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    Deutscher Bundestag 195. Sitzung Bonn, den 1. Juli 1965 Inhalt: Begrüßung französischer Abgeordneter . . 9952 C Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Gossel und Tobaben 9919 A Abg. Rösing tritt in den Bundestag ein . 9919 A Fragestunde (Drucksachen IV/3636, IV/3701) Fragen der Abg. Erler und Wienand: Geplante Zeitung des Bundesverteidigungsministeriums für die Soldaten Gumbel, Staatssekretär 9919 B, 9919 D Erler (SPD) 9919 C, 9920 B Berkhan (SPD) 9921 B Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . 9921 D Dr. Schäfer (SPD) . . . . . . . 9922 A Kreitmeyer (FDP) . . . 9922 B, 9925 D Börner (SPD) 9922 C Bausch (CDU/CSU) . . . . . . 9922 D Wienand (SPD) . . . . . . . 9923 A Dr. Kohut (FDP) 9923 D Dr. Mommer (SPD) 9924 A Sänger (SPD) 9924 C Dr. Morgenstern (SPD) 9924 D Felder (SPD) 9925 C Ritzel (SPD) 9926 A Fragen des Abg. Stooß: Manöverschäden durch Stationierungsstreitkräfte Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 9926 C Stooß (CDU/CSU) 9926 C Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . . 9927 B Berkhan (SPD) 9927 C Killat (SPD) 9927 C Frage des Abg. Dr. Kohut: Besuche von Rentnern aus Mitteldeutschland Dr. Mende, Bundesminister . . . . 9927 D Dr. Kohut (FDP) 9927 D Fritsch (SPD) 9928 C Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . . 9928 D Dr. Mommer (SPD) 9929 A Hübner (Berlin) (CDU/CSU) . . . 9929 A Mischnick (FDP) 9929 B Frage des Abg. Dr. Kohut: Mangelhafte Ausstattung von Schulen im Zonenrandgebiet Dr. Mende, Bundesminister . . . . 9929 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 Frage des Abg. Dr. Kohut: Steigerung des Interzonenhandels Dr. Mende, Bundesminister . . . . 9930 A Frage des Abg. Kreitmeyer: Aufklärung über das „isolierte Berlin" Dr. Mende, Bundesminister . . . . 9930 B Frage des Abg. Kreitmeyer: Vorbereitung wirksamerer Maßnahmen zur Abwehr von Störmanövern gegen die Freiheit Berlins Dr. Mende, Bundesminister . . . . 9930 D Kreitmeyer .(FDP) 9931 A Entwurf eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für Angehörige des öffentlichen Dienstes (SPD, CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/3393); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache IV/3671); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wiedergutmachung (Drucksache IV/3592) — Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung — Brück (CDU/CSU) 9931 C Matzner (SPD) 9931 D Dorn (FDP) 9932 A Hirsch (SPD) 9932 C Dr. Böhm (Frankfurt) (CDU/CSU) . 9934 D Spitzmüller (FDP) 9936 A Entwurf eines Schlußgesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Art. 131 GG fallenden Personen (Drucksache IV/ 1840) ; Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3681, — Ausschußantrag Nr. 1 —) - Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Art. 131 GG fallenden Personen (Abg. Dorn, Andersen, Dr. Miessner, Kreitmeyer, Dr. Danz, Schultz, Opitz, Ollesch und Fraktion der FDP) (Drucksache IV/1863) ; Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3681 — Ausschußantrag Nr. 2 —) — Zweite und dritte Beratung Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 9936 C Brück (CDU/CSU) 9937 D Matzner (SPD) 9938 A Hübner (Berlin) (CDU/CSU) . . . 9938 B Wilhelm (SPD) 9938 D Dr. Miessner (FDP) 9939 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 9939 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (Abg. Dr. Kliesing [Honnef], Wienand, Schultz u. Gen.) (Drucksache IV/3462) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache IV/3661); Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3578) — Zweite und dritte Beratung — Brück (CDU/CSU) 9940 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher und besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksache IV/ 2174) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache IV/3711); Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3632 — Ausschußantrag Nr. 1 —) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung damit Antrag betr. Anpassung der Versorgungsbezüge an die strukturellen Änderungen des Besoldungsgesetzes (SPD) (Druck- sache IV/145); Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3632 — Ausschußantrag Nr. 2 —) Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes (Drucksache IV/3306) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache IV/3710); Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache IV/3686) — Zweite und dritte Beratung — Brück (CDU/CSU) 9941 D Anders (SPD) . . . . . . . . 9942 C Dr. Miessner (FDP) 9943 C Josten (CDU/CSU) 9944 B Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher und besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksache IV/ 3520) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache IV/3712); Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3674) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Kanka (CDU/CSU) 9944 D Wagner (CDU/CSU) 9945 B, 9945 C, 9949 D Dr. Miessner (FDP) . . . 9946 C, 9950 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 9947 A Dr. Schäfer, Staatssekretär 9947 C, 9950 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 9948 C Gscheidle (SPD) . . . . . . . . 9949 A Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 III Schriftlicher Bericht des Innenausschusses über den Antrag der Abg. Maucher, Bausch, Frau Jacobi (Marl), Dr. Miessner, Sänger u. Gen. betr. Versorgung der Angehörigen des ehemaligen reichseigenen Deutschen Nachrichtenbüros (Drucksachen IV/3279 [neu], IV/3581) Bausch (CDU/CSU) 9951 A Sänger (SPD) . . . . . . . . 9951 D Schriftlicher Bericht des Innenausschusses über den Antrag der Abg. Dr. Zimmer, Dr. Kempfler und Fraktion der CDU/CSU, der Abg. Schmitt-Vockenhausen, Gscheidle und Fraktion der SPD, des Abg. Dr. Miessner und Fraktion der FDP betr. Rechtsstellung und Ausbildung der deutschen Beamten für internationale Aufgaben (Drucksachen IV/3434, IV3560) . . . 9952 A Entwurf eines Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (Drucksachen IV/3383, IV/3346) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache IV/3709) ; Schriftlicher Bericht des Lastenausgleichsausschusses (Drucksache IV/3645) — Zweite und dritte Beratung — Kuntscher (CDU/CSU) 9952 B Leukert (CDU/CSU) 9952 D Rehs (SPD) 9953 D Dr. Rutschke (FDP) 9955 D Dr. h. c. Dr.-Ing E. h. Müller (SPD) 9958 A Frau Korspeter (SPD) 9958 D Mischnick (FDP) 9959 D Dr. Dichgans (CDU/CSU) 9959 D Lemmer, Bundesminister 9960 B Erklärung gemäß § 36 GO Frau Welter (Aachen) (CDU/CSU) . . 9962 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen über den Antrag der Abg. Wehner, Dr. Gradl, Mischnick, Hösl u. Gen. betr. Förderung des Zonenrandgebietes und über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Vorlage eines Verkehrsplanes für das Gebiet entlang der Zonengrenze (Drucksachen IV/ 3016, IV/2868) Wehner (SPD) . . . . . . . . . 9962 D Dr. Gradl (CDU/CSU) . . . . . . 9964 A Höhmann (Hessisch Lichtenau) (SPD) 9965 B Dr. Krümmer (FDP) . . . . . . . 9966 C Dr. Mende, Bundesminister . . . . 9967 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaues im Kohlenbergbau (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/3561 [neu]) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (Drucksache IV/3690) — Zweite und dritte Beratung — 9967 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Mutterschutzgesetzes und der Reichsversicherungsordnung (Drucksachen IV/562, IV/3125 [neu]); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache IV/3651) ; Schriftlicher Bericht des Arbeitsausschusses (Drucksachen IV/ 3652, zu IV/3652) — Zweite Beratung — Frau Dr. Bleyler (CDU/CSU) . . . . 9968 B Frau Rudoll (SPD) . . . . . . . 9968 D Frau Dr. Pannhoff (CDU/CSU) . . . 9969 B Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 9970 A Dr. Jungmann (CDU/CSU) . . . . 9970 D Frau Dr. Heuser (FDP) . . . . . . 9972 A Frau Kalinke (CDU/CSU) . . . . . 9972 C Dr. Schellenberg (SPD) . . . . 9976 B Nächste Sitzung 9977 D Anlagen 9979 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 9919 195. Sitzung Bonn, den 1. Juli 1965 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Frau Ackermann 3. 7. Adorno 2. 7. Dr. Aigner 15.7. Frau Albertz 10.7. Arendt (Wattenscheid) 2. 7. Dr. Arndt (Berlin) 1. 7. Dr. Aschoff 2. 7. Bazille 14. 7. Frau Berger-Heise 3. 7. Burgemeister 1. 7. Cramer 2. 7. Dr. Dr. h. c. Dresbach 3. 7. Eisenmann 2. 7. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 1. 7. Günther 3.7. Hörmann (Freiburg) 2. 7. Frhr. zu Guttenberg 3. 7. Dr. Kempfler 3. 7. Klinker 1. 7. Leber 1. 7. Lenz (Bremerhaven) 3. 7. Dr. Löbe 3. 7. Dr. Lohmar 3. 7. Dr. Löhr 3. 7. Maier (Mannheim) 3. 7. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 2. 7. Michels 3. 7. Dr. Müller-Hermann 1. 7. Neumann (Allensbach) 15.7. Dr. Pflaumbaum 3. 7. Pöhler 2. 7. Porten 1. 7. Rademacher 2. 7. Schultz 1. 7. Dr. Starke 2. 7. Stiller 3. 7. Strauß 3. 7. Tobaben 2. 7. Wegener 31.8. Wolf 15. 7. Zühlke 3. 7. Anlage 2 Berichtigung zu dem Schriftlichen Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik über den von den Fraktionen der CDU/ CSU, FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Ruhensvorschriften in der gesetzlichen Rentenversicherung und in der gesetzlichen Unfallversicherung (Drucksache IV/3271) *). *) Siehe 194. Sitzung Seite 9852 C Anlagen zum Stenographischen Bericht In dem Schriftlichen Bericht ist ein Druckfehler enthalten. Es muß auf Seite 2 rechte Spalte Zeile 18 statt „§ 182 RKG" § 128 RKG heißen. Fritz Büttner Berichterstatter Anlage 3 Umdruck 713 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für Angehörige des öffentlichen Dienstes (Drucksachen IV/3393, IV/3592) . Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel VII Abs. 1 wird a) in Nummer 7 „Nr. 11 b" gestrichen, b) in Nummer 8 „Artikel III Abs. 2" gestrichen. c) wird folgende neue Nummer 9 angefügt: „9. Artikel I Nr. 11 b Artikel III Abs. 2 mit Wirkung vom 1. Januar 1966." Bonn, den 30. Juni 1965 Dr. Barzel und Fraktion Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 4 Umdruck 720 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, 'FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs 'eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Personen (Drucksachen IV/1840, IV/1863, IV/3681). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel I Nr. 24 werden in Satz 2 des § 68 die Worte „und des § 35 Abs. 4" gestrichen. 2. In Artikel I Nr. 25 wird Buchstabe a (Änderung des § 70 Abs. 1) wie folgt gefaßt: ,a) Absatz 1 Satz 2 erhält folgende Fassung: „§ 35 Abs. 3 und § 52 a Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 2 igelten entsprechend." 3. Es werden ersetzt: ,a) In Artikel II § 4 die Worte „30. September 1966" durch .die Worte „31. Dezember 1966", b) in Artikel II § 5 die Worte „31. März 1966" durch die Worte „30. Juni 1966", c) in Artikel II § 6 Abs. 1 die Worte „30. September 1967" durch ,die Worte „31. Dezember 1967", d) in Artikel VI Abs. 1 die Worte „1. Oktober 1965" durch die Worte „1. Januar 1966", e) in Artikel VI Abs. 2 ,die Worte „30. September 1966" durch die Worte „31. Dezember 1966" und die Worte „1. Oktober 1965" durch die Worte „1. Januar 1966". Bonn, den 30. Juni 1965 Dr. Barzel und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 5 Umdruck 710 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher und besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/2174, IV/3632). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel I Nr. 3, 5, 17 und 22, Artikel VI a § 5 a Abs. 5 und Artikel IX § 1 Nr. 5 werden jeweils die Worte „30. September 1965" durch die Worte „31. Dezember 1965" ersetzt; 2. in Artikel VIII werden a) in den Nummern 1 und 2 a Abs. 2 die Worte „30. September 1966" durch die Worte „31. Dezember 1966" und b) in Nummer 2 a Abs. 1 die Worte „30. September 1967" durch die Worte „31. Dezember 1967" ersetzt; 3. in Artikel IX § 2 Nr. 4, Artikel X und Artikel XII Abs. 1 werden die Worte „1. Oktober 1965" durch die Worte „1. Januar 1966" ersetzt. Bonn, den 30. Juni 1965 Dr. Barzel und Fraktion Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 6 Umdruck 721 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes (Drucksachen IV/3306, IV/3686). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel I Nr. 2 werden die Worte „30. September 1965" durch die Worte „31. Dezember 1965" ersetzt. 2. In Artikel I Nr. 3 Buchstabe b werden die Worte „30. September 1965" durch die Worte „31. Dezember 1965" ersetzt. 3. In Artikel I Nr. 8 werden die Worte „30. September 1965" durch die Worte „31. Dezember 1965" ersetzt. 4. a) In Artikel II Nr. 2 Satz 1 werden die Worte „1. Oktober 1967" durch die Worte „1. Januar 1968" ersetzt. b) In Artikel II Nr. 2 Satz 2 werden die Worte „30. September 1966" durch die Worte „31. Dezember 1966" und die Worte „1. Oktober 1965" durch die Worte „1. Januar 1966" ersetzt. 5. In Artikel IV Nr. 6 werden die Worte „1. Oktober 1965" durch die Worte „1. Januar 1966" ersetzt. Bonn, den 30. Juni 1965 Dr. Barzel und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 7 Umdruck 715 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP zur zweiten Beratung des von der Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 9981 Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher und besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/2174, IV/3632). Der Bundestag wolle beschließen: 1. Nach Artikel IX wird folgender Artikel IX a eingefügt: ,Artikel IX a Im Gesetz zur Regelung der Verbindlichkeiten nationalsozialistischer Einrichtungen und der Rechtsverhältnisse an deren Vermögen vom 17. März 1965 (Bundesgesetzbl. I S. 79) wird nach § 23 folgender § 23 a eingefügt: „§ 23 a Nachversicherung in Sonderfällen (1) Personen, die nach Maßgabe des § 1242 b der Reichsversicherungsordnung, des § 18 des Angestelltenversicherungsgesetzes in der bis zum 8. Mai 1945 geltenden Fassung in Verbindung mit § 20 der Verordnung über die Nachversicherung von freiwillig länger dienenden Soldaten der Wehrmacht und Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes vom 21. Juli 1939 (Reichsgesetzbl. I S. 1314) bei Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis ohne Versorgung in der gesetzlichen Rentenversicherung nachzuversichern gewesen wären, gelten für die zwei Jahre übersteigende Dienstzeit vor dem 1. Januar 1940 in der Rentenversicherung der Angestellten als nachversichert, es sei denn, daß die Nachversicherung für diese Zeit bereits erfolgt ist oder diese Zeit bei der Bemessung einer Versorgung nach beamtenrechtlichen Vorschriften oder Grundsätzen berücksichtigt wird. Dies gilt auch für den Fall des Todes, wenn rentenberechtigte Hinterbliebene vorhanden sind. Änderungen des § 20 der in Satz 1 bezeichneten Verordnung bleiben unberücksichtigt. (2) Soweit eine Nachversicherung als durchgeführt gilt, gelten die daraus erworbenen Anwartschaften sowie Anwartschaften aus Beiträgen, die für Zeiten entrichtet sind, die vor den in Absatz 1 genannten Zeiten liegen, als bis zum 31. Dezember 1956 erhalten. (3) Die Gewährung von Leistungen richtet sich nach den Vorschriften der Rentenversicherung der Angestellten. (4) § 20 Abs. 4 und §§ 21 bis 23 gelten entsprechend."' 2. In Artikel XII Abs. 1 werden nach den Worten „Artikels IX § 1 Nr. 8" die Worte „und des Artikels IX a" eingefügt. In Artikel XII Abs. 2 werden nach den Worten „1. Januar 1964" ein Komma gesetzt und die Worte „und Artikel IX a mit Wirkung vom 1. April 1965" eingefügt. Bonn, den 30. Juni 1965 Brand und Fraktion Erler und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 8 Umdruck 723 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. h. c. Güde, Dr. Hauser, Dr. Kanka zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher und besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/3520, IV/3674). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel I wird a) nach Nummer 1 folgende neue Nummer 1 a eingefügt: ,1 a. In § 53 Abs. 2 wird das Wort • „neunten" durch das Wort „siebenten" ersetzt.' b) folgende Nummer 4 angefügt: ,4. Die Besoldungsordnung A wird wie folgt geändert: a) In der Fußnote 2) zur Besoldungsgruppe 13 wird das Wort „achten" durch das Wort „sechsten" ersetzt. b) In der Fußnote 2) zur Besoldungsgruppe 14 wird das Wort „neunten" durch das Wort „siebenten" ersetzt. Bonn, den 1. Juli 1965 Dr. h. c. Güde Dr. Hauser Dr. Kanka Anlage 9 Umdruck 711 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher und besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/3520, IV/3674). 9982 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel VII Satz 2 werden die Worte „1. Oktober 1965" durch .die Worte „1. Januar 1966" ersetzt. Bonn, den 30. Juni 1965 Dr. Barzel und Fraktion Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 10 Umdruck 724 Entschließungsantrag der Abgeordneten Kuntscher, Leukert, Gräfin vom Hagen, Dr. Rutschke, Lemper, Krüger, Dr. Hesberg und Genossen und der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des Entwurfs eines Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (18. ÄndG LAG) (Drucksachen IV/3383, IV/3346, IV/3645, Nachtrag zu IV/3645). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bis zum 31. März 1966 den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, in dem in Anlehnung an die Grundsätze des Gesetzes über einen Währungsausgleich für Sparguthaben Vertriebener eine Regelung zur Abgeltung von Verlusten an vor dem 8. Mai 1945 begründeten Sparguthaben bei Geldinstituten in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und im Sowjetsektor von Berlin getroffen wird. Bonn, den 1. Juli 1965 Kuntscher Leukert Gräfin vom Hagen Krüger Dr. Hesberg Dr. Czaja Härzschel Müller (Berlin) Dr. Dr. Oberländer Stingl Storm Lemper Dr. Rutschke Mischnick und Fraktion Anlage 11 Ergänzung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (24. Ausschuß) (Drucksache IV/3690) durch den Berichterstatter, Herrn Abgeordneten Reitz. Zur Ergänzung des Schriftlichen Berichts möchte ich für den Ausschuß für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung die Erklärung abgeben, daß er in seiner Schlußsitzung einmütig der Auffassung war, daß die Durchführung der Novelle zum Bergarbeiterwohnungsbaugesetz nicht zur Beeinträchtigung des Neubaus von Bergarbeiterwohnungen führen darf. Im übrigen wird erwartet, daß der Bundesminister für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung über die etwaige Inanspruchnahme des Treuhandvermögens für den Bergarbeiterwohnungsbau durch dieses Gesetz jährlich, erstmalig im zweiten Vierteljahr 1966, berichtet. Anlage 12 Umdruck 722 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Mutterschutzgesetzes und der Reichsversicherungsordnung (Drucksachen IV/562, IV/3125 [neu], IV/3652). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 Nr. 3 werden in § 3 Abs. 2 das Wort „sechs" durch das Wort „acht" ersetzt und die Worte „es sei denn, daß sie sich zur Arbeitsleistung ausdrücklich bereit erklären; die Erklärung kann jederzeit widerrufen werden" gestrichen. 2. In Artikel 1 Nr. 4 werden in § 4 Abs. 3 die Sätze 2 und 3 gestrichen. 3. In Artikel 1 Nr. 6 Buchstabe b wird in § 6 Abs. 1 das Wort „acht" durch das Wort „zehn" ersetzt. 4. In Artikel 1 Nr. 8 (§ 8) erhält Buchstabe a folgende Fassung: a) werden in Absatz 2 Buchstabe a die Worte „rund dien in der Landwirtschaft Beschäftigten" gestrichen und die Worte „über 91/2 Stunden täglich und 108 Stunden in der Doppelwoche" durch die Worte „über 9 Stunden täglich oder 102 Stunden in der Doppelwoche" ersetzt; Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 9983 5. In Artikel 1 .Nr. 8 wird folgender Buchstabe ci eingefügt: „ci) wird in Absatz 3 der Buchstabe b gestrichen;" 6. In Artikel i Nr. 10 Buchstabe c werden in § 9 Abs. 1 Satz 2 die Worte „'erzieherischen oder pflegerischen" gestrichen. 7. In Artikel 2 wird vor die Nummer 1 die Nummer 01 mit folgendem Wortlaut eingefügt: ,01. In § 165 Abs. 1 Nr. 2 und § 166 Abs. 1 werden die Worte „7920 Deutsche Mark" durch die Worte „10 800 Deutsche Mark" ersetzt.' B. In Artikel 2 wind vor die Nummer 1 eine Nummer 02 mit folgendem Wortlaut leingefügt: ,02. In i§ 176 Abs. 1 werden die Worte „7920 Deutsche Mark" durch die Worte „10 800 Deutsche Mark" ersetzt.' 9. In Artikel 2 wird vor die Nummer 1 eine Nummer 03 mit folgendem Wortlaut eingefügt: ,03. In § 180 Abs. 1 Satz 3 werden die Worte „22 Deutsche Mark" durch die Worte „30 Deutsche Mark" ersetzt. 10. In Artikel 2 wird vor die Nummer 1 eine Nummer 04 mit folgendem Wortlauteingefügt: ,04. § 182 wird wie folgt geändert und ergänzt: a) Es wird ein Absatz 4 a mit folgendem Wortlaut eingefügt: „ (4 aa) Das Krankengeld beträgt vom Beginn der siebten Woche der Arbeitsunfähigkeit an 75 v. H. des wegen der Arbeitsunfähigkeit entgangenen regelmäßigen Arbeitsentgelts (Regellohn). Für einen Versicherten mit einem Angehörigen, den er bisher ganz oder überwiegend unterhalten hat, erhöht es sich um 4 v. H. und für jeden weiteren solchen Angehörigen um je weitere 3 v. H. des Regellohns. Das Krankengeld darf 85 v. H. des Regellohns und 100 v. H. des Nettolohns nicht übersteigen." b) Es wird folgender neuer Absatz 7 angefügt: „ (7) Bei Versicherten, deren Riegellohn nach Absatz 5 berechnet wird, tritt an die Stelle des Höchstbetrages des Regellohnes für den Werktag der Betrag von 35 Deutsche Mark, des Höchstbetrages für den Arbeitstag der Betrag von 42 Deutsche Mark, wenn der Versicherte keinen Anspruch nach § 1 des Gesetzes zur Verbesserung der wirtschaftlichen Sicherung der Arbeiter im Krankheitsfalle auf einen Zuschuß des Arbeitgebers hat." 11. In Artikel 2 Nr. 1 werden in i§ 196 Abs. i hinter den Worten „Untersuchungen zur Feststellung der Schwangerschaft," die Worte „mindestens 5" eingefügt. 12. In Artikel 2 Nr. 1 wird in § 200 a Abs. 3 das Wort „sechs" durch „acht" und das Wort „acht" durch „zehn" ersetzt. 13. In Artikel 2 Nr. 1 werden in § 200 d Abs. 1 die Worte „soweit es den Betrag von 150 Deutsche Mark für den Entbindungsfall übersteigt" gestrichen. 14. In Artikel 2 erhält Nummer 3 folgende Fassung: ,3. § 205 d erhält folgende Fassung: „§ 205 d (1) Zu den Aufwendungen nach § 205 a Abs. 2 erhalten die Krankenkassen einen Bundeszuschuß von 100,— Deutsche Mark für jeden Entbindungsfall. (2) Das Nähere über den Nachweis sowie über die Abrechnungszeiträume und die Gewährung von Vorschüssen bestimmt der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung im Einvernehmen mit dem Bundesmister der Finanzen durch allgemeine Verwaltungsvorschriften mit Zustimmung des Bundesrates." 15. In Artikel 2 erhält Nummer 6 folgende Fassung: ,6. § 381 wird wie folgt geändert: a) In Absatz 1 werden die Worte „65 Deutsche Mark monatlich" durch die Worte „150 Deutsche Mark monatlich" und die Worte „15 Deutsche Mark wöchentlich" durch die Worte „35 Deutsche Mark wöchentlich" ersetzt. b) Folgender Absatz 5 wird angefügt: „(5)" (unverändert nach Drucksache IV/3652 Seite 9) 16. In Artikel 3 erhält der bisherige Wortlaut des § 1 die Bezeichnung „Absatz 1"; folgende Absätze 2 und 3 werden angefügt: „ (2) Wenn der Erwerb eines Rechts aus der Krankenversicherung davon abhängt, daß eine Versicherung von bestimmter Dauer innerhalb eines bestimmten Zeitraums bestanden hat, bleiben bei Versicherten, die nach dem 1. Juli 1963 wegen Überschreitens der Versicherungspflichtgrenze aus der Versicherung ausgeschieden sind und nach § 1 Nr. 1 wieder versiche- 9984 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 rungspflichtig werden, die Zeiten zwischen dem Ausscheiden aus der Versicherung und dem Wiedereintritt in die Versicherungspflicht unberücksichtigt. (3) Wer bei einer Krankenversicherungsunternehmung versichert ist und mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes nach § 1 Nr. i versicherungspflichtig wird, kann den Versicherungsvertrag zum Ende des Monats kündigen, in dem er den Beginn der Versicherung nach § 1 Nr. 1 nachweist." 17. In Artikel 3 erhält § 4 Abs 1 folgende Fassung: „(1) Artikel 2 Nr. 01 (§ 165 Abs. 1 Nr. 2, § 166 Abs. 1), Nr. 02 (§ 176 Abs. 1), Nr. 03 (§ 180 Abs. 1 Satz 3), Nr. 04 (§ 182 Abs. 4 a, § 182 Abs. 7), Nr. 6 (§ 381 Abs. 1), Artikel 3 § 1 Abs. 2 und 3 treten mit Wirkung vom 1. September 1965, die übrigen Vorschriften dieses Gesetzes mit Wirkung vom 1. Januar 1966, in Kraft." Bonn, den 1. Juli 1965 Erler und Fraktion Anlage 13 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dollinger vom 5. März 1965 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Sänger (Drucksache IV/3101 Fragen XIII/1, XIII/2 und XIII/3) : Trifft es zu, daß die Bundesregierung zu den ihr bereits gehörenden 26 % der Anteile der Deutschen Wochenschau GmbH in Hamburg weitere 48 % zum Preise von 1,6 Millionen Deutsche Mark erworben hat? Aus welchem Grunde machte die Bundesregierung die von ihr einst vorgenommene Reprivatisierung der Deutschen Wochenschau GmbH rückgängig und übernahm dieses Medium der Berichterstattung und Meinungsbildung in eigene Hände? Ist der Bundesregierung bekannt, daß der Kaufpreis von 1,6 Millionen Deutsche Mark für die Anteile an der Deutschen Wochenschau GmbH den Wert des Objektes beträchtlich überstieg? Als deutsches Gegengewicht gegen die Besatzungswochenschauen der ersten Nachkriegszeit wurde im Jahre 1949 in Hamburg die „Neue Deutsche Wochenschau GmbH" gegründet, deren Anteile der Bund bald nach der Gründung zu 100 % übernahm. Mit dem ehemaligen reichseigenen Filmvermögen hat diese Gesellschaft nichts zu tun. Das Unternehmen erhielt in den ersten Jahren seiner Tätigkeit namhafte Zuschüsse des Bundes. Später besserten sich die Ertragsverhältnisse so, daß die Gesellschaft die Zuschüsse zurückzahlen und Gewinne ausschütten konnte. Nach der 1957 vollzogenen Ausgründung der Universum Film AG, der sog. „neuen Ufa" aus dem ehemaligen reichseigenen Filmvermögen, drohte der mitten im wirtschaftlichen Aufschwung stehenden, inzwischen in „Deutsche Wochenschau" umbenannten Gesellschaft eine sehr ernste Gefahr durch die Absicht der neuen Ufa, ein eigenes Wochenschauunternehmen zu gründen. Um dem zuvorzukommen, entschloß sich die Bundesregierung im Jahre 1959, durch Mitbeteiligung sowohl der neuen Ufa als auch ihrer beiden Hauptaktionäre, der Deutschen Bank AG und der Dresdner Bank AG insgesamt 74 % der Anteile an der Deutschen Wochenschau GmbH abzugeben. Ich verweise insoweit auf die Drucksache III/1039 des Deutschen Bundestages. Nunmehr verteilten sich die Anteile wie folgt: Bund 26 % Ufa 48 % Deutsche Bank 13 % Dresdner Bank 13 % Das Stammkapital wurde auf 950 000 DM erhöht. Die Gesellschaft schüttete folgende Dividenden aus: für das Geschäftsjahr 1959 750 000 DM 1960 700 000 DM 1961 900 000 DM 1962 700 000 DM. Die neue Ufa war im Januar 1964 in das Eigentum des Bertelsmann-Verlages übergegangen. Sie verkaufte im Dezember 1964 40% der Anteile an der Deutschen Wochenschau GmbH zum Kurs von 350 % an die Union Treuhand GmbH., eine Tochter der Bank für Gemeinwirtschaft. Auf Grund der vertraglichen Situation kann der Bund diesen Verkauf nur dadurch verhindern, daß er selbst in den Vertrag eintritt. Hierzu hat die Bundesregierung sich entschlossen. Die Verhandlungen über den Kaufvertrag sind noch nicht abgeschlossen. Die Bundesregierung hat sich bei ihrem Entschluß von zwei Erwägungen leiten lassen. 1. Die allgemeine Krise der deutschen Filmwirtschaft hat durch den starken Rückgang des Wochenschau-Geschäfts auch auf die Deutsche Wochenschau GmbH übergegriffen. Dies geht daraus hervor, daß nun auch bei diesem Unternehmen mit Verlusten gerechnet werden muß. Die Bundesregierung hält es für notwendig, die Deutsche Wochenschau GmbH zu erhalten, um sie über die gegenwärtige Krise hinwegzubringen, was auch im Interesse der Lichtspieltheaterbesitzer und der Kinobesucher liegt. 2. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß die Deutsche Wochenschau GmbH bei ihrem Informationswert nicht unter dem Einfluß von ständischen oder politischen Gruppeninteressen — ganz gleich, welcher Richtung — gelangen darf. Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 195. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Juli 1965 9985 Mit der Beteiligung des Bundes an dieser Gesellschaft unterliegt die Beteiligung der Kontrolle durch das Parlament. Bei der augenblicklichen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens ist der Kaufpreis von 1,33 Mio DM für 40 %, der einem Kurs von 350 % entspricht, zweifellos sehr hoch. Es handelt sich wohl um einen „Liebhaberpreis" oder — wenn Sie so wollen — um einen politischen Preis, der von der Bank für Gemeinwirtschaft bzw. von deren Tochter geboten worden ist. Daher ist die Bundesregierung gezwungen, bei Eintritt in den bereits abgeschlossenen Vertrag diesen Preis zu zahlen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Wehner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es wird sich gleich erweisen, daß das keine Ursache zum Streit ist. Ich halbe nur darum gebeten, als einer der Berichterstatter zu der Drucksache IV/3668 einige wenige Bemerkungen zu machen, also zum Bericht des Ausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen, für den außer mir die Herren Abgeordneten Dr. Gradl, Hösl und Mischnick verantwortlich zeichnen. Die Bemerkun-

    Wehner
    gen, die ich machen will, sollen es Ihnen lediglich erleichtern, sich des Berichts auch noch nach dem heutigen Beschluß des Plenums über den Bericht zu bedienen, und Sie werden hoffentlich merken, daß das von Gewinn sein kann.
    Die erste Bemerkung betrifft Feststellungen von grundlegender Bedeutung, die dieser Bericht enthält, der sich auf einige ausgedehnte Reisen durch das Zonenrandgebiet und auf das Befassen mit sehr vielen Unterlagen stützt, die uns zur Verfügung gestellt worden sind:
    Die Zonengrenze hat persönliche, kulturelle und wirtschaftliche Bindungen sowie die Verwaltungsordnungen zerrissen. Sie wirkt sich auf alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens aus. Hilfsmaßnahmen für das Zonenrandgebiet sind somit eine gesamtdeutsche Aufgabe; sie müssen in engem und vertrauensvollen Zusammenwirken zwischen Bund, Ländern und Gemeinden sowie den Zusammenschlüssen der Kommunen und der Wirtschaft und den Gewerkschaften durchgeführt werden.
    Die nächste Feststellung ist die, daß der Eiserne Vorhang nicht nur die sowjetische Besatzungszone von uns trennt, sondern auch die Tschechoslowakei von Ostbayern abriegelt. Deshalb ist das Zonenrandgebiet einschließlich des ostbayerischen Grenzgebietes auch Randgebiet der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Von diesen Feststellungen gehen wir aus, und die wollten wir Ihnen noch einmal nahelegen.
    Daher haben wir an die Spitze unserer Feststellungen gesetzt:
    Das Zonenrandproblem ist ein staats- und nationalpolitisches Problem. Die Förderung des Zonenrandgebietes ist eine politische Aufgabe und ein Beitrag zur Wiedervereinigung Deutschlands.
    Ich will Sie auch noch darauf aufmerksam machen, daß in diesem Bericht die entsprechende Stelle — eine in ihrem Zusammenhang sehr gewichtige Stelle — aus dem Raumordnungsgesetz, das wir selber vor kurzer Zeit erst beschlossen haben, enthalten ist:
    Die Leistungskraft des Zonenrandgebietes ist bevorzugt mit dem Ziel zu stärken, daß in allen seinen Teilen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie eine Wirtschafts- und Sozialstruktur geschaffen werden, die denen im gesamten Bundesgebiet mindestens gleichwertig sind. Die Bildungs-, Kultur-, Verkehrs-, Versorgungs- und Verwaltungseinrichtungen sind vordringlich zu schaffen.
    Nun komme ich zu meiner zweiten Bemerkung; sie betrifft die Förderung. Da haben Sie insgesamt eine Empfehlung, daß bei der Vergabe von Förderungsmitteln jeweils geprüft werden soll, ob und inwieweit durch eine Zusammenfassung von Mitteln ein größere Wirksamkeit erzielt werden kann.
    In dieser Stunde, sozusagen kurz vor dem Auseinandergehen des Bundestages, möchte ich Sie auf
    eine eindringliche Mahnung aufmerksam machen, die in diesem Bericht enthalten ist:
    Aus dem Zonenrandgebiet sollten grundsätzlich keine öffentlichen Einrichtungen abgezogen werden.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Die Abschnitte II bis V dieses Berichtes — Kulturelle Förderung; Wirtschaft, Finanzen und Landwirtschaft; Kommunale Infrastruktur und Wohnungsbau; Verkehr, Post- und Fernmeldewesen — enthalten sowohl unsere Sachfeststellungen als auch die Vorschläge, dabei immer ausgehend von dem, was schon geleistet worden ist, und was noch geleistet wird, und mit dem Bestreben, in gerechter Abwägung von Notwendigkeiten und Interessen intensiver zu werden mit dem, was wir unter diesem Rubrum, auf das ich hingewiesen habe, zu erzielen uns bemühen.
    Als Berichterstatter möchte ich nicht dem einen oder dem anderen Sachvorschlag einen Vorzug vor anderen Sachvorschlägen geben. Aber es ist meine herzliche Bitte und zugleich der Rat eines Abgeordneten, der sich als Vorsitzender des Ausschusses und für gesamtdeutsche und Berliner Fragen viele Jahre intensiv mit den schwerwiegenden Auswirkungen des besonders schlimmen Kriegsfolgeschadens, der Trennung Deutschlands nämlich, zu befassen hatte: In den Abschnitten II bis V finden Sie Anhaltspunkte, die für jeden Abgeordneten interessant und hilfreich sein können. Außerdem finden Sie dort Quellenangaben. Die Ausschußdrucksachen IV/34, IV/37, IV/39 und IV/46, die Ihnen zur Einsicht zur Verfügung stehen, enthalten alles das an Unterlagenmaterial, was bei den ausgedehnten Reisen und zusätzlich aus den zusammenfassenden, analysierenden und wertenden Besprechungen zusammengekommen ist. Wir hatten nicht die Möglichkeit, diese Ausschußdrucksachen etwa als Anlage dem Bericht hinzuzufügen. Das wäre zuviel geworden.
    Meine dritte und damit letzte Bemerkung gilt dem Hinweis auf die Karten zu den Verkehrsproblemen, die Sie angehängt an diesen Bericht finden. Wir verdanken sie dem Bundesverkehrsministerium und haben sie mit der Erlaubnis des Präsidenten in dieser Form hier angehängt. Auch wenn der eine oder der andere nicht unmittelbar jetzt daran denken kann, sich damit zu befassen, auch wenn sich niemand vorwiegend oder ausschließlich als Verkehrsfachmann fühlen sollte, — hier geht es um Gebiete, die zugleich und nicht zuletzt die schönsten und von vielen Kennern bevorzugten Wander- und Erholungsgebiete im grünen Herzen Deutschlands sind. Auch aus diesem Grunde sollten Sie dieser Seite Ihre Aufmerksamkeit schenken, die uns viel Arbeit gekostet hat und die auch den neuen Bundestag eine Menge Arbeit kosten wird, der Schwierigkeit, den Verkehr in Ordnung zu bringen an Verkehrsadern, die brutal durchschnitten worden sind. Wir müssen Mittel und Wege finden, den Schaden aufzuheben.
    Leider mußten wir .aus naheliegenden Gründen darauf verzichten, entsprechende Karten — die uns



    Wehner
    im Ausschuß zur Verfügung gestellt worden sind —zum Fernseh- und Rundfunknetz beizulegen. Das geht nicht; Sie werden das wahrscheinlich verstehen, auch wenn ich es nicht näher begründen kann, obwohl dazu einiges zu sagen wäre. Denn in dieser Beziehung hapert es in diesem Gebiet.
    Es bleibt mir nur noch, Sie zu bitten, dem Antrag des Ausschusses zu .entsprechen, nämlich
    1. den Antrag — Drucksache IV/3016 — unverändert anzunehmen,
    2. die Bundesregierung zu ersuchen, mit den Ländern in Verbindung zu treten, um über
    den vom Bundesminister für Verkehr vorgelegten Verkehrsplan hinaus eine noch weitergehende Planung zu erarbeiten.

    (Beifall.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Ich danke dem Abgeordneten Wehner für die Ergänzung der Berichterstattung.
Wir kommen zur Aussprache. Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Gradl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Johann Baptist Gradl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion darf ich einige kurze Bemerkungen zu der vorliegenden Drucksache, dem Bericht des gesamtdeutschen Ausschusses über die Förderung des Zonenrandgebietes, machen.
    Ich habe seinerzeit am 10. Februar dieses Jahres hier vor dem Hohen Hause den interfraktionellen Antrag begründet, mit dem die Bundesregierung ersucht wurde, Maßnahmen zur zusätzlichen Förderung des Zonenrandgebiets zu ergreifen. Heute finden Sie nun den Schriftlichen Bericht des Ausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen, den der Berichterstatter, Herr Kollege Wehner, eben erläutert hat. Der Antrag war seinerzeit von allen ordentlichen und stellvertretenden Mitgliedern des gesamtdeutschen Ausschusses unterschrieben worden. Dies und die Tatsache, daß der vorliegende Bericht von Vertretern aller Fraktionen gemeinsam erstattet wird, demonstriert die Bedeutung, ,die dem Zonenrand zukommt. Die Förderung des Zonenrandgebietes ist ein Beitrag zur Vorbereitung der Wiedervereinigung. Sie ist ein Stück Wiedervereinigungspolitik und damit eine überparteiliche Verpflichtung. Für meine Fraktion darf ich sagen: unsere Mitarbeit an dieser Aufgabe ist selbstverständlich.
    Ich kann bei der Kürze der Zeit nur einige wenige Punkte hervorheben, die nach unserer Auffassung besondere Beachtung verdienen.
    Da ist erstens dies. Die Förderung des Randgebietes am Eisernen Vorhang ist eine Bund und Ländern gemeinsam obliegende Aufgabe auf lange Sicht. Sie muß weitergeführt werden, solange unser Land geteilt bleibt. Diese Aufgabe ist also nicht an Legislaturperioden gebunden. Sie muß und sie wird im nächsten Bundestag fortgesetzt werden. Wir meinen, daß das Material, das der Ausschuß in dem Bericht zusammengetragen hat, für diese weitere Arbeit eine ,geeignete Grundlage ist.
    Zweitens. Bund und Länder haben sich in wachsend guter Zusammenarbeit bemüht, dem Zonenrandgebiet wirksam zu helfen. Der Bund hat seit 1953 fast eine Milliarde DM zur Verfügung gestellt. In diesem Betrag sind Steuererleichterungen für die Wirtschaft und solche Dinge nicht mitgerechnet. Besonders erfreulich ist es, daß im laufenden Jahr 1965 die Zonenrandhilfen auf 120 Millionen DM erhöht werden konnten, also um 50 % gegenüber dem Stand des Vorjahres 1964. Diese Hilfen und die günstige Gesamtentwicklung der Wirtschaft der Bundesrepublik haben die Situation am Zonenrand beachtlich verbessert. Seit mehreren Jahren herrscht auch dort Vollbeschäftigung. Die Abwanderungswelle, die in den Jahren 1950 bis 1960 fast ein Zehntel der Bevölkerung dieses Gebietes erfaßt hat, ist nahezu zum Stillstand gebracht.
    Dritte Bemerkung. Diese im ganzen erfreuliche Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Zonenrandgebiet in vieler Hinsicht trotzdem noch zurücksteht. In Teilen dieses Gebietes ist die Situation — das haben unsere Reisen sehr deutlich gezeigt — noch durchaus unbefriedigend. Die Hilfen für den Zonenrandraum müssen also auf alle Fälle nicht nur fortgesetzt, sondern sie müssen ausgebaut werden. Dabei ist angesichts der Unterschiede innerhalb des Zonenrandgebietes natürlich darauf zu achten, daß die Mittel mit Vorrang den Gebieten zufließen, die noch am härtesten betroffen sind. Meine Fraktion begrüßt es deshalb auch, daß 1965 zusätzlich zur Verfügung stehende Mittel zum großen Teil solchen finanzschwachen Gemeinden zufließen, die nahe am Eisernen Vorhang liegen.
    Viertens. Bei den Reisen des Ausschusses von Lübeck bis Passau wurden von der Bevölkerung und von der Wirtschaft zahlreiche Wünsche auf Änderung und Erweiterung der jetzigen Hilfsmaßnahmen geäußert. Nur als Beispiele nenne ich Wohnungsbau und Frachthilfe. Der vorliegende Bericht gibt viele Hinweise. Die CDU/CSU-Fraktion ist der Meinung, daß diesen Wünschen in weitem Umfang entsprochen werden muß. Aber mit aller Deutlichkeit muß auch gesagt werden: die notwendige Erweiterung der Zonenrandhilfen ist nur möglich, wenn es uns gelingt, mehr Mittel als bisher bereitzustellen. Trotz der ständig steigenden Forderungen, die aus anderen Bereichen an den Staat gestellt werden, müssen wir — d. h. der Bundestag insgesamt — dem Zonenrandgebiet den notwendigen Platz im Bundeshaushalt verschaffen. Mit einer Einbeziehung neuer Maßnahmen oder mit einer Erweiterung bereits laufender Maßnahmen wäre nichts erreicht, wenn die Mittel nicht erhöht werden, sondern es entstünde im Gegenteil die Gefahr der zwecklosen Zersplitterung.
    Fünftens. Dem Wohnungsbau — das haben die Reisen auch gezeigt — kommt für das Seßhaftmachen und Seßhafthalten der Menschen am Zonenrand besondere Bedeutung zu. Ein gesondertes Wohnungsbauprogramm kann gezielt helfen, zumal wenn sichergestellt wird, daß die Mittel zunächst in die Orte fließen, die bislang infolge ihrer geringen Wirtschaftskraft benachteiligt waren. Die sogenann-



    Dr. Gradl
    ten goldgeränderten Orte kann man dabei vorläufig administrativ ausschalten.
    Sechstens. Die bisherigen Hilfen des Bundes sind im wesentlichen auf die Förderung kultureller Aufgaben und auf die Stärkung der Wirtschaftskraft konzentriert. Die Ergänzung für diese Hilfen in anderen Bereichen ist den Ländern überlassen. Diese föderative Aufteilung sollte nach unserer Auffassung beibehalten werden; denn nur so wird es möglich sein, die Bundesmittel konzentriert und damit wirkungsvoll einzusetzen.
    Schließlich siebtens, meine Damen und Herren: das Gebiet entlang dem Eisernen Vorhang — Herr Kollege Wehner hat das eben schon hervorgehoben — ist in einem doppelten Sinne Randgebiet. Es ist nämlich nicht nur deutscher Zonen- und Grenzrand, sondern es ist auch EWG-Rand, und es ist klar: mit dem wirtschaftlichen Zusammenwachsen der EWG-Länder und mit dem Entstehen neuer Zentren und Gravitationspunkte in diesem vergrößerten Raum bekommt dieses Faktum EWG-Rand zunehmendes Gewicht. Hierauf müssen Bund und Länder ihr besonderes Augenmerk richten.
    Zugleich kann aber auch auf die mögliche Nutzung des EWG-Vertrages hingewiesen werden. In Art. 92 des Vertrages steht ausdrücklich, daß Beihilfen für die Wirtschaft bestimmter durch die Teilung Deutschlands betroffener Gebiete der Bundesrepublik gewährt werden können.
    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Im Sinne dieser Feststellungen stimmt die Bundestagsfraktion der CDU/CSU dem Antrag des Ausschusses zu. Das Zonenrandgebiet muß so entwickelt werden, daß es in diesem Gebiet auf unserer Seite keine toten Streifen, keine Verödung und kein Absterben gibt. Immer müssen wir uns vor Augen halten, immer müssen wir vor Augen haben, daß das Zonenrandgebiet in Wahrheit deutsche Mitte, Mitte Deutschlands ist.

    (Beifall im ganzen Hause.)