Rede von
Dr.
Hans-Christoph
Seebohm
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege, wir haben die Nordbrücke und die Südbrücke immer als eine Einheit angesehen. Beide Projekte sollen miteinander — allerdings nicht gleichzeitig — verwirklicht werden. Dabei hat die Nordbrücke die Aufgabe, den Fernverkehr, der aus Norden und Nordwesten zuströmt, um die Stadt Bonn herumzuleiten und in direkter Form der Autobahn bzw. der Bundesstraße 8 zuzuführen. Die Südbrücke dagegen hat die Aufgabe, die jenseits des Rheins liegenden Teile der verschiedenen Gemeinden und Städte eng mit dem südlichen Teil der Städte Bonn und Bad Godesberg zu verbinden, hier eine feste Verbindung zu schaffen, zugleich aber eine Verlängerung zu erlauben, die auf der einen Seite nach Süden zu bis auf die Höhen führt und dort den Anschluß an das Straßensystem westlich der Stadt gewinnt, auf der anderen Seite über Ramersdorf hinausführt und den Anschluß an die Autobahn gewinnen soll. Diese Straßenzüge sind aber Landesstraßenzüge. Sie können erst nach Erstellung der Südbrücke ausgebaut werden. Die Festlegung der Südbrücke hat sich mit Rücksicht auf die Bahnverlegungsfrage verzögert, weil eben, wie gesagt, von der Bahnverlegungsfrage abhängt, an welcher Stelle diese an Stelle des Bahndamms quer durch Bonn verlaufende Verkehrsstraße von Norden nach Süden von der Verlängerung der Südbrücke geschnitten werden kann. Ursprünglich hatten wir die Auffassung vertreten, daß an dieser Stelle ein Bahnhof entstehen sollte und daß wir die Bahn nicht tiefer legen, sondern um die Stadt herumführen sollten; dann hätten sich andere Verhältnisse ergeben als jetzt. Damit ist also, wie Sie vorhin schon richtig bemerkten, die Tieferlegung der Bahn der entscheidende Punkt auch für die endgültige Lösung dieser Fragen. So kann der Brückenbau als solcher davon unbabhängig in der von mir angegebenen Zeit durchgeführt werden.