der Bundesbank. Man sollte sich überlegen, ob man Herrn Blessing einmal fragen sollte — sein Vertrag läuft noch ein Jahr weiter —, ob er noch bleiben will. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, in einer solchen Situation bewährte Kräfte auszuwechseln.
    Insgesamt müssen wir nach einem solchen Überblick feststellen, daß die Bundesregierung infolge tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten zwischen den Koalitionspartnern es mehr und mehr an der Geschlossenheit, an der Überzeugungskraft und der Durchschlagskraft fehlen läßt, die notwendig wären, um Vertrauen zu erzeugen, einen klaren Kurs zu steuern und Aufwertungsgerüchte im Keim zu ersticken.
    Fest steht jedenfalls, daß eine Aufwertung nach unserer Auffassung auch heute falsch wäre. Es wäre ein Kurieren an den Symptomen. Es wäre keine Hilfe, wie wir wissen, für die Zahlungsbilanzen anderer Länder und kein Ersatz für innere Disziplin bei uns. Es wäre, wie wir seit 1961 wissen, kaum ein positives Element zu finden. Wohl aber würden wir ausscheren aus der Front derjenigen, die gegen den Trend der Währungsentwertung in der Welt ankämpfen. Bald würden wir vor dem gleichen Problem wieder stehen. Bei zuwenig würde die Spekulation weitergehen, bei zuviel oder gar bei einem Verfehlen des Ziels würden wir wirtschaftliche Schwächen erleiden.
    Ich möchte Ihnen an einem Beispiel, das mir vorliegt und das errechnet worden ist, sagen, daß ein Betrieb, der lohnintensiv ist — es ist ein relativ großer Betrieb —, die Lohnfortzahlung, wie sie vorgeschlagen worden ist, mit 7 % der Lohnsumme berechnet, mit einem Tarifverhandlungsergebnis

    (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal] : Zur Geschäftsordnung!)

    — ich will den Satz gerne fertig sagen — von 8 % Lohnerhöhung rechnet. Und dann stellen Sie sich vor, wir kämen noch zu einem Aufwertungssatz von 5 oder 6 %, dann ständen wir vor einer Belastung von 20 %.