Rede von
Dr.
Elisabeth
Schwarzhaupt
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege, ich darf mit Genehmigung des Herrn Präsidenten Ihre beiden Fragen zusammen beantworten.
Ich möchte vorausschicken, daß die Mittel für Zwecke der Krebsforschung im Grunde genommen nie und nirgends genug sind. Ich weiß aber nicht, welche Berechnung der Angabe zugrunde liegt, daß in der Bundesrepublik für die Krebsforschung ,jährlich nur ein Betrag von 4,5 Millionen DM aufgebracht werde. Diese Angabe ist in dieser Form unzutreffend. Es besteht aber auch nach meiner Auffassung kein Zweifel, daß die Krebsforschung in der Bundesrepublik einer verstärkten Förderung bedarf.
Ich darf vielleicht auf folgendes hinweisen. Krebsforschung ist ja nicht eine selbständige Wissenschaft mit einem abgegrenzten Forschungsbereich, sondern es sind sehr viele Wissenschaftszweige daran beteiligt. Da sind beteiligt die Pathologie, die Forschung am Krankenbett, die Epidemiologie, die Immunologie, die Genetik, die Biologie, die Physik und die
Chemie. Dazu kommt, daß in unserem Lande in den verschiedenen Ländern und in verschiedenen Universitätsinstituten fast durchweg auch Krebsforschung betrieben wird, so daß man die Summen, die hierfür verwandt werden, gar nicht ohne weiteres in einer Zahl nennen kann.
Schließlich darf ich darauf hinweisen, daß der Bund in den Jahren 1964 und 1965 insgesamt 6,5 Millionen DM für die Errichtung der ersten Betriebsstufe des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg aufgewandt hat. Das sind zwei Drittel der gesamten Bausumme. Ein Drittel der Baukosten wird von dem Land Baden-Württemberg getragen. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, in diesem Jahr 3,5 Millionen DM für den weiteren Bau des Zentrums zur Verfügung zu stellen.
Für die laufenden Betriebskosten haben wir im Jahr 1965 1 Million DM ausgegeben. Für 1966 ist vorgesehen, daß der Bund die Hälfte der Betriebskosten übernimmt. Dafür sind 2 Millionen DM eingeplant. Das Land Baden-Württemberg wird die andere Hälfte übernehmen. Es geschieht also schon einiges auf diesem Gebiet.