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    Deutscher Bundestag 102. Sitzung Bonn, den 13. April 1967 Inhalt: Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . 4741 A Fragestunde (Drucksachen V/1618, V/1620) Fragen des Abg. Meister: Wirtschaftliche Situation der deutschen Obst- und Gemüsekonservenindustrie 4741 D Fragen des Abg. Baron von Wrangel: Bundeshilfe für die durch schwere Orkane geschädigte Forstwirtschaft Höcherl, Bundesminister . . . . . 4741 D Fragen des Abg. Dr. Stecker: Einfuhr minderwertiger Futtermittel aus den USA . . . . . . . . . 4742 A Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Postzensur disziplinarrechtlich bestrafter Arrestanten der Bundeswehr Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 4742 B Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) 4742 C Berkhan (SPD) 4742 D Ollesch (FDP) 4743 B Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Verneinende „Kritiksucht" auch im militärischen Bereich Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 4743 D Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 4744 A Dr. Kübler (SPD) 4744 B Fragen des Abg. Fellermaier: Auswirkungen des Überschallfluges auf Baudenkmäler und Kirchen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 4744 C Fellermaier (SPD) . . . . . . . 4744 C Hörmann (Freiburg) (SPD) 4745 C, 4746 A Dr. Rau (SPD) . . . . . . . . . 4745 D Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) . 4745 D Frage der Abg. Frau Funcke: Aufgaben des Bundespresseamtes von Hase, Staatssekretär . . . . 4746 B Frau Funcke (FDP) . . . . . . . 4746 C Moersch (FDP) . . . . . . . . 4746 D Fragen des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Entwicklungshilfeprojekt Kenya Potato Company Ltd. — Unverschuldete Verluste privatinitiativer Entwicklungshilfe Dr. Hein, Staatssekretär . . . . . 4747 B Frage des Abg. Dr. Rutschke: Verschmutzung des Rheins Frau Strobel, Bundesminister . . . 4747 D Schoettle, Vizepräsident . . . . . 4748 A Opitz (FDP) . . . . . . . . 4748 A Ramms (FDP) 4748 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 Frage des Abg. Spitzmüller: Maßnahmen zur Verhinderung von Pockenalarmen Frau Strobel, Bundesminister . . . 4748 B Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 4748 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 4749 A Dr. Rinderspacher (SPD) 4749 B Frage des Abg. Rollmann: Einfuhr amerikanischer Pharmazeutika nach Europa vor ihrem Einsatz auf dem amerikanischen Markt Frau Strobel, Bundesminister . . 4749 C Kiep (CDU/CSU) 4749 D Frage des Abg. Dr. Bechert .(Gau-Algesheim): Gefährdungshaftung für Ölleitungen im Gebiet der Bundesrepublik Frau Strobel, Bundesminister . . . 4749 D Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 4750 A Spitzmüller (FDP) 4750 B Moersch (FDP) 4750 C Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Folgerungen aus dem Auslaufen von Heizöl in den Main bei Flörsheim für die Sicherheitsbestimmungen Frau Strobel, Bundesminister . . . 4750 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 4750 D Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Derzeitige Aufgaben der Beamten und Angestellten des ehemaligen BM für die Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . . . 4751 A Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 4751 B Fragen des Abg. Liehr: Fernunterrichtswesen 4751 C Frage des Abg. Ertl: Konsequenzen aus dem Gutachten von Prof. Obermayer betr. Konfessionsschulen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 4751 D Ertl (FDP) . . . . . . . . . 4752 B Moersch (FDP) 4752 D Fragen des Abg. Hellenbrock: Visaerteilung an einreisende Kaufleute aus Ostblockländern . . . . . . . 4752 D Fragen des Abg. Seidel: Ausländerlager Zirndorf Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 4753 A Seidel (SPD) 4753 C Schoettle, Vizepräsident 4754 A Frage des Abg. Jung: Soziales Mietrecht Dr. Dr. Heinemann, Bundesminister 4754 B Jung (FDP). . . . . . . . . 4754 B Fragen des Abg. Stiller: Behauptungen des Schriftstellers Dr. Enzensberger Dr. Dr. Heinemann, Bundesminister 4754 C Stiller (CDU/CSU) 4754 D Ott (CDU/CSU) 4755 A Frage des Abg. Dröscher: Zahl der heute noch lebenden Versicherungsnehmer der Geburtsjahrgänge 1880 bis 1893 mit Altersversorgung auf Kapitalversicherungen von über 10 000 RM bei deutschen Lebensversicherungen . . . . . . . . . 4755 A Entwurf eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) (CDU/CSU, FDP) (Drucksache V/48) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1582), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/1581, zu V/1581) — Fortsetzung der zweiten Beratung — Schoettle, Vizepräsident . . . . . 4755 B Frau Funcke (FDP) . . . 4755 C, 4756 C Dr. Stecker (CDU/CSU) . . . . . 4755 D Spitzmüller (FDP) 4756 A Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 4756 B Seuffert (SPD) 4756 D Dr. Müthling (SPD) . . . . . . . 4757 C Orgaß (CDU/CSU) . . . . . . . 4758 A Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . 4762 A Windelen (CDU/CSU) . . . . . . 4766 B Frau Kurlbaum-Beyer (SPD) . . . 4767 D Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 4768 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 III Krammig (CDU/CSU) . . . . . . 4769 C D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 4770 B Schlee (CDU/CSU) . . . . . . . 4770 D Dr. Eckhardt (CDU/CSU) . . . . . 4771 C Jacobi (Köln) (SPD) . . . . . . 4772 D Schulhoff (CDU/CSU) . . . . . . 4773 C Moersch (FDP) . . . . . . . . 4774 A Dr. Schmid-Burgk (CDU/CSU) . . . 4774 D Dr. Staratzke (FDP) . . . . . . 4775 A Dr. h. c. Menne (Frankfurt) (FDP) 4776 A Nächste Sitzung 4782 C Anlagen 4783 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 4741 102. Sitzung Bonn, den 13. April 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 14.31 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dr. Adenauer 14. 4. Dr. Aigner * 14. 4. Dr. Artzinger * 14. 4. Becker (Pirmasens) 13.4. Behrendt * 13. 4. Dr. Birrenbach 14. 4. Blachstein 14. 4. Frau Brauksiepe 14. 4. Dr. Burgbacher 14. 4. Corterier ** 15. 4. Deringer * 14. 4. Dichgans * 14. 4. Dr. Dittrich * 14. 4. Dröscher * 13. 4. Eisenmann 21. 4. Dr. Friderichs 21. 4. Dr. Furler * 14. 4. Graaff 14. 4. Hahn (Bielefeld) * 14. 4. Hauck 14. 4. Höhne 24. 4. Illerhaus * 14. 4. Jaschke 18. 4. Junghans 13. 4. Klinker * 14. 4. Frau Dr. Krips 14. 4. Lange 13. 4. Lemmer 30. 4. Lenz (Brühl) 21. 4. Lenz (Trossingen) 23. 5. Frau Lösche 14. 4. Lücker (München) * 13. 4. Frau Dr. Maxsein 14. 4. Memmel * 14. 4. Mengelkamp 15. 5. Michels 14. 4. Müller (Aachen-Land) * 14. 4. Müller (Remscheid) 21. 4. Peters (Norden) 30. 6. Peters (Poppenbüll) 21. 4. Frau Pitz-Savelsberg 2. 6. Richarts * 14. 4. Riedel (Frankfurt) * 14. 4. Rösing 30.4. Dr. Rutschke ** 15. 4. Scheel 28.4. Schonhofen 15. 5. Dr. Serres ** 14. 4. Springorum * 14. 4. Dr. Steinmetz 14. 4. Strohmayr 14. 4. Für die Tèilnahme an Ausschuß- bzw. Fraktionssitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Struve 31.5. Unertl 21.4. Dr. Wahl 14. 4. Dr. Wilhelmi 14. 4. Wurbs 15. 4. Wuwer 21.4. Zoglmann 13.4. Anlage 2 Umdruck 147 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) - Drucksachen V/48, V/1581 - Der Bundestag wolle beschließen: Dem § 12 Abs. 2 wird folgende Nummer 12 angefügt: „12. die Leistungen aus dem Betrieb von Krankenanstalten und Altersheimen, soweit sie nicht gemäß § 4 Nr. 16 steuerfrei sind." Bonn, den 11. April 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 3 Umdruck 165 Änderungsantrag der Abgeordneten Orgaß, Jacobi (Köln), Weimer, Frau Berger-Heise und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) - . Drucksachen V/48, V/1581 -. Der Bundestag wolle beschließen: § 12 erhält folgenden neuen Absatz 3: „ (3) Die Steuer ermäßigt sich auf 7 vom Hundert für Lieferungen und Leistungen für den Bau, die Instandhaltung, die Instandsetzung und die Modernisierung von Wohnungen und Eigenheimen." Bonn, den 12. April 1967 Orgaß Frau Berger-Heise Jacobi (Köln) und Genossen Weimer Anlage 4 Umdruck 177 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von ,den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) - Drucksachen V/48, V/1581 -. 4784 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 Der Bundestag wolle beschließen: § 14 Abs. 3 wird wie folgt geändert: „(3) Wer in einer Rechnung einen Steuerbetrag gesondert ausweist, obwohl er eine Lieferung oder sonstige Leistung nicht ausführt oder zum gesonderten Ausweis der Steuer nicht berechtigt ist, schuldet diesen Betrag, auch wenn er nicht Unternehmer ist." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 5 Umdruck 148 Änderungsantrag des Abgeordneten Schlee und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 15 Abs. 8 wird hinter Nummer i folgende Nummer 1 a eingefügt: „1 a. unter welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang zur Vermeidung von Härten in den Fällen, in denen ein anderer ,als der Abnehmer der Lieferung oder Empfänger der sonstigen Leistung ein Entgelt gewährt (§ 10 Abs. 1 Satz 2), der andere den Vorsteuerabzug in Anspruch nehmen kann und ". Bonn, den 12. April 1967 Schlee Ott Freiherr von und zu Dr. Pohle Guttenberg Frau Dr. Probst Dr. Althammer Rainer Bauer (Wasserburg) Schlager Ehnes Schmidhuber Gierenstein Wagner Leukert Ziegler Niederalt Anlage 6 Umdruck 179 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) —Drucksachen V/48 und V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 15 Abs. 8 wird hinter der Nr. 1 folgende Nr. 2 eingefügt: „2. unter 'welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang zur Vermeidung von Härten in den Fällen, in denen ein anderer als der Abnehmer der Lieferung oder Empfänger der sonstigen Leistung ein Entgelt gewährt (§ 10 Abs. 1 Satz 2), der andere den Vorsteuerabzug in Anspruch nehmen kann." Die bisherige Nummer 2 wird Nummer 3. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 7 Umdruck 188 Eventualantrag der Abgeordneten Jacobi (Köln), Frau Berger-Heise und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —; für den Fall der Ablehnung des Änderungsantrags der Abgeordneten Orgaß, Jacobi (Köln), Weimer, Frau Berger-Heise und Genossen auf Umdruck 165. Der Bundestag wolle beschließen: Hinter § 20 wird als § 20 a eingefügt: „Steuervergütung § 20 a (1) Bei Lieferungen und Leistungen für den Bau, die Instandhaltung, die Instandsetzung und die Modernisierung von Wohnungen und Eigenheimen werden dem Bauherrn auf Antrag 30 vom Hundert des nach § 14 Abs. 1 Ziff. 6 gesondert ausgewiesenen Steuerbetrages vergütet. (2) Der Bundesminister der Finanzen kann durch Rechtsverordnung nähere Bestimmungen zur Durchführung des Vergütungsverfahrens treffen." Jacobi (Köln), Frau Berger-Heise und Genossen Anlage 8 Umdruck 180 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: § 21 Abs. 3 wird um folgenden Satz ergänzt: „Die Sätze 1-3 gelten nur, wenn derjenige, der den Zoll oder die Verbrauchsteuer zu entrichten hat, hinsichtlich des eingeführten Gegenstandes nicht oder nicht in vollem Umfang nach § 15 Abs. 1 Nr. 2 zum Vorsteueralbzug berechtigt ist." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 4785 Anlage 9 Umdruck 181 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) —Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: § 26 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung zur Wahrung der Gleichmäßigkeit bei der Besteuerung zur Beseitigung von Unbilligkeiten und Härtefällen oder zur Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens den Umfang der in diesem Gesetz enthaltenen Steuerbefreiungen, Steuerermäßigungen, des Vorsteuerabzugs und der zeitlichen Bindungen nach §§ 19 Abs. 4, 23 Abs. 4 und 24 Abs. 4 näher bestimmen." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 10 Umdruck 159 Änderungsantrag der Abgeordneten Schulhoff, Regling, Opitz und Genossen zur zweiten Beratung des von 'den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: § 26 Abs. 1 erhält folgende Fassung: (1) Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung zur Wahrung der Gleichmäßigkeit bei der Besteuerung, zur Beseitigung von Unbilligkeiten in Härtefällen oder zur Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens den Umfang der in diesem Gesetz enthaltenen Steuerbefreiungen, Steuerermäßigungen, des Vorsteuerabzugs und der zeitlichen Bindungen nach §§ 19 Abs. 4, 23 Abs. 4 und 24 Abs. 4 näher bestimmen." Bonn, den 12. April 1967 Schulhoff, Regling, Opitz und Genossen Anlage 11 Umdruck 152 Änderungsantrag des Abgeordneten Moersch zur zweiten Beratung des von ,den Fraktionen der CDU/ CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 27 wird hinter ,dem Absatz 2 folgender Absatz 2 a eingefügt: „ (2 a) Auf Antrag ist anstelle von § 4 Ziff. 14 des Umsatzsteuergesetzes 1951 in der jeweils geltenden Fassung § 4 Nr. 21 dieses Gesetzes anzuwenden, soweit die Leistungen in den Kalenderjahren 1966 oder 1967 bewirkt werden oder bewirkt worden sind." 2. § 33 erhält folgende Fassung: „§ 33 Inkrafttreten Dieses Gesetz tritt am. 1. Januar 1968 in Kraft. § 27 Abs. 3 sowie 'die in diesem Gesetz enthaltenen Ermächtigungen treten am Tage nach seiner Verkündung in Kraft." Bonn, den 12. April 1967 Moersch Anlage 12 Umdruck 189 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 28 Abs. 1 wird folgender Satz 3 angefügt: „Für Wasserfahrzeuge der in Satz 2 bezeichneten Art, ihre Umbauten, für Großreparaturen an ihnen und für auftragsbezogene Vorräte im Sinne von Satz 2 kann der Unternehmer einen Abzug auch dann vornehmen, wenn sie bei ihm als Gegenstände des Vorratsvermögens am Schluß des Jahres 1967 in einem Freihafen vorhanden sind; anzuwenden in diesen Fällen sind die in § 25 (2) des Umsatzsteuergesetzes von 1951 bezeichneten Vergütungssätze." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 13 Umdruck 150 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 28 wird 1. Absatz 2 letzter Satz gestrichen, 2. folgender neuer Absatz 8 angefügt: „(8) Weist der Unternehmer nach, daß er den Gegenstand erworben und nicht bearbeitet oder verarbeitet hat, so kann er neben dem abziehbaren Betrag gemäß Absatz 1 oder Absatz 7 einen weiteren Betrag in Höhe von 75 vom Hundert des Satzes der Ausfuhrhändlervergütung abset- 4786 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 zen, der sich aus § 20 Abs. 2 des Umsatzsteuergesetzes 1951 in der zuletzt geltenden Fassung ergibt. Zwei Drittel dieses Betrages sind gemäß Absatz 4 zu verrechnen. Der verbleibende Betrag ist gleichmäßig verteilt von den Vorauszahlungen des zweiten Kalenderjahres nach Inkrafttreten dieses Gesetzes abzusetzen." Bonn, den 12. April 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 14 Umdruck 190 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48 und V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 28 wird folgender Absatz 8 angefügt: „Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung allgemein oder für einzelne Wirtschaftszweige, die in den Absätzen 1 und 7 bezeichneten Sätze und die nach Absatz 2 maßgeblichen Werte ändern, wenn dies aus konjunkturpolitischen Gründen erforderlich und haushaltsmäßig vertretbar ist." Bonn, den 13. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 15 Umdruck 158 Änderungsantrag der Abgeordneten Schulhoff, Regling, Opitz und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: Der § 29 Abs. 1 Satz 1 erster Halbsatz wird wie folgt geändert: An die Stelle der Worte „vor dem Tage der Verkündung dieses Gesetzes" treten die Worte „vor dem 1. Oktober 1967". Bonn den 12 April 1967 Schulhoff Balkenhol Bauknecht Dr. Besold Dr. Brenck Dr. Burgbacher Burgemeister Dr. Conring van Delden Enk Dr. Elbrächter Erhard (Bad Schwalbach) Erpenbeck Dr. Freiwald Dr. Frerichs Fritz (Welzheim) Gewandt Dr. Gleissner Gibbert Haase (Kassel) Dr. Hesberg Dr. Hofmann (Mainz) Hörnemann (Gescher) Dr. Klepsch Krug Lampersbach Ott Porten Dr. Reinhard Schlee Schmidhuber Dr. Schwörer Dr. Serres Dr. Sinn Stooß Unertl Weimer Wieninger Regling Haase (Kellinghusen) Dr. Müthling Ravens Seither Stein (Mainz) Dr. Tamblé Opitz Frau Funcke Geldner Jung Dr. Mülhan Ollesch Sander Schmidt (Kempten) Anlage 16 Umdruck 183 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 29 Satz 1 1. Halbsatz sollen an die Stelle „vor dem Tage der Verkündung dieses Gesetzes" die Worte „die vor dem 1. Oktober 1967" treten. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 17 Umdruck 184 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 29 Satz 1 1. Halbsatz sollen an die Stelle „vor dem Tage der Verkündung dieses Gesetzes" die Worte „die vor dem 1. Oktober 1967" treten. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 18 Umdruck 185 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581—. Der Bundestag wolle beschließen: § 30 Abs. 2 Satz 1 erhält folgende Fassung: „Selbstverbrauch liegt vor, wenn ein Unternehmer körperliche Wirtschaftsgüter, die der Abnutzung unterliegen und deren Anschaffungs- und Herstellungskosten nach den einkommensteuerlichen Vorschriften im Jahr der Anschaffung oder Herstellung Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 4787 nicht in voller Höhe als Betriebsausgaben abgesetzt werden können, im Inland der Verwendung oder Nutzung als Anlagevermögen zuführt." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 19 - Umdruck 186 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 30 wird hinter Abs. 8 folgender Abs. 9 angefügt: (9) Hat ein Wirtschaftsgut am Schluß des Jahres 1967 in fertigem oder unfertigem Zustand zum Anlagevermögen eines Unternehmens gehört und ist dafür ein Vorsteuerabzug nach § 28 nicht in Anspruch genommen worden, kann der Bundesminister der Finanzen unbeschadet der Vorschrift des § 131 der Reichsabgabenordnung die durch die Besteuerung nach Absatz 1 eintretende steuerliche Belastung auf Antrag des Unternehmers durch Steuererlaß angemessen mildern. Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 20 Umdruck 187 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48 und V/1581—. Der Bundestag wolle beschließen: In § 30 wird folgender Absatz 9 angefügt: „Die Bundesregierung kann, soweit es im gesamtwirtschaftlichen Interesse erforderlich ist, den in Absatz 1 bezeichneten Zeitraum sowie die in Absatz 5 bezeichneten Steuersätze und deren Anwendungszeitraum ändern." Bonn, den 12. April 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 21 Umdruck 191 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Funcke, Dr. Staratzke und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (Nettoumsatzsteuer) — Drucksachen V/48, V/1581 —, Der Bundestag wolle beschließen: In § 30 wird nach Absatz 4 ein neuer Absatz 4 a eingefügt: „(4 a) Hat ein Unternehmer am 31. Dezember 1967 unfertige Wirtschaftsgüter in seinem Anlagevermögen, die nach ihrer Fertigstellung nicht in voller Höhe als Betriebsausgaben abgesetzt werden können, so ist die Bemessungsgrundlage gemäß Absatz 4 um 5 vom Hundert des Wertes zu mindern, mit dem das unfertige Wirtschaftsgut am 31. Dezember 1967 zu bewerten .war." Bonn, den 13. April 1967 Frau Funcke Dr. Emde Dr. Staratzke Mertes Anlage 22 Schriftliche Antwort des Bundesministers Leber vom 13. April 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Leicht (Drucksache V/1618, Frage V/16): Ist die Bundesregierung bereit, falls bis zum 1. Mai 1967 eine Einigung über die Richtlinien zur Verteilung der 660 Millionen DM für Verkehrszwecke in den Gemeinden nicht erzielt wird, dem Deutschen Bundestag einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die sofortige Verwendung dieser 660 Millionen DM in 1967 für den Bundesfernstraßenbau möglich macht? Die Bundesregierung geht davon aus, daß der Bundesrat ihren Richtlinien-Entwurf bis zum 1. Mai 1967 ohne unannehmbare Änderungswünsche zustimmen wird. Sie sieht daher zunächst keine Veranlassung, im Sinne der Anfrage tätig zu werden. Anlage 23 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dollinger vom 13. April 1967 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Wagner (Drucksache V/1618, Fragen VI/4, VI/5 und VI/6) : Wann kann der Deutsche Bundestag mit der Vorlage der bereits von der Bundesregierung am 10. März 1966 angekündig ten Ergänzung der Stellungnahme zum Gutachten zur Sachverständigen-Kommission für die Deutsche Bundespost (zu Drucksache V/203) — insbesondere zu den im II. Teil Buchstabe D. Organisation gemachten Vorschlägen des Gutachtens — rechnen? Billigt die Bundesregierung den nur auf Grund eines Mehrheitsbeschlusses der in Frage VI/4 erwähnten Kommission in das Gutachten aufgenommenen Vorschlag zur Aufspaltung des Post- und Fernmeldesektors in der Mittelinstanz mit den im Gutachten selbst angeführten organisatorischen, personalpolitischen und gebührentechnischen Konsequenzen? Ist die Bundesregierung bereit, die auch von der in Frage VI/4 erwähnten Gutachtenkommission als dringend notwendig anerkannte Reorganisation der Mittelinstanz unter Heranziehung des im Auftrag des Bundespostministeriums nach den Richtlinien des BWV-Gutachtens 1956 seit langem erstellten umfassenden Organisationsplans der Wiesemeyer-Fachkommission jetzt ohne jeden weiteren Aufschub in die Wege zu leiten? Die Bundesregierung hat in ihrer, dem Hohen Haus vorliegenden Stellungnahme zum Gutachten der Sachverständigen-Kommission vom 10. 3. 1966 ausgeführt, daß die Vorschläge der Kommission ausführlicher Untersuchungen bedürfen, bei denen alle in Betracht kommenden Gesichtspunkte abgewogen werden müssen. Besonders umfangreich gestalten sich die Untersuchungen über die Vorschläge 4788 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. April 1967 zur Neuordnung der finanziellen Beziehungen zwischen dem Bund und der Deutschen Bundespost. Auf ausdrückliches Ersuchen des Bundesministers der Finanzen werden die damit zusammenhängenden Fragen z. Z. durch einen Ausschuß geprüft, dem Vertreter des Bundesministeriums der Finanzen, Bundesministeriums für Wirtschaft, Bundeskanzleramtes, Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung und des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen angehören. Die Bundesregierung hält es nicht für zweckmäßig, jeweils zu einzelnen Vorschlägen der Sachverständigen, so auch über die Vorschläge zur Organisation, dem Hohen Haus gesonderte Stellungnahmen zuzuleiten. Sie beabsichtigt daher, ihre abschließende Stellungnahme nach Abschluß aller Untersuchungen zusammengefaßt vorzulegen. — Der Herr Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen Dr. Dollinger hat im übrigen nach seinem Dienstantritt sofort in seinem Hause die zur Klärung der noch offenen Fragen erforderlichen Aufträge erteilt. Anlage 24 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Schütz vom 13. April 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Kiep (Drucksache V/1618 Frage XII/1) : Erfolgten kürzlich veröffentlichte Äußerungen hoher Beamter des Auswärtigen Amtes zu Fragen des Atomsperrvertrages im Einverständnis mit der Bundesregierung? Der Herr Bundesminister des Auswärtigen hat in letzter Zeit in diesem Hohen Hause, vor der Presse und bei öffentlichen Veranstaltungen verschiedentlich zu den Fragen Stellung genommen, vor die die Bundesregierung sich im Zusammenhang mit den möglichen Auswirkungen eines derzeit diskutierten Vertragsentwurfs über die Nichtverbreitung von Kernwaffen gestellt sieht. Außerdem haben die Sprecher der Bundesregierung und des Auswärtigen Amtes auf ähnliche Fragen von seiten der Presse zu verschiedenen Aspekten des gleichen Themas Stellung genommen. Diese Äußerungen geben einen Einblick in die vielfältigen Überlegungen der Bundesregierung zur gesamten Problematik, die mit einem solchen Vertrage aufgeworfen wird. Dazu kommt, daß Beamte des Auswärtigen Dienstes in Vorträgen ebenfalls verschiedene konkrete Aspekte des Nichtverbreitungsthemas behandelt haben. Soweit bei diesen Äußerungen die Vortragenden ausdrücklich ihre persönliche Meinung wiedergegeben haben, war ein Einverständnis nicht erforderlich. Diese Äußerungen erfolgten zudem in einem frühen Stadium der Meinungsbildung. Anlage 25 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 13. April 1967 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Stecker (Drucksache V/1618 Fragen XVII/6 und XVII/7) : Ist es richtig, daß jährlich einige 100 000 Tonnen amerikanisches Sojaschrot, das mit Sojaschalen verschnitten ist und daher nicht den deutschen gesetzlichen Bestimmungen über das Inverkehrbringen von Futtermitteln entspricht, aus den USA in die Bundesrepublik eingeführt wird? Welche Maßnahmen hat bei Bejahung der Frage XVII/6 die Bundesregierung vorgesehen, um bei der zollamtlichen Grenzabfertigung sicherzustellen, daß solch minderwertige Futtermittel nicht mehr eingeführt werden können? Es trifft zu, daß Sojaschrot, dem zusätzlich gemahlene Sojaschalen beigemischt sind, nach den deutschen gesetzlichen Bestimmungen (§ 24 der Futtermittelanordnung) nicht als Futtermittel in den Verkehr gebracht werden darf. In das Bundesgebiet werden jährlich 400 000 bis 500 000 t Sojaschrot aus den USA eingeführt. Ob diesen Erzeugnissen, die bei der Einfuhr zollmäßig als Rückstände aus der pflanzlichen Ölgewinnung tarifiert werden, zusätzlich Sojaschalen beigemischt sind, ist amtlich nicht bekannt. Aus Kreisen der Wirtschaft ist mir allerdings berichtet worden, daß in letzter Zeit aus den USA in verstärktem Umfange bei diesen Einfuhren gemahlene Sojaschalen zugesetzt worden sein sollen. Auf Grund der Mitteilungen aus Kreisen der Wirtschaft habe ich mit Schreiben vom 3. April 1967 die obersten Landesbehörden gebeten, den Inlandsverkehr mit eingeführtem Sojaschrot verstärkt zu überwachen; für die Überwachung sind die obersten Landesbehörden zuständig (§ 4 der Futtermittelanordnung). Außerdem ist vorgesehen, bei der zollamtlichen Abfertigung von diesen Waren Proben zu entnehmen und die Untersuchungsergebnisse den obersten Landesbehörden mitzuteilen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Franz Josef Strauß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst darf ich dem Kollegen Orgaß für seine höchst intensiv vorgetragene volkswirtschaftliche und finanzmathematische Nachhilfestunde herzlich danken.

    (Zuruf: Hoffentlich sitzt es!)

    — Ich kann jedenfalls für die Beamten de's Finanzministeriums sagen, daß sie noch entwicklungsfähig sind, daß ihre Bildungsmöglichkeit nicht mit ihrem Examen endgültig abgeschlossen worden sind und daß sie von Reden dieser Art, sowohl was Stil wie Inhalt anbetrifft, noch einiges lernen können. Ich kann hier nicht für die Mitglieder des Finanzausschusses sprechen; aber angesichts der guten Zusammenarbeit, die alle meine Vorgänger, angefangen von Herrn Schäffer bis heute, über Jahre hinweg mit diesem Ausschuß aufrechterhalten haben, Kollege Orgaß, kann ich mir schwer vorstellen, daß der Finanzausschuß durchweg mit Persönlichkeiten besetzt ist, die so schreckliche Unzulänglichkeiten aufweisen, wie sie soeben aus Ihrer Rede zutage getreten sind.

    (Beifall und Heiterkeit. — Abg. Jacobi [Köln] : Es kann jeder irregeführt werden! Abg. Frau Kurlbaum-Beyer: Nicht so abwertend, Herr Minister!)

    Ich darf .auf das zurückkommen, was ich gestern gesagt habe: Der Ertrag der Umsatzsteuer nach Änderung des Steuersystems vom kumulativen Allphasensystem zum Nettoumsatzsteuersystem wird so gut wie plus minus null sein, obendrein nach den gestern schon beschlossenen oder den noch beabsichtigten Änderungen, die Aussicht haben durchzugehen. Der Ertrag der Umsatzsteuer ist keine Reservekasse, und die Einführung des neuen Steuersystems ist nicht ein neues Haushaltssicherungsgesetz unter der Maske einer steuerlichen Reform. Auch das habe ich gestern gesagt. Ich
    habe gestern auch gesagt, daß durch die Einführung des neuen Systems etwa ein Drittel der umsatzsteuerpflichtigen Vorgänge nicht stärker und nicht weniger stark belastet werden wird als bisher, ein Drittel stärker belastet werden wird und ein Drittel weniger stark belastet werden wird. Die Tatsache, daß gerade im Lebensmittelkonsumbereich die stärksten Entlastungen mit absoluter Sicherheit vorauszusagen und auch nachzuweisen sind, spricht dafür, daß die Gesamtauswirkungen dieses Gesetzes nicht Ihren gesellschafts- und strukturpolitischen Vorstellungen widersprechen, sondern gerade nach dem Engelsehen und Schwabeschen Gesetz ihnen sogar entgegenkommen.
    Ich habe zweitens gesagt, man kann dann nicht einfach von dem Grundsatz ausgehen, die steuerliche Belastung dürfe in Zukunft in keinem Falle, gleichgültig bei welchem Gut, höher werden als bisher, aber alle Entlastungen, die dieses System bringt, müßten dann selbstverständlich eingeführt werden. Das Ganze ist dann wieder eine Bilanzierung, bei .der zum Schluß plus minus null herauskommen muß. Dann hätte man, Herr Kollege Orgaß,
    ich bedauere, daß Sie nicht an den Verhandlungen des Finanzausschusses teilnehmen konnten — eine andere Konstruktion wählen müssen, die dann zum Schluß wieder dasselbe Gleichgewicht ergeben hätte. Ich habe, wenn ich mich recht erinnere, gestern auch ausdrücklich davor gewarnt, durch Änderung wesentlicher Einzelteile dieses Gesetzes die ganze Konstruktion zu gefährden und es zum Schluß zum Einsturz zu bringen.

    (Beifall von Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD.)

    Ich möchte auch noch im Zusammenhang mit dem ja nicht aufrechterhaltenen, aber für die dritte Lesung wieder angekündigten Antrag sagen: Wir sollten uns vor der „französischen Krankheit" hüten, nämlich eine Reihe von weiteren gespaltenen Steuersätzen einzuführen, bis wir — das hört ja nicht mit dem auf, was hier vorgetragen worden ist; das wird Jahr für Jahr mit immer neuen Anträgen weitergehen — zum Schluß bei 1600 Ausnahmen sind, wie sie im gegenwärtigen französischen Umsatzsteuerrecht enthalten sind. Die Regelung mit der Pauschalierung bei der Forstwirtschaft ist kein Gegenbeweis. Das ist eine besondere Maßnahme, die nicht mit dem Umsatzsteuersatz, sondern mit der Pauschalierung zusammenhängt. Aber wenn wir für Wasser 3 %, für die Wohnungswirtschaft 7% nehmen, wenn man dann noch von der gesamtvolkswirtschaftlichen Konzeption ausgeht und sagt, daß die Bauwirtschaft eine Schlüsselwirtschaft sei, so wird das niemand bestreiten; aber, Herr Kollege Orgaß, auch der Automobilbau ist heute nicht mehr eine Angelegenheit der Reichen unseres Landes, sondern ist, wie die Produktions- und Absatzziffern des Volkswagenwerks beweisen, eine Angelegenheit der breiten Schichten unseres Volkes. Nach diesem Gesichtspunkt, es gehe um ein volkswirtschaftliches Schlüsselgewerbe, müßte man dafür eintreten, daß angesichts der Flaute beim Automobilabsatz der Umsatzsteuersatz auch hier von 10 auf 5 % gesenkt wird, um das Geschäft auf diesem Gebiet wieder zu beleben. Sie werden in 'diesem Jahr noch an 'das



    Bundesminister Dr. h. c. Strauß
    denken, was ich heute hier im Zusammenhang mit diesem Thema gesagt habe. Ich möchte wegen des psychologischen Effekts, der in diesem Falle negativ wäre, dazu nichts Weiteres mehr sagen.
    Ich habe davor gewarnt, die Gesamtkonstruktion zu gefährden und vorauszusetzen, daß auf keinem Gebiet mehr eine höhere Belastung als bisher eintreten darf.
    Herr Kollege Orgaß, ich darf Ihnen hier einmal folgendes sagen. Ich weiß nicht, wie lange Sie schon im Bundestag sind. Ich habe die Ehre, ihm nun in der 5. Legislaturperiode anzugehören. Ich habe die Auseinandersetzungen bei Haushaltsberatungen und bei Steuergesetzen fast zwei Jahrzehnte lang — das sind die besten Jahrzehnte .des Lebens, die man in diesem Hause verbringt — verfolgt. Daraus weiß ich eines: Alle großen Redner zur Haushaltspolitik und zur Finanzpolitik, die sich hier ihre ersten Sporen erworben haben, haben bis zur Erschöpfung die Aussage strapaziert, das fiskalische Denken des Finanzministeriums stehe im Widerspruch zu den volkswirtschaftlichen Überlegungen und Erkenntnissen. Selbstverständlich sind auch die Beamten des Finanzministeriums nicht unfehlbare Computer, und auch der Computer ist nicht unfehlbar. Aber auch die wirtschaftswissenschaftlichen Institute haben keine höhere Lizenz dafür bekommen, daß sie unfehlbare Voraussagen bringen, daß man somit ihre Erkenntnisse gewissermaßen als höhere Heilsquelle betrachten kann.

    (Beifall in der Mitte.)

    Das steht also nicht drin. Ich habe nicht behauptet, daß Sie das falsch wiedergegeben haben. Ich habe nur behauptet, daß das, was Sie zitiert haben, eine wertvolle Informationsquelle ist, die aber nicht kraft göttlichen Erlasses mit dem Prädikat der Unfehlbarkeit und der totalen Zuverlässigkeit ausgestattet ist.

    (Heiterkeit und Beifall in der Mitte.)

    Mehr habe ich nicht behauptet. Wir haben ja allen Grund, hinsichtlich gewisser Prognosen, die gestellt worden sind, eine skeptische eigene Meinung zu bewahren, statt uns nur auf gedrucktes Papier zu .verlassen. Ich habe letzten Sonntag per Zufall in den Weissagungen des Bakis von Goethe folgenden schönen Satz gelesen: „Seltsam ist Prophetenlied; doppelt seltsam, was geschieht."
    Ich glaube, wir sollten den hinter unseren Arbeiten und Überlegungen stehenden Kenntnissen und Erfahrungen gegenseitig so viel Respekt entgegenbringen, daß wir dieses Haus nicht einteilen in diejenigen, die in den Niederungen fiskalischen Denkens dem menschlichen Irrtum besonders ausgesetzt sind, und diejenigen, die auf den Höhen nationalökonomischer Kenntnisse sozusagen über den Wolken schweben und deshalb ein unfehlbares Urteil für sich in Anspruch nehmen können.
    Nun darf ich aber, Herr Kollege Orgaß, Ihnen an Hand Ihrer zwei Beispiele sagen, daß Sie dieses Haus nicht richtig unterrichtet haben. Sie haben einmal davon gesprochen, daß in einem Schreiben des Finanzministeriums vom September letzten Jahres — also unter meinem vorletzten Vorgänger — bei
    Wohnung ein Steuersatz von Null Prozent angeführt sei; aus Ihren Ausführungen ergebe sich aber mit zwingender Deutlichkeit, daß der Steuersatz nicht Null betrage, sondern darüberliege. Ich nehme an, daß Sie dieses Schreiben meinen, das auch ich hier habe.

    (Abg. Orgaß übergibt ein Schreiben.)

    — Wir haben genau das gleiche Schreiben. Ich bedanke mich, jetzt habe ich es doppelt; dann kann ich mich nicht verlesen.
    Heiterkeit.)
    Ich würde dem Hause nicht zumuten, mich noch anzuhören, wenn das nicht ein klassisches Beispiel wäre, wie dieses Haus nicht unterrichtet werden darf. Hier steht: „Verbrauchsart". Dann geht es los: „Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung, Hausrat, Bekleidung, Reinigung und Körperpflege, Bildung, Unterhaltung und Erholung, Verkehr." Das war die erste Spalte. In der nächsten Spalte ist der Prozentsatz angegeben, zu dem im Durchschnitt der Arbeitnehmerhaushalt durch Ernährung, Getränke usw. belastet ist. Dann kommen als nächstes der Rentnerhaushalt und der Durchschnitt. Dahinter steht dann der Steuersatz in v. H.: bei Ernährung 5 %, bei Getränken 5 % bzw. 10 %, bei Wohnung 0%, bei Heizung und Beleuchtung 10 %. Das heißt doch nichts anderes, als daß im Zusammenhang mit dem einzuführenden Nettoumsatzsteuersystem der Steuersatz, der auf einer Leistung ruht, angegeben ist. Da bei der Mietleistung keine Umsatzsteuerbelastung vorliegt — etwas ganz anderes ist die Belastung der Baukosten durch die in sie eingegangenen Steuern —, ist hier diese Angabe „0 %" absolut richtig.

    (Zuruf des Abg. Jacobi [Köln].)

    Sonst müßte man z. B. bei Getränken die auf ihnen liegenden Verbrauchsteuerlasten anführen, und Sie müßten sagen: Wenn hier bei Getränken „10 %" steht, dann stimmt das nicht. Wir haben eine Sektsteuer, wir haben eine Branntweinsteuer, wir haben eine Biersteuer, wir haben eine sehr hohe Tabaksteuer, wir haben eine sehr hohe Mineralölsteuer. Dann wären all diese Sätze ebenfalls falsch.
    Hier ist doch nur der Satz aufgeführt, der nach dem Nettoumsatzsteuergesetz bei der Umstellung vom alten auf das neue System in Zukunft als Umsatzsteuersatz darauf liegt. Es ist hier schlechthin unzulässig, zu sagen, daß die Angabe „0%" für eine Mietleistung falsch sei und wieder einmal ein typischer Fehler oder eine irreführende Maßnahme des Finanzministeriums sei.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wenn Sie schon alle Steuerlasten, die auf einem Gut oder auf einer Leistung ruhen, aufführen wollten, dann müßten Sie eine höchst komplizierte Berechnung anstellen, in die Sie auch alle Verbrauchsteuern mit einbeziehen müßten.


Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Gestatten Sie eine Frage, Herr Minister?




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Franz Josef Strauß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ja.