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    Deutscher Bundestag 131. Sitzung Bonn, den 8. November 1967 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Conring 6615 A Abg. Dr. Bayerl tritt in den Bundestag ein Überweisung von Vorlagen der Bundesregierung an Ausschüsse 6615 A Wahl des Abg. Dr. Bucher als ordentliches Mitglied des Vermittlungsausschusses . . 6615 B Absetzung des Punktes 3 von der Tagesordnung 6615 B Amtliche Mitteilungen 6615 C Fragestunde (Drucksache V/2236) Frage des Abg. Burger: Besetzung der Strafvollzugskommission Dr. Ehmke, Staatssekretär . . . 6617 A Burger (CDU/CSU) 6617 B Frage des Abg. Strohmayr: Ermittlungen über das Abhandenkommen eines Flugkörpers vom Typ Sidewinder auf dem Flugplatz Neuburg (Donau) 6617 B Fragen des Abg. Borm: Ermittlungen gegen Bundesbürger wegen Beleidigung des Schahs Dr. Ehmke, Staatssekretär . . . 6617 C Borm (FDP) 6617 D Frage des Abg. Rollmann: Öffnungseiten des Benutzersaals des Bundesarchivs in Koblenz Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6618 B Frage des Abg. Rollmann: Änderung der Bundeslaufbahnordnung Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6618 C Rollmann (CDU/CSU) 6618 D Frage des Abg. Dorn: Offizielle Polizeikonzeption Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6619 A Dorn (FDP) 6619 A Frage des Abg. Dorn: Frage einer Herauslösung des Bundesgrenzschutzes aus der Polizei Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6619 C Dorn (FDP) 6619 D Hübner (SPD) 6620 B II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1967 Frage der Abg. Frau Funcke: Frage einer evtl. Verfassungswidrigkeit einer Teilzeitbeschäftigung für Beamte mit besonderen Familienpflichten Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6620 C Frau Funcke (FDP) . . . . . . 6620 D Moersch (FDP) 6621 A Frau Freyh (SPD) . . . . . . 6621 C Spitzmüller (FDP) . . . . . . 6621 D Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 6622 A Fragen des Abg. Raffert: Erlaß des Bundesinnenministers vom 1. 9. 1967 betr. Förderung künstlerischer Nachwuchskräfte für den deutschen Film Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6622 B Raffert (SPD) 6622 C Dr. Meinecke (SPD) 6623 A Dr. Huys (CDU/CSU) 6623 C Moersch (FDP) . . . . . . . 6624 A Dr. Lohmar (SPD) 6624 B Frage des Abg. Moersch: Unterschrift in der Bundestagsdrucksache V/2166 „Die Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder" Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6625 C Moersch (FDP) 6625 C Fragen der Abg. Frau Kurlbaum-Beyer: Spendenaktion Vietnam des Gründers der SOS-Kinderdörfer 6626 A Fragen des Abg. Dr. Müller-Emmert: Öffentliche Münzfernsprecher in den Landgemeinden 6626 B Fragen des Abg. Baron von Wrangel: Anschluß im Zonengrenzgebiet liegender Städte und Gemeinden an das Hamburger bzw. Lübecker Fernsprechnetz — Gebührenstaffelung . . . . . . 6626 C Frage des Abg. Dichgans: Entschädigung der Deutschen Lufthansa durch die Bundespost bei mit höheren Kosten verbundenem Einsatz lärmschwacher Flugzeuge . . . . . . . 6626 C Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Postreisedienst Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 6626 D Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 6627 A Josten (CDU/CSU) 6627 B Frage des Abg. Jung: Zahlen über die qualitative Struktur des Althausbesitzes Dr. Schornstein, Staatssekretär . 6627 D Jung (FDP) 6628 B Frage des Abg. Dr. Hudak: Schnellere Eingliederung von Spätaussiedlern von Hassel, Bundesminister . . . . 6628 D Dr. Hudak (CDU/CSU) 6629 B Frage des Abg. Richter: Ratifizierung des Protokolls zur Rechtsstellung von 1951 über den Status der Flüchtlinge 6629 C Fragen des Abg. Dr. Mühlhan: Beteiligung des Bundes an deutschen Wochenschauen Schmücker, Bundesminister . . . . 6629 C Dr. Mühlhan (FDP) 6629 D Frage des Abg. Dr. Serres: Empfehlung des Europarates betr. Gewährleistung einer wirksameren Entwicklungshilfe Wischnewski, Bundesminister . . . 6630 B Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung und Gesundung des deutschen Steinkohlenbergbaus und der deutschen Steinkohlenbergbaugebiete (Drucksache V/2078) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Bergmannsprämien (Drucksache V/2014) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksache V/2232) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes über das Zollkontingent für feste Brennstoffe 1968, Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1967 III 1969 und 1970 (Drucksache V/2233) — Erste Beratung — Dr. Schiller, Bundesminister . . . 6631 A Brand (CDU/CSU) 6637 C Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 6640 B Dr. h. c. Menne (Frankfurt) (FDP) . 6646 D Kühn, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen 6650 C Dr. Röder, Ministerpräsident des Saarlandes 6655 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 6658 C Sackmann, Staatssekretär, Vertreter des Landes Bayern 6665 B Arendt (Wattenscheid) (SPD) . . 6668 A Dr. h. c. Kiesinger, Bundeskanzler . 6673 A Zoglmann (FDP) . . . . . . . 6675 A Dr. Friderichs (FDP) 6680 B Ollesch (FDP) 6694 D Schmidhuber (CDU/CSU) 6700 C Entwurf eines Bundeswasserstraßengesetzes (Drucksache V/352) ; Schriftliche Berichte des Rechtsausschusses und des Verkehrsausschusses (Drucksachen V/1469, V/2215) — Zweite und dritte Beratung — Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 7601 A Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 6701 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 10. Dezember 1966 mit der Republik Sambia über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache V/2006) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksachen V/2204, zu V/2204) — Zweite und dritte Beratung — 6701 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. Oktober 1966 mit der Republik Elfenbeinküste über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache V/2028) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksachen V/2205, zu V/2205) — Zweite und dritte Beratung — 6702 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. Dezember 1966 mit dem Spanischen Staat zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung bei den Steuern vom Einkommen und Vermögen (Drucksache V/ 1782); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/2213) — Zweite und dritte Beratung — 6702 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksache V/2076); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Gesundheitswesen (Drucksache V/2216) — Zurückverweisung an den Ausschuß — . 6702 C Entwurf eines Gesetzes über die ertragsteuerlichen und vermögensteuerlichen Auswirkungen des Umsatzsteuergesetzes vom 29. Mai 1967 und zur Änderung steuerlicher Vorschriften (Drittes Steueränderungsgesetz 1967) (Drucksache V/2185) — Erste Beratung — 6702 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Berlinhilfegesetzes (Drucksache V/2237) — Erste Beratung — 6703 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung kleingartenrechtlicher Vorschriften (Drucksache V/2221) — Erste Beratung - 6703 A Antrag der Fraktion der SPD betr. Einsetzung einer Eherechtskommission (Drucksache V/2162) Hirsch (SPD) . . . . . . . . 6703 B Busse (Herford) (FDP) 6703 D Nächste Sitzung 6704 C Anlagen 6705 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1967 6615 131. Sitzung Bonn, den 8. November 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 9. 11. Deringer 8. 11. Dr. Dittrich* 8. 11. Dr. Effertz 10.11. Dr. Erhard 10. 11. Frieler 11. 11. Gerlach * 8. 11. Graaff 9. 11. Hörmann (Freiburg) 10. 11. Kohlberger 10. 11. Dr. Kübler 17. 11. Kunze 30. 11. Lenz (Brühl) 31. 12. Lücker (München) * 8. 11. Dr. Mende 9. 11. Merten 30. 11. Müller (Aachen-Land) * 10. 11. Paul 31. 12. Petersen 10. 11. Scheel 10. 11. Dr. Schulz (Berlin) 30. 11. b) Urlaubsanträge Frau Dr. Elsner 18. 11. Gibbert 16. 12. Hanz (Dahlen) 18. 11. Hösl 28. 11. Hussong 17. 11. Steinhoff 31. 12. Stücklen 18. 11. Anlage 2 Der Bundesminister für Wirtschaft Bonn, den 8. November 1967 Energiepolitische Daten des Jahres 1967 1. 23./24. Januar 1967 Erste Kohlegespräche mit IG Bergbau und Energie und Unternehmensverbänden 2. 27. Januar 1967 Nach Klärung der .gemeinsamen Finanzierung zwischen dem Bund unid den Bergbauländern (2/3 ,1/3% : Inkraftsetzung des 2. Kohleverstromungsgesetzes durch Erlaß der Ausführungsbestimmungen * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht 3. 15. Februar 1967 Bundestag verabschiedet das Gesetz über steuerliche Maßnahmen bei der Stillegung von Bergwerken (unter anderem Steuerbefreiungsvorschriften für ,die Aktionsgemeinschaft Deutsche Steinkohlenreviere GmbH und Regelung der Lastenausgleichsverpflichtungen der Bergwerke bei Stillegungen) 3. März 1967 Bundesrat stimmt dem Gesetz zu 11. April 1967 Verkündung des Gesetzes 4. 16. Februar 1967 Kokskohlesubvention vom Ministerrat der Montanunion beschlossen (6,80 DM Beihilfe je Tonne Kokskohle) Bundeshaushalt 1967: 140 Mio DM, Länderhaushalte Nordrhein-Westfalen und Saarland 70 Mio DM 2. Juni 1967 Vorläufige Richtlinien für die Kokskohlenbeihilfe nach Entscheidung der Hohen Behörde 5. 7. März 1967 Exportfinanzierungshilfe Krupp (300 Mio DM Bundesbürgschaft) 3. August 1967 (150 Mio DM Landesbürgschaft Nordrhein-Westfalen) 6. 13. März 1967 21. März 1967 3. Mai 1967 Gemeinsame Kohlegespräche mit Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Saarland, IG Bergbau 'und Energie, Unternehmensverbände Ruhr und Saar 7. 20. März 1967 Dreiphasenplan des Bundesministers für Wirtschaft zur Anpassung und Gesundung des Steinkohlenbergbaus und der Steinkohlenbergbaugebiete 8. 26. April 1967 Übereinkunft mit Elektrizitätswirtschaft über Kohlemehreinsatz und Heizölmindereinsatz in Kraftwerken (kurzfristiger Mehrverbrauch bis zu 2,5 Mio t Kohle jährlich) 9. 2. Mai 1967 Verschärfung der Heizölselbstbeschränkung (1967 Zuwachs bei schwerem Heizöl und Mitteldestillaten auf 3 und 4 % vereinbart; bis 30. 9. 1967 effektiv 0,2 und 3,0 %). 7. Juni 1967 Verschärfte Überprüfung .der Mineralöleinfuhr gemäß § 10 Außenwirtschaftsgesetz durch Anordnung vom 7. Juni 1967 10. 17. Mai 1967 Zusätzliche soziale Sicherungen für Bergarbeiter von Bundesregierung beschlossen: Gleichstellung der Bergmannsprämie, Abfindungsgeld (Vorwegnahme des Kohlegesundungsgesetzes, s. u. Punkt 11), Nachholschichtenregelung, Feierschichtenregelung 14. Juli 1967 Durchführungsbestimmungen für Feierschichten-. und Nachholschichtenregelung und Abfindungsgeld vom Bundesminister für Wirtschaft unterzeichnet 11. 24. Mai 1967 Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung und Gesundung des deutschen Steinkohlenbergbaus und der deutschen Steinkohlenbergbaugebiete (Kohlegesundungsgesetz) von Bundesregierung verabschiedet: a) geordnete Anpassung der Förderkapazität b) Rationalisierungseffekt durch optimale Unternehmensform, c) Abfindungsgeld für Bergarbeiter, d) 10 % Investitionsprämie für Industrieinvestitionen, e) Enteignungsmöglichkeiten für Industrielandbeschaffung 30. Juni 1967 Positive Stellungnahme des Bundesrates zum Kohlegesundungsgesetz 12. 5. Juni 1967 Antrag des Bundesministers für Wirtschaft an Hohe Behörde der Montanunion, die manifeste Krise dm Steinkohlenbergbau zu erklären 13. 15. Juli 1967 Positive Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesminister für Wirtschaft zum Kohlegesundungsgesetz 14. 19. Juli 1967 'Erste Besprechung des Bundesministers für Wirtschaft mit Fünfer-Gruppe „Rheinstahlplan". Beauftragung von Experten 'zur Prüfung von Einzelfragen 15. 10. August 1967 2. Konjunktur- und Strukturprogramm von Bundesregierung beschlossen (doppelter Bevölkerungsschlüssel für Steinkohlenreviere) 1. September 1967 Zustimmung des Bundesrates 8. September 1967 Zustimmung des Bundestages 16. 13. September 1967 Entwurf des Bundeshaushaltsplans 1968 vom Kabinett verabschiedet mit 1051 Mio DM für den Steinkohlenbergbau (gegenüber 916 Mio DM Haushaltssoll 1967 und 460 Mio DM Ist 1966) (außer dem Zuschuß des Bundes zur Knappschaftlichen 'Rentenversicherung: Haushaltsansatz 1967: 2,750 Mrd. DM; 1971 gemäß mittelfristiger Finanzplanung: 3,194 Mrd. DM) 17. 27. September 1967 Kohlezollgesetz 1968, 1969 und 1970 vom Kabinett verabschiedet (Kontingent 6 Mio t jährlich, Kürzungsmöglichkeit um 20 %) 27. Oktober 1967 Stellungnahme des 'Bundesrates zum Kohlezollgesetz (fordert Streichung der Kürzungsmöglichkeit durch Bundesregierung) 2. November 1967 Bundesregierung plädiert in Gegenäußerung zur Stellungnahme des 'Bundesrates für Wiederherstellung der Regierungsvorlage 18. 29. September 1967 Bundesregierung beschließt Gesetzentwurf zur Verlängerung der Abwicklungszeit für das Darlehens- und Bürgschaftsprogramm des Rationalisierungsverbandes des Steinkohlenbergbaus 27. Oktober 1967 Positive Stellungnahme des Bundesrates 19. seit September 1967 Bemühungen um verstärkte Lieferungen deis Steinkohlenbergbaus im innerdeutschen Handel 20. 2. Oktober 1967 Positive Stellungnahme ,des Ministerrates und der Kommission der Europäischen Gemeinschaften zum Kohlegesundungsgesetz 21. 20. Oktober 1967 Der Bundesminister für Wirtschaft erklärt den Betriebsräten der Zechen Hansa und Pluto, daß keine Stillegungsprämie .an die Zecheneigentümer gezahlt werden würde 23. Oktober 1967 Unter Vorsitz 'des Bundeskanzlers 'wird in Ministergespräch beschlossen, Hansa und Pluto keine Stillegungsprämie zu gewähren 24. Oktober 1967 Stillegungsaufschub bei den Zechen Hansa und Pluto vom Vorstand ,der GBAB und Verwaltungsrat der Aktionsgemeinschaft Deutsche Steinkohlenreviere GmbH beschlossen 22. 31.Oktober 1967 Besprechungen über Neuordnung des Steinkohlenbergbaus mit IG Bergbau und Energie: „Einheitsgesellschaft" und Fünfer-Gruppe der Eigentümer: „Rheinstahlplan" Daran anschließend Erarbeitung einer Synthese der wesentlichen Neuordnungspläne Ziel: Neuordnung der Unternehmensform des Steinkohlenbergbaus möglichst schon ab 1. Januar 1968 Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Schmidhuber (CDU/CSU) zu Punkt 2 der Tagesordung. In dieser Debatte geht ,es um eine dauerhafte Lösung der Probleme der deutschen Steinkohle. Dieses Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1967 6707 Ziel hat die Bundesregierung durch Erklärung des Bun'desk'anzlers und es Bundeswirtschaftsministers proklamiert. Es ist in (dieser Debatte von den Sprechern aller Fraktionen bestätigt worden. Eine solche definitive Lösung ist weder gegen die Kräfte des Marktes noch gegen die technologische Entwicklung möglich, will man nicht unabsehbare Wachstumsverluste hinnehmen. Die Sanierung des deutschen Steinkohlenbergbaus ist nur (ein — wenn auch sehr wichtiger — Teil der uns gestellten energiepolitischen Aufgabe. Dies könnte man beinahe vergessen, wenn man die Begleitmusik hört, die vor 'Energiedebatten von Seiten der Betroffenen regelmäßig intoniert wird. Energiepolitik darf sich eben nicht in einer Kette von Hilfsaktionen für den Steinkohlenbergbau erschöpfen. Sie darf nicht zurückschauen auf das, was war — auf die großen industriellen Leistungen, die in diesem Wirtschaftszweig vollbracht worden ,sind , sondern sie muß auf (das gerichtet werden, was vor uns liegt — auf eine im Wandel begriffene Wirtschaft. Es hat wenig Sinn, in der Wissenschaftsdebatte 'die großen technologischen Perspektiven aufzuzeigen, wenn man (sie dann in der Energiedebatte ignoriert.. Diese Bundesregierung der Großen Koalition hat sich in der Regierungserklärung einer" Wirtschaftspolitik der Stabilität und des Wachstums verpflichtet. Diese Zielsetzung muß auch für die Energiepolitik gelten. Wirtschaftspolitische Eingriffe in bestimmte Teilbereiche der Wirtschaft müssen so erfolgen, daß sie auf lange Sicht gesehen wachstumsfördernd wirken. Die Erhaltung überholter Strukturen ist nur für eine kurze Übergangsfrist möglich. Die Umschichtungen bei der Energieverwendung sind nicht die Folge einer verfehlten Wirtschaftspolitik — wie es heute wieder behauptet wurde —, sondern nur ein Ausdruck der modernen technisch-wirtschaftlichen Entwicklung. Diesen Wandel können wir auch in anderen Industrieländern beobachten. Dieser Prozeß ist heute noch keineswegs abgeschlossen. Es kann durchaus sein, daß das Mineralöl in absehbarer Zeit von der Atomenergie in seiner Stellung als dominierender Wachstumsfaktor auf dem Gebiet der Energiedarbietung abgelöst wird. Diese strukturellen Veränderungen auf dem ,Energiemarkt haben nicht nur Schwierigkeiten mit sich gebracht, sondern sie sind gleichzeitig mit einem allgemeinen Aufschwung der Wirtschaft einhergegangen. Sie haben zu einer Veränderung der Standortbedingungen geführt, was sich positiv für die revierfernen Gebiete ausgewirkt hat. Man muß daher die Kohlekrise .als das sehen, was sie ist, nämlich als ein Umschichtungsvorgang in einer expansiven Wirtschaft. Wenn man aber eine expansive Wirtschaft will, dann darf man 'derartige Umschichtungsvorgänge nicht aufzuhalten versuchen und überholte Strukturen konservieren wollen. Aufgabe der Wirtschaftspolitik kann es nursein, für einen möglichst reibungslosen Verlauf dieses Umschichtungsprozesses zu sorgen. In der Debatte um den möglichen Umfang einer künftigen Kohleförderung spielt der Begriff der Versorgungssicherheit, d. h. der Eigenversorgung aus heimischen Energiequellen, eine große Rolle. Man sollte dieses Argument auf seinen rationalen Kern zurückführen. Hier ist zunächst einmal festzustellen, daß die 'deutsche Volkswirtschaft nun einmal in den Gemeinsamen Markt integriert und die Weltwirtschaft verflochten ist und daß jede Störung der internationalen Wirtschaftbeziehungen zu erheblichen Rückwirkungen auf unser Wirtschaftsleben führen würde. Es ist außerdem unbestritten, daß die Kohle den Energieverbrauch der deutschen Volkswirtschaft nicht mehr annähernd decken kann, so daß die Einfuhrabhängigkeit nicht mehr beseitigt werden kann. Ich möchte damit nicht sagen, daß man das Problem der Versorgungssicherheit völlig außer acht lassen soll. Im Gegenteil! Diese ist nur durch eine Fülle von Maßnahmen sicherzustellen. Sie liegt mindestens ebenso stark in (einer Diversifikation der Öleinfuhren und in einem gesteigerten Tempo des Ausbaus der Kernenergieerzeugung wie in der Erhaltung .einer bestimmten Kapazität des deutschen Steinkohlenbergbaus. Das Ziel der Hilfsmaßnahmen für die Kohle — oft versprochen, aber bisher noch nicht verwirklicht — muß daher sein die Anpassung des Steinkohlenbergbaus an die veränderten und sich verändernden Verhältnisse. Dies kann nicht geschehen durch die Garantie einer Quote am Gesamtenergieverbrauch oder die Setzung neuer Orientierungdaten, die nur allzu rasch durch die wirtschaftliche Entwicklung üiberhol.t werden können und dann weniger zur Orientierung der unternehmerischen Entscheidungen als zur Deroutierung des Marktes beitragen. Es darf daher keine starre Förderungsgrenze gesetzt werden, sondern es muß ein flexibles Anpassungsmodell gewählt werden, in dem die Veränderung der Nachfrage, die Kostensituation der Zechen, die für die Stützung des Kohleabsatzes verfügbaren Finanzmittel der öffentlichen Hand und die Möglichkeit der Beschaffung von Ersatzarbeitsplätzen entsprechend berücksichtigt werden. In der letzten Zeit ist hin und wieder die Behauptung aufgestellt worden — so u. a. vom früheren Vorsitzenden des Unternehmensverbands Ruhrbergbau Dr. Burckhardt —, es sei eine Illusion, an eine Wettbewerbsfähigkeit der Kohle gegenüber den anderen Energieträgern zu glauben. Ob diese Behauptung zutrifft, kann heute nicht gesagt werden. Es wird eine der ersten Aufgaben des Kohlebeauftragten oder einer Kohlebehörde sein, Klarheit in die Kostenverhältnisse des Bergbaus zu bringen und die daraus erforderlichen Schlüsse zu ziehen. Wenn es sich (aber herausstellen sollte, daß kein wettbewerbsfähiger Kern vorhanden ist — woran ich nicht glauben kann —, dann würde dies wohl bedeuten, daß ein Ende der Zechenstillegungen nicht absehbar wäre, denn keine Volkswirtschaft kann es sich leisten, für einen ganzen Wirtschaftszweig auf unbegrenzte Zeit Erhaltungssubventionen zu zahlen. Lassen Sie mich — nach diesen Vorbemerkungen einiges zu den Vorlagen sagen, die wir heute in erster Lesung beraten. Das Kernstück der von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwürfe ist das Gesetz zur Anpassung und Gesundung des deutschen Steinkohlenbergbaus und der deutschen Steinkohlenbergbaugebiete. De. Entwurf zielt konsequent auf die Beseitigung der Ursachen der Kohle- 6708 Deutscher Bundestau — 5. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1967 krise ab, .einerseits durch Anpassungshilfen für den Kohlenbergbau, andereseits durch Schaffung der Instrumente für eine aktive Umstellungspolitik in den Steinkohlenbergbaugebieten. Es ist ein Gesetz für die Kohle, aber auch unter voller Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Aspekte der Energie- und Strukturpolitik. Es hält sich bewußt im ordnungspolitischen Rahmen der sozialen Marktwirtschaft. Es zielt auf die Sache ab, nämlich auf eine rasche und erfolgreiche Umstrukturierung an Ruhr und Saar. Es verspricht eine wirksame, aber für die Betroffenen möglicherweise bittere Medizin. Das mag für diejenigen enttäuschend sein, die ein Trostpflaster in Gestalt eines warmen Regens neuer Subventionen erwartet haben, ohne die Verpflichtung, im eigenen Haus Ordnung zu machen. Wir bejahen die fortschrittliche Konzeption dieses Gesetzes. Wir verfolgen daher auch mit Sorge die Absichten derjenigen, die den Entwurf des Kohleanpassungsgesetzes auf den Status einer Diskussionsgrundlage hinunterspielen wollen. Sicher wird in der Ausschußberatung einiges geändert werden 'können oder müssen. Wir werden aber darauf achten, daß der Entwurf nur verbessert und nicht verwässert wird. In der vorparlamentarischen Diskussion wurde 'die Forderung erhoben, daß der Entwurf durch eine unternehmenspolitische Lösung, d. h. durch eine Neuordnung der Unternehmensstruktur an der Ruhr ergänzt werden müsse. Dazu ist zunächst festzustellen, daß eine Neuordnung der Unternehmensstruktur durchaus mit dem Kohleanpassungsgesetz vereinbar ist. Es dürfte auch unbestreitbar sein, daß eine Zusammenfassung .der etwa 30 im Steinkohlenberbau tätigen Gesellschaften in leistungsfähigeren Unternehmenseinheiten oder in einer Einheitsgesellschaft nützlich ist. Man sollte die Formel von 'der Ergänzungsbedürftigkeit des Gesetzes in Klartext übersetzen. Es werden nämlich von seiten der Zecheneigentümer Fordederungen an die öffentliche Hand herangetragen, den an sich wünschenswerten Zusammenschluß durch öffentliche Garantien und steuerliche Maßnahmen zu erleichtern bzw. zu ermöglichen. Ob eine derartige Hilfestellung vertretbar und geboten ist, kann erst entschieden werden, wenn alle Einzelheiten und Modalitäten kritisch geprüft sind. Bei der Prüfung dieser Frage ist folgendes zu berücksichtigen: 1. Das Ziel muß die Schaffung einer leistungsfähigen Gesellschaft sein, die auf erwerbswirtschaftlicher Grundlage arbeiten, d. h. längerfristig eine Rendite abwerfen kann. Die Wirtschaftlichkeit der Einheitsgesellschaft wind davon abhängen, wie die eingebrachten Vermögensteile bewertet und in welcher Weise die Liefervorrechte der Altgesellschaften übernommen werden. 2. Nicht nur 'bei der Produktion, sondern auch beim Absatz muß der höchstmögliche Rationalisierungseffekt erzielt werden; d. h. die Absatzorganisation muß gestrafft und die Verkaufspolitik beweglicher gestaltet werden. 3. Es müssen institutionelle Sicherungen eingebaut werden, daß die Geschäftspolitik der Einheitsgesellschaft auch zu einer raschen Sanierung des Kohlenbergbaus führt. Die Einheitsgesellschaft darf kein Massengrab für vom Staat getragene Riesenverluste werden. 4. Die dem Bund aus den Hilfsmaßnahmen für die Kohle entstehende finanzielle Gesamtbelastung muß in irgendeiner Form begrenzt werden. Die Übernahme von Verpflichtungen auf einen Zeitraum von 20 Jahren erscheint in diesem Zusammenhang äußerst bedenklich. 5. Die öffentliche Hand kann nur die Kompensation von Nachteilen übernehmen, die durch politische Entscheidungen, etwa durch eine Verzögerung von Stillegungen aus strukturpolitischen Gründen, entstehen. Eine Garantie gegen die Entwertung von Realkapital durch die wirtschaftliche Entwicklung kann die öffentliche Hand auf keinen Fall übernehmen. Die Hinnahme einer Entwertung von Produktionsanlagen ist ein wesentlicher Bestandteil des unternehmerischen Risikos. Würde die öffentliche Hand den Unternehmern dieses Risiko abnehmen, so würde das Schlagwort von der Sozialisierung der Verluste eine fatale Bestätigung finden. Wenn man die Marktwirtschaft bejaht, dann muß man auch die Risiken des Marktes auf sich nehmen und tragen. Der Zusammenschluß der Bergwerksgesellschaften des Ruhrgebiets zu größeren Einheiten oder zu einer einzigen Betriebsführungsgesellschaft allein kann die Ertragslage des Bergbaus noch nicht bessern. Er kann aber den Rahmen für eine Rationalisierung der Förderung und damit für ein e entscheidende Kostensenkung bieten. Es sollte noch geprüft werden, ob nicht der Grundgedanke des Walsum-Planes in diese Überlegungen mit eingebaut werden könnte, nämlich daß ein interner Wettbewerb um die Einlieferungsmengen für den gemeinsamen Verkaufsapparat entsteht. Das zentrale politische und wirtschaftliche Problem ist die Verzahnung der geplanten Stillegungsmaßnahmen mit der Beschaffung neuer Arbeitsplätze. Die schlagartige Freisetzung einer großen Zahl von Arbeitskräften dürfte weder sozial zu vertreten noch regionalwirtschaftlich zu verkraften sein. Dies darf aber nicht dazu führen, daß der Plan, in den nächsten drei Jahren eine technische. Kapazität von mindestens 30 Millionen Jahrestonnen stillzulegen, fallengelassen oder in die Länge gezogen wird. Wenn es nicht gelingt, durch eine schnelle Stillegung der überschüssigen Kapazität die absinkende Nachfrage einzuholen, dann ist die Sanierung des Steinkohlenbergbaus gescheitert, dann sind die Milliarden an Steuermitteln vergeudet, und die Enttäuschung der Menschen an der Ruhr wird gefährliche Ausmaße annehmen. Die Verlangsamung des Stillegungsprozesses wäre daher eine ökonomische und politische Torheit. Aus dieser Situation gibt es nur einen Ausweg, nämlich die Beschleunigung der Anstrengungen zur Schaffung neuer Arbeitskräfte durch Erweiterung bestehender oder durch Errichtung neuer Anlagen in einer gemeinsamen Anstrengung von Wirtschaft, Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1967 6709 Bund und Land. Wir hoffen, daß der für das nächste Jahr erwartete Konjunkturaufschwung diese Aufgabe erleichtern wird. Ich kann mir allerdings in diesem Zusammenhang den Hinweis nicht versagen, daß sich heute rächt, daß man man in der Vergangenheit einige Großprojekte der Industrieansiedlung an Grundstücksschwierigkeiten scheitern ließ. Die Umstellung des Ruhr- und Saargebietes von einer Monostruktur zu einer ausgewogenen Industrielandschaft mit einem angemessenen Anteil an Wachstumsindustrien rechtfertigt ein großzügiges Engagement der öffentlichen Hand in Form von speziellen Investitionsanreizen. Angesichts des steigenden Kapitalbedarfs pro Arbeitsplatz handelt es sich um die Umschichtung bzw. den Neueinsatz großer Kapitalien. Man sollte aber das Ausmaß der Freisetzungen nicht dramatisieren. Nach 1945 sind schon Umschichtungsprozesse weit größeren Umfangs unter wesentlich ungünstigeren Bedingungen gemeistert worden. Bei dieser Umstrukturierungsaktion kann allerdings nicht völlig außer acht gelassen werden, daß. es auch in anderen Teilen der Bundesrepublik regionale und sektorale Strukturprobleme gibt, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Ich darf daran erinnern, daß die höchsten relativen Arbeitslosenzahlen nicht im Ruhrgebiet, sondern in den strukturschwachen Gebieten des Bayerischen Waldes und der Oberpfalz zu verzeichnen sind. Unser Ziel ist eine ausgewogene und flexible Industriestruktur in allen Teilen der Bundesrepublik. Neben positiven Maßnahmen der Strukturpolitik hat sich die Abwanderung immer wieder als ein gewisses Regulativ erwiesen. Wenn die Bevölkerungszahl des Ruhrgebiets in der letzten Zeit leicht zurückgegangen ist, so kann ich darin noch kein nationales Unglück oder ein Alarmzeichen sehen, sondern dies ist eine Erscheinung, die in gewissen Grenzen durchaus geeignet ist, zur Lösung der Strukturprobleme beizutragen. Die Fragen der Strukturpolitik können nicht losgelöst von sozialpolitischen Fragen behandelt werden. Ich möchte hierzu nur noch wenige Bemerkungen machen. Der Beruf des Bergarbeiters ist hoch spezialisiert. Der Übergang in einen anderen Beruf begegnet einer Reihe von psychologischen und technischen Hindernissen. Er ist oft mit Einkommensminderung verbunden. Die Hilfe der Gemeinschaft sollte in erster Linie darauf ausgerichtet werden, die Eingliederung des freigesetzten Bergarbeiters in einen neuen Industriezweig derart zu fördern, daß mit dem Berufswechsel kein sozialer Abstieg verbunden ist. Deshalb sollten die Hilfen für die Umschulung vermehrt und verbessert werden. Die Verwendung öffentlicher Mittel für eine situationsgerechte Umschulungshilfe hat m. E. Vorrang vor der Zahlung eines Abfindungsgeldes. In der jetzt vorgesehenen Konstruktion stellt das Abfindungsgeld eine Kompensation für den verlorenen Arbeitsplatz dar. Dem Arbeiter wäre wohl besser gedient, wenn diese öffentlichen Mittel dazu verwandt werden würden, seine beruflichen Chancen in der Zukunft zu verbessern. Die Freisetzung von Arbeitskräften ist übrigens kein spezielles Problem des Bergbaus. Die vielen 100 000 Landarbeiter und Kleinbauern, die ihre Heimat wegen Mangels an auskömmlichen Arbeitsgelegenheiten verlassen mußten, werden sich fragen, warum sie keine Abfindung bekommen haben. Dieselben Fragen werden z. B. die Arbeiter stellen, die durch die Strukturwandlungen der Textilindustrie ihren Arbeitsplatz verloren haben. Im Zuge der technologischen Entwicklung der nächsten Jahrzehnte müssen wir mit einer Kette solcher Freisetzungen rechnen. Damit gewinnt aber dieses Problem eine unübersehbare finanzielle und gesellschaftspolitische Dimension. Beim Abfindungsgeld wie bei einer eventuellen Pachtgarantie für die Zecheneigentümer müssen wir an die möglichen Konsequenzen und Berufungsfälle denken. Der Bundeswirtschaftsminister hat angekündigt, daß der Rückzug der Kohle durch zeitlich begrenzte flankierende Maßnahmen abgesichert werden soll. Bis jetzt sind wir noch nicht davon überzeugt, daß eine Absicherung durch zusätzliche restriktive Maßnahmen auf dem Mineralölsektor notwendig ist. U. E. könnte höchstenfalls für eine eng begrenzte Übergangszeit eine Verschärfung der Selbstbeschränkung der Mineralölgesellschaften ins Auge gefaßt werden. Eine Erhöhung der Heizölsteuer — wie sie die SPD gestern gefordert hat — wird von uns unter keinen Umständen hingenommen werden. Sie würde nur dem Verbraucher neue Belastungen aufbürden, ohne die Absatzmöglichkeiten des Bergbaus zu verbessern. Trotz aller Unkenrufe von seiten des Bergbaus können wir mit Befriedigung feststellen, daß die Selbstbeschränkung in den letzten Jahren sich als ein funktionsfähiges Instrument erwiesen hat. Wie das Beispiel der Heizölsteuer zeigt, haben derartige Übergangsregelungen ein zähes Leben. Den Versicherungen, daß es sich um befristete Maßnahmen handelt, muß man mit einer gewissen Skepsis begegnen. Schließlich sollte man nicht übersehen, daß in den letzten Jahren eine breite Palette von Schutzmaßnahmen für die Kohle geschaffen worden ist, von der Einführung des Kohlezolls angefangen bis zur Lizenzierung der Ölimporte. Einschließlich der Zuwendungen an die Knappschaftsversicherung und des Gegenwerts der Steuervergünstigungen machen sie im Jahre 1967 eine Hauhaltsbelastung von ca. 4 Milliarden DM aus. Die Ausgaben haben steigende Tendenz. Die Energiepolitik des Bundes wird somit zu einer schwerwiegenden finanziellen Dauerbelastung. Wir begrüßen es, daß in der Zwischenzeit die Bedeutung der Energiekosten für die Wirtschaft, insbesondere für die internationale Wettbewerbsfähigkeit, besser anerkannt worden ist. Zur Verbreitung dieser Erkenntnisse dürfte wohl auch die Abwanderung großer Betriebe der Grundstoffchemie und der Stahlindustrie nach Belgien und Holland beigetragen haben. Die Bedeutung der Energiekosten kann man allerdings nicht an der Durchschnittszahl von 4,2 % der Energiekosten am gesamtwirtschaftlichen Bruttoproduktionswert ermessen. Der Anteil in den einzelnen Industrie- 6710 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1967 zweigen ist nämlich sehr unterschiedlich. So beträgt er nach den Unterlagen der EWG-Statistik in der Petrochemie 17,0 %, in der Industrie der Steine und Erden 14,4 %; in der Stahlindustrie ist der Anteil der Energiekosten mit 20,9 % höher als der der Personalkosten mit 16,9 %. Im Hinblick auf die Automation kommt den Energiekosten in allen Industriezweigen steigende Bedeutung zu. Das Beispiel Bayern zeigt, wie durch die Heranführung neuer Primärenergien, durch den Aufbau des Ölzentrums Ingolstadt die wirtschaftliche Entwicklung günstig beeinflußt werden konnte. Dies war allerdings nicht ein Ergebnis der Wirtschaftspolitik auf Bundesebene, sondern im wesentlichen das Verdienst des bayerischen Wirtschaftsministers Dr. Otto Schedl, der heute wegen einer Erkrankung nicht von der Bundesratsbank aus diese Debatte verfolgen kann. Allein dieses Beispiel zeigt, wie fruchtbar die Betätigung der Länder auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik sein kann. Diese positiven Auswirkungen der Bereitstellung neuer Primärenergiequellen für die revierfernen Gebiete dürfen durch die Hilfsmaßnahmen für die Kohle nicht aufs Spiel gesetzt werden. Am 4. November 1959 — vor genau 8 Jahren — hat der damalige Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Ludwig Erhard von dieser Stelle aus erklärt: „Die Heizölsteuer und der Kohlezoll haben nur dann einen Sinn und können wirtschaftspolitisch verantwortet werden, wenn der Bergbau die ihm zugestandene Anpassungsfrist voll nutzt." Heute müssen wir uns im wesentlichen mit den gleichen Problemen auseinandersetzen wie damals; mit einem Unterschied: sie sind noch wesentlich schwieriger, und ihre definitive Lösung ist noch teurer geworden. Weil man an der Ruhr auf die jahrzehntelange Routine im Umgang mit der politischen Macht, die Wirkung der Pression auf Parlament und Regierung vertraute, unterließ man die rechtzeitige Anpassung an die veränderten Marktverhältnisse. Im Interesse einer weiteren gesunden Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft wird dem Steinkohlenbergbau heute noch einmal eine Chance geboten. Wir hoffen, daß sie dieses Mal wahrgenommen wird. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Bundesministers Lücke vom 26. Oktober 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Fritsch (Deggendorf) (Drucksache V/2188 Frage 15) : Welches ist der gegenwärtige Stand in der Frage der Grenzöffnungen zur CSSR bei Bayerisch Eisenstein und an anderen Stellen der bayerisch-tschechoslowakischen Grenze? Wie sich bei den zwischen dem Bundesminister der Finanzen und dem Außenhandelsministerium der CSSR geführten Zollgesprächen ergeben hat, beabsichtigt die tschechoslowakische Seite, den Straßenübergang Bayerisch-Eisenstein im Sommer 1969 wieder zu öffnen. Bei weiterem Ansteigen des grenzüberschreitenden Verkehrs kann zu einem späteren Zeitpunkt, jedoch frühestens im Jahre 1970 auch mit der Öffnung der Straßenübergänge bei Mähring und Philippsreuth gerechnet werden. Darüber hinaus hat die tschechoslowakische Seite ihr grundsätzliches Einverständnis für die Wiederaufnahme des Reisezugverkehrs über Bayerisch-Eisenstein oder Furth i. W. zu erkennen gegeben, sofern die beiderseitigen Eisenbahnverwaltungen die Rentabilität der Bahnlinien bejahen. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Bundesministers Lücke vom 31. Oktober 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Fritsch (Deggendorf) (Drucksache V/2188 Frage 19) : Ist die Bundesregierung bereit, den Erlaß des Bundesinnenministeriums vom 31. Juli 1967 betreffend die Auslagenerstattung für den Erwerb von Führerscheinen durch Beamte, die an ausländischen Dienstorten tätig sind, so zu ändern, daß diesbezügliche Ausgaben, die in der Zeit vom 3. Juli 1964 bis 31. Juli 1966 entstanden sind, erstattet werden können? Nach der Verordnung über die Umzugskostenvergütung bei Auslandsumzügen vom 20. Juli 1966 können die Auslagen für den Erwerb eines am ausländischen Dienstort vorgeschriebenen ausländischen Führerscheines unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden. Mit dem Rundschreiben vom 31. Juli 1967 habe ich zugelassen, daß diese Regelung auch bei Umzügen nach grenznahen Auslandsdienstorten angewandt wird, obwohl die Verordnung für sie nicht gilt. Da die genannte Verordnung am .1. August 1966 in Kraft getreten ist, habe ich im Interesse einer gleichmäßigen Behandlung bestimmt, daß das Rundschreiben von demselben Zeitpunkt an gilt. Für eine weiter rückwirkende Anwendung der Regelung sehe ich keine Möglichkeit. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Bundesministers von Hassel vom 8. November 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Richter (Drucksache V/2236 Frage 12) : Ist die Bundesregierung bereit, entsprechend der Empfehlung 505 (1967) der Beratenden Versammlung des Europarates das Protokoll zur Rechtsstellung von 1951 über den Status der Flüchtlinge zu ratifizieren? Der Entwurf eines Vertragsgesetzes hat bereits dem Auswärtigen Amt zur Stellungnahme vorgelegen und wird demnächst dem Bundeskabinett zugeleitet werden. Zur materiellen Seite darf ich bemerken, daß die durch das Protokoll neu erfaßten Personen in der Bundesrepublik Deutschland bereits auf Grund des § 28 des Ausländergesetzes vom 28. 4. 1965 (BGBl. I S. 353) asylberechtigt sind. Da es aber erwünscht ist, daß das Protokoll von möglichst vielen Staaten in der Welt angenommen wird, ist die Bundesregierung der Auffassung, daß ihm auch die Bundesrepublik Deutschland beitritt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Als Mitglied des Bundesrates hat das Wort Herr Ministerpräsident Röder.
    Dr. Röder, Ministerpräsident des Saarlandes: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bitte um Ihr Verständnis, wenn sich in der heutigen Debatte auch das zweite kohlefördernde Land zu Wort melden muß. Ich werde allerdings, der Größenordnung der beiden Länder entsprechend — nicht etwa, weil die Problematik geringer wäre — versuchen, mit weniger Zeit auszukommen, als mein Vorredner für sich in Anspruch nehmen mußte.
    Ich nehme auch nicht das Wort, um für mein Land zu wiederholen, was aus der Sicht Nordrhein-Westfalens bereits gesagt worden ist. Vieles von dem, was Herr Kühn gesagt hat, gilt natürlich auch für das Saarland, und das unterstreiche ich insoweit. Aber es gibt auch wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden großen Steinkohlenrevieren, auf die ich aufmerksam machen muß.
    Ich will zunächst nur eine Zahl nennen, um einen Unterschied zu verdeutlichen: Während der Bergbau in Nordrhein-Westfalen im Schnitt der letzten sechs Jahre nur etwa 7 % des Umsatzes der gesamten Industrie ausmachte, betrug sein Anteil im Saarland rund 17 %.

    (Abg. Dr. Barzel: Hört! Hört!)

    Das vorweg, um der Auffassung zu begegnen, als spiele der Bergbau in der saarländischen Wirtschaftsstruktur eine geringere Rolle; er spielt eine größere, und entsprechend größer sind natürlich auch die Auswirkungen bei einer Kohlenkrise. Es ist also sicher nicht angebracht, meine Damen und Herren, wenn gelegentlich nur von Rhein und Ruhr gesprochen wird und dann die Saar noch so nebenbei miterwähnt wird.
    Ich brauche an dieser Stelle nicht auf weitere Unterschiede im einzelnen einzugehen, weil ich mich auf ein Memorandum der saarländischen Regierung beziehen kann, mit dem Titel: „Das Saarland zehn Jahre nach seiner Eingliederung in die Bundesrepublik Deutschland — Bilanz und Aufgaben", das ich dem Präsidium und den Abgeordneten dieses Hauses habe zustellen lassen. Herr Präsident, meine Damen und Herren, ich meinte, dem Deutschen Bundestag diese Bilanz schuldig zu sein, um so mehr, als bei den Maßnahmen zur wirtschaftlichen Eingliederung, die vornehmlich im Jahre 1959 in diesem Hause lebhafte Debatten ausgelöst haben, niemand mit Sicherheit voraussagen konnte, wie sich diese Maßnahmen im einzelnen auswirken würden. Für die Eingliederung eines Gebietes, das sich unter sorgfältiger Trennung von der Bundesrepublik in einem andersartigen Wirtschafts-, Steuer- und Währungssystem, natürlich auch in vielen anderen Bereichen, andersartig entwickelt hatte, gab es ja keinen Modellfall. Vieles mußte daher auf wirtschaftlichem Gebiet einfach Experiment sein, dessen Ergebnisse der Überprüfung bedürfen. Um eine solche sachliche Überprüfung durch Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung möglich zu machen, wurde dieses Memorandum vorgelegt, das ich im Zusammenhang



    Ministerpräsident Röder
    mit der heutigen Debatte erwähne, weil es neben der Standortsituation im wesentlichen die Fragen zum Gegenstand hat, um die es heute hier geht.
    Ich begrüße es sehr, daß der Herr Bundeskanzler für die Bundesregierung nachdrücklich erklärt hat, daß sie das Steinkohlenproblem in den Griff bekommen wolle und daß sie es nach den Grundsätzen wirtschaftlicher Vernunft lösen werde, was eine Berücksichtigung der sozialen Lage der Bergleute, besser: der im Bergbau Beschäftigten notwendig mit einschließt.
    Ein zweiter Gesichtspunkt scheint mir ebenso wesentlich zu sein, nämlich die Absicht, der Kohlenkrise an Saar und Ruhr durch eine Verbesserung der Wirtschaftsstruktur, also auf ökonomischem Wege, beizukommen und dadurch gleichzeitig eine größere Arbeitslosigkeit zu verhindern. Das ist in der Tat, sehr verehrter Herr Bundeskanzler, auch für die Saar ein politisches Problem allerersten Ranges. Denn vornehmlich infolge seines politischen Schicksals ist das Saarland für den jeweiligen Besitzer im wesentlichen Produktionsstätte für Kohle, Eisen und Stahl gewesen. Von daher rührt doch die Unausgeglichenheit seiner Wirtschaftsstruktur, von daher die außergewöhnlich harten Auswirkungen auf das gesamte Wirtschaftsleben an der Saar bei jeder auch nur leichten Krise bei Kohle und Stahl, die einfach nicht aufgefangen werden kann.
    Dabei ist in den letzten zehn Jahren, auch mit Hilfe der früheren Bundesregierungen unter Konrad Adenauer und Ludwig Erhard, einiges geschehen, was sich durchaus sehen lassen kann, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Zunächst einmal zur Strukturverbesserung bei der Kohle selbst! Denn da muß man ja wohl anfangen, wie heute wiederholt zum Ausdruck gekommen ist. Man gewinnt das Recht auf Hilfe schließlich nur durch den Nachweis, daß man selbst alles getan hat, was man tun konnte.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, wir haben im Rahmen eines Generalplans an der Saar — Herr Bundeswirtschaftsminister, ich freue mich, daß der Gedanke heute auch bei Ihnen aufgenommen worden ist — in wenigen Jahren die im Bergbau Beschäftigten um die Hälfte vermindert und unsere Produktion fast um ein Drittel zurückgenommen. Ich sage „unsere Produktion", weil Bund und Land Eigentümer der Saarbergwerke sind, was sich ohne Zweifel bei der Durchführung notwendiger Maßnahmen als vorteilhaft erwiesen hat; denn unsere Zusammenarbeit mit dem Bundesschatzminister, mit dem Vorstand und mit den Gewerkschaften ist beispielhaft gut. Nur in einer solchen gut funktionierenden Zusammenarbeit ließen sich größere soziale Härten in der Vergangenheit vermeiden und konnten, was nicht weniger wichtig ist, die auch bisher schon gewährten Hilfen, wenn sie auch nicht ausreichend waren, optimal eingesetzt werden. Ich kann daher sehr wohl verstehen, wenn in der Diskussion der letzten Monate und auch heute in diesem Hause auch für den Bereich der Ruhr bessere betriebliche
    Bedingungen in Form einer Gesamtgesellschaft gefordert werden, weil sie einfach die Voraussetzung für die Wirksamkeit auch der in der Zukunft vorgesehenen Maßnahmen sind.
    Es ist aber bezeichnend für die besonders schwierige Lage im saarländischen Steinkohlenbergbau, daß zur Zeit trotz der von mir genannten verhältnismäßig frühzeitig im Rahmen eines Generalplans vorgenommenen Eingriffe, und obwohl die Saarbergwerke ihren Eigenverbrauch durch Erzeugung von Strom, Koks und Gas bis heute um ein Drittel auf 25 % erhöht haben, ein Drittel unserer Jahresförderung, also etwa 4 Millionen t, aufgehaldet sind, aufgehaldet werden mußten und daher weiteren Tausenden von braven Bergleuten auch an der Saar das Gespenst .der Arbeitslosigkeit droht, wenn nicht eine schnelle Lösung gefunden wird. Dabei ist der Prozentsatz der Arbeitslosigkeit im Saarland heute schon doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Das wird so bleiben, und es wird eher noch ärger werden, wenn nicht im Ballungsraum Saarland ein modernes Strukturbild verwirklicht werden kann, das auch moderne Wachstumsindustrien einschließt. Warum sollten solche modernen und zukunftsträchtigen Industrien nicht auch an der Saar wie im übrigen Bundesgebiet existieren? Wenn das bisher nicht der Fall ist, so hat das doch Gründe, die untersucht werden müssen und die notfalls beseitigt werden müssen, wenn man der Kohlenkrise, die ja auch eine Strukturkrise ist, mit wirtschaftlicher Vernunft und Nüchternheit beikommen will. Die Ursachen sind in dem von mir genannten Memorandum, wie ich glaube, überzeugend nachgewiesen, und es ist ferner gesagt, wie sie behoben werden können. Eine habe ich bereits genannt: der mehrmalige politische Besitzwechsel, der die Ansiedlung ergänzender Industrien in einem Zeitraum verhindert hat, als sie anderenorts entstanden sind. Eine zweite Ursache, die von der ersten nicht zu trennen ist, ist die Verkehrslage und die Standortsituation. Die großen nationalen und internationalen Verkehrsplanungen haben dieses Gebiet, von dem niemand wußte, wem es morgen gehören würde, einfach ausgespart. Und so ist eben vieles unterblieben, was nachgeholt werden muß und was das wirtschaftliche Wachstum an der Saar behindert und notwendigerweise auch die Kohlenkrise verschärft.
    Und doch gibt es auch an der Saar keinen anderen Weg, dieser Krise beizukommen und für einen Teil unserer Bergleute zufriedenstellende Arbeitsplätze neu zu schaffen, als eine bessere Ausgewogenheit des Wirtschaftsgefüges insgesamt herbeizuführen. Das ist das Ergebnis aller wissenschaftlichen Gutachten, .das erklärte Ziel aller Regierungserklärungen.
    Ich begrüße es daher sehr, daß neben einem General- und Sozialplan nun auch ein Strukturplan aufgestellt werden soll, der diesen Gesichtspunkt Rechnung zu tragen hat. Nur das Wie macht eben, wenn man sich nicht in Wunschvorstellungen verlieren will, die einen nicht weiterbringen, doch ernsthafte Schwierigkeiten.
    Ich will es mir nicht so einfach machen und sagen: ich entwickle hier Vorstellungen, und der Bund



    Ministerpräsident Röder
    oder wer auch immer soll sie bezahlen. So, meine Damen und Herren, will ich es nicht machen, sondern ich möchte zusammenfassend unter nüchterner Abwägung der Möglichkeiten folgendes für den Bereich meines Landes sagen.
    Die Kohlenfrage kann — und das wiederhole ich auch hier — nur durch eine ausgeglichene Wirtschaftsstruktur dauerhaft gelöst werden, d. h. wenn das Saarland auch in Zukunft ein wirtschaftlicher Schwerpunkt bleibt. Dieser Ausgleich kann auf folgendem Weg erzielt werden. Da eine völlige Neustrukturierung kurzfristig nicht möglich ist — auch da stimme ich dem Herrn Bundeswirtschaftsminister zu; er hat das, glaube ich, heute morgen ausgeführt —, muß d a s aus dem bislang an der Saar vorherrschenden Bereich von Kohle und Stahl erhalten bleiben, was auch in Zukunft unter modernen Gesichtspunkten bleiben kann, auch deshalb, weil die Grundstoffindustrie mehr Arbeitskräfte binden kann, als durch moderne Industrien, menschenarme Industrien kurzfristig aufgefangen werden können. Das setzt aber eine Umstrukturierung zunächst unserer Gruben und auch unserer Hütten voraus, bei den letzteren vornehmlich in der Massenstahlproduktion, bei den Gruben mit dem Ziel einer wesentlichen Verbilligung der Kohle.
    Vielleicht kann man, ohne ungerecht zu sein, doch sagen, daß in dieser Hinsicht auch von der Unternehmerseite in der Vergangenheit nicht alles getan worden ist, was hätte getan werden müssen. Denn da der Kohlepreis immer mit entscheidend dafür bleiben wird, in welcher Höhe die Kohle auf dem Energiemarkt abgesetzt werden kann, wird eine moderne Struktur des Steinkohlebergbaus diesem Gesichtspunkt eben Rechnung zu tragen haben.
    Meine Damen und Herren, das erreicht man aber nicht einfach dadurch, daß man stillegt und entläßt. Das wäre eine Kette ohne Ende, wie Vergangenheit und Gegenwart lehren. Es ist im übrigen die einfallsloseste Art, an der notwendigen Umstrukturierung im Bereich der Kohle selbst vorbeizukommen.
    Lassen Sie mich auch noch folgendes sagen. Die Politik ist doch einfach überfordert, wenn sie sich daran begeben soll, die Lösung schwieriger Wirtschaftsfragen von sich aus zu konzipieren und durchzusetzen. Sie hat die Möglichkeiten dazu zu bieten, wie es der vorliegende Gesetzentwurf tut. Natürlich ist Wirtschaftspolitik in der modernen Gesellschaftsordnung ein wesentlicher Bestandteil der Politik schlechthin; aber sie kann doch den Einfallsreichtum und die Initiative der in der Wirtschaft selbst Verantwortlichen nicht ersetzen und sie soll sie nicht ersetzen, meine Damen und Herren.
    Ich bin also der Meinung, daß bei der Schaffung einer produktiven Wirtschaftsstruktur möglichst viel von dem, was vorhanden ist — ich wiederhole es —, so struktuiert werden muß, daß es eine Konkurrenz nach menschlichem Ermessen auch in Zukunft aushalten kann. Das wird schon deshalb notwendig sein — ich wiederhole auch das —, weil eine plötzliche und starke Beschneidung der Grundstoffindustrie wegen ihrer Arbeitskraftintensität so viele Menschen auf einmal freisetzen würde, wie sie in modernen, menschenarmen Industriezweigen so schnell gar nicht untergebracht werden können. Wenn bei der Schließung auch nur einer Grube z. B. 3000 Bergleute freigesetzt werden, kann man sich leicht ausrechnen, was an moderner Industrie geschaffen werden muß, um diese Menschen aufnehmen zu können. Das dürfte gleichzeitig und in gleichem Umfange einfach nicht möglich sein. Daher wird noch für geraume Zeit die Kohle auf dem Energiemarkt einen ausreichenden Schutz nötig haben. Trotz allem, was inzwischen geschieht und was geschehen muß, werden wir daran nicht vorbeikommen.
    Rückschnitte bei der Kohle mit dem Ziel der Gesundung und der Wettbewerbsfähigkeit verlangen eine gleichzeitige und zügige Ansiedlung neuer Industrien, wie das heute wiederholt zum Ausdruck gekommen ist; ich brauche das nicht zu wiederholen. In diesem Zusammenhang muß ich sehr unterstreichen, was der Sprecher der ,CDU/CSU-Fraktion, mein Kollege Brand, heute morgen hier ausgeführt hat. Er hat gesagt, es sei unerläßlich, sehr sorgfältig zu prüfen, ob die gegebenen und vorgesehenen Anreize in der Tat ausreichend seien, um solche Ansiedlungen herbeizuführen. Und, verehrter Herr Kollege Brand, was ebenso wichtig ist: Die Betriebe müssen in diesen Gebieten auch dann bleiben, wenn eine Konjunkturabschwächung eintritt. Es darf nicht das Umgekehrte eintreten -- wie das bei mir an der Saar geschehen ist —, daß bei einem leichten Kräuseln einer Abschwächung, diese Betriebe als erste ihre Leute entlassen und so, statt die Schwierigkeiten auszugleichen, sie noch zusätzlich verschärfen. Das kann nicht die Aufgabe sein.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Diese Frage muß also sehr sorgfältig erwogen werden, zumal — das kommt hinzu — nicht jedes Mittel an jeder Stelle geeignet und ausreichend ist; auch da gibt es Unterschiede.
    Für das Saarland ist jedenfalls unerläßlich, daß seine Standort- und Verkehrssituation so schnell und so wirkungsvoll wie möglich verbessert wird; wir brauchen auch hier eine Modernisierung. Sie wissen selber, wie beschwerlich es heute noch ist, von Bonn nach Saarbrücken zu kommen und umgekehrt. Nicht, als ob bis heute auf diesem Gebiet etwa nichts geschehen wäre, das will ich gar nicht sagen. Wer das Saarland einige Jahre nicht gesehen hat, wird nicht bestreiten können, daß es aus eigener Kraft und mit tatkräftiger Hilfe des Bundes fortschrittliche Züge angenommen hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aber, meine Damen und Herren, es wäre schrecklich, wenn das bei dem ersten wiedervereinigten deutschen Gebietsteil anders wäre. Es wäre auch sehr nachteilig, da wir an dieser Stelle gleichzeitig dafür werben müssen, daß sich deutsche Betriebe für die Ansiedlung in diesem Land interessieren, die das doch nur tun, wenn es sich lohnt, dort tätig zu werden und sich anzusiedeln. Aber es darf nicht bei einer formalen politischen und wirtschaftlichen Eingliederung bleiben.



    Ministerpräsident Röder
    Wenn eine dauerhafte Verbesserung der . saarländischen Wirtschaftsstruktur erreicht werden soll, bei der allein auch eine Beseitigung der Kohlenkrise möglich ist, dann muß dieses Land an die großen nationalen und internationalen Verkehrswege sowohl über die Straße, Herr Kollege Leber, als auch über das Wasser wie auch im Luftverkehr angeschlossen werden. Das ist die Erwartung der Menschen an der Saar, einschließlich der fleißigen Bergleute, denen wir an der Saar sehr viel zu verdanken haben, auf die wir stolz sind, die aber doch nichts anderes wollen, als auch in Zukunft die Möglichkeit zu haben, zu arbeiten, und zwar in einem Land, in dem sie sich seit Generationen befinden und wo sie auf allen Gebieten Hervorragendes geleistet haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Damit, meine Damen und Herren, komme ich zum Schluß meiner Ausführungen, weil ich versprochen habe, nicht zu lange zu sprechen. Die beiden schweren Hypotheken, die das Saarland belastet haben und von denen ich eingangs sprach — Zankapfel zwischen zwei verfeindeten Völkern und dazu Randlage —, die einer Verbreiterung der Wirtschaftsstruktur im Wege standen und sie verhindert haben, diese Hypotheken konnten, was auch einmal gesagt werden muß, durch eine hervorragende Politik der vorangegangenen Bundesregierungen beseitigt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Denn im Rahmen der endgültigen deutsch-französischen Aussöhnung, meine Damen und Herren, ist dieses Land nunmehr zu einer Stätte friedlicher Begegnung auf Dauer zwischen diesen beiden ausgesöhnten Völkern und zu einer Stätte engster wirtschaftlicher Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus geworden.

    (Abg. Dr. Barzel: Sehr wahr!)

    Bei der fortschreitenden Integration des europäischen Wirtschaftsraums wird uns unsere zentrale geographische Lage zweifellos zugute kommen.
    Die heutige Debatte im Deutschen Bundestag kann für das Saarland, meine Damen und Herren, eine entscheidende Stunde sein. Wenn ich zu großen Worten neigte, würde ich sagen: Es könnte eine historische Stunde sein. Sie wäre es dann, wenn diese Debatte dazu beitrüge, daß mit der Zielsetzung, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch an der Saar zu überwinden und die Kohlekrise zu beheben, gleichzeitig — das ist unerläßlich — auch die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß dieses Land in der Zukunft seine Aufgabe erfüllen kann, so wie es das möchte, eine Aufgabe, die nach unserer Auffassung nicht darin bestehen kann, auf die Dauer Unterstützungsempfänger zu sein. Dieses Land will vielmehr einen positiven Beitrag zur Wirtschaftskraft der Bundesrepublik insgesamt leisten.
    Meine Damen und Herren, alles, was Sie in der gegenwärtigen Situation in dieses Land investieren an Mitteln, die bedeutende Mittel sind, ist nach unserer Überzeugung und unserem Willen nicht verloren, sondern wird, wie man in diesem Land nachweisen kann, eines Tages zum Wohl des Ganzen seine Früchte bringen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und Abgeordneten der SPD.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Barzel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Barzel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mein Kollege Brand hat heute morgen in einer sehr abgewogenen Weise hier unser Votum für die erste Lesung abgegeben. Wir stimmen dem zu.
    Der Gang der Debatte veranlaßt mich, auf Bitten meiner Freunde, zur Debatte, zur Sache und zu einigen Zusammenhängen noch etwas zu sagen.
    Wir haben zu Beginn dieses Bundestages in der ersten großen Aussprache, die dieses Haus hatte, am 29. November 1965, Wert darauf gelegt — ohne daß es einen konkreten Anlaß gab —, hier den Rang der Kohle und die Zweckmäßigkeit eines genügend großen Anteils heimischer Energieversorgung darzutun. Das gilt für uns fort.
    Es geht hier um eine Frage — ich bin dankbar, daß Ministerpräsident Röder hier in so vorzüglicher Weise die Zusammenhänge in die Debatte eingeführt hat —, die vielleicht Kohle heißt oder Ruhr genannt wird, aber in Wirklichkeit eine Frage an alle ist, weil es um die Wettbewerbsfähigkeit der Gesamtwirtschaft und auch darum geht, darzutun, daß eine freie Gesellschaft, die ihren Staat demokratisch und rechtsstaatlich organisiert hat, imstande ist, auch schwierige und scheinbar unpopuläre Probleme zu lösen.
    Bevor ich zu einigen Punkten der Debatte komme, möchte ich sagen — ich glaube, das kann man nach dieser Debatte für das ganze Haus sagen —, mir scheint, daß heute alle erkannt haben: es ist ein Irrtum, zu glauben, man brauche nur genügend staatliche Interventionen, und schon werde sich jede Menge Kohle beliebig verkaufen lassen.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Dieser Irrtum ist allgemein erkannt, und damit haben wir ein Problem, so hoffe ich, festgehalten, auch für andere Bereiche, und miteinander eine Erkenntnis gefunden, die über den Anlaß hinaus von Bedeutung ist.
    Ein paar Worte zu der Debatte. In der Debatte ist viel Gutes gesagt worden. Sicher ist auch manches gesagt worden, was der eine oder andere im Ohr angenehm empfunden hat, vielleicht nicht nur hier im Hause, sondern auch irgendwo draußen, meine Damen und Herren. Nur hat dieses Angenehme des Tages dieselbe Eigenschaft wie der Beifall des Tages: es kommt nämlich in der Form von Sorgen und unangenehmen Problemen zurück, wenn es darum geht, das zu realisieren, was in einer Stunde vielleicht etwas zu leichtzüngig gesagt worden ist.

    (Beifall in der Mitte.)




    Dr. Barzel
    Ich möchte zunächst Ihnen, Herr Bundeswirtschaftsminister, auch von uns aus für die Regierungserklärung danken.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wir finden sie gut. Ich habe nur eine Kleinigkeit, über die ich im Laufe der Debatte sprechen möchte. Und ich möchte auch ein Wort an die Adresse meines verehrten Kollegen Helmut Schmidt sagen: Ich freue mich, daß wir eine neuen Freund für die Ruhr gefunden haben, einen Freund nicht nur mit einer gewaltigen Stimme, sondern auch einen Freund, der es versteht, sein Herz, wenn es nötig ist, auch laut schlagen zu lassen. Und weil ich schon lange zu den Freunden der Ruhr gehöre, verehrter Herr Kollege Schmidt, deshalb möchte ich auch das, was kritisch zu sagen ist, etwas sanfter sagen, als es an sich die Gleichberechtigung im Ton auch innerhalb einer Koalition hier doch erlauben würde.
    Um also auch hier mit dem Netten zunächst zu beginnen: ich freue mich über den Glückwunsch an die Adresse des Kollegen Schiller, mit dem Sie hier begonnen haben. Ich glaube, darüber hat sich auch der Bundeskanzler gefreut und wir alle, außer Ihnen (zur FDP gewandt). Das war natürlich ein Stück Stabilisierung der gesamten Koalition, die wir miteinander gut gebrauchen können.

    (Beifall bei der CDU und bei Abgeordneten der SPD.)

    Also sind wir uns in der Zustimmung einig. Das hat vielleicht diejenigen geärgert, die gehofft hatten, uns in dieser Debatte auseinanderbringen zu können. Das ist so leicht nicht, weil wir die große Verantwortung, die die Große Koalition uns auferlegt, eben auch spüren, und das große Maß, mit dem wir mit Recht bei dieser großen Mehrheit gemessen werden.
    Meine Damen und Herren, ich stimme dem Kollegen Schmidt ausdrücklich zu, wenn er von der Gefahr gesprochen hat, in die ein Land geraten könne, wenn seine energiepolitische Bilanz — so habe ich es verstanden — in eine zu große Abhängigkeit komme. Ich freue mich, daß damit ein Gedanke, den mein Freund Dufhues vor einiger Zeit in die Debatte geworfen hat, auch eine breitere Resonanz gefunden hat. Mein Freund Dufhues hat gefragt, ob wir etwa das — ich zitiere jetzt —, „was wir jetzt der Kohle an Schutz verweigern, in Zukunft in Form erhöhter Preise an die ausländischen Ölkonzerne abführen müßten". Das ist eine Frage, über die man nachdenken muß. Das ist eine Frage, über die wir auch im Ausschuß werden nachdenken müssen. Denn wir haben auch in anderen Bereichen die Erfahrung machen müssen, daß Importe aufhören, billig zu sein, wenn man von ihnen abhängig ist.

    (Beifall in der Mitte.)

    Wir haben auch in anderen Bereichen die Erfahrung machen müssen, daß der Preis von Importen unbestreitbar durch das mitreguliert wird, was man hier im Inland noch hat. Das ist also eine Übereinstimmung.
    Im übrigen, Herr Kollege Schmidt, möchte ich die Abteilung „Herz und Hose" und die Abteilung „Sturzflug und Gleitflug" nicht aufnehmen. Ich freue mich, daß unsere Gemeinsamkeiten nun auch in der
    gemeinsamen Verehrung des Ruhrbischofs Hengsbach eine weitere Unterstreichung gefunden haben.

    (Heiterkeit und Beifall in der Mitte.)

    Ich wollte nur zeigen, wie Sie heute morgen, Herr Kollege Schmidt, — —

    (Zuruf des Abg. Schmidt [Hamburg].)

    — Wir sind doch beide gefragt worden, ob wir noch imstande seien, „Kleingeld zu wechseln". Ich glaube, es war an der Zeit zu zeigen, daß wir dies auch in der Großen Koalition nicht verlernt haben, meine Damen und Herren!

    (Heiterkeit und Beifall.)

    Nun zunächst einige Fragen zu dem, was in der Debatte war. Ich sagte Ihnen, Herr Kollege Schiller, daß ich eine Frage an den Bundeswirtschaftsminister hätte. In Ihrer von uns, wie gesagt, sehr gut empfundenen Erklärung ist die Rede vom „National Coal Board" oder vom „Nationalen Kohlenamt". Diesen englischen Ausdruck habe ich natürlich deshalb sehr ungern gehört, weil es sich dort um eine sozialisierte Kohle handelt. Aber es wird sicher notwendig sein, das, was das „Nationale Kohleamt" betrifft, im einzelnen zu verdeutlichen. Das muß nicht hier und jetzt geschehen, denn es handelt sich ja um eine Regierungsvorlage von vor den Sommerferien, die Sie haben hier einbringen müssen und über die wir jetzt in einer anderen Situation diskutieren. Es kann also auch im Ausschuß geschehen.
    Dann, Herr Kollege Schmidt, habe ich eine Frage an Sie. Sie haben auf Italien und Frankreich hingewiesen. Nun, ich weiß nicht genau, was damit gemeint war. Der Eindruck bei manchen draußen muß nicht unbedingt mit dem identisch sein, was Ihre Vorstellung war. In Frankreich haben wir einen nationalisierten Bergbau und — wenn ich es richtig über Mittag habe feststellen können, ich bitte, mich zu berichtigen — einen ganz überwiegenden Einfluß des Staates auf die Kraftwerke und auf den Mineralölmarkt. In Italien haben wir auch einen sehr starken öffentlichen Einfluß auf den Mineralölmarkt. Ich glaube nicht, daß Sie dies gemeint haben; Sie haben sicher andere Dinge gemeint. Das sollte man klarmachen, damit nicht Hoffnungen oder falsche Vorstellungen draußen im Lande erweckt werden, die wir hier miteinander nicht meinen.