Rede von
Wolfram
Dorn
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
In dieser Aufstellung, die uns von der Bundestagsverwaltung zugestellt worden ist, geht man davon aus, daß der Bundesratsflügel dem-
nächst mit 132 Räumen zu unserer Verfügung stehen würde.
— Herr Kollege Frehsee, es heißt hier: Gesamtbedarf 170 Räume, abzüglich Bundesratsflügel 132 Räume, Fehlbedarf 38 Räume.
— Ich habe es vorgelesen. Klarer kann es wohl niemand vorlesen, denn mehr steht darüber nicht drin.
Das heißt, wir müssen davon ausgehen, daß wir zusätzlich zu dem Bundesratsflügel 130 Räume benötigen; der Bundesratsflügel hat selber 132 Räume, die er zur Verfügung stellen kann, und dazu die 6 Sitzungsräume. Das bedeutet, daß man einen gleichen Flügel wie den Bundesratsflügel zusätzlich bauen muß — es geht ja hier um 130 Räume —, um den Raumbedarf von Verwaltung, Parlament und Fraktionen zu befriedigen. Etwas anderes kann ich daraus nicht herauslesen.
Wir können davon ausgehen, daß die Pressebaracken gegenüber dem Haus in absehbarer Zeit abgerissen werden, weil sie frei werden. Wir können weiter davon ausgehen, daß ein riesiges Grundstück vor dem Presse- und Informationsamt völlig ungenutzt zur Verfügung steht. Wir können mit Sicherheit sagen, daß der Weg von einem dort in der Größe des Bundesratsflügels zu bauenden Bundeshaus zum Plenum nicht weiter wäre als der Weg, der von diesem Hochhaus in das Plenum zu gehen wäre. Wenn unser Antrag angenommen würde, dann könnten aus den Vorarbeitskosten von 2 Millionen DM aus dem Haushaltsplan des vergangenen Jahres die ersten Arbeiten für ein fünf- bis sechsstöckiges Gebäude in diesem Jahr vorfinanziert werden, und es brauchten in diesem Jahr keine weiteren Mittel mehr dafür eingesetzt zu werden.
Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, unseren Antrag anzunehmen und die 3 Millionen DM, die wir in diesem Jahre im Haushaltsplan stehen haben, in dieser Position zu streichen, um sie an anderer Stelle vernünftiger einsetzen zu können.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich mit einem Satz des Kollegen Gradl aus der Plenarsitzung vom 17. Februar des Jahres 1965 schließen. Ich könnte es nicht besser formulieren. Der Kollege Gradl sagte damals in diesem Hause: Ich glaube und hoffe, daß wir das vielduskutierte Großbauprojekt, d. h. den Plenarbau und einen gigantischen Turm hier am Rhein alle in diesem Hause ablehnen. Um nicht mehr als das bitte ich Sie.