Rede von
Dr.
Thomas
Dehler
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich muß ganz offen bekennen, daß ich es sehr bedauert habe, daß wir die Einigung, zu der wir in wesentlichen Punkten gekommen sind, nun nicht gemeinsam begrüßen, sondern hier der Versuch gemacht worden ist, die Sache so darzustellen, als ob wir allein es wären, die nachträglich etwas gelernt hätten. Ich bedaure diese Tendenz außerordentlich; denn sie entspricht einfach nicht der Wirklichkeit.
Auch Herrn Kollegen Katzer muß ich sehr ernsthaft korrigieren, weil er manchmal durch die Unvollständigkeit seiner Darstellung wirklich von der Wahrheit abweicht. Lassen Sie mich, Herr Katzer, Ihnen folgendes sagen.
— Jawohl, das werde ich Ihnen gleich noch im einzelnen darlegen.
Herr Katzer, lassen Sie mich Ihnen einmal folgendes sagen: Wie war es bei den Howaldt-Werken? Die SPD hat sich damals mit aller Kraft gegen den Versuch gewandt, die Howaldt-Werke zu privatisieren. Wir sind im Wirtschaftsausschuß überstimmt worden. Die Mehrheit im Wirtschaftsausschuß hat seinerzeit für den Verkauf der Howaldt-Werft an eine Gruppe von Großunternehmen votiert.
Weil ich das so tief bedauert habe, bin ich persönlich in den Haushaltsausschuß gegangen und habe da noch einmal gekämpft. Und dort haben wir mit den Stimmen der SPD eine Mehrheit gegen die Privatisierung der Howaldt-Werft zustande gebracht. Wenn die SPD nicht dagewesen wäre, dann gehörte die Howaldt-Werft heute der Gruppe von Unternehmen, die sie sich unter den Nagel reißen wollte.