Rede:
ID0507839000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. der: 2
    2. Das: 1
    3. Wort: 1
    4. hat: 1
    5. Bundesminister: 1
    6. Finanzen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 78. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1966 Inhalt: Ab. Hübner tritt in den Bundestag ein . 3547 A Überweisung von Vorlagen 3547 B Erweiterung der Tagesordnung 3547 B Amtliche Mitteilungen 3547 B Abg. Figgen legt sein Mandat nieder . . 3549 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Siebzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1966 (Drucksachen V/1145, V/1200) 3549 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Festsetzung der Abschöpfungsbeträge gegenüber dritten Ländern für Schweine, Schweinefleisch und Schweinefleisch enthaltende Erzeugnisse für Einfuhren im ersten Vierteljahr 1967 (Drucksachen V/1183, V/1201) 3549 C Fragestunde (Drucksachen V/1182, V/1190) Frage des Abg. Moersch: Redaktionelle Unabhängigkeit des Deutschlandfunks von Hase, Staatssekretär 3549 D Moersch (FDP) 3550 A Kahn-Ackermann (SPD) 3550 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 3550 C Frage des Abg. Moersch: Interview Barsig/Wehner im Deutschlandfunk von Hase, Staatssekretär 3550 D Moersch (FDP) 3550 D Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Äußerungen des Landrates von Cham betr. die CSSR Lahr, Staatssekretär 3551 A Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 3551 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 3552 A Frage des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Mißbräuchliche Benutzung von Fernschreibeinrichtungen Bornemann, Staatssekretär . . . . 3552 B Frage des Abg. Wurbs: Raumordnung Dr. Schäfer, Staatssekretär . . . 3552 D Dorn (FDP) 3553 B Fragen der Abg. Frau Funcke: Vereinbarkeit der Frage nach dem Familien-„Vorstand" mit dem geltenden Familienrecht Dr. Schäfer, Staatssekretär . . . . 3553 C Frau Funcke .(FDP) 3554 A Moersch (FDP) 3554 B Frage des Abg. Gewandt: Staatsminister bei neu ernannten Bundesministern 3554 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 Frage des Abg. Dr. Apel: Wirtschaftssituation der deutschen Werften Dr. Schiller, Bundesminister . . . . 3554 D Frage des Abg. Dr. Apel: Effektive Wirtschaftspolitik zugunsten der deutschen Werften Dr. Schiller, Bundesminister . . . . 3554 D Dr. Apel (SPD) 3555 A Westphal (SPD) 3555 C Mertes (FDP 3555 C Dr. Frerichs (CDU/CSU) 3555 D Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Wirtschaftssituation der bayerischen Granitindustrie Dr. Schiller, Bundesminister . . . . 3556 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 3556 C Ott (CDU/CSU) 3556 D Jung (FDP) 3557 A Ramms (FDP) . . . . . . . . 3553 A Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Werbeplakat für den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Kanada 3557 B Frage des Abg. Moersch: Anteil der durch Kernkraftwerke in Japan erzeugten elektrischen Energie Dr. Schiller, Bundesminister . . . 3557 B Moersch (FDP) 3557 C Fragen des Abg. Reichmann: Besteuerung der sozialen Betreuungsaufgabe an hirnverletztem Kriegs- und Arbeitsopfern Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . 3558 A Reichmann (FDP) 3558 B Dr. Rutschke (FDP) 3558 D Fragen des Abg. Meister: Personalstand der Zollverwaltung im EWG-Raum — Neu- und Umbauten . . 3559 A Fragen der Abg. Frau Funcke und Dr. Schmidt (Wuppertal) : Fristverlängerung für die Abgabe der Erklärungen für die Hauptfeststellung des Einheitswertes Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . 3559 B Frau Funcke (FDP) . . . . . . 3559 C Strohmayr (SPD) 3559 D Dr. Hammans (CDU/CSU) . . . 3560 A Berberich (CDU/CSU) 3560 A Frage des Abg. Peters (Poppenbüll) : Verhältnis der Mineralölabgaben auf Dieselkraftstoff zur Höhe dieser Abgaben in den Niederlanden, Luxemburg und Belgien Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . 3560 B Dr. Rutschke (FDP) 3560 C Ramms (FDP) 3561 B Fragen des Abg. Dorn: Kabinettsbeschluß vom 30. 6. 1965 betr. Finanzierung der Bundesbahntieflegung im Stadtgebiet von Bonn Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . 3561 C Dorn (FDP) 3562 A Dr.-Ing. Seebohm (CDU/CSU) . . 3562 D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 3563 A Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . 3563 A Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Bundesfinanzhilfe für die Gemeinde Nordenstadt Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . 3563 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 3563 C Sammelübersicht 12 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages zu Petitionen (Drucksache V/1185) 3563 C Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) (Drucksache V/1067); Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache V/1203) — Zweite und dritte Beratung —, in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Steueränderungsgesetz 1966) (Drucksachen V/1068, V/1096); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1205), Erster Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/1187, zu V/1187) — Zweite und dritte Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1966 (Nachtragshaushaltsgesetz 1966) (Drucksache V/1110); Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache V/1204) — Zweite und dritte Beratung — Berberich (CDU/CSU) 3564 B Reichmann (FDP) 3564 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 III Frehsee (SPD) . . . . . . . 3566 B Gewandt (CDU/CSU) 3568 A Regling (SPD) 3568 C Spitzmüller (FDP) 3569 A Hauser (Bad Godesberg) (CDU/CSU) 3570 A Schulhoff (CDU/CSU) 3570 C Hermsdorf (SPD) 3571 A Porten (CDU/CSU) 3571 C Höcherl, Bundesminister 3572 C Opitz (FDP) 3573 C Frau Dr. Probst, Vizepräsidentin . 3574 A Dr. Starke (Franken) (FDP) . . . 3574 D Windelen (CDU/CSU) 3575 B Unertl (CDU/CSU) 3575 B Dorn (FDP) 3575 C Killat (SPD) 3576 B Moersch (FDP) 3577 C Baier (CDU/CSU) 3578 B Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 3579 A Brück (Köln) (CDU/CSU) 3581 C Lautenschlager (SPD) 3582 B Dr. Miessner (FDP) 3582 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 3583 A Rehs (SPD) 3584 C Dr.-Ing. Seebohm (CDU/CSU) . . 3585 C Jacobi (Köln) (SPD) 3586 A Schoettle (SPD) 3586 C Röhner (CDU/CSU) 3587 B Dr. Czaja (CDU/CSU) 3589 D Dr. Bucher (FDP) 3590 C Mick (CDU/CSU) 3590 D Frau Berger-Heise (SPD) 3590 D Mertes (FDP) 3591 A Bremer (CDU/CSU) 3591 B Frau Funcke (FDP) 3591 D Dr. Stecker (CDU/CSU) 3592 B Frau Kurlbaum-Beyer (SPD) . . 3592 D Dr. Hesberg (CDU/CSU) 3593 D Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 3594 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 3597 B Dr. Pohle (CDU/CSU) 3598 B Leicht (CDU/CSU) 3600 C Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . 3602 A Dr. Apel (SPD) 3614 C Schlager (CDU/CSU) 3615 B Ramms (FDP) . . . . . . . 3616 D Schoettle, Vizepräsident 3617 A Entwurf eines Neunten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Neuntes Rentenanpassungsgesetz) (Drucksache V/1001); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1178), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (V/1179) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 3617 D Entwurf eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 20. 7. 1965 mit der Regierung des Königreichs Belgien über die Durchführung der Verordnungen Nr. 3 und Nr. 4 des Rates der EWG über die Soziale Sicherheit der Wanderarbeitnehmer (Drucksache V/962) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (Drucksache V/1153) — Zweite und dritte Beratung — 3618 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Saatgutgesetzes (Drucksache V/1075); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/1156) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 3618 D Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 70/66/EWG (Agrarstrukturerhebungsgesetz) (Drucksache V/1076); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1206), Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/1189) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . 3619 A Entwurf eines Gesetzes über betriebs- und marktwirtschaftliche Meldungen in der Landwirtschaft (Drucksache V/812) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1150), Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/1056) — Zweite und dritte Beratung — 3619 B Entwurf eines Bundesgesetzes zur Einführung des Bundesgesetzes zur Regelung der rückerstattungsrechtlichen Geldverbindlichkeiten des Deutschen Reichs und gleichgestellter Rechtsträger (Bundesrückerstattungsgesetz) im Saarland (Drucksache V/954) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1196), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Kriegs- und Verfolgungsschäden (Drucksachen V/1168, zu V/1168) — Zweite und dritte Beratung — 3619 C IV Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes (Drucksache V/1129); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Kriegs- und Verfolgungsschäden (Drucksache V/1170) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 3619 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Branntweinmonopol (Drucksache V/329) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/1005, Ergänzung zu V/1005) — Zweite und dritte Beratung — 3620 A Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes (Drucksache V/823); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/1151), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/1146) — Zweite Beratung — Dr. Reischl (SPD) . . . . . . . 3620 C Antrag betr. Formulare für die Erklärung zur Hauptfeststellung des Einheitswertes (Abg. Baier, Dr. Schulze-Vorberg, Dr. Schmidt (Wuppertal), Biechele und Fraktion der CDU/CSU (Drucksache V/1148) Baier (CDU/CSU) 3620 D Antrag betr. Internationales Jahr für Menschenrechte (Abg. Bauer [Würzburg], Dr. Wahl u. Gen.) (Drucksache V/1172) . . . 3621 B Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Internationale Polizeikonvention (Drucksachen V/643, V/1154) 3621 B Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Bericht des Bundesministers des Innern betr. Gesetz zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes vom 31.8. 1965 (Drucksachen V/488, V/1171) . . . 3621 C Ubersicht 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache V/1176) 3621 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit über eine Entschließung des Europäischen Parlaments betr. die Anwendung von Art. 119 des EWG-Vertrages (Drucksachen V/817, V/1177) 3621 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Bericht des Bundesschatzministers über die Ergebnisse der Entbehrlichkeitsprüfung und der Veräußerung von Bundesgelände zu Zwecken des Wohnungsbaues und der Eigentumsbildung (Drucksachen V/308, V/993 [neu]) Erpenbeck (CDU/CSU) . . . . 3622 A Nächste Sitzung 3622 C Anlagen 3623 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 3547 78. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 14.00 Uhr
  • folderAnlagen
    . Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Arndt (Berlin/Köln) 8. 12. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 9. 12. Blachstein 15. 12. Blumenfeld** 9. 12. Brand 10. 12. Dr. Dahlgrün 9. 12. Dr. Dittrich* 9. 12. Dr. Eckhardt 10. 12. Dr. Effertz 9. 12. Eisenmann 31. 12. Erler 31. 12. Flämig** 8. 12. Dr. Frerichs 8.12. Dr. Friderichs 8. 12. Frieler 9.12. Haar (Stuttgart) 9. 12. Frau Herklotz** 9. 12. Dr. Hofmann (Mainz) 31. 12. Frau Kalinke 31. 12. Kriedemann* 9. 12. Frau Dr. Krips 31. 12. Dr. Krone 10. 12. Lemmer 9. 12. Lenz (Trossingen) 31. 12. Frau Dr. Maxsein 10. 12. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 9. 12. Michels 9. 12. Dr. h. c. Dr.-Ing. Möller 9. 12. Paul 31. 12. Frau Pitz-Savelsberg 31. 12. Riedel (Frankfurt) 10. 12. Saam 9. 12. Scheel 8. 12. Schmidt (Kempten) 8. 12. Dr. Serres** 9. 12. . Struve 31. 12. Dr. Verbeek 31. 12. Wächter 9. 12. Weigl 1. 3. 1967 Wendelborn 9. 12. Wienand 11. 12. Wurbs 9. 12. b) Urlaubsanträge Dr. Achenbach* 19. 12. Bading* 16. 12. Bazille 31. 12. Dröscher* 16. 12. Frau Dr. Elsner* 16. 12. Dr. Furler 16. 12. Gerlach* 16. 12. Hahn (Bielefeld)* 17. 12. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Mauk* 22. 12. Metzger* 17. 12. Müller (Aachen-Land)* 16. 12. Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell* 17. 12. Dr. Wilhelmi 16. 12. Anlage 2 Umdruck 116 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) - Drucksachen V/1067, V/1203 -. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 2 erhält folgende Fassung: ,Artikel 2 (Gesetz über die Altershilfe für Landwirte) Das Gesetz über eine Altershilfe für Landwirte in der Fassung vom 14. September 1965 (Bundesgesetzbl. I S. 1449) wird wie folgt geändert: In § 12 Abs. 2 Satz 2 werden die Worte „16 Deutsche Mark" ersetzt durch die Worte „20 Deutsche Mark".' Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Erler und Fraktion Anlage 3 Umdruck 108 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Finanzplanungsgesetzes - Drucksachen V/1067, V/1203 -. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Artikel 2 wird gestrichen. 2. Artikel 3 wird gestrichen. 3. Artikel 10 erhält folgende Fassung: ,Artikel 10 Das Bundeskindergeldgesetz vom 14. April 1964 (Bundesgesetzbl. I S. 165), zuletzt geändert durch das Haushaltssicherungsgesetz vom 20. Dezember 1965 (Bundesgesetzbl. I S. 2065), wird wie folgt geändert : 1. Die Überschrift des Bundeskindergeldgesetzes erhält folgende Fassung: „Gesetz über die Gewährung von Kindergeld (Bundeskindergeldgesetz - BKGG)". 3624 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 2. In der Überschrift des ersten Abschnittes werden die Worte: „Erster Unterabschnitt Kindergeld" gestrichen; hinter § 14 werden die Worte „Zweiter Unterabschnitt Ausbildungszulage" gestrichen. 3. § 14 a wird gestrichen.' 4. In Artikel 13 § 2 wird die Nummer 2 (Artikel II § 7) gestrichen. Bonn, den 8. Dezember 1966 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 4 Umdruck 109 Änderungsantrag der Abgeordneten Gewandt, Porten, Lempersbach, Schulhoff und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Finanzplanungsgesetzes — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 3 wird gestrichen. Bonn, den 8. Dezember 1966 Gewandt Porten Lampersbach Schulhoff Burgemeister Dr. Freiwald Dr. Schwörer Anlage 5 Umdruck 114 Änderungsantrag der Abgeordneten Regling, Geiger, Rohde, Behrendt, Frehsee, Seither und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 3 wird gestrichen. Bonn, den 8. Dezember 1966 Regling Könen (Düsseldorf) Geiger Welslau Rohde Frau Eilers Behrendt Schonhofen Frehsee Junker Seither Jaschke Wendt Dr. Schmidt (Offenbach) Killat • Frau Meermann Schulte Brück (Holz) Dr. Schellenberg Dr. Meinecke Kohlberger Glombig Collet Hörauf Biermann Zebisch Buschfort Herold Büttner Langebeck Tönjes Folger Strohmayr Felder Dr. Bardens Eckerland Anlage 6 Umdruck 118 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 7 erhält folgende Fassung: Artikel 7 (Gesetz zur Änderung des Mutterschutzgesetzes und der Reichsversicherungsordnung) Artikel 5 des Gesetzes zur Sicherung des Haushaltsausgleichs (Haushaltssicherungsgesetz) vom 20. Dezember 1965 (Bundesgesetzbl. I S. 2065) wird wie folgt geändert: a) In Nummer 3 werden die Worte „mit Wirkung vom 1. Januar 1967" durch die Worte „mit Inkrafttreten eines Gesetzes zur Neuregelung der gesetzlichen Krankenversicherung spätestens mit Wirkung vom 1. Januar 1969" ersetzt. b) In Nummer 4 werden die Worte „mit Ablauf des Kalenderjahres 1966" durch die Worte „mit Inkrafttreten eines Gesetzes zur Neuregelung der gesetzlichen Krankenversicherung spätestens mit Ablauf des Kalenderjahres 1968" ersetzt. Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Erler und Fraktion Anlage 7 Umdruck 120 Änderungsantrag des Abgeordneten Rehs zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Finanzplanungsgesetzes — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 17 wird gestrichen. Bonn, den 8. Dezember 1966 Rehs Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 3625 Anlage 8 Umdruck 112 Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 20 wird gestrichen. Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Erler und Fraktion Anlage 9 Umdruck 113 Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: „Die Bundesregierung wird ersucht, das System der Finanzierung der gesetzlichen Unfallversicherung, einschließlich der Eigenunfallversicherung des Bundes, der Länder und der Gemeinden daraufhin zu prüfen, wie durch Strukturänderungen bedingte unangemessene Beitragsbelastungen einzelner Wirtschaftszweige ausgeglichen werden können. Über das Ergebnis soll die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag sobald wie möglich berichten." Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Erler und Fraktion Anlage 10 Umdruck 117 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: Da die Notwendigkeit besteht, die öffentliche Förderung des Wohnungsbaues fortzusetzen und entsprechende Mittel für den Bundeshaushalt gemäß § 20 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes sicherzustellen, wird die Bundesregierung beauftragt, möglichst bald einen Gesetzentwurf vorzulegen, der eine Anhebung der Zinssätze für die älteren Sozialwohnungen .vorsieht. Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Erler und Fraktion Anlage 11 Umdruck 121 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Finanzplanungsgesetz) — Drucksachen V/1067, V/1203 —. Der Bundestag wolle beschließen: Da die Notwendigkeit besteht, die öffentliche Förderung des Wohnungsbaues fortzusetzen und entsprechende Mittel für den Bundeshaushalt gemäß § 20 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes sicherzustellen, wird die Bundesregierung gebeten, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der u. a. auch die Möglichkeit für eine vorzeitige Darlehenstilgung verbessert. Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 12 Umdruck 106 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Pohle, Frau Kurlbaum-Beyer, Dr. Schmidt (Wuppertal) und Genossen zur zweiten Beratung des Steueränderungsgesetzes 1966 — Drucksachen V/1068, V/1096, V/1187 —. Der Bundestag wolle beschließen: Zu Artikel 1 (Einkommensteuergesetz) 1. In Nummer 2 Buchstabe b Doppelbuchstabe aa wird das Semikolon am Ende durch einen Punkt ersetzt und der folgende Satz angefügt: „Wird dem Arbeitnehmer vom Arbeitgeber für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte ein Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt, so kann der Arbeitnehmer höchstens die in Satz 3 bezeichneten Beträge geltend machen;". 2. In Nummer 2 Buchstabe b Doppelbuchstabe bb werden das Semikolon am Ende durch einen Punkt ersetzt und der folgende Satz angefügt: „Bei Familienheimfahrten mit einem vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Kraftfahrzeug ist Ziffer 4 Satz 4 entsprechend anzuwenden;". 3. In Nummer 2 Buchstabe c werden in dem neuen Absatz 2 die Worte „Absatz 1 Ziff. 4 Satz 3 und Ziff. 5 letzter Satz" durch die Worte „Absatz 1 Ziff. 4 Sätze 3 und 4 und Ziff. 5 Sätze 4 und 5" ersetzt. Bonn, den 7. Dezember 1966 Dr. Pohle Frau Kurlbaum-Beyer Dr. Schmidt (Wuppertal) Dr. Schmid-Burgk Stooß Dr. Müthling Löbbert Anlage 13 Umdruck 107 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Steueränderungsgesetz 1966) - Drucksachen V/1068, V/1096, V/1187 -. 1. In Artikel 1 Nr. 3 Buchstabe b Doppelbuchstabe bb werden die Worte „vor Ablauf von zehn Jahren" durch die Worte „vor Ablauf von acht Jahren" ersetzt. 2. Artikel 1 Nr. 5 wird wie folgt geändert: a) In § 52 Abs. 7 Ziff. 3 des Einkommensteuergesetzes wird das Datum „9. Dezember 1966" durch das Datum „1. Januar 1967" ersetzt. b) In § 52 Abs. 8 des Einkommensteuergesetzes wird das Datum „8. Dezember 1966" jeweils durch das Datum „31. Dezember 1966" ersetzt. c) In § 52 Abs. 9 Ziff. 1 des Einkommensteuergesetzes wird das Datum „9. Dezember 1966" durch das Datum „1. Januar 1967" ersetzt. d) In § 52 Abs. 9 Ziff. 2 des Einkommensteuergesetzes wird das Datum „9. Dezember 1966" durch das Datum „1. Januar 1967" ersetzt. e) In § 52 Abs. 11 des Einkommensteuergesetzes wird das Datum „9. Dezember 1966" durch das Datum „1. Januar 1967" und das Datum „8. Dezember 1966" jeweils durch das Datum „31. Dezember 1966" ersetzt. 3. Artikel 2 Nr. 3 wird wie folgt geändert: In § 8 Abs. 3 des Sparprämiengesetzes werden das Datum „9. Dezember 1966" durch das Datum „1. Januar 1967" und. das Datum „8. Dezember 1966" jeweils durch das Datum „31. Dezember 1966" ersetzt. 4. Artikel 3 Nr. 3 wird wie folgt geändert: a) In § 10 Abs. 3 Satz 2 des WohnungsbauPrämiengesetzes erhält folgende Fassung: „Bei nach dem 31. Dezember 1960 und vor dem 1. Januar 1967 abgeschlossenen Bausparverträgen ist sie mit der Maßgabe entsprechend anzuwenden, daß an die Stelle der Frist von sieben Jahren die Frist von sechs Jahren tritt." b) In § 10 Abs. 4 des Wohnungsbau-Prämiengesetzes wird das Datum „9. Dezember 1966" durch das Datum „1. Januar 1967" und das Datum „8. Dezember 1966" jeweils durch das Datum „31. Dezember 1966" ersetzt. 5. Artikel 8 wird gestrichen. Bonn, den 8. Dezember 1966 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 14 Umdruck 119 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Steueränderungsgesetz 1966) - Drucksachen V/1068, V/1096, V/1187 -. Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 3 wird hinter Buchstabe b eingefügt: c) In Absatz 2 Ziff. 2 wird zwischen den Sätzen 1 und 2 folgender Satz eingefügt: „Hat der Steuerpflichtige zur Zeit des Vertragsabschlusses das 50. Lebensjahr vollendet, so verkürzt sich die Frist von 10 Jahren um die Zahl der angefangenen Lebensjahre, um die er älter als 50 Jahre ist, höchstens jedoch auf 7 Jahre." Der bisherige Buchstabe c wird Buchstabe d. Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Erler und Fraktion Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 3627 Anlage 15 Umdruck 110 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Steueränderungsgesetz 1966) — Drucksachen V/1068, V/1096, V/1187 —. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, unbeschadet einer späteren gesetzlichen Regelung alsbald Richtlinien auf der Grundlage des Berichts der Sachverständigenkommission über die Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden und des Gutachtens der Finanzreform zu erlassen, 1. die zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden und Gemeindeverbände die Verwendung der aus der Erhöhung der Mineralölsteuern dafür zu erwartenden Mehreinnahmen durch gezielte Maßnahmen sicherzustellen a) für den Ausbau und Neubau innerörtlicher Hauptverkehrsstraßen der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie verkehrswichtiger Zubringerstraßen zum überörtlichen Verkehrsnetz (z. B. wegen Stillegung von Eisenbahnstrecken) b) für den Bau des zwischenörtlichen Straßennetzes in unterentwickelten Räumen und im Zonenrandgebiet c) für den Bau öffentlicher Personennahverkehrswege in Verdichtungsräumen. 2. die die Verteilung dieser Zuwendungen durch den Bundesminister für Verkehr im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen und den Ländern regelt. Bonn, den 8. Dezember 1966 Dr. Barzel und Fraktion Erler und Fraktion Anlage 16 Umdruck 111 Entschließungsantrag der Fraktionen der SPD, CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Überleitung der Haushaltswirtschaft des Bundes in eine mehrjährige Finanzplanung (Steueränderungsgesetz 1966) — Drucksachen V/1068, V/1096, V/1187 —. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesregierung wird aufgefordert, im Rahmen der EWG verstärkt darauf hinzuwirken, daß die Wettbewerbsverzerrungen im Bereich des Verkehrswesens beseitigt werden. 2. Bis zum Abschluß der unter 1. geforderten Bemühungen sind angesichts der verstärkten Wettbewerbsverzerrungen zulasten der deutschen Seehäfen gegenüber den Rheinmündungshäfen durch die Erhöhung der Besteuerung des Dieselkraftstoffes um 0,03 DM ab 1. Januar 1967 Abwehrmaßnahmen unumgänglich. Der Deutsche Bundestag ersucht daher die Bundesregierung, durch entsprechende Ausgleichsmaßnahmen die Wettbewerbschancen unserer Häfen zu verbessern. Das könnte geschehen: a) durch einen erfolgreichen Abschluß der zwischen den norddeutschen Küstenländern und der Bundesregierung laufenden Verhandlungen zur Beseitigung der größten Unterschiede auf steuerlichem Gebiet zwischen nationalem und grenzüberschreitendem Seehafenverkehr im Bereich der Beförderungs-und der Mineralölsteuer; b) durch wirksame Ausgleichsmaßnahmen zugunsten der inländischen Fuhrunternehmer im deutschen grenzüberschreitenden Verkehr. Im Interesse der europäischen Integration fordert der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auf, erst dann die Möglichkeit b) ins Auge zu fassen, wenn die Verhandlungen mit den norddeutschen Küstenländern (siehe a) zu keinem Erfolg geführt haben. 3. Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Deutschen Bundestag bis zum 30. Juni 1967 über die von ihr erzielten Fortschritte zur Lösung dieses Problems Bericht zu erstatten. Bonn, den 8. Dezember 1966 Erler und Fraktion Dr. Barzel und Fraktion Anlage 17 Umdruck 115 Änderungsantrag der Abgeordneten Stingl, Hirsch, Dr. Rutschke und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Neuntes Rentenanpassungsgesetz — 9. RAG) — Drucksachen V/1001, V/1179 —. Der Bundestag wolle beschließen: In § 13 Abs. 1 Satz 1 wird das Wort „Versorgungsbezügen" durch die Worte „Leistungen der Kriegsopferfürsorge" ersetzt. Bonn, den 8. Dezember 1966 Stingl Mick Hirsch Mauk Dr. Rutschke Bals 3628 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 Anlage 18 Schriftliche Erklärung der Abgeordneten Spitzmüller und Dr. Starke (Franken) (FDP) zu Punkt 4 der Tagesordnung. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD waren im Altestenrat der Auffassung, daß der Entwurf eines Neunten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Neuntes Rentenanpassungsgesetz — 9. RAG) ohne Aussprache in zweiter und dritter Lesung im Bundestag verabschiedet werden könnte. Wir Freien Demokraten halten dieses Gesetz für keine Selbstverständlichkeit, über die ohne eine Aussage zu anderen Punkten der Tagesordnung übergegangen werden könnte, insbesondere wenn man bedenkt, daß a) über Leistungsverbesserungen in Höhe von voraussichtlich 2081 Millionen DM entschieden wird, b) dadurch Leistungen der öffentlichen Hand von zusätzlich 255 Millionen DM erforderlich werden und c) der Gesetzgeber in diesem Zusammenhang Empfehlungen des Sozialbeirates nicht Folge leisten wird. Es ist das neunte Mal, daß in jährlich ununterbrochener Reihenfolge die Bestandsrenten entsprechend der Veränderung der Bemessungsgrundlage ange- paßt werden. Die Routinemäßigkeit dieser Vorgänge darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir nicht nur hier, sondern insbesondere im Hinblick auf die künftige Belastung mit höheren Beiträgen ohne entsprechend höhere Rentenansprüche der Versicherten an einem Wendepunkt stehen. Wir Freie Demokraten wissen leider, daß die Mehrheit der Beitragszahler in Unkenntnis der Entwicklung ist, die auf sie zukommt. Eine Reihe ungemein günstiger Faktoren: a) die Zuwanderung überwiegend junger und voll arbeitsfähiger Flüchtlinge aus Mitteldeutschland, b) eine unerwartet günstige wirtschaftliche Expansion und c) die Beiträge von mehr als als 1 Million Gastarbeitern, denen momentan nur geringfügige Leistungen gegenüberstehen, haben die Probleme zwar verschoben, aber nicht aufgehoben. Ich darf in diesem Zusammenhang die „Welt der Arbeit" vom 9. 12. 1966 Seite 5 zitieren. Es heißt dort unter der Überschrift „Die Ausländer in der Rentenversicherung — Sie helfen uns Beiträge sparen": „Ohne die Beitragsleistungen der ausländischen Arbeitnehmer würde der augenblickliche Beitragsanteil zur Rentenversicherung nicht bei 14 v. H., sondern etwa bei 20 v. H. liegen, erklärte Direktor Wanders von der Landesversicherungsanstalt Schwaben. Die Arbeiter aus dem Ausland sichern mit ihren Rentenversicherungsbeiträgen einen beträchtlichen Teil der Sozialversicherungsausgaben, die auf Grund der Altersstruktur in den kommenden Jahren weiter ansteigen." Soweit die „Welt der Arbeit". Diese Probleme sind für uns Freie Demokraten nicht neu. Man hat darüber gelacht, als wir voraussagten, daß das 1957 beschlossene Finanzierungssystem auf die Dauer den gestellten Aufgaben nicht gewachsen ist und daß wesentliche zusätzliche Belastungen auf die im Arbeitsprozeß Stehenden zukommen werden. Wir stehen jetzt vor dieser Situation, obwohl neben wachsender Beitragseinnahmen infolge steigender Löhne und Gehälter seit der Reform der allgemeine Bundeszuschuß a) in der knappschaftlichen Rentenversicherung von 519 Millionen auf 2445 Millionen DM, b) in der Angestelltenversicherung von 682 Millionen auf 1167 Millionen DM und c) in der Arbeiterrentenversicherung von 2728 Millionen auf 5187 Millionen DM in diesem Jahr gestiegen ist. Das Plenum wird im Rahmen dieses Gesetzes den Empfehlungen des Sozialbeirates nur insoweit Folge leisten, als es positiv für die Rentner ist. Das heißt, es wird eine Erhöhung der Bestandsrenten aus der gesetzlichen Rentenversicherung um 8 % und eine Anhebung der Renten aus der gesetzlichen Unfallversicherung um 9 % beschlossen werden. Wir stimmen dem zu. Erstmals wird der Sonderzuschuß, ein spezifisches Wahlgeschenk aus der Gesetzgebung des Jahres 1957, in die dynamische Anpassung mit einbezogen. Dieser Vorgang wurde in der Debatte vom 28. Oktober 1966 von dem jetzigen Koalitionsfreund der CDU/CSU, dem Kollegen Glombig, mit „Pikanterie" charakterisiert. Im Hinblick auf Zustandekommen, Rechtfertigung und Charakter dieser Leistung war und ist diese Regelung für die Freien Demokraten keine Grundsatzfrage. Achtmal hat die CDU nach den Worten der SPD entsprechende Anträge „mit den fadenscheinigsten Begründungen abgelehnt". Wenn wir das früher richtig verstanden haben, ging es um die angebliche Reinheit des 1957 konzipierten Rentensystems. Inzwischen ist es angeblich nur noch ein Lochkartenproblem. So wandeln sich die Dinge. Abschließend darf ich bemerken, daß es uns im Zusammenhang mit der Verabschiedung dieses Gesetzes mit darauf ankommt, darzulegen, daß die soziale Leistungsfähigkeit eines Staates nicht von Formeln, sondern in erster Linie von der Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft im jeweiligen Zeitpunkt abhängt. Bei dem Ausmaß, das die Belastungen der Einkommen insbesondere auch aus nicht selbständiger Tätigkeit durch Steuern und soziale Abgaben angenommen haben und auch weiter annehmen werden, gebietet es die Verantwortung, bei der Erörterung sozialpolitischer Fragen nicht nur die positiven Leistungsverbesserungen, sondern auch die negativen zusätzlicher Belastungen der im Erwerbsprozeß Stehenden in aller Konsequenz und Deutlichkeit aufzuzeigen. Man wird diese Probleme im Dritten Rentenversicherungsänderungsgesetz in irgendeiner Form lösen müssen. Bis zu dem vorgesehenen Termin wird dies aus den erwähnten Gründen nicht mehr geschehen können. Das kommende Jahr wird hier mit einem gesetzwidrigen Zustand in der gesetzlichen Rentenversicherung beginnen. Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 3629 Für die Fraktion der Freien Demokratischen Partei kann ich hier abschließend erklären, daß wir dem Neunten Rentenanpassungsgesetz zustimmen werden. Wir hoffen, daß wir alle bei den Beschlüssen zum Dritten Rentenversicherungsänderungsgesetz den Mut zu langfristig haltbaren Lösungen finden. Anlage 19 Schriftliche Antwort des Bundesminister Dr.-Ing. Seebohm vom 30. November 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Gewandt (Drucksache V/1152 Frage X/1) : Besteht die Möglichkeit, in absehbarer Zeit korrosionshemmende Streusalze zum Auftauen der Straßen vorzuschreiben? Der Bundesminister für Verkehr kann nur für die Bundesfernstraßen die Verwendung besonderer Streumittel vorschreiben. Die Entscheidung, ob und welche Auftausalze auf Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen gestreut werden, liegt bei den hierfür zuständigen Straßenbaulastträgern. Ob auf .den Bundesfernstraßen korrosionsmindernde Zusätze zum Auftausalz vorgeschrieben werden, hängt von dem Ausgang der in Kürze beginnenden Untersuchungen ab, bei denen geprüft werden soll, ob die in Laborversuchen gefundenen Ergebnisse auch auf der Straße erreicht werden können. Sind diese Versuche erfolgreich, sollen auch die übrigen Baulastträger darüber unterrichtet und versucht werden, im ganzen Bundesgebiet das gleiche Mittel zur Anwendung zu bringen. Anlage 20 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 30. November 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Gewandt ((Drucksache V/1152 Frage X/2) : Wäre es möglich, durch Schutzanstriche an den Personenkraftwagen billiger bessere Ergebnisse zu erzielen als durch die Verwendung korrosionshemmender Streusalze? Wie aus amerikanischen und kanadischen Untersuchungen bekannt ist, kann durch konstruktive Maßnahmen der Automobilhersteller, durch Schutzanstriche und durch eine erhöhte Fahrzeugpflege die Korrosion der Kraftfahrzeuge wirtschaftlicher und wirkungsvoller verhindert werden als durch korrosionsmindernde Zusätze zum Auftausalz. Durch konstruktive Maßnahmen und durch die Anbringung schützender Überzüge auf der Unterseite der Kraftfahrzeuge haben die Automobilhersteller in den letzten Jahren viel für die Korrosionsfestigkeit ihrer Erzeugnisse getan, ohne daß sich das im Preis niedergeschlagen hat. Die Verwendung eines Korrosionsinhibitors zum Auftausalz erfordert überschläglich für die Bundesfernstraßen einen Mehraufwand von rd. 5,7 Millionen und für die übrigen Straßen einen solcher, von etwa 10 Millionen DM jährlich, zusammen also etwa 15-16 Millionen DM. Anlage 21 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 30. November 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Wagner (Drucksache V/1152 Fragen X/6 und X/7) : Wie beurteilt der Bundesverkehrsminister den in der Zeitschrift „Der Deutsche Bundesbahnbeamte" Nr. 20 vom 16. Oktober 1966 erschienenen Artikel „Nebenbahnstillegung ein Verlustgeschäft"? Hält der Bundesverkehrsminister die in dem in Frage X/6 erwähnten Artikel zum Ausdruck kommende Ansicht für richtig, daß die im Bundesbahnanpassungsgesetz vorgeschlagene ,Stilllegung der Nebenbahnen im Zuge der negativen Rationalisierung der Deutschen Bundesbahn einen Verlust von 440 Millionen und nicht, wie erwartet, eine Einsparung von 600 Millionen pro Jahn ergeben würde? Der Artikel „Nebenbahn-Stillegung — ein Verlustgeschäft" in der Zeitung „Der Deutsche Bundesbahnbeamte" vom 16. Oktober 1966 ist nicht geeignet, als Maßstab für die Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolges der von der Deutschen Bundesbahn vorgesehenen Stillegungsmaßnahmen zu dienen, da er eine globale Betrachtung über die wirtschaftlichen Auswirkungen im Falle einer Stillegung des gesamten Nebenbahnnetzes der Deutschen Bundesbahn enthält. In diese -Überlegungen sind also nicht nur die stark verlustbringenden und daher auszuschaltenden, sondern auch die Strecken mit einem günstigen Wirtschaftsergebnis einbezogen. Es ist keinesfalls angängig, eine so grobe Unterscheidung von Hauptbahnen und Nebenbahnen, Begriffen, die technischer und nicht wirtschaftlicher Art sind, einer wirtschaftlichen Betrachtung zugrunde zu legen. So wie es ertragreiche Nebenbahnen gibt, gibt es auch verlustbringende Strecken, die unter dem Begriff der Hauptstrecken fallen. Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn will jedoch aus kaufmännischen Überlegungen heraus nur verkehrsschwache Strecken — gleichgültig ob Nebenbahnen oder Hauptbahnen — stillegen und folgt damit dem Gutachten der Deutschen Revisions- und TreuhandGesellschaft vom 16. 2. 1966, dessen Ergebnisse dem Verkehrsausschuß des Deutschen Bundestages übermittelt wurden. Die Überlegungen des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn, der Deutschen Revisions- und Treuhand-Gesellschaft einerseits und die des Artikelschreibers gehen mithin von unterschiedlichen Voraussetzungen aus; daher sind auch die Schlußfolgerungen nicht vergleichbar. Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hat erst am 23. November 1966 in der Länderverkehrsministerkonferenz erneut erklärt, daß die in dem Bericht des Vorstandes zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Deutschen Bundesbahn vom 1. September 1964 genannten Maßnahmen eine Verbesserung des Wirtschaftsergebnisses der Deutschen Bundesbahn von etwa 500 Mill. DM nach dem damaligen Preisstand erwarten lassen. Hierbei handelt es sich jedoch um ein Bündel von vorgeschlagenen Rationalisierungsmaßnahmen und nicht nur um Stillegungen von Streckenabschnitten. 3630 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 Anlage 22 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 30. November 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Höhmann (Hessisch Lichtenau) (Drucksache V/1152 Frage X/8) : Wie ist der Stand der Verhandlungen zwischen der Deutschen Bundesbahn und der IVG Bad Godesberg betreffend die Übernahme des Industriegleises von Hessisch Lichtenau—Hirschhagen bis zum Anschluß an die Bundesbahnstrecke Walburg-Großalmerode-West? Wie mir die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn mitgeteilt hat, ist diese nicht in der Lage, die Gleisanlagen der IVG zu übernehmen, weil .die Anschlußbahn nicht kostendeckend betrieben werden kann. Es muß daher, wenn der Weiterbestand der Gleisanlagen gewährleistet sein soll, ein anderer Kostenträger gefunden werden. Nach den Schätzungen der Bundesbahndirektion Kassel betragen die Kosten, die erforderlich sind, um die Anlagen so herzurichten, daß in den nächsten 10 Jahren keine wesentlichen Unterhaltungsarbeiten anfallen, rund 0,5 Millionen DM. Die Deutsche Bundesbahn wäre aber voraussichtlich bereit, den Betrieb auf den genannten Gleisanlagen weiterzuführen, wenn ihr die dadurch entstehenden Unkosten, etwa durch Zahlung besonderer Zustellgebühren von den in Frage kommenden Anschließern oder von anderer Seite, ersetzt werden. Anlage 23 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 30. November 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Brück (Holz) (Drucksache V/1152 Frage X/10): Ist die Bundesregierung auch nach der Ablehnung der Als-obTarife für die Ausfuhr saarländischer und lothringischer Kohle über deutsche Seehäfen durch die Hohe Behörde immer noch der Auffassung, daß diese Tarife eine dauerhafte Lösung der Standortfrage des Saarlandes sind? Die Entscheidung der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl über die beiden von Ihnen genannten Tarife steht noch aus. Es sind weitere mündliche Verhandlungen in Aussicht genommen. Im übrigen darf ich Ihnen versichern, daß die Bundesregierung die sogenannten „Als-ob-Tarife" nach- wie vor für eine dauerhafte Lösung der Standortfragen des Saarlandes hält. Anlage 24 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 30. November 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Lohmar (Drucksache V/1152 Fragen X/11 und X/12): Trifft es zu, daß 100 bis 150 Wissenschaftlern und Technikern in den Instituten der Deutschen Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt gekündigt worden ist? Welche Ursachen haben zu den in Frage X/11 erwähnten Maßnahmen im Rahmen der Deutschen Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt geführt? Kündigungen von Wissenschaftlern und Technikern hat die Deutsche Versuchsanstalt für Luft-und Raumfahrt e. V. (DVL) nicht ausgesprochen. Die DVL befürchtet allerdings, im Jahr 1967 Entlassungen vornehmen zu müssen, wenn nicht die Zuwendungen der öffentlichen Hand über das vorgesehene Maß hinaus weiter erhöht werden können. Der Entwurf des Wirtschaftsplanes der in der Deutschen Gesellschaft für Flugwissenschaften e. V. (DGF) zusammengeschlossenen Flugforschungsanstalten für 1967 wird am 1. Dezember 1966 durch den Personal-und Finanzausschuß des DGF-Kuratoriums erstmals beraten. Erst hierbei kann festgestellt werden, ob die Befürchtungen der DVL zutreffen und welche Gegenmaßnahmen gegebenenfalls ergriffen werden können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinz Starke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ich kann Ihnen dazu nur antworten — wenn Sie das unbedingt hören wollen —, daß bezüglich des Verhältnisses Bund—Länder nach den Vorstellungen, die eine Partei dieses Hohen Hauses und wir entwickelt hatten, auch eine zeitweilige Mehrheit in diesem Hohen Hause bestanden hat.
    In dem Deckungsvorschlag, den Ihr Kollege Leicht angezogen hat, konnte darüber nichts gesagt werden, weil damals eine generelle Festlegung bestand, nach der der Bundesanteil eben höher als jetzt war. Deshalb konnte das dort nicht vorgesehen sein.
    Die Lösungsvorschläge, die dann aber hier mit den Sozialdemokraten erarbeitet waren und denen wir zugestimmt hatten, hätten nicht nur dieses Problem gelöst, sondern sie hätten auch — um einmal diese Legende zu zerstören — den Gemeinden 500 Millionen DM gebracht. Dem hatten wir zugestimmt, — damit in der SPD nicht der Glaube besteht, wir hätten den Gemeinden nichts geben wollen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich den Satz noch einmal aufgreifen. Wir hatten mit der Sozialdemokratischen Partei in einem Gespräch eine Einigung über diese 500 Millionen DM für die Gemeinden im Rahmen der Regelung des Verhältnisses Bund—Länder erzielt. Meine verehrten Kollegen von der SPD, wenn Sie das nicht gehört haben, sage ich es Ihnen hiermit. Das war eine Vereinbarung, die praktisch von beiden Seiten mit gleicher Intensität gebilligt worden war. Der Gedanke stammte von den Sozialdemokraten, wir haben ihn für richtig gehalten und wollten das mitmachen. Wenn also jemand sagt, wir hätten das nicht mitmachen wollen, ist es schlichtweg falsch. Ich glaube, es ist notwendig, einige dieser Punkte einmal aufzuklären. Es ist vielleicht auch ganz gut, daß gerade ich das mit meinem Namen tue.
    Nun möchte ich Ihnen sagen, meine sehr verehrten Damen und Herren, daß wir mit den beiden Gesetzen, die wir heute verabschiedet haben, dem Steueränderungsgesetz und dem Finanzplanungsgesetz, auf einem richtigen Wege waren und auf einem richtigen Wege sind. Wir müssen die Ausgabenstruktur des Bundeshaushalts verändern. Dort müssen wir zuerst ansetzen und weiter ansetzen. Ohne diese Arbeit wird es keine Lösung der Probleme geben. Wir haben die Steuererhöhungen für 1967 deshalb abgelehnt, weil sie zur Deckung nicht erforderlich waren und weil diese Steuererhöhungen in unseren Augen insbesondere dazu beitragen, daß die Veränderung der Ausgabenstruktur des Bundeshaushalts nicht in genügendem Umfang und nicht zeitgerecht in Angriff genommen wird.

    (Beifall bei der FDP.)

    Wir haben darüber, wie Sie ja wissen, eine Übereinstimmung mit der Sozialdemokratischen Partei erzielt gehabt. Es war für mich eine ganz besondere Genugtuung, daß das in dem Gespräch gelungen war. Wir hatten in diesem Punkt eine gemeinsame Meinung.
    Ich möchte nur mit einem Satz darauf verweisen, daß ich mir bereits 1961/62 erlaubt hatte, darauf aufmerksam zu machen, welchen Weg wir insgesamt bei der Ausgabenstruktur des Bundes gehen sollten. Alle drei Parteien haben dann gemeinsam im Jahre 1965 die Lage noch ungewöhnlich verschlechtert und verschärft. Nachdem das von allen drei Parteien beschlossen worden war, mußte man den schweren, langwierigen Weg gehen, diese Ausgaben durch Gesetzesänderungen wieder so einzudämmen, daß der verbleibende Rest, der ja jährlich um Milliardenbeträge steigt, wirklich bezahlt werden kann, und zwar in wertbeständigem Geld. So kam es denn damals zu dem Haushaltssicherungsgesetz 1965. Das war eine schwierige Lösung, aber eine gute Lösung. Die Sozialdemokratische Partei hat damals diesem Gesetz ihre Stimme versagt. Diesmal stimmt sie der Fortsetzung des Weges durch das Finanzplanungsgesetz und das Steueränderungsgesetz zu. Das ist, so möchte ich einmal offen sagen, der Ausdruck dafür, daß das ganze Hohe Haus eingesehen hat, daß man nur von der Ausgabenstruktur her an die Finanzfragen herankommt. Der Nachtragshaushalt, der dann noch zu behandeln ist, geht genau in die-. selbe Richtung.
    Festhalten müssen wir nur noch einmal, daß das kein Weg ist, den man in Kürze zurücklegen kann. Das ist ein Weg, für den man lange Zeit braucht, ein Weg, wo man Jahr für Jahr wieder die Sonde wird anlegen. müssen: Wie komme ich dazu, die Ausgaben auf ein Ausmaß zu bringen, das ich abdecken kann? Im Oktober des Jahres 1966 hatten wir den festen Eindruck — und er hat sich dann bestätigt —, daß unser Koalitionspartner, die CDU; CSU, diesen Weg in der bisherigen Form nicht mehr mit uns weitergehen und zu schnell, zu zeitig in die Steuererhöhungen ausweichen wollte. Das war der Grund für die Situation, in der wir im Oktober dieses Jahres standen. Wir betonen, daß wir der Meinung sind, auch Sie werden auf diesen zunächst gemeinsam gegangenen Weg wieder zurückkehren müssen. Ich halte mich noch immer an den Satz, den ich 1961/62 aufgestellt habe, daß wir — und das werden Sie noch sehen — in unserer Situation nicht zu wenig Einnahmen haben, sondern zu viel Ausgaben.
    So werden wir vorgehen müssen. Die Steuererhöhungen in dem bisherigen Umfang und in dem weiteren Umfang, der unausbleiblich folgen wird, werden die Probleme nicht lösen, auch dann nicht, wenn sie in dem Umfange vorgenommen werden, wie er uns im Oktober vorgetragen worden ist: Erhöhungen bei der Alkoholsteuer, der Mineralölsteuer, der Tabaksteuer und Ergänzungsabgabe auf die Körper-
    3606 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966
    Dr. Starke (Franken)

    schaft-, Einkommen- und Lohnsteuer. Davon sind wir überzeugt. Man kommt um die Änderung der Ausgabenstruktur nicht herum.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Das hat doch der Bundesfinanzminister auch gesagt!)

    — Herr Bundesfinanzminister Strauß hat nach Zeitungsveröffentlichungen von maßvollen Erhöhungen der Verbrauchsteuern gesprochen. Einen ersten Ansatz haben wir heute hier kennengelernt. Sie haben weiterhin gesagt, Herr Bundesfinanzminister, daß 1967 die Finanzprobleme gelöst werden müßten; man könne diese Lawine nicht mehr vor sich herschieben. Sie haben dann allerdings angefügt — und davon war ich überrascht, und das wollte ich gern hier einmal festhalten —, daß ja dann am 1. Januar 1968 die Mehrwertsteuer komme, und dann könnte man den Rest der Finanzprobleme lösen. Nun, damit wären wir nicht einverstanden. Denn wenn diese Reform der Umsatzsteuer, die ja primär nicht in Angriff genommen wurde, um höhere Einnahmen zu erzielen, einmal kommt, dann hat man doch jedenfalls bisher nur ganz vorsichtig daran gedacht, daß man die so veränderte Steuer einspannen könnte, um Fragen der Finanzreform zu lösen; auf keinen Fall aber etwa, um Haushaltsdefizite abzudecken.

    (Beifall bei der FDP.)

    Ich wäre dankbar, wenn der Herr Bundesfinanzminister hierzu eine Feststellung treffen könnte. Ich gebe allerdings zu, daß diese Feststellung auch deshalb wünschenswert ist, weil ich das nicht geschrieben gelesen habe. Ich habe es nur durch einen Zufall aus einer Fernsehsendung entnommen. Immerhin schien es mir wichtig, darüber zu sprechen.
    Wir haben auch das Bedenken, daß die Lösung, die bei der Mineralölsteuer gefunden worden ist, keineswegs allen Gemeinden zugute kommt, während die Lösung, die wir mit der Sozialdemokratischen Partei gefunden hatten, allen Gemeinden zugute gekommen wäre, wobei wir das Weitere gemeinsam in die Finanzreform hinein vertagen wollten. Das ist eine Frage, in der wir nach wie vor unsere Übereinstimmung für den richtigen Weg halten und das, was jetzt gemacht wird, für ein Stückwerk, das unsystematisch in die Finanzreform hineingreift und sie sogar schon in einer gewissen Weise gefährdet. Das ist meine Meinung und die Meinung meiner Fraktion, die ich hier zum Ausdruck bringen möchte.
    Es verbleibt mir nur noch, darauf hinzuweisen, daß Sie bei dem Weg, den Sie eingeschlagen haben, um weitere Steuererhöhungen nicht herumkommen werden und daß Steuererhöhungen in dieser Phase der wirtschaftlichen Entwicklung, in der wir uns befinden, falsch sind, und zwar sowohl die Erhöhung der Verbrauchsteuern wie die Erhöhung etwa der Einkommensteuer, der Ertragsteuern auf dem: Wege über die Ergänzungsabgabe. Sie erhöhen damit bei diesen Steuern direkt, bei den Verbrauchsteuern indirekt die Lasten auch für die Wirtschaft. Wenn wir in eine stabilere Entwicklung hineinkommen wollen, dann ist gerade dieses Anheizen zu weiteren Einkommenserhöhungen über die Steuererhöhungen, nämlich die Verbrauchsteuern, ein sehr schlechter Weg, den Sie bestimmt einmal bereuen werden — und wir mit Ihnen, obwohl wir jetzt vor diesem Weg gewarnt haben.
    Ich möchte an dieser Stelle bezüglich der Steuererhöhungen nur einmal folgendes sagen. Wir haben dem Entschließungsantrag der Fraktionen der SPD und der CDU/CSU zur dritten Beratung zugestimmt; er betrifft die Abwendung der nachteiligen Wirkungen der Mineralölsteuererhöhung. Herr Müller-Hermann sitzt unter mir; er weiß das natürlich genau. Das nennt man Sand in die Augen streuen. Wir haben diesem Antrag zugestimmt. Sie sollen die Sache verfolgen. Aber Sie wissen doch genau, daß Sie die nachteiligen Wirkungen der Mineralölsteuererhöhung, die von uns erwähnt worden sind, nicht werden beseitigen können. Das ergibt sich aus der internationalen Lage, das ergibt . sich aus der Rechtslage. Das wird nicht gehen. Es müßte im übrigen zu Subventionen führen, wenn Sie es täten. Das wäre dann wieder sinnlos, weil Sie nicht Steuern erhöhen und den Ausgleich durch Subventionszahlungen finden können.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Sind denn nicht gezielte Rückvergütungen denkbar?)

    — Verehrter Herr Müller-Hermann, wie Sie das auch immer nennen wollen, das kostet doch Geld. Sie brauchen es nicht „Subventionen" zu nennen. Aber es kann doch nicht geleugnet werden.
    Nun, wir werden sehen, wie weit Sie mit dem Entschließungsantrag kommen. Meine persönliche Auffassung ist jedenfalls, daß die Methode, solche Entschließungsanträge zu verabschieden, wie Sie sie jetzt einzuführen beginnen, nicht weiterführt, daß Sie nämlich etwas machen, was, wie Sie selber vor der Öffentlichkeit zugeben, scheitern wird. Damit werden Sie die Probleme nicht lösen können.
    Ich möchte nun zum Schluß kommen. Wir müssen bei den öffentlichen Finanzen, über die wir heute sprechen, zu einer Ordnung kommen. Das bleibt die vordringlichste Aufgabe. Was wir heute getan haben, ist nur ein erster Schritt. Sie werden den Weg, den wir vorgeschlagen haben, die Ausgabenstruktur des Bundeshaushalts auch für 1967 noch weiter zu verändern, gehen müssen, auch wenn Sie, meine Kollegen von der CDU/CSU, im Oktober 1966 nicht gewollt haben. Die Verhältnisse werden Sie zwingen, das zu tun. Täten Sie es nicht, und würde man sich darauf verlassen, daß man die Haushaltsdefizite über den Kapitalmarkt in irgendeiner Weise abdecken kann, dann würden wir die zarte Pflanze des Kapitalmarkts, von dem wir hoffen, daß er sich im Frühjahr etwas entwickelt, sofort wieder zudecken und damit töten.

    (Abg. Dr. Barzel: Wie wollten Sie denn das mit dem Offset-Abkommen machen?)

    — Das hat mit dem Kapitalmarkt nichts zu tun, Herr Barzel. Ich bin aber bereit, auch darüber mit Ihnen zu sprechen.

    (Abg. Dr. Barzel: Sie wissen, daß die Bundesbank dagegen war!)

    Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966 3607
    Dr. Starke (Franken)

    — Sie war nicht dagegen, weil es gar nicht mit ihr besprochen worden ist. Die Bundesregierung hat die Sache nicht entschieden.

    (Abg. Dr. Barzel: Es ist mit ihr besprochen worden, und sie war dagegen!)

    — Nein, es ist nicht aufgegriffen worden. Der Bundeskanzler Erhard hat mir gesagt, daß er es nicht besprochen hat.

    (Abg. Dr. Barzel: Es ist mit ihr besprochen worden, und sie war dagegen!)

    — Es steht Behauptung gegen Behauptung. (Zuruf des Abg. Schmidt [Hamburg].)

    — Nein, ich bin nicht in der Regierung gewesen. Ein Gespräch zwischen mir und dem Bundeskanzler war zu diesem Zeitpunkt, im November etwa, kein Regierungsgeheimnis, Herr Kollege Schmidt.

    (Abg. Schmidt [Hamburg]: Ich habe ja nichts dagegen, daß Sie ausplaudern! Ich registriere bloß!)

    — Ich stelle nur fest, daß Ihr Ausdruck „ausplaudern" falsch und unangemessen ist, nachdem ich mich bemüht habe, es Ihnen eben klar zu machen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, an dieser Stelle möchte ich noch einen einzigen Punkt aufgreifen. Ich habe von den Belastungen gesprochen, die auf die Wirtschaft aus Steuererhöhungen kommen, auch aus Verbrauchsteuererhöhungen, aber, wenn Sie weitergehen, auch aus der Erhöhung der Ertragsteuern. Wer glaubt, daß man allein über die Aufhebung von Kreditrestriktionen die Investitionen wieder in Gang bringen kann, der möge nicht vergessen, daß heute schon in der Wirtschaft Situationen bestehen und sich wöchentlich und monatlich weiter entwickeln, die nicht nur mit den Kreditrestriktionen zu tun haben. Wir haben eine Kostenbelastung in der Wirtschaft geschaffen, die sich mit der Abkühlung der Gesamtkonjunktur nicht verträgt. Das lähmt die Investitionslust.
    Aus diesem Grunde möchten wir Ihnen von der Opposition her noch einmal sagen: Seien Sie ganz vorsichtig bei allen Maßnahmen, die neue Belastungen bringen, ob sie direkt oder indirekt die Wirtschaft treffen! Das möchten wir Ihnen ans Herz legen aus einem einfachen Grund. Es geht hier darum, Klarheit zu gewinnen darüber, daß alle diese Fragen, die wir hier behandeln, in unserer Situation letzten Endes finanzpolitische, haushaltspolitische und währungspolitische Fragen sind, die entscheidende Auswirkungen haben einmal auf den Geldwert, zum anderen aber auch auf die Arbeitsplätze in unserer Wirtschaft. Das sind die Fragen, über die wir eigentlich sprechen, wenn wir hier diese Vorgespräche zum Haushalt führten und dann den Haushalt selbst behandeln werden.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Franz Josef Strauß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Starke hat mir einige Sätze des Gedenkens und der Aufmerksamkeit gewidmet. Ich darf ihm darauf kurz antworten.
    Es bestand bei all unseren Gesprächen nie ein Zweifel darüber, daß die Ausgabenverminderung an erster Stelle steht und daß unter den zwei möglichen Formen der Einnahmevermehrung die Abschaffung von Steuervorteilen, die überholt, nicht mehr gerechtfertigt oder von der Sache her nicht mehr geboten sind, den Vorrang verdient, daß aber dann ein drittes Mittel jedenfalls nicht von vornherein' so apodiktisch, wie Sie es wieder getan haben, Herr Kollege Starke, ausgeschlossen werden kann, nämlich der Weg einer maßvollen Erhöhung gewisser Verbrauchsteuern.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Nach dem, was Sie heute selbst hier gesagt haben, fällt es mir nicht nur schwer, sondern ist es mir einfach nicht mehr möglich, zu glauben, daß Sie auch heute noch Steuererhöhungen einschließlich der heute beschlossenen von vornherein für vermeidbar halten können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD.)

    Das vermag ich einfach nicht mehr zu glauben. Sie schieben damit dann doch alles vor sich her, sei es in dieser Form, sei es in jener Form.
    Wir sind uns doch alle darüber einig, daß der Zugriff auf den Kapitalmarkt unter den gegebenen Umständen kein Problem mehr löst, auch dann nicht, wenn das Stabilitätsgesetz verabschiedet ist. Es ist doch gerade einer der Hauptzwecke des Stabilitätsgesetzes, den Kapitalmarkt vor der Ausräumung durch die öffentliche Hand — Bund, Länder und Gemeinden — weitestgehend zu schützen

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    und ihn für die Investitionstätigkeit der privaten Wirtschaft wieder funktionsfähig zu machen.
    Sie haben selbst erlebt, Herr Kollege Starke, daß die Bundesbank dank dem von uns geschaffenen Bundesbankgesetz — ich sage das nicht ironisch, sondern anerkennend — ein hohes Maß an Selbständigkeit und Unabhängigkeit hat und daß die Bundesbank von diesem hohen Maße auch gemäß der ihr auferlegten Verantwortung Gebrauch macht, daß sie also nicht einfach beliebig in das finanzpolitische Kalkül eingespannt werden kann, wie das aus Ihren Ausführungen hier zu entnehmen war.
    Etwas Zweites, Herr Kollege Starke. Wir sind uns alle darüber einig — auch wenn es uns schwerfällt, das so ohne weiteres zu sagen —, daß Steuererhöhungen immer eine wirtschaftspolitische Problematik enthalten, vor allen Dingen dann, wenn sie an eine gewisse Grenze im Einzelfall oder an eine gewisse Gesamtgrenze der Belastung des Sozialprodukts durch die öffentliche Hand im allgemeinen Fall herangehen. Wenn aber aus zwingenden Gründen — und ich kann mir nicht vorstellen,
    3608 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1966
    Bundesminister Dr. h. c. Strauß
    daß die von mir genannten, nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellten Zahlen nicht zu zwingenden Schlüssen Veranlassung geben — Steuererhöhungen unvermeidbar sind, dann sind wir der Auffassung, daß die Erhöhung von Ertragsteuern, die Erhöhung der Lohnsteuer, der Einkommensteuer, der Körperschaftsteuer und die Einführung einer Ergänzungsabgabe in der jetzigen wirtschaftlichen Phase noch weniger ratsam sind als die maßvôlle Erhöhung gewisser Verbrauchsteuern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD.)

    Daß wir, Herr Kollege Starke, an die Erhöhung von Steuern nicht mit Halleluja herangehen, daß wir nicht sozusagen freudigen Herzens an diese für jeden Parlamentarier und für jede Regierung unliebsame Methode herangehen, das brauchen wir uns wohl nicht mehr gegenseitig zu versichern. Wenn aber schon Steuererhöhungen unvermeidbar sind, dann wollen wir in der gegenwärtigen Situation in erster Linie lieber — leider! — die Verbrauchsteuern erhöhen. Da gibt es keinen Zweifel.
    Außerdem wissen Sie, Herr Starke, aus jahrelanger Tätigkeit besser als ich in den wenigen Tagen, daß wir uns dem Ziel einer Harmonisierung der Steuern innerhalb der EWG nähern wollen, daß wir in absehbarer Zeit ein für die Bildung eines wirklich gemeinsamen, funktionsfähigen Marktes harmonisiertes Steuersystem erreichen wollen. Daß auch dieses harmonisierte Steuersystem noch Lükken aufweisen wird — Gott sei es geklagt —, wird wahrscheinlich nicht zu vermeiden sein.
    In den meisten EWG-Ländern beträgt der Anteil der indirekten Steuern am Steuerertrag etwa 60 %, der Anteil der direkten Steuern etwa 40 %. Auch aus diesem Grunde ist eine maßvolle Erhöhung der indirekten Steuern gerechtfertigt, obwohl das nicht der zwingende Anlaß war, warum die Bundesregierung diese Vorlagen gemacht und die Mehrheit des Bundestages heute so beschlossen hat.
    In dem Zusammenhang ein Weiteres. Ich habe niemals gesagt, Herr Kollege Starke — ich bitte Sie, mir vielleicht die Quelle nachzuweisen —, daß der kommende Umsatzsteuersatz bei der Einführung der Nettoumsatzsteuer die Aufgabe habe, das am 31. Dezember 1967 noch bestehende Haushaltsdefizit zu decken, etwa in der Form, daß man ausrechnet, wie groß das Haushaltsdefizit ist, und daraufhin die Höhe des Nettoumsatzsteuersatzes festlegt, um das Defizit in arithmetisch einwandfreier Weise zu decken. Das habe ich nicht gesagt. Ich habe es auch nicht gemeint. Aber ich meine, daß wir uns alle anstrengen sollten — Bundesregierung, Bundestag, Koalition und Opposition —, im Jahre 1967 alle Maßnahmen einzuleiten, zu beraten und so weit abzuschließen, daß alles spätestens am 1. Januar 1968 in Kraft treten kann, damit weitere Beunruhigungen unserer Sozialstruktur und weitere Beunruhigungen unserer auf Ruhe und Dispositionsfähigkeit angewiesenen Wirtschaft ab 1. Januar 1968 vermieden werden können.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Natürlich wird die Frage der Nettoumsatzsteuer, Herr Kollege Starke, nicht im Zusammenhang mit einem Haushaltsdefizit stehen. Es wäre ein billiger Weg, zu sagen: Alles, was heute an Ausgabebeschlüssen da ist und was noch mit dynamischen Zuwachsraten auf uns zukommt, können wir einfach durch eine Erhöhung der Nettoumsatzsteuer bewältigen. Den einfachen Weg können wir alle nicht gehen. Den Weg gedenke ich auch nicht zu gehen.
    Aber über eines kann man sich, ohne daß ich den Beratungen des nächsten Jahres vorgreifen will, keinem Zweifel hingeben: Wenn die Finanzreform durchgeführt werden soll, wenn die EWG-Steuerharmonisierung in Angriff genommen werden soll, dann steht z. B. die Frage der Gewerbesteuer zur Diskussion. Die Gewerbesteuer kann nicht ersatzlos wegfallen, da sie das Hauptinstrument der gemeindlichen Finanzierung von heute ist. Man muß sich überlegen, wie der Ausfall einer Steuer, sei es ganz, sei es teilweise, ausgeglichen wird, sei es auf diesem oder auf jenem Wege. Das wird doch eine der Überlegungen sein, die wir im nächsten Jahr im Zusammenhang mit der Finanzreform und der Nettoumsatzsteuer oder einer anderen Steuer, ohne daß ich sie hier nennen kann, anzustellen haben werden.
    Der Sinn meiner Ausführungen von vorhin bestand, zusammenfassend gesagt, nur darin, dem Hohen Hause einmal zu danken, daß ein gewisses Ziel für den Ausgleich des Haushalts 1967 erreicht worden ist, Sie und die Öffentlichkeit darauf hinzuweisen, daß damit das Gesamtziel noch nicht erreicht worden ist und auch noch nicht erreicht werden konnte, daß wir deshalb schon zu Beginn des nächsten Jahres an Korrekturen herangehen müssen, bei denen es um Ausgabenverminderung und Einnahmevermehrung — und zwar auch in der vorher genannten Reihenfolge — gehen wird. Um die Öffentlichkeit darauf vorzubereiten, habe ich dazu einige Sätze gesagt, ohne zum Ablauf der Debatte selbst etwas beigetragen zu haben. Denn wenn wir uns heute, obwohl wir nächstes Jahr an weitere Korrekturen herangehen werden, nicht dazu geäußert hätten, würde die Öffentlichkeit nachher mit Recht sagen: „Ihr habt im Dezember diese Gesetze verabschiedet. Wir haben daraus die Schlußfolgerung gezogen, daß es damit sein Bewenden hat." Es ist aber nicht so. Nein, ich sage ausdrücklich: Damit ist es noch nicht abgeschlossen. Im Jahre 1967 folgt noch eine zweite Phase mit Einsparungen und Steuerumstellungen. Ich hoffe aber, daß wir vom 1. Januar 1968 an mit der Umstellung sei es bei der Ausgabenminderung, sei es bei der Einnahmenerhöhung — für die folgenden Jahre endlich Ruhe haben. Niemand braucht diese Ruhe nach diesen Jahren nötiger als das deutsche Volk und die deutsche Wirtschaft, deren Ertragsfähigkeit doch die Grundlage für unsere Fähigkeit, uns außenpolitisch zu behaupten, und für die innenpolitische Sozialstruktur ist.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)