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    Deutscher Bundestag 102. Sitzung Bonn, den 13. April 1967 Inhalt: Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . 4741 A Fragestunde (Drucksachen V/1618, V/1620) Fragen des Abg. Meister: Wirtschaftliche Situation der deutschen Obst- und Gemüsekonservenindustrie 4741 D Fragen des Abg. Baron von Wrangel: Bundeshilfe für die durch schwere Orkane geschädigte Forstwirtschaft Höcherl, Bundesminister . . . . . 4741 D Fragen des Abg. Dr. Stecker: Einfuhr minderwertiger Futtermittel aus den USA . . . . . . . . . 4742 A Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Postzensur disziplinarrechtlich bestrafter Arrestanten der Bundeswehr Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 4742 B Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) 4742 C Berkhan (SPD) 4742 D Ollesch (FDP) 4743 B Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Verneinende „Kritiksucht" auch im militärischen Bereich Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 4743 D Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 4744 A Dr. Kübler (SPD) 4744 B Fragen des Abg. Fellermaier: Auswirkungen des Überschallfluges auf Baudenkmäler und Kirchen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 4744 C Fellermaier (SPD) . . . . . . . 4744 C Hörmann (Freiburg) (SPD) 4745 C, 4746 A Dr. Rau (SPD) . . . . . . . . . 4745 D Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) . 4745 D Frage der Abg. Frau Funcke: Aufgaben des Bundespresseamtes von Hase, Staatssekretär . . . . 4746 B Frau Funcke (FDP) . . . . . . . 4746 C Moersch (FDP) . . . . . . . . 4746 D Fragen des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Entwicklungshilfeprojekt Kenya Potato Company Ltd. — Unverschuldete Verluste privatinitiativer Entwicklungshilfe Dr. Hein, Staatssekretär . . . . . 4747 B Frage des Abg. Dr. Rutschke: Verschmutzung des Rheins Frau Strobel, Bundesminister . . . 4747 D Schoettle, Vizepräsident . . . . . 4748 A Opitz (FDP) . . . . . . . . 4748 A Ramms (FDP) 4748 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 Frage des Abg. Spitzmüller: Maßnahmen zur Verhinderung von Pockenalarmen Frau Strobel, Bundesminister . . . 4748 B Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 4748 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 4749 A Dr. Rinderspacher (SPD) 4749 B Frage des Abg. Rollmann: Einfuhr amerikanischer Pharmazeutika nach Europa vor ihrem Einsatz auf dem amerikanischen Markt Frau Strobel, Bundesminister . . 4749 C Kiep (CDU/CSU) 4749 D Frage des Abg. Dr. Bechert .(Gau-Algesheim): Gefährdungshaftung für Ölleitungen im Gebiet der Bundesrepublik Frau Strobel, Bundesminister . . . 4749 D Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 4750 A Spitzmüller (FDP) 4750 B Moersch (FDP) 4750 C Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Folgerungen aus dem Auslaufen von Heizöl in den Main bei Flörsheim für die Sicherheitsbestimmungen Frau Strobel, Bundesminister . . . 4750 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 4750 D Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Derzeitige Aufgaben der Beamten und Angestellten des ehemaligen BM für die Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . . . 4751 A Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 4751 B Fragen des Abg. Liehr: Fernunterrichtswesen 4751 C Frage des Abg. Ertl: Konsequenzen aus dem Gutachten von Prof. Obermayer betr. Konfessionsschulen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 4751 D Ertl (FDP) . . . . . . . . . 4752 B Moersch (FDP) 4752 D Fragen des Abg. Hellenbrock: Visaerteilung an einreisende Kaufleute aus Ostblockländern . . . . . . . 4752 D Fragen des Abg. Seidel: Ausländerlager Zirndorf Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 4753 A Seidel (SPD) 4753 C Schoettle, Vizepräsident 4754 A Frage des Abg. Jung: Soziales Mietrecht Dr. Dr. Heinemann, Bundesminister 4754 B Jung (FDP). . . . . . . . . 4754 B Fragen des Abg. Stiller: Behauptungen des Schriftstellers Dr. Enzensberger Dr. Dr. Heinemann, Bundesminister 4754 C Stiller (CDU/CSU) 4754 D Ott (CDU/CSU) 4755 A Frage des Abg. Dröscher: Zahl der heute noch lebenden Versicherungsnehmer der Geburtsjahrgänge 1880 bis 1893 mit Altersversorgung auf Kapitalversicherungen von über 10 000 RM bei deutschen Lebensversicherungen . . . . . . . . . 4755 A Entwurf eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) (CDU/CSU, FDP) (Drucksache V/48) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1582), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/1581, zu V/1581) — Fortsetzung der zweiten Beratung — Schoettle, Vizepräsident . . . . . 4755 B Frau Funcke (FDP) . . . 4755 C, 4756 C Dr. Stecker (CDU/CSU) . . . . . 4755 D Spitzmüller (FDP) 4756 A Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 4756 B Seuffert (SPD) 4756 D Dr. Müthling (SPD) . . . . . . . 4757 C Orgaß (CDU/CSU) . . . . . . . 4758 A Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . 4762 A Windelen (CDU/CSU) . . . . . . 4766 B Frau Kurlbaum-Beyer (SPD) . . . 4767 D Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 4768 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 III Krammig (CDU/CSU) . . . . . . 4769 C D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 4770 B Schlee (CDU/CSU) . . . . . . . 4770 D Dr. Eckhardt (CDU/CSU) . . . . . 4771 C Jacobi (Köln) (SPD) . . . . . . 4772 D Schulhoff (CDU/CSU) . . . . . . 4773 C Moersch (FDP) . . . . . . . . 4774 A Dr. Schmid-Burgk (CDU/CSU) . . . 4774 D Dr. Staratzke (FDP) . . . . . . 4775 A Dr. h. c. Menne (Frankfurt) (FDP) 4776 A Nächste Sitzung 4782 C Anlagen 4783 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 4741 102. Sitzung Bonn, den 13. April 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 14.31 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dr. Adenauer 14. 4. Dr. Aigner * 14. 4. Dr. Artzinger * 14. 4. Becker (Pirmasens) 13.4. Behrendt * 13. 4. Dr. Birrenbach 14. 4. Blachstein 14. 4. Frau Brauksiepe 14. 4. Dr. Burgbacher 14. 4. Corterier ** 15. 4. Deringer * 14. 4. Dichgans * 14. 4. Dr. Dittrich * 14. 4. Dröscher * 13. 4. Eisenmann 21. 4. Dr. Friderichs 21. 4. Dr. Furler * 14. 4. Graaff 14. 4. Hahn (Bielefeld) * 14. 4. Hauck 14. 4. Höhne 24. 4. Illerhaus * 14. 4. Jaschke 18. 4. Junghans 13. 4. Klinker * 14. 4. Frau Dr. Krips 14. 4. Lange 13. 4. Lemmer 30. 4. Lenz (Brühl) 21. 4. Lenz (Trossingen) 23. 5. Frau Lösche 14. 4. Lücker (München) * 13. 4. Frau Dr. Maxsein 14. 4. Memmel * 14. 4. Mengelkamp 15. 5. Michels 14. 4. Müller (Aachen-Land) * 14. 4. Müller (Remscheid) 21. 4. Peters (Norden) 30. 6. Peters (Poppenbüll) 21. 4. Frau Pitz-Savelsberg 2. 6. Richarts * 14. 4. Riedel (Frankfurt) * 14. 4. Rösing 30.4. Dr. Rutschke ** 15. 4. Scheel 28.4. Schonhofen 15. 5. Dr. Serres ** 14. 4. Springorum * 14. 4. Dr. Steinmetz 14. 4. Strohmayr 14. 4. Für die Tèilnahme an Ausschuß- bzw. Fraktionssitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Struve 31.5. Unertl 21.4. Dr. Wahl 14. 4. Dr. Wilhelmi 14. 4. Wurbs 15. 4. Wuwer 21.4. Zoglmann 13.4. Anlage 2 Umdruck 147 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) - Drucksachen V/48, V/1581 - Der Bundestag wolle beschließen: Dem § 12 Abs. 2 wird folgende Nummer 12 angefügt: „12. die Leistungen aus dem Betrieb von Krankenanstalten und Altersheimen, soweit sie nicht gemäß § 4 Nr. 16 steuerfrei sind." Bonn, den 11. April 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 3 Umdruck 165 Änderungsantrag der Abgeordneten Orgaß, Jacobi (Köln), Weimer, Frau Berger-Heise und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) - . Drucksachen V/48, V/1581 -. Der Bundestag wolle beschließen: § 12 erhält folgenden neuen Absatz 3: „ (3) Die Steuer ermäßigt sich auf 7 vom Hundert für Lieferungen und Leistungen für den Bau, die Instandhaltung, die Instandsetzung und die Modernisierung von Wohnungen und Eigenheimen." Bonn, den 12. April 1967 Orgaß Frau Berger-Heise Jacobi (Köln) und Genossen Weimer Anlage 4 Umdruck 177 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von ,den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) - Drucksachen V/48, V/1581 -. 4784 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 Der Bundestag wolle beschließen: § 14 Abs. 3 wird wie folgt geändert: „(3) Wer in einer Rechnung einen Steuerbetrag gesondert ausweist, obwohl er eine Lieferung oder sonstige Leistung nicht ausführt oder zum gesonderten Ausweis der Steuer nicht berechtigt ist, schuldet diesen Betrag, auch wenn er nicht Unternehmer ist." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 5 Umdruck 148 Änderungsantrag des Abgeordneten Schlee und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 15 Abs. 8 wird hinter Nummer i folgende Nummer 1 a eingefügt: „1 a. unter welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang zur Vermeidung von Härten in den Fällen, in denen ein anderer ,als der Abnehmer der Lieferung oder Empfänger der sonstigen Leistung ein Entgelt gewährt (§ 10 Abs. 1 Satz 2), der andere den Vorsteuerabzug in Anspruch nehmen kann und ". Bonn, den 12. April 1967 Schlee Ott Freiherr von und zu Dr. Pohle Guttenberg Frau Dr. Probst Dr. Althammer Rainer Bauer (Wasserburg) Schlager Ehnes Schmidhuber Gierenstein Wagner Leukert Ziegler Niederalt Anlage 6 Umdruck 179 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) —Drucksachen V/48 und V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 15 Abs. 8 wird hinter der Nr. 1 folgende Nr. 2 eingefügt: „2. unter 'welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang zur Vermeidung von Härten in den Fällen, in denen ein anderer als der Abnehmer der Lieferung oder Empfänger der sonstigen Leistung ein Entgelt gewährt (§ 10 Abs. 1 Satz 2), der andere den Vorsteuerabzug in Anspruch nehmen kann." Die bisherige Nummer 2 wird Nummer 3. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 7 Umdruck 188 Eventualantrag der Abgeordneten Jacobi (Köln), Frau Berger-Heise und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —; für den Fall der Ablehnung des Änderungsantrags der Abgeordneten Orgaß, Jacobi (Köln), Weimer, Frau Berger-Heise und Genossen auf Umdruck 165. Der Bundestag wolle beschließen: Hinter § 20 wird als § 20 a eingefügt: „Steuervergütung § 20 a (1) Bei Lieferungen und Leistungen für den Bau, die Instandhaltung, die Instandsetzung und die Modernisierung von Wohnungen und Eigenheimen werden dem Bauherrn auf Antrag 30 vom Hundert des nach § 14 Abs. 1 Ziff. 6 gesondert ausgewiesenen Steuerbetrages vergütet. (2) Der Bundesminister der Finanzen kann durch Rechtsverordnung nähere Bestimmungen zur Durchführung des Vergütungsverfahrens treffen." Jacobi (Köln), Frau Berger-Heise und Genossen Anlage 8 Umdruck 180 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: § 21 Abs. 3 wird um folgenden Satz ergänzt: „Die Sätze 1-3 gelten nur, wenn derjenige, der den Zoll oder die Verbrauchsteuer zu entrichten hat, hinsichtlich des eingeführten Gegenstandes nicht oder nicht in vollem Umfang nach § 15 Abs. 1 Nr. 2 zum Vorsteueralbzug berechtigt ist." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 4785 Anlage 9 Umdruck 181 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) —Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: § 26 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung zur Wahrung der Gleichmäßigkeit bei der Besteuerung zur Beseitigung von Unbilligkeiten und Härtefällen oder zur Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens den Umfang der in diesem Gesetz enthaltenen Steuerbefreiungen, Steuerermäßigungen, des Vorsteuerabzugs und der zeitlichen Bindungen nach §§ 19 Abs. 4, 23 Abs. 4 und 24 Abs. 4 näher bestimmen." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 10 Umdruck 159 Änderungsantrag der Abgeordneten Schulhoff, Regling, Opitz und Genossen zur zweiten Beratung des von 'den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: § 26 Abs. 1 erhält folgende Fassung: (1) Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung zur Wahrung der Gleichmäßigkeit bei der Besteuerung, zur Beseitigung von Unbilligkeiten in Härtefällen oder zur Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens den Umfang der in diesem Gesetz enthaltenen Steuerbefreiungen, Steuerermäßigungen, des Vorsteuerabzugs und der zeitlichen Bindungen nach §§ 19 Abs. 4, 23 Abs. 4 und 24 Abs. 4 näher bestimmen." Bonn, den 12. April 1967 Schulhoff, Regling, Opitz und Genossen Anlage 11 Umdruck 152 Änderungsantrag des Abgeordneten Moersch zur zweiten Beratung des von ,den Fraktionen der CDU/ CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 27 wird hinter ,dem Absatz 2 folgender Absatz 2 a eingefügt: „ (2 a) Auf Antrag ist anstelle von § 4 Ziff. 14 des Umsatzsteuergesetzes 1951 in der jeweils geltenden Fassung § 4 Nr. 21 dieses Gesetzes anzuwenden, soweit die Leistungen in den Kalenderjahren 1966 oder 1967 bewirkt werden oder bewirkt worden sind." 2. § 33 erhält folgende Fassung: „§ 33 Inkrafttreten Dieses Gesetz tritt am. 1. Januar 1968 in Kraft. § 27 Abs. 3 sowie 'die in diesem Gesetz enthaltenen Ermächtigungen treten am Tage nach seiner Verkündung in Kraft." Bonn, den 12. April 1967 Moersch Anlage 12 Umdruck 189 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 28 Abs. 1 wird folgender Satz 3 angefügt: „Für Wasserfahrzeuge der in Satz 2 bezeichneten Art, ihre Umbauten, für Großreparaturen an ihnen und für auftragsbezogene Vorräte im Sinne von Satz 2 kann der Unternehmer einen Abzug auch dann vornehmen, wenn sie bei ihm als Gegenstände des Vorratsvermögens am Schluß des Jahres 1967 in einem Freihafen vorhanden sind; anzuwenden in diesen Fällen sind die in § 25 (2) des Umsatzsteuergesetzes von 1951 bezeichneten Vergütungssätze." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 13 Umdruck 150 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 28 wird 1. Absatz 2 letzter Satz gestrichen, 2. folgender neuer Absatz 8 angefügt: „(8) Weist der Unternehmer nach, daß er den Gegenstand erworben und nicht bearbeitet oder verarbeitet hat, so kann er neben dem abziehbaren Betrag gemäß Absatz 1 oder Absatz 7 einen weiteren Betrag in Höhe von 75 vom Hundert des Satzes der Ausfuhrhändlervergütung abset- 4786 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 zen, der sich aus § 20 Abs. 2 des Umsatzsteuergesetzes 1951 in der zuletzt geltenden Fassung ergibt. Zwei Drittel dieses Betrages sind gemäß Absatz 4 zu verrechnen. Der verbleibende Betrag ist gleichmäßig verteilt von den Vorauszahlungen des zweiten Kalenderjahres nach Inkrafttreten dieses Gesetzes abzusetzen." Bonn, den 12. April 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 14 Umdruck 190 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48 und V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 28 wird folgender Absatz 8 angefügt: „Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung allgemein oder für einzelne Wirtschaftszweige, die in den Absätzen 1 und 7 bezeichneten Sätze und die nach Absatz 2 maßgeblichen Werte ändern, wenn dies aus konjunkturpolitischen Gründen erforderlich und haushaltsmäßig vertretbar ist." Bonn, den 13. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 15 Umdruck 158 Änderungsantrag der Abgeordneten Schulhoff, Regling, Opitz und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: Der § 29 Abs. 1 Satz 1 erster Halbsatz wird wie folgt geändert: An die Stelle der Worte „vor dem Tage der Verkündung dieses Gesetzes" treten die Worte „vor dem 1. Oktober 1967". Bonn den 12 April 1967 Schulhoff Balkenhol Bauknecht Dr. Besold Dr. Brenck Dr. Burgbacher Burgemeister Dr. Conring van Delden Enk Dr. Elbrächter Erhard (Bad Schwalbach) Erpenbeck Dr. Freiwald Dr. Frerichs Fritz (Welzheim) Gewandt Dr. Gleissner Gibbert Haase (Kassel) Dr. Hesberg Dr. Hofmann (Mainz) Hörnemann (Gescher) Dr. Klepsch Krug Lampersbach Ott Porten Dr. Reinhard Schlee Schmidhuber Dr. Schwörer Dr. Serres Dr. Sinn Stooß Unertl Weimer Wieninger Regling Haase (Kellinghusen) Dr. Müthling Ravens Seither Stein (Mainz) Dr. Tamblé Opitz Frau Funcke Geldner Jung Dr. Mülhan Ollesch Sander Schmidt (Kempten) Anlage 16 Umdruck 183 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 29 Satz 1 1. Halbsatz sollen an die Stelle „vor dem Tage der Verkündung dieses Gesetzes" die Worte „die vor dem 1. Oktober 1967" treten. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 17 Umdruck 184 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 29 Satz 1 1. Halbsatz sollen an die Stelle „vor dem Tage der Verkündung dieses Gesetzes" die Worte „die vor dem 1. Oktober 1967" treten. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 18 Umdruck 185 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581—. Der Bundestag wolle beschließen: § 30 Abs. 2 Satz 1 erhält folgende Fassung: „Selbstverbrauch liegt vor, wenn ein Unternehmer körperliche Wirtschaftsgüter, die der Abnutzung unterliegen und deren Anschaffungs- und Herstellungskosten nach den einkommensteuerlichen Vorschriften im Jahr der Anschaffung oder Herstellung Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 4787 nicht in voller Höhe als Betriebsausgaben abgesetzt werden können, im Inland der Verwendung oder Nutzung als Anlagevermögen zuführt." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 19 - Umdruck 186 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 30 wird hinter Abs. 8 folgender Abs. 9 angefügt: (9) Hat ein Wirtschaftsgut am Schluß des Jahres 1967 in fertigem oder unfertigem Zustand zum Anlagevermögen eines Unternehmens gehört und ist dafür ein Vorsteuerabzug nach § 28 nicht in Anspruch genommen worden, kann der Bundesminister der Finanzen unbeschadet der Vorschrift des § 131 der Reichsabgabenordnung die durch die Besteuerung nach Absatz 1 eintretende steuerliche Belastung auf Antrag des Unternehmers durch Steuererlaß angemessen mildern. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 20 Umdruck 187 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48 und V/1581—. Der Bundestag wolle beschließen: In § 30 wird folgender Absatz 9 angefügt: „Die Bundesregierung kann, soweit es im gesamtwirtschaftlichen Interesse erforderlich ist, den in Absatz 1 bezeichneten Zeitraum sowie die in Absatz 5 bezeichneten Steuersätze und deren Anwendungszeitraum ändern." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 21 Umdruck 191 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Funcke, Dr. Staratzke und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —, Der Bundestag wolle beschließen: In § 30 wird nach Absatz 4 ein neuer Absatz 4 a eingefügt: „(4 a) Hat ein Unternehmer am 31. Dezember 1967 unfertige Wirtschaftsgüter in seinem Anlagevermögen, die nach ihrer Fertigstellung nicht in voller Höhe als Betriebsausgaben abgesetzt werden können, so ist die Bemessungsgrundlage gemäß Absatz 4 um 5 vom Hundert des Wertes zu mindern, mit dem das unfertige Wirtschaftsgut am 31. Dezember 1967 zu bewerten .war." Bonn, den 13. April 1967 Frau Funcke Dr. Emde Dr. Staratzke Mertes Anlage 22 Schriftliche Antwort des Bundesministers Leber vom 13. April 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Leicht (Drucksache V/1618, Frage V/16): Ist die Bundesregierung bereit, falls bis zum 1. Mai 1967 eine Einigung über die Richtlinien zur Verteilung der 660 Millionen DM für Verkehrszwecke in den Gemeinden nicht erzielt wird, dem Deutschen Bundestag einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die sofortige Verwendung dieser 660 Millionen DM in 1967 für den Bundesfernstraßenbau möglich macht? Die Bundesregierung geht davon aus, daß der Bundesrat ihren Richtlinien-Entwurf bis zum 1. Mai 1967 ohne unannehmbare Änderungswünsche zustimmen wird. Sie sieht daher zunächst keine Veranlassung, im Sinne der Anfrage tätig zu werden. Anlage 23 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dollinger vom 13. April 1967 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Wagner (Drucksache V/1618, Fragen VI/4, VI/5 und VI/6) : Wann kann der Deutsche Bundestag mit der Vorlage der bereits von der Bundesregierung am 10. März 1966 angekündig ten Ergänzung der Stellungnahme zum Gutachten zur Sachverständigen-Kommission für die Deutsche Bundespost (zu Drucksache V/203) — insbesondere zu den im II. Teil Buchstabe D. Organisation gemachten Vorschlägen des Gutachtens — rechnen? Billigt die Bundesregierung den nur auf Grund eines Mehrheitsbeschlusses der in Frage VI/4 erwähnten Kommission in das Gutachten aufgenommenen Vorschlag zur Aufspaltung des Post- und Fernmeldesektors in der Mittelinstanz mit den im Gutachten selbst angeführten organisatorischen, personalpolitischen und gebührentechnischen Konsequenzen? Ist die Bundesregierung bereit, die auch von der in Frage VI/4 erwähnten Gutachtenkommission als dringend notwendig anerkannte Reorganisation der Mittelinstanz unter Heranziehung des im Auftrag des Bundespostministeriums nach den Richtlinien des BWV-Gutachtens 1956 seit langem erstellten umfassenden Organisationsplans der Wiesemeyer-Fachkommission jetzt ohne jeden weiteren Aufschub in die Wege zu leiten? Die Bundesregierung hat in ihrer, dem Hohen Haus vorliegenden Stellungnahme zum Gutachten der Sachverständigen-Kommission vom 10. 3. 1966 ausgeführt, daß die Vorschläge der Kommission ausführlicher Untersuchungen bedürfen, bei denen alle in Betracht kommenden Gesichtspunkte abgewogen werden müssen. Besonders umfangreich gestalten sich die Untersuchungen über die Vorschläge 4788 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 zur Neuordnung der finanziellen Beziehungen zwischen dem Bund und der Deutschen Bundespost. Auf ausdrückliches Ersuchen des Bundesministers der Finanzen werden die damit zusammenhängenden Fragen z. Z. durch einen Ausschuß geprüft, dem Vertreter des Bundesministeriums der Finanzen, Bundesministeriums für Wirtschaft, Bundeskanzleramtes, Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung und des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen angehören. Die Bundesregierung hält es nicht für zweckmäßig, jeweils zu einzelnen Vorschlägen der Sachverständigen, so auch über die Vorschläge zur Organisation, dem Hohen Haus gesonderte Stellungnahmen zuzuleiten. Sie beabsichtigt daher, ihre abschließende Stellungnahme nach Abschluß aller Untersuchungen zusammengefaßt vorzulegen. — Der Herr Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen Dr. Dollinger hat im übrigen nach seinem Dienstantritt sofort in seinem Hause die zur Klärung der noch offenen Fragen erforderlichen Aufträge erteilt. Anlage 24 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Schütz vom 13. April 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Kiep (Drucksache V/1618 Frage XII/1) : Erfolgten kürzlich veröffentlichte Äußerungen hoher Beamter des Auswärtigen Amtes zu Fragen des Atomsperrvertrages im Einverständnis mit der Bundesregierung? Der Herr Bundesminister des Auswärtigen hat in letzter Zeit in diesem Hohen Hause, vor der Presse und bei öffentlichen Veranstaltungen verschiedentlich zu den Fragen Stellung genommen, vor die die Bundesregierung sich im Zusammenhang mit den möglichen Auswirkungen eines derzeit diskutierten Vertragsentwurfs über die Nichtverbreitung von Kernwaffen gestellt sieht. Außerdem haben die Sprecher der Bundesregierung und des Auswärtigen Amtes auf ähnliche Fragen von seiten der Presse zu verschiedenen Aspekten des gleichen Themas Stellung genommen. Diese Äußerungen geben einen Einblick in die vielfältigen Überlegungen der Bundesregierung zur gesamten Problematik, die mit einem solchen Vertrage aufgeworfen wird. Dazu kommt, daß Beamte des Auswärtigen Dienstes in Vorträgen ebenfalls verschiedene konkrete Aspekte des Nichtverbreitungsthemas behandelt haben. Soweit bei diesen Äußerungen die Vortragenden ausdrücklich ihre persönliche Meinung wiedergegeben haben, war ein Einverständnis nicht erforderlich. Diese Äußerungen erfolgten zudem in einem frühen Stadium der Meinungsbildung. Anlage 25 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 13. April 1967 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Stecker (Drucksache V/1618 Fragen XVII/6 und XVII/7) : Ist es richtig, daß jährlich einige 100 000 Tonnen amerikanisches Sojaschrot, das mit Sojaschalen verschnitten ist und daher nicht den deutschen gesetzlichen Bestimmungen über das Inverkehrbringen von Futtermitteln entspricht, aus den USA in die Bundesrepublik eingeführt wird? Welche Maßnahmen hat bei Bejahung der Frage XVII/6 die Bundesregierung vorgesehen, um bei der zollamtlichen Grenzabfertigung sicherzustellen, daß solch minderwertige Futtermittel nicht mehr eingeführt werden können? Es trifft zu, daß Sojaschrot, dem zusätzlich gemahlene Sojaschalen beigemischt sind, nach den deutschen gesetzlichen Bestimmungen (§ 24 der Futtermittelanordnung) nicht als Futtermittel in den Verkehr gebracht werden darf. In das Bundesgebiet werden jährlich 400 000 bis 500 000 t Sojaschrot aus den USA eingeführt. Ob diesen Erzeugnissen, die bei der Einfuhr zollmäßig als Rückstände aus der pflanzlichen Ölgewinnung tarifiert werden, zusätzlich Sojaschalen beigemischt sind, ist amtlich nicht bekannt. Aus Kreisen der Wirtschaft ist mir allerdings berichtet worden, daß in letzter Zeit aus den USA in verstärktem Umfange bei diesen Einfuhren gemahlene Sojaschalen zugesetzt worden sein sollen. Auf Grund der Mitteilungen aus Kreisen der Wirtschaft habe ich mit Schreiben vom 3. April 1967 die obersten Landesbehörden gebeten, den Inlandsverkehr mit eingeführtem Sojaschrot verstärkt zu überwachen; für die Überwachung sind die obersten Landesbehörden zuständig (§ 4 der Futtermittelanordnung). Außerdem ist vorgesehen, bei der zollamtlichen Abfertigung von diesen Waren Proben zu entnehmen und die Untersuchungsergebnisse den obersten Landesbehörden mitzuteilen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heinrich Windelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe als Berichterstatter des Haushaltsausschusses, um die Beratung nicht zu verzögern, bewußt darauf verzichtet, hier das Wort zu nehmen. Ich hatte es aber auch zu einem Zeitpunkt getan, wo die Zahl der Anträge dazu keinen Anlaß bot. Das hat sich inzwischen geändert.
    Wenn ich zu dem vorliegenden Antrag in Umdruck 165 Stellung nehme, möchte ich gar nicht nachprüfen, ob es sich dabei um 1,3 Milliarden oder 600 Millionen DM handelt. Ich glaube, auch die letzte Zahl ist noch so groß — über Deckung ist hier bisher nicht gesprochen worden —, daß man sie nicht einfach passieren lassen kann.
    Der Haushaltsausschuß hat sich lediglich in zwei Sitzungen mit der Materie beschäftigt. Ich betone: in nur zwei Sitzungen. Er wollte sich deswegen auch kein Urteil zu den Einzelheiten anmaßen. Ich weiß — ich bin stellvertretendes Mitglied des Finanzausschusses und bekomme dessen Protokolle —, mit
    welcher Intensität sich dieser monatelang in Hearings, in einer Vielzahl von Sitzungen, in einer Vielzahl von Einzelberatungen und Besprechungen mit dieser Vorlage beschäftigt hat.
    Jetzt liegt uns das Ergebnis dieser Arbeit vor. Es ist natürlich ein Kompromiß, wenn Sie wollen, ein mehr oder weniger schlechter Kompromiß. Nichts ist leichter, als hier Unebenheiten und Abweichungen von der Forderung „absoluter Gerechtigkeit" herauszufinden.
    Insoweit waren die Ausführungen des Kollegen Orgaß in weiten Teilen sicher durchaus schlüssig. Ich möchte ihm in dieser Hinsicht gar nicht widersprechen. Im Gegenteil, ich könnte eine ganze Reihe weiterer Beispiele anführen, wo ich vom Grundsatz der „absoluten Gerechtigkeit" her einiges einzuwenden hätte.
    Der Ausgangspunkt für die Beratung im Haushaltsausschuß war vor allen Dingen, daß das Gesamtaufkommen erhalten bleiben müßte. Wir wollten keinen Reibach machen, aber auch nichts einbüßen.
    Wir haben hierzu die Berechnungen nicht nur des Finanzministers herangezogen — man könnte sagen, er sei Partei —, sondern auch die des eben immer wieder zitierten Ifo-Instituts. Sie decken sich im wesentlichen, sie weichen nur um 1 % voneinander ab. Ich glaube, genauer geht es fast nicht. Das heißt also, der Finanzausschuß hat uns ein Ergebnis vorgelegt, das fast vollkommen die Forderung erfüllt, das Volumen zu erhalten.
    Der Haushaltsausschuß hat der Vorlage deswegen insgesamt zugestimmt. Aber er hat es mit einer deutlichen Einschränkung getan. Er hat gesagt, daß Änderungsanträge mit finanziellen Auswirkungen, die zur zweiten oder zur dritten Beratung dieses Gesetzentwurfs eingebracht werden, durch seinen vorstehenden Beschluß nicht gedeckt sind. Für den Fall, daß Änderungsanträge eingebracht werden, die die Deckungsfrage erneut stellen, muß die Vorlage an den Haushaltsausschuß zurückgehen, und wir müssen dann wieder anfangen, unter neuen Aspekten zu beraten.
    Wir waren uns in unseren Beratungen im Haushaltsausschuß bewußt, daß die Umsatzsteuer das Rückgrat der Bundesfinanzen ist. Wir waren uns bewußt, daß eine Operation am Rückgrat lebensgefährlich ist,

    (Sehr gut! in der Mitte)

    daß sie nur mit äußerster Behutsamkeit durchgeführt werden darf. Ich glaube, unter ärztlichen Gesichtspunkten wäre eine Sicherheitsmarge von 1 % schon ein unvertretbares Risiko. Wir sind selbst .dieses Risiko eingegangen. Aber, ich glaube, mehr darf man im Interesse unserer Bundesfinanzen hier nicht riskieren, vor allem nicht vor idem Hintergrund drohender Defizite kommender Jahre. Darüber ist ja hier noch nicht gesprochen worden, aber darüber wird hier noch zu sprechen sein, und dann werden wir uns mit den Konsequenzen zu beschäftigen haben.
    Obschon ich nicht in Details gehen möchte — das hat der Herr Bundesfinanzminister mir inzwischen



    Windelen
    abgenommen —, möchte ich doch noch eines feststellen. Je mehr Ausnahmen wir in dieses Gesetz einbauen, desto schwieriger wird es zu praktizieren sein. Hier würde ein völlig neuer Steuersatz eingeführt werden. Das würde bedeuten, daß die Anwendung dieses Gesetzes sehr viel schwerfälliger werden müßte und damit automatisch sehr viel teurer für den Steuerpflichtigen, aufwendiger natürlich auch in der Finanzverwaltung.
    Aber noch ein anderes. Hier ist sehr stark mit sozialen Auswirkungen dieses Gesetzes auf den Wohnungsbau argumentiert worden. Warum eigentlich nur dieser? Es gibt doch noch eine ganze Reihe anderer Bereiche, wo man .das gleiche hätte geltend machen können. Auch dazu hat der Bundesfinanzminister einiges gesagt. Ich möchte nur noch hinzufügen: Wenn wir hier einen Teil von 600 Millionen DM mindestens vielleicht sind es mehr, — herausbrechen, dann können wir den Steuersatz von 10% nicht halten. Dann müssen wir also den anderen Verbrauch stärker belasten, und dann tritt das ein, was der Finanzminister hier entwickelt hat, dann müssen wir die einkommensschwächsten Verbrauchergruppen relativ stärker belasten. Das wäre die notwendige Konsequenz.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Es ist die Frage gestellt worden, ob die Verteuerung des Wohnens bei neuen Bauten nicht dazu führen müßte, daß das Wohngeld steigt. Ja natürlich, das nehmen wir in Kauf. Aber es ist das schlechteste sozialpolitische Argument, daß wir alle Leute begünstigen müssen, damit auch ein kleiner Teil sozial Schwacher die Begünstigung bekommt. Das würde bedeuten, daß wir einen Ausfall von 600 Millionen DM in Kauf nehmen, um einen sozialen Effekt zu erzielen, den wir auch mit z. B. 60 Millionen DM gezielter Hilfe erreichen könnten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das ist das schlechteste sozialpolitische Argument, weil das die teuerste Sozialpolitik ist. Wir haben sie — ich bekenne das — in der Vergangenheit oft betrieben. Aber wir können uns das in der Zukunft nicht mehr leisten, Wohltaten mit der Gießkanne auszustreuen.
    Ich darf Sie aber auch gerade bei dieser Vorlage an die Gesamtverantwortung des ganzen Parlaments erinnern, an die Gesamtverantwortung für einen ausgeglichenen Haushalt, an die Gesamtverpflichtung für den Verfassungsauftrag gemäß Art. 110 des Grundgesetzes einen nach Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Man kann diese Verantwortung nicht nur auf den Bundeskanzler, nicht nur auf den Finanzminister, nicht nur auf den Finanzausschuß und den Haushaltsausschuß abwälzen.
    Der Finanzminister hat vor Beginn dieser Beratung — und er hat es soeben noch einmal getan — einen eindringlichen Appell an dieses Haus gerichtet, und der Fraktionsvorsitzende der SPD hat etwas Ähnliches getan. Ich in ihm sehr dankbar für dieses Wort. Er hat als Prüfstein für diese Koalition bezeichnet „die Festigkeit in der Abweisung nicht gerechtfertigter Interessentenwünsche bei den bevorstehenden Debatten zur Umsatzsteuerreform und zum Bundeshaushalt". Ich bin Helmut Schmidt für dieses Wort sehr dankbar, und ich stelle mich voll dahinter.
    Ich muß wirklich sagen — das gilt auch für meine Haushaltskollegen —, daß ich es langsam leid bin, daß immer wieder unterschieden wird — nicht expressis verbis, aber doch de facto — zwischen sogenannten sozialen Abgeordneten, die Wohltaten ausstreuend gern alle Wünsche erfüllen, gern jeder Bitte nachkommen, seien es die Winzer, seien es die Journalisten, seien es die Gastwirte, seien es die Mieter, oder wer immer es ist, den Kollegen, bei denen immer nur der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht das schmutzige Geld, und den Kollegen auf der anderen Seite, die uneinsichtig, stur und borniert all diese Wohltaten leichtfertig ablehnen mit der primitiven Begründung, daß sonst die Währung zum Teufel ginge. Zur gerechten Strafe werden diese uneinsichtigen Kollegen dann gleich postwendend an die zuständigen Verbände und Organisationen gemeldet, damit sie dort gemaßregelt werden.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Es tut mir leid, meine Damen und Herren Antragsteller: ganz so leicht wie Sie kann ich mir die Sache leider nicht machen. Ich verfüge dazu nicht über genügend Unbefangenheit. Die Erinnerung an die Vergangenheit ist in mir noch zu lebendig. Von der Zukunft reden wir später.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Kurlbaum-Beyer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lucie Beyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Der Antrag ist, wie wir aus dem Umdruck ersehen, von einer ganzen Anzahl Kollegen und Kolleginnen beider Fraktionen unterschrieben worden.
    Ich möchte vorweg sagen, und zwar bei aller Einschränkung hinsichtlich der Ausführungen des Kollegen Orgaß, die über das Ziel hinausgegangen sind, daß hier eine echte Sorge vorliegt. Es ist auch durchaus so — das kann in den Protokollen nachgelesen werden —, daß wir es uns im Finanzausschuß auch in dieser Frage weiß Gott nicht leicht gemacht haben. Hier müssen aber auch andere Probleme gesehen werden, und auf die möchte ich jetzt hinweisen.
    Zunächst die Frage des Ausfalls. Herr Kollege Orgaß, nach einem Gespräch mit den Kollegen meiner Fraktion — und das haben Sie doch sicher geführt — hätten Sie die Frage des Ausfalls von 1,2 Milliarden DM hier gar nicht mehr so breit darzustellen brauchen. Sie hätten dann nämlich wissen müssen, daß der Vertreter des Finanzministeriums, den ich zu unserer Arbeitskreissitzung hinzugezogen hatte, uns bereits deutlich gemacht hat, daß man im Finanzministerium von dem Jahr 1964 als Basis ausgegangen ist und daher natürlich ein höheres Bauvolumen angenommen hat — von irgendeinem Jahr mußten sie ja ausgehen — und daß dadurch in den von Ihnen hier dargelegten Punkten natürlich



    Frau Kurlbaum-Beyer
    eine Differenz entstanden ist. Diese Differenz wird ja jetzt auch vom Finanzminister nicht mehr bestritten. Trotzdem, Herr Kollege Orgaß, bleibt ein Betrag von mindestens 600 Millionen DM, und zwar ohne die Altbaurenovierung.
    Nun, meine Herren und Damen, muß ich zusätzlich noch folgendes sagen. Im öffentlichen Hearing — und das ist eine Kritik für alle, die es angeht — ist deutlich geworden, daß über die effektive zusätzliche Belastung unterschiedliche Meinungen bestanden. Diese Meinungsverschiedenheiten wurden nicht ausgeräumt. Praktisch in letzter Minute bekamen wir dann das Ifo-Gutachten, und darauf ist es zurückzuführen, daß auch diese Differenz zwischen 1,2 Milliarden DM und 600 Millionen DM nicht früh genug geklärt werden konnte.
    Worauf es mir ankommt, ist folgendes. Zunächst einmal möchte ich für die Öffentlichkeit klarstellen, daß es nicht generell um Mietpreiserhöhungen geht. Wenn überhaupt von Mietpreiserhöhungen gesprochen werden kann, so trifft das nur für Wohnungen zu, die ab 1968 gebaut werden.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, sehen wir uns nun einmal den Antrag genau an! Nach diesem Antrag soll erstens — dazu will ich aber nicht weiter sprechen — ein dritter Steuersatz eingeführt werden. Ich halte das schon für sehr problematisch; aber dazu ist genügend gesagt.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Der Antrag spricht von Lieferungen und Leistungen für den Bau, die Instandhaltung, die Instandsetzung und die Modernisierung von Wohnungen und Eigenheimen. Meine Damen und Herren, mit ,der Annahme dieses Antrags — diese Bemerkung richte ich jetzt an alle Mitglieder dieses Hauses — würde dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Denn die Rechnung wird ausgestellt für Baumaterialien. Wer aber will nachweisen, daß diese ganzen Baumaterialien, von den Steinen über die Leitungen bis zu allem, was für einen Bau notwendig ist, tatsächlich für den Bau von Wohnungen gebraucht werden und nicht etwa für gewerbliche und andere Bauten verwendet werden.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Wenn wir also kontrollieren wollten, ob diese Materialien ausschließlich für den Bau von Wohnungen verwendet werden, müßte das Finanzministerium meiner Meinung nach einen Riesenkontrollapparat aufbauen. Können wir, die wir uns in diesem Hause immer für die Verwaltungsvereinfachung ausgesprochen haben, das wollen?
    Der zweite Punkt! Nach diesem Antrag würden auch alle Luxusbauten, die irgendwo gebaut werden, mit einem begünstigten Steuersatz belegt. Ich frage: wollen wir das, wenn wir sehen — der Minister hat bereits darauf hingewiesen —, was heute auf dem freien Markt an Mieten verlangt wird? Ich bin überzeugt, bei dem aufwendigen freien und Luxus-Wohnungsbau ist noch mehr Luft als 3 %;
    sehen Sie sich hier die Wohnungsmieten einmal an! Hier ist zu hoffen, daß wir in nicht allzuferner Zeit auch hier marktwirtschaftliche Verhältnisse bekommen. Wir haben aber keine Veranlassung, diesem Teile des Wohnungsbaues eine solche Steuerbegünstigung zu bewilligen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich habe gestern bereits die Etatlage angesprochen. Für den Sektor „Sozialer Wohnungsbau" haben wir die preisgebundene Miete. Darauf haben Sie, Herr Kollege Orgaß, mit Recht hingewiesen. Aber beachten Sie bitte meine beiden bisherigen Kriterien! Sie wollen mit Ihrem Antrag einen Bereich begünstigen, den niemand in diesem Hause im Hinblick auf die Etatlage verantworten kann.
    Was bleibt nun — Kollege Orgaß und alle, die diesen Antrag unterschrieben haben —, was bleibt? Natürlich der Soziale Wohnungsbau. Eine Verteuerung von 3 % könnte nur bedeuten: weniger bauen. Das wollen wir nicht. Es könnte in Frage kommen: höhere gebundene Mieten. Das wollen wir auch nicht. Es könnte drittens in Frage kommen eine Erhöhung der öffentlichen Zuwendungen für den Bereich „Sozialer Wohnungsbau", oder aber es geschieht das, was der Kollege Windelen hier bereits gesagt hat: es wird unter Umständen das Wohngeld entsprechend angehoben. Damit aber treffen wir dann auch gezielt diejenigen, um die es uns allen geht.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Bei uns wurde gestern von dem Kollegen Hauffe in der Fraktion auch ein Vorschlag gemacht. Er sagte in Kenntnis dieser Sache: „Kann man nicht unter Umständen dazu übergehen, für den sozialen Wohnungsbau eine Rückvergütung eines bestimmten Prozentsatzes der Umsatzsteuer vorzusehen?" Das ist eine Idee, die sicher gut gemeint ist. Sie sollte durchdacht werden.
    Ich möchte aber allen in diesem Hause noch einmal sagen: dieser vorliegende Antrag würde, wenn wir ihn so annähmen, eine sehr große Ungerechtigkeit bedeuten. Das können wir nicht wollen. Wir müßten bei Annahme auch über die Frage des Satzes sprechen, und dann ergibt sich unter Umständen ein Umsatzsteuersatz von 11 %. Das aber bedeutete eine Erhöhung der Preise in allen Bereichen,

    (Zustimmung bei den Regierungsparteien.)

    und diese trifft dann alle, auch alle sozial Schwachen.
    Aus diesem Grund können wir, wenn wir gerecht bleiben wollen, unter Berücksichtigung all dieser Gesichtspunkte dem Antrag nicht zustimmen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)