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    Deutscher Bundestag 41. Sitzung Bonn, den 17. Mai 1966 Inhalt: Telegrammwechsel zwischen den Präsidenten des Deutschen Bundestages und des Schwedischen Reichstages zu dessen 100. Geburtstag 1777 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der. Abg. Mauk, Dr. Ils und Hahn (Bielefeld) 1777 B Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern) legt sein Mandat nieder 1777 B Abg. Jung tritt in den Bundestag ein . 1777 B Überweisung des Entwurfs einer Patentanwaltsordnung an den Haushaltsausschuß gem. § 96 GO 1777 C Fragestunde (Drucksache V/614) Frage des Abg. Müller (Mülheim) : Haftpflichtversicherungszwang für Motorboothalter Dr. Jaeger, Bundesminister . . . 1778 A Müller (Mülheim) (SPD) 1778 B Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Änderung des § 61 Konkursordnung 1778 D Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Verbesserung des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes 1779 A Fragen des Abg. Dr. Lohmar: „Tele-Kolleg" Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 1779 B Dr. Lohmar (SPD) . . . . . . . 1779 C Fragen des Abg. Kulawig: Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf Versorgungs- und Ruhegehaltsbezüge Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 1779 D Frage der Abg. Frau Freyh: Auskunftserteilung betreffend Erklärung der Stadt Frankfurt zum weißen Kreis Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 1780 B Frau Freyh (SPD) . . . . . . . 1780 C Frau Berger-Heise (SPD) . . . . . 1780 D Frau Meermann (SPD) . . . . . 1781 A Hauffe (SPD) . . . . . . . . 1781 B Bartsch (SPD) 1781 D Müller (Mülheim) (SPD) 1781 D Fragen des Abg. Lautenschlager: Fehlbedarf an Wohnungen für Bundesbedienstete Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 1782 B Lautenschlager (SPD) . . . . . . 1782 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1782 D Strohmayr (SPD) . . . . . . . 1783 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Absetzbarkeit von Werbungskosten . 1783 B Fragen des Abg. Dr. Martin: Diskriminierung der Examina an deutschen medizinischen Fakultäten durch die Nigerianische Ärztekammer Dr. Schröder, Bundesminister . . . 1783 C Dr. Martin (CDU/CSU) . . . . . 1783 D Kahn-Ackermann (SPD) . . . . 1784 A Moersch (FDP) 1784 A Fragen des Abg. Matthöfer: Stellungnahme des DGB gegen die Aufnahme Franco-Spaniens in die EWG Dr. Schröder, Bundesminister . . 1784 B Matthöfer (SPD) 1784 C Strohmayr (SPD) 1785 A Fragen des Abg. Schmidt (Braunschweig) : Wettbewerbsbenachteiligungen für den inländischen grenzüberschreitenden Güterkraftverkehr Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1785 D Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 1786 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 1786 C Frage des Abg. Jahn (Marburg) : Änderung strafrechtlicher Vorschriften der Reichsabgabenordnung Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1786 D Jahn (Marburg) (SPD) 1787 A Frage des Abg. Lautenschlager: Verkehrs- und Abfertigungsverhältnisse beim Zollamt Lindau-Ziegelhaus Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1787 C Lautenschlager (SPD) 1787 D Fragen des Abg. Strohmayr: Finanzierung der Olympischen Spiele 1972 in München — Gedenkmünze Dr. Dahlgrün, Bundesminister . 1788 B Strohmayr (SPD) 1788 C Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 1788 D Fragen des Abg. Reichmann: Förderung und Entwicklung der Orthopädie-Technik Katzer, Bundesminister . . . . 1789 A Reichmann (FDP) 1789 B Mick (CDU/CSU) 1790 A Frage des Abg. Josten: Erledigung der Anträge auf Anerkennung als Kriegsopfer Katzer, Bundesminister . . . . 1790 C Josten (CDU/CSU) 1790 C Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der EWG (Drucksache V/527); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/607) — Zweite und dritte Beratung — 1791 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1966 (Haushaltsgesetz 1966) (Drucksache V/250) — Zweite Beratung — Leicht (CDU/CSU) 1791 B Hermsdorf (SPD) 1796 C Dr. Emde (FDP) 1799 D Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache V/573) in Verbindung mit Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache V/574) Erler (SPD) 1804 A D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . 1811 D Dr. Schmid, Vizepräsident . . . 1812 A Dr. Erhard, Bundeskanzler . . . 1812 B Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1817 B Strauß (CDU/CSU) . . . . . . 1818 C Mischnick (FDP) 1827 D. Dr. Mende, Bundesminister . . . 1832 A Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 1835 A Dr. Schröder, Bundesminister . . 1837 C Moersch (FDP) 1841 B Dr. Martin (CDU/CSU) 1843 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . 1843 D Kahn-Ackermann (SPD) . 1844 A, 1846 D Dr. Conring (CDU/CSU) . 1845 C, 1847 A, 1854 A Sänger (SPD) . . . . . . . . . 1847 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . . 1848 C Wischnewski (SPD) . . . . . . 1853 A Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache V/570) . . 1855 C Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache V/571) Dr. Götz (CDU/CSU) . . . . . . 1855 C Dorn (FDP) . . . . . . . 1858 B Frehsee (SPD) 1863 D Brese (CDU/CSU) . . . . . . 1868 D D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . 1872 C Dr. Abelein (CDU/CSU) 1874 C Genscher (FDP) 1877 A Ruf (CDU/CSU) . . . . . . . 1878 C Nächste Sitzung . 1879 C Anlagen 1881 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 1777 41. Sitzung Bonn, den 17. Mai 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 1881 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aigner * 17.5. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 18.5. Dr. Artzinger 17. 5. Bading* 18. 5. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 13.5. Prinz von Bayern 21. 5. Berger 18.5. Blachstein 17.5. Borm 18.5. Buchstaller 28.5. Dr. Burgbacher 17.5. Burgemeister 18. 5. Diekmann 18.5. Frieler 2. 7. Dr. Furler 29. 5. Geldner 18.5. Dr. Hammans 18.5. Illerhaus 17.5. Dr. Jungmann 30.6. Frau Kalinke 18. 5. Klinker * 18.5. Kriedemann * 17.5. Lemmer 17.5. Lücker (München) * 17.5. Mauk * 18.5. Dr. von Merkatz 31. 5. Metzger * 18.5. Michels 17. 5. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 30. 6. Dr. Morgenstern 30. 6. Müller (Aachen-Land) * 18.5. Dr. Müller (München) 18. 5. Richarts * 17.5. Schwabe 22.5. Stahlberg 31.6. Frau Strobel * 17.5. Teriete 2. 7. Tobaben 18.5. Dr. Toussaint 17. 5. Unertl 18.5. Zerbe 27. 5. b) Urlaubsanträge Dr. Barzel 31. 5. Brünen 23.5. Gibbert 27. 5. Frau Jacobi (Marl) 27. 5. Dr. h. c. Jaksch 13. 6. Hahn (Bielefeld) 27.5. Seither 31. 5. Seuffert 28.5. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Umdruck 37 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966, hier: Einzelplan 04 - Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksachen V/250 Anlage, V/573). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 03 — Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - 1. Im Tit. 300 - Zur Verfügung des Bundeskanzlers für Förderung des Informationswesens -(Drucksache V/250 Anlage S. 28) - wird der Ansatz von 12 500 000 DM um 4 500 000 DM auf 8 000 000 DM gesenkt. Der Haushaltsvermerk erhält folgende Fassung: „Die Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben dieses Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Die Erklärungen des Unterausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." 2. Tit. 314 - Aufklärung und Unterrichtung der Bevölkerung auf den Gebieten der Sozialinvestitionen — 2 500 000 DM (Drucksache V/573 S. 4) wird gestrichen. Bonn, den 16. Mai 1966 Erler und Fraktion Anlage 3 Umdruck 36 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966, hier: Einzelplan 05 - Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen V/250 Anlage, V/574). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligungen — wird in Tit. 964 — Ausrüstungshilfe - (Drucksache V/574 S. 4) der Ansatz um 27 000 000 auf 60 000 000 DM gekürzt. Bonn, den 16. Mai 1966 Erler und Fraktion 1882 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 Anlage 4 Umdruck 48 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966 hier: Einzelplan 05 — Auswärtiges Amt (Drucksachen V/250 Anlage, V/574). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 676 — Förderung der UNESCO-Arbeit in der Bundesrepublik b) Zuschuß an das UNESCO-Institut für Pädagogik in Hamburg — (Drucksache V/250 Anlage S. 43) wird in den Erläuterungen Absatz 2 gestrichen. Bonn, den 17. Mai 1966 Erler und Fraktion Anlage 5 Umdruck 38 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966 1. hier: Einzelplan 02 — Deutscher Bundestag (Drucksachen V/250 Anlage, .V/571). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 02 01 wird der Tit. 710 — Errichtung eines Bürohauses des Deutschen Bundestages (Arbeitszimmer für Abgeordnete und Sitzungsräume für Ausschüsse) — mit einem Ansatz von 3 000 000 DM gestrichen. 2. hier: Einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen V/250 Anlage, V/575) . Dementsprechend wird in Kap. 06 02 Tit. 610 — Für zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports und der Leibesübungen — der Ansatz von 6 180 000 DM um 3 000 000 DM auf 9 180 000 DM erhöht. In den Erläuterungen zu Kap. 06 02 Tit. 610 wird der Nummer 1 folgender Buchstabe c angefügt: „c) Zuschüsse zur Ausrichtung der Olympiade 1972 in München 3 000 000 DM". Bonn, den 16. Mai 1966 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 6 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Seiermann vom 6. Mai 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Cramer (Drucksache V/561 Frage IX/11): Ist die Bundesregierung bereit, die Deutsche Bundesbahn zu veranlassen, für den Transport von Muschelkalk einen dem früheren G-Tarif ähnlichen Sondertarif einzuführen, um der drohenden Existenzvernichtung deutscher Muschelkalkwerke zu begegnen? Nach den Bestimmungen der Verkehrsänderungsgesetze vom 1. August 1961 kann der Bundesminister für Verkehr die Deutsche Bundesbahn nur aus Gründen des allgemeinen Wohls zur Einführung einer Tarifmaßnahme veranlassen. Solche schwerwiegenden Gründe dürften im vorliegenden Falle nicht gegeben sein. Im übrigen würde es sich dabei um einen Unterstützungstarif handeln, der nach dem EWG-Vertrag ohne Genehmigung der Kornmission unzulässig ist. Bei der Genehmigung solcher Maßnahmen legt die Kommission einen sehr strengen Maßstab an. Sie verlangt grundsätzlich zunächst Hilfe durch unmittelbare Unterstützung, wenn diese unerläßlich und mit den Bestimmungen des EWG-Vertrages vereinbar ist. Ihrer Entscheidung über einen Unterstützungstarif muß sie ein multilaterales Konsultationsverfahren vorschalten.
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    Rede von Heinz Frehsee


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein.

    (Abg. Dorn: Habe ich auch nicht erwartet!)

    — Die bisherige Diskussion, auch Ihr Beitrag, Herr Kollege Dorn, über die Notwendigkeit eines Bürohausneubaus für das Parlament, hat sich vorwiegend auf die Frage der Zuteilung von Einzelarbeitszimmern für die Abgeordneten beschränkt. Der Berichterstatter hat dankenswerterweise auch schon auf die Situation der Ausschüsse hingewiesen. Sie haben sie gar nicht bedacht,

    (Abg. Dorn: Natürlich!)

    1) und nicht zuletzt muß man auch an die Belange der Bundestagsverwaltung denken.

    (Abg. Dorn: Das habe ich doch erwähnt! Da haben Sie nur nicht zugehört!)

    Ich will jetzt noch etwas tiefer, als es der Herr Berichterstatter getan hat, die Situation der Ausschüsse beleuchten. Wie sind sie untergebracht? Abgesehen von zwei Ausschüssen, von denen der eine in einem Miethause in der Nähe des Bundeshauses, der andere in einer ehemaligen Ruderbaracke, die wir jetzt „Bürobungalow" nennen und die hier im Garten des Bundeshauses steht, seine Arbeitsräume hat, liegen die Ausschußzimmer sämtlich oder doch in der großen Mehrzahl im Südflügel dieses Hauses. Die Unzulänglichkeit dieser Räume ist allen bekannt. Die Zimmer der Ausschußvorsitzenden sind so klein, daß eine zweckmäßige und notwendige Möblierung, die es dem Vorsitzenden ermöglichen würde, mehrere Besucher gleichzeitig zu Besprechungen zu empfangen, nicht möglich ist. Außerdem sind die Räume in diesem Südflügel, der 1949/50 als Provisorium errichtet worden ist und der längst abbruchreif ist, so hellhörig, daß man unbeabsichtigt die Gespräche und die Telefonate des Zimmernachbarn mithören kann.
    Das Sekretariat des Ausschusses liegt in den günstigsten Fällen gegenüber dem Zimmer des Ausschußvorsitzenden; meist ist es weiter von ihm entfernt. Diese Lage der Zimmer eines Ausschusses zueinander ist der Arbeit eines Auschusses nicht förderlich.
    Unzureichend und völlig unzulänglich ist auch die Unterbringung der Ausschußsekretariate. Für neu eingestellte und bis zur Sommerpause noch weiter einzustellende Ausschußassistenten fehlen Arbeitsräume. Es ist nicht möglich, diesen Beamten überhaupt einen Arbeitsplatz zuzuweisen. Die Bundestagsverwaltung mußte auf eine vom Bundestagsvorstand gebilligte Erweiterung des Stellenplans für die Abteilung II — Ausschußabteilung — verzichten, weil einfach keine Arbeitsräume für die neuen Arbeitskräfte vorhanden waren. In einigen Zimmern sitzen zwei Ausschußassistenten zusammen.

    (Zuruf von der FDP. — Unruhe.)

    Das Sekretariat des Verkehrsausschusses ist 6,1 qm groß;

    (Zuruf von der SPD: Löcher!)

    der Raum reicht natürlich zur ordnungsmäßigen Unterbringung des Aktenmaterials, das man für die gerade anstehende Arbeit braucht, nicht aus, so daß die Aktenschränke auf den Fluren- stehen.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Die Enge der mit Möbeln vollgestopften Zimmer ist der Arbeit hinderlich. Zudem liegen die Sekretariate meistens, ich sagte es schon, an der gefürchteten Südseite des Südflügels, so daß der Aufenthalt in den engen Zimmern an heißen Sommertagen oder an heißen Maitagen wie dem heutigen manchmal fast unerträglich ist.

    (Abg. Killat: Badeanzüge liefern!)

    Die Technik hat Entlüftungsanlagen eingebaut.

    (Zuruf von der Mitte: B e lüftungsanlagen!)

    Diese Entlüftungsanlagen helfen leider nur unzureichend. Die behelfsweise angebrachten Ventilatoren, die es dort gibt, bringen eigentlich nur eine Illusion einer Luftverbesserung.

    (Abg. Killat: Für die FDP!)

    Unhaltbar sind die Raumverhältnisse des Haushaltsausschusses. Diesem Ausschuß stehen für drei Assistenten, einen Büroleiter, drei Sachbearbeiter, fünf Sekretärinnen bzw. Schreibkräfte, einen Registrator und eine Hilfskraft, also für zusammen 14 Mann Personal, nur 8 — richtiger 62/4 — Arbeitsräume mit insgesamt 113 qm zur Verfügung.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Aus alledem geht doch hervor, daß auch für die Ausschüsse zur Erleichterung und Förderung ihrer Arbeit etwas Entscheidendes getan werden muß. Ich glaube, daß sich eigentlich kein Mitglied des Hauses der Dringlichkeit dieses Anliegens verschließen könnte.
    Die Räume des Stenographischen Dienstes, meine Damen und Herren, sind völlig unzureichend und teilweise regelrecht unzumutbar.

    (Abg. Ruf: Die hat Herr Dorn noch nie gesehen!)

    Aktenmaterial muß auch dort im Flur untergebracht
    werden. Ja, Herr Kollege Dorn, waren Sie da über-



    Frehsee
    haupt schon einmal, waren Sie schon einmal in den Zimmern der Stenographen?

    (Beifall bei der SPD und bei der CDU/CSU.)

    Neun Zimmer des Stenographischen Dienstes haben eine Größe von 1,43 m mal 4 m, also weniger als 6 qm.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Eine Kulturschande!)

    In fünf von diesen Räumen arbeiten jeweils ein Stenograph und eine Schreibkraft, — ein Stenograph und eine Schreibkraft in einem Raum von weniger als 6 qm!

    (Abg. Killat: Gefängniszellen!)

    Die Raumnot zwingt dazu, in einem Zimmer des Stenographischen Dienstes, in einem Zimmer von etwa 12 qm vier junge Stenographen — sie werden Stenographenanwärter genannt — zusammenzupferchen, — anders kann man das doch nicht bezeichnen!

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU. — Zuruf von der Mitte: Vergessen Sie die Amtsgehilfen auf den Fluren nicht!)

    — Ich komme darauf. Ich werde Ihnen und, ich hoffe, damit auch der deutschen Öffentlichkeit ein plastisches Bild der Raumverhältnisse der deutschen Volksvertretung geben.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD und CDU/CSU.)

    Ein Wort jetzt zu den Sitzungsräumen. Wir haben I hier 12 Sitzungszimmer. In dieser Zahl sind nicht einbegriffen der Sitzungsraum des Petitionsausschusses in der Baracke, genannt „Bürobungalow", da drüben — hier auf dieser Seite —, der Sitzungsraum des Sonderausschusses für die Strafrechtsreform in dem Mietshaus in der Welckerstraße und der Raum des Ältestenrats. Zu diesen 12 Sitzungszimmern kommen die 5 Sitzungssäle bzw. 3 Sitzungssäle und 2 Vorstandssitzungszimmer der Fraktionen hinzu, so daß insgesamt 17 Sitzungsräume für Ausschußsitzungen zur Verfügung stehen. Zwei dieser Räume sind nur für Unterausschüsse mit höchstens 25 Sitzungsteilnehmern — 026 P und 01 P — oder für Besprechungen kleineren Umfangs zu verwenden. Ein Raum — 01 P — ist nur künstlich zu klimatisieren und daher für längere Sitzungen nicht geeignet.

    (Zuruf von der SPD: Für die FDP reicht's!)

    Nur der Haushaltsausschuß und der Verteidigungsausschuß besitzen je einen zum Ausschuß gehörenden Sitzungssaal.

    (Zuruf von der Mitte: Der auch nicht ausreichend ist!)

    Die anderen Ausschüsse wechseln in der Benutzung der restlichen Räume ab. Da diese Sitzungszimmer bei weitem nicht ausreichen — bedenken Sie: wir haben 24 ständige Ausschüsse, 23 regelrechte und einen Sonderausschuß, und daneben tagen dann und wann noch der Vermittlungsausschuß, der Wahlmännerausschuß und der Richterwahlausschuß usw. —, müssen ständig Behelfsräume zusätzlich in Anspruch genommen. werden. Wir tagen z. B., wie ich vorhin schon sagte, in den Wandelgängen neben
    dem Plenarsaal hier, in den Ruheräumen dort drüben und zeitweilig sogar in einem Nebenrum der Kantine. Ständig muß außerdem auf die Sitzungszimmer im Bundesratsflügel zurückgegriffen werden.
    Auch auf diesen Übelstand ist bisher nicht oder nicht genügend hingewiesen worden, obschon alle betroffenen Ausschüsse die ständigen Improvisierungen und Unzulänglichkeiten immer wieder bemängelt haben.

    (Zuruf von der Mitte: Ein Entwicklungsland!)

    Ich habe bereits zu Beginn meiner Ausführungen erwähnt, daß die Belange der Bundestagsverwaltung bei den bisherigen Überlegungen keine — das gilt auch für Herrn Dorn — oder zumindest keine genügende Beachtung gefunden haben. Diese, zurückhaltend gesagt, etwas nebensächliche Behandlung der Verwaltung halte ich für verfehlt;

    (Beifall bei der SPD und in der Mitte)

    denn gerade das reibungslose Funktionieren der
    Hilfsdienste der Bundestagsverwaltung ist doch mit
    eine Voraussetzung für eine gute Parlamentsarbeit.

    (Zuruf von der Mitte: Genau!)

    Es darf uns nicht gleichgültig sein, ob die Dienststellen unserer Verwaltung unzureichend oder ausreichend untergebracht sind, ob den organisatorischen und arbeitsmäßigen Zusammenhängen bei der Raumzuteilung an die einzelnen Dienststellen genügend Beachtung geschenkt wurde

    (Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)

    und ob die Arbeitsplätze den selbtsverständlichen Forderungen der Gesundheitsfürsorge gerecht werden.

    (Sehr gut! in der Mitte.)

    Sie werden sehen, .daß auch das nicht der Fall ist.

    (Zuruf von der FDP: Aber das soll doch geschehen! — Zuruf von der SP)

    .sowieso nicht im Programm der FDP!)
    Ich werde Ihnen aufzeigen, daß leider bisher in großem Umfang umgekehrt verfahren wurde.

    (Zuruf von der FDP: Von wem denn?)

    — Von uns allen meinetwegen; wir müssen endlich den Mut fassen, die Verhältnisse grundlegend zu ändern. Verschiedene und nicht unwichtige Dienststellen haben ihre Büros außerhalb des Hauses. Das Personalreferat z. B. arbeitet in der Bürobaracke in der Gronau. Das ist — ich sage es nur für diejenigen Kollegen, die neu in den Bundestag eingetreten sind — das Sportgelände südlich des Bundeshauses. Dieses Verfahren hat zur Folge, daß der Personalreferent der Bundestagsverwaltung für alle seine Besprechungen mit dem Abteilungsleiter
    — bei über 800 Beschäftigten kommen diese Besprechungen täglich, häufig sogar mehrmals täglich vor — mit allen notwendigen Akten einen längeren Spaziergang zum Bundeshaus machen muß. Das bedeutet weiter, daß alle Verwaltungsangehörigen bei persönlichen Anliegen vom Bundeshaus in die Gronau spazieren müssen. Es wäre interessant, fest-



    Frehsee
    zustellen, wieviel Arbeitszeit auf diese Weise ganz unnötig verlorengeht.
    In der Bürobaracke in der Gronau befindet sich außerdem die Vorprüfungsstelle. Für sie bestehen ähnliche Arbeitsverhältnisse wie für das Personalreferat. Alle zu prüfenden Rechnungen und sonstigen Vorgänge laufen in die Gronau und zurück. Rückfragen müssen meist telefonisch erledigt werden, da persönliche Besprechungen mit den Sachbearbeitern nur nach im Dienst doch wohl unerwünschten Spaziergängen in die Gronau möglich sind.

    (Abg. Ruf: Rationalisierung der Verwaltung!)

    Das Technische Referat befindet sich in einem der Pressehäuser ,gegenüber dem Bundeshaus.
    Das Referat Gesetzesmaterialien der Abteilung III hat seine Arbeitsräume in einem Mietshaus in der Drachenfelsstraße. Die Abgeordneten müssen, wenn sie es nicht vorziehen, das benötigte Material telefonisch zu bestellen und gegebenenfalls zu warten, bis es gebracht wird, selber zur Drachenfelsstraße Nr. 9 gehen, um dort das sie interessierende Material einzusehen.

    (Abg. Dr. Stark [Nürtingen] : Es muß eben sein wie 1945!)

    Dieses letzte Beispiel beweist im übrigen schlagend, wie sehr das Parlament an einer vernünftigen Planung auch für seine Verwaltung interessiert sein müßte.

    (Sehr wahr! bei der SPD.)

    Bei den Raumverhältnissen für die Bundestagsverwaltung ist besonders zu bemängeln, daß arbeitsmäßig und organisatorisch zusammengehörende Dienststellen weit voneinander getrennt untergebracht sind. Die Abteilung III wurde schon mit ihrem Referat Gesetzesmaterialien erwähnt. Es wird Sie interessieren, daß .die Archivbestände zum Teil in den Kellern der Abgeordnetenwohnhäuser in der Saemischstraße lagern. Von dort muß das Archivmaterial, das wir für unsere Arbeit benötigen, also hergeholt werden. Darüber hinaus hat die Raumkommission schon jetzt die Keller der drei neuen Appartementhäuser in der Heuss-Allee für das Archiv in Aussicht genommen.

    (Zuruf von der FDP: Sie haben das falsche Manuskript!)

    Ein gutes Beispiel bietet auch die Antragsannahmestelle mit den an ihrer Arbeit beteiligten
    Dienststellen. Die Manuskripte der Umdrucke, von
    denen wir heute besonders viele auf unseren Tisch
    bekommen haben, gehen vom Büro des Leiters der
    Antragsannahmestelle, das neben dem Zimmer des
    Direktors hier im Erdgeschoß des Altbaus liegt,
    nach erfolgter Redaktion und Einrichtung des Textes
    für die Drucklegung in die entfernt von diesem
    Büro liegenden Arbeitsräume der Schreib- und Lesekräfte zum Schreiben und Lesen der Matrizen, von
    hier aus dann auf einenm ebenfalls längeren Weg
    zur Hausdruckerei. Der Weg von der Hausdruckerei,
    die neben der Kantine an der Rheinseite des Bundeshauses liegt, bis zum Plenum ist, wie Sie wissen, ziemlich lang. Wenn trotz dieser unmöglichen
    Streuung der zusammenhängenden und zusammengehörenden Dienststellen die Umdrucke verhältnismäßig schnell hier zu uns ins Plenum kommen, so ist das nur der minutiösen Zusammenarbeit der beteiligten Dienststellen zu verdanken. Daß aber gerade auch hier Abhilfe geschaffen werden muß, muß doch einleuchten.
    Ich will mich auf diese Beispiele beschränken, obschon noch viele weitere aufgezählt werden könnten, beispielsweise die Verhältnisse der Sanitätsstelle, des Fürsorgearztes, der Besucherbetreuungsstelle, am Besuchereingang, beim Leiter der Hausinspektion, des Wachbüros usw. usf.
    Aber ich muß mich, weil die Zeit vorgeschritten ist, jetzt einem Kapitel zuwenden, das mir besonders am Herzen liegt und dessen Bedeutung auch Sie sich nicht verschließen werden. Ich denke an die Gestaltung der Arbeitsplätze vom arbeitsmedizinischen, arbeitsmäßigen und fürsorgerischen Standpunkt aus.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Da gibt es eine Reihe arger Schönheitsfehler in unserem Hause.

    (Abg. Schultz [Gau-Bischofsheim] : Haben Sie zur Kenntnis genommen, daß auch wir bauen wollen, nur anders?)

    — Ich komme auf Ihren Vorschlag im einzelnen zurück, Herr Kollege Schultz. Es ist wichtig, daß angesichts der Debatte, die hier stattfindet, und angesichts der Diskussion, die außerhalb des Hauses über diesen Punkt stattfindet, die Raumverhältnisse des Deutschen Bundestages in aller Breite, ausführlich und genau dargelegt werden.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU.)

    Wenn Ihnen die Schönheitsfehler, von denen ich zuletzt gesprochen habe, so wie mir als dem Vorsitzenden der Raumkommission bekannt wären, dann wären sie von Ihnen schon längst mit dem dringenden Wunsch nach Abhilfe bedacht worden.
    Da gibt es beispielsweise in der Abteilung III die Presseauswertung, eine Dienststelle, die von vielen Mitgliedern des Hauses häufig aufgesucht wird. Die Wichtigkeit dieser Presseauswertung für die Arbeit des Bundestages steht außer Frage. Wir finden in der Dienststelle einen mit Schreibtischen vollgestellten Arbeitsraum, der ein ruhiges Gespräch zwischen dem Besucher, dem Auskunftsuchenden, und dem Informanten und ein Studium des gewünschten Materials einfach unmöglich macht. Die Regale sind so eng einander gegenübergestellt, daß sich die in der Diensstelle Beschäftigten geradezu da hindurchschieben müssen.
    Die Bürobaracke in der Gronau, die bereits als Arbeitsplatz des Personalreferats und der Vorprüfungsstelle von mir vorhin erwähnt wurde, ist 1949 mit der Zweckbestimmung, vorübergehend als Kantine und Unterkunft der Kraftfahrer der Abgeordneten zu dienen, gebaut worden. Die Baracke sollte aufgegeben werden, sobald normale Wohnverhältnisse für die Kraftfahrer in Bonn geschaffen wären. Nach den damaligen Überlegungen hätte die Baracke heute längst das Zeitliche gesegnet haben müssen. Tatsächlich ist sie auch sehr reparaturan-



    Frehsee
    fällig und reparaturbedürftig und zum Teil wegen der provisorischen Leitungsverlegungen feuergefährdet. Sie ist abbruchreif. Trotzdem ist es nicht möglich, dem großen Personalreferat und der Vorprüfungsstelle andere Räume zuzuweisen. Sie müssen in dieser abbruchreifen Baracke bleiben.
    Es gibt aber Beispiele für noch unhaltbarere Zustände. Zum Beispiel sind 22 beim Bundestag angestellte Handwerker, Maler, Tischler und Heizer, im Keller unter dem Nordflügel des Bundeshauses, unter dem Bundesratsflügel, tätig, während ihrer ganzen Dienstzeit ohne Licht und Sonne in völlig fensterlosen Kellerräumen. Im Bereich des Archivs sind einige Büros im Bunker unter dem Hochhaus untergebracht. Seit Jahren drängt der Fürsorgearzt auf Änderung dieses Zustands. Er verlangt eine ständige periodische Überprüfung der da unten Beschäftigten auf ihren Gesundheitszustand. In einem dieser Büros — das ist neckisch, aber tragisch zugleich, meine Damen und Herren — wurde vor Jahren ein Fenster mit einer Landschaft an die Wand gemalt, um die Illusion eines wirklichen Fensters zu erwecken. Solche Zustände sind doch nicht nur des Parlaments unwürdig, sie sind doch menschenunwürdig!

    (Beifall bei der SPD und bei der CDU/CSU.)

    Aber sie können unter den derzeitigen Verhältnissen nicht abgestellt werden. Die Werkstatt der Telefontechniker unter der Einfahrt zum Postamt — waren Sie da schon einmal, Herr Kollege Dorn? —

    (Zurufe von der SPD: Nein!)

    ist ein weiteres Musterbeispiel für unzureichende und auch unzumutbare Arbeitsräume. Der Wählerraum, in dem die ganze Fernsprechtechnik des Bundestages untergebracht ist, ist viel zu klein. Die Werkstatt der Fernsprechtechniker dahinter ist in einem feuchten, licht- und luftlosen Keller untergebracht.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Keine Privatfirma würde ihrem Personal solche Arbeitsräume zumuten, zumuten können und zumuten dürfen.

    (Beifall bei der SPD und bei der CDU/CSU. — Abg. Ruf: Die würde geschlossen werden!)

    Der Deutsche Bundestag muß sie den Bediensteten zumuten; denn bei den derzeitigen Raumverhältnissen kann keine Abhilfe geschaffen werden.
    Die Botenmeisterei ist mit 130 Bediensteten im Keller unter dieser Wandelhalle untergebracht. Die Fenster des Kellers unter der südlichen Wandelhalle liegen an Lichtschächten. Bei Hochwasser steigt das Grundwasser in diese Arbeitsräume. Die Umkleideräume der Amtsgehilfen,

    (Abg. Dr. Mommer: Hören Sie zu, Herr Dorn!)

    die sich ebenfalls unten in diesem Keller befinden — Sie sehen diese Herren immer auf der Treppe dort in der Lobby aus den Umkleideräumen heraussteigen — sind modrig und muffig, und trotz aller
    Bemühungen der Technik können wir da keine Luftverbesserung erzielen.

    (Zuruf von der SPD: Hören Sie zu, Herr Dorn!)

    Ein Teil der Eingangshalle des Eingangs V hier an der Rheinseite wurde mittels einer Harmonikatür abgetrennt. Dieser Teil des Einganges V am Rhein wird als Aufenthaltsraum für die Amtsgehilfen verwendet. Trotz eines Bodenbelags läßt sich dort die Fußbodenkälte nicht beheben; wir haben uns sehr darum bemüht. Wenn man von je einem Keller in der Badeabteilung im alten Luftschutzbunker unter dem Hochhaus und unter der Wandelhalle absieht, stehen für die Reinigungsfrauen keine Aufenthaltsräume zur Einnahme ihres Frühstücks zur Verfügung.
    Meine Damen und Herren, ich geniere mich ein wenig, das über meine Lippen zu bringen, aber das ist nun Aufgabe des Vorsitzenden der Raumkommission des Bundestagsvorstandes. Viele von Ihnen haben vielleicht — und hoffentlich! — schon beobachtet, daß diese Reinemachfrauen ihre Brote zum Teil in Verschlägen verzehren, die zum Aufbewahren von Reinigungsmaterial unter Treppenaufgängen vorgesehen sind, und wiederholt mußte einigen Frauen verboten werden, ihr Frühstück in den Vorräumen der Damentoiletten einzunehmen.

    (Zuruf von der SPD: Das will die FDP erhalten! — Weitere Zurufe von der SPD und der CDU/CSU.)

    Um einen Teil der Beschaffungsstelle unterzubringen, wurde das Kopfende des Flurs im dritten Obergeschoß des Altbaues abgeteilt und als Arbeitsraum verwendet. Das ist baupolizeilich unstatthaft.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Der Klebedienst der Presseauswertung befindet sich unter der Treppe im Erdgeschoß des Zwischenflügels, wo man unter dem Treppensturz eine Wand eingezogen und auf diese Weise einen Arbeitsraum geschaffen hat. Die Fraktion der SPD hat einen großen Verschlag in dem Vorraum zu ihrem Fraktionssitzungssaal errichtet und dort ihre Drucksachen-und Poststelle eingerichtet.
    Über die völlig unzumutbaren Raumverhältnisse hat sich unter anderem der Fürsorgearzt in einem Gutachten geäußert und festgestellt, daß Bedienstete gesundheitlich gefährdet sind. Der Personalrat beim Deutschen Bundestag hat sich wiederholt mit der unzulänglichen Unterbringung und den teilweise gesundheitsschädigenden Arbeitsplätzen befaßt. In wiederholten Schreiben an den Präsidenten und an die Verwaltung sowie in Routinebesprechungen hat der Personalrat auf die Notwendigkeit hingewiesen, auch unter dem Gesichtspunkt der ordnungsmäßigen Unterbringung der Bediensteten die Erweiterungsbauten energisch und so schnell wie möglich weiter zu verfolgen.
    Ich wollte Ihnen an Hand dieser Beispiele zeigen, wie sehr auch die Verbesserung der Raumverhältnisse der Verwaltung notwendig, daß aber jede Änderung bei dem derzeitigen Raumbestand einfach unmöglich ist.



    Frehsee
    In der bisherigen Diskussion und auch heute von dem Herrn Kollegen Dorn ist mit Zahlen operiert worden, die einer näheren Nachprüfung nicht standhalten. Außerdem sind immer wieder — auch heute — die Appartementswohnungen in der Saemischstraße und die im Bau befindlichen Wohnungen in der Heuss-Allee als Arbeitszimmer angesehen worden. Es muß hier einmal mit aller Klarheit festgestellt werden, daß diese Wohnungen kein Ersatz für fehlende Arbeitszimmer sind.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU.)

    Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß diese Wohnungen aus der gegenwärtigen Notsituation heraus den Abgeordneten vorübergehend als Arbeitszimmer dienen. Ein Dauerzustand kann das keinesfalls sein.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Wenn Abgeordnete in diesen Arbeitszimmern diktieren wollen, müssen die Schreibkräfte einen weiten Weg vom Altbau zur Saemischstraße oder später zur Heuss-Allee zurücklegen.

    (Zuruf.)

    — Ich habe den Satz auslassen dürfen; vielen Dank. — Für die endgültige Lösung des Problems müssen diese Wohnungen ausschließlich als Wohnungen betrachtet werden.
    Wenn aber trotz dieser Sachlage der Vorschlag der FDP zugrunde gelegt würde — um den handelt es sich also, nicht um einen Vorschlag der Verwaltung, und weil aus den Ausführungen des Kollegen Dorn der Eindruck hätte entstehen können, daß es sich um Vorschläge der Verwaltung gehandelt habe, habe ich ihm zugerufen, er sei unfair gegenüber der Verwaltung —, die Raumfrage durch Inanspruchnahme des Nordflügels, des Bundesratsflügels, zu lösen, und wenn —wenn; aber ich lehne es ab! — die Wohnräume in der Saemischstraße und in der Heuss-Allee weiterhin als Arbeitszimmer gelten sollten, wie ,die FDP es vorschlägt, dann ergibt sich ein Bedarf von 91 Arbeitsräumen für die Abgeordneten. Dazu kommt der anerkannte Bedarf für die Fraktionen, und zwar 21 Zimmer für die CDU/CSU, 20 Zimmer für die SPD und 10 Zimmer für die FDP.

    (Lebhafte Zurufe und Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU.)

    — Dies, meine Damen und Herren, ist eine Angabe der Fraktion der FDP, daß die Fraktion 10 Fraktionsgeschäftszimmer benötigt.

    (Erneute Zurufe von der SPD und der CDU/CSU.)

    Das sind zusammen 51 Räume, so daß ein Gesamtbedarf von 142 Räumen vorliegt. Herr Kollege Dorn, da der gesamte Nordflügel nur 132 Räume umfaßt, würde sich bei dieser Regelung ein Fehlbedarf von zehn Räumen ergeben. Dabei wäre noch völlig außer acht gelassen der Bedarf der Abteilung II und der Abteilung III, der Bedarf für die Ausschüsse, die jetzt noch außerhalb des Hauses untergebracht sind, und zwar für den Sonderausschuß Strafrechtsreform, den Petitionsausschuß, die Dienststellen in der Gronau-Baracke, die Dienststellen in der Pressebaracke, die Dienststellen in der Drachenfelsstraße und in der Parlamentarischen Gesellschaft sowie zwölf außerhalb des Hauses untergebrachte Abgeordnete. Dafür werden insgesamt 135 Räume gebraucht. Mit den zehn Fehlstellen, die sowieso schon entstünden, wären das also insgesamt 145 fehlende Räume.
    Wie Sie sehen, bedeutet also der von Herrn Kollegen Dorn vorgetragene Gedanke der FDP-Fraktion, die Räume des Nordflügels in unsere Überlegungen einzubeziehen, keine Lösung des Problems. Außerdem wäre damit auch nicht die Lage der Ausschüsse verbessert und auch nicht die Frage der Sitzungsräume zufriedenstellend gelöst.
    Es muß erreicht werden, daß jedem Mitglied des Hauses ein eigenes Arbeitszimmer im Bundestag zugeteilt wird.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU.)

    Es muß erreicht werden, daß die Ausschüsse so untergebracht werden, daß sie ausreichende Arbeits-und Sitzungsräume zur Verfügung ,haben.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU.)

    Es muß erreicht werden, den Verwaltungsdienststellen Büroräume zuzuweisen, die sie in die Lage versetzen, ihre Aufgaben reibungslos zu erfüllen und abzuwickeln.

    (Erneuter Beifall bei SPD und CDU/CSU. — Zuruf : Auch aus Gründen des Gesundheitsschutzes!)

    Es muß erreicht werden, daß die Arbeitsräume den Erfordernissen eines gut belichteten und belüfteten Arbeitsplatzes entsprechen.
    Dieses Ziel läßt sich nur erreichen, wenn für die Abgeordneten und die Ausschüsse ein Neubau erstellt wird und für die Bundestagsverwaltung dann das jetzige Hochhaus zur Verfügung steht. Nur der geplante Neubau ermöglicht mit den vorgesehenen 246 Abgeordneten-Arbeitszimmern — benötigt werden 245 Zimmer —, daß allen Abgeordneten ein Arbeitszimmer, daß den Ausschüssen ausreichende und zweckmäßige Arbeitszimmer und Sitzungsräume zur Verfügung gestellt werden und daß auch die Verwaltung die Räume bekommt, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben dringend braucht.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD und der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Maria Probst
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Brese.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wilhelm Brese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Hermsdorf hat heute morgen seine Rede mit den Worten geschlossen: Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, daß wir miteinander reden können und daß man auch seinen Gegner überzeugen kann. Mit Gegner meine ich Andersdenkende — nicht etwa politische Gegner, sondern sämtliche Kollegen, wenn sie anderer Meinung sind. Ich muß sagen, nach der Viertelstunde, die Sie hier geredet haben, Herr Frehsee, weiß ich gar nicht mehr, wo ich bin. Ich will mich deswegen



    Brese
    erst einmal vorstellen. Ich habe dem Wirtschaftsrat angehört und bin in allen Bundestagen gewesen. Ich gehöre nicht zu den Abgeordneten, die sich um die Arbeit drücken. Ich war stets im Haushaltsausschuß und neunzehnmal Berichterstatter für den Haushalt Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

    (Zurufe von der SPD: Und wie! — Hoch klingt das Lied vom braven Mann! — Große Heiterkeit.)

    Ich muß Ihnen sagen, ich bin stolz auf die Arbeit, die wir in der Vergangenheit geleistet haben, und ich bin nicht durch die Raumverhältnisse behindert worden.

    (Beifall bei der FDP.)

    Man soll also die Dinge doch nicht dramatisieren. Wenn man arbeiten will, dann geht man am Abend in sein stilles Kämmerlein und arbeitet dort.

    (Zuruf von der SPD: Ich will Ihr Kämmerlein sehen! — Heiterkeit.)

    — Kämmerlein ist in Anführungsstriche zu setzen. Ich gehöre zu den Abgeordneten, die spät aus diesem Hause gehen; ich rate Ihnen, einmal darauf zu achten, wie viele Fenster noch erleuchtet sind, wenn sie abends um 1/211 Uhr aus dem Hause gehen. Und wenn ich arbeiten will, kann ich nur arbeiten, wenn ich abends allein bin.

    (Schallende Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU.)

    Ich will diese Sitzung nicht unnötig ausweiten; aber wenn Sie mich nicht anhören können und so nervös werden, — —