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ID0513427700

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    Deutscher Bundestag 134. Sitzung Bonn, den 15. November 1967 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Enseling 6789 A Überweisung einer Vorlage an den Finanzausschuß 6789 A Wahl des Abg. Brück (Holz) als stellvertretendes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates 6789 B Abänderung eines Überweisungsbeschlusses 6789 B Amtliche Mitteilungen 6789 B Fragestunde (Drucksache V/2268) Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Errichtung eines Nationalparks im Bayerischen Wald Höcherl, Bundesminister . . . . . 6790 C Dr. Schwörer (CDU/CSU) . . . . . 6790 C Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 6790 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Verringerung der Zahl der Disziplinarsenate Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6791 B Fragen des Abg. Horstmeier: Technisches Hilfswerk Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6791 C Horstmeier (CDU/CSU) 6792 A Fragen des Abg. Dr. Hudak: Schwierigkeiten von Deutschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit bei Einbürgerungsanträgen . . . . . . . 6792 B Fragen der Abg. Frau Meermann: Zahl der in den Ministerien und in der Bundestagsverwaltung als Beamte, Angestellte oder Arbeiter tätigen Boten, Pförtner und Vervielfältiger — Unterschiedliche Entlohnung Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6792 B Frau Meermann (SPD) 6792 D Westphal (SPD) . 6793 C Fragen des Abg. Biechele: Abkommen über den kleinen Grenzverkehr mit der Schweiz Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . 6793 D Biechele (CDU/CSU) 6793 D II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 Fragen des Abg. Dichgans: Errichtung und Finanzierung eines großeren Distriktes Bundeshauptstadt Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6794 A Dichgans (CDU/CSU) 6794 D Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . 6794 D Dorn (FDP) 6795 A Hübner (SPD) 6795 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 6795 C Dr. Hofmann (Mainz) (CDU/CSU) . 6796 A Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Derzeitige Lagerungskapazität für Treibstoff zur Gewährleistung des Notstandsprogramms Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6796 A Frage des Abg. Ollesch: Vorkehrungen zum Schutz der Zivilbevölkerung an bestehenden Anlagen und Einrichtungen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6796 B Frage des Abg. Ollesch: Gesamtkonzeption auf dem Gebiet der zivilen Verteidigung Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6796 C Ollesch (FDP) . . . . . . . . 6796 D Frage des Abg. Dr. Bucher: Konzentration und Meinungsfreiheit im deutschen Pressewesen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6797 B Dr. Bucher (FDP) . . . . . . . . 6797 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 6797 C Frage des Abg. Kubitza: Gesamtfinanzierung der Olympischen Spiele 1972 in München Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6797 D Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 6798 A Frage des Abg. Schwabe: Einwurfschlitze der Postbriefkästen Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 6798 B Schwabe (SPD) . . . . . . . . . 6798 C Frage des Abg. Peiter: Postreisedienst Dr. Dollinger, Bundesminister . . 6798 D Dröscher (SPD) 6799 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 6799 B Josten (CDU/CSU) 6799 D Schwabe (SPD) 6799 D Frage des Abg. Graaff: Ergebnisse und Erfahrungen des ersten Lehrgangs zur Ausbildung von deutschen Beamten iur internationale Aufgaben Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6800 A Frage 'des Abg. Porsch: Reform des Rechts der Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen Dr. Schornstein, Staatssekretär . . . 6800 B Frage des Abg. Ertl: Fortsetzung des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes von Hassel, Bundesminister . . . . 6800 D Frage des Abg. Jung: Ausbauplan zur Förderung der Wissenschafts- und Bildungspolitik Dr. Stoltenberg, Bundesminister . 6801 B Jung (FDP) 6801 C Frage des Abg. Jung: Förderung der wissenschaftlichen Forschung nach Art. 74 Nr. 13 GG Dr. Stoltenberg, Bundesminister . 6801 D Jung (FDP) 6801 D Frau Freyh (SPD) 6802 A Frage des Abg. Peiter: Tiefflüge von Düsenflugzeugen über deutschen Heilbädern Frau Strobel, Bundesminister . . 6802 C Peiter (SPD) 6802 C Fellermaier (SPD) 6802 D Frage des Abg. Ollesch: Stand und Entwicklung der Luftverunreinigung Frau Strobel, Bundesminister . . 6803 A Ollesch (FDP) 6803 B Jacobi (Köln) (SPD) 6803 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 III Frage des Abg. Reichmann: Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Verkehr mit Kosmetika und einer Verordnung gem. § 5 Nr. 1 des Lebensmittelgesetzes Frau Strobel, Bundesminister . . . 6804 A Reichmann (FDP) . . . . . . . . 6804 B Große Anfrage der Fraktion der FDP betr. die Lage der Landwirtschaft (Drucksache V/2099) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. EWG-Marktordnung für Milch und Milchprodukte (Drucksache V/2133), mit Antrag betr. Erzeugerrichtpreis für Milch (FDP) (Drucksache V/1967), mit Antrag betr. Getreidepreisausgleich (FDP) (Drucksache V/1968), mit Antrag betr. Gemeinsame Marktordnung für Milch und Milcherzeugnisse (Abg. Wächter, Dr. Effertz, Logemann, Ertl, Sander, Reichmann u. Gen. und Fraktion der FDP) (Drucksache V/2100 [neu]), mit Antrag betr. EWG-Marktordnung für Rohtabak (Abg. Reichmann, Dr. Rutschke, Jung, Mauk, Schultz [Gau-Bischofsheim], Freiherr von Gemmingen und Fraktion der FDP) (Drucksache V/2175) und mit Antrag betr. Erhöhung der Brennrechte bei Kartoffeln (FDP) (Drucksache V/2193) Logemann (FDP) 6805 B Welslau (SPD) 6811 B Höcherl, Bundesminister . 6813 C, 6862 B Dr. h. c. Kiesinger, Bundeskanzler . 6826 A Bauknecht (CDU/CSU) 6827 D Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6831 B Ertl (FDP) 6838 C Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 6847 C Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 6852 A Dr. Mommer (Vizepräsident) . . 6853 B Wächter (FDP) 6853 B Dr. Ritz (CDU/CSU) 6857 A Ehnes (CDU/CSU) 6858 B Reichmann (FDP) 6859 C Sander (FDP) 6860 C Antrag der Fraktion der FDP betr. Richtlinien für die Exportkreditversicherung des Bundes (Drucksache V/1981) . . . . 6868 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Berlinhilfegesetzes (Drucksache V/2237) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/2267, zu V/2267) — Zweite und dritte Beratung — 6868 D Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Soldatengesetzes (Drucksache V/1713); Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/2214) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 6869 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Achtes Änderungsgesetz zum AVAVG) (SPD) (Drucksache V/2246) — Erste Beratung — . . . 6869 B Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1967, hier: Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Umdruck 260, Drucksache V/2201) in Verbindung mit Mündlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über den Entschließungsantrag der Abg. Dichgans, Bading, Exner, Dr. Rinsche u. Gen. zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1967, hier: Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Umdruck 265, Drucksache V/2202) Jung (FDP) 6869 C Ernesti (CDU/CSU) 6870 C Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 6871 D Dr. Mommer, Vizepräsident . . . 6872 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Achte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksachen V/2129, V/2273) 6872 C Neunzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksache V/2269) 6872 D Nächste Sitzung 6872 D Anlagen 6873 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 6789 134. Sitzung Bonn, den 15. November 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 14.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Bading * 17. 11. Blachstein 17. 11. Dr. Brenck 17. 11. Deringer 15. 11. Frau Dr. Elsner 18. 11. Gibbert 16. 12. Dr. Giulini 17. 11. Gscheidle 15. 11. Hanz (Dahlen) 18. 11. Frau Herklotz ** 17. 11. Hösl 28. 11. Hussong 17. 11. Kriedemann * 17. 11. Dr. Kübler 17. 11. Kunze 30. 11. Lemmrich 17. 11. Lenz (Brühl) 31. 12. Lotze 17. 11. Lücker (München) * 17. 11. Merten 30. 11. Michels 15. 11. Paul 31. 12. Porsch 15. 11. Ruf 17. 11. Dr. Rutschke * 15. 11. Scheel 15. 11. Dr. Schulz (Berlin) 30. 11. Dr. Starke (Franken) 17. 11. Steinhoff 31. 12. Stücklen 18. 11. Dr. Süsterhenn 17. 11. b) Urlaubsanträge Berlin 9. 12. Dr. Frede 31. 12. Schmidt (Hamburg) 9. 12. Schmidt (Würgendorf) 9. 12. Anlage 2 Umdruck 300 Antrag der Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der FDP betr. die Lage der Landwirtschaft - Drucksache V/2099 -. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. die Verpflichtungen aus dem Landwirtschaftsgesetz und aus dem EWG-Anpassungsgesetz, insbesondere aus den §§ 1 und 4 voll zu erfüllen und somit auf Artikel 11 des Entwurfs eines Finanzänderungsgesetzes zu verzichten, * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht 2. eine Erklärung abzugeben, wonach der rationell bewirtschaftete Familienbetrieb auch künftig Leitbild der Agrarpolitik bleibt und nicht an Betriebsgrößen oder Viehbesatzzahlen, sondern am Familieneinkommen des Betriebes ausgerichtet wird, 3. bei den zukünftigen Verhandlungen in der EWG wegen nichterfolgter Zusagen folgende landwirtschaftliche Erzeugerpreise nachdrücklich zu vertreten : 475 DM je t Weizen 450 DM je t Futtergetreide 280 DM je dz Rinder (Orientierungspreis mit Interventionspflicht) -,39 DM je 1 Milch ab Hof Bonn, den 15. November 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Stooß (CDU/CSU) zu Punkt 2 f der Tagesordnung. Wenn im Rahmen dieser agrarpolitischen Aussprache auch der Antrag der Fraktion der FDP-Drucksache 2175 - zur Diskussion steht, so kann es sich nicht darum handeln, daß die ganze Problematik des vielschichtigen Tabakproblems besprochen wird. Das ist übrigens auch in dem Antrag nicht vorgesehen. Vielmehr haben die Antragsteller das Anliegen der verschiedenen Tabakorganisationen aufgenommen. Die Bundesregierung möge nämlich darauf hinwirken, daß während des Übergangs und bis zum Inkrafttreten einer gemeinsamen EWG-Marktordnung für Rohtabak die nationalen Steuerpräferenzen beibehalten werden, bis die Altvorräte von diesen Tabaken (Schneidegut) in Landwirtschaft, Handel und Industrie aufgebraucht sind. Zum anderen sollen danach die Förderungsbeiträge an die Landwirtschaft für Tabak weiterlaufen, bis die EWG-Marktordnung mit ihren Regelungen in Kraft gesetzt ist. Um dies zu erreichen, sind geeignete Übergangsbestimmungen zu erlassen. Wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, sieht unsere tabakbauende Landwirtschaft zuversichtlich einer EWG-Tabakmarktordnung entgegen. Ja, sie wünscht sogar eine solche und fordert sie geradezu. Der Vorschlag der Kommission sichert jedenfalls den Absatz und garantiert einen kostendeckenden Preis, was heute in der Bundesrepublik nicht gegeben ist. Ich weiß, daß die Bundesregierung erhebliche Einwendungen gegen den Vorschlag der Kommission erhebt. Es wird auch noch einiges zu bereinigen sein. In diesem Paket einer EWG-Tabakordnung wird die Harmonisierung der Tabaksteuer das schwierigste Problem sein. Es geht dabei für die 6874 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 Bundesrepublik um erhebliche Summen. Allein diese Tatsache wird dazu führen, daß die EWG-Marktordnung nicht wie vorgesehen im Jahre 1968 in Kraft treten kann, sondern wohl zu einem späteren Zeitpunkt, jedoch spätestens zum 1. Januar 1970. Eines muß gesagt werden: so wie die Dinge bei uns zur Zeit liegen, sind sie nicht länger haltbar. Selbst wenn man die Steuerpräferenz noch anerkennen will, so ist das Fördersystem und Förderverfahren geradezu unmöglich geworden. Dieses Fördersystem darf auch nicht in die EWG-Marktordnung eingehen. Dann wollen wir lieber die vorgesehene Käufer-Prämie der EWG-Marktordnung, die der Käufer bekommt, der den kostendeckenden Preis bezahlt. Unsere Förderbeträge müssen erst hart erstritten werden, und dann haben wir die Auswirkungen: die Käufer setzen sie erfahrungsgemäß am Preis ab. Dennoch müssen wir dies nach Lage der Dinge hinnehmen; denn wir können auf die Förderbeträge nicht verzichten. In diesem Zusammenhang muß gesagt werden, daß die der Landwirtschaft zugesagten Förderbeträge für 1966 doch baldigst zur Auszahlung gelangen sollten. Für die Förderbeträge 1967 muß bald Klarheit geschaffen werden; denn die Unruhe in der tabakbauenden Landwirtschaft ist groß, vor allem deshalb, weil die diesjährige Markt- und Preissituation für Rohtabake seit der Währungsreform noch nie so schlecht war. Der laufende Zollabbau dürfte sich wohl auch noch preismindernd auswirken. Dieser mag der Industrie gewisse Vorteile bringen, der Bund hat jedenfalls große Zolleinnahmeverluste und die Bauern einen geringeren Preis. Auch deshalb ist es unser Bestreben, möglichst rasch einer vernünftigen EWG-Marktordnung zuzusteuern. Wir müssen auf alle Fälle in der Bundesrepublik den Tabakbau erhalten. Wenn auch unser Anbau nur 10 % des EWG-Anbaus ausmacht, so sind doch etwa 10 170 Landwirte daran beteiligt. Diese Sonderkultur auf den leichten Böden in der südwestdeutschen Ecke der Bundesrepublik hat eine große Bedeutung. Ausweichmöglichkeiten auf andere Kulturen, wie es hin und wieder schon empfohlen wurde, gibt es nicht. Unsere bäuerlichen und kleinbäuerlichen Betriebe sind auf diese Kulturart angewiesen. Es ist noch zu berücksichtigen, daß in diesen unseren Tabakanbaugebieten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit die besten Tabakqualitäten im EWG-Raum erzeugt werden. Ich möchte abschließend folgendes sagen. Wir wollen und wir müssen jede nationale Produktion, in diesem Falle eine agrarische, bis zum letzten verteidigen und zu erhalten bemüht sein. Bei Erhaltung des Tabakanbaus geht es nicht nur um ein landwirtschaftliches Problem, sondern auch um ein allgemein volkswirtschaftliches und nicht zuletzt auch um ein wichtiges finanzpolitisches Problem. Anlage 4 Schriftliche Begründung des Abgeordneten Dr. Staratzke (FDP) zu Punkt 3 der Tagesordnung. Meine Fraktion hat diesen Antrag eingebracht, um die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit unserer Wirtschaft auf den internationalen Märkten zu erhalten und zu verbessern. Es kommt hinzu, daß in dem Zeitpunkt, als der Antrag eingebracht wurde, große Teile der Industriekapazitäten durch das schlechte Inlandsgeschäft nicht voll genutzt werden konnten. Viele Firmen mußten in verstärktem Maße in den Export ausweichen — häufig mit Verlustpreisen —, um die vorhandenen Kapazitäten wenigstens in einem gewissen Umfange weiternutzen zu können und um vor allem die Arbeitsplätze zu erhalten. Diese Situation hat sich auch heute noch nicht wesentlich geändert. Es geht uns mit diesem Antrage darum, durch eine Verbesserung der Exportkreditversicherung die Stellung unserer exportierenden Wirtschaft in der Welt langfristig gesehen sicherzustellen und bestehende Wettbewerbsnachteile zu beseitigen. Dabei ist hier nur an eine Verbesserung der sogenannten Selbstbehaltssätze gedacht, nicht jedoch an eine Änderung des Exportkreditversicherungssystems als Ganzen. Dadurch soll der Abstand der Sätze unseres Systems von dem der wichtigsten anderen Außenhandelsnationen beseitigt oder doch zumindest vermindert werden. Augenblicklich ist es so, daß bei der Inanspruchnahme von Garantien für Exportforderungen an private Schuldner oder der Inanspruchnahme von Bürgschaften für Exportforderungen gegen öffentliche Schuldner die Mandantare des Bundes, also die Hermes-Kreditversicherungs AG. bzw. die Deutsche Revisions- und Treuhand AG, Selbstbeteiligungssätze des Exporteurs verlangen. Diese Sätze betragen 20 % für das sogenannte wirtschaftliche Risiko einschließlich des Nichtzahlungs-Risikos bei öffentlichen Auftraggebern. Für das sogenannte Konvertierungs- und Transfer-Risiko sowie das Risiko eines Moratoriums oder Zahlungsverbots beträgt der Selbstbehalt 15 %, bei allen übrigen politischen Risiken 10%. Diese Sätze sind nach unserer Auffassung aus einer Vielzahl von Gründen zu hoch. Die Wirtschaft hat dies in den vergangenen Jahren mehrfach vorgetragen und im Bundeswirtschaftsministerium wiederholt eine Bestätigung ihrer Auffassung erfahren. Deshalb geht unser Antrag dahin, die Sätze auf 15 % für das wirtschaftliche und 10 % generell für das politische Risiko zu senken. Die Exportkreditversicherung ist die Basis der gesamten Finanzierung des Exportgeschäftes. Erfolgt nämlich eine Finanzierung des Exportkredites aus eigenen Mitteln des Exporteurs, so tritt zwar für ihn insoweit keine Verschuldung ein, aber eine Verringerung der flüssigen Mittel. Die Exportkreditversicherung steht also in unmittelbarem Zusammenhang mit der Liquidität und hat große Auswirkungen. Hinzu kommt, daß unsere Exportkreditversicherungs-Institutionen eine Refinanzierung nur für den gedeckten Teil der Exportforderung gewähren. Es wird deshalb auch von keiner Seite bestritten, daß die Exportkreditversicherung und mit ihr die Refinanzierungsmöglichkeit, sei es über das Bankenkonsortium der Ausfuhrkreditgesellschaft, sei es über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, unum- Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 6875 Bänglich, ja Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit im Exportgeschäft ist. In der ganzen Welt wird dies praktiziert, allerdings mit unterschiedlichen Methoden und Konditionen. Aber — und das ist unser Anliegen — die Selbstbehaltsquoten des Exporteurs sind zu hoch. Sie sollen in einem gewissen Umfange erhalten bleiben; denn in einem bestimmten Ausmaß soll der exportierende Unternehmer am Risiko teilhaben. Es kommt nämlich in einer Vielzahl von Fällen vor, daß eine Kumulation der einzelnen Risiken eintritt. Dann kann der Exporteur vor einem schwierigen Liquiditätsproblem stehen. Bedingt ist dies vor allem dadurch, daß die Selbstbehaltsquoten, um die es uns hier geht, nicht durch das Refinanzierungssystem abgedeckt werden können, sondern frei finanziert werden müssen, also mit sehr viel höheren Kosten. Die zu hohen Selbstbehaltssätze wirken letztlich sehr belastend, weil die konkurrierenden ausländischen Exporteure, auf die unsere Wirtschaft im Welthandel trifft, durch ihre Regierungen sehr viel günstigere Exportkreditversicherungs-Konditionen eingeräumt bekommen. Die Bundesregierung anerkennt dies übrigens, und auch in der EWG-Kommission herrscht hierüber kein Zweifel. So decken z. B. die Exportkreditversicherungs-Institutionen in Großbritannien und Frankreich ebenso wie die EximBank in USA das politische Risiko teilweise voll ab, gewähren bei den wirtschaftlichen Risiken weitaus niedrigere Sätze und verlangen vor allem sehr viel niedrigere Zinssätze als unser System; auch räumen sie besonders günstige Finanzierungsmöglichkeiten ein. In England werden z. B. alle Exportforderungen mit 5 bis 6 % Zinsen finanziert, in Frankreich wird jede Exporttratte generell diskontiert mit Sätzen von 311/4 bei zweijähriger Laufzeit, bei längerer Laufzeit mit Sätzen von 4,5 bis 5 %. Die US-EximBank verlangt Zinsen von 5 bis 5,5 %. Unsere Ausfuhrkreditgesellschaft dagegen erhebt 61/4% Zinsen zuzüglich 0,6 % Wechselsteuer pro Jahr. Was dies bei langfristigen Liefergeschäften bedeutet, davon wissen unsere Exporteure ein Lied zu singen. Im Gegensatz zu den genannten Ländern ist unser Zins darüber hinaus variabel an den jeweils geltenden Diskont angepaßt. Auch dies führt unter Umständen zu Kostensteigerungen. Die ungünstigen deutschen Konditionen und die relativ geringe Inanspruchnahme der Exportkreditversicherung wird dokumentiert in einem von der EWG-Kommission kürzlich angestellten Vergleich der Länder der Berner Union. Danach steht bei langfristigen versicherten Lieferverträgen die Bundesrepublik an letzter Stelle. In dem Berichtszeitraum wurden nämlich nur 97 deutsche Verträge mit 0,63 Milliarden Dollar gemeldet. Die Vergleichszahlen sind bei Japan 468 Verträge, bei Frankreich 106 Verträge, bei Italien 184 Verträge. Unser Antrag wird — und dies ist für den Finanzminister und das Hohe Haus ganz sicher von großer Bedeutung — zu keiner direkten finanziellen Haushaltsbelastung führen. Lediglich die Eventual-Verbindlichkeiten werden sich in bescheidenem Maße erhöhen. Dies aber ist zumutbar, da die bisher eingetretenen endgültigen Schäden relativ gering waren. In dem für die Exportkreditversicherung maßgebenden Haushalt des Bundeswirtschaftsministeriums besteht nämlich ein echter Minus-Titel für Einnahmen aus den Überschüssen der Exportkreditversicherungsträger. Die den Ausschüssen vorliegende letzte Halbjahresübersicht des Bundesfinanzministeriums zeigt, ohne daß ich die Zahlen hier im einzelnen nennen möchte, daß die endgültig eingetretenen Schäden per Jahresmitte gerade 20 Millionen DM betragen, wobei natürlich die Umschuldungsaktionen des Bundes unberücksichtigt bleiben müssen, weil sie nicht endgültig sind; dies bei einem Gesamthaftungsvolumen von rund 15 Milliarden DM. Der Einnahmeüberschuß aus der Exportkreditversicherung ist beachtlich. Ich deutete es bereits an, unser Antrag entspricht den Harmonisierungsbestrebungen der EWG-Kommission. Er entspricht einem dringenden Bedürfnis der exportierenden Wirtschaft. Da er keine haushaltlichen Schwierigkeiten verursacht, bitten wir also um seine Annahme, soweit vorgesehen, uni seine Überweisung an den zuständigen Ausschuß. Anlage 5 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jung (FDP) zu Punkt 7 b der Tagesordnung. Als Berichterstatter über den Entscheidungsantrag des Kollegen Dr. Dichgans und einer großen Zahl von Abgeordneten der CDU/CSU auf Umdruck 265 mußte ich auf die schwerwiegenden rechtlichen und organisatorischen Bedenken hinweisen, welche durch diesen Antrag aufgeworfen werden. Bereits in der 115. Plenarsitzung habe ich gefragt, was — nach dem Grundsatz der Gleichheit — mit den Wehrpflichtigen geschehen soll, die zwar kein Abitur, aber gleichfalls Anspruch auf berufliche Weiterbildung haben. Es erschien mir auch sehr zweifelhaft, ob der Dienstplan so eingeteilt werden könnte, daß den Wehrpflichtigen 30 bis 40 Wochenstunden für den Besuch der Universität und eine entsprechend lange Zeit für das häusliche Studium zur Verfügung stünden. In der Tat ist weder der militärische Ausbildungsplan auf den Lehrplan der Universitäten noch die militärische Organisation auf die Unversitätsstandorte zugeschnitten. Hinzu kommt, daß mit der Studienreform erhebliche Neuerungen im Studiengang vorgesehen sind. Die Kultusministerkonferenz hat in den ersten vier Semestern — in in der ersten Stufe also — ein schulpflichtartiges Studium empfohlen und die Liberalisierung des Studienganges erst vom fünften Semester ab vorgesehen. Außerdem soll es künftig längere Semester und kürzere Semesterferien geben, dazu Ferienkurse. Dies alles läßt sich mit dem zur Zeit drei mal zwei Quartale umfassenden Ausbildungsplan der Bundeswehr nicht koordinieren. Die Konstruktion des 1jährigen Freiwilligen bei Beibehaltung einer 18monatigen Wehrpflicht ist ebenso unmöglich wie die Aufstellung von Studenten-Kompanien oder Studentenbataillonen. Abgesehen von der gesellschaftspolitischen Seite des 6876 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 134. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. November 1967 Problems wäre die Einsatzfähigkeit solcher Einheiten im Verteidigungsfall gering (Langemark!). Auch die finanziellen Lasten würden wachsen; denn die Pflege des Materials, der Waffen müßte ja von anderen Soldaten durchgeführt werden. Höhere Kosten für Soldaten von geringerer nichtmilitärischer Bedeutung wären die Folge. Wenn man bedenkt, daß nach der Zeit der geburtenarmen Jahrgänge künftig erhebliche Zugänge zu erwarten sind — im Jahre 1968 werden allein 45 000 Oberprimaner aus den Gymnasien entlassen — und das ohnehin vorhandene Problem der Wehrungerechtigkeit dadurch noch größer wird, dann wird die Forderung nach einem neuen gerechten System zum Politikum ersten Ranges. Als Berichterstatter muß ich empfehlen, den Antrag wegen der vielen — von mir zum Teil aufgezeigten Probleme — abzulehnen. Anlage 6 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dichgans (CDU/CSU) zu Punkt 7 b der Tagesordnung. Ich habe Verständnis dafür, daß der Bundesminister für Verteidigung die Sonderfragen der beruflichen Situation unserer Soldaten, auch die Sonderfragen der Abiturienten zurückstellen möchte, bis Klarheit über den neuen Aufbau unserer Verteidigung besteht. Das Problem der Abiturienten muß bis dahin offenbleiben. Die These, der Grundsatz der Wehrgerechtigkeit verbiete eine Sonderbehandlung der Studenten, halte ich jedoch für falsch. Der Staat ist eine Einheit, der Aspekt Wehrdienst ist vom Aspekt Bildungswesen nicht zu trennen. Wir berücksichtigen allenthalben den höheren Bildungsstand als legitimen Grund für eine bevorzugte Behandlung, z. B. bei der Zulassung zur Offizierslaufbahn, und es ist nicht einzusehen, warum er nicht eine besondere Behandlung auch beim normalen Wehrdienst rechtfertigen sollte. Fast alle anderen Länder der Welt haben Sonderregelungen für den Wehrdienst der Studenten, mindestens in bestimmten Fächern, z. B. bei bestimmten Sparten der Naturwissenschaft. Wir können also das Problem des Wehrdienstes der Studenten nicht mit einem pauschalen Hinweis auf den Gleichheitsgrundsatz vom Tisch bringen. Dieser Hinweis überzeugt um so weniger, als wir ja überhaupt nur etwa die Hälfte der Abiturienten zum Wehrdienst einziehen, und die Ungleichheit zwischen Leistung und Nichtleileistung des Wehrdienstes ist viel größer als die einer Sonderbehandlung der Studenten, denen unser Bildungssystem eine Gesamtlänge der Ausbildung auferlegt, die sie von allen nichtakademischen Berufen unterscheidet. Es soll dankbar registriert werden, daß die Bundeswehr die Wartezeiten bis zur Einberufung, die früher den Studienbeginn oft noch weiter hinauszögerten, fast vollständig ausgemerzt hat. Weiter ist anzuerkennen, daß Härteregelungen bestehen, die unter Umständen eine vorzeitige Entlassung zum Beginn des Studiums ermöglichen. Aber diese Härteregelungen müssen so praktiziert werden, daß nicht eine neue Ungleichheit zwischen informierten Studenten entsteht und solchen, die von den Härteregelungen nichts wissen. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. h. c. Strauß vom 13. November 1967 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Moersch (Drucksache V/2236 Fragen 42 und 43) : Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um zu verhindern, daß ein großer Teil der Druckaufträge des deutschen Buchverlagswesens nach Einführung der österreichischen neuen Auslandsteuersätze am 1. Januar 1968 nach Osterreich verlagert wird? Ist die Bundesregierung bereit, unverzüglich zu prüfen, inwieweit die neuen österreichischen Steuerbestimmungen gegen internationale Verträge und Abkommen, wie z. B. den UNESCO-Abkommen und den Vereinbarungen mit der EWG, zuwiderlaufen, weshalb ggf. Anklage beim Internationalen Gerichtshof erhoben werden kann? Mit den „österreichischen neuen Auslandssteuersätzen" dürfte die Erhöhung der österreichischen Umsatzausgleichsteuersätze gemeint sein, ,die ab 1. Januar 1968 zusammen mit einer Erhöhung der Umsatzsteuer geplant ist. Diese Erhöhung würde internationalen Verträgen, nämlich 'dem GATT und dem UNESCO-Abkommen, nur zuwiderlaufen, wenn nach Osterreich eingeführte Erzeugnisse durch die Ausgleichsteuer mit höheren Abgaben belastet würden als gleichartige Erzeugnisse österreichischen Ursprungs. Für die Feststellung, ob ein solcher Verstoß hier vorliegt, reichen die z. Z. zur Verfügung stehenden Unterlagen noch nicht aus. Auch liegt bei den zuständigen Ministerien noch kein Material darüber vor, daß als Folge der beabsichtigten österreichischen Maßnahmen Druckaufträge des deutschen Buchverlagswesens nach Osterreich verlagert würden. Die zuständige deutsche Auslandsvertretung ist aber bereits um Bericht gebeten worden. Darüber hinaus wäre es Sache der betroffenen deutschen Wirtschaftskreise, etwaige Unterlagen, aus denen sich eine Diskriminierung nach Osterreich eingeführter ,deutscher Waren ergibt, der Bundesregierung zur Verfügung zu stellen. Es wird dabei zu berücksichtigen .sein, daß Osterreich ab 1. Januar 1969 die Einführung einer Mehrwertsteuer plant; hierdurch würden etwaige Folgen einer Erhöhung der jetzigen Bruttoumsatzsteuer entfallen. Nach dem GATT und dem UNESCO-Übereinkommen sind bei Vertragsverletzungen durch einen Vertragspartner Konsultationen und ein Vergleichsverfahren vorgesehen. Bevor solche Verfahren, an denen auch dritte Länder beteiligt würden, eingeleitet werden, sollte man versuchen, die berechtigten Interessen 'der deutschen Wirtschaft gegenüber Osterreich .auf bilateralem Wege geltend zu machen. Sollte sich herausstellen, daß durch die in Osterreich geplante Erhöhung der Umsatzausgleichsteuer deutsche Ausfuhren gegenüber gleichartigen österreichischen Erzeugnissen diskriminiert werden, so wird die Bundesregierung die erforderlichen Maßnahmen ergreifen.
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    Rede von Josef Bauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich gleich beim letzten beginnen. Ich habe nicht die Absicht, in den Catcher-Stil einzutreten,

    (Beifall bei den Regierungsparteien)

    der den ersten Teil der sonst in weiten Bereichen von mir mitgetragenen Ausführungen des Kollegen Ertl kennzeichnete und der auch im letzten Teil wieder zum Vorschein kam bei dem unglaublichen Angriff gegen den amtierenden Bundeslandwirtschaftsminister, in der Unterstellung, daß er zum Liquidator der deutschen Landwirtschaft werden würde. Lieber Kollege Ertl, so billig, so im Parterre geben wir uns nicht, darauf lassen wir uns einfach nicht ein!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Im übrigen habe ich erhebliche Zweifel, ob Sie hier soeben auf diesem Pult des Hohen Hauses unserem Lande Bayern und den süddeutschen Landschaften einen guten Dienst erwiesen haben, als Sie mit diesem Lederhosen-Stil hier losgezogen sind.

    (Heiterkeit und Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Damit haben Sie die negative Vorstellung genährt, die man vielfach von uns Bayern und von den Süddeutschen hat. Ich habe in keiner Weise den Ehrgeiz, es Ihnen darin gleichzutun.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Sie haben es in diesem guten Gespräch des Hohen Hauses — ich hatte das Gefühl, daß es in seinem ersten Teil gut war — mit Ihren Ausführungen fertiggebracht, den Bundeskanzler und eine ganze Reihe von Bundesministern zu vertreiben, weil es ihnen einfach zu dick war,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Zu dumm!)

    — und vielleicht zu dumm —, was Sie aufgetragen haben. Ich bin der Meinung, daß Sie damit der Landwirtschaft und der Landwirtschaftspolitik einen schlechten Dienst erwiesen haben.

    (Beifall in der Mitte.) Aber damit genug.

    Herr Kollege Schmidt, darf ich ein Wort an Ihre Adresse sagen. Sie haben es sich natürlich nicht verkneifen können, die lange Zeit der Enthaltsamkeit in der Opposition noch einmal im Geist zu beschwören. Ich sage das also ganz brav und vorsichtig, weil ich Ihre schwierige Position innerhalb Ihrer Partei kenne. Der Weg zur Volkspartei ist halt schwierig; insbesondere bei einer Agrardebatte zeigt sich das. Aber ich weiß nicht, ob es richtig ist, daß Sie immer wieder solche Versuche unternehmen, wie



    Bauer (Wasserburg)

    Sie das hier getan haben. Das gilt auch für den Kollegen Ertl, der zunächst eine Katastrophenstimmung bezüglich der Lage unserer Landwirtschaft und der Agrarpolitik zu erzeugen versuchte und dann die vier Landwirtschaftsminister mit ihrer nahtlos aneinanderschließenden Arbeit im Dienste der deutschen Landwirtschaft beschwor. Da komme ich nicht ganz mit. Ich kann nur sagen: links die SPD, rechts die FDP, — Gott sei Dank, daß es in dieser Frage noch die CDU in der Mitte gibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Kollege Schmidt, Sie wissen so gut wie ich, daß diese Landwirtschaftspolitik nicht so schlecht gewesen sein kann. Welche Aufgaben hat sie denn in der Zeit nach 1945 erfüllt? Kollege Ertl hat es am Schluß mit ein paar Stichworten angedeutet. Ich darf es Ihnen noch einmal ins Gedächtnis rufen: Die deutsche Landwirtschaft — und das gilt auch für den Landwirtschaftsminister — hat ihren ersten Auftrag, die rasche Beseitigung des Hungers, in einer großartigen Weise erfüllt. Sie hat ihren zweiten Auftrag, Devisen zu sparen, damit die großen Schwungräder unserer Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden konnten, großartig erfüllt, und ich meine, sie hat sich auch bei der dritten Aufgabe, die Landwirtschaft allmählich in die Marktwirtschaft einzugliedern, durch die Schaffung der Marktordnungsgesetze bis zur Stunde großartig bewährt.
    Wenn wir jetzt auf dem Wege zur EWG und zur größeren Wirtschaftsgemeinschaft vor Schwierigkeiten stehen, dann, meine Damen und Herren, sollte es eigentlich von links bis rechts nur ein einziges Trachten und Streben geben, nämlich daß wir uns gegenseitig darin überbieten, wie wir auch die nächste, die vierte Phase in der deutschen Agrarpolitik so gut wie nur möglich alle miteinander durch unsere eigenen positiven, nach vorn gerichteten Beiträge gestalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Am Beginn meiner Ausführungen heute wollte ich eigentlich sagen, daß ich es zutiefst bedaure — nach der guten Einführung, die Sie gestern und vorgestern in der Presse und zum Teil auch im Rundfunk in Vorbereitung dieser Debatte lesen und hören konnten —, daß wir bei dieser anderen großen Strukturdebatte, worauf meine Vorredner schon sehr oft 'hingewiesen haben, heute nicht auch das Forum der Bevölkerung draußen durch das Fernsehen haben konnten. Was heute miteinander zu besprechen war, wäre für die Bevölkerung draußen mindestens ebenso wichtig gewesen wie das, was wir bei der Energiedebatte hier abzuhandeln hatten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich habe mich eigens beim Präsidenten erkundigt, ob etwa das Fernsehen gewaltsam durch irgendeine Weisung von dem Haus ferngehalten wurde. Aber das ist nicht der Fall. Der Präsident sagte: Selbstverständlich hätten die Leute da sein können. Aber vielleicht beginnt hier schon unsere gemeinsame Aufgabe, nämlich klarzumachen, was hier eigentlich abgehandelt wird, und herauszustellen,
    welch großer Teil der Bevölkerung betroffen ist. Ich glaube, der Kollege Schmidt war es, der von 10 % der Erwerbstätigen sprach, über deren Schicksal, über deren künftiges berufliches und menschliches Ergehen wir hier sprechen, über deren Schwierigkeiten wir uns hier miteinander zu unterhalten haben, um deren Lösung wir zu ringen haben. Ich glaube, es wäre durchaus gerechtfertigt gewesen, wenn wir auch bei dieser Debatte das große Auge der breiten Öffentlichkeit durch 'das Deutsche Fernsehen gehabt hätten.
    Meine Damen und Herren, von diesem Haus wird in den großen Fragen unserer Nation zu Recht immer ein klärendes Wort erwartet und auch Hilfe und Unterstützung dort, wo es notwendig und angebracht ist. Wir sollten diese Debatte mehr in den Versuch ausklingen lassen, das Gemeinsame hervorzukehren, als herauszustellen, was uns möglicherweise trennt. Ich jedenfalls möchte für meinen Teil versuchen, einen positiven Beitrag zu diesem Tag, zu dieser Stunde und zu diesem Ausklang zu leisten.
    Wir alle — da schließe ich jetzt selbstverständlich auch meinen Kollegen Ertl mit ein —

    (Abg. Ertl: Danke schön!)

    haben, .als wir in dieses Haus entsandt wurden, eine Verpflichtung übernommen. — Ja, Herr Kollege Ertl, manchmal konnte man bei Ihren Ausführungen Zweifel bekommen. Ich muß wirklich sagen, ich habe es zutiefst bedauert. Aber erinnern Sie mich bitte nicht noch einmal daran!
    Über dieser unserer heutigen Debatte steht doch unausgesprochen die Frage derjenigen, die heute hier waren. Lange Zeit saßen sehr viele Landwirte auf allen Seiten ,dieses Hauses auf der Zuschauertribüne. Denken 'Sie auch an die Menschen draußen, die heute nach Bonn geschaut haben! Eine breite Öffentlichkeit im Lande draußen stellt ein paar Fragen. Die erste Frage ist: Werden unsere wirtschaftlichen Anstrengungen und Opfer durch diesen einmal rasch erwarteten politischen Frühling in Europa wirklich gerechtfertigt sein? Natürlich wird uns diese Frage auf Schritt und Tritt gestellt. Aber glauben Sie denn wirklich, daß wir Europa rascher bekämen, wenn wir hier unentwegt nicht anderes täten, als Zweifel in diesen gemeinsamen Weg zu setzen? Wer den Glauben an ,die politische Gemeinschaft in Europa aufgegeben hat, der schreibt einen wesentlichen Teil unserer Überlebensmöglichkeit für die nächsten Jahrzehnte ab.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Eine zweite Frage steht unausgesprochen über dieser Debatte. Unsere Landwirtschaft stellt uns mit Recht die Frage: Wer von uns draußen in der Landwirtschaft wird auf diesem Weg in die Wirtschaftsunion eine echte Überlebenschance haben? Ich habe mich gefreut, in einer dpa-Meldung von gestern gelesen zu haben, daß nicht nur die Bergleute an Ruhr, Rhein und Saar, sondern auch die Bauern im ganzen Bundesgebiet in Erregung um ihre Existenz fürchten. Ich war sehr froh, daß ich dort nicht wieder das Wort von der Radikalisierung gelesen habe. Denn heute kann man ja beinahe über kein Sachproblem



    Bauer (Wasserburg)

    mehr sprechen, wo nicht das Wort von der Radikalisierung mitschwingt und mitklingt. Ich weiß nur nicht, wem es eigentlich nützen sollte. Aber daß natürlich eine Erregung da ist, daß es viele besorgte Fragesteller gibt, ist selbstverständlich.
    Meine Damen und Herren, hier wurden bereits die zwangsläufigen und unvermeidlichen Etatkürzungen im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung, die Erzeugerpreissenkung bei den Bodenprodukten, insbesondere bei Getreide, seit dem 1. Juli dieses Jahres, die stark gedrückten Preise bei den Veredelungsprodukten, die im Laufe dieses Jahres stark gefährdete Massenkaufkraft, der im Rahmen der EWG-Agrarpolitik eingeleitete Abbau von Erzeuger-Subventionen bei der Milch, angesprochen. ebenso wie der wachsende Widerstand — das sage ich auch ganz deutlich — gegen die adäquat beschlossenen und notwendigen Preisanhebungen, die Unsicherheit über den europäischen Milch-Erzeugerpreis und nicht zuletzt die scheinbar offene Frage an diese Koalition, welchen Platz man uns, der Landwirtschaft, in ihrer politischen Konzeption zuweist.
    Gestatten Sie mir ein klärendes Wort für meine Freunde. Wahrscheinlich werde ich, ähnlich wie der Herr Bundeskanzler, hinterher gesagt bekommen, das, was ich gesagt hätte, sei nichts anderes als Blabla, nichts anderes als ein billiges Bekenntnis und nichts anderes als eine nichtssagende Aussage gewesen. Das ist jedenfalls heute versucht worden. Ich bin über dieses Engagement des Bundeskanzlers heute in dieser Debatte sehr glücklich und sehr froh,

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    und ich glaube nicht, daß es Aufgabe des Regierungschefs, des Mannes, der die Richtlinien der Gesamtpolitik zu bestimmen hat, ist, etwa die Aufgaben seines Ressortministers hier zu übernehmen oder des Finanzministers hier zu übernehmen und in die Einzelheiten zu gehen. Seien Sie, Herr Kollege Ertl, davon überzeugt — das gilt für Sie, für Ihre Fraktion, für uns alle —: wir werden den Bundeskanzler bei jeder passenden Gelegenheit, immer dann, wenn es notwendig wird, an diese Stunde erinnern können. Mir ist dieses Kanzlerwort etwas wert.
    Gestatten Sie mir also ein klärendes Wort für meine Freunde. Ich bin der Auffassung, daß Strukturwandel, wo immer er erkennbar wird, im Bergbau, im Mittelstand, in der Landwirtschaft, gleichgewichtig gewertet, behandelt und auch unterstützt werden muß, wenn es notwendig ist. Wir widersetzen uns auch in Zukunft jedem Wunsch, die deutsche Landwirtschaft in eine Nord- und Süd-, in eine Groß- und eine Klein-Landwirtschaft auseinanderdividieren zu lassen. Denn Agrarstrukturpolitik ist keine isolierte Maßnahme für den Vollerwerbsbetrieb oder für den Familienbetrieb, sondern für uns Teil einer regionalen Wirtschaftspolitik. Dieser Tatsache wird nach meiner Auffassung nur der gerecht, der weiß, daß auf dem Lande in unseren Dörfern und in den Gemeinden neben den Vollerwerbsbauern auch Zu- und Nebenerwerbslandwirte leben, für die der lohnende Absatz ihrer Produkte ebenso von Interesse ist wie eine florierende gewerbliche Wirtschaft, in der sie meistens den anderen Teil ihres Einkommens verdienen.
    Gerade dieser Teil unserer Landbevölkerung ist geeignet, das Verständnis zwischen dem einen und dem anderen Wirtschaftsbereich, zwischen Stadt und Land, besonders zu fördern und dazu beizutragen, den oft unvermeidlichen Interessenkonflikt mit Würde und Anstand auszutragen.
    Um so bedauerlicher ist es, daß allen gutgemeinten Versuchen zum Trotz absichtlich, aus Unwissenheit, aus Wichtigtuerei — ich weiß es nicht —, heute immer noch Behauptungen in die Welt gesetzt werden, die nicht diesem Ausgleich dienen können. Und jetzt komme ich zu dem, was ich vorhin schon in meinem Zwischenruf gemeint habe. Gestern erschienen von der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände zwei Beiträge, offensichtlich als Begleitmusik, als Ouvertüre für diese unsere heutige Debatte, auf die ich die zuständigen Ressortminister für Wirtschaft und Landwirtschaft ausdrücklich aufmerksam machen möchte; denn sie sind ja Beitragszahler in diesen Verein hinein.
    Ich greife hier nur ein paar Aussagen aus diesen Papieren auf. Da ist die Rede vom „stagnierenden Verbrauch der Milchprodukte". Meine Damen und Herren, zur gleichen Zeit hat der Bundesernährungsminister Veröffentlichungen bekanntgegeben, nach denen für 1967 in einer Vorausschau mit einer Steigerung bei der Trinkmilch um 2 %, bei Rahm um 5%, bei Schnittkäse um 15%, bei halbfestem Schnittkäse um 18% gerechnet werden könne. Da ist weiter von den „deutschen Butterhalden" die Rede, obwohl man ohne Schwierigkeiten hätte feststellen können, daß der echte deutsche Buttervorrat, nämlich der strukturelle Überschuß, bei uns sowieso praktisch keine Rolle spielt. Pro Kopf der Bevölkerung — das sei an die Adresse der Verbraucher gesagt — beträgt der echte Buttervorrat zur Zeit nur 0,7 kg. Meine Damen und Herren, denken Sie einmal ein bißchen darüber nach, wenn irgendwo in der Welt wieder einmal Schwierigkeiten sein sollten, was dann 0,7 kg Butter pro Kopf der Bevölkerung für die Sicherstellung der Ernährung auch nur über wenige Wochen hinweg bedeuten würde. Ich will etwas hinzufügen, um zu zeigen, wie gut unsere Lage im Vergleich zu den anderen Ländern ist. Bei den Franzosen beträgt dieser Buttervorrat 2 kg pro Kopf der Bevölkerung, ein Drittel davon bei uns. Trotzdem wird sofort wieder von „Butterhalden" gesprochen. Da wird in diesem Blättchen die Begrenzung des Milchtitels im Brüsseler Agrarfonds und die Beteiligung der Erzeuger an den Überschußverlusten gefordert. Meine Damen und Herren, stellen Sie sich die gleiche Forderung vor bei der Beseitigung der kleinen Autohalden, die wir in der Vergangenheit gehabt haben, etwa durch die Automobilarbeiter, oder der vorhandenen Kohlenhalden etwa durch die Kumpels! Dann wird verständlich, wie unerfreulich solche Beiträge für eine sachliche Diskussion sind. Ferner wird von laufend gestiegenen Verbraucher- und Erzeugerpreisen geschrieben, während zur selben Stunde im Monatsbericht des Herrn Bundeswirtschaftsministers Schiller zu lesen gewesen wäre — er stellt das dort fest —, daß die



    Bauer (Wasserburg)

    industriellen Erzeugerpreise um 1,1% niedriger lägen als 1966, daß die Preise für die Bauleistungen an Wohngebäuden um 3,1% niedriger lägen als 1966 und daß die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise um 6,7 % niedriger lägen als 1966.

    (Hört! Hört! in der Mitte.)

    Da wird die Forderung aufgestellt, daß die Produktivität der Landwirtschaft noch wesentlich schneller steigen müsse als bisher. Bisher haben wir 500 000 ausgeschiedene Betriebe und mehr als 2 Millionen umgesetzte und freigesetze Arbeitskräfte in diesem Bereich. Wir haben jährlich immer noch durchschnittlich 30- bis 35 000 ausscheidende Betriebe mit rund 80- bis 100 000 Menschen in diesen Betrieben. Der Herr Bundesernährungsminister hat das schon erwähnt. Und dieses Tempo soll nach dieser Forderung noch gesteigert werden! Erlauben Sie mir hier ganz in Ruhe wieder den Vergleich mit der Kohle. Dort sollen — so hören wir es im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre weitere 40- bis 50 000 Bergarbeiter umgesetzt bzw. in den Ruhestand versetzt werden. Wir alle wissen ganz genau, von welchen menschlichen und materiellen Opfern dieser Prozeß begleitet ist. Und nun stellt man eine solche Forderung nach gesteigertem Tmpo im Bereich der Landwirtschaft, obwohl leicht beim BEM hätte nachgelesen werden können, daß gerade die dadurch erhoffte, geforderte und erwünschte Produktivität von 1951 bis 1966 in der Industrie um 85%, aber bei dieser so oft gelästerten und wieder einmal fälschlicherweise zitierten Landwirtschaft um 164 % gestiegen ist.
    Das alles ist eine bittere Begleitmusik zu den Sorgen, die wir hier gemeinsam besprechen wollen, und selbst diese Begleitmusik wiegt noch schwerer als die rein wirtschaftlichen Dinge, um die es geht. Diese Auslese läßt sich selbstverständlich noch fortsetzen. Mir und meinen Freunden liegt nur daran, rechtzeitig auf solche Beiträge zur Aufklärung der Verbraucher aufmerksam zu machen. Vielleich sollte man neben der offensichtlich zu muntere fließenden Geld-Pipeline aus dem Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium die Informations-Pipeline ein bißchen verstärken. Sollte das zur Versachlichung dieser Berichte auch nicht helfen, dann sollte man die personelle Zusammensetzung dieses Vereins einmal etwas durchleuchten.
    Gestatten Sie mir noch einige Bemerkungen zur Milchpolitik. Ich bedaure, Herr Kollege Schmidt, daß wir diese Debatte heute führen müssen. Ich weiß, daß auch Sie den Zeitplan nicht übersehen konnten. Wir führen diese Debatte heute, ohne zu wissen, welche entscheidenden, ergänzenden und noch ausstehenden Vorschläge die Kommission zur Vervollständigung der Milchmarktordnung eigentlich machen wird; wir führen sie in Unkenntnis der von der Bundesregierung im Bereich der Milchpolitik einzuleitenden Maßnahmen. Ich höre von recht interessanten Projekten, und ich hätte gewünscht, daß sie der Bundeslandwirtschaftsminister heute schon hätte auf den Tisch legen können. Das ist aus vielen Gründen nicht möglich, und das ist deshalb bedauerlich, weil zu leicht wieder die Legende aufkommen könnte: Da unterhalten wir uns sieben, acht Stunden über
    eine Große Anfrage, und dann stellt dieses Parlament, das doch vorrangig ein Anrecht auf Information hat, möglicherweise 14 Tage oder drei Wochen später fest, daß im Hause dieses Ministeriums alle möglichen Vorlagen waren, die man aber heute nicht verkünden konnte. Ich bin sicher, Herr Kollege Schmidt, und meine Kollegen von der SPD, daß es nicht die Absicht Ihrer Fragestellung war, die Bundesregierung zu veranlassen, schon vor dem Brüsseler Gefecht ihren Aufmarschplan — um mich jetzt einmal militärisch auszudrücken — und ihre Taktik offenzulegen. Wir sollten uns und ich will mich bezüglich der Milchpolitik auf einige Feststellungen und Anregungen beschränken.

    (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Ich auch!)

    — Gut, ich weiß es, Herr Kollege Schmidt. Ich habe es so aufgefaßt. Ich sagte es schon.
    Erstens. Die deutsche Milchmarktordnung — das lassen Sie midi einmal sagen, weil da auch so eine Mär durch das Land geht, als ob es sich hier um Relikte aus der Zeit des Reichsnährstands und des „Dritten Reichs" handle — ist von unseren Kollegen im Reichstag vor 1933 in ihren Grundzügen beschlossen worden und ist die Konsequenz aus leidvollen Erfahrungen der vorausgegangenen Jahre. Sie hat sich über mehr als 30 Jahre so bewährt, daß wir bemüht sein sollten, so viel wie möglich des Bewährten in die kommende EWG-Ordnung einzubauen. Dazu gehören auch die Instrumente der kostengünstigsten Erfassung und Verteilung von Milch und Molkereiprodukten, eine Preisregelung für Trinkmilch und klare, für alle sechs Länder geltende Hygiene- und Gütevorschriften.
    Übrigens, Herr Kollege Schmidt, auch für diese Frage der zweckmäßigsten Absatz- und Einzugsgebietsregelung hat sich dieselbe Organisation, die Assilec, ausgesprochen. Auch dort hat man sich verständigt. Natürlich gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Ich glaube nicht, daß wir unsere eigenen Vorstellungen etwa unmodifiziert in die EWG bringen können. Es würde ihnen gar nichts schaden, wenn wir zu Modifizierungen kämen.
    Meine Damen und Herren, unsere Milcherzeuger haben in der Verbesserung der Qualität ungeheure Anstrengungen hinter sich. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an das Projekt der Tuberkulose- und Bangbekämpfung, die wir als eines der wenigen Länder in Europa längst hinter uns haben und die unserer Landwirtschaft sehr, sehr viel Geld gekostet haben. Bisher galt doch bei allen Gemeinschaftsregelungen die Ausrichtung nach der fortschrittlichsten Regelung. Gilt das etwa bei der Milchmarktpolitik nicht? So müßten wir, wenn es wäre, einen wesentlichen Teil unserer bisherigen deutschen Spielregeln in der künftigen gemeinsamen Gesetzgebung wiederfinden.
    Ich gehe zweitens davon aus, daß die Fragesteller mit uns zusammen den festgelegten Milcherzeugerrichtpreis bejahen und bereit sind, die Konsequenzen daraus zu ziehen. Meine Damen und Herren, ich verstehe eigentlich die Welt nicht mehr. Da ist es dem deutschen Landwirtschaftsminister und den anderen fünf nunmehr gelungen, einen — wie ich gern



    Bauer (Wasserburg)

    zugebe, an der oberen Grenze befindliche — Preisorientierung zu beschließen, und dann gehen wir deutschen Abgeordneten sofort hierher und setzen Zweifel darein, ob das je zu erzielen sein wird! Meine Damen und Herren, ein ideales Ziel kann man nicht hoch genug setzen, und man kann nicht lange genug danach streben, um es früher oder später einmal zu erreichen. Aber von vornherein die Zielsetzung möglichst niedrig zu halten und dann Fleißarbeit zu leisten, um später über dieses Ziel hinauszuschießen, das werden Sie in dieser Frage in Europa nicht erleben. Darum bedaure ich hier auch die Aussagen des Kollegen Schmidt, der diesen Erzeugerrichtpreis oder Orientierungspreis, wie Sie ihn nennen wollen, doch sehr angezweifelt hat. Ich bin der Meinung, als Zielsetzung sollte er bleiben. So ist er beschlossen, und danach sollten wir unsere Arbeit ausrichten.
    Ich gehe weiter. In diesem Zusammenhang möchte ich ausdrücklich hinzufügen, daß zur Frage dieses Richtpreises natürlich die Auslegungen des Herrn Bundeslandwirtschaftsministers in seiner Antwort gehören. Ich spare sie mir jetzt, um rasch fertig zu werden.
    Im übrigen solte man die in der EWG vorhandene Überproduktion — und dazu lassen Sie mich bitte noch ein Wort sagen — nicht als ganz unlösbar betrachten. Hier unterscheide ich mich, Herr Kollege Welslau, etwas von Ihren Sorgen, die Sie hier zum Ausdruck gebracht haben. Wir Deutschen haben im Bereich der Milch keine Überproduktion in die Ehegemeinschaft der Sechs, wenn Sie so wollen, eingebracht. Auch nach dem jetzigen Produktionsstand von 1967 erreichen wir in diesem Jahr voraussichtlich nur einen Versorgungsgrad von etwa 95 bis 96 %. Das ist heute schon gesagt worden.
    Die strukturellen Überschüsse in der EWG-Molkerei, wenn ich es einmal so sagen darf, sind nach den jüngsten Aussagen — nicht etwa unseres Landwirtschaftsministers, sondern der EWG-Kommission
    - auf jährlich 35 000, höchstens 40 000 t geschätzt.
    Wenn allein die Verbesserung der Konsummilchqualität von der eingestellten Milch mit 3 % auf Vollmilch mit 3,5% ausreichen würde, diesen strukturellen Überhang zu beseitigen, dann wäre doch hier ein Weg, den wir gemeinsam gehen könnten im Interesse dieser von uns — scheinbar von allen
    — gleichermaßen gut gemeinten Agrarpolitik.
    Ein Weiteres! Wenn die Preise — hiermit begründe ich gute Getreide- und Zuckerrübenpreise — für die Bodenprodukte, insbesondere für Getreide und Zuckerrüben, in der Zukunft nicht vernachlässigt werden und die Relation von Milch- zum Rinderorientierungspreis elastisch je nach der Erzeugnislage gehandhabt wird, so sind die befürchteten Milcherzeugungsreserven wesentlich geringer zu veranschlagen. Nur einen einzigen fachlichen Einwand, Herr Kollege Schmidt! Sie haben z. B. die relativ geringe Ablieferungsquote in Belgien und Frankreich angesprochen. Dazu lassen Sie mich bitte noch sagen, ''daß in den beiden Ländern erstens eine große Hausindustrie, wenn Sie so wollen, eine starke handwerkliche Milchverarbeitung, vorhanden ist und ,daß gleichzeitig der Ab-Hof-Verkauf von
    Milch und Milchprodukten in diesen beiden Ländern eine viel größere Rolle 'spielt als bei uns. Nun können Sie sagen: Trotzdem wird die zur Molkerei gehen. Aber dann wird auch nichts mehr produziert, und die Molkereien können in diese bisherige Produktion eintreten.

    (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Die Hälfte geht aber in den Futtertrog!)

    — Das ist richtig, Herr Kollege Schmidt, hier kann ich Ihnen nicht widersprechen.
    Wenn in ,der Bundesrepublik außerdem die Beschäftigungschancen außerhalb der Landwirtschaft
    — auch 'das ist eine Sache, die ich noch einmal ganz deutlich machen möchte — so günstig bleiben wie bisher und die Möglichkeiten in der EWG bundesdeutsches Format annehmen, dann wird die Stallarbeit bald überall zur wenig beliebten Arbeit gehören. Diese Bremse in der Milchproduktion ist in Wirkung, Umfang und Ausmaß überhaupt nicht abzuschätzen.
    Die Einnahmen aus der Milch bringen dem Bundeslandwirt heute ein Drittel seines Einkommens, mit den Rindererlösen zwei Drittel. In den Grünlandgebieten, in der Marsch, in den Mittelgebirgen, im Voralpen- und Alpenland sind diese Erlöse aus der Milchviehhaltung oft die einzige Einnahme. Deshalb ist es auch berechtigt und begründet, daß wir uns über diese zweite große Einnahmensäule der Landwirtschaft — nämlich das, was aus der Milchviehhaltung kommt — hier in diesem Hause ganz besonders unterhalten. Deshalb sage ich noch einmal von diesem Platz aus: ich bitte den Bundeskanzler und seine Bundesregierung, bei allen einschlägigen Entscheidungen daran zu denken, daß bei der Neuordnung der Milchmarktpolitik der deutschen Landwirtschaft keine neuen Einkommenseinbußen mehr zugemutet werden können. Diese Landwirtschaft hat auf dem Weg in die EWG bisher schon ein Stück Kreuz auf sich genommen und ein Stück Opfer gebracht.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Diese deutsche Landwirtschaft hat viel dazu beigetragen, die europäische Einigung voranzubringen. Ich glaube, einer meiner Vorredner hat es bereits gesagt. Sie muß im Rahmen der aktivierten Ostpolitik immer wieder neue Opfer in Kauf nehmen. Sie wird von den agrarischen Interessen der Industrieprodukte abnehmenden Drittländer ständig erneut beeinflußt. Dieselbe Landwirtschaft kann eines Tages im Zeichen des doch in allen Zeitungen in aller Welt bekannten, immer mehr wachsenden Hungers an politischer Bedeutung nur zunehmen.
    Lassen Sie mich eine Schlußbemerkung machen! Reiche Ernten und Nahrungsmittelüberschüsse dürfen von einem Volk und seiner Regierung und seinem Parlament nicht mit Bedrückung und Pessimismus betrachtet werden. Hier sollten wir es vielmehr mit dem amerikanischen Landwirtschaftsminister Freeman halten, der trotz aller Schwierigkeiten, die auch die Amerikaner mit diesem Problem haben, einmal sagte: Diese Überschüsse sind eigentlich ein



    Bauer (Wasserburg)

    wirkliches Problem gerade dieser modernen Industrieländer.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Karl Mommer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Rinderspacher.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Fritz Rinderspacher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Gestatten Sie, daß ich zu einem kleinen Teilproblem der Agrarpolitik einige Ausführungen mache. Ich möchte Ihnen nicht vorenthalten, daß ich meinen Fraktionsfreunden versprochen habe, mich auf fünf Minuten zu beschränken.

    (Beifall.)

    Ich werde mich bemühen, diese Zeit einzuhalten.
    In seiner Antwort auf die Großen Anfragen der FDP und der SPD hat Herr Minister Höcherl recht positiv über die Zukunft der Zu- und Nebenerwerbsbetriebe im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion gesprochen, und dies obwohl ihm natürlich sehr gut bekannt ist, daß seit 1956 die Zahl der landwirtschaftlichen Kleinbetriebe um 500 000 abgenommen hat. Als Abgeordneter aus Südwestdeutschland begrüße ich die Versicherung des Ministers, die Bundesregierung wolle den Gegenden mit einem besonders hohen kleinbäuerlichen Anteil bei der Verbesserung der Infrastruktur helfen.
    Ich meine, daß keinesfalls die soziale Seite übersehen werden kann und darf, wenn da und dort kurzerhand die radikale Verminderung der Zahl kleinerer Betriebe vorgeschlagen wird, damit andere Betriebe entsprechend vergrößert werden können. Ein radikaler Abbau wäre — machen wir uns nichts vor — auch politisch kaum zu verkraften. Auch ein anerkannter Experte wie Sicco Mansholt sollte dies nicht ganz vergessen. Vor allem wir Süddeutschen wissen, daß nicht nur wirtschaftliche Überlegungen hier am Platze sind, sondern auch Überlegungen im gesellschaftlichen und raumplanerischen Bereich.
    Vor allem sehen wir den sozial-ökonomischen Strukturwandel als eine Chance für das Land an: Wenn die Landbewirtschaftung in steigendem Maße als Nebenberuf ausgeübt wird, so müssen wir das als Tatbestand hinnehmen, aber auch in unsere agrar- und gesellschaftspolitischen Überlegungen mit einbeziehen. Vor allem haben wir es als Bestandteil der freien Lebensgestaltung anzusehen, wenn ehemalige Kleinbetriebe bereit sind, ihr Land als Zu- oder Nebenerwerbsbetrieb zu bewirtschaften.
    Natürlich ist nicht zuzugeben, daß die Zu- oder Nebenerwerbsbetriebe die von Manskolt — und nicht nur von ihm — Herr Staatssekretär Hüttebräuker ist nicht da —

    (Zurufe: Doch!)

    — Entschuldigung; der Herr Minister war zu breit, ich konnte den Herrn Staatssekretär nicht sehen — verlangte verstärkte „Mobilität des Bodens" behindern.
    Angesicht der Tatsache, daß in den letzten 15 Jahren die durchschnittliche Betriebgröße nur von 7 auf 10 ha gestiegen ist sollten wir uns überlegen, ob, wir auf dem bisherigen Weg fortschreiten können, der im wesentlichen in der beschleunigten Aufstokkung und in der Aussiedlung besteht, die mit hohen Kapitalrisiken verbunden ist.
    Die Zahl der Zu- und Nebenerwerbsbetriebe hat sich auch im Sog der industriellen Hochkonjunktur kaum verändert, in einigen Gebieten sogar vergrößert, weil Vollbetriebe in Nebenerwerbsstellen umgewandelt wurden. Mir scheint, daß diese Zu- oder Nebenerwerbsbetriebe bewiesen haben, daß sie bestehen können, selbst in der Hochkonjunktur.
    Die Bedenken wegen der marktgerechten Leistung solcher Zu- und Nebenerwerbsbetriebe sind zwar durchaus berechtigt, sind sind aber zu überwinden durch passende Betriebsorganisation, mit den Techniken einer sinnvollen Bewirtschaftung, marktgerechten Angebotsform sowie der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit. Auch Bedenken wegen der Arbeitsüberlastung von Ehefrauen und Kindern können überwunden werden. Vor allem sollten sehr arbeitsintensive Betriebsformen vermieden werden. Notwendig ist eine ständige und zielstrebige Beratung, die allerdings heute noch nicht überall gewährleistet ist.
    Wir sollten aber auch nicht vergessen: Die Grenzen zwischen Stadt und Land werden fließender, das Sozialgefälle wird vermindert, das Leben auf dem Lande wird wieder lebenswerter, wenn es gelingt, die Zu- und Nebenerwerbsbetriebe in einem gesunden Ausmaß zu erhalten. Die Abwanderung in die Industrieorte können wir nicht verhindern, aber doch wesentlich vermindern, wenn wir eine zielstrebige Regionalpolitik betreiben, die viel guten Willen, allerdings auch viel Geld kostet.
    Der Zu- und Nebenerwerbsbetrieb am Rande der Industriezentren stellt nicht ein Übergangsstadium zum endgültigen Aufgeben des Kleinbetriebes dar. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen muß das nicht sein, aus gesellschafts- und strukturpolitischen Gründen soll das auch nicht sein. Das hat nichts mit Romantik und noch weniger mit Ideologie zu tun. Ich habe es bewußt vermieden, nur die technisch-ökonomische Seite aufzuzeigen. Die sozialen und gesellschaftspolitischen Anliegen sind für mich den rein wirtschaftlichen mindestens gleichrangig.
    Viele Kleinbauern, selbst solche mit mittelgroßen Betrieben sehen im Festhalten an Grund und Boden die sicherste Form des Eigentums, bessern aber ihr Einkommen durch eine Nebentätigkeit in anderen Berufen auf und erreichen damit zusätzlich eine Krisenfestigkeit, die nicht zu unterschätzen ist. Andererseits bietet die nebenberufliche Tätigkeit in der Landwirtschaft oft einen willkommenen, auch gesundheitlich sehr erfreulichen Ausgleich bei einseitigen Hauptberufen. Die Seßhaftigkeit der Pendler, die an ihrem Besitz hängen, spricht gegen eine Gesetzmäßigkeit der Landflucht.
    Den Vorwurf, die Klein- und Nebenerwerbsbetriebe seien für die landwirtschaftliche Überproduktion verantwortlich, weist Prof. Priebe — wie mir scheint, mit Recht — zurück; denn ein Aufgeben dieser Betriebe und ihr Aufgehen in größeren



    Dr. Rinderspacher
    Einheiten würde die Marktleistung dieser vergrößerten Betriebe beträchtlich fördern. Damit will ich keineswegs den unrentabel arbeitenden Nebenerwerbsbetrieben das Wort reden. Diese sind ein marktstörender Faktor. Das muß aber nicht so sein. Die oft auf kleinster Fläche mit größtem wirtschaftlichem Erfolg arbeitenden Weinbauern meiner badischen Heimat beweisen, daß Klein- oder Nebenerwerbsbetriebe keineswegs rückständig sein müssen. Wo der sichtbare und kalkulierbare Erfolg sich mit intensiver Beratung vereinigt, braucht der Zu- und Nebenerwerbsbetrieb an Fortschrittlichkeit und Intensität nicht hinter dem Vollerwerbsbetrieb zurückzustehen.
    Der hessische Landwirtschaftsminister Tröscher, der sich mit der „sozialen Aufrüstung" in Hessens Dörfern große Verdienste erwarb, hat darauf hingewiesen, daß die Kombination der Betriebsgrößen für die Gesamtheit den höchsten sozialen und ökonomischen Nutzen erwarten läßt. Wenn man das Problem der Zu- und Nebenerwerbsbetriebe nicht nur von der ökonomischen und technischen Seite betrachtet, sondern den Schwerpunkt auf die gesellschaftspolitischen Zielsetzungen richtet, dann wird man dieser Betriebsform für die Zukunft durchaus eine gute Chance geben können.

    (Beifall bei der SPD.)