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    Deutscher Bundestag 41. Sitzung Bonn, den 17. Mai 1966 Inhalt: Telegrammwechsel zwischen den Präsidenten des Deutschen Bundestages und des Schwedischen Reichstages zu dessen 100. Geburtstag 1777 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der. Abg. Mauk, Dr. Ils und Hahn (Bielefeld) 1777 B Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern) legt sein Mandat nieder 1777 B Abg. Jung tritt in den Bundestag ein . 1777 B Überweisung des Entwurfs einer Patentanwaltsordnung an den Haushaltsausschuß gem. § 96 GO 1777 C Fragestunde (Drucksache V/614) Frage des Abg. Müller (Mülheim) : Haftpflichtversicherungszwang für Motorboothalter Dr. Jaeger, Bundesminister . . . 1778 A Müller (Mülheim) (SPD) 1778 B Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Änderung des § 61 Konkursordnung 1778 D Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Verbesserung des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes 1779 A Fragen des Abg. Dr. Lohmar: „Tele-Kolleg" Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 1779 B Dr. Lohmar (SPD) . . . . . . . 1779 C Fragen des Abg. Kulawig: Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf Versorgungs- und Ruhegehaltsbezüge Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 1779 D Frage der Abg. Frau Freyh: Auskunftserteilung betreffend Erklärung der Stadt Frankfurt zum weißen Kreis Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 1780 B Frau Freyh (SPD) . . . . . . . 1780 C Frau Berger-Heise (SPD) . . . . . 1780 D Frau Meermann (SPD) . . . . . 1781 A Hauffe (SPD) . . . . . . . . 1781 B Bartsch (SPD) 1781 D Müller (Mülheim) (SPD) 1781 D Fragen des Abg. Lautenschlager: Fehlbedarf an Wohnungen für Bundesbedienstete Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 1782 B Lautenschlager (SPD) . . . . . . 1782 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1782 D Strohmayr (SPD) . . . . . . . 1783 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Absetzbarkeit von Werbungskosten . 1783 B Fragen des Abg. Dr. Martin: Diskriminierung der Examina an deutschen medizinischen Fakultäten durch die Nigerianische Ärztekammer Dr. Schröder, Bundesminister . . . 1783 C Dr. Martin (CDU/CSU) . . . . . 1783 D Kahn-Ackermann (SPD) . . . . 1784 A Moersch (FDP) 1784 A Fragen des Abg. Matthöfer: Stellungnahme des DGB gegen die Aufnahme Franco-Spaniens in die EWG Dr. Schröder, Bundesminister . . 1784 B Matthöfer (SPD) 1784 C Strohmayr (SPD) 1785 A Fragen des Abg. Schmidt (Braunschweig) : Wettbewerbsbenachteiligungen für den inländischen grenzüberschreitenden Güterkraftverkehr Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1785 D Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 1786 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 1786 C Frage des Abg. Jahn (Marburg) : Änderung strafrechtlicher Vorschriften der Reichsabgabenordnung Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1786 D Jahn (Marburg) (SPD) 1787 A Frage des Abg. Lautenschlager: Verkehrs- und Abfertigungsverhältnisse beim Zollamt Lindau-Ziegelhaus Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1787 C Lautenschlager (SPD) 1787 D Fragen des Abg. Strohmayr: Finanzierung der Olympischen Spiele 1972 in München — Gedenkmünze Dr. Dahlgrün, Bundesminister . 1788 B Strohmayr (SPD) 1788 C Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 1788 D Fragen des Abg. Reichmann: Förderung und Entwicklung der Orthopädie-Technik Katzer, Bundesminister . . . . 1789 A Reichmann (FDP) 1789 B Mick (CDU/CSU) 1790 A Frage des Abg. Josten: Erledigung der Anträge auf Anerkennung als Kriegsopfer Katzer, Bundesminister . . . . 1790 C Josten (CDU/CSU) 1790 C Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der EWG (Drucksache V/527); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/607) — Zweite und dritte Beratung — 1791 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1966 (Haushaltsgesetz 1966) (Drucksache V/250) — Zweite Beratung — Leicht (CDU/CSU) 1791 B Hermsdorf (SPD) 1796 C Dr. Emde (FDP) 1799 D Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache V/573) in Verbindung mit Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache V/574) Erler (SPD) 1804 A D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . 1811 D Dr. Schmid, Vizepräsident . . . 1812 A Dr. Erhard, Bundeskanzler . . . 1812 B Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1817 B Strauß (CDU/CSU) . . . . . . 1818 C Mischnick (FDP) 1827 D. Dr. Mende, Bundesminister . . . 1832 A Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 1835 A Dr. Schröder, Bundesminister . . 1837 C Moersch (FDP) 1841 B Dr. Martin (CDU/CSU) 1843 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . 1843 D Kahn-Ackermann (SPD) . 1844 A, 1846 D Dr. Conring (CDU/CSU) . 1845 C, 1847 A, 1854 A Sänger (SPD) . . . . . . . . . 1847 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . . 1848 C Wischnewski (SPD) . . . . . . 1853 A Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache V/570) . . 1855 C Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache V/571) Dr. Götz (CDU/CSU) . . . . . . 1855 C Dorn (FDP) . . . . . . . 1858 B Frehsee (SPD) 1863 D Brese (CDU/CSU) . . . . . . 1868 D D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . 1872 C Dr. Abelein (CDU/CSU) 1874 C Genscher (FDP) 1877 A Ruf (CDU/CSU) . . . . . . . 1878 C Nächste Sitzung . 1879 C Anlagen 1881 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 1777 41. Sitzung Bonn, den 17. Mai 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 1881 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aigner * 17.5. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 18.5. Dr. Artzinger 17. 5. Bading* 18. 5. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 13.5. Prinz von Bayern 21. 5. Berger 18.5. Blachstein 17.5. Borm 18.5. Buchstaller 28.5. Dr. Burgbacher 17.5. Burgemeister 18. 5. Diekmann 18.5. Frieler 2. 7. Dr. Furler 29. 5. Geldner 18.5. Dr. Hammans 18.5. Illerhaus 17.5. Dr. Jungmann 30.6. Frau Kalinke 18. 5. Klinker * 18.5. Kriedemann * 17.5. Lemmer 17.5. Lücker (München) * 17.5. Mauk * 18.5. Dr. von Merkatz 31. 5. Metzger * 18.5. Michels 17. 5. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 30. 6. Dr. Morgenstern 30. 6. Müller (Aachen-Land) * 18.5. Dr. Müller (München) 18. 5. Richarts * 17.5. Schwabe 22.5. Stahlberg 31.6. Frau Strobel * 17.5. Teriete 2. 7. Tobaben 18.5. Dr. Toussaint 17. 5. Unertl 18.5. Zerbe 27. 5. b) Urlaubsanträge Dr. Barzel 31. 5. Brünen 23.5. Gibbert 27. 5. Frau Jacobi (Marl) 27. 5. Dr. h. c. Jaksch 13. 6. Hahn (Bielefeld) 27.5. Seither 31. 5. Seuffert 28.5. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Umdruck 37 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966, hier: Einzelplan 04 - Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksachen V/250 Anlage, V/573). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 03 — Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - 1. Im Tit. 300 - Zur Verfügung des Bundeskanzlers für Förderung des Informationswesens -(Drucksache V/250 Anlage S. 28) - wird der Ansatz von 12 500 000 DM um 4 500 000 DM auf 8 000 000 DM gesenkt. Der Haushaltsvermerk erhält folgende Fassung: „Die Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben dieses Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Die Erklärungen des Unterausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." 2. Tit. 314 - Aufklärung und Unterrichtung der Bevölkerung auf den Gebieten der Sozialinvestitionen — 2 500 000 DM (Drucksache V/573 S. 4) wird gestrichen. Bonn, den 16. Mai 1966 Erler und Fraktion Anlage 3 Umdruck 36 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966, hier: Einzelplan 05 - Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen V/250 Anlage, V/574). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligungen — wird in Tit. 964 — Ausrüstungshilfe - (Drucksache V/574 S. 4) der Ansatz um 27 000 000 auf 60 000 000 DM gekürzt. Bonn, den 16. Mai 1966 Erler und Fraktion 1882 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 17. Mai 1966 Anlage 4 Umdruck 48 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966 hier: Einzelplan 05 — Auswärtiges Amt (Drucksachen V/250 Anlage, V/574). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 676 — Förderung der UNESCO-Arbeit in der Bundesrepublik b) Zuschuß an das UNESCO-Institut für Pädagogik in Hamburg — (Drucksache V/250 Anlage S. 43) wird in den Erläuterungen Absatz 2 gestrichen. Bonn, den 17. Mai 1966 Erler und Fraktion Anlage 5 Umdruck 38 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1966 1. hier: Einzelplan 02 — Deutscher Bundestag (Drucksachen V/250 Anlage, .V/571). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 02 01 wird der Tit. 710 — Errichtung eines Bürohauses des Deutschen Bundestages (Arbeitszimmer für Abgeordnete und Sitzungsräume für Ausschüsse) — mit einem Ansatz von 3 000 000 DM gestrichen. 2. hier: Einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen V/250 Anlage, V/575) . Dementsprechend wird in Kap. 06 02 Tit. 610 — Für zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports und der Leibesübungen — der Ansatz von 6 180 000 DM um 3 000 000 DM auf 9 180 000 DM erhöht. In den Erläuterungen zu Kap. 06 02 Tit. 610 wird der Nummer 1 folgender Buchstabe c angefügt: „c) Zuschüsse zur Ausrichtung der Olympiade 1972 in München 3 000 000 DM". Bonn, den 16. Mai 1966 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 6 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Seiermann vom 6. Mai 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Cramer (Drucksache V/561 Frage IX/11): Ist die Bundesregierung bereit, die Deutsche Bundesbahn zu veranlassen, für den Transport von Muschelkalk einen dem früheren G-Tarif ähnlichen Sondertarif einzuführen, um der drohenden Existenzvernichtung deutscher Muschelkalkwerke zu begegnen? Nach den Bestimmungen der Verkehrsänderungsgesetze vom 1. August 1961 kann der Bundesminister für Verkehr die Deutsche Bundesbahn nur aus Gründen des allgemeinen Wohls zur Einführung einer Tarifmaßnahme veranlassen. Solche schwerwiegenden Gründe dürften im vorliegenden Falle nicht gegeben sein. Im übrigen würde es sich dabei um einen Unterstützungstarif handeln, der nach dem EWG-Vertrag ohne Genehmigung der Kornmission unzulässig ist. Bei der Genehmigung solcher Maßnahmen legt die Kommission einen sehr strengen Maßstab an. Sie verlangt grundsätzlich zunächst Hilfe durch unmittelbare Unterstützung, wenn diese unerläßlich und mit den Bestimmungen des EWG-Vertrages vereinbar ist. Ihrer Entscheidung über einen Unterstützungstarif muß sie ein multilaterales Konsultationsverfahren vorschalten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Conring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nun, meine Damen und Herren, ich glaube, der Vorwurf ist unberechtigt, und man sollte ihn nicht erheben. Denn jedenfalls, Herr Kahn-Ackermann, zu dem Zeitpunkt, als wir die Sache im Haushaltsausschuß nach der Vorlage des Bundesfinanzministers behandelten, war ein Vertrag sicher noch nicht abgeschlossen! Infolgedessen kann Ihre Behauptung, die Bundesregierung habe uns nicht richtig unterrichtet und habe in dem Bundeshaushaltsplan 1966 etwas Falsches gesagt, sicher nicht zutreffen, und sie muß zurückgewiesen werden.
    Und nun die andere Frage! Ich habe mich heute morgen im Auswärtigen Amt unterrichtet. Das Auswärtige Amt hat mir auf diese Anfrage ausdrücklich mitgeteilt, daß ein Vertrag bisher nicht vorliegt, daß vielmehr über den Vertrag noch verhandelt wird. — Das ist eine Kontroverse zwischen uns, Herr Kahn-Ackermann, die wir nicht so rasch werden aufklären können. Ich verlasse mich darauf, daß ich vom Auswärtigen Amt heute vormittag richtig unterrichtet bin.

    (Abg. Kahn-Ackermann: Ich habe das Dokument in Paris mit eigenen Augen gesehen, weil es mir der Generaldirektor der UNESCO unter die Nase gehalten hat!)

    — Das mag Ihnen gern eingeräumt sein. Ob das aber ein rechtsgültiger und für die Bundesrepublik bindender Vertrag war, das zu entscheiden, ist mir jetzt ohne nähere Kenntnis und Einsichtnahme in die Dokumente unmöglich. Einstweilen muß ich sagen: Ihre Behauptung, wir seien damals unrichtig unterrichtet, ist falsch. Ihre andere Behauptung, es sei jetzt ein Vertrag vorhanden, ist zumindest sehr zweifelhaft.


Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Sänger.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Sänger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Gestatten Sie einige Bemerkungen zum Einzelplan 04 — Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — sowie zum Änderungsantrag Umdruck 37.
    Insbesondere möchte ich einen Satz des Herrn Bundeskanzlers nicht unwidersprochen lassen. Er hat heute morgen in seinen wenigen Bemerkungen zur Öffentlichkeitsarbeit seiner Regierung gesagt, dieses Thema „Reptilienfonds" kehre alle Jahre wieder; er wolle dazu nur kurz sprechen, es lohne sich wirklich nicht. Ich glaube, es lohnt sich doch, darüber zu sprechen, daß wir 12,5 Millionen DM ausgeben, die nicht kontrolliert werden können von uns, den Abgeordneten, die dazu berufen sind. Es geht nicht darum — worauf dieses Thema immer wieder zu bringen versucht wird —, daß solche Titel im Haushaltsplan stehen. Wir sind davon
    überzeugt, daß es notwendig ist, gewisse Aufgaben zu erfüllen und die Mittel dafür zur Verfügung zu stellen; aber die Ausgaben sind einer besonderen Kontrolle zu unterwerfen. Es geht darum, daß diese Titel wirklich, wie es in einer Äußerung des Herrn Staatssekretärs von Hase heißt, „für Deutschland" verwendet werden und daß wir wissen, wie sie verwendet werden. Dabei ist es ziemlich gleichgültig, wie andere Länder verfahren. Hier sind wir zuständig, und hier haben wir unsere Dinge zu ordnen.
    Im übrigen für diejenigen, die ein wenig geschichtliches Interesse haben: Es ist genau auf das Jahr hundert Jahre her, seit Herr von Bismarck, der damalige preußische Minister, den „Reptilien" b is in ihre Schlupflöcher nachjagen wollte, die das Vermögen des früheren Königs von Hannover, das gerade beschlagnahmt war, gern kennen und seine Verwendung wissen wollten. Daher noch immer der Name „Reptilienfonds".

    (Abg. Dr. Conring: Der hier unangebracht ist!)

    Jetzt haben wir einen Kanzler, der, als er sein Amt antrat, sagte: Ich brauche solche Geheimfonds nicht; so etwas entspricht nicht meinem Stil. Wir wollen uns aber auch daran erinnern, daß er in dem gleichen Jahre, in dem er das sagte, den Titelansatz von 13 Millionen auf 16 Millionen DM erhöhte. Infolge der Streichung blieb es dann bei den 13 Millionen DM. Leider blieb es aber auch bei dem Geheimnis.
    Ich will es kurz machen. Es geht um die Kontrolle, und da brauchen wir uns nicht zu zerstreiten. Wenn bei der Verwendung dieser 121/2 Millionen DM alles in Ordnung ist, können es ja wohl alle Parteien im Hause wissen. Wenn alles wirklich „allein im deutschen Interesse" ausgegeben wird, muß ich von der Opposition doch notgedrungen die Frage an Sie von der Regierungspartei richten: Sind wir von der Opposition denn verdächtig, nicht im deutschen Interesse zu denken und zu kontrollieren? Ich glaube, wir könnten uns finden, und wir sollten, wie Herr Strauß gesagt hat, die „saubere Verwendung" dieser Gelder gemeinsam prüfen können. Wir werden dann hoffentlich gemeinsam feststellen, daß diese Mittel sauber verwendet worden sind.
    Wegen der Kürze der Zeit muß ich Ihnen leider vorenthalten, was ich an Einzelheiten vorzutragen mir vorgenommen hatte, um zu zeigen, daß bisher jedenfalls nicht alle Verwendungen so sauber waren, wie das von uns allen erwartet wird. Alle diese Einzelfälle werden wir noch im Ausschuß für Wissenschaft und Publizistik erörtern. Wir sind dort gerade in einem Gespräch mit Herrn Staatssekretär von Hase, und mir scheint, es wäre unfair, dieses Gespräch nicht bis zum Ende ablaufen zu lassen.
    Daß es Aufwendungen gibt, die nicht auf dem öffentlichen Markt behandelt werden können, wissen auch wir. Aber diese Ausgaben dürfen eben nicht mit anderen vermischt werden, wodurch dann gewisse andere Ausgaben in Mißkredit gebracht werden. Ich sage das nicht ohne Grund. In meiner früheren beruflichen Tätigkeit habe ich erlebt, daß normale kommerzielle Leistungen an die Bundesregierung



    Sänger
    gegeben und von ihr aus dem Geheimfonds entgolten wurden, bis es uns endlich gelang, dafür einen offenen Titel hinzustellen. Warum das? Und in wieviel anderen Fällen geschieht das noch? Das möchten wir gern geprüft haben.
    Wir möchten dabei zu klaren Grenzziehungen und zu einer einfachen Überwachung kommen. Wir möchten, daß legitime Ausgaben öffentlich ausgewiesen werden und daß, sagen wir einmal, besondere Ausgaben unter die Kontrolle eines kleinen Ausschusses gestellt werden. Die Regierung sollte selbst ein Interesse daran haben, daß keine, auch nicht die geringste Möglichkeit besteht, ihr etwas anzuhängen, daß nicht geflüstert wird, werden könnte oder vielleicht werden müßte, daß da Ausgaben getätigt würden, die nicht in Ordnung seien.
    Wir haben deshalb noch einmal, nicht „alle Jahre wieder", sondern weil wir mit fortlaufender Zeit an die wachsende Einsicht auch bei der Koalition glauben, den Antrag gestellt, diesen Fonds nicht nur zu kürzen, sondern auch unter Kontrolle zu nehmen. Wir haben zwei Punkte in dem Antrag Umdruck 37.
    Wenn Sie den ersten Punkt genau ansehen, werden Sie feststellen, daß er aus zwei Teilen besteht. In dem ersten Teil wünschen wir eine Kürzung, nicht um der Kürzung willen, sondern weil von den 12,5 Millionen DM, soviel wir wissen, dieser von uns zu kürzende Betrag von 4,5 Millionen DM solche Ausgaben betrifft, die öffentlich ausgewiesen sind. Dafür stehen andere Fonds im Etat. Man kann im Etat nachlesen, daß die Fußnoten beinahe wörtlich übereinstimmen, die zu den einzelnen Fonds begleitend mitgeteilt werden. Die Kürzung ist also sachlich begründet.
    In dem zweiten Teil geht es um die Notwendigkeit der Kontrolle durch einen Unterausschuß des Haushaltsausschusses. Ich darf Sie bitten, damit einverstanden zu sein — und darf den Herrn Präsidenten bitten, dies als Antrag zu nehmen —, daß wir unter der Nr. 1 unseres Antrags getrennt über die Kürzung und über die Kontrolle abstimmen.
    Es bleibt, worüber Herr Kollege Erler heute gesprochen hat, die Notwendigkeit, den Tit. 314 — ich möchte noch ergänzend sagen: wegen Mißbrauchs der Gelder — zu streichen. Dies ist unsere Bitte und mein Appell an Sie alle, meine Damen und Herren, daß uns in dieser Frage nicht die Zugehörigkeit zu Koalition oder Opposition scheiden möge, sondern daß wir alle, die wir Abgeordnete sind, einsehen, daß das Parlament die Souveränität und die sachliche Verpflichtung hat, alle Ausgaben der Exekutive zu kontrollieren, die einen Ausgaben öffentlich und die anderen in einem klein gehaltenen, vertraulichen Ausschuß.

    (Vorsitz : Vizepräsident Frau Dr. Probst)

    Das ist eine normale und in anderen Ländern sogar übliche Art der Behandlung dieser Ausgaben.

    (Beifall bei der SPD.)