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ID0502519300

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    Deutscher Bundestag 25. Sitzung Bonn, den 3. März 1966 Inhalt: Begrüßung des Generalsekretärs der IPU, Herrn de Blonay 1125 C Fragestunde (Drucksachen V/339, V/340) Fragen des Abg. Reichmann: Beseitigung der ehemaligen Westwallanlagen Dr. Dollinger, Bundesminister . . 1117 B Reichmann (FDP) 1117C Josten (CDU/CSU) 1118 A Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Aktion zur Linderung der Hungersnot in Indien Dr. Vialon, Staatssekretär . . . . 1118 C Kahn-Ackermann (SPD) 1118D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Offenbach) : Fluglärmgutachten vom Mai 1965 Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1119 A Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . 1119 B Cramer (SPD) 1119 C Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1119 C Frage des Abg. Büttner: Neuregelung der Rechtsverhältnisse der nebenberuflich tätigen Fleischbeschauer Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1120 A Büttner (SPD) . . . . . . . . 1120 A Fragen des Abg. Büttner: Änderung des Fleischbeschaugesetzes vom 15. März 1960 Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . . . . 1120 B Büttner (SPD) 1120 C Frage des Abg. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) : Angabe von Zusatzstoffen bei Lebensmitteln Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1121 A Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1121 B Frau Dr. Hubert (SPD) 1121 C Dr. Rinderspacher (SPD) 1121 D Frage des Abg. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) : Schädlingsbekämpfungsmittel Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . . . . . 1122 A Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1122 A Frage des Abg. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) : Gehalt der Luft und Nutzungspflanzen an Blei und krebserregenden Stoffen in der Nähe verkehrsreicher Straßen Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1122 B Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1122 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 Fragen des Abg. Geiger: Neufassung der Bundespflegesatzverordnung 1122 D Fragen des Abg. Dr. Tamblé: Krebsforschung Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1123 A Dr. Tamblé (SPD) 1123 B Fragen des Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern): Berufsstand der Hebamme, Besoldung und Nachwuchsfrage Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . 1123 C, 1124 C Dr. Hamm (Kaiserslautern) (FDP) . 1123 D, 1124 C Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 1124 A Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 1125 B Fragen des Abg. Seibert: Absetzung der Mineralöl- und der Kfz-Steuer bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1125 C Fragen des Abg. Ott: Arbeitsrückstände für Sparprämien bei den Finanzämtern Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1126 B Frage des Abg. Ott: Wirtschaftliche Verluste der Wehrpflichtigen durch Ableistung ihrer Wehrpflicht Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1126 D Ott (CDU/CSU) . . . . . . . . 1127 B Fragen der Abg. Ruf und Dr. Mommer: Errichtung eines Bürohauses des Deutschen Bundestages Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1127 B Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 1128 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1966 (Haushaltsgesetz 1966) (Drucksache V/250), in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1966 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1966) (Drucksache V/305) — Fortsetzung der ersten Beratung — Dr. Erhard, Bundeskanzler . . . 1128 D Leicht (CDU/CSU) 1132 D Schoettle (SPD) 1140 B Dr. Heck, Bundesminister . . . 1149 B Dr. Emde (FDP) 1149 D Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 1157 B von Hassel, Bundesminister . . 1164 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 1165 D Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 1174 A Windelen (CDU/CSU) 1175 D Dorn (FDP) 1181 C Brese (CDU/CSU) 1182 A Dichgans (CDU/CSU) 1185 C Hermsdorf (SPD) 1188 D Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1191 A Entwurf eines Gesetzes über die Unterbringung von Rüböl aus inländischem Raps und Rübsen (Drucksache V/320) — Erste Beratung — 1193 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 29. November 1965 mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel über die Rückzahlung der Reichsmarkanlagen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Deutschland (Drucksache V/330) — Erste Beratung — 1193 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. September 1965 mit der Republik Kolumbien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Schiffahrt- und Luftfahrtunternehmen auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und -vom Vermögen (Drucksache V/331) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 4. Februar 1964 mit der Republik Korea über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache V/332) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Branntweinmonopol (Drucksache V/329) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Architektengesetzes (CDU/ CSU) (Drucksache V/306) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung (FDP) (Drucksache V/307) — Erste Beratung — 1194 B Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 III Berichte des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Neunte, Zwölfte, Siebente und Vierzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1966 (Drucksachen V/243, V/315; V/259, V/316; V/261, V/260, V/317) . . . 1194 C Schriftliche Berichte des Ausschusses für das Bundesvermögen über die Anträge des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung zur unentgeltlichen Abtretung von Geschäftsanteilen an willschaftlichen Unternehmungen, hier: Beteiligungen an Flughafengesellschaften (Drucksachen V/202, V/321), betr. Grundstückstausch mit dem Land Berlin (Drucksachen V/25, V/322) und betr. Zustimmung des Bundesrates und des Deutschen Bundestages zur Überlassung junger Aktien der Deutschen Lufthansa AG an private Zeichner (Drucksachen V/209, V/323) 1194 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung einer Teilfläche des ehemaligen Flugplatzes auf der Karthause in Koblenz (Drucksache V/336) . . . . 1195 C Antrag betr. Einsicht in Gesetzentwürfe durch Abgeordnete (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal], Bading, Mertes u. Gen.) (Drucksache V/126) 1195 C Nächste Sitzung 1195 D Anlagen 1197 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 1117 25. Sitzung Bonn, den 3. März 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung: Es ist zu lesen: 24. Sitzung, Seite 1048 B, vorletzte Zeile statt Scholven-Dokument: Schollwer-Dokument. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Adorno 4. 3. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 4. 3. Bading 7. 3. Dr.-Ing. Balke 26. 3. Behrendt 3. 3. Benda 4. 3. Berkhan 12. 3. Beuster 3. 3. Frau Blohm 4. 3. Blumenfeld 27. 3. Burger 10. 4. Damm 4. 3. Deringer 4. 3. Dr. Dittrich.*) 4. 3. Eisenmann 13. 3. Dr. Eppler 12. 3. Erler 4. 3. Faller 6. 3. Figgen 5. 3. Fritz (Wiesbaden) 31. 3. Frau Funcke 4. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 5. 3. Haage (München) 4. 3. Hahn (Bielefeld) *) 4. 3. Hamacher 31. 3. Hirsch 4. 3. Horstmeier 4. 3. Illerhaus *) 3. 3. Jacobi (Köln) 4. 3. Dr. h. c. Jaksch 3. 3. Dr. Jungmann 31. 3. Klein 18. 3. Dr. Kliesing (Honnef) 5. 3. Klinker *) 4. 3. Frau Krappe 31. 3. Freiherr von Kühlmann-Stumm 5. 3. Frau Kurlbaum-Beyer 4. 3. Liedtke 15. 4. Dr. Löhr 4. 3. Mattick 4. 3. Mertes 12. 3. Metzger *) 4. 3. Dr. Miessner 12. 3. Mischnick 4. 3. Missbach 22. 3. Dr. Morgenstern 25. 3. Porten 3. 3. Riegel (Göppingen) 4. 3. Rösing 4. 3. Schonhofen 4. 3. Frau Schroeder (Detmold) 4. 3. Schulhoff 4. 3. Schultz (Gau-Bischofsheim) 3. 3. Dr. Schulz (Berlin) 11. 3. Dr.-Ing. Seebohm 11. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Seifriz*) 4. 3. Dr. Starke 3. 3. Stephan . 3. 3. Teriete 4. 3. Dr. Verbeek 8. 3. Dr. Vogel 4. 3. Wächter 4. 3. Dr. Wilhelmi 4. 3. Baron von Wrangel 4. 3. Dr. Wuermeling 3. 3. Zerbe 5. 3. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Heck vom 25. Februar 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Wuermeling (Drucksache V/251 Frage XV/4) : Ist aus der Nichtbeantwortung von drei verschiedenen von Mitgliedern des Hauses dem Bundeskanzler schriftlich und mündlich vorgetragenen Bitten um Klärung seiner gegensätzlichen Äußerungen über Einkommensgrenzen beim Kindergeld zu schließen, daß der bei den Ausbildungszulagen, beim Mutterschaftsgeld und bei den Schülertarifen begonnene Abbau unseres Familienausgleichs durch Einführung international allgemein abgelehnter Einkommensgrenzen im Kindergeldgesetz fortgesetzt werden soll? In der Regierungserklärung, die der Herr Bundeskanzler am 10. November 1965 vor dem Bundestag abgegeben hat, heißt es: „Es gehört zu den Aufgaben der kommenden Jahre, die Familienpolitik fortzuentwickeln. Dies gilt auch für den Familienlastenausgleich." Unter Fortentwicklung verstehe ich eine Entwicklung des Familienlastenausgleichs nach den bisherigen Grundsätzen. Es besteht daher kein Anlaß anzunehmen, daß die Bundesregierung beim Familienlastenausgleich eine Einkommensgrenze einführen wird. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dahlgrün vom 2. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Tamblé (Drucksache V/303 Fragen III/4 und III/5): Ist der Bundesregierung bekannt, daß § 44 Abs. 4 der Allgemeinen Zollordnung zum Nachteil der Fischer von der Oberfinanzdirektion Kiel enger ausgelegt wird als vom Bundesfinanzministerium, daß die Besatzungen also auch dann vom ab; gabenfreien Schiffsbedarf ausgenommen sind, wenn sie nicht in den Heimathafen, wohl aber ins Zollgebiet zurückkehren? Billigt die Bundesregierung das in Frage III/4 geschilderte Verfahren der Oberfinanzdirektion Kiel, das grundsätzlich alle von kürzeren Fangreisen in das Zollgebiet zurückkehrenden Fischer von der möglichen Abgabenbefreiung ausnimmt? 1198 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 Die Praxis der Oberfinanzdirektion Kiel entspricht der Rechtslage. Mund- und Schiffsvorrat auf Fischereifahrzeugen ist nicht zollfrei, wenn die Schiffe nach den üblichen kurzen Fangreisen ins Zollgebiet zurückkehren (vgl. § 44 Abs. 4 der Allgemeinen Zollordnung). Dabei ist es gleichgültig, ob bei der Rückkehr der Heimathafen des Schiffes oder ein anderer Hafen angelaufen wird. Der Grund für diese Regelung liegt darin, daß die Besatzungen die Fischereifahrzeuge nach ihrer Rückkahr ins Zollgebiet in aller Regel verlassen, und zwar meist auch dann, wenn ein anderer als der Heimathafen angelaufen wird; es besteht daher kein Anlaß, Mund-und Schiffsvorrat an Bord der Schiffe zollfrei zu lassen. Diese Regelung besteht schon seit Jahrzehnten. Sie wird in der angegebenen Weise von: allen Oberfinanzdirektionen an der Küste praktiziert. Anders lautende Weisungen meines Hauses sind nicht ergangen.
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    Rede von Wolfram Dorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wer die Diskussion des heutigen Tages aufmerksam verfolgt hat, wird gespürt haben, unter welch bedrückenden Aspekten in manchen Diskussionsbeiträgen manche Probleme in diesem Hause diskutiert wurden. Ich glaube, die heutige Zitierung von Äußerungen aus der Vergangenheit, ob aus diesem Hause oder aus anderen, aus Landesparlamenten, befreit uns nicht von der Aufgabe, uns jetzt in den nächsten Monaten in erster Linie um die Probleme zu kümmern, die in der Zukunft liegen. Es kommt darauf an — und diese Frage wird eines Tages die nach uns kommende Generation an uns stellen —, ob wir mit den Problemen der sich wandelnden Welt politisch in diesem Hause fertiggeworden sind oder nicht.
    Bei einer solchen Art der Diskussion wird es notwendig sein, daß wir uns auch mit unserem Hause und der Tätigkeit der Abgeordneten in diesem Hause selbst befassen. Ich möchte an dieser Stelle gleich sagen, daß ich ursprünglich vorhatte, heute über bestimmte Probleme zu sprechen, die mit dem Neubau des Bundestagshauses und dem Bau eines neuen Regierungsviertels zusammenhängen. Aber zwei Umstände, die sich ergeben haben, einer heute morgen in diesem Hause und einer, der durch die Abwesenheit des Präsidenten dieses Hauses, Herrn Dr. Gerstenmaier, bedingt ist, veranlassen mich, in der ersten Lesung auf diese Rede und auf die Darlegung der Argumente, die ich vorzutragen habe, zu verzichten und erst in der zweiten Lesung auf die damit zusammenhängende Problematik einzugehen.
    In der Fragestunde heute morgen hat der Bundesfinanzminister auf die Fragen der Kollegen Ruf und Dr. Mommer im Auftrage der Bundesregierung erklärt, er sei nicht bereit, bevor dieses Hohe Haus den Etat in dritter Lesung verabschiedet habe, dem Haushaltsausschuß eine Vorlage über Vorwegbewilligung der angeforderten -zig Millionen zu machen. Damit ist die Gefahr, die sich gestern noch abzeichnete, die auch in der Frage des Kollegen Dr. Mommer sichtbar wurde, beseitigt. Denn jetzt ist keine Gelegenheit mehr, entsprechend dem Wunsche des Kollegen Mommer und anderer in diesem Hause durch Vorwegbewilligung der Mittel für den Neubau des Deutschen Bundestages vor Beendigung der Etatberatung diese Gelder so einzuplanen, wie sich das bestimmte Mitglieder dieses Hauses vorgestellt haben.

    (Abg. Dr. Mommer meldet sich zu einer Zwischenfrage.)

    — Herr Kollege Mommer, ich bin in zwei Minuten
    fertig, Sie können dann gleich darauf eingehen. —



    Dorn
    Es ist also die Möglichkeit gegeben, in der zweiten Lesung des Haushaltsplans in aller Ausführlichkeit das Für und Wider der Notwendigkeit des Abgeordneten-Bürohauses oder anderer Möglichkeiten, wie ich sie aufzeigen werde, zu erörtern.
    Da außerdem Herr Präsident Dr. Gerstenmaier, der ja der stärkste Befürworter der Baupläne ist, heute nicht hier ist, bin ich auch aus Gründen der Fairneß bereit, diese Diskussion dann mit Ihnen gemeinsam in der zweiten Lesung zu führen. Ich darf Ihnen im Namen meiner Fraktion schon jetzt ankündigen, daß ich in der zweiten Lesung eine Fülle von sachlichen und politischen Argumenten vortragen werde, die nach. unserer Auffassung eindeutig beweisen, daß dieser Mammutbau und die geplante Ausgabe von einigen hundert Millionen für die Folgebauten völlig überflüssig sind.

    (Beifall bei der FDP. — Zuruf von der CDU/CSU: Das war schön zum Fenster heraus geredet!)



Rede von Dr. Maria Probst
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Brese.

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    Rede von Wilhelm Brese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mein Freund Windelen hat lobend erwähnt, daß sich die Debatte auf den Haushalt beschränkt hat und daß keine Ausweitungen vorgekommen sind. Ich gerate nun in die Gefahr, bei meinen Ausführungen zu einer Ausweitung zu kommen, und bitte dafür im voraus um Verständnis.
    Meine Damen und Herren, in unserem Volke herrscht eine große Unruhe über die augenblickliche schleichende Geldentwertung. Es ist keine Inflation — wir Älteren haben ja zwei Inflationen hinter uns —, aber es ist doch ein Kaufkraftschwund. Wenn man an den Sparwillen unseres Volkes denkt, das 104 Milliarden DM gespart hat, so muß man sagen: Gerade dieser Sparwille des Volkes ist neben dem Fleiße eine der Hauptursachen für unser Wirtschaftswunder. Ich habe einmal in einer Zeitung gelesen — ich kann es Ihnen nicht beweisen —, daß 80% der Sparer ein Einkommen von weniger als 900 DM haben. Daraus können Sie ersehen, daß es eine große Schicht unseres Volkes ist, die mit Sorge dieser Entwicklung entgegensieht und die sich Gedanken macht: Was machen die in Bonn denn nun bei ihrer Haushaltsberatung? Wird von dort aus nun ein ruhender Pol in dieser turbulenten Welt entstehen?
    In diesem Zusammenhang muß man feststellen, daß dieser Haushalt, obwohl wir im Kampf gegen die Opposition das Haushaltssicherungsgesetz verabschiedet haben, eine Ausweitung erfahren hat, und zwar keine geringe. Wenn man das Soll von 1965 zugrunde legt, sind es 5,2 Milliarden DM, die mehr angesetzt sind. Stellt man das Ist in Anrechnung, sind es immerhin 1,8 Milliarden DM und immer noch 5% Steigerung. Bei dem Soll-Vergleich würde eine Steigerung von 8 % herauskommen.
    Bei dieser Ausweitung denke ich an unsere Konjunkturdebatte der vorvorigen Woche. Ich habe aufmerksam zugehört. Ich bin kein Volkswirtschaftler,
    aber ich bin 43 Jahre Betriebsleiter in einem Betrieb, und zwar in einem bäuerlichen Betrieb, wo wir mit der ganzen Volkswirtschaft sehr konfrontiert werden. Ich habe aufmerksam zugehört und habe gesehen, wie die magische Zahl des Produktivitätszuwachses hier im Raum stand. Das Sachverständigengutachten hatte gesagt: 4 % Produktivitätszuwachs, und was darüber ist, ist eine Preissteigerungsrate. Ich muß Ihnen sagen: Das Volk und wir wollen keine weiteren Preissteigerungen. Deshalb kann ich gar nicht verstehen, daß wir uns bei all den Beschlüssen noch nicht an diese 4% gehalten haben. Legten .wir sie bei unserem Haushalt zugrunde, dann kämen wir zu Einsparungen und müßten auf einen Betrag von 68,2 Milliarden DM kommen. Was an mir liegt, so werde ich dazu beitragen, daß wir zu einer Reduzierung des Haushalts kommen.
    Aber nun noch einmal zur Konjunkturdebatte! Herr Leber hat mittlerweile das Sachverständigengutachten in die richtige Relation gebracht. Er hat gesagt: Es ist ein Leuchtfeuer, nach dem er seinen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Auch dieser Tarifvertrag hat sich nicht an den Produktivitätszuwachs gehalten, genauso wie der Tarifvertrag der IG Metall. Es ist weiter grünes Licht gegeben für Lohnerhöhungen über den Produktivitätszuwachs hinaus. Wer zu Hause in irgendwelchen Organisationen tätig ist, der wird feststellen, daß Lohn- und Tarifkündigungen jetzt überall stattfinden. Damit will ich nicht sagen, daß diese Tarifkündigungen nicht stattfinden dürfen; denn es ist sehr viel Nachholbedarf da. Aber ich habe zu kritisieren, daß die Sparten der deutschen Wirtschaft, die in guter Konjunktur stehen und die es sich erlauben konnten, als Spitzenreiter vorangehen. Es ist ja wohl nicht zu bestreiten, daß diese Löhne auch in die Preise eingegangen sind und daß dann die Beamten und Angestellten und meine Berufskollegen, die Landarbeiter, im Schatten des Wirtschaftswunders stehen.
    Nun wird hier immer wieder der Regierung die Schuld an den Preissteigerungen gegeben. Ich habe zufällig am Radio gehört, daß der SPD-Vorstand in Berlin festgestellt hat: Schuld an den Preissteigerungen ist die Bundesregierung. Aber ganz so einfach ist es doch nun nicht. Ich sage: Schuld an den Preissteigerungen sind die Tarifpartner.
    Mit Genehmigung der Frau Präsidentin darf ich vorlesen, was Herr Menne hier in der vorigen Woche gesagt hat:
    Ich bin glücklich darüber, wie die Löhne seit 1949 bis heute gestiegen sind, und ich hoffe, daß sie weiter steigen können.
    Das ist kein guter Satz. Ich muß sagen, in seiner Sparte, in der Chemie, wird leider Gottes jeder Lohn abgesprochen. In dieser Sparte spielt der Lohn ja keine Rolle, — 10 % Lohnanteil an ihren Erzeugnissen. Das finde ich gerade so unerhört, daß man hier ohne Solidarität mit Hemdsärmelgewalt durchs Ziel geht.
    Ich darf jetzt auch die andere Seite der Tarifpartner nicht schonen. Denn Herr Brenner hat uns heute mit einem Extrablatt bedacht. Ich habe es



    Brese
    hier zur Hand, und ich darf einen Satz daraus vorlesen. Er hat mich allerdings schockiert. Ich bin in meinem Leben immer Demokrat gewesen, aber wenn er sagt „Erfolg dank eigener Stärke", dann muß ich sagen: das sind Töne, die mir nicht gefallen, die haben wir schon einmal gehabt und die haben uns schon einmal in eine Katastrophe hineingebracht.
    Wenn hier gesagt wird: „Schließlich ist es kein Pappenstiel, wenn wir die Arbeitgeber dazu zwingen konnten, uns genau die Forderungen zu bewilligen, die sie vor einem Monat noch scharf ablehnten", dann muß ich Ihnen sagen: das ist ein Übermut, für den ich kein Verständnis habe. Die IG-Metall gehört bisher noch zu den Spitzenreitern in der Konjunktur, und man will zu der 40-StundenWoche kommen. Ich spreche hier als Vertreter des Bauernstandes, aber auch als ein Vertreter des Mittelstandes, denn ich bin der Sohn eines Schmiedemeisters und kenne mich in den Verhältnissen im Mittelstand aus. Ich weiß, daß dieser Mittelstand in großer Sorge ist, wie er seine Betriebe weiterführen soll, wenn Großindustrie und Gewerkschaften zusammen in den Bezirken, wo sie es machen können, mit Ellbogenfreiheit durchs Ziel gehen.
    Deshalb möchte ich einmal auf diese Verhältnisse eingehen und Ihnen sagen, daß wir hier alles tun sollten, um dem Volke draußen zu zeigen, daß wir bereit sind, maßzuhalten, und daß wir bereit sind, auch eine sparsame Wirtschaft zu betreiben und nicht so viel Staat zu machen, wie das in letzter Zeit üblich gewesen ist. Denn eines steht fest, im Volke ist schon sehr weit eine Staatsverdrossenheit festzustellen. Die sagen — ich sagte schon das Wort — „Was die da oben in Bonn wohl machen!" Wir stehen in der Sicht dieses Volkes, das seine Erfahrungen in der Vergangenheit gehabt hat.
    Nun komme ich zum Haushalt. Sie werden mich fragen: Was haben Sie denn da für Vorschläge zu machen? Sehen Sie, ich wüßte einen Einnahmeposten, der keinem Menschen wehtun könnte, sondern der vielleicht — —

    (Zurufe von der SPD.) — Ja, jetzt müssen Sie zuhören.


    (Zurufe: Mikrophon!)

    Ich sage es Ihnen allen. Wir sind ja souverän, und wir können als Abgeordnete — das nimmt uns keiner ab — entscheiden. Es muß die Mehrheit sein. Sie sind mir ja schon einmal gefolgt, bei dem Gesetzesparagraphen über die vierte frei werdende Stelle — wenn ich es einmal so sagen soll, es kommt mir gerade so in den Sinn —, da habe ich auch einmal eine Mehrheit bekommen für die Lex Brese. Hierfür eine Mehrheit zu bekommen, ist viel, viel leichter. Denn wenn man sich das Reklameunwesen in unserer Nation ansieht, dann muß man sagen, der Höchststand ist überschritten. Ich weiß nicht genau, wieviel Milliarden für Reklame ausgegeben werden. Aber ich kann mir denken, wenn man 25 % der Aufwendungen für Reklame nicht abzugsfähig macht, dann hätten wir sicher 1 Milliarde DM zur Hand. Das wäre eine Einnahme, die
    keinem wehtäte, es sei denn den Illustrierten; das wäre aber ganz gut, damit die nicht zu übermütig werden.