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ID0502517300

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    4. Herr: 1
    5. Abgeordneter: 1
    6. Peters.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 25. Sitzung Bonn, den 3. März 1966 Inhalt: Begrüßung des Generalsekretärs der IPU, Herrn de Blonay 1125 C Fragestunde (Drucksachen V/339, V/340) Fragen des Abg. Reichmann: Beseitigung der ehemaligen Westwallanlagen Dr. Dollinger, Bundesminister . . 1117 B Reichmann (FDP) 1117C Josten (CDU/CSU) 1118 A Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Aktion zur Linderung der Hungersnot in Indien Dr. Vialon, Staatssekretär . . . . 1118 C Kahn-Ackermann (SPD) 1118D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Offenbach) : Fluglärmgutachten vom Mai 1965 Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1119 A Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . 1119 B Cramer (SPD) 1119 C Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1119 C Frage des Abg. Büttner: Neuregelung der Rechtsverhältnisse der nebenberuflich tätigen Fleischbeschauer Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1120 A Büttner (SPD) . . . . . . . . 1120 A Fragen des Abg. Büttner: Änderung des Fleischbeschaugesetzes vom 15. März 1960 Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . . . . 1120 B Büttner (SPD) 1120 C Frage des Abg. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) : Angabe von Zusatzstoffen bei Lebensmitteln Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1121 A Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1121 B Frau Dr. Hubert (SPD) 1121 C Dr. Rinderspacher (SPD) 1121 D Frage des Abg. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) : Schädlingsbekämpfungsmittel Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . . . . . 1122 A Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1122 A Frage des Abg. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) : Gehalt der Luft und Nutzungspflanzen an Blei und krebserregenden Stoffen in der Nähe verkehrsreicher Straßen Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1122 B Dr. Bechert (Gau-Algesheim) (SPD) 1122 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 Fragen des Abg. Geiger: Neufassung der Bundespflegesatzverordnung 1122 D Fragen des Abg. Dr. Tamblé: Krebsforschung Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 1123 A Dr. Tamblé (SPD) 1123 B Fragen des Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern): Berufsstand der Hebamme, Besoldung und Nachwuchsfrage Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . 1123 C, 1124 C Dr. Hamm (Kaiserslautern) (FDP) . 1123 D, 1124 C Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 1124 A Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 1125 B Fragen des Abg. Seibert: Absetzung der Mineralöl- und der Kfz-Steuer bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1125 C Fragen des Abg. Ott: Arbeitsrückstände für Sparprämien bei den Finanzämtern Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1126 B Frage des Abg. Ott: Wirtschaftliche Verluste der Wehrpflichtigen durch Ableistung ihrer Wehrpflicht Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1126 D Ott (CDU/CSU) . . . . . . . . 1127 B Fragen der Abg. Ruf und Dr. Mommer: Errichtung eines Bürohauses des Deutschen Bundestages Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 1127 B Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 1128 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1966 (Haushaltsgesetz 1966) (Drucksache V/250), in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1966 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1966) (Drucksache V/305) — Fortsetzung der ersten Beratung — Dr. Erhard, Bundeskanzler . . . 1128 D Leicht (CDU/CSU) 1132 D Schoettle (SPD) 1140 B Dr. Heck, Bundesminister . . . 1149 B Dr. Emde (FDP) 1149 D Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 1157 B von Hassel, Bundesminister . . 1164 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 1165 D Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 1174 A Windelen (CDU/CSU) 1175 D Dorn (FDP) 1181 C Brese (CDU/CSU) 1182 A Dichgans (CDU/CSU) 1185 C Hermsdorf (SPD) 1188 D Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 1191 A Entwurf eines Gesetzes über die Unterbringung von Rüböl aus inländischem Raps und Rübsen (Drucksache V/320) — Erste Beratung — 1193 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 29. November 1965 mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel über die Rückzahlung der Reichsmarkanlagen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Deutschland (Drucksache V/330) — Erste Beratung — 1193 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. September 1965 mit der Republik Kolumbien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Schiffahrt- und Luftfahrtunternehmen auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und -vom Vermögen (Drucksache V/331) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 4. Februar 1964 mit der Republik Korea über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache V/332) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Branntweinmonopol (Drucksache V/329) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Architektengesetzes (CDU/ CSU) (Drucksache V/306) — Erste Beratung — 1194 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung (FDP) (Drucksache V/307) — Erste Beratung — 1194 B Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 III Berichte des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Neunte, Zwölfte, Siebente und Vierzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1966 (Drucksachen V/243, V/315; V/259, V/316; V/261, V/260, V/317) . . . 1194 C Schriftliche Berichte des Ausschusses für das Bundesvermögen über die Anträge des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung zur unentgeltlichen Abtretung von Geschäftsanteilen an willschaftlichen Unternehmungen, hier: Beteiligungen an Flughafengesellschaften (Drucksachen V/202, V/321), betr. Grundstückstausch mit dem Land Berlin (Drucksachen V/25, V/322) und betr. Zustimmung des Bundesrates und des Deutschen Bundestages zur Überlassung junger Aktien der Deutschen Lufthansa AG an private Zeichner (Drucksachen V/209, V/323) 1194 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung einer Teilfläche des ehemaligen Flugplatzes auf der Karthause in Koblenz (Drucksache V/336) . . . . 1195 C Antrag betr. Einsicht in Gesetzentwürfe durch Abgeordnete (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal], Bading, Mertes u. Gen.) (Drucksache V/126) 1195 C Nächste Sitzung 1195 D Anlagen 1197 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 1117 25. Sitzung Bonn, den 3. März 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung: Es ist zu lesen: 24. Sitzung, Seite 1048 B, vorletzte Zeile statt Scholven-Dokument: Schollwer-Dokument. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Adorno 4. 3. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 4. 3. Bading 7. 3. Dr.-Ing. Balke 26. 3. Behrendt 3. 3. Benda 4. 3. Berkhan 12. 3. Beuster 3. 3. Frau Blohm 4. 3. Blumenfeld 27. 3. Burger 10. 4. Damm 4. 3. Deringer 4. 3. Dr. Dittrich.*) 4. 3. Eisenmann 13. 3. Dr. Eppler 12. 3. Erler 4. 3. Faller 6. 3. Figgen 5. 3. Fritz (Wiesbaden) 31. 3. Frau Funcke 4. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 5. 3. Haage (München) 4. 3. Hahn (Bielefeld) *) 4. 3. Hamacher 31. 3. Hirsch 4. 3. Horstmeier 4. 3. Illerhaus *) 3. 3. Jacobi (Köln) 4. 3. Dr. h. c. Jaksch 3. 3. Dr. Jungmann 31. 3. Klein 18. 3. Dr. Kliesing (Honnef) 5. 3. Klinker *) 4. 3. Frau Krappe 31. 3. Freiherr von Kühlmann-Stumm 5. 3. Frau Kurlbaum-Beyer 4. 3. Liedtke 15. 4. Dr. Löhr 4. 3. Mattick 4. 3. Mertes 12. 3. Metzger *) 4. 3. Dr. Miessner 12. 3. Mischnick 4. 3. Missbach 22. 3. Dr. Morgenstern 25. 3. Porten 3. 3. Riegel (Göppingen) 4. 3. Rösing 4. 3. Schonhofen 4. 3. Frau Schroeder (Detmold) 4. 3. Schulhoff 4. 3. Schultz (Gau-Bischofsheim) 3. 3. Dr. Schulz (Berlin) 11. 3. Dr.-Ing. Seebohm 11. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Seifriz*) 4. 3. Dr. Starke 3. 3. Stephan . 3. 3. Teriete 4. 3. Dr. Verbeek 8. 3. Dr. Vogel 4. 3. Wächter 4. 3. Dr. Wilhelmi 4. 3. Baron von Wrangel 4. 3. Dr. Wuermeling 3. 3. Zerbe 5. 3. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Heck vom 25. Februar 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Wuermeling (Drucksache V/251 Frage XV/4) : Ist aus der Nichtbeantwortung von drei verschiedenen von Mitgliedern des Hauses dem Bundeskanzler schriftlich und mündlich vorgetragenen Bitten um Klärung seiner gegensätzlichen Äußerungen über Einkommensgrenzen beim Kindergeld zu schließen, daß der bei den Ausbildungszulagen, beim Mutterschaftsgeld und bei den Schülertarifen begonnene Abbau unseres Familienausgleichs durch Einführung international allgemein abgelehnter Einkommensgrenzen im Kindergeldgesetz fortgesetzt werden soll? In der Regierungserklärung, die der Herr Bundeskanzler am 10. November 1965 vor dem Bundestag abgegeben hat, heißt es: „Es gehört zu den Aufgaben der kommenden Jahre, die Familienpolitik fortzuentwickeln. Dies gilt auch für den Familienlastenausgleich." Unter Fortentwicklung verstehe ich eine Entwicklung des Familienlastenausgleichs nach den bisherigen Grundsätzen. Es besteht daher kein Anlaß anzunehmen, daß die Bundesregierung beim Familienlastenausgleich eine Einkommensgrenze einführen wird. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dahlgrün vom 2. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Tamblé (Drucksache V/303 Fragen III/4 und III/5): Ist der Bundesregierung bekannt, daß § 44 Abs. 4 der Allgemeinen Zollordnung zum Nachteil der Fischer von der Oberfinanzdirektion Kiel enger ausgelegt wird als vom Bundesfinanzministerium, daß die Besatzungen also auch dann vom ab; gabenfreien Schiffsbedarf ausgenommen sind, wenn sie nicht in den Heimathafen, wohl aber ins Zollgebiet zurückkehren? Billigt die Bundesregierung das in Frage III/4 geschilderte Verfahren der Oberfinanzdirektion Kiel, das grundsätzlich alle von kürzeren Fangreisen in das Zollgebiet zurückkehrenden Fischer von der möglichen Abgabenbefreiung ausnimmt? 1198 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 25. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. März 1966 Die Praxis der Oberfinanzdirektion Kiel entspricht der Rechtslage. Mund- und Schiffsvorrat auf Fischereifahrzeugen ist nicht zollfrei, wenn die Schiffe nach den üblichen kurzen Fangreisen ins Zollgebiet zurückkehren (vgl. § 44 Abs. 4 der Allgemeinen Zollordnung). Dabei ist es gleichgültig, ob bei der Rückkehr der Heimathafen des Schiffes oder ein anderer Hafen angelaufen wird. Der Grund für diese Regelung liegt darin, daß die Besatzungen die Fischereifahrzeuge nach ihrer Rückkahr ins Zollgebiet in aller Regel verlassen, und zwar meist auch dann, wenn ein anderer als der Heimathafen angelaufen wird; es besteht daher kein Anlaß, Mund-und Schiffsvorrat an Bord der Schiffe zollfrei zu lassen. Diese Regelung besteht schon seit Jahrzehnten. Sie wird in der angegebenen Weise von: allen Oberfinanzdirektionen an der Küste praktiziert. Anders lautende Weisungen meines Hauses sind nicht ergangen.
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    Rede von Dr. Bruno Heck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    tabu, tabu!
    Wir haben - was Sie überrascht hat und vorauf wir Sie nicht vorbereitet haben — auch Vorschläge hinsichtlich von Verlagerungen im Haushalt gemacht. Wir haben gesagt, da könnten wir uns überlegen: Läßt sich etwas einsparen, damit wir bestimmte Vorstellungen über Prioritäten realisieren können? Das sagte ich vorhin: Ist das die Wissenschaftsförderung? Und ich wiederhole das, was Herr Kollege Schoettle sagte: Ist das der Steinkohlenbergbau? Meine Damen und Herren, wir wollen uns einmal bei der Energiedebatte an das erinnern, was heute hier im Hohen Hause zum Etat 1966 gesagt worden ist. Wer bei dieser Etatsdebatte nicht bereit ist, von vornherein eine nennenswerte Reserve für ein gezieltes Strukturförderungsprogramm des Steinkohlenbergbaus einzustellen, der meint es mit der ganzen Energiedebatte nicht ernst und sollte sie erst gar nicht führen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wenn Sie sich einmal den Milliardenaufwand ansehen, der in den vergangenen Jahren für Subventionen ausgegeben worden ist, dann bleibt doch immer noch die Frage: Was ist erreicht? Das Furchtbare an der ganzen Situation ist doch diese Milliardenausgabe ohne die notwendige Zielsetzung, eine Ausgabe, die gemacht worden ist, ohne daß sie mit den Notwendigkeiten der Strukturverbesserung so verbunden worden wäre, daß sie sich hätte verantworten lassen.

    (Erneuter Beifall bei der SPD.)

    Wir alle hier in diesem Hohen Hause würden sicher kein Wort über diese Milliarden verlieren, wenn gestern die Landwirtschaft hergekommen wäre und gesagt hätte: „Kinder — alles in Ordnung! Es hat zwar soundsoviel Milliarden gekostet" — ich will gar keine Zahl nennen —, „aber es hat sich gelohnt, wir sind ein erhebliches Stück weitergekommen." Wenn man aber genau zuhört — ich meine, wenn man die Spezialisten auf diesem Gebiet anhört —, hat man doch das niederdrückende Gefühl: wir sind noch in einer sehr prekären Situation, und es zeigt sich noch nicht das Morgenrot der wirklichen Lösung.

    (Zuruf des Abg. Brese.)

    — Das gilt nicht nur für die Landwirtschaft. Selbstverständlich gilt es beispielsweise auch für den Steinkohlenbergbau. Es ist doch ein Jammer und kein Ruhmesblatt für diese Bundesregierung, diesen Bundeskanzler und den früheren Bundeswirtschaftsminister, daß wir im Jahre 1966 noch kein Strukturprogramm für den Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet haben.

    (Lebhafte Zustimmung bei der SPD.)

    Das ist doch die Wahrheit! Das hätten wir weiß Gott in den vergangenen Jahren der Hochkonjunktur und der Überbeschäftigung fertigbringen müssen: neben der sozialen Lösung der Frage auch eine strukturelle Zielsetzung im Steinkohlenbergbau, die



    Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller
    die Probleme ausgeschaltet hätte, die uns ganz schwer 1966 beschäftigen und in den folgenden Jahren beschäftigen werden. Meine Damen und Herren, Sie haben nichts vor. Sie haben die Einnahmeseite zugemacht; Sie haben nach den von Ihnen abgegebenen Erklärungen nichts mehr auf der Einnahmeseite verfügbar. Für Sie ist eine Hilfe für den Steinkohlenbergbau abgeschrieben, und Sie brauchen die Energiedebatte nicht mehr zu führen, weil diese finanzielle Hilfe dazugehört.

    (Beifall bei der SPD. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    Wir haben noch einen dritten Punkt genannt. Wir haben auf Berlin verwiesen. Wir haben gesagt: im Berliner Haushalt fehlen nach dem derzeitigen Stand noch 54 Millionen DM. Dabei ist der Betrag, der bei der Entwicklung der Bezüge im öffentlichen Dienst noch auf den Berliner Haushalt zukommt, nicht einkalkuliert; ich will das nur der Vollständigkeit halber sagen. Ich hoffe, daß wir uns ohne große Debatte angesichts der Begründung, die auch der Herr Bundesfinanzminister in seiner Rede für die Berlin-Hilfe gegeben hat, in diesem Punkte sehr bald einigen werden. Aber ich muß sagen, auch dazu brauchen wir wieder Geld, eine Einnahmeseite, die wenigstens noch in einem kleinen Punkt manövrierfähig ist.
    Das vierte war der kommunale Straßenbau. Ich darf noch einmal sagen, die Zahlen der Statistiken der letzten Jahre beweisen, daß der Anteil der Gemeinden und Gemeindeverbände am gesamten Steueraufkommen gesunken ist. Aber niemand kann behaupten„ daß die Aufgaben, die den Gemeinden und Gemeindeverbänden gestellt sind, in ihrer Bedeutung geringer geworden seien. Das wächst doch an Volumen und wächst doch auch an Kostenaufwand, und wir sollten uns bemühen, bei dieser vierten Priorität, für den kommunalen Straßenbau, wirklich eine entscheidende Hilfe zu geben.
    Das letzte war unser Hinweis auf die finanzschwachen Länder. Die fünf finanzschwachen Länder — Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Saarland, Rheinland-Pfalz, und entschuldigen die Herren der CSU, auch Bayern, natürlich nur in der Finanzstatistik schwach — haben um 250 Millionen DM gerungen. Wer die Bestimmung des Grundgesetzes, daß die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik zu wahren ist, ernst nimmt, der kann doch nicht an der Tatsache vorbei, daß es ein nicht mehr tragbares Gefälle zwischen finanzstarken und finanzschwachen Ländern gibt, wie ein Gefälle zwischen finanzstarken und finanzschwachen insbesondere Landgemeinden vorhanden ist. Es wird das Ziel der Finanzreform sein, da zu helfen; aber bis zur Finanzreform, die nach dem Finanzbericht erst 1970 realisiert werden kann, können wir nicht warten, wir müssen die Dinge jetzt in Angriff nehmen. Ich würde also meinen, daß wir uns über diesen Punkt zu unterhalten haben. Lesen Sie bitte nach, im Finanzbericht wird Ihnen dargestellt, was die Steueränderungsgesetze der Jahre 1964 und 1965 gekostet haben, nämlich 4,5 Milliarden DM.

    (Abg. Frau Kalinke: Wollen Sie jetzt Steuern erhöhen?)

    — Das habe ich schon gesagt; wahrscheinlich waren Sie in dem Augenblick gerade draußen. Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das jetzt nicht das rechte Mittel ist, habe sogar auf die Bedenken aufmerksam gemacht, die bestehen, wenn man infolge der prekären Finanzsituation das ganze Schwergewicht einfach auf die Gemeinden verlagert und da etwa nur der Ausweg der Gewerbesteuererhöhung bleibt, und habe hinzugefügt, daß das nach meiner Meinung auch eine Steuererhöhung sei, daß wir das in unsere Betrachtung einzubeziehen hätten.
    Meine Damen und Herren, ich möchte wünschen, daß wir uns in dieser Frage deswegen verständigen, weil nicht nur die Finanzreform mit all den komplizierten Arbeiten auf uns wartet, sondern weil eine andere Frage ganz unmittelbar vor der Tür steht, nämlich die Frage: Wie sieht der Anteil des Bundes an der Einkommen- und Körperschaftsteuer ab 1. Januar 1967 aus? Das bedeutet, daß schon jetzt die Notwendigkeit zu einer Verständigung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden besteht und daß man nicht von vornherein einen unüberbrückbaren Gegensatz aufrichten darf. Meine Damen und Herren, von den fünf finanzschwachen Ländern ist die SPD nur in Niedersachsen an der Regierung beteiligt. Sie können daher nicht sagen, daß es etwa ein SPD-Interesse sei, sich dafür einzusetzen, daß das nach Möglichkeit in Ordnung gebracht wird. Ich kenne die Etats und muß sagen, wer sie genauso sorgfältig studiert, wie ich es getan habe, wird hier ein sehr ernstes finanzpolitisches Problem sehen, das uns zur Lösung aufgegeben ist.
    Ich darf abschließen. Wir haben in dieser Debatte hoffentlich klargemacht, daß wir uns aus sehr naheliegenden Gründen etwa auf der Höhe des Haushaltsvolumens bewegen werden, das von der Regierung vorgeschlagen worden ist. Daß wir jeden Hinweis darauf, unter dieses Volumen zu gehen, für unrealistisch halten, füge ich persönlich hinzu. In demselben Umfang, in dem wir unter dieses Volumen gehen, würden wir weitere dringende Aufgaben des Bundes oder Gemeinschaftsaufgaben sträflich vernachlässigen. Das muß man einmal ebenso deutlich sehen wie die andere Meinung, man könne da ohne weiteres noch eine Milliarde streichen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Zweitens. Wir glauben, daß es die Aufgabe einer Fraktion ist, die diese Regierung nicht zu stützen hat, zum Ausdruck zu bringen, daß sie selbst in einer so prekären finanziellen Lage eigene Vorstellungen über bestimmte Gebiete von besonderer Wichtigkeit zu entwickeln hat, daß sie versuchen muß, sich dabei durchzusetzen, und daß sie dabei auch Deckungsvorschläge zu machen hat. Wir haben den Wunsch, daß wir uns nicht nur über solche Prioritäten, sondern auch über die Verlagerungen in der Deckung verständigen.
    Der Herr Bundesfinanzminister hat am Schluß seiner Ausführungen gesagt:



    Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller
    Diese Zwangslage
    — diese Zwangslage, in der wir uns finanzpolitisch befinden —
    fordert von uns allen klare Entscheidungen.
    Niemand wird uns unterstellen können, daß unsere
    Konzeption über einen Mangel an Klarheit verfügt.
    Der 5. Deutsche Bundestag,
    — so sagt der Bundesfinanzminister —
    wir alle, werden nicht zuletzt daran gemessen werden, wie wir uns dieser Aufgabe gestellt und wie wir diese Probleme gelöst haben.
    Das ist ganz sicher richtig. Wir Sozialdemokraten haben den Wunsch, daß wir dann, wenn Sie von der Regierung und von der Koalition vielleicht nicht gemessen, wenn Sie gewogen werden, nicht sagen müssen wie zur Zeit: gewogen, aber zu leicht befunden.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Maria Probst
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Peters.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Walter Peters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nach dieser langen Spezialdarstellung von Herrn Kollegen Möller möchte ich noch einige kurze politische Anmerkungen zum Etat 1966 und im besonderen zur mittelfristigen Finanzvorausschau machen. Diese mittelfristige Finanzvorausschau hat bei den Ausführungen der Oppositionsredner im Mittelpunkt gestanden. Die Vorausschau basiert auf einem Wirtschaftswachstum von 3 1/2 %, Preissteigerungen ausgenommen. Die Zuwachsquoten bei den Steuereingängen sind in den letzten sechs bis sieben Jahren größer gewesen, als die Vorausschau sie für 1967 mit 3,7 Milliarden DM schätzt. Der Zuwachs an Steuern betrug 1961/62 4,8 Milliarden DM, 1962/63 2,8 Milliarden DM, 1964/65 4,5 Milliarden DM. Der Steuerzuwachs ist für 1965/66 auf 5,5 Milliarden DM geschätzt worden. Von den Finanzierungslücken, die in der Vorausschau angegeben werden und durchschnittlich zwischen 5 und 6 Milliarden DM betragen, sind von den Vorrednern 1,5 bis 2 Milliarden DM als Anleihebedarf und Anleihemöglichkeit unterstellt worden. Dann bleibt unter dem Strich eine echte Finanzierungslücke von 2 bis 3 Milliarden DM. Wir sind uns darüber im klaren, daß wir durch eine genaue Überprüfung der großen Ausgabenblöcke diese Finanzierungslücke für 1967 und für spätere Jahre beseitigen müssen. Dazu bieten sich selbstverständlich die auch im Finanzbericht genannten Subventionen und die Steuerbegünstigungen geradezu an. Im ganzen enthält diese Aufstellung 29 Milliarden. Sie besteht je zur Hälfte aus Subventionen und aus Steuerbegünstigungen.
    Die Subventionen beginnen mit der größten Position mit den beträchtlichen Zuschüssen an die Sozialversicherung. Bei der Landwirtschaft ist fast der ganze Etat genannt worden — 3,9 Milliarden —, für die Bahn sind es 2,8 Milliarden, und es endet beim Verkehr und beim Wohnungsbau mit je 500 Millionen.
    Die Steuerbegünstigungen beginnen in ebenfalls gravierender Höhe mit 5,2 Milliarden für die gewerbliche Wirtschaft, dann folgen 2,1 Milliarden für den Wohnungsbau, und sie enden beim Verkehr mit 600 Millionen DM.
    Wenn wir diese beiden großen Positionen, die Subventionen und die Steuerbegünstigungen, überprüfen wollen und wenn wir an diesen beiden Positionen abbauen wollen, dann müssen wir uns darüber im klaren sein, was ein solcher Abbau bedeutet: er wird in vielen Bereichen zu Preissteigerungen führen. Wenn Sie bei dem großen Verkehrsunternehmen die Zuschüsse verringern, dann wird es zu Tariferhöhungen kommen. Wenn Sie in der Agrarwirtschaft bedeutende Ausgleichshilfen abbauen, wird das zu höheren echten Preisen und damit zu Preisanhebungen bei Agrargütern und letztlich bei Lebensmitteln führen.
    Über diesen Gedankenzusammenhang muß völlige Klarheit bestehen, wenn wir an die Aufgabe herangehen. Wir sind aber der Meinung, wir sollten es tun, und es sollte keine Position tabu sein. Wir halten allerdings das Verfahren, einen Teil herauszugreifen und bei diesem eine zehnprozentige Globalkürzung vorzunehmen, für ein allzu einfaches, ein allzu primitives Verfahren.

    (Beifall bei der FDP.)

    Der von Herrn Schoettle herausgegriffene Betrag von 51/2 Milliarden, der sogenannte engere Bereich der Subventionen, ist in dem Bericht ebenfalls in Einzelpositionen aufgeführt. Er beinhaltet 3,9 Milliarden der Landwirtschaft, 560 Millionen der gewerblichen Wirtschaft, 500 Millionen des Verkehrs und 530 Millionen des Wohnungswesens, zusammen 5,5 Milliarden DM. Wenn Sie also die zehnprozentige Kürzung an dieser Stelle vornehmen wollen, dann müssen Sie von vornherein wissen, daß Sie damit den wesentlichsten Posten, nämlich 390 Millionen DM, bei der Landwirtschaft wegnehmen.
    Herr Schoettle hat auf die Milchausgleichsbeträge hingewiesen. Ich will hier ganz frei erklären: wir sind der Meinung, daß diese Ausgleichsbeträge dazu bestimmt sind, das Einkommen der Landwirtschaft zu verbessern, weil das über die Agrarpreise nicht möglich ist. Wir haben bei unserer Zielsetzung immer unterstellt, daß der Agrarfonds eines Tages diese Milchförderung übernehmen wird. Andernfalls werde Deutschland aus dem Agrarfonds keine wesentlichen Beträge zurückbekommen. Es ist eine politische Entscheidung, ob man das Leitbild der Agrarpolitik, den bäuerlichen Familienbetrieb, bejaht. Ist das der Fall, dann muß man auch diese Förderungsbeträge für die Milch anerkennen. Wenn man sie nicht will, verneint man damit den bäuerlichen Familienbetrieb als Leitbild der Agrarpolitik.
    Dann sind dezidierte Vorschläge von Herrn Schoettle gemacht worden — und Herr Kollege Möller hat sie wiederholt —: Es sollten 180 Millionen DM für die Wissenschaft frei gemacht werden, es sollte eine bestimmte Reserve für die Kohle gehalten werden — die Zahl ist nicht genannt worden —, es sollten 54 Millionen DM für



    Peters (Poppenbüll)


    (bald einträte und uns Vorschläge machte. Ich darf noch einmal folgende Hauptpositionen nennen, die nach unserer Meinung einer Prüfung unterzogen werden müssen: die Zuschüsse an die Bahn, an die Post und an die Sozialversicherungen. Meine Damen und Herren, hierbei müssen wir von vornherein wissen, daß Kürzungen oder ein Stornieren an Bundeszuschüssen bei gleicher Rentenregelung selbstverständlich bedeuten würden, daß die Beiträge in der Sozialversicherung — Arbeitgeberund Arbeitnehmeranteil — erhöht werden müßten. Dann müßte man entscheiden, ob man das will oder nicht. Gleichzeitig muß der Bereich der Sparprämien und der Bausparprämien und müssen generell alle Steuervergünstigungen überprüft werden. Ich darf nochmals darauf hinweisen, daß es bei der Überprüfung der Steuervergünstigungen eine große Rolle spielen wird, ob unsere Wirtschaft eine Streichung von Steuervergünstigungen im Verhältnis zur Konkurrenz des Auslandes verkraften kann. Genauso wichtig wie die Durchforstung von Subventionen und Steuervergünstigungen im Haushalt ist nach unserer Meinung eine Verhinderung neuer großer Ausgaben. Wir wissen, daß durch die EWG-Agrarfinanzierung eine beachtliche Ausgabe auf die Bundesrepublik zukommen wird. Wir sind der Meinung, daß der EWG-Agrarfonds kleingehalten werden muß, und zwar indem die Länder — die Bundesrepublik, Frankreich, Italien, Holland und Belgien an der Ausfuhr ihrer Agrarüberschüsse beteiligt werden und nicht nur der Agrarfonds diese Aufgabe durchführt. Zweitens sollte ein Teil des EWG-Agrarfonds, und zwar die Abteilung Ausrichtung, nach Möglichkeit wegfallen, damit nicht im wesentlichen die Bundesrepublik die agrarstrukturellen und die marktstrukturellen Maßnahmen in anderen Ländern finanziert. Dieser Bereich sollte in nationaler Kompetenz gehalten und weiter von den Ländern allein finanziert werden. Ein dritter Punkt. Wir sind nicht der Meinung, im Gegensatz zu Herrn Leicht, daß niedrige Agrarpreise in der EWG ein taugliches Mittel sind, um den Fonds kleinzuhalten. Der Fonds wird in erster Linie durch Überproduktion beansprucht. Und Überproduktion in der Agrarwirtschaft entsteht bekanntlich nicht durch zu hohe Preise, sondern es ist in der Regel umgekehrt: daß niedrige Preise zur Mengenproduktion anreizen. Was für die EWG-Agrarfinanzierung im besonderen gilt, gilt ganz allgemein für zusätzliche überplanmäßige Ausgaben im Haushalt 1966. Das gilt auch für die Verpflichtungen, die wir in den Bereichen der Entwicklungs-, Außenund Verteidigungspolitik eingehen könnten. Wir warnen vor weiteren überplanmäßigen Ausgaben in diesen Bereichen. Zum Schluß noch ein Wort zu der Kritik des Kollegen Schoettle am Beschluß des Haushaltsausschusses, zunächst die Sachtitel zu beraten und die Beratung der Personaltitel zurückzustellen. Wir sind zu diesem Beschluß gekommen — ich bekräftige ihn hier noch einmal —, weil wir den Haushalt möglichst schnell verabschieden wollen. Wir wollen den Behörden in den Ländern möglichst schnell die Summe an die Hand geben, die sie zur Förderung der Wissenschaft, zur Förderung der Agrarstruktur, für die Regionalprogramme und für den Straßenbau planen und verbrauchen können. Solange der Haushalt nicht verabschiedet ist, gilt bekanntlich die Regelung, daß 80 % des Vorjahresansatzes pro Monat verbraucht werden dürfen. Das sind gerade in den Bereichen der Wissenschaftsförderung, des Straßenbaus, der Agrarstruktur und der Regionalprogramme zum großen Teil weit geringere Beträge, als sie durch diesen Haushalt zur Verfügung gestellt werden. Um diese Maßnahmen zügig durchführen zu können, haben wir im Haushaltsausschuß beschlossen, zunächst die Sachtitel zu behandeln und dann nachher durch eine Ermächtigung des Plenums die Personaltitel zu beraten. Die Beamten werden dadurch keine Benachteiligung erfahren; denn alle Neueinstellungen und Stellenhebungen werden ohnehin mit gleichem Datum erfolgen. Das Wort hat Herr Windelen. Windelen CDU/CSU)


    (Beifall bei den Regierungspaiteien.)