Rede von
Georg
Leber
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
In den Entwurf des Straßenbauplanes 1967 ist die Bundesautobahn-Neubaustrecke Hamburg—Flensburg erstmalig aufgenommen worden.
Die Planung für diese Bundesautobahn-Neubaustrecke ist im wesentlichen abgeschlossen. Auf niedersächsischem Gebiet zweigt sie südlich des Horster Dreiecks aus der Bundesautobahn-Strecke Hamburg—Hannover ab und berührt dann westlich das Stadt- und Hafengebiet Hamburgs, wobei die Elbe mit einem 3 km langen Tunnel unterfahren werden soll. Auf schleswig-holsteinischem Gebiet führt sie westlich an Neumünster vorbei, überquert den Nord-
Ostsee-Kanal östlich von Rendsburg und schließt nordwestlich von Flensburg an das dänische Straßennetz an. Ferner ist beabsichtigt, den Raum Kiel mit einer weiteren bei Neumünster abzweigenden Bundesautobahn-Neubaustrecke Neumünster—Kiel an die Bundesautobahn-Neubaustrecke Hamburg—Flensburg anzuschließen.
Bereits jetzt sind einzelne Streckenabschnitte der Bundesautobahn-Neubaustrecke Hamburg—Flensburg im Nordwesten Hamburgs sowie im Raume Neumünster in Bau oder Bauvorbereitung. Die im Entwurf des Straßenbauplanes 1967 vorgesehenen Mittel erlauben, auf diesen Streckenabschnitten im Jahre 1967 zügig weiterzubauen.
Die Gesamtkosten für die 180 km lange Bundesautobahn-Neubaustrecke sind mit 1500 Millionen DM geschätzt. Der Entwurf des 3. Vierjahresplanes für den Ausbau der Bundesfernstraßen sieht für die Bundesautobahn-Neubaustrecke Hamburg—Flensburg Investitionen in Höhe von 575 Millionen DM vor. Es wird angestrebt, mit diesen Mitteln zunächst den für das ganze Land Schleswig-Holstein verkehrswichtigen Abschnitt von Hamburg bis nach Neumünster fertigzustellen sowie den Streckenabschnitt Westliche Umgehung • Hamburg in Bau zu nehmen. Ferner soll im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten mit den Arbeiten für die Überquerung des Nord-
Ostsee-Kanals und mit dem Bau eines Abschnittes südlich Flensburg von der B 200 bis zur B 76 im Raume Tarp begonnen werden.
Von den insgesamt für die Bundesautobahn-Neubaustrecke Hamburg—Flensburg erforderlichen Mitteln werden am Ende des 3. Vierjahresplanes voraussichtlich 60 % noch nicht investiert sein. Es bleibt abzuwarten, ob in Anbetracht des hohen Restbetrages von 875 Millionen DM im 4. Vierjahresplan die gesamte Strecke vom Horster Dreieck bis zur dänischen Grenze dem Verkehr übergeben werden kann.