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ID0416445300

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    Deutscher Bundestag 164. Sitzung Bonn, den 17. Februar 1965 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Wittmann und Dr. Böhm . . . . 8063 A Fragestunde (Drucksache IV/3067) Fragen des Abg. Dr. Lohmar: Errichtung eines Protonen-Großbeschleunigers in der Bundesrepublik Dr. Cartellieri, Staatssekretär . . . 8063 D Dr. Lohmar (SPD) . . . . . . . 8064 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . . . 8064 B Kahn-Ackermann (SPD) 8064 C Leicht (CDU/CSU) . . . . . . 8064 D Moersch (FDP) 8065 A Ertl (FDP) 8065 C Fritsch (SPD) . . . . . . . . 8065 D Dr. Bechert (SPD) . . . . . . 8066 B Fragen des Abg. Dr.-Ing. Balke: Zukunftsprogramm für die Arbeiten der ELDO Dr. Cartellieri, Staatssekretär . . . 8066 C Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . . . 8066 D Dr. Frede (SPD) 8066 D Dr. Bechert (SPD) . . . . . . 8067 C Frage ,des Abg. Dr. Kempfler: Zuschüsse von Unternehmern an Arbeiter und Angestellte für Benutzung von Pkw's zur Arbeitsstelle Grund, Staatssekretär 8068 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . 8068 C Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 8068 D Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 8068 D Frage des Abg. Dröscher: Beseitigung von Westwall-Anlagen Grund, Staatssekretär 8069 A Dröscher (SPD) 8069 B Dr. Müller-Emmert (SPD) 8069 C Leicht (CDU/CSU) 8070 A Dr. Roesch (SPD) 8070 A Kaffka (SPD) . . . . . . . . 8070 B Frage des Abg. Hörmann (Freiburg) : Deutscher Eisenerzbergbau Dr. Neef, Staatssekretär . . . . . 8070 C Hörmann (Freiburg) (SPD) . . . . 8070 D Dr. Dr. h. c. Friedensburg (CDU/CSU) 8071 B Frage des Abg. Dürr: Zeitkarten zur Benutzung von Postomnibussen Dr. Steinmetz, Staatssekretär . . 8071 C Dürr (FDP) 8071 D Frage des Abg. Fritsch: Schutz von Sammlermarken Dr. Steinmetz, Staatssekretär . . 8072 A Fritsch (SPD) 8072 B Fragen des Abg. Kahn-Ackermann: Verwendung der aus der Sammlung Göring/Hitler stammenden Bilder im Bundesbesitz Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 8072 C Kahn-Ackermann (SPD) . . . . . 8072 D Strohmayr (SPD) . . . . . . . . 8073 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. Februar 1965 Frage des Abg. Dr. Dr. h. c. Friedensburg: Berücksichtigung Moskaus bei der Einrichtung technisch-naturwissenschaftlicher Referate an Auslandsvertretungen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8073 D Dr. Dr. h. c. Friedensburg (CDU/CSU) 8073 D Frage des Abg. Dr. Imle: Freizügigkeit für das gewerbliche Niederlassungsrecht deutscher Staatsangehöriger in Dänemark Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8074 A Fragen des Abg. Dr. Imle: Handels- und Freundschaftsvertrag mit Dänemark Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 8074 B Frage des Abg. Dr. Schäfer: Dokumente über die deutsch-französischen Beziehungen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8074 D Dr. Schäfer (SPD) 8074 D Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Besetzung von der Bundesrepublik in der UNESCO-Verwaltung neu zur Verfügung gestellter Stellen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8074 D Kahn-Ackermann (SPD) . . . . 8075 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Adenauer-Interview in der „New York Times" vom 10. 2. 1965 Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8075 B Dr. Mommer (SPD) 8075 C Sänger (SPD) . . . . . . . . 8075 13 Frage des Abg. Dr. Mommer: Diplomatische Beziehungen zu Israel Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8076 A Dr. Mommer (SPD) 8076 A Jahn (SPD) 8076 B Metzger (SPD) 8076 C Sänger (SPD) 8076 D Dr. Bechert (SPD) 8077 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Einstellung von Waffenlieferungen an Israel Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8077 B Dr. Mommer (SPD) 8077 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 8077 D Metzger (SPD) . . . . . . . . 8078 A Dr. Bechert (SPD) . . . . . . 8038 B Jahn (SPD) 8078 B Frage des Abg. Hirsch: „Aktion Sühnezeichen" Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 8078 C Schriftliche Ergänzung bzw. Berichtigung der Antwort 8159 C Jahn (SPD) 8078 D Metzger (SPD) . . . . . . . 8079 AA Dr. Dr. Heinemann (SPD) 8079 B Dr. Bechert (SPD) . . . . . . 8079 C Dr. Schäfer (SPD) . . . . . . 8079 C Aussprache über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft (Drucksachen IV/2990, zu IV/2990) Bauknecht (CDU/CSU) . . . . . . 8079 D Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . 8085 C Wächter (FDP) . . . . . . . . 8093 B Ehnes (CDU/CSU) . . . . . . 8097 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1965 (Haushaltsgesetz 1965) (Drucksache IV/2500) — Zweite Beratung — Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksachen IV/2904, zu IV/2904) Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundeskanzler 8103 A Erler (SPD) . . . . . . . . . . 8105 D, 8124 A, 8127 A Dr. Barzel (CDU/CSU) . . . . . . 8115 C Schultz (FDP) . . . . . . . . . 8120 C Dr. Schröder, Bundesminister . . . 8122 C, 8123 C, 8124 C, 8125 C, 8126D Dr. Mommer (SPD) 8123 B, 8125 A Metzger (SPD) 8124 B, 8125 B Dr. Krümmer (FDP) . . . . . . . 8125 A Wischnewski (SPD) . . . . . . . 8125 B D. Dr. Gerstenmaier (CDU/CSU) . . 8125 D Hermsdorf (SPD) . . . . . . . 8127 B, 8128 C Gewandt (CDU/CSU) . . . . . . 8127 D, 8129 B, 8130 A Kahn-Ackermann (SPD) . . . . . 8129 C Sänger (SPD) . . . . . . . . . 8130 A Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. Februar 1965 III Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache IV/2901) . . 8130 D Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache IV/2902) . . . . . . . . Dr. Götz (CDU/CSU) 8130 D, 8144 A, 8149 D Dürr (FDP) 8132 B Dr. Conring (CDU/CSU) 8134 D, 8150 D Dr. Rutschke (FDP) 8135 B Brese (CDU/CSU) 8136 B Dr. Gradl (CDU/CSU) 8137 B D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 8138 C, 8147A, 8151D Dorn (FDP) 8142 C Dr. Mommer (SPD) 8145 B Moersch (FDP) . . . . . . . 8148 D Dr. Dr. h. c. Friedensburg (CDU/CSU) 8149 C Dr. Emde (FDP) 8150 C Ritzel (SPD) 8151 C Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache IV/2903) 8152 C Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen IV/2905, zu IV/2905) Ritzel (SPD) . . . . . . . . . 8152 D Dr. Conring (CDU/CSU) . . . . . 8154 A Kahn-Ackermann (SPD) . . . . . 8154 D Dr. Martin (CDU/CSU) . . . . . 8156 B Dr. Schröder, Bundesminister . . 8157 C Nächste Sitzung 8157 D Anlagen 8159 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. Februar 1965 8063 164. Sitzung Bonn, den 17. Februar 1965 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aschoff 19. 2. Dr. Atzenroth 19. 2. Bazille 22. 2. Berlin 19. 2. Blachstein 27. 2. Fürst von Bismarck 20. 2. Dr. h. c. Brauer 19. 2. Brünen 19. 2. Dr. Eckhardt 17. 2. Eisenmann 20. 2. Dr. Franz 19. 2. Kalbitzer 17. 2. Dr. Kopf 24. 2. Kulawig 31. 3. Leber 19. 2. Maier (Mannheim) 19. 2. Mauk 17. 2. Neumann (Allensbach) 17. 2. Peters (Norden) 20. 2. Frau Dr. Probst 26. 2. Ravens 17. 2. Reichhardt 19. 2. Scheuren 19. 2. Dr. Schneider (Saarbrücken) 17. 2. Frau Seppi 19. 2. Seuffert 19. 2. Dr. Starke 19. 2. Steinhoff 28. 2. Stooß 17. 2. Wehner 28. 2. Weinkamm 28. 2. Zoglmann 17. 2. Zühlke 21. 2. b) Urlaubsanträge Dr. Dörinkel 26. 2. Dr. h. c. Jaksch 26. 2. Lenz (Bremerhaven) 29. 3. Schlick 26. 2. Dr. Schmidt (Frankfurt) 24. 2. Unertl 27. 2. Wienand 7. 3. Wilhelm 26. 2. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts St.S.-295/65 53 Bonn, 17. Februar 1965 An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages Bonn Bundeshaus Sehr geehrter Herr Präsident, bei Durchsicht meiner Unterlagen stelle ich zu meinem Bedauern fest, daß mir in der heutigen Fragestunde bei der Beantwortung der Anfrage des Herrn Abgeordneten Hirsch, betreffend die Aktion Sühnezeichen, ein tatsächlicher Irrtum unterlaufen ist. Aus einer mir vorliegenden Unterlage ging hervor, daß im Jahre 1964 Beihilfen in Höhe von 16 350 DM gezahlt worden sind. Es handelt sich dabei nicht, wie ich irrtümlich annahm, um eine Zahlung des Auswärtigen Amts an die Aktion Sühnezeichen, sondern um eine Zahlung, die die Aktion Sühnezeichen ihrerseits an die Teilnehmer der von ihr veranstalteten Einsätze geleistet hat. Aus Mitteln des Auswärtigen Amts sind im Jahre 1964 tatsächlich keine Zahlungen an die Aktion Sühnezeichen geleistet worden. Ich darf im übrigen meine vor dem Bundestag abgegebene Erklärung wiederholen, daß das Auswärtige Amt einem Antrag der Aktion Sühnezeichen für das Rechnungsjahr 1965 im Hinblick auf die verdienstvolle Tätigkeit der Aktion im Rahmen der verfügbaren Mittel entsprechen wird. Ich wäre Ihnen, Herr Präsident, zu besonderem Dank verpflichtet, wenn Sie diese Mitteilung dem Hohen Hause zur Kenntnis bringen würden. Mit verbindlichen Empfehlungen Dr. Carstens Anlage 3 Umdruck 562 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1965, hier: Einzelplan 04 - Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksachen IV/2500 Anlage, IV/2904). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 03 - Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - 1. Im Tit. 300 - Zur Verfügung des Bundeskanzlers für Förderung des Informationswesens - (Drucksache IV/2500 Anlage S. 25) wird der Ansatz von 13 000 000 DM um 5 000 000 DM auf 8 000 000 DM gesenkt. 8160 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. Februar 1965 Der Haushaltsvermerk erhält folgende Fassung: „Die Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben dieses Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Die Erklärung des Unterausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." 2. Tit. 314 — Aufklärung und Unterrichtung der Bevölkerung auf den Gebieten der Sozialinvestitionen — 5 000 000 DM (Drucksache IV/2904 S. 4) wird gestrichen. Bonn, den 17. Februar 1965 Erler und Fraktion Anlage 4 Umdruck 570 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1965, hier: Einzelplan 02 — Deutscher Bundestag (Drucksachen IV/2500 Anlage, IV/2902). Der Bundestag wolle beschließen: Kap. 02 01 Tit. 710 — Neubauten für Zwecke des Bundestages einschließlich der erforderlichen Ersteinrichtung — (Drucksache IV/2902 S. 19) Die Zweckbestimmung dieses Titels ist wie folgt zu fassen: „Errichtung eines Bürohauses des Deutschen Bundestages (Arbeitszimmer für Abgeordnete und Sitzungsräume für Ausschüsse) einschließlich der erforderlichen Ersteinrichtung." Bonn, den 17. Februar 1965 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 5 Umdruck 558 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1965, hier: Einzelplan 02 - Deutscher Bundestag (Drucksachen IV/2500 Anlage, IV/2902). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 02 01 wird Tit. 710 — Neubau für Zwecke des Bundestages einschließlich der erforderlichen Ersteinrichtung — (Drucksache IV/2902 S. 19) gestrichen. Bonn, den 16. Februar 1965 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 6 Schriftliche Antwort des Bundesministers Lücke vom 15. Februar 1965 auf die Zusatzfrage der Abgeordneten Frau Meermann zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Rieddel *). Ich gestatte mir Ihre Zusatzfrage wie folgt zu beantworten: Der in meinem Hause erarbeitete Entwurf eines Gesetzes über die Förderung städtebaulicher Maßnahmen in Stadt und Land — Städtebauförderungsgesetz — enthält neben anderen Vorschriften in einem besonderen Teil ins einzelne gehende Regelungen für die Sanierung, die das Bundesbaugesetz insoweit ergänzen und nicht zuletzt auch der Erleichterung und Beschleunigung der Sanierungsmaßnahmen dienen sollen. Dabei geht der Entwurf davon aus, daß das Privateigentum an den Grundstücken im Sanierungsgebiet möglichst erhalten bleiben soll. Falls es aber unumgänglich ist, Grundstücke zur Durchführung der Sanierungsmaßnahme in einer Hand zusammenzufassen, sieht der Entwurf eine ganze Reihe von Handhaben hierfür vor. So ist z. B. daran gedacht, die Enteignung eines Grundstücks, ohne das die Sanierung nicht durchgeführt werden kann, zugunsten der Gemeinde zu erleichtern. Ferner sind enteignungsrechtliche Vorschriften zugunsten der Sanierungsträger in dem Entwurf enthalten. Von besonderer Bedeutung wird auch die Vorschrift sein, daß bei der Bemessung von Ausgleichs- und Entschädigungsleistungen im Rahmen einer Sanierung solche Werterhöhungen unberücksichtigt bleiben, die durch die Aussicht auf die Sanierung eingetreten sind. Wenngleich diese Vorschrift nicht unmittelbar für private Rechtsgeschäfte gilt, so ist doch zu erwarten, daß sie in Verbindung mit anderen Vorschriften des Entwurfs auch die Grundstückspreise im privaten Rechtsverkehr maßgeblich beeinflussen wird. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Bundesministers Schwarz vom 12. Februar 1965 auf die Zusatzfrage zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Dr. Kohut **). Ihre Zusatzfrage beantworte ich wie folgt: Die Schweineauftriebe haben — neben anderen Faktoren — den Marktpreis für Schweine stark beeinflußt; auch der Verbraucherpreis lag von Oktober 1964 bis Januar 1965 deutlich unter den entsprechenden Preisen des Vorjahres. Im einzelnen sind Angebots- und Preisentwicklung von Oktober 1964 bis Januar 1965 wie folgt: Die durchschnittlichen Schweineauftriebe auf den 35 Großmärkten des Bundesgebietes (Ubersicht 1 der Anlagen), die im Oktober 1964 um 8 % höher lagen als im Vergleichsmonat des Vorjahres, ließen den Marktpreis *) Siehe 157. Sitzung Seite 7736 D **) Siehe 159. Sitzung Seite 7830 C Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. Februar 1965 8161 für Schweine der Klasse c umgerechnet auf Schlachtgewicht (Ubersicht 2 der Anlagen) Klasse c im Bundesdurchschnitt auf 312,40 DM je 100 kg Schlachtgewicht (-17% gegenüber Vorjahreszeit) absinken. Das etwas geringere Angebot an Schweinen im November und Dezember 1964 gegenüber Oktober führte zu einem Anstieg der Marktpreise in den beiden letzten Monaten des Jahres 1964 auf 329,—bis 332,— DM. Die sich bereits im Dezember anbahnende Preisabschwächung setzte im Januar 1965 wieder voll ein. Das verstärkte Angebot (+22 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum) ließ den Schweinepreis Klasse c auf 319,10 DM absinken; er ist seitdem noch weiter auf 302,— DM in der zweiten Februarwoche zurückgegangen. Der Marktpreis für Schweine Klasse c lag von Oktober 1964 bis Januar 1965 nicht nur deutlich unter dem Vorjahrespreis, sondern auch unter dem 10jährigen Durchschnitt von 1965 bis 1964. Im Januar 1965 z. B. unterschritt der Schweinepreis den entsprechenden Vorjahrespreis um 22 % und den 10jährigen Durchschnittspreis um 4 %. Der Verbraucherpreis für Schweinefleisch im Durchschnitt aller Teilstücke hat sich im Berichtszeitraum erhöht; er stieg von 5,08 DM im Oktober auf 5,12 bis 5,15 DM im November und Dezember 1964 und weiter auf 5,20 DM im Januar 1965 an. Auch im Januar erhöhte sich der Verbraucherpreis, obwohl der Marktpreis in diesem Monat schon deutlich zurückgegangen ist. Erfahrungsgemäß hinkt jedoch die Anpassung der Verbraucherpreise an die gesunkenen Marktpreise um einige Wochen nach. Der Verbraucherpreis lag ungeachtet dessen von Oktober 1964 bis Januar 1965 deutlich unter den entsprechenden Preisen des Vorjahres. Im übrigen wird auf den Vergleich der Preisveränderungen der Markt- und Verbraucherpreise in der Ubersicht 3 der Anlagen verwiesen. Die Schweinezählung vom 3. September 1964 ließ erkennen, daß besonders im 1. Quartal 1965 mit einem Mehranfall von 1,2 Mill. Schlachtschweinen (+20 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum) zu rechnen ist. Diese Voraussage wurde durch die Auswertung der Zählung vom 3. Dezember 1964 und durch die Marktentwicklung bestätigt. Um den Druck des steigenden Angebotes auf dem Inlandsmarkt zu verringern und einen Preissturz auf den Schlachtviehmärkten zu mildern, sollen im 1. Quartal 1965 — nach einer kleineren Teillieferung von 2800 t im Dezember 1964 — noch 12 000 t gefrorene Schweinehälften in die UdSSR ausgeführt werden. Für die Exporte werden die nach der EWG-Marktordnung Nr. 20 (Schweinefleisch )vorgesehenen Erstattungen für Ausfuhren in Drittländer gezahlt. Anlage zur schriftlichen Antwort auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Dr. Kohut. Ubersicht 1 Durchschnittliche monatliche Auftriebe an den 35 Großmärkten des Bundesgebietes 1964/65 1963/64 ± Veränderung Stück Stück 1964/65 zu 1963/64 in % Oktober 100 800 93 200 + 8 November 99 100 93 300 + 6 Dezember 95 600 85 000 + 12 Januar 101 5001 83 400 + 22 *) vorläufig Quelle: BML VI/6 Übersicht 2 Durchschnittliche Marktpreise für Schweine Klasse c auf den 35 Großmärkten des Bundesgebietes in DM/100 kg Lebendgewicht umgerechnet auf Schlachtgewicht (79 % Ausschlachtung) 1964/65 1963/64 ± Veränderung zum Vorjahresmonat in % 10jähriger ± Veränderung Durchschnittspreis 1964/65 zum 1955 bis 1964 10 jahrigen Durchschnittspreis DM DM DM in % Oktober 312,40 374,40 -17 336,95 -7 % November 332,65 392,15 -15 340,10 -2 % Dezember 329,10 431,10 -15 333,65 -1 % Januar*) 319,10*) 407,30 -22 329,50 -4 % *) vorläufig Quelle: BML VI/6 Übersicht 3 Marktpreise für Schlachtvieh und Verbraucherpreise für Fleisch Oktober November Dezember Januar Marktpreise 1964/65 3,12 3,33 3,29 3,19 *) für Schlachtschweine DM/kg (Klasse c umgerechnet auf Schlachtgewicht) 1963/64 3,74 3,92 4,31 4,07 10jähriger Ø 3,37 3,40 3,34 3,30 1955/64 Verbraucherpreise 1964/65 5,08 5,12 5,15 5,20 *) für Schweinefleisch DM/kg (im 1963/64 5,16 5,28 5,51 5,62 0 aller Teilstücke des Schlachtgewichtes) 10jähriger Ø 4,61 4,64 4,67 4,59 1955/64 Preisveränderungen ± Pf je kg 1964/65 -62 -59 -102 -88 zu 1963/64 Marktpreise 1964/65 zum 10jährigen Ø -25 - 7 - 5 -11 Verbraucherpreise 1964/65 - 8 -16 - 36 -42 zu 1963/64 1964/65 zum 10jährigen Ø +47 +48 + 48 +61 *) vorläufig Quelle Statistisches Bundesamt
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Mommer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Auch da hätten Sie die Möglichkeit gehabt, eine Alternative zu entwickeln und einen Plan vorzulegen. Das wäre ja Ihre Sache gewesen, nicht unsere hier.
    Nun ein Wort zu dem Bürohaus. Wir haben uns im Vorstand des Bundestages darüber unterhalten, welches nun die zweckmäßigste und auch relativ
    billigste Lösung des Problems ist. Dabei kam heraus, daß alle, die etwas von den Bauproblemen verstehen, der Meinung waren, daß heute, wo in dieser Gegend, in der wir hier sind, der Boden 250 DM pro Quadratmeter kostet, der beste und schließlich billigste Bau der Hochbau ist. Herr Kollege Gradl, auch Ihnen sage ich das. Stoßen Sie sich doch nicht daran, daß das Haus hoch sein soll, sondern überlegen Sie, was besser ist, ob ein hohes oder ein niedriges Haus. In diesem Hochhaus werden wir 20 000 qm Arbeits- und Nutzfläche haben. Wenn wir das etwa, wie es naive Leute vorschlagen, mit Baracken erreichen wollten, dann hätten wir erst einmal zwei Hektar Baracken nötig. Dazwischen muß aber auch noch Raum sein. Sogar in einem Kriegsgefangenenlager kommen auf einen Quadratmeter überbauten Raum zwei Quadratmeter nichtüberbauter Raum. Dann kommen Sie auf sechs Hektar. Wenn Sie einmal rechnen, was das kostet, stellen Sie fest, daß allein der Boden 15 Millionen DM kostet. Unsinnig ist das. Unsinnig ist es, Flächenbauten errichten zu wollen. Wenn man hier an unserer Stelle zweckmäßig bauen will, dann muß man notwendigerweise in die Höhe gehen.
    Ein Wort zu dem Thema Berlin. Das haben wir ja immer wieder gehört, wenn hier im Bundeshaus oder für unsere Verwaltung im Laufe der vergangenen fünfzehn Jahre irgend etwas gebaut werden sollte. Es wurde gesagt: „Ja, wie ist es dann mit der Hauptstadt Berlin?" Wir Sozialdemokraten haben vor fast zehn Jahren die Frage einmal gründlich mit unseren Freunden in Berlin diskutiert, die ja da besondere Verantwortung tragen und die — wenn einer — dafür sind, daß wir alle möglichst schnell nach Berlin kommen und uns nicht für immer in Bonn festsetzen. Aber wir waren uns mit unseren Freunden darin einig, daß man in Bonn, wo nun einmal die Verwaltung eines Staates mit 56 oder 57 Millionen Einwohnern ist und wo auch dieses Parlament, das von diesem Volk frei gewählt ist, arbeiten können muß, mit Baracken eben nicht auskommt, sondern daß man da vernünftig bauen muß. Und was so aufregend war wie der Bau des Auswärtigen Amtes, das stellte sich sehr bald als unzureichend heraus. Heute muß der Steuerzahler wieder zusätzlich dafür zahlen, daß das Auswärtige Amt Dienststellen ausquartieren muß, hohe Mieten zahlen muß. Es stellt sich heraus, daß wir gar nicht groß genug gebaut haben und keineswegs zu groß. Wenn man das nüchtern betrachtet, sieht das also anders aus.
    Eines aber dürfen wir hier in Bonn nicht tun: wir dürfen keine Bauten hinsetzen, die für die Ewigkeit geplant sind. Wir müssen Zweckbauten hinsetzen, ausschließlich Zweckbauten; nicht Repräsentation und „Selbstdarstellung unserer Zeit" und was man da alles sagen kann, sondern nüchterne Bauten, die uns unsere Arbeit erleichtern.
    Ich möchte hier auch den Wunsch meiner Fraktion vortragen, Herr Präsident, daß wir in Berlin am Reichstag zügig bauen, vielleicht noch zügiger als bisher. Es dauert etwas lange, bis das Reichstagsgebäude so weit wiederhergestellt ist, daß nicht nur — wie jetzt schon — die Ausschüsse, sondern auch das Plenum dort tagen können. Und wenn wir den Reichstag haben, auch schon vorher, wollen wir hier



    Dr. Mommer.
    immer daran arbeiten, daß wir möglichst schnell
    Bonn verlassen und nach Berlin übersiedeln können.
    Ich glaube, daß wir 1949 einen Fehler gemacht haben — wir alle allerdings —, als wir beschlossen, hier in Bonn zu bleiben. Es wäre besser gewesen und der Risiken wert gewesen, wenn wir — —

    (Abg. Moersch: In welchem Plural „wir" haben Sie soeben gesprochen?)

    — Alle, die damals hier saßen. Sie persönlich nicht; aber die, die zu Ihrer Partei gehörten. Alle mit Ausnahme der Kommunisten, Herr Moersch. Die Kommunisten haben einen Antrag eingebracht: „Der Bundestag und die Bundesregierung treten in Berlin zusammen." Die hatten andere Gedanken dabei, als sie das vorschlugen. Aber wenn ich es heute rückschauend betrachte, meine ich, wir hätten so verfahren sollen. Es sähe manches in Deutschland anders aus. Aber niemand soll glauben, daß, wenn wir hier Zweckbauten errichten, die unsere Arbeit erleichtern, wir unser Herz daran hängen und weniger energisch daran arbeiten würden, die Wiedervereinigung Deutschlands zustande zu bringen und den Sitz auch des Bundestages nach Berlin zu verlegen.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Präsident des Hauses.
D. Dr. Gerstenmaier, Präsident des Deutschen Bundestages: Meine Damen und Herren, es tut mir leid, daß wir diese Debatte unentwegt weiterführen müssen. Ich bin jedoch ganz bereit, die Erwägungen, mit denen sich der Bundestagsvorstand nun in vielen Sitzungen beschäftigt hat, auch hier vor dem Plenum weiterzuführen.
Zunächst eine Feststellung zu Ihrer immer wiederholten Behauptung, Herr Kollege Dr. Rutschke. Ich habe soeben den Direktor des Hauses gesprochen. Er sagte mir klar: Das ist Ihre Rechnung, aber nicht die Rechnung der Verwaltung des Bundestages, die Sie hier dem Hause vorgelegt haben.

(Hört! Hört!-Rufe.)

350 Zimmer seien Ihnen mitgeteilt worden; aber durch Ihre Subtraktionsmethode kommen dann 69 heraus. Wie Sie diese Rechnung aufgestellt haben, das haben Sie bis jetzt dem Bundestagsvorstand vorenthalten.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Dehler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Rutschke?
    D. Dr. Gerstenmaier, Präsident des Deutschen Bundestages: Bitte sehr!