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    Deutscher Bundestag 134. Sitzung Bonn, den 15. November 1967 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Enseling 6789 A Überweisung einer Vorlage an den Finanzausschuß 6789 A Wahl des Abg. Brück (Holz) als stellvertretendes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates 6789 B Abänderung eines Überweisungsbeschlusses 6789 B Amtliche Mitteilungen 6789 B Fragestunde (Drucksache V/2268) Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Errichtung eines Nationalparks im Bayerischen Wald Höcherl, Bundesminister . . . . . 6790 C Dr. Schwörer (CDU/CSU) . . . . . 6790 C Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 6790 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Verringerung der Zahl der Disziplinarsenate Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6791 B Fragen des Abg. Horstmeier: Technisches Hilfswerk Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6791 C Horstmeier (CDU/CSU) 6792 A Fragen des Abg. Dr. Hudak: Schwierigkeiten von Deutschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit bei Einbürgerungsanträgen . . . . . . . 6792 B Fragen der Abg. Frau Meermann: Zahl der in den Ministerien und in der Bundestagsverwaltung als Beamte, Angestellte oder Arbeiter tätigen Boten, Pförtner und Vervielfältiger — Unterschiedliche Entlohnung Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6792 B Frau Meermann (SPD) 6792 D Westphal (SPD) . 6793 C Fragen des Abg. Biechele: Abkommen über den kleinen Grenzverkehr mit der Schweiz Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . 6793 D Biechele (CDU/CSU) 6793 D II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 Fragen des Abg. Dichgans: Errichtung und Finanzierung eines großeren Distriktes Bundeshauptstadt Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6794 A Dichgans (CDU/CSU) 6794 D Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . 6794 D Dorn (FDP) 6795 A Hübner (SPD) 6795 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 6795 C Dr. Hofmann (Mainz) (CDU/CSU) . 6796 A Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Derzeitige Lagerungskapazität für Treibstoff zur Gewährleistung des Notstandsprogramms Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6796 A Frage des Abg. Ollesch: Vorkehrungen zum Schutz der Zivilbevölkerung an bestehenden Anlagen und Einrichtungen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6796 B Frage des Abg. Ollesch: Gesamtkonzeption auf dem Gebiet der zivilen Verteidigung Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6796 C Ollesch (FDP) . . . . . . . . 6796 D Frage des Abg. Dr. Bucher: Konzentration und Meinungsfreiheit im deutschen Pressewesen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6797 B Dr. Bucher (FDP) . . . . . . . . 6797 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 6797 C Frage des Abg. Kubitza: Gesamtfinanzierung der Olympischen Spiele 1972 in München Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6797 D Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 6798 A Frage des Abg. Schwabe: Einwurfschlitze der Postbriefkästen Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 6798 B Schwabe (SPD) . . . . . . . . . 6798 C Frage des Abg. Peiter: Postreisedienst Dr. Dollinger, Bundesminister . . 6798 D Dröscher (SPD) 6799 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 6799 B Josten (CDU/CSU) 6799 D Schwabe (SPD) 6799 D Frage des Abg. Graaff: Ergebnisse und Erfahrungen des ersten Lehrgangs zur Ausbildung von deutschen Beamten iur internationale Aufgaben Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6800 A Frage 'des Abg. Porsch: Reform des Rechts der Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen Dr. Schornstein, Staatssekretär . . . 6800 B Frage des Abg. Ertl: Fortsetzung des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes von Hassel, Bundesminister . . . . 6800 D Frage des Abg. Jung: Ausbauplan zur Förderung der Wissenschafts- und Bildungspolitik Dr. Stoltenberg, Bundesminister . 6801 B Jung (FDP) 6801 C Frage des Abg. Jung: Förderung der wissenschaftlichen Forschung nach Art. 74 Nr. 13 GG Dr. Stoltenberg, Bundesminister . 6801 D Jung (FDP) 6801 D Frau Freyh (SPD) 6802 A Frage des Abg. Peiter: Tiefflüge von Düsenflugzeugen über deutschen Heilbädern Frau Strobel, Bundesminister . . 6802 C Peiter (SPD) 6802 C Fellermaier (SPD) 6802 D Frage des Abg. Ollesch: Stand und Entwicklung der Luftverunreinigung Frau Strobel, Bundesminister . . 6803 A Ollesch (FDP) 6803 B Jacobi (Köln) (SPD) 6803 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 III Frage des Abg. Reichmann: Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Verkehr mit Kosmetika und einer Verordnung gem. § 5 Nr. 1 des Lebensmittelgesetzes Frau Strobel, Bundesminister . . . 6804 A Reichmann (FDP) . . . . . . . . 6804 B Große Anfrage der Fraktion der FDP betr. die Lage der Landwirtschaft (Drucksache V/2099) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. EWG-Marktordnung für Milch und Milchprodukte (Drucksache V/2133), mit Antrag betr. Erzeugerrichtpreis für Milch (FDP) (Drucksache V/1967), mit Antrag betr. Getreidepreisausgleich (FDP) (Drucksache V/1968), mit Antrag betr. Gemeinsame Marktordnung für Milch und Milcherzeugnisse (Abg. Wächter, Dr. Effertz, Logemann, Ertl, Sander, Reichmann u. Gen. und Fraktion der FDP) (Drucksache V/2100 [neu]), mit Antrag betr. EWG-Marktordnung für Rohtabak (Abg. Reichmann, Dr. Rutschke, Jung, Mauk, Schultz [Gau-Bischofsheim], Freiherr von Gemmingen und Fraktion der FDP) (Drucksache V/2175) und mit Antrag betr. Erhöhung der Brennrechte bei Kartoffeln (FDP) (Drucksache V/2193) Logemann (FDP) 6805 B Welslau (SPD) 6811 B Höcherl, Bundesminister . 6813 C, 6862 B Dr. h. c. Kiesinger, Bundeskanzler . 6826 A Bauknecht (CDU/CSU) 6827 D Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6831 B Ertl (FDP) 6838 C Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 6847 C Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 6852 A Dr. Mommer (Vizepräsident) . . 6853 B Wächter (FDP) 6853 B Dr. Ritz (CDU/CSU) 6857 A Ehnes (CDU/CSU) 6858 B Reichmann (FDP) 6859 C Sander (FDP) 6860 C Antrag der Fraktion der FDP betr. Richtlinien für die Exportkreditversicherung des Bundes (Drucksache V/1981) . . . . 6868 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Berlinhilfegesetzes (Drucksache V/2237) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/2267, zu V/2267) — Zweite und dritte Beratung — 6868 D Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Soldatengesetzes (Drucksache V/1713); Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/2214) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 6869 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Achtes Änderungsgesetz zum AVAVG) (SPD) (Drucksache V/2246) — Erste Beratung — . . . 6869 B Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1967, hier: Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Umdruck 260, Drucksache V/2201) in Verbindung mit Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Entschließungsantrag der Abg. Dichgans, Bading, Exner, Dr. Rinsche u. Gen. zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1967, hier: Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Umdruck 265, Drucksache V/2202) Jung (FDP) 6869 C Ernesti (CDU/CSU) 6870 C Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 6871 D Dr. Mommer, Vizepräsident . . . 6872 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Achte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksachen V/2129, V/2273) 6872 C Neunzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksache V/2269) 6872 D Nächste Sitzung 6872 D Anlagen 6873 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 6789 134. Sitzung Bonn, den 15. November 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 14.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Bading * 17. 11. Blachstein 17. 11. Dr. Brenck 17. 11. Deringer 15. 11. Frau Dr. Elsner 18. 11. Gibbert 16. 12. Dr. Giulini 17. 11. Gscheidle 15. 11. Hanz (Dahlen) 18. 11. Frau Herklotz ** 17. 11. Hösl 28. 11. Hussong 17. 11. Kriedemann * 17. 11. Dr. Kübler 17. 11. Kunze 30. 11. Lemmrich 17. 11. Lenz (Brühl) 31. 12. Lotze 17. 11. Lücker (München) * 17. 11. Merten 30. 11. Michels 15. 11. Paul 31. 12. Porsch 15. 11. Ruf 17. 11. Dr. Rutschke * 15. 11. Scheel 15. 11. Dr. Schulz (Berlin) 30. 11. Dr. Starke (Franken) 17. 11. Steinhoff 31. 12. Stücklen 18. 11. Dr. Süsterhenn 17. 11. b) Urlaubsanträge Berlin 9. 12. Dr. Frede 31. 12. Schmidt (Hamburg) 9. 12. Schmidt (Würgendorf) 9. 12. Anlage 2 Umdruck 300 Antrag der Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der FDP betr. die Lage der Landwirtschaft - Drucksache V/2099 -. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. die Verpflichtungen aus dem Landwirtschaftsgesetz und aus dem EWG-Anpassungsgesetz, insbesondere aus den §§ 1 und 4 voll zu erfüllen und somit auf Artikel 11 des Entwurfs eines Finanzänderungsgesetzes zu verzichten, * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht 2. eine Erklärung abzugeben, wonach der rationell bewirtschaftete Familienbetrieb auch künftig Leitbild der Agrarpolitik bleibt und nicht an Betriebsgrößen oder Viehbesatzzahlen, sondern am Familieneinkommen des Betriebes ausgerichtet wird, 3. bei den zukünftigen Verhandlungen in der EWG wegen nichterfolgter Zusagen folgende landwirtschaftliche Erzeugerpreise nachdrücklich zu vertreten : 475 DM je t Weizen 450 DM je t Futtergetreide 280 DM je dz Rinder (Orientierungspreis mit Interventionspflicht) -,39 DM je 1 Milch ab Hof Bonn, den 15. November 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Stooß (CDU/CSU) zu Punkt 2 f der Tagesordnung. Wenn im Rahmen dieser agrarpolitischen Aussprache auch der Antrag der Fraktion der FDP-Drucksache 2175 - zur Diskussion steht, so kann es sich nicht darum handeln, daß die ganze Problematik des vielschichtigen Tabakproblems besprochen wird. Das ist übrigens auch in dem Antrag nicht vorgesehen. Vielmehr haben die Antragsteller das Anliegen der verschiedenen Tabakorganisationen aufgenommen. Die Bundesregierung möge nämlich darauf hinwirken, daß während des Übergangs und bis zum Inkrafttreten einer gemeinsamen EWG-Marktordnung für Rohtabak die nationalen Steuerpräferenzen beibehalten werden, bis die Altvorräte von diesen Tabaken (Schneidegut) in Landwirtschaft, Handel und Industrie aufgebraucht sind. Zum anderen sollen danach die Förderungsbeiträge an die Landwirtschaft für Tabak weiterlaufen, bis die EWG-Marktordnung mit ihren Regelungen in Kraft gesetzt ist. Um dies zu erreichen, sind geeignete Übergangsbestimmungen zu erlassen. Wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, sieht unsere tabakbauende Landwirtschaft zuversichtlich einer EWG-Tabakmarktordnung entgegen. Ja, sie wünscht sogar eine solche und fordert sie geradezu. Der Vorschlag der Kommission sichert jedenfalls den Absatz und garantiert einen kostendeckenden Preis, was heute in der Bundesrepublik nicht gegeben ist. Ich weiß, daß die Bundesregierung erhebliche Einwendungen gegen den Vorschlag der Kommission erhebt. Es wird auch noch einiges zu bereinigen sein. In diesem Paket einer EWG-Tabakordnung wird die Harmonisierung der Tabaksteuer das schwierigste Problem sein. Es geht dabei für die 6874 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 Bundesrepublik um erhebliche Summen. Allein diese Tatsache wird dazu führen, daß die EWG-Marktordnung nicht wie vorgesehen im Jahre 1968 in Kraft treten kann, sondern wohl zu einem späteren Zeitpunkt, jedoch spätestens zum 1. Januar 1970. Eines muß gesagt werden: so wie die Dinge bei uns zur Zeit liegen, sind sie nicht länger haltbar. Selbst wenn man die Steuerpräferenz noch anerkennen will, so ist das Fördersystem und Förderverfahren geradezu unmöglich geworden. Dieses Fördersystem darf auch nicht in die EWG-Marktordnung eingehen. Dann wollen wir lieber die vorgesehene Käufer-Prämie der EWG-Marktordnung, die der Käufer bekommt, der den kostendeckenden Preis bezahlt. Unsere Förderbeträge müssen erst hart erstritten werden, und dann haben wir die Auswirkungen: die Käufer setzen sie erfahrungsgemäß am Preis ab. Dennoch müssen wir dies nach Lage der Dinge hinnehmen; denn wir können auf die Förderbeträge nicht verzichten. In diesem Zusammenhang muß gesagt werden, daß die der Landwirtschaft zugesagten Förderbeträge für 1966 doch baldigst zur Auszahlung gelangen sollten. Für die Förderbeträge 1967 muß bald Klarheit geschaffen werden; denn die Unruhe in der tabakbauenden Landwirtschaft ist groß, vor allem deshalb, weil die diesjährige Markt- und Preissituation für Rohtabake seit der Währungsreform noch nie so schlecht war. Der laufende Zollabbau dürfte sich wohl auch noch preismindernd auswirken. Dieser mag der Industrie gewisse Vorteile bringen, der Bund hat jedenfalls große Zolleinnahmeverluste und die Bauern einen geringeren Preis. Auch deshalb ist es unser Bestreben, möglichst rasch einer vernünftigen EWG-Marktordnung zuzusteuern. Wir müssen auf alle Fälle in der Bundesrepublik den Tabakbau erhalten. Wenn auch unser Anbau nur 10 % des EWG-Anbaus ausmacht, so sind doch etwa 10 170 Landwirte daran beteiligt. Diese Sonderkultur auf den leichten Böden in der südwestdeutschen Ecke der Bundesrepublik hat eine große Bedeutung. Ausweichmöglichkeiten auf andere Kulturen, wie es hin und wieder schon empfohlen wurde, gibt es nicht. Unsere bäuerlichen und kleinbäuerlichen Betriebe sind auf diese Kulturart angewiesen. Es ist noch zu berücksichtigen, daß in diesen unseren Tabakanbaugebieten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit die besten Tabakqualitäten im EWG-Raum erzeugt werden. Ich möchte abschließend folgendes sagen. Wir wollen und wir müssen jede nationale Produktion, in diesem Falle eine agrarische, bis zum letzten verteidigen und zu erhalten bemüht sein. Bei Erhaltung des Tabakanbaus geht es nicht nur um ein landwirtschaftliches Problem, sondern auch um ein allgemein volkswirtschaftliches und nicht zuletzt auch um ein wichtiges finanzpolitisches Problem. Anlage 4 Schriftliche Begründung des Abgeordneten Dr. Staratzke (FDP) zu Punkt 3 der Tagesordnung. Meine Fraktion hat diesen Antrag eingebracht, um die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit unserer Wirtschaft auf den internationalen Märkten zu erhalten und zu verbessern. Es kommt hinzu, daß in dem Zeitpunkt, als der Antrag eingebracht wurde, große Teile der Industriekapazitäten durch das schlechte Inlandsgeschäft nicht voll genutzt werden konnten. Viele Firmen mußten in verstärktem Maße in den Export ausweichen — häufig mit Verlustpreisen —, um die vorhandenen Kapazitäten wenigstens in einem gewissen Umfange weiternutzen zu können und um vor allem die Arbeitsplätze zu erhalten. Diese Situation hat sich auch heute noch nicht wesentlich geändert. Es geht uns mit diesem Antrage darum, durch eine Verbesserung der Exportkreditversicherung die Stellung unserer exportierenden Wirtschaft in der Welt langfristig gesehen sicherzustellen und bestehende Wettbewerbsnachteile zu beseitigen. Dabei ist hier nur an eine Verbesserung der sogenannten Selbstbehaltssätze gedacht, nicht jedoch an eine Änderung des Exportkreditversicherungssystems als Ganzen. Dadurch soll der Abstand der Sätze unseres Systems von dem der wichtigsten anderen Außenhandelsnationen beseitigt oder doch zumindest vermindert werden. Augenblicklich ist es so, daß bei der Inanspruchnahme von Garantien für Exportforderungen an private Schuldner oder der Inanspruchnahme von Bürgschaften für Exportforderungen gegen öffentliche Schuldner die Mandantare des Bundes, also die Hermes-Kreditversicherungs AG. bzw. die Deutsche Revisions- und Treuhand AG, Selbstbeteiligungssätze des Exporteurs verlangen. Diese Sätze betragen 20 % für das sogenannte wirtschaftliche Risiko einschließlich des Nichtzahlungs-Risikos bei öffentlichen Auftraggebern. Für das sogenannte Konvertierungs- und Transfer-Risiko sowie das Risiko eines Moratoriums oder Zahlungsverbots beträgt der Selbstbehalt 15 %, bei allen übrigen politischen Risiken 10%. Diese Sätze sind nach unserer Auffassung aus einer Vielzahl von Gründen zu hoch. Die Wirtschaft hat dies in den vergangenen Jahren mehrfach vorgetragen und im Bundeswirtschaftsministerium wiederholt eine Bestätigung ihrer Auffassung erfahren. Deshalb geht unser Antrag dahin, die Sätze auf 15 % für das wirtschaftliche und 10 % generell für das politische Risiko zu senken. Die Exportkreditversicherung ist die Basis der gesamten Finanzierung des Exportgeschäftes. Erfolgt nämlich eine Finanzierung des Exportkredites aus eigenen Mitteln des Exporteurs, so tritt zwar für ihn insoweit keine Verschuldung ein, aber eine Verringerung der flüssigen Mittel. Die Exportkreditversicherung steht also in unmittelbarem Zusammenhang mit der Liquidität und hat große Auswirkungen. Hinzu kommt, daß unsere Exportkreditversicherungs-Institutionen eine Refinanzierung nur für den gedeckten Teil der Exportforderung gewähren. Es wird deshalb auch von keiner Seite bestritten, daß die Exportkreditversicherung und mit ihr die Refinanzierungsmöglichkeit, sei es über das Bankenkonsortium der Ausfuhrkreditgesellschaft, sei es über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, unum- Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 6875 Bänglich, ja Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit im Exportgeschäft ist. In der ganzen Welt wird dies praktiziert, allerdings mit unterschiedlichen Methoden und Konditionen. Aber — und das ist unser Anliegen — die Selbstbehaltsquoten des Exporteurs sind zu hoch. Sie sollen in einem gewissen Umfange erhalten bleiben; denn in einem bestimmten Ausmaß soll der exportierende Unternehmer am Risiko teilhaben. Es kommt nämlich in einer Vielzahl von Fällen vor, daß eine Kumulation der einzelnen Risiken eintritt. Dann kann der Exporteur vor einem schwierigen Liquiditätsproblem stehen. Bedingt ist dies vor allem dadurch, daß die Selbstbehaltsquoten, um die es uns hier geht, nicht durch das Refinanzierungssystem abgedeckt werden können, sondern frei finanziert werden müssen, also mit sehr viel höheren Kosten. Die zu hohen Selbstbehaltssätze wirken letztlich sehr belastend, weil die konkurrierenden ausländischen Exporteure, auf die unsere Wirtschaft im Welthandel trifft, durch ihre Regierungen sehr viel günstigere Exportkreditversicherungs-Konditionen eingeräumt bekommen. Die Bundesregierung anerkennt dies übrigens, und auch in der EWG-Kommission herrscht hierüber kein Zweifel. So decken z. B. die Exportkreditversicherungs-Institutionen in Großbritannien und Frankreich ebenso wie die EximBank in USA das politische Risiko teilweise voll ab, gewähren bei den wirtschaftlichen Risiken weitaus niedrigere Sätze und verlangen vor allem sehr viel niedrigere Zinssätze als unser System; auch räumen sie besonders günstige Finanzierungsmöglichkeiten ein. In England werden z. B. alle Exportforderungen mit 5 bis 6 % Zinsen finanziert, in Frankreich wird jede Exporttratte generell diskontiert mit Sätzen von 311/4 bei zweijähriger Laufzeit, bei längerer Laufzeit mit Sätzen von 4,5 bis 5 %. Die US-EximBank verlangt Zinsen von 5 bis 5,5 %. Unsere Ausfuhrkreditgesellschaft dagegen erhebt 61/4% Zinsen zuzüglich 0,6 % Wechselsteuer pro Jahr. Was dies bei langfristigen Liefergeschäften bedeutet, davon wissen unsere Exporteure ein Lied zu singen. Im Gegensatz zu den genannten Ländern ist unser Zins darüber hinaus variabel an den jeweils geltenden Diskont angepaßt. Auch dies führt unter Umständen zu Kostensteigerungen. Die ungünstigen deutschen Konditionen und die relativ geringe Inanspruchnahme der Exportkreditversicherung wird dokumentiert in einem von der EWG-Kommission kürzlich angestellten Vergleich der Länder der Berner Union. Danach steht bei langfristigen versicherten Lieferverträgen die Bundesrepublik an letzter Stelle. In dem Berichtszeitraum wurden nämlich nur 97 deutsche Verträge mit 0,63 Milliarden Dollar gemeldet. Die Vergleichszahlen sind bei Japan 468 Verträge, bei Frankreich 106 Verträge, bei Italien 184 Verträge. Unser Antrag wird — und dies ist für den Finanzminister und das Hohe Haus ganz sicher von großer Bedeutung — zu keiner direkten finanziellen Haushaltsbelastung führen. Lediglich die Eventual-Verbindlichkeiten werden sich in bescheidenem Maße erhöhen. Dies aber ist zumutbar, da die bisher eingetretenen endgültigen Schäden relativ gering waren. In dem für die Exportkreditversicherung maßgebenden Haushalt des Bundeswirtschaftsministeriums besteht nämlich ein echter Minus-Titel für Einnahmen aus den Überschüssen der Exportkreditversicherungsträger. Die den Ausschüssen vorliegende letzte Halbjahresübersicht des Bundesfinanzministeriums zeigt, ohne daß ich die Zahlen hier im einzelnen nennen möchte, daß die endgültig eingetretenen Schäden per Jahresmitte gerade 20 Millionen DM betragen, wobei natürlich die Umschuldungsaktionen des Bundes unberücksichtigt bleiben müssen, weil sie nicht endgültig sind; dies bei einem Gesamthaftungsvolumen von rund 15 Milliarden DM. Der Einnahmeüberschuß aus der Exportkreditversicherung ist beachtlich. Ich deutete es bereits an, unser Antrag entspricht den Harmonisierungsbestrebungen der EWG-Kommission. Er entspricht einem dringenden Bedürfnis der exportierenden Wirtschaft. Da er keine haushaltlichen Schwierigkeiten verursacht, bitten wir also um seine Annahme, soweit vorgesehen, uni seine Überweisung an den zuständigen Ausschuß. Anlage 5 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jung (FDP) zu Punkt 7 b der Tagesordnung. Als Berichterstatter über den Entscheidungsantrag des Kollegen Dr. Dichgans und einer großen Zahl von Abgeordneten der CDU/CSU auf Umdruck 265 mußte ich auf die schwerwiegenden rechtlichen und organisatorischen Bedenken hinweisen, welche durch diesen Antrag aufgeworfen werden. Bereits in der 115. Plenarsitzung habe ich gefragt, was — nach dem Grundsatz der Gleichheit — mit den Wehrpflichtigen geschehen soll, die zwar kein Abitur, aber gleichfalls Anspruch auf berufliche Weiterbildung haben. Es erschien mir auch sehr zweifelhaft, ob der Dienstplan so eingeteilt werden könnte, daß den Wehrpflichtigen 30 bis 40 Wochenstunden für den Besuch der Universität und eine entsprechend lange Zeit für das häusliche Studium zur Verfügung stünden. In der Tat ist weder der militärische Ausbildungsplan auf den Lehrplan der Universitäten noch die militärische Organisation auf die Unversitätsstandorte zugeschnitten. Hinzu kommt, daß mit der Studienreform erhebliche Neuerungen im Studiengang vorgesehen sind. Die Kultusministerkonferenz hat in den ersten vier Semestern — in in der ersten Stufe also — ein schulpflichtartiges Studium empfohlen und die Liberalisierung des Studienganges erst vom fünften Semester ab vorgesehen. Außerdem soll es künftig längere Semester und kürzere Semesterferien geben, dazu Ferienkurse. Dies alles läßt sich mit dem zur Zeit drei mal zwei Quartale umfassenden Ausbildungsplan der Bundeswehr nicht koordinieren. Die Konstruktion des 1jährigen Freiwilligen bei Beibehaltung einer 18monatigen Wehrpflicht ist ebenso unmöglich wie die Aufstellung von Studenten-Kompanien oder Studentenbataillonen. Abgesehen von der gesellschaftspolitischen Seite des 6876 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 Problems wäre die Einsatzfähigkeit solcher Einheiten im Verteidigungsfall gering (Langemark!). Auch die finanziellen Lasten würden wachsen; denn die Pflege des Materials, der Waffen müßte ja von anderen Soldaten durchgeführt werden. Höhere Kosten für Soldaten von geringerer nichtmilitärischer Bedeutung wären die Folge. Wenn man bedenkt, daß nach der Zeit der geburtenarmen Jahrgänge künftig erhebliche Zugänge zu erwarten sind — im Jahre 1968 werden allein 45 000 Oberprimaner aus den Gymnasien entlassen — und das ohnehin vorhandene Problem der Wehrungerechtigkeit dadurch noch größer wird, dann wird die Forderung nach einem neuen gerechten System zum Politikum ersten Ranges. Als Berichterstatter muß ich empfehlen, den Antrag wegen der vielen — von mir zum Teil aufgezeigten Probleme — abzulehnen. Anlage 6 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dichgans (CDU/CSU) zu Punkt 7 b der Tagesordnung. Ich habe Verständnis dafür, daß der Bundesminister für Verteidigung die Sonderfragen der beruflichen Situation unserer Soldaten, auch die Sonderfragen der Abiturienten zurückstellen möchte, bis Klarheit über den neuen Aufbau unserer Verteidigung besteht. Das Problem der Abiturienten muß bis dahin offenbleiben. Die These, der Grundsatz der Wehrgerechtigkeit verbiete eine Sonderbehandlung der Studenten, halte ich jedoch für falsch. Der Staat ist eine Einheit, der Aspekt Wehrdienst ist vom Aspekt Bildungswesen nicht zu trennen. Wir berücksichtigen allenthalben den höheren Bildungsstand als legitimen Grund für eine bevorzugte Behandlung, z. B. bei der Zulassung zur Offizierslaufbahn, und es ist nicht einzusehen, warum er nicht eine besondere Behandlung auch beim normalen Wehrdienst rechtfertigen sollte. Fast alle anderen Länder der Welt haben Sonderregelungen für den Wehrdienst der Studenten, mindestens in bestimmten Fächern, z. B. bei bestimmten Sparten der Naturwissenschaft. Wir können also das Problem des Wehrdienstes der Studenten nicht mit einem pauschalen Hinweis auf den Gleichheitsgrundsatz vom Tisch bringen. Dieser Hinweis überzeugt um so weniger, als wir ja überhaupt nur etwa die Hälfte der Abiturienten zum Wehrdienst einziehen, und die Ungleichheit zwischen Leistung und Nichtleileistung des Wehrdienstes ist viel größer als die einer Sonderbehandlung der Studenten, denen unser Bildungssystem eine Gesamtlänge der Ausbildung auferlegt, die sie von allen nichtakademischen Berufen unterscheidet. Es soll dankbar registriert werden, daß die Bundeswehr die Wartezeiten bis zur Einberufung, die früher den Studienbeginn oft noch weiter hinauszögerten, fast vollständig ausgemerzt hat. Weiter ist anzuerkennen, daß Härteregelungen bestehen, die unter Umständen eine vorzeitige Entlassung zum Beginn des Studiums ermöglichen. Aber diese Härteregelungen müssen so praktiziert werden, daß nicht eine neue Ungleichheit zwischen informierten Studenten entsteht und solchen, die von den Härteregelungen nichts wissen. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. h. c. Strauß vom 13. November 1967 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Moersch (Drucksache V/2236 Fragen 42 und 43) : Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um zu verhindern, daß ein großer Teil der Druckaufträge des deutschen Buchverlagswesens nach Einführung der österreichischen neuen Auslandsteuersätze am 1. Januar 1968 nach Osterreich verlagert wird? Ist die Bundesregierung bereit, unverzüglich zu prüfen, inwieweit die neuen österreichischen Steuerbestimmungen gegen internationale Verträge und Abkommen, wie z. B. den UNESCO-Abkommen und den Vereinbarungen mit der EWG, zuwiderlaufen, weshalb ggf. Anklage beim Internationalen Gerichtshof erhoben werden kann? Mit den „österreichischen neuen Auslandssteuersätzen" dürfte die Erhöhung der österreichischen Umsatzausgleichsteuersätze gemeint sein, ,die ab 1. Januar 1968 zusammen mit einer Erhöhung der Umsatzsteuer geplant ist. Diese Erhöhung würde internationalen Verträgen, nämlich 'dem GATT und dem UNESCO-Abkommen, nur zuwiderlaufen, wenn nach Osterreich eingeführte Erzeugnisse durch die Ausgleichsteuer mit höheren Abgaben belastet würden als gleichartige Erzeugnisse österreichischen Ursprungs. Für die Feststellung, ob ein solcher Verstoß hier vorliegt, reichen die z. Z. zur Verfügung stehenden Unterlagen noch nicht aus. Auch liegt bei den zuständigen Ministerien noch kein Material darüber vor, daß als Folge der beabsichtigten österreichischen Maßnahmen Druckaufträge des deutschen Buchverlagswesens nach Osterreich verlagert würden. Die zuständige deutsche Auslandsvertretung ist aber bereits um Bericht gebeten worden. Darüber hinaus wäre es Sache der betroffenen deutschen Wirtschaftskreise, etwaige Unterlagen, aus denen sich eine Diskriminierung nach Osterreich eingeführter ,deutscher Waren ergibt, der Bundesregierung zur Verfügung zu stellen. Es wird dabei zu berücksichtigen .sein, daß Osterreich ab 1. Januar 1969 die Einführung einer Mehrwertsteuer plant; hierdurch würden etwaige Folgen einer Erhöhung der jetzigen Bruttoumsatzsteuer entfallen. Nach dem GATT und dem UNESCO-Übereinkommen sind bei Vertragsverletzungen durch einen Vertragspartner Konsultationen und ein Vergleichsverfahren vorgesehen. Bevor solche Verfahren, an denen auch dritte Länder beteiligt würden, eingeleitet werden, sollte man versuchen, die berechtigten Interessen 'der deutschen Wirtschaft gegenüber Osterreich .auf bilateralem Wege geltend zu machen. Sollte sich herausstellen, daß durch die in Osterreich geplante Erhöhung der Umsatzausgleichsteuer deutsche Ausfuhren gegenüber gleichartigen österreichischen Erzeugnissen diskriminiert werden, so wird die Bundesregierung die erforderlichen Maßnahmen ergreifen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Reichmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach dieser Polemik wieder zurück zur Sache.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer hat denn Polemik gemacht?)

    Ich möchte mich angesichts des Zeitdrucks ganz kurz fassen und nur unseren Antrag Drucksache V/2175 begründen, zu dem uns ein bedrängendes Problem Veranlassung gab. Es handelt sich um die Bedrückung, in die immerhin 10 000 Familienbetriebe des Tabakanbaus durch die Übergangsschwierigkeiten gekommen sind.
    Infolge des Zollabbaus im Drittlandhandel und der Unsicherheit in der Tabakwirtschaft, die durch den uns bereits vorliegenden Entwurf einer Tabakmarktordnung Drucksache V/2039 verursacht sind, aber auch infolge der Befürchtungen der Tabakwirtschaft hinsichtlich der Auswirkungen der Mehrwerststeuer hat sich die Vermarktung von Tabak zur Zeit der Ernte 1967 derart verschlechtert, daß die Weiterführung des deutschen Tabakanbaus in der Übergangszeit in diesen Familienbetrieben ernstlich gefährdet ist. Trotz der hervorragenden Tabakqualität und des großen Bedarfs fielen zur Zeit die Tabakpreise bei einem Verkauf bereits von einem Viertel der Tabakernte im Durchschnitt um 75 DM je Zentner Schneidegut und um 35 DM je Zentner Zigarrengut.
    Demgegenüber ist der Tabakanbau und die Tabakwirtschaft in den hauptsächlichen tabakanbauenden EWG-Ländern Frankreich und Italien durch die Tabakmonopole vom Erzeuger umfassend in allen Stufen der Be- und Verarbeitung bis. zum Endverbraucher kostendeckend kontinuierlich geregelt und gesichert. Der Tabakanbau in der EWG wird deshalb so oder so bleiben.
    Im Ministerrat ist bereits die Einführung der EWG-Tabakmarktordnung beschlossen. Dabei wird die Bundesrepublik bezahlen müssen, ob wir unseren Tabakanbau durchhalten oder nicht. Deshalb stehen wir jetzt vor der Entscheidung und Verantwortung, ob wir im Rahmen der Tabakordnung nur für die anderen zahlen oder auch die deutschen Tabakpflanzer ebenfalls daran partizipieren lassen und vor allem diese normalerweise lohnende Sonderkultur, die für 10 000 Familienbetriebe existenz-



    Reichmann
    entscheidend ist, uns und unserer Volkswirtschaft erhalten.
    Angesichts dieser entscheidenden und bedrängenden Situation bezweckt unser Antrag deshalb erstens für die Schneideguttabake, daß die Bundesregierung zusichert und im Ministerrat erforderlichenfalls erwirkt, daß für die Übergangszeit die bisherigen Regelungen für unsere Tabakernten und Altvorräte bis zur EWG-Tabakmarktregelung erhalten bleiben.
    Unser Antrag bezweckt zweitens, daß Zigarrengut ebenfalls im Prinzip nach dem bisherigen Verfahren behandelt wird. Dieses Verfahren ist von der Bundesregierung und. den Beneluxstaaten der EWG für die künftige EWG-Marktregelung vorgeschlagen worden. Demnach soll den Tabakpflanzern wiederum für die Ernte 1967 bis zur EWG-Regelung ein Förderungsbeitrag gewährt werden, der sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem erzielten Markterlös und den Erzeugungskosten ergibt. Diese Regelung ist um so dringlicher, weil nach den Vorschlägen der EWG das Jahr 1967 Basisjahr für den kommenden Tabakmarktpreis sein soll. Nach dem bisherigen Marktverlauf, bei dem ein Viertel der diesjährigen Ernte verkauft wurde, wäre schätzungsweise ein Aufwand von 4,2 Millionen DM erforderlich. Dieser Betrag könnte nach meiner Überzeugung sehr wohl im Rahmen der vorgesehenen 1.1/2 Milliarden DM für Marktregelungsaufgaben im Rahmen des Haushalts 10 untergebracht werden.
    Bei der Beurteilung und Entscheidung ist zu berücksichtigen, daß die Bundesregierung im Mai 1966 im Ministerrat der EWG einer Vorentscheidung zugestimmt hat, nach der die Bundesrepublik jetzt schon fast 20 Millionen DM an die italienischen Tabakpflanzer zahlt. Demnach sind die 4,2 Millionen an die eigenen Tabakpflanzer doch mehr als gerechtfertigt. Hier und jetzt muß gezeigt werden, daß wir nicht nur den anderen, sondern vor allem auch uns selbst verpflichtet sind. Angesichts der bisherigen Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Förderungsbetrages an die Tabakpflanzer sollte der Bund-Länder-Streit über das Beteiligungsverhältnis die Durchführung nicht mehr behindern und beeinträchtigen. Bei einem Tabaksteueraufkommen von 4700 Millionen DM für den Bund sollten die 4 Millionen DM für die Tabakpflanzer kein Streitobjekt auf Kosten unserer Tabakpflanzer sein; das wäre wirklich kleinkariert.
    Aus allen diesen Gründen darf ich das Hohe Haus bitten, unserem Antrag zuzustimmen, und von der Bundesregierung erwarten, daß sie im selben Sinne zu dem Antrag und den Forderungen, die wir darin stellen, steht und entsprechend handelt, damit der deutsche Tabakanbau in der Übergangszeit, die infolge der Schwierigkeiten der erforderlichen Tabaksteuerharmonisierung länger sein kann als erwartet, durchgehalten wird und den Familienbetrieben sowie unserer Volkswirtschaft erhalten bleibt.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Dr. Karl Mommer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Zu diesem Punkt — 2 f — wollte auch Herr Abgeordneter Stooß Ausführungen machen. Er verzichtet darauf und gibt sie zu Protokoll. *)

(Beifall.)

Das Wort hat der Abgeordnete Sander.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinrich Sander


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident. Meine Damen und Herren! Ich stelle fest, es ist 21.22 Uhr. Auch ich werde mich deshalb bemühen, mich sehr kurz zu fassen, obwohl ich zur Lage der Kartoffelwirtschaft ausführlicher sprechen wollte.
    Herr Minister Höcherl, die nicht überzeugende Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion der Freien Demokraten betreffend Lage der Kartoffelwirtschaft zwingt mich, nun doch noch etwas auf die Schwierigkeiten der kartoffelbauenden Landwirte in Deutschland einzugehen. Schon im Anbaujahr 1966 war die Absatzlage bekanntlich schlecht. Trotzdem hat die Bundesregierung erstens im Jahre 1967 Einfuhren von 70 000 t Frischkartoffeln aus Polen vorgesehen und zweitens im Jahre 1966/67 eine unseres Erachtens völlig überflüssige Einfuhr von 65 000 Hektoliter Kartoffelsprit — gleich 1,2 Millionen Zentner Frischkartoffeln — durchgeführt.
    Hiermit hat die Bundesregierung für das Anbaujahr 1967 der kartoffelbauenden Landwirtschaft nicht nur nicht geholfen, sondern im Gegenteil durch Beibehaltung der Einfuhren auch in diesem Jahre schon einen großen Schaden zugefügt. Unseres Erachtens wäre es Pflicht der Bundesregierung gewesen, diesem schwer um seine Existenz kämpfenden Wirtschaftszweig, mit Rat und Tat helfend und ordnend zur Seite zu stehen. Man hat die Talfahrt bei den Kartoffelpreisen in keiner Hinsicht aufgehalten. Wir müssen heute feststellen, daß für die Kartoffelwirtschaft beinahe nichts getan worden ist. Warum hat man nicht zumindest versucht, durch kleine finanzielle Starthilfen Erzeugergemeinschaften zu unterstützen? Warum ist dies nicht geschehen, obwohl doch bekannt ist, daß 50 % dieser Zuschüsse aus dem EWG-Agrarfonds zurückgezahlt werden? Es ist sehr leicht, jetzt der Kartoffelwirtschaft ,den Schwarzen Peter zuzuschieben. Aber lassen Sie mich einige Fakten und Zahlen nennen.
    Nach Rußland und Polen ist Deutschland bekanntlich der größte Kartoffelerzeuger in der Welt. Auf der anderen Seite aber ist Tatsache geworden, daß Deutschland auch der größte Kartoffelimporteur der Welt ist. Lassen Sie mich weiter sagen, daß von der anfallenden Kartoffelernte im Durchschnitt der letzten Jahre 30 % auf den Speisekartoffel-, 9 % auf den Pflanzkartoffelsektor entfielen und daß etwa 60 % für Fütterungszwecke Verwendung fanden. An dieser Stelle sei mir gestattet, die Frage aufzuwerfen, ob es notwendig ist, Tapioka und Maniok auch in Zukunft in so großen Mengen einzuführen.
    Während die Speisekartoffel früher ohne besondere Aufbereitung, d. h. auch ohne zusätzliche Kosten, in den Haushaltungen und Gemeinschaftsküchen Verwendung fand, wird heute rohe Speiseware in steigendem Maße durch Edelerzeugnisse aus
    *) Siehe Anlage 3



    Sander
    Kartoffel — ich darf hinweisen auf Kartoffelpüree, Kloßmehl, Chips, Pommes frites usw. — ersetzt. Eine genaue Definition der Qualität der Kartoffel als Rohstoff für die verschiedenen Verwertungsbereiche ist bei dem jetzigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse sehr schwierig.
    Meine Anfragen im Bundestag betreffend Kartoffelforschung sind schon damals meines Erachtens ungenügend und ausweichend beantwortet worden. Jedoch hätte ich gerade von Ihnen, Herr Minister, erwartet — ich darf hier sagen: bei Ihrer sehr geschickten Art —, daß Sie aus der Formulierung dieser drei Fragen Konsequenzen der Art gezogen hätten, daß Sie für den Etat 1968 wesentlich höhere Beträge für die Kartoffelforschung einzusetzen bereit wären. Ich möchte auch hier sagen, daß wir außerordentlich bedauern, daß wir für diesen so außerordentlich wichtigen Wirtschaftszweig Kartoffel im Gegensatz zu allen anderen Zweigen der Landwirtschaft bis heute noch kein Forschungsinstitut haben. Die unbedingte Notwendigkeit eines solchen Instituts ergibt sich allein schon daraus, daß, wie wir wissen, die Kartoffel im Durchschnitt der Jahre einen jährlichen Produktionswert von 2 Milliarden DM hat, zum anderen daraus, daß wir, wie wir weiter wissen, die Kartoffel aus Fruchtfolgegründen für die leichten Böden auch in Zukunft durch keine andere Frucht ersetzen können. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn in diesem Jahr auf Grund einer sehr guten Vegetation hier und dort, auch bei mir im Norden, auf kleinen Flächen Mais als Ersatzfrucht angebaut worden ist.
    Die beiden großen Ernten gesunder Kartoffeln in den Wirtschaftsjahren 1966/67 und 1967/68 haben den Kartoffelpreis vollkommen zusammenbrechen lassen. Tausende von Höfen mit ihren Familien werden durch die ruinöse Preisentwicklung in eine schwere Krise gebracht. Bei mir in Niedersachsen werden zur Zeit die Kartoffeln mit 2,70 bis 3 DM je 50 kg ab Hof bezahlt. Dieser Preis, meine Damen und Herren, wurde schon im Jahre 1913/14 erzielt. Es hätte für die Bundesregierung eine Selbstverständlichkeit sein müssen, den Betroffenen hier in irgendeiner Form zu helfen.

    (Abg. Rösing: Wie denn?)

    Das werde ich Ihnen noch sagen. — Die frühere Bundesregierung — weil ja so oft in diesem Raum gesagt wird: Erhard/Mende — hat schon im Herbst 1963 rund 30 Millionen DM für Silierung, Trocknung und Förderung des Exports von Kartoffeln zur Verfügung gestellt. Der Ernährungsausschuß des Bundestages, Herr Kollege Bauknecht, hat sich seinerzeit auf unseren Antrag trotz Sommerferien in einer Sondersitzung mit der schwierigen Lage der kartoffelbauenden Landwirtschaft befaßt und auch, wie bereits angedeutet, geholfen. Wir haben damit erreicht, daß dann im Spätherbst und Frühjahr ein einigermaßen annehmbarer Preis für Kartoffeln erzielt wurde.
    Nehmen Sie mir bitte nicht übel, wenn ich sage: Diese Große Koalition mit rund 90 % aller Abgeordneten hält es nicht einmal für nötig, eine Aussprache über die jetzt noch wesentlich schwierigere Lage dieses Wirtschaftszweiges durchzuführen. Trotz mehrfacher Mahnungen durch die Freien Demokraten ist es bisher nicht gelungen, diese Aussprache durchzuziehen. Ich habe mich und wir alle haben uns, glaube ich, gefreut — es wurde heute auch schon mehrfach gesagt —, in der vorigen Woche in diesem Hause die Kohiedebatte und damit zusammenhängend eine Energiedebatte zu erleben. Ich glaube, wir alle sind doch bei der geschilderten sehr schweren Lage der Kartoffelwirtschaft der Überzeugung, daß dies auch bei der Kartoffel dringend geschehen müßte.
    Sie wissen, daß die Kartoffel auch ein Urprodukt ist, und Sie werden verstehen, daß man jetzt durch ein Nichtstun und durch die Not, die durch diese Preisentwicklung gekommen ist, viel Bitterkeit und Resignation in weitesten Kreisen der Betroffenen empfindet. Ich darf bei dieser Gelegenheit erklären, daß wir Freien Demokraten — das möchte ich sehr deutlich sagen — es wie in der Vergangenheit auch heute als unsere selbstverständliche Pflicht ansehen, der Bundesregierung mit konstruktiven Vorschlägen unsere Mitarbeit zur Verfügung zu stellen.
    Ich muß allerdings sagen, es wird jetzt höchste Zeit, daß sich die Bundesregierung entschließt, eine aktive Kartoffelpolitik zu betreiben. Es ist unmöglich, daß sie auf dem Gebiete der Kartoffelwirtschaft weiterhin untätig bleibt. Wie ich eingangs bereits sagte, finden wir ihre Antwort betreffend Marktordnung für Kartoffeln schlecht. Herr Minister, es ist Ihnen doch bekannt, daß Frankreich mit der Schaffung einer Ordnung für die Kartoffel durch die Lex Pisani auf dem Gebiete der Kartoffelwirtschaft große Erfolge erzielt hat. Ich will hier gar nicht sagen, welch sehr gute Erfahrungen vor allem auch die Engländer mit ihrer Ordnung für die Kartoffel für beide Teile, Erzeuger und Verbraucher, haben. Es muß für unsere Bundesregierung doch betrüblich sein, wenn eines Tages eventuell festgestellt werden muß, daß die Ordnung bei Kartoffeln nicht durch Deutschland, sondern wahrscheinlich durch Frankreich und andere Staaten durchgeführt wird. Meine Damen und Herren, ich glaube, daß Sie und im besonderen Herr Minister Höcherl mit mir der Meinung sind, daß in Zukunft etwas Grundsätzliches für die Lage in der Kartoffelwirtschaft getan werden muß.
    Ich habe in meiner Rede darauf hingewiesen, daß die Kartoffel als wertvolles Nahrungsmittel und aus Fruchtfolgegründen niemals zu entbehren ist. Ich kann mir auch nicht denken, daß die Bundesregierung gewillt ist, in den typischen Kartoffelanbaugebieten — Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Rheinland, Schleswig-Holstein, um hier die wichtigsten zu nennen — durch einen weiteren Verfall der Kartoffelpreise eine Sozialbrache einzuführen. Fangen Sie deshalb bitte sofort damit an, durch eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Bundes- und Landesbehörden in Verbindung mit der Wissenschaft und der kartoffelbauenden Landwirtschaft hier einen Generalplan für die Kartoffelwirtschaft aufzustellen!
    Ich darf hier einen Satz zitieren, der Ihnen ganz gewiß bekannt ist: Wissen und Kähnen ist Macht,



    Sander
    und Organisation ist alles. Ich glaube, wir wissen um die Dinge, wir können sie auch ändern; es kommt nur darauf an, daß wir es in die richtige Bahn lenken. Haben Sie bitte den Mut und sagen Sie der Landwirtschaft, durch welche Maßnahmen Sie in Zukunft die Gesundung des Sektors Kartoffelanbau herbeiführen wollen!
    Herr Präsident, wenn Sie gestatten, möchte ich ganz kurz auf unseren Antrag Drucksache V/2193 betr. Erhöhung der Brennrechte mit einigen Sätzen eingehen. Meine Damen und Herren, Sie werden verstehen, daß gerade in diesem Jahr angesichts der schwierigen Lage der soeben so ganz kurz nur noch skizzierten Kartoffelwirtschaft die Antwort der Regierung, daß je Brennerei nur bis zu rund 1000 t Kartoffeln zusätzlich zu Branntwein zu verarbeiten seien, völlig ungenügend ist. Ich muß noch einmal betonen, daß es der praktischen Landwirtschaft immer noch wie ein Hohn vorkommen muß, wenn man auf der anderen Seite feststellt, daß 65 000 hl Kartoffelsprit — sprich: 1,2 Millionen Zentner Frischkartoffeln — aus Polen eingeführt worden sind.
    Sie, Herr Minister Höcherl, wissen sehr genau, daß die Kartoffeln jetzt, Mitte November, zum größten Teil eingemietet bzw. schon getrocknet sind. Es wäre deshalb dringend notwendig, den Überbrand nicht nur aus frischen, sondern auch aus getrockneten Kartoffeln zuzulassen. Es muß deshalb unser aller Ziel sein — und der Wunsch der Freien Demokraten ist es, daß dafür Sorge getragen wird —, daß hier ein Mehrfaches an Überbrand zugelassen wird und die Importe von Kartoffelsprit schnellstmöglich eingestellt werden. Das ist der Wunsch der Freien Demokraten, um damit zu einem ganz kleinen, bescheidenen Teil beizutragen, doch wieder etwas Hoffnung hier bei unserer kartoffelbauenden Landwirtschaft einzuführen. Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP.)