Rede von
Dr.
Fritz
Burgbacher
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das ist eine richtige Frage;
aber das ist nicht meine Frage. — Das ist genauso eine Vorveröffentlichung vor dem Parlament wie die Regierungserklärung. Daß Sie als Opposition, nachdem Sie vor der Wahl viel versprochen haben, was Sie in der Regierung nicht zu halten brauchen, bei dem bleiben können, was Sie vorher gesagt haben, ist auch kein Kunststück.
Was Sie, Herr Kollege Schiller über Mitbestimmung gesagt haben, sollte geprüft werden. Sie werden sich sicher noch an Ihren Aufsatz aus dem Jahre 1952 erinnern,
in dem steht, daß die Forderung nach inner betrieblicher Mitbestimmung als ein Ersatz für die Sozialisierung anzusehen sei. War es derselbe?
Das ist ein beachtenswerter Aufsatz, und ich zitiere ihn positiv: „Thesen zur praktischen Gestaltung unserer Wirtschaftspolitik aus christlicher Sicht im Jahre 1952". Den Auführungen des Kollegen Schiller zu diesem Thema habe ich nichts hinzuzufügen. Daß das Thema zu der Regierungserklärung gehört, habe ich vorhin schon gesagt.
Sie haben ein Wort gesagt: „Ihr Tisch ist nicht unser Tisch".
— und nicht unser Tisch.
— Nein, nein, Sie haben sagen wollen: Seht mal schön, wie ihr da herauskommt; uns geht das nichts an. Sie haben doch so schlechte Erfahrungen mit dem Wörtchen „nein" gemacht; warum wollen Sie es wieder aus der Mottenkiste herausholen?
— Das war das Zitat von Bert Brecht. Professor Freud würde Überlegungen darüber anstellen, welche psychoanalytischen Zusammenhänge zwischen diesem Nein von Bert Brecht und dem Nein der SPD in den vergangenen Jahren bestehen.
Warum lieben Sie das Wort Nein so sehr? Wollen
Sie als Opposition nicht einmal sagen: Wir auch, ja
— aber anders!