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    Deutscher Bundestag 99. Sitzung Bonn, den 16. März 1967 Inhalt: Abg. Kern und Abg. Ernesti treten in den Bundestag ein 4529 A Erweiterung der Tagesordnung 4529 B Fragestunde (Drucksachen V/1537, V/1555) Frage des Abg. Fellermaier: Durch Abgabehinterziehungen bei der Ein- und Ausfuhr von Waren entstandener Schaden Grund, Staatssekretär 4530 A Fellermaier (SPD) 4530 C Dr. Rinderspacher (SPD) 4530 D Schulte (SPD) 4531 A Brück (Holz) (SPD) 4531 A Reichmann (FDP) 4531 B Moersch (FDP) 4531 C Frage des Abg. Fellermaier: Zahl 'der Bußgeld- und Strafverfahren wegen der Abgabehinterziehungen Grund, Staatssekretär 4531 D Fellermaier (SPD) 4532 A Reichmann (FDP) 4532 B Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) 4532 C Müller (Worms) (SPD) . . . . 4532 D Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 4533 A Dr. Effertz (FDP) 4533 B Schulte (SPD) . . . . . . . . . 4533 D Moersch (FDP) . . . . . . . . 4533 D Brück (Holz) (SPD) . . . . . . 4534 A Frage des Abg. Fellermaier: Notwendigkeit einer Überprüfung der Überwachungsrichtlinien Grund, Staatssekretär 4534 C Fellermaier (SPD) 4534 D Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) 4535 B Reichmann (FDP) 4535 B Fragen des Abg. Reichmann: Schiebungen beim Im- und Export von Futtermitteln bei Lindau Grund, Staatssekretär 4535 C Reichmann (FDP) 4536 A Fellermaier (SPD) 4536 C Frage des Abg. Marquardt: Deutsche Exportgeschäfte in Reis und Mais Höcherl, Bundesminister 4536 C Marquardt (SPD) 4536 D Frage des Abg. Marquardt: Dem Ansehen von Regierung und Bundestag durch solche Geschäfte entstehender Schaden Höcherl, Bundesminister 4537 A Marquardt (SPD) 4537 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 Frage des Abg. Marquardt: Einrichtung einer zentralen Überwachungsstelle der EWG und verbesserte Amtshilfe der EWG-Staaten im Falle strafbarer Handlungen Höcherl, Bundesminister 4537 C Marquardt (SPD) 4537 C Dr. Müller (München) (SPD) . . 4537 C Fellermaier (SPD) 4537 D Reichmann (FDP) 4538 A Schulte (SPD) 4538 B Fragen der Abg. Stooß, Josten und Wagner: Auswirkungen der Sturmschäden in den Wäldern auf die Holzwirtschaft Höcherl, Bundesminister 4539 A Berberich (CDU/CSU) 4539 B Josten (CDU/CSU) 4539 C Röhner (CDU/CSU) 4540 A Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 4540 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 4540 C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 454,1 A Dr. Müller (München) (SPD) . . 4541 B Fellermaier (SPD) 4541 C Frage des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) : Gründe für die Einführung begrenzter Jagdzeiten für Schwarzwild und Wildkaninchen Höcherl, Bundesminister 4541 D Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD)* . . 4542 A Dr. Effertz (FDP) 4542 B Frage des Abg. Dr. Siemer: Abnehmende Zuführung von Fleisch aus Schlachtungen außerhalb öffentlicher Schlachthöfe Höcherl, Bundesminister 4542 B Dr. Siemer (CDU/CSU) 4542 C Frage des Abg. Dr. Siemer: Novellierung der Gesetzesvorlage als Folge der erhöhten Ausgleichsabgabe auf dem Fleischmarkt Höcherl, Bundesminister 4542 D Dr. Siemer (CDU/CSU) 4543 A Frage des Abg. Dr. Siemer: Stand der Untersuchung der Frischfleischversorgung durch die Versandschlachtereien Höcherl, Bundesminister 4543 C Dr. Siemer (CDU/CSU) 4543 C Frage des Abg. Dr. Effertz: Förderung 'der Traberzucht Höcherl, Bundesminister . . . . . 4543 D Dr. Effertz (FDP) . . . . . . . 4543 D Frage der Abg. Frau Freyh: Broschüren „Käse" und „Geflügel" des Bundesausschusses für volkswirtschaftliche Aufklärung Höcherl, Bundesminister . . . . . 4544 A Frau Freyh (SPD) . . . . . . . 4544 A Frau Stommel (CDU/CSU) . . . . 4544 C Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 4544 D Aussprache über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen V/1400, zu V/1400) in Verbindung mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Festsetzung der Abschöpfungsbeträge gegenüber dritten Ländern für Schweine, Schweinefleisch und Schweinefleisch enthaltende Erzeugnisse für Einfuhren im zweiten Vierteljahr 1967 (Drucksachen V/1511, V/1550), mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine VerOrdnung des Rats über die zeitliche Verschiebung der Anwendung der durch die Verordnung Nr. 160/66/ EWG des Rats vom 27. Oktober 1966 eingeführten Handelsregelung und über die Aufhebung von Art. 2 der Verordnung Nr. 167/64/EWG des Rats vom 30. Oktober 1964 (Drucksachen V/1524, V/1551), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats zur Abänderung der Verordnung Nr. 14/64/EWG betr. die von dem Großherzogtum Luxemburg gewährte Beihilfe auf dem Rindfleischsektor (Drucksachen V/1523, V/1561), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über Maßnahmen auf dem Gebiet der Orientierungspreise für Rindfleisch für das Wirtschaftsjahr 1967/68 sowie den Entwurf einer Entschließung zu den Interventionspreisen für ausge- Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 III wachsene Rinder für das Wirtschaftsjahr 1967/68 (Drucksachen V/1508, V/1560), mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Richtlinie des Rats über die erste, während der dritten Stufe durchzuführende Senkung der Zollsätze zwischen den Mitgliedstaaten für bestimmte, in Anhang II des Vertrages aufgeführte Erzeugnisse (Drucksachen V/1509, V/1562), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Festsetzung der Höhe der Beihilfen für die private Lagerhaltung von Butter (Drucksachen V/1510, V/1566), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über Maßnahmen bei den Preisen für Milch und Milcherzeugnisse im Milchwirtschaftsjahr 1967/1968 und zur Änderung der Verordnung Nr. 215/66/ EWG (Drucksachen V/1403, V/1477), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des. Rats über die gemeinsame Marktorganisation für Schweinefleisch (Drucksachen V/1280, V/1499), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über die Vorschläge der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die gemeinsame Marktorganisation für Geflügelfleisch eine Verordnung des Rats über die gemeinsame Marktorganisation für Eier (Drucksachen V/1352, V/1563), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Richtlinie des Rats über das Recht der Landwirte, die Angehörige eines Mitgliedstaates und in einem anderen Mitgliedstaat ansässig sind, auf Zugang zu den verschiedenen Arten von Beihilfen (Drucksachen V/1288, V/1529), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kornmission der EWG für eine Verordnung des Rats über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide (Drucksachen V/1282, V/1530), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats betr. Übergangsmaßnahmen im Hinblick auf die Anwendung der gemeinsamen Preise für Getreide (Drucksachen V/1283, V/1533), mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Entscheidung des Rats betr. die von den Mitgliedstaaten im innergemeinschaftlichen Warenverkehr geforderten Formalitäten (Drucksachen V/1255, V/1534), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Antrag betr. Rinderorientierungspreis 1967/68 (Abg. Wächter, Logemann, Sander, Ertl, Peters [Poppenbüll], Reichmann u. Gen.) (Drucksachen V/1197, V/1532) und mit Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung der landwirtschaftlichen Erzeugung an die Erfordernisse des Marktes (Marktstrukturgesetz) (Drucksache V/1544) Bauknecht (CDU/CSU) 4546 C Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 4552 D Logemann (FDP) 4559 A Ehnes (CDU/CSU) 4566 D Marquardt (SPD) 4570 C Ertl (FDP) 4571 D Frehsee (SPD) 4577 D Berberich (CDU/CSU) 4582 B Reichmann (FDP) 4584 C Bewerunge (CDU/CSU) . . . . 4585 D Dr. Effertz (FDP) 4588 C Dr. Reinhard (CDU/CSU) . . . 4591 A Frau Griesinger (CDU/CSU) . . 4593 D Dr. Ritz (CDU/CSU) 4597 B Frau Kalinke (CDU/CSU) . . 4598 C Dr. Mommer, Vizepräsident . . 4602 B Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) 4602 B Höcherl, Bundesminister 4603 B Frau Dr. Probst, Vizepräsident . 4614 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung über das Erbbaurecht (Abg. Dr. Stecker, Varelmann, Dr. Ritz, Diebäcker, Burgemeister u. Gen.) (Drucksache V/1337) — Erste Beratung — Dr. Stecker (CDU/CSU) 4612 B Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 4613 B IV Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 Entwurf eines Gesetzes zur Aufhebung des Personalgutachterausschuß-Gesetzes (Drucksache V/1473) — Erste Beratung — 4614 A Entwurf eines Gesetzes zur Ausführung der Verordnung Nr. 17 des Rates der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksache V/1518) — Erste Beratung — . . . 4614 A Antrag betr. Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (FDP) (Drucksache V/1468) Moersch (FDP) . . . . . . . . 4614 B Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung einer Teilfläche der ehemaligen Infanterie-Kaserne in Nürnberg-Schweinau (Drucksache V/1451) . . 4614 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die von der Bundesregierung erlassenen Sechsundsiebzigste und Siebenundsiebzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1966 (Drucksachen V/1388, V/1389, V/1466) 4614 C Schriftliche Berichte des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die von der Bundesregierung beschlossenen Vierundneunzigste, Fünfundneunzigste, Achtundneunzigste, Einhundertste und Einhundertunderste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1966 (Drucksachen V/1500, V/1547; V/1501, V/1548; V/1502, V/1549; V/1526, V/1552; V/1539, V/1553) 4614 D Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der Euratom-Kommission für eine Verordnung des Rats zur Änderung der Regelung der Bezüge und der sozialen Sicherheit der Atomanlagen-Bediensteten der Gemeinsamen Kernforschungsstelle, die in den Niederden dienstlich verwendet werden Drucksachen V/1522, V/1554) 4615 C Nächste Sitzung 4615 D Anlagen 4617 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 4529 99. Sitzung Bonn, den 16. März 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 4617 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dr. Achenbach * 17. 3. Adams 17. 3. Dr. Aigner * 17. 3. Frau Albertz _ 10. 4. Dr. Apel * 17. 3. Arendt (Wattenscheid) * 17. 3. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 17. 3. Dr. Artzinger * 17. 3. Bading * 17. 3. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 31. 3. Bals 5. 4. Bazille 17. 3. Behrendt * 17. 3. Bergmann * 17. 3. Blumenfeld ** 16. 3. Borm 17. 3. Frau Brauksiepe 16. 3. Damm 5. 4. Deringer * 17. 3. Dichgans * 17. 3. Dr. Dittrich * 17. 3. Draeger 5. 4. Dröscher * 17. 3. Dr. Eckhardt 17. 3. Eisenmann 21.4. Frau Dr. Elsner * 17. 3. Faller * 17. 3. Felder 5. 4. Folger 16. 3. Dr. Furler * 17. 3. Frau Geisendörfer 17. 3. Genscher , 5. 4. Gerlach * 17. 3. Gscheidle 16. 3. Haage (München) 17. 3. Haar (Stuttgart) 17.3. Haase (Kellinghusen) 18. 3. Hahn (Bielefeld) *. 17. 3. Hansing 17. 3. Dr. Hellige 16. 3. Höhne 4. 4. Hösl ** 17. 3. Illerhaus * 17. 3. Iven 5. 4. Dr. Jaeger 4. 4. Jaschke 18. 4. Klinker * 17. 3. Kriedemann * 17. 3. Kulawig * 17. 3. Kurlbaum 17. 3. Frau Kurlbaum-Beyer 17. 3. Lemmer 31. 3. Lemmrich 17. 3. Lenz (Brüht) * 17. 3. Lenz (Trossingen) 23. 5. Leukert 17. 3. Lücker (München) * 17. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Marx (München) 17. 3. Mauk * 17. 3. Neemann 4. 4. Mengelkamp 20. 3. Merten * 17. 3. Metzger * 17. 3. Missbach 17. 3. Müller (Aachen-Land) * 17. 3. 011esch 5. 4. Peters (Poppenbüll) 21. 4. Petersen 5. 4. Frau Pitz-Savelsberg 18. 3. Richarts * 17. 3. Richter 5. 4. Riedel (Frankfurt) * 17. 3. Rommerskirchen 5. 4. Rösing 17. 3. Scheel 17. 3. Seifriz * 17. 3. Seuffert * 17. 3. Springorum * 17. 3. Dr. Starke (Franken) * 17. 3. Stein (Honrath) 17.3. Stooß 17. 3. Struve 31.3. Dr. Tamblé 17. 3. Unertl 17. 3. Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell 31. 3. Dr. Wahl 17. 3. Wiefel 17. 3. Wischnewski 19. 3. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments *4 Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlage 2 Umdruck 136 Entschließungsantrag *) der Abgeordneten Dr. Müller-Hermann, Schmidhuber, Dr. Stecker und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 — Drucksachen V/886, V/1432 —. Der Bundestag wolle beschließen: Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf wird die am 1. Mai 1960 für eine befristete Zeit eingeführte Heizölsteuer zum zweiten Male verlängert und außerdem die gesetzlich zum 1. Juni 1967 vorgesehene Halbierung der Steuersätze wieder beseitigt. Diese Maßnahme wird mit dem Hinweis auf die Situation im deutschen Steinkohlenbergbau begründet. Um den Willen der Bundesregierung zu unterstreichen, die Laufzeit der Heizölsteuer zu beschränken und aus ihr keine Fiskalsteuer werden zu lassen, wird diese ersucht, im Bericht über die Situation des Steinkohlenbergbaues 'im Zusammenhang mit den *) Siehe 98. Sitzung, Seite 4503 C 4618 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 Auswirkungen des Kohleverstromungsgesetzes, der dem Bundestag zum 1. Juli 1968 zu erstatten ist, die Frage zu prüfen, ob nicht eine Degression der Heizölsteuer auf 20 DM/t bei schwerem Heizöl zum 1. Januar 1960 geboten erscheint. Bonn, den 15. März 1967 Dr. Müller-Hermann Schmidhuber Dr. Stecker Bauer (Wasserburg) Dr. Besold Prinz von Bayern Franke (Osnabrück) Dr. Geißler Gierenstein Freiherr von und zu Guttenberg Dr. Häefele Dr. Kempler Krammig Krug Niederalt Dr. Pohle Röhner Schlager Schlee Dr. Schmid-Burgk Stücklen Wagner Wieninger Mertes angenommen in der 98. Plenarsitzung am 15. März 1967 Anlage 3 Umdruck 137 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Aussprache über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes — Drucksachen V/1400, zu V/1400 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. entsprechend dem Antrag des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 8. März 1967 — Drucksache V/1530 — alle Anstrengungen zu unternehmen, den gesamten Agrarmarkt so zu entwickeln, daß für alle Partner die gleichen Wettbewerbsbedingungen erreicht werden. Die den Mitgliedstaaten eingeräumten Ausnahmen und Sonderregelungen sollten Zug um Zug abgebaut werden; 2. sich darum zu bemühen, daß nun auch die Harmonisierung der übrigen Bereiche der Wirtschaftspolitik in der EWG beschleunigt wird, da der gemeinsame Agrarmarkt nur in einer harmonisierten Gesamtwirtschaft funktionsfähig sein kann. Bonn, den 16. März 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 4 Umdruck 138 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Aussprache über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes — Drucksachen V/ 1400, zu V/1440 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, dem Bundestag einen umfassenden Bericht über den Stand der Verwirklichung des gemeinsamen Mark- tes gemäß dem Gesetz zu den Verträgen vom 25. März 1957 zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europäischen Atomgemeinschaft vorzulegen mit dem Inhalt: 1. Übersicht über alle, seit Bestehen des Römischen Vertrages über die EWG im Ministerrat gefaßten Beschlüsse zur Herstellung des gemeinsamen Agrarmarktes, aus der u. a. auch zu ersehen ist, a) inwieweit dadurch Gesetze der Bundesrepublik berührt werden, b) insbesondere die Kompetenzen der Legislative in bezug auf die von ihr verabschiedeten Gesetze, darunter besonders das noch gültige Landwirtschaftsgesetz, eingeengt werden. 2. Aufzählung aller Verordnungen, die sich aus den Ministerratsbeschlüssen ergeben haben. 3. Gegenüberstellung noch bestehender und neu geschaffener Wettbewerbsunterschiede der sechs Partnerländer. 4. Übersicht über die auf Grund der Ministerratsbeschlüsse entstandenen wirtschaftlichen Nachteile für die deutsche Landwirtschaft. 5. Überblick auf die jetzigen und künftigen finanziellen Verpflichtungen der Bundesrepublik aus dem gemeinsamen Agrarmarkt. 6. Überblick über den derzeitigen Stand der Integration in den verschiedenen Bereichen der Wirtschafts-, Sozial-, Verkehrspolitik und andere, soweit sie nach dem EWG-Vertrag harmonisiert werden müssen. 7. Überblick über Vor- und Nachteile, die sich aus dem bisherigen Stand der EWG-Politik für die deutsche Landwirtschaft und die übrige Wirtschaft ergeben. Bonn, den 16. März 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 5 Umdruck 139 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Aussprache über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes — Drucksachen V/1400, zu V/1400 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, ihren Beschluß vom 15. März 1967 bezüglich eines Rinderorientierungspreises von DM 259,— noch einmal zu überprüfen und unter Berücksichtigung der objektiven Feststellungen des Ernährungsausschusses wie auch des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten so festzusetzen, daß die Relation von Milchpreis und Rinderorientierungspreis 1 : 7 beträgt. Bonn, den 16. März 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 4619 Anlage 6 Umdruck 140 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Aussprache über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes — Drucksachen V/1400, zu V/1400 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, den Vorlagetermin für den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft in § 4 des Landwirtschaftsgesetzes vom 9. September 1955 auf den 1. 12. jeden Jahres vorzuziehen, damit dieses Dokument bei den Haushaltsberatungen ausgewertet werden kann. Bonn, ,den 16. März 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 7 Umdruck 141 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Aussprache über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes — Drucksache V/1400, zu V/1400 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. sich im Ministerrat in Brüssel dafür einzusetzen, daß der gemeinsame Getreidepreis im Vergleich zu den inzwischen gestiegenen Produktionskosten einer Revision unterzogen wird, zumal die Notwendigkeit einer erneuten Überprüfung bereits bei der Einigung auf den gemeinsamen Preis im Jahre 1964 von den Partnerländern vorgesehen war, 2. sich bei dieser Überprüfung dafür einzusetzen, daß der gemeinsame Futtergetreidepreis in einer angemessenen Relation zum Brotgetreidepreis angehoben wird. Bonn, den 16. März 1967 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 8 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Moersch (FDP) zu Punkt 30 der Tagesordnung. Die Bundestagsfraktion der Freien Demokraten unterbreitet Ihnen heute den Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Dieser Ausschuß soll die Aufgabe haben, die Umstände zu klären, die bei der Beschaffung des Schützenpanzers HS 30 in der öffentlichen Diskussion als undurchsichtig gelten. Vor fast genau zehn Jahren hat der damalige Bundesminister der Verteidigung einen Vertrag mit der Firma Hispano Suiza unterzeichnet. Die als Herstellerin von Waffen renommierte Schweizer Firma hat mit diesem Vertrag ihr Produktionsprogramm verbreitert; denn bis dato war die Firma nicht mit dem Bau von Schützenpanzerwagen befaßt gewesen. Schon diese Tatsache, nämlich die mangelnde Erfahrung der beauftragten Firma im Bau von Kampffahrzeugen ist bemerkenswert, wenngleich nicht unbedingt außergewöhnlich. Außergewöhnlich dagegen war das Vertrauen, das in die Leistungsfähigkeit einer partiell unerfahrenen Firma vom Bundesministerium der Verteidigung und von einer Mehrheit des Unterausschusses Beschaffungswesen im Verteidigungsausschuß des Deutschen Bundestages gesetzt wurde. Schließlich begann die Beschaffung selbst mit der Vorführung eines Holzmodelles auf dem Flughafen Hangelar bei Bonn. Der langfristige Vertrag wurde unterzeichnet, ehe Prototypen erprobt oder eine Null-Serie gebaut gewesen wäre. Vieles spricht dafür, daß diese außergewöhnliche Art der Beschaffung zu einem außergewöhnlichen Aufwand an öffentlichen Mitteln geführt hat. Sich über diesen Umstand Klarheit zu verschaffen ist eines der Motive, die unserem Antrag zugrunde liegen. Der Deutsche Bundestag und die gesamte Öffentlichkeit haben ein Recht auf genaue Kenntnis der Zusammenhänge bei einem derart großen finanziellen Engagement. Es solle dabei ohne Ansehen der Personen festgestellt werden, ob die kontrollierende Tätigkeit des Bundesrechnungshofes in dem notwendigen Umfang ausgeübt worden und zur Kenntnis genommen worden ist, oder ob es — wie in der Öffentlichkeit vermutet — Behinderungen des Bundesrechnungshofes gegeben hat. Falls es solche Behinderungen gab, muß geklärt werden, wer dafür verantwortlich ist. Ein anderer wichtiger Punkt, auf den sich die Untersuchungen erstrecken sollten, ist die Einschaltung oder Nichteinschaltung des ehemaligen Gesandten, späteren Botschafters in Bern, Dr. Friedrich Holzapfel, der vor seiner Übernahme in den diplomatischen Dienst als Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender der CDU hervorgetreten war. Wieweit sich die von Dr. Holzapfel in seinen Berichten an das Auswärtige Amt geäußerten Warnungen vor gewissen Geschäftspartnern auf die Beschaffung des HS 30 oder auf andere zeitlich früher liegende Waffenkäufe und Beschaffungsaufträge beziehen, ist erst in zweiter Linie von Belang. Aufgeklärt werden muß nach Meinung der Antragsteller, warum der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Schweiz in der von ihm behaupteten massiven Weise von Vorgesetzten aufgefordert worden ist, auch nach seiner Zurruhesetzung strengstes Stillschweigen zu bewahren und sich nicht um Hintergründe bei Beschaffungsaufträgen zu kümmern. Ein weiterer wesentlicher Komplex der beantragten Untersuchungen betrifft das Verhältnis Regierung — Parlament. Ein Vergleich regierungsamtlicher und persönlicher Erklärungen, die zu der Beschaffung des HS 30 und damit zusammenhängender Fragen in den vergangenen zehn Jahren abgegeben worden sind, läßt in einigen Fällen Widersprüche erkennen. Es wird notwendig sein, die Verfasser dieser Erklärungen und die Verantwortlichen für diese Erklärungen zu einer exakten Aufklärung dieser Widersprüchlichkeiten zu veranlassen. Der Bun- 4620 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. März 1967 destag ist es sich selbst schuldig, dabei auf äußerster Korrektheit zu bestehen. Es mag sein, daß es in der ganzen Angelegenheit strafrechtliche Tatbestände gibt, sei es aktive oder passive Bestechung, sei es Begünstigung im Amt. Die Verfolgung solcher Straftaten, das möchte ich ausdrücklich betonen, gehört nicht zu den Aufgaben des Parlaments oder eines Untersuchungsausschusses. Hierfür sind die Justizbehörden zuständig, die ihrerseits — wenn ich recht unterrichtet bin — in der Sache HS 30 ermitteln. Solche Ermittlungen brauchen und sollten keine Rücksicht nehmen auf die Untersuchungen, die wir von einem Ausschuß des Bundestages wünschen. Sie sind unabhängig von dem, was das Parlament zu prüfen hat, wenn auch nicht ohne Bezug zu unserem Untersuchungsthema. Die Justiz hat sich um die Verletzung der Gesetze zu kümmern. Der Bundestag hat, wenn er Untersuchungen beginnt, eine andere Pflicht, eine, wenn Sie wollen, weiterreichende Aufgabe. Er muß deutlich machen, daß es neben den geschriebenen Gesetzen im demokratischen Rechtsstaat ungeschriebene, aber nichtsdestoweniger verbindliche Regeln gibt. Sonst läuft der demokratische Rechtsstaat Gefahr, zu einer Bananenrepublik herabzusinken, um mit Bernt Engelmann zu sprechen, der sich im „Deutschen Panorama" ebenso wie Peter Miska in der „Frankfurter Rundschau" und Rudolf Augstein 'im „Spiegel" des Themas HS 30 publizistisch angenommen hat. Es wäre unerträglich, wollten sich die Verantwortlichen in den Zweifelsfällen auf den formalen Standpunkt zurückziehen. Insofern war es — ich will mich vorsichtig ausdrücken — verwunderlich oder wenig klug, daß der damalige Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung in der Fragestunde des Deutschen Bundestages von sich aus, d. h. ohne direkten Zusammenhang mit der gestellten Frage, eine Art Rechtsauskunft glaubte geben zu müssen, in der er auf die Nichtstrafbarkeit von Spenden an Abgeordnete oder Parteien hinwies. Damit hat der Staatssekretär nicht nur dem Bundestag einen schlechten Dienst 'in der Öffentlichkeit erwiesen, sondern auch den gewiß unzutreffenden Eindruck erweckt, als seien Dreiecks-Koppelungsgeschäfte nicht nur legal, sondern möglicherweise auch selbstverständlich. Der Bundestag hat allen Anlaß, für eine Interpretation zu sorgen, die unmißverständlich klarmacht, daß weder direkte noch indirekte Koppelungsgeschäfte der Parteienfinanzierung dienen dürfen. Dabei wäre es auch nützlich, wenn andere Besonderheiten im Beschaffungswesen der öffentlichen Hand vom Bundestag geklärt werden könnten. Ich denke etwa an einen Umstand, der den meisten Staatsbürgern befremdlich erscheinen muß, wenngleich formal-juristisch keine Einwände zu erheben sind, den Umstand nämlich, daß Mitglieder dieses Hohen Hauses in Beschaffungsfragen als Kontrahenten ,der Bundesregierung auftreten oder aufgetreten sind, wenn es um die Regelung materieller Probleme, d. h. um Forderungen gegen die Bundesregierung aus Rüstungsgeschäften, geht. Ich weiß nicht, ob sich die Betroffenen darüber im klaren sind, daß bei Bekanntwerden solcher Zusammenhänge viele engagierte Demokraten zu Zweiflern an unserer Staatsform werden. Aus solchen und ähnlichen Gründen ist vor Jahren schon einmal über eine Ehrenordnung für dieses Hohe Haus diskutiert worden. Ich will bekennen, daß eine Kodifizierung des Ehrenhaften unter Umständen einem selbst ausgestellten Armutszeugnis des Bundestages gleichkäme, weil nun einmal ehrenhaftes Verhalten zu den Selbstverständlichkeiten eines Parlaments und eines Parlamentariers gehört. Um so dringlicher ist es, gerade durch einen Untersuchungsausschuß ganz exakt festzustellen, wer sich wo und wann inkorrekt verhalten hat. Nur die Feststellung des Einzeltatbestandes bewahrt ganze Institutionen, sei es die Regierung, sei es ein Ministerium, sei es das Parlament, vor allgemeinen Verdächtigungen. Wir sind es den vielen korrekten Beamten und Offizieren schuldig, daß wir aufklären, ob sich einzelne inkorrekt verhalten haben. Wir sind es dem Ansehen des Bundestages schuldig, daß wir die Untersuchungen mit einem Höchstmaß an Objektivität führen. Seit Jahren schon beschäftigen sich angesehene Journalisten immer wieder mit der Affäre Schützenpanzer HS 30. Schon einmal hat ein Untersuchungsausschuß dieses Hohen Hauses versucht, Zwielichtiges zu erhellen. Das ist leider damals nicht in dem notwendigen Umfang gelungen, so daß erneut Gerüchte und Verdächtigungen entstehen konnten. Vielleicht wäre es gut gewesen, der Bundestag hätte sich schon vor Jahren dieser Sache erneut und gründlich angenommen. Vielleicht wäre manchen Verdächtigungen auch der Boden entzogen gewesen, wenn nicht vor Jahren irgendein Pragmatiker den seltsamen Einfall gehabt hätte, Korruptionsfragen im Bundesministerium der Verteidigung zunächst durch ein hauseigenes und damit weisungsgebundenes Referat statt durch die unabhängigen Justizbehörden untersuchen zu lassen. Jetzt ist uns die Aufgabe gestellt, zu einem späten Zeitpunkt einen verwickelten Tatbestand erneut zu durchleuchten. Die Antragsteller machen sich keine Illusionen über die Möglichkeiten, die ein Untersuchungsausschuß für die Wahrheitsfindung hat. Dennoch glauben sie, daß es Pflicht des ganzen Hohen Hauses ist, das Mögliche zu versuchen und die Öffentlichkeit an den Kenntnissen teilhaben zu lassen, die durch ein Befragen der Beteiligten und der Wissenden gewonnen werden können. Ich lasse den Einwand nicht gelten, man ' liefere mit derartigen Erhebungen den Feinden der Demokratie kostenlos Munition gegen unseren Staat und betätige sich damit, um ein ministeriell beliebtes Wort zu gebrauchen, nicht staatserhaltend. Es ist an uns, zu zeigen, daß es nicht eine Schwäche der Demokratie ist, solche Affären öffentlich zu behandeln, sondern ihre Stärke. Je bereitwilliger alle Fraktionen und Mitglieder dieses Hohen Hauses mitarbeiten, desto besser für unseren Staat. Wir wollen die Verantwortlichkeit einzelner feststellen, damit künftig an den Institutionen kein Verdacht mehr haftet. Klarheit und Offenheit allein sind staatserhaltend, weil sie der Wahrheit dienen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Georg Ehnes


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Meine Damen, meine Herren! Das Jahr 1967 bedeutet für die deutsche Agrarpolitik einen entscheidenden Wendepunkt; denn mit dem Beginn der gemeinsamen Marktpolitik und Preispolitik wandert ein erheblicher Teil nationaler Kompetenzen



    Ehnes
    auf diesem Gebiet auf die Organe der Sechsergemeinschaft über. Das ist nach meiner Auffassung Grund genug dafür, daß man im Rahmen der Debatte in diesem Hohen Hause über den Grünen Bericht, der uns vorliegt, drei Feststellungen trifft: Erstens, wo steht die deutsche Landwirtschaft heute, zweitens, welche agrarpolitischen Notwendigkeiten ergeben sich daraus, und drittens, welche agrarpolitischen Möglichkeiten auf nationalem Gebiet bestehen noch?
    Der Wert des Grünen Berichts liegt vor allem in der Veröffentlichung der betriebswirtschaftlichen Leistungen unserer Landwirtschaft. Darüber hinaus bringt er wertvolles Zahlenmaterial über die Leistungen der Landwirtschaft im Rahmen der gesamten Volkswirtschaft. Gleichzeitig zeigt er, daß die deutsche Landwirtschaft mit erheblicher Hilfe des Bundes und der Länder eine außerordentlich hohe Produktivität erreicht hat. Es ist bedauerlich, daß ein solches Zahlenmaterial — und hier gehe ich mit den Kollegen, die vor mir gesprochen haben, einig — nicht überall vorliegt. Denn es würde für unsere Landwirtschaft sehr beruhigend wirken, wenn wir auch von den Partnerstaaten einige Daten in dieser Form hätten, auf die wir dann auch unsere Agrarpolitik ausrichten könnten. Die deutsche Landwirtschaft legt also — trotz häufiger Kritik aus nichtlandwirtschaftlichen Kreisen — in einem Schaufenster die Karten aus, und die gesamte Öffentlichkeit in der Bundesrepublik und in unseren Partnerstaaten kann Einsicht gewinnen in den Stand unserer Landwirtschaft und in das, was geschehen soll. Wenn das getan wird, muß die deutsche Öffentlichkeit die Leistung dieser Berufsgruppe anerkennen. Jede Berufsgruppe und jeder Berufszweig hat ein gewisses Anrecht darauf, in der gesamten gesellschaftlichen Ordnung anerkannt zu sein, und hat auch ein Anrecht darauf, eine Anerkennung ausgesprochen zu bekommen.
    Wenn man diesen Grünen Bericht zugrunde legt, dann, glaube ich, hat das, was Herr Kollege Logemann ausgeführt hat, eine Teilberechtigung. Der Grüne Bericht hätte auch dann nicht mit Gewinn abschließen können, wenn die Witterung günstig gewesen wäre; denn die Verzerrungen im Tarif-, im Lohn- und im Einkommensniveau innerhalb unseres Landes sind größer geworden. In weiten Bereichen der Bundesrepublik, deren Zahlen ebenfalls als Grundlage gedient haben, sind die Ertragsverhältnisse, bedingt durch die Witterung im Ablauf des Jahres, so beeinträchtigt worden, daß heute dieses negative Bild vor uns steht. In meinem Lande haben wir unter diesen Witterungseinflüssen außergewöhnlich zu leiden gehabt. Es wirkt sich auch in der Stimmung unserer Bauernschaft aus, daß zu den Maßnahmen, die der Gemeinsame Markt einerseits uns auferlegt, und zu den Maßnahmen, die die Haushaltskürzungen uns andererseits zusätzlich auferlegt haben, noch die Schwierigkeit der Bewältigung der Natur gekommen ist, seien es Überschwemmungen, seien es zwei schlechte Erntejahre, die hier leider aufeinandergefolgt sind.
    Ich darf es mir ersparen, die Zahlen des Grünen Berichts zu wiederholen; Sie werden, meine Damen
    und Herren, diese Zahlen gelesen und sich darüber Gedanken gemacht haben. Der Herr Bundesminister hat das Ergebnis dieses Berichts überzeugend aufgeteilt und uns aufgeschlüsselt übergeben. Dafür glaube ich ihm Dank aussprechen zu dürfen. Ich meine, wir alle dürfen diesem Bericht unsere Zustimmung geben. In ihm wird deutlich erkennbar herausgestellt, daß die deutsche Landwirtschaft innerhalb der Volkswirtschaft einen bedeutsamen und nicht übersehbaren Platz einnimmt und daß sie innerhalb der Gemeinschaft nicht hinter den anderen Partnern zurücksteht. Die Leistung in der Bundesrepublik pro Arbeitskraft, pro Hektar oder pro Einheit im tierischen Bereich kann sich sehen lassen und kann sich nach außen hin zeigen. Damit wird dokumentiert, daß diese Agrarpolitik, die von der Bundesregierung in den letzten 17 Jahren auf dem Familienbetrieb aufgebaut worden ist, richtig ist.
    Wenn man nun Vergleiche mit anderen Staaten anstellt und als Beispiel etwa Amerika anführt, so stimmt es doch bedenklich, daß dort die Einnahmen nur zu 50 °/o aus echtem Einkommen bestehen, obwohl die Betriebsgrößen bei 200 ha liegen. Der deutsche Steuerzahler und die Bundesregierung können sich daher glücklich schätzen, daß es bei unseren Größenverhältnissen gelungen ist, diese enorme Leistung pro Arbeitskraft und diese enorme Leistung auch im Bereich der Flächenproduktion zu vollbringen; denn damit ist einerseits ein hoher Versorgungsgrad erreicht, andererseits kann durch diese Mengenproduktion und durch diese hervorragende Leistung der Verbraucher mit besten Qualitäten versorgt werden. Wenn diese Leistung nicht erfolgt wäre, würde der Abstand zu den anderen Staaten noch viel größer sein.
    Wie in den vergangenen Grünen Berichten weist auch der Bericht des Jahres 1967 wiederum eine verstärkte Disparität innerhalb unserer Landwirtschaft aus. Das betrifft sowohl die einzelnen Bodennutzungssysteme und deren geographischen Standort in der Bundesrepublik als auch die differenzierten Betriebsgrößenklassen. An sich ist es verständlich, daß in besseren Standorten höhere Betriebsergebnisse zu verzeichnen sind und daraus auch ein höheres Arbeitsentgelt für die in der Landwirtschaft Tätigen resultiert, ebenfalls eine bessere Verzinsung des Aktivkapitals. Der Herr Bundesminister hat den Durchschnitt mit 72 000 DM pro Arbeitskraft bezeichnet. Aber wir haben in der Bundesrepublik nun einmal landwirtschaftliche Betriebe in naturgegebenen ungünstigen Standorten, deren Betriebserfolge durch ungünstige Markt- und Absatzanlagen nicht unerheblich beeinflußt werden. In den Grenz- und Zonenrandgebieten werden diese Einflüsse noch verstärkt. Die Schwierigkeiten sind Ihnen bekannt. Herr Kollege Schmidt, ich glaube schon, daß es ratsam ist — ohne nun Niedersachsen oder Bayern speziell ansprechen zu wollen —, auch im Rahmen der Bemühungen um die Entwicklung in der EWG einige Sondermaßnahmen und Sonderregelungen zu treffen, wenn wir diese Gebiete an der Grenze anderer Staaten oder am Zonenrand nicht in eine Situation bringen wollen, die wir seit Jahren alle gemeinsam zu bekämpfen versuchen.



    Ehnes
    Auch wenn die EWG-Kommission in ihren agrarpolitischen Grundsätzen am optimalen Standort festhält, muß die Bundesregierung, muß dieses Hohe Haus die Landwirtschaft in den genannten Problemgebieten aus allgemeinen politischen und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu erhalten versuchen. Das muß unser gemeinsames Ziel sein.
    Ich möchte deshalb die Bundesregierung mit Nachdruck auffordern, die Situation in diesen Gebieten zu beobachten und alles zu unternehmen, damit diese Gebiete nicht weiter abgehängt werden; denn sonst wird dort ein Aufholen nicht mehr möglich sein, sonst wird es weite Teile in unserem Vaterlande geben, in denen zu den Problemen, die der Arbeitsmarkt in diesen Randgebieten aufgeworfen hat, noch weitere Schwierigkeiten hinzutreten und zu bewältigen sein werden.
    Manchmal macht meinen politischen Freunden und mir die innere Disparität in der deutschen Landwirtschaft mehr Sorge als der Abstand zum Vergleichslohn insgesamt, weil es außerordentlich schwierig ist, diese innere Disparität auszugleichen. Hier zeigt sich ganz deutlich, daß die kleineren Betriebsgrößen in ungünstigen Produktionsverhältnissen weniger Produktionsvorteile haben als Betriebe mit einer größeren Struktur in günstigen Markt- und Absatzgebieten. Das wird erst recht erkennbar werden, wenn am 1. Juli dieses Jahres der Gemeinsame Markt kommt; denn die größeren Betriebsstrukturen liegen jenseits unserer nationalen Grenze, in Frankreich, und dort sind ebenfalls die besseren Voraussetzungen vom Boden und von der Bewirtschaftung her gegeben. Zudem kommen die besseren Chancen des Absatzes aus gewissen grenznahen Bereichen in die Hauptverbrauchergebiete, die wir bisher selbst beliefert haben. Angesichts dieser Entwicklung sind Sonderregelungen und Sondermaßnahmen bei gewissen Qualitätserzeugnissen notwendig. Der Herr Kollege Schmidt hat in bezug auf dieses Problem in früheren Jahren mir gegenüber manchmal eine etwas negative Einstellung zum gebracht.
    Ich stehe selbstverständlich auf dem Standpunkt, daß Qualitätszuschläge bei Braugerste und Weizen nur entweder überall gewährt werden können oder gar nicht, weil die darauf basierende, abnehmende Wirtschaft sonst ihre Schlüsse ziehen müßte. Ich glaube aber, daß wir in diesem Qualitätsbereich so große Fortschritte erzielt haben, daß wir hier einen Schritt weitergehen dürfen und daß die Forderung nach einer finanziellen Unterstützung in Form einer Prämie — ganz gleich, ob sie nach der Fläche oder anders geartet gegeben wird — von der Bundesregierung auch in Brüssel nachdrücklich weiterverfolgt werden sollte. Um so mehr muß die Bundesregierung also alles tun, wenn wir die Sachlage überblicken und den Grünen Plan überschauen, daß auf dem markt- und preispolitischen Gebiet das restlos ausgeschöpft wird, was die EWG-Marktordnungen uns geben. Wenn wir die Getreidepreisregelung des Jahres 1964 von der Unkostenseite her zugrunde legen, so ist vollinhaltlich zu unterstreichen, was mein verehrter Herr Kollege Bauknecht erwähnt hat, daß nämlich zum frühest möglichen Zeitpunkt diese Unkostenseite überprüft und daß zu einem frühest möglichen Zeitpunkt die Revision auf die echten Unkosten im Erzeugungsbereich abgestellt und durchgeführt werden muß.
    Ich möchte aber auch noch feststellen, daß in diesem Bereich die für uns offene Frage, wie hoch . die Preisregelung dann sein müsse, noch nicht öffentlich ausgesprochen werden kann. Das wird in gemeinsamer Arbeit mit unseren Partnern, mit der berufsständischen Organisation und im Einklang mit der Bundesregierung noch in diesem Jahr in den Besprechungen zu regeln sein. Eine nochmalige Überprüfung der Schwellenpreise für Milchprodukte sowie eine stufenweise und sofortige Anhebung des Trinkmilchpreises, auch wenn sie unpopulär ist, sollte angestrebt werden, um die abgebauten Förderungszuschläge des Bundes und der Länder über den Markt abzufangen. Dazu müßten eine Exporterstattung für Butter in Drittländer, die vereinbarte Magermilchprämie und eine Anhebung des Interventionspreises bei Butter hinzutreten.
    Meine Damen und Herren! Wir sind uns der Problematik in dieser Preispolitik bewußt. Ich glaube aber, auch aus dieser Debatte sollte hervorgehen, daß der Anfang der Agrarpolitik die Preis- und die Marktpolitik bleiben muß. Wir sehen, daß mit dem Abbau der Maßnahmen, die bisher unsere Haushalte ermöglichten und durch die EWG-Verordnung nicht mehr gegeben sind, dieser Schritt getan werden muß, weil sonst die Landwirtschaft auf so viel Einkommen verzichten müßte, daß der Anteil der eigenen Produktion in der Zukunft gefährdet wäre. Das will niemand in diesem Hohen Hause. Die Bundesregierung sollte im Ministerrat die Schweinemarktordnung überprüfen und ihre Zustimmung dazu nur dann geben, wenn in Zukunft beim Sinken dieser Preise unter den Grundpreis durch ausreichende Intervention in den Markt eingegriffen werden kann. Ich glaube, die Möglichkeit ist gegeben, wenn man die Bereitschaft dazu aufbringt. In diesem Bereich muß die alte Forderung wiederholt werden, daß der Schutz der Veredelung auch in der EWG für die Familienbetriebe ein ernstes Anliegen bleibt. Hier darf ich ebenfalls daran erinnern.
    Die Situation auf den deutschen Schlachtrindermärkten ist zur Genüge bekannt. Auch hier darf ich zum Ausdruck bringen, daß die Regelung, die das Kabinett mit den 259 DM getroffen hat, mich nicht befriedigt, denn diese Regelung entspricht nicht den Vorstellungen, die unsere Fraktion entwickelt hat. Sie entspricht auch nicht den Marktordnungsmöglichkeiten und der Chance, sie auszunützen. Deshalb darf ich den Herrn Bundesminister bitten, sein Augenmerk darauf zu richten, daß es in diesem Bereich vielleicht noch zu einer anderen Festsetzung kommt.
    In der Agrarpolitik bleibt aber nach wie vor das A und O „die Wahrheit den Bauern gegenüber", denen wir gesagt haben, sie mögen in der EWG in eine stärkere Veredelungskonzentration und -produktion einsteigen. Wir müssen auch die Handelswege, die bisher bestehen, jedes Jahr aufs Neue überprüfen; denn die Zuwachsrate auf dem deutschen Schlachtrindmarkt beträgt in diesem Jahr



    Ehnes
    z. B. 300 000 Rinder. Ich habe nichts gegen Handelsverträge, wenn sie zeitlich und in den Mengen echt sind. Ich habe aber etwas gegen Handelsverträge, wenn sie neben hohen deutschen Angeboten basieren und wenn sie ohne Rücksicht auf die Höhe der eigenen deutschen Produktion abgeschlossen werden. Ich glaube, wir haben hier einen Anspruch darauf, daß diese Handelswege überprüft werden und daß der einheimischen deutschen Landwirtschaft der Vorrang der Verkaufschance erhalten bleibt, so daß Verträge nur über solche Mengen abgeschlossen werden, wie sie zur Versorgung notwendig sind. In den Handelsbeziehungen mit unseren Partnern können wir trotzdem in einem freundschaftlichen Verhältnis stehen.
    Darüber hinaus wird es notwendig sein, die zu Ende gehende EWG-Übergangsphase voll auszunutzen. Und damit komme ich zu unserem Haushaltsproblem. Meine Freunde und ich halten daran fest, daß eine im Hinblick auf die EWG aufgestellte Forderung heute in dieser Debatte besonders benotet werden muß, nämlich die Forderung, daß die Erstattungen gezahlt werden und daß die deutsche Agrarpolitik auf eine echte Exportpolitik und Marktpolitik ausgerichtet wird, die gegenwärtig möglich ist, die aber vielleicht in ein, zwei oder drei Jahren nur noch abgeschwächt möglich sein kann, weil alle Staaten in unserem europäischen Gebilde sich bemühen, die großen Versorgungszentren der Welt zu erfassen. Ich glaube, wir haben hier eine echte Chance, die wir ausnutzen sollten. Ich möchte die Bundesregierung auffordern, in diesem Punkt alles zu tun, um der deutschen Landwirtschaft über die Exportchance Luft zu geben; dann können wir auch über die Handelsbeziehungen mit Drittländern reden. Wir können aber nicht über die Einfuhren reden. Es sind Dumping-Einfuhren, wenn sie von Staatshandelsländern aus ganz gewissen Gründen vorgenommen werden.
    Dies trifft zu im Bereich der Holzlieferungen, die mein Kollege Bewerunge dann noch charakterisieren wird. Diese Einfuhren erfüllen uns in Bayern mit einer ganz großen Sorge, weil das Land, aus dem wir stammen, einen sehr hohen Holzeinschlag zu verzeichnen hat. Allein im Lande Bayern werden 7,5 Millionen Kubikmeter Holz jährlich eingeschlagen. Die Stürme der letzten Wochen haben allein in Bayern zusätzlich 3 Millionen Kubikmeter auf den Markt gebracht, d. h. 40% mehr als den normalen Einschlag. Gerade dieses Land wird überschwemmt durch die Einfuhren von Holz aus den osteuropäischen Staaten. Die Bundesregierung hat sich mit diesem Problem befaßt. Hier muß auf steuerpolitischem, auf handelspolitischem Gebiet alles getan werden, was möglich ist. Die Katastrophe, die sich hier anbahnt, darf nicht nur von der momentanen finanziellen Not aus, sondern muß auch im Hinblick auf die Gefahr des Borkenkäferbefalls gesehen werden. Wenn hier nicht in absehbarer Zeit Abhilfe geschaffen werden kann, werden dem Staat viel mehr Opfer auferlegt werden.
    Ich glaube, daß wir mit unserem Haushalt im Rahmen der Großen Finanzreform, die vor uns steht, naturgemäß durchaus das Recht und den Anspruch haben, auf die Preis- und Marktpolitik einzuwirken, weil wir nicht so große Optimisten sind. Wenn wir die wirtschaftliche Lage übersehen, ist uns klar, daß die Haushalte begrenzt sein müssen. Die deutsche Landwirtschaft hat von Anfang an die Preispolitik höher bewertet als die Subventions– politik. Wir betrachten die Subventionspolitik als einen Ausgleich und eine Hilfsmaßnahme; sie wird aber immer abhängig sein von den Möglichkeiten, die der Staat uns gibt.
    Nun darf ich noch auf einige Ausführungen eingehen, die meine Herren Vorredner gemacht haben. Der Kollege Logemann hat über die schlechte Ernte und über Aussagen des früheren Bundeskanzlers gesprochen. Er hat auch gesagt: Die Bauern wählen doch die CDU!

    (Zuruf rechts: Nicht er!)

    Ich muß sagen, daß das für mich als CSU-Mann politisch eine recht angenehme Genugtuung ist. Ich möchte aber weiter sagen: wir sollten nach meiner Auffassung nicht das, was in der Vergangenheit geschehen ist, wiederholen und dabei auf einige Persönlichkeiten besonders abzielen. Ich würde jetzt ganz gern einige Zitate Ihres früheren Finanzministers anführen; damit wäre Herr Bundeskanzler Erhard sicherlich rehabilitiert. Deshalb meine ich, daß wir die Politik, die wir hier vertreten, nicht auf einzelne Personen abstimmen sollten. Vielmehr sollten wir — die drei Fraktionen — gemeinsam einen Weg aufzeigen, der unseren Landwirten draußen Mut und Selbstvertrauen in der Form gibt, daß jeder weiß, daß in diesem europäischen Raum auch für ihn Platz ist, daß er bestehen kann.
    Der Herr Kollege Dr. Schmidt hat hier ein Wort ausgesprochen, das ich etwas untermauern und charakterisieren muß. Er sagte zunächst einmal: das, was der Herr Bundesminister Höcherl in diesem Grünen Bericht gebracht hat, ist ein Kind der Großen Koalition im Bereiche der Gemeinschaften, im Bereich des Programms für die kleine Landwirtschaft. Dazu möchte ich sagen: wir sind dem Herrn Bundesminister sehr dankbar dafür, daß er ein Aktionsprogramm für kleinere Landwirte schaffen will.
    Ich bin aber auch Ihnen sehr dankbar, Herr Kollege Dr. Schmidt, daß Sie innerhalb von 5 Minuten zweierlei Aussagen gemacht haben. Bei der einen Aussage haben Sie sich vollinhaltlich zu den Zu-und Nebenerwerbsbetrieben bekannt; zu denen bekenne ich mich ebenfalls uneingeschränkt. Bei der zweiten Aussage haben Sie das Zitat gebracht: „Wer Bauer bleiben will, soll Bauer bleiben." Sie meinten damit den bayerischen Ministerpräsidenten, Herrn Dr. Goppel, der diesen Satz einmal in einer Regierungserklärung zitiert hat. Dazu darf ich feststellen, daß Herr Goppel, als er das zitiert hat, zunächst einmal von einer freiheitlichen Staatsform und Lebensordnung ausging, ebenso von der freien Berufswahl und der freien Entscheidung darüber, was der einzelne Mensch in diesem Staat beruflich tun will. Ich denke, daß Sie mit dem Satz vom Bekenntnis zu den Zu- und Nebenerwerbsbetrieben dem Herrn Ministerpräsidenten eine Bestätigung gegeben haben, denn dieses Wort gilt für uns heute



    Ehnes
    noch, daß derjenige, der sich entscheidet, Landwirt zu bleiben, auch Landwirt bleiben kann.
    Ich darf Ihnen sagen: der bayerische Ministerpräsident kennt die Sorgen der Landwirtschaft, aus seiner Sicht im besonderen. Ich muß also das, was Sie in diesem Bezug gesagt haben, höflichst, aber bestimmt zurückweisen, Herr Kollege Schmidt. Ich muß Ihnen sagen: der bayerische Ministerpräsident hat für die berechtigten Anliegen der grenznahen Landwirtschaft und des Kleinbauerntums in Bayern und in der Bundesrepublik volles Verständnis. Helfen wir ihm dabei, diese Probleme gemeinsam zu lösen, dann erfüllen wir nach meiner Auffassung den Auftrag, den uns unsere Bevölkerung erteilt hat. Wir liegen hier also nicht schräg,

    (Zuruf von der FDP: Nein, parallel!)

    sondern wir werden auf Grund Ihrer Forderung, Zu- und Nebenerwerbsbetriebe zu erhalten, sehr bald im Ausschuß eine Meinung vertreten können.
    Meine Damen und Herren! Ich möchte jetzt zum Schluß kommen — auch der Zeit entsprechend — und noch eine Bitte aussprechen. Gegenwärtig besteht nach unserer Gesetzgebung bei der Einkommensteuer nicht mehr die Möglichkeit, die Belastung durch Altenteile vom Einkommen abzusetzen. Ich bitte Sie, Herr Bundesminister, das zu überprüfen und mit dem Bundesfinanzministerium einen Weg zu suchen, so daß in der Zukunft die Leistungen, die der Austragsbauer vom Hof empfangen muß, wieder steuerlich abgesetzt werden können, weil die andere Regelung eine zusätzliche Belastung für den Betriebsinhaber bedeuten würde, wenn er dafür nämlich über die Einkommensteuer bestraft würde.
    Zum Abschluß darf ich Ihnen, Herr Bundesminister, und den Herren Ihres Hauses den Dank und die Anerkennung meiner Fraktion und meiner politischen Freunde zum Ausdruck bringen. Ich darf feststellen, daß Ihr Bericht und Ihre gestrige Rede von uns voll unterstützt werden. Ich darf den Dank auch auf all die Bäuerinnen, Bauern und Mitarbeiter ausdehnen, die das ganze Jahr berufstätig sind und ihre Pflicht erfüllten.
    Über die deutsche Landfrau und ihre Leistungen wird heute nachmittag meine sehr geehrte Frau Kollegin Griesinger besondere Ausführungen machen.

    (Beifall.)



Rede von Dr. Maria Probst
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Wir treten nunmehr in die Mittagspause ein. Wir werden die Sitzung um 15 Uhr wiederaufnehmen.
Als nächster Redner hat dann Herr Marquardt zur Begründung des Marktstrukturgesetzes das Wort.
Ich unterbreche die Sitzung.

(Unterbrechung der Sitzung von 13.01 Uhr bis 15.00 Uhr.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erwin Schoettle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Die Sitzung ist wieder eröffnet. Wir fahren in der unterbrochenen Debatte fort.
    Das Wort hat der Abgeordnete Marquardt.