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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 41. Sitzung Bonn, den 17. Mai 1966 Inhalt: Telegrammwechsel zwischen den Präsidenten des Deutschen Bundestages und des Schwedischen Reichstages zu dessen 100. Geburtstag 1777 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der. Abg. Mauk, Dr. Ils und Hahn (Bielefeld) 1777 B Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern) legt sein Mandat nieder 1777 B Abg. Jung tritt in den Bundestag ein . 1777 B Überweisung des Entwurfs einer Patentanwaltsordnung an den Haushaltsausschuß gem. § 96 GO 1777 C Fragestunde (Drucksache V/614) Frage des Abg. Müller (Mülheim) : Haftpflichtversicherungszwang für Motorboothalter Dr. Jaeger, Bundesminister . . . 1778 A Müller (Mülheim) (SPD) 1778 B Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Änderung des § 61 Konkursordnung 1778 D Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Verbesserung des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes 1779 A Fragen des Abg. Dr. Lohmar: „Tele-Kolleg" Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 1779 B Dr. Lohmar (SPD) . . . . . . . 1779 C Fragen des Abg. Kulawig: Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf Versorgungs- und Ruhegehaltsbezüge Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 1779 D Frage der Abg. Frau Freyh: Auskunftserteilung betreffend Erklärung der Stadt Frankfurt zum weißen Kreis Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 1780 B Frau Freyh (SPD) . . . . . . . 1780 C Frau Berger-Heise (SPD) . . . . . 1780 D Frau Meermann (SPD) . . . . . 1781 A Hauffe (SPD) . . . . . . . . 1781 B Bartsch (SPD) 1781 D Müller (Mülheim) (SPD) 1781 D Fragen des Abg. Lautenschlager: Fehlbedarf an Wohnungen für Bundesbedienstete Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 1782 B Lautenschlager (SPD) . . . . . . 1782 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1782 D Strohmayr (SPD) . . . . . . . 1783 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Absetzbarkeit von Werbungskosten . 1783 B Fragen des Abg. Dr. Martin: Diskriminierung der Examina an deutschen medizinischen Fakultäten durch die Nigerianische Ärztekammer Dr. Schröder, Bundesminister . . . 1783 C Dr. Martin (CDU/CSU) . . . . . 1783 D Kahn-Ackermann (SPD) . . . . 1784 A Moersch (FDP) 1784 A Fragen des Abg. Matthöfer: Stellungnahme des DGB gegen die Aufnahme Franco-Spaniens in die EWG Dr. Schröder, Bundesminister . . 1784 B Matthöfer (SPD) 1784 C Strohmayr (SPD) 1785 A Fragen des Abg. Schmidt (Braunschweig) : Wettbewerbsbenachteiligungen für den inländischen grenzüberschreitenden Güterkraftverkehr Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1785 D Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 1786 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 1786 C Frage des Abg. Jahn (Marburg) : Änderung strafrechtlicher Vorschriften der Reichsabgabenordnung Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1786 D Jahn (Marburg) (SPD) 1787 A Frage des Abg. Lautenschlager: Verkehrs- und Abfertigungsverhältnisse beim Zollamt Lindau-Ziegelhaus Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1787 C Lautenschlager (SPD) 1787 D Fragen des Abg. Strohmayr: Finanzierung der Olympischen Spiele 1972 in München — Gedenkmünze Dr. Dahlgrün, Bundesminister . 1788 B Strohmayr (SPD) 1788 C Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 1788 D Fragen des Abg. Reichmann: Förderung und Entwicklung der Orthopädie-Technik Katzer, Bundesminister . . . . 1789 A Reichmann (FDP) 1789 B Mick (CDU/CSU) 1790 A Frage des Abg. Josten: Erledigung der Anträge auf Anerkennung als Kriegsopfer Katzer, Bundesminister . . . . 1790 C Josten (CDU/CSU) 1790 C Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der EWG (Drucksache V/527); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/607) — Zweite und dritte Beratung — 1791 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1966 (Haushaltsgesetz 1966) (Drucksache V/250) — Zweite Beratung — Leicht (CDU/CSU) 1791 B Hermsdorf (SPD) 1796 C Dr. Emde (FDP) 1799 D Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache V/573) in Verbindung mit Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache V/574) Erler (SPD) 1804 A D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . 1811 D Dr. Schmid, Vizepräsident . . . 1812 A Dr. Erhard, Bundeskanzler . . . 1812 B Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1817 B Strauß (CDU/CSU) . . . . . . 1818 C Mischnick (FDP) 1827 D. Dr. Mende, Bundesminister . . . 1832 A Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 1835 A Dr. Schröder, Bundesminister . . 1837 C Moersch (FDP) 1841 B Dr. Martin (CDU/CSU) 1843 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . 1843 D Kahn-Ackermann (SPD) . 1844 A, 1846 D Dr. Conring (CDU/CSU) . 1845 C, 1847 A, 1854 A Sänger (SPD) . . . . . . . . . 1847 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . . 1848 C Wischnewski (SPD) . . . . . . 1853 A Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache V/570) . . 1855 C Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache V/571) Dr. Götz (CDU/CSU) . . . . . . 1855 C Dorn (FDP) . . . . . . . 1858 B Frehsee (SPD) 1863 D Brese (CDU/CSU) . . . . . . 1868 D D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . 1872 C Dr. Abelein (CDU/CSU) 1874 C Genscher (FDP) 1877 A Ruf (CDU/CSU) . . . . . . . 1878 C Nächste Sitzung . 1879 C Anlagen 1881 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 1777 41. Sitzung Bonn, den 17. Mai 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 1881 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aigner * 17.5. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 18.5. Dr. Artzinger 17. 5. Bading* 18. 5. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 13.5. Prinz von Bayern 21. 5. Berger 18.5. Blachstein 17.5. Borm 18.5. Buchstaller 28.5. Dr. Burgbacher 17.5. Burgemeister 18. 5. Diekmann 18.5. Frieler 2. 7. Dr. Furler 29. 5. Geldner 18.5. Dr. Hammans 18.5. Illerhaus 17.5. Dr. Jungmann 30.6. Frau Kalinke 18. 5. Klinker * 18.5. Kriedemann * 17.5. Lemmer 17.5. Lücker (München) * 17.5. Mauk * 18.5. Dr. von Merkatz 31. 5. Metzger * 18.5. Michels 17. 5. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 30. 6. Dr. Morgenstern 30. 6. Müller (Aachen-Land) * 18.5. Dr. Müller (München) 18. 5. Richarts * 17.5. Schwabe 22.5. Stahlberg 31.6. Frau Strobel * 17.5. Teriete 2. 7. Tobaben 18.5. Dr. Toussaint 17. 5. Unertl 18.5. Zerbe 27. 5. b) Urlaubsanträge Dr. Barzel 31. 5. Brünen 23.5. Gibbert 27. 5. Frau Jacobi (Marl) 27. 5. Dr. h. c. Jaksch 13. 6. Hahn (Bielefeld) 27.5. Seither 31. 5. Seuffert 28.5. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Umdruck 37 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966, hier: Einzelplan 04 - Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksachen V/250 Anlage, V/573). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 03 — Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - 1. Im Tit. 300 - Zur Verfügung des Bundeskanzlers für Förderung des Informationswesens -(Drucksache V/250 Anlage S. 28) - wird der Ansatz von 12 500 000 DM um 4 500 000 DM auf 8 000 000 DM gesenkt. Der Haushaltsvermerk erhält folgende Fassung: „Die Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben dieses Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Die Erklärungen des Unterausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." 2. Tit. 314 - Aufklärung und Unterrichtung der Bevölkerung auf den Gebieten der Sozialinvestitionen — 2 500 000 DM (Drucksache V/573 S. 4) wird gestrichen. Bonn, den 16. Mai 1966 Erler und Fraktion Anlage 3 Umdruck 36 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966, hier: Einzelplan 05 - Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen V/250 Anlage, V/574). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligungen — wird in Tit. 964 — Ausrüstungshilfe - (Drucksache V/574 S. 4) der Ansatz um 27 000 000 auf 60 000 000 DM gekürzt. Bonn, den 16. Mai 1966 Erler und Fraktion 1882 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 Anlage 4 Umdruck 48 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966 hier: Einzelplan 05 — Auswärtiges Amt (Drucksachen V/250 Anlage, V/574). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 676 — Förderung der UNESCO-Arbeit in der Bundesrepublik b) Zuschuß an das UNESCO-Institut für Pädagogik in Hamburg — (Drucksache V/250 Anlage S. 43) wird in den Erläuterungen Absatz 2 gestrichen. Bonn, den 17. Mai 1966 Erler und Fraktion Anlage 5 Umdruck 38 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966 1. hier: Einzelplan 02 — Deutscher Bundestag (Drucksachen V/250 Anlage, .V/571). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 02 01 wird der Tit. 710 — Errichtung eines Bürohauses des Deutschen Bundestages (Arbeitszimmer für Abgeordnete und Sitzungsräume für Ausschüsse) — mit einem Ansatz von 3 000 000 DM gestrichen. 2. hier: Einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen V/250 Anlage, V/575) . Dementsprechend wird in Kap. 06 02 Tit. 610 — Für zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports und der Leibesübungen — der Ansatz von 6 180 000 DM um 3 000 000 DM auf 9 180 000 DM erhöht. In den Erläuterungen zu Kap. 06 02 Tit. 610 wird der Nummer 1 folgender Buchstabe c angefügt: „c) Zuschüsse zur Ausrichtung der Olympiade 1972 in München 3 000 000 DM". Bonn, den 16. Mai 1966 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 6 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Seiermann vom 6. Mai 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Cramer (Drucksache V/561 Frage IX/11): Ist die Bundesregierung bereit, die Deutsche Bundesbahn zu veranlassen, für den Transport von Muschelkalk einen dem früheren G-Tarif ähnlichen Sondertarif einzuführen, um der drohenden Existenzvernichtung deutscher Muschelkalkwerke zu begegnen? Nach den Bestimmungen der Verkehrsänderungsgesetze vom 1. August 1961 kann der Bundesminister für Verkehr die Deutsche Bundesbahn nur aus Gründen des allgemeinen Wohls zur Einführung einer Tarifmaßnahme veranlassen. Solche schwerwiegenden Gründe dürften im vorliegenden Falle nicht gegeben sein. Im übrigen würde es sich dabei um einen Unterstützungstarif handeln, der nach dem EWG-Vertrag ohne Genehmigung der Kornmission unzulässig ist. Bei der Genehmigung solcher Maßnahmen legt die Kommission einen sehr strengen Maßstab an. Sie verlangt grundsätzlich zunächst Hilfe durch unmittelbare Unterstützung, wenn diese unerläßlich und mit den Bestimmungen des EWG-Vertrages vereinbar ist. Ihrer Entscheidung über einen Unterstützungstarif muß sie ein multilaterales Konsultationsverfahren vorschalten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Abelein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren! Mir ist zwar nicht ganz klar, ob es jetzt noch sinnvoll ist, nach den Worten des Herrn Präsidenten lange Ausführungen zu diesem Thema zu machen.

    (Zurufe: Nein!)

    Aber einige Sätze möchte ich wenigstens dazu sagen.
    Aus der Erfahrung eines Neulings möchte ich Ihnen mitteilen, daß diese Unterhaltung heute abend für mich zu den ohnehin nicht immer im Rahmen des Erhebenden liegenden, zu den erschütterndsten Erfahrungen in diesem Hause gehört.

    (Unruhe in der Mitte und links.)

    Man macht hier aus einer glatten Selbstverständlichkeit, wo es darum geht, daß man die simpelsten Voraussetzungen für eine normale Arbeit erhält, eine hochpolitische Frage.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD. — Zuruf von der Mitte: Aus wahltaktischen Gründen!)

    Diese Dinge gefallen mir nicht.
    Ich möchte auf Ihre Ausführungen, Herr Brese, gar nicht eingehen. Sie machen sich viel zu sehr zum persönlichen Maßstab dieser Dinge. Sie mögen ein Nachtarbeiter sein und sich tagsüber entspannen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und bei der SPD)

    aber die normale Tätigkeit — —

    (Zuruf des Abg. Brese.)




    Dr. Abelein
    — Herr Brese, ich meine das ja gar nicht böse; wir sitzen ja nebeneinander. Ich akzeptiere das als eine individuelle Eigenart von Ihnen. Nur der normale Zustand ist eben anders. Man arbeitet heutzutage ja auch mit gewissen Unterlagen und Material. Wenn Sie hier wörtlich sagen, daß man sich nur aufs Gefühl verlassen könne, so ist das auch Ihre Sache. Wenn Sie sich nur aufs Gefühl verlassen, brauchen Sie natürlich den ganzen Apparat von Unterlagen und die Mitarbeiter im Büro nicht.

    (Beifall und Heiterkeit in der Mitte und links.)

    Ich akzeptiere 'das, Herr Brese. Sie gehören ja dem landwirtschaftlichen Beruf an, und das Gefühl entwickelt sich gar nicht in vier Wänden; dazu brauchen Sie die frische Luft und sonst nichts.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD.)

    Ganz kurz und auch gar nicht polemisch — sehen Sie, die Polemik liegt mir völlig fern bei 'diesem Thema und auch sonst — —

    (Große Heiterkeit in der Mitte und links. — Lachen bei der FDP.)

    — Herr Kollege Dorn, Sie haben hier ein schönes Bild der parlamentarischen Tätigkeit gezeichnet: da gibt es Abgeordnete, die sind überhaupt nur wenige Stunden hier, wenige Stunden nur arbeiten sie.

    (Abg. Spitzmüller: Die sind die übrige Zeit im Plenum! So können Sie doch nicht verallgemeinern!)

    — Herr Kollege Spitzmüller, lassen Sie mich doch rein sachlich mich mit diesen Äußerungen auseinandersetzen.

    (Zuruf von der FDP: Sachlich nennen Sie das?!)

    Hier wurde doch tatsächlich gesagt, daß die Abgeordneten nur wenige Stunden in ihren Zimmern arbeiteten,

    (Zustimmung In der Mitte und links)

    und jetzt angesichts dieser prekären Haushaltssituation begäben wir uns daran, ein gigantisches parlamentarisches Riesenprojekt durchzuführen, den teuersten Parlamentsbau in Europa. Ich sage Ihnen das deswegen: mir gefällt das nicht, weil hier — vielleicht noch nicht einmal auf Grund Ihrer Absicht — zumindest der Anschein erweckt wird, als ob man Geschäfte machen wollte mit möglicherweise noch vorhandenen antiparlamentarischen Ressentiments in unserer Öffentlichkeit.

    (Anhaltender lebhafter Beifall bei der CDU/ CSU und der SPD. — Abg. Killat: Das ist die FDP! — Zuruf von der Mitte: Unter dem Vorwand der Sportfreundlichkeit!)



Rede von Wolfram Dorn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege, sollte Ihnen entgangen sein, daß diejenigen, die sich hier gegen diese Ausgabe in diesem Sinne aussprechen, vielleicht mehr für das Ansehen des Parlamentarismus in Deutschland tun

(Zurufe von der SPD)

als diejenigen, die täglich dazu auffordern, Maß zu halten, und hier Millionen hinauswerfen?
Beifall bei der FDP.)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Abelein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Dorn, ich bin gern bereit, auf diese Frage hier einzugehen.
    .(Abg. Dorn: Ja, bitte schön!)

    Wenn Sie sich daran' erinnern, wer sich im Haushaltsausschuß tatsächlich um Sparsamkeit bemüht hat, dann müssen Sie zugeben, daß nicht zuletzt wir es waren. Ich nehme das vor allem auch für mich persönlich in Anspruch.

    (Beifall in der Mitte. — Zurufe von der FDP.)

    — Bitte, hören Sie mich doch noch an.

    (Zuruf von der FDP: Fällt uns sehr schwer!)

    — Ich werde Ihnen das noch sagen. Ich bin der Ansicht, wenn man sparen muß und wenn man jetzt versucht, den Etat zu drücken — wir haben immerhin einen Etat von rund 70 Milliarden DM in diesem Jahr —, gerade wenn man sparen soll, wenn man sich überlegen soll, wie man das Geld sparsam und sinnvoll anwendet, muß man auch die Arbeitsvoraussetzungen dafür schaffen, daß man es sinnvoll anwenden kann, und darum geht es in dieser Debatte.

    (Beifall in der Mitte und bei der SPD.)

    Ich möchte Ihnen nur einige Erfahrungen schildern.

    (Zuruf von der FDP: Wovon denn?)

    Ich habe eine langjährige Tätigkeit in der Verwaltung hinter mir, nicht in hoher Position.

    (Aha-Rufe rechts.)

    Ich habe mich in der Verwaltung bis zum Oberregierungsrat hochgedient. Aber ich sage Ihnen: ich war noch nie auch nur annähernd so schäbig und jämmerlich untergebracht wie gegenwärtig.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD. — Abg. Dr. Stark [Nürtingen] : Nicht einmal als Referendar!)

    Ich kann — das ist meine Erfahrung — in diesen räumlichen Verhältnissen nicht arbeiten.

    (Abg. Killat: Sehr richtig! — Zurufe rechts.) Ich meine, niemand kann hier arbeiten.


    (Abg. Dorn: Dann legen Sie Ihr Mandat nieder und gehen Sie nach Hause!)

    — Ach, Herr Dorn, Sie empfehlen mir, mein Mandat niederzulegen? Das finde ich nun ein starkes Stück. Das sind Töne, die von mir nicht angeschlagen wurden.

    (Widerspruch bei der FDP.)

    Aber lassen Sie mich gerade dazu sagen: Sie hätten mich mit Ihren Ausführungen erheblich mehr überzeugt, wenn Sie einer von denjenigen Abgeordneten gewesen wären, die hier auf die räumlichen Möglichkeiten angewiesen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD.)




    Dr. Abelein
    L) Diese Debatten und auch dieser Stil in dieser Frage sind, glaube ich, nicht geeignet, das Ansehen des Parlaments, das im Zentrum unserer noch jungen Demokratie steht, draußen in der Öffentlichkeit zu heben.

    (Erneuter Beifall in der Mitte und bei der SPD.)

    Das Ansehen der Abgeordneten hängt teilweise auch von der Selbsteinschätzung der Abgeordneten ab,

    (wiederholter Beifall in der Mitte und bei der SPD — Zurufe von der FDP)

    und es zeugt von einer geringen Selbsteinschätzung, wenn man sich bei einer so hochverantwortlichen parlamentarischen Tätigkeit in derartige äußere Umstände begibt.

    (Abg. Dr. Stark [Nürtingen] : Und noch dazu behauptet, es würden Millionen hinausgeschmissen!)

    Ich bin gar nicht der Ansicht, daß das ein heikles Thema sei. Ich war dieser Ansicht bis vielleicht noch vor einigen Monaten. Aber ich bin in zahlreichen Veranstaltungen im Wahlkreis immer wieder von kleinen Leuten, die ursprünglich die gleiche Ansicht vertreten haben, die Sie, Herr Brese, hier vorgetragen haben, darauf angesprochen worden, und ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung erzählen: wenn man mit den Leuten offen diskutierte, sahen sie es alle ein.

    (Zustimmung in der Mitte.)

    Die beste Maßnahme ist, die Besucher hier durchs
    Bundeshaus zu führen. Ich versäume keine Gelegenheit, den Besuchern, die zu mir kommen, mein Zimmer zu zeigen. Ich brauche dann über diese Situation kein Wort mehr zu verlieren.

    (Zuruf von der Mitte: Die verstehen es besser als der Herr Dorn!)

    Die Frage scheint mir auch noch einen verfassungsrechtlichen Aspekt zu haben, und da komme ich wieder — ich bitte um Entschuldigung — auf Sie, Herr Kollege Dorn, zu sprechen. Sicher entspricht es den Vorstellungen des Grundgesetzes, daß wir als Vertreter des gesamten deutschen Volkes hier im gleichen Rang hereingekommen sind, um Verantwortung für das gesamte deutsche Volk zu übernehmen, und dazu gehört auch, daß wir alle, um diese Verantwortung zu tragen, die gleichen Voraussetzungen erhalten. Dem ist aber, so wie die Sache gegenwärtig aussieht, keineswegs so. Ich meine das — ich kann es gar nicht genügend unterstreichen — in keiner Weise polemisch. Aber es ist nun einfach eine Tatsache, daß sich in unseren Reihen Männer und Frauen befinden, die Vertreter, Geschäftsführer von Verbänden sind mit all den Möglichkeiten, die ihnen diese Verbände für diese Arbeit bieten. Ich halte das gar nicht für illegitim, aber daraus scheint mir eine verfassungsrechtlich bedenkliche, gefährliche Ungleichheit in diesem Hause zu resultieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD. — Abg. Killat: Die ganze FDP, eine Lobby ist das!)

    Da ich nun gerade einmal dabei bin, die Geschichte von dieser Seite anzugehen, lassen Sie mich auch als Angehöriger der Partei, die in der Regierung vertreten ist, einiges sagen. Mir gefällt — ich sage das ganz offen — in der parlamentarischen Arbeit nach den Erfahrungen, die ich neu gemacht habe, nicht das ,Übergewicht der Bürokratie und auch der Bundesregierung. Wir sind zu einem großen Maße auf die Informationen und die Vorarbeit —wobei ich durchaus davon ausgehe, daß diese Vorarbeit für uns gutwillig geleistet wird — angewiesen und manchmal ihr auch ausgeliefert, und das gefällt mir nicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei der SPD.)

    Um auch auf diesem Gebiet dem Parlament eine größere Eigenständigkeit und auch ein größeres Gewicht zu verschaffen, glaube ich, ist es nötig, die räumliche Situation als die Grundlage all dessen, was damit zusammenhängt, zu bereinigen und zu klären.
    Vielleicht lassen Sie mich gerade hier an einige Vergleiche mit dem Ausland anknüpfen. Es ist immer eine komische, obgleich sehr stark gepflegte Sache, die Vergleiche dort zu holen, wo sie einem gerade ins Bild passen. Wenn Sie sich etwa die Situation der amerikanischen Kongreßmitglieder vor Augen halten, müssen Sie sagen, daß die wirklich in einer erheblich besseren Lage sind, ihre parlamentarische Arbeit durchzuführen, als wir. Völlig unabhängig von diesem Projekt bin ich ganz persönlich der Ansicht: Ein Raum .pro Abgeordneten ist nicht nur das Minimum, das ist entschieden zu wenig.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Ich meine — ich spreche nur für mich —, ich sollte dringend eine Sekretärin haben und sogar noch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter,

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei der SPD)

    wenn ich mich nicht ausschließlich auf das Gefühl verlassen will, was meine Art nicht ist.

    (Erneuter Beifall bei der CDU/CSU und bei der SPD. — Zuruf von der CDU/CSU: Herr Abelein, Sie sprechen für sehr viele in diesem Hause!)

    Meine Damen und Herren, noch auf einen anderen Punkt möchte ich kommen, der hier angeklungen ist und der nicht nur mit den räumlichen Fragen zu tun hat. Sie sagen hier — zumindest klang das durch —, wenn man ein Hochhaus, einen Erweiterungsbau hier hinstelle, so betreibe man eine Politik gegen Berlin; letztlich desavouriere man auch die Wiedervereinigungspolitik. Bitte sehen Sie es mir nach, ich vermag hier nicht die allergeringsten Zusammenhänge zu entdecken. Hier geht es darum, für uns die simpelsten Voraussetzungen der Arbeit zu schaffen. Wenn ich überhaupt einen Zusammenhang entdecke, dann den: Gerade für die Wiedervereinigung muß man zäh arbeiten und viel nachdenken, und dazu braucht man Ruhe, und dazu braucht man einen Raum.

    (Zuruf von der FDP: Einen Kopf!)




    Dr. Abelein
    Ich glaube — um damit zum Schluß zu kommen—, man sollte diese Dinge, wie wir es getan haben und worum ich mich bemüht habe, ganz sachlich untersuchen. Daß dabei einige Meinungsverschiedenheiten aufkommen, gehört zum parlamentarischen Dialog. Aber wenn ich mich so in der Presse umsehe, stelle ich fest, daß sich auch das Bild in der Presse darüber völlig geändert hat. Es ist tatsächlich heute in der Presse und in der Öffentlichkeit nicht mehr viel damit zu holen, wenn man gegen diesen Neubau ist. Ersparen Sie es mir bitte, das zu zitieren. Aber ich wäre in der Lage, Ihnen eine ganze Reihe von Pressestimmen aus unseren großen Zeitungen zu zitieren, aus denen sich ergibt daß das Bild in letzter Zeit dort völlig gewechselt hat und das Verständnis durchaus gegegeben ist.
    Summa summarum, die Öffentlichkeit; das ganze deutsche Volk und unsere Wähler, und zwar die Wähler von uns allen, völlig unabhängig davon, welcher Partei sie nun angehören, erwarten von uns, daß wir uns für das Wohl des Volkes einsetzen, darüber nachdenken und dafür arbeiten. Dafür wollen wir die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Darum geht es und sonst um nichts.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei der SPD.)