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ID0415721300

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    Deutscher Bundestag 157. Sitzung Bonn, den 21. Januar 1965 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag von Bundesminister Schwarz . . . . . . . . . 7723 A Glückwunschtelegramm zum 700. Jahrestag der Gründung des House of Commons 7723 B Fragestunde (Drucksachen IV/2949, IV/2967) Frage des Abg. Jahn: Deutsche Waffentechniker und Ingenieure in Ägypten Dr. Carstens, Staatssekretär 7723 D, 7724 A Dr. Reischl (SPD) 7724 A Fragen der Abg. Frau Rudoll: Mißachtung des Gesetzes über die gesetzliche Arbeitszeit von Jugendlichen Dr. Claussen, Staatssekretär . . . 7724 B Fragen des Abg. Maucher: Zu Unrecht gezahlte Versorgungsleistungen 7724 C Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Vermögenswirksame Leistungen in handwerklichen und Dienstleistungsbetrieben Dr. Claussen, Staatssekretär . . . 7724 D, 7725 A, B Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 7725 A Fragen des Abg. Dr. Müller-Emmert: Sittlich gefährdende Tätigkeiten weiblicher Personen unter 21 Jahren Dr. Claussen, Staatssekretär . . 7725 B, D, 7726 A Dr. Müller-Emmert (SPD) . . . 7725 C, D, 7726 A Fragen des Abg. Strohmayr (SPD) Anrechnung der vor 1926 in Österreich verbrachten Zeiten auf die Rente Dr. Claussen, Staatssekretär . . 7726 B, C Strohmayr (SPD) . . . . . . . 7726 C Frage des Abg. Dröscher: Berufungen gegen Urteile von Sozialgerichten Dr. Claussen, Staatssekretär . . . 7726 D, 7727 A, B, C, D, 7728 A, B Dröscher .(SPD) . . . . . . . . 7727 A Dr. Bechert (SPD) . . . . • . 7727 B, D Fritsch (SPD) 7727 D, 7728 A Frau Dr. Hubert (SPD) 7728 B Maucher (CDU/CSU) 7728 B Fragen des Abg. Frehsee: Einbeziehung des Landschaftsgartenbaus in die gesetzlichen Winterbauförderungsmaßnahmen . . . . . . . 7728 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Januar 1965 Frage des Abg. Fritsch: Kreiswehrersatzamt Straubing . . . 7729 A Fragen des Abg. Dr. Kohut: Militärische Ausbilder oder Berater der Bundeswehr im Ausland Gumbel, Staatssekretär . . . . . 7729 B Frage des Abg. Dr. Kohut: Wehrpässe für Verwaltungsangestellte bei der Bundeswehr Gumbel, Staatssekretär 7729 B Frage des Abg. Folger: Wechselkennzeichen für Kraftfahrzeuge Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 7729 C, D, 7730 B Folger (SPD) . . . . . . . . . 7729 D Strohmayr (SPD) 7730 A, B Frage des Abg. Dr. Eppler: Linienführung der Umgehung von Freudenstadt im Zuge der B 28 und 294 Dr. Seiermann, Staatssekretär . . '7730 C, D Dr. Eppler (SPD) 7730 C, D Fragen des Abg. Dr. Wahl: Einrichtungen für die Sicherung von Fußgängern bei Dunkelheit auf Straßen ohne Gehweg Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 7731 A Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Ausnahmegenehmigungen vom Sonntagsfahrverbot in der Hauptreisezeit 1965 Dr. Seiermann, Staatssekretär . 7731 B, C, D Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 7731 C Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Mane und Gewichte von Lkws innerhalb der EWG Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 7731 D, 7732 B Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 7732 A, B Frage des Abg. Reichmann: Stillegung von Bahnstrecken im Schwarzwald Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 7732 B, C Reichmann (FDP) . . . . . . . 7732 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Schiffahrtsabgaben auf dem Neckar Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 7732 D Frage des Abg. Fritsch: Verkehrsverhältnisse im . Bayerischen Wald Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 7733 A, B Fritsch (SPD) 7733 A Fragen des Abg. Josten: Alte Wagen auf der Bahnstrecke Andernach—Mayen—Gerolstein Dr. Seiermann, Staatssekretär . 7733 B, C, D Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 7733 D Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Schiffswracks auf der Unterweser bei Blexer Hörne Dr. Seiermann, Staatssekretär . 7734 A, B Müller (Nordenham) (SPD) . . . . 7734 B Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Einschränkung des Zugverkehrs auf der Strecke Hude—Blexen Dr. Seiermann, Staatssekretär 7734 B, C, D Müller (Nordenham) (SPD) . . . . 7734 C Frage des Abg. Müller (Nordenham) : Verkehrssicherheit an Kreuzungen von Eisenbahn und Straßen Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 7734 D, 7735 A, B Müller (Nordenham) (SPD) . . . 7735 A, B Frage des Abg. Strohmayr: Einführung des „Eurailpasses" für Europäer Dr. Seiermann, Staatssekretär . 7735 B, C, 7736 A Strohmayr (SPD) 7735 C, D, 7736 A Fragen des Abg. Riedel (Frankfurt) : Althaussanierung Lücke, Bundesminister . . . 7736 B, C, D, 7737 A Fritsch (SDP) . . . . . . . . 7736 B, C Frau Meermann (SPD) 7736 D Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Januar 1965 III Fortsetzung der Beratung der Großen Anfrage (FDP) betr. die Lage in der Bundeswehr (Drucksache IV/2426) ; in Verbindung mit Fortsetzung der Beratung des Schriftlichen Berichts des Verteidigungsausschusses über den Jahresbericht 1963 des Wehrbeauftragten des Bundestages (Drucksachen IV/2305, IV/2795) und mit Beratung des Schriftlichen Berichts des Verteidigungsausschusses über den Entschließungsantrag (FDP) zur dritten Beratung des Entwurfs dès Haushaltsgesetzes 1964, h i e r : Einzelplan 14, Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksachen IV/2940, zu IV/2940, Umdruck 429) Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . 7737 B Dr. Schäfer (SPD) . . . . . . . 3340 A Schultz (FDP) . . . . . . . . . 3342 C Rommerskirchen (CDU/CSU) . . . 7745 A Dr. Jaeger (CDU/CSU) . . . . . 3348 C von Hassel, Bundesminister . . . 7753 A Berkhan (SPD) . . . . . . . . 7757 C Mündlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses über den Entschließungsantrag (SPD) zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1964, hier: Einzelplan 04, Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache IV/2936, Umdruck 419) Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . 7759 D Erler (SPD) . . . . . . . . 3361 C Schultz (FDP) , 7763 B Dr. Carstens, Staatssekretär . . 7763 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 3364 Anlagen 7765 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Januar 1965 7723 157. Sitzung Bonn, den 21. Januar 1965 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach * 22. 1. Dr. Aigner * 22. 1. Arendt (Wattenscheid) * 22. 1. Dr. Atzenroth 22. 1. Bading * 22. 1. Bauer (Wasserburg) 22. 1. Bergmann * 22. 1. Dr. Birrenbach 30. 1. Blachstein 27. 2. Dr. Burgbacher * 22. 1. Dr. Danz 22. 1. Deringer * 22. 1. Dr. Dichgans * 22. 1. Diebäcker 21. 1. Drachsler 23. 1. Dr. Dr. h. c. Dresbach 22. 1. Dr. Eckhardt 22. 1. Frau Dr. Elsner * 22. 1. Faller * 22. 1. Dr. Dr. h. c. Friedensburg * 22. 1. Dr. Furler * 22. 1. Hahn (Bielefeld) * 22. 1. Hammersen 30. 1. Dr. von Haniel-Niethammer 23. 1. Illerhaus * 22. 1. Kalbitzer 30. 1. Klinker * 22. 1. Dr. Kreyssig * 22. 1. Kriedemann * 22. 1. Freiherr von Kühlmann-Stumm 30. 1. Kulawig 30. 1. Lenz (Bremerhaven) 22. 1. Lenz (Brühl) * 22. 1. Leukert 22. 1. Dr. Lohmar 30. 1. Dr. Löhr * 22. 1. Lücker (München) * 22. 1. Maier (Mannheim) 5. 2. Marx 1. 2. Mauk * 22. 1. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 22. 1. Metzger * 22. 1. Dr. Müller-Hermann * 22. 1. Dr.-Ing. Philipp * 22. 1. Frau Dr. Probst 22. 1. Rademacher * 22. 1. Richarts * 22. 1. Ruf 22. 1. Sander 21. 1. Schlick 22. 1. Schneider (Hamburg) 29. 1. Seifriz * 22. 1. Seuffert * 22. 1. Spitzmüller 21. 1. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Starke * 22. 1. Storch * 22. 1. Frau Strobel * 22. 1. Unertl 29. 1. Weinkamm * 22. 1. Wischnewski * 22. 1. b) Urlaubsanträge Frau Renger 30. 1. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dahlgrün vom 21. Januar 1965 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Richarts (Drucksache IV/2949 Fragen VI/1, VI/2 und VI/3) : Ist der Bundesregierung bekannt, in wieviel Fallen das Hauptzollamt Prüm in den letzten Jahren wegen Vor- bzw. Überlieferung von Heizöl Steuerbescheide erlassen und Strafverfahren anhängig gemacht hat? Sind - bei Bejahung der Frage VI/1 - der Bundesregierung der gesamte Betrag der in diesem Zusammenhang erlassenen Steuerbescheide und die Zahl der im gleichen Zusammenhang anhängigen und abgewickelten Strafverfahren bekannt? .Ist die Bundesregierung - bei Bejahung der Fragen VI/1, 2 - bereit, dem Parlament diese Zahlen zu nennen? Das Hauptzollamt Prüm hat in den letzten 5 Jahren 13 Steuerbescheide 'erlassen, weil steuerbegünstigtes Gasöl von Heizölhändlern unter Verletzung der geltenden Bestimmungen an Personen geliefert worden ist, die nicht im Besitz einer gültigen Erlaubnis für die steuerbegünstigte Verwendung waren. Aus gleichem Grunde sind 12 Strafverfahren eingeleitet worden, von denen 3 durch Bestrafung, 3 durch Einstellung rechtskräftig abgeschlossen, die übrigen noch anhängig sind. In einem Fall ist die Bestrafung durch das zuständige Landgericht erfolgt. Insgesamt ist ,ein Steuerbetrag von 127 649,20 DM angefordert. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dahlgrün vom 21. Januar 1965 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Holkenbrink (Drucksache IV/2949 Fragen VI/4, VI/5 und VI/6). Ist die Bundesregierung bereit, die einzelnen in Frage VI/1 genannten Fälle zu überprüfen, um festzustellen, inwieweit im Rahmen des Ermessensspielraums und im Rahmen der Möglichkeit des Steuererlasses aus Billigkeitsgründen vom Hauptzollamt Prüm in diesem Zusammenhang Gebrauch gemacht wurde? Billigt die Bundesregierung das Verfahren des Hauptzollamtes Prüm, besonders in Fällen, in denen keine Steuerverkürzungen eingetreten sind? Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um solche Aktionen eines Hauptzollamtes wie die in Frage VI/1 genannten in Zukunft zu verhindern? 7766 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Januar 1965 Zu Frage VI/4: Die Bundesregierung ist bereit, die noch nicht abgeschlossenen Fälle, soweit sie nicht in der Rechtsmittelinstanz schweben, darauf zu prüfen, ob die zu Recht angeforderten Steuern im Einzelfall aus Billigkeitsgründen ganz oder teilweise erlassen werden können. Ein Teil der Fälle hat sich schon durch Billigkeitserlaß erledigt, in einem weiteren Teil schwebt das Billigkeitsverfahren noch. Zu Frage VI/5: Das Hauptzollamt hat in allen Fällen die Abgaben auf Grund des geltenden Rechts erhoben. Es hat gesetzmäßig gehandelt. Das Amt war nach den Richtlinien über den Erlaß von Abgaben aus Billigkeitsgründen auch befugt, Anträge selbständig abzulehnen. Es konnte noch nicht geprüft werden, ob etwa in einzelnen Fällen durch solche Ablehnungen vereinzelt Härten entstanden sind, die eines Ausgleichs bedürfen. Zu Frage VI/6: Die Bundesregierung ist nicht der Ansicht, daß das Hauptzollamt Prüm eine besondere Aktion durchgeführt hat. Es hat nur die notwendige Steuerüberwachung ausgeübt. Es ist jedoch vorgesehen, das Verfahren für die Belieferung von Heizölverbrauchern noch in diesem Jahre zu vereinfachen. Heizöl soll gefärbt und mit einem besonderen Zusatz versehen werden. Die Vorbereitungen hierfür stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Auf diesem Wege wird es möglich sein, der mißbräuchlichen Verwendung des Heizöls als Treibstoff vorzubeugen und zugleich auf die Erteilung einer schriftlichen Erlaubnis für den einzelnen Verwender zu verzichten.
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    Es ist darin enthalten, was wir für den Starfighter zu zahlen haben. Damit kein Irrtum entsteht: diese 10 % sind nicht identisch mit jenen 10 %, von denen Herr Wienand als Lizenzgebühr an Lockheed gesprochen hat; diese 10 % sind etwas ganz anderes. Die Angabe von Herrn Wienand von gestern war völlig falsch. Statt der 500 Millionen DM Lizenzgebühr waren es 59 Millionen. Gestern hat Herr Strauß gesagt, Herr Wienand habe sich im Komma geirrt.


Rede von Fritz Erler
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Herr Minister, nur zur Präzisierung: Sie sagen, gegenüber dem ersten Vortrag im Verteidigungsausschuß mit dem ersten Kostenanschlag und der Schlußabrechnung, die die Entwicklungskosten einschließen wird, sind nur Verteuerungen pro Flugzeug von 10 % eingetreten, also gegenüber der ersten Zahl, die dem Verteidigungsausschuß genannt wurden? Darf ich das so auffassen?

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


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    Ich wiederhole noch einmal: Zwischen dem ursprünglichen Programm und den Neuentwicklungen im Laufe von vier Jahren eine Kostensteigerung — ich habe mich, glaube ich, klar genug ausgedrückt
    — von 10 %,

    (Abg. Erler: Nicht Kostensteigerung, ,der Aufwand des Bundes!)

    — der Aufwand des Bundes! — (Abg. Erler: Insgesamt!) von plus 10 % entstanden.

    (Abg. Erler: Gegenüber dem ersten Anschlag? Das wird der Nachprüfung bedürfen!)




    Bundesminister von Hassel
    — Ich bin bereit, die einzelnen Zahlen im Ausschuß bekanntzugeben. Ich halte es aus bestimmten Gründen nicht für richtig, daß wir diesen Zahlenkomplex hier in der Öffentlichkeit nennen. Ich bin bereit, Ihnen das im Ausschuß zu sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das zweite, meine Damen und Herren! Sie monieren die Stahlauswahl bei den U-Booten. Von Ihnen, Herr Dr. Schäfer, ist das noch einmal vorgetragen worden, und es hat sich ein Abgeordneter, Herr van Delden, zu einer Zwischenfrage gemeldet, die Sie nicht zugelassen haben, um Ihre Ausführungen nicht unterbrechen zu lassen. Die Zwischenfrage würde vermutlich gelautet haben: Herr Dr. Schäfer, ist Ihnen bekannt, daß der Bundesminister der Verteidigung dem Ausschuß schriftlich angeboten hat, den Untersuchungsbericht, den er — der Verteidigungsminister — hat anfertigen lassen, dem Ausschuß vortragen zu lassen? Dann wäre wahrscheinlich sehr schnell zur Kenntnis des Hohen Hauses gekommen, daß ich schriftlich dem Ausschuß angeboten habe, diesen Bericht dem Ausschuß bekanntzugeben. Das wollte, glaube ich, der Herr Abgeordnete van Delden fragen. Sie haben die Zwischenfrage nicht zugelassen. Ich möchte das hier noch einmal klarstellen: Schimpfen Sie nicht 'auf den Verteidigungsminister; er hat schriftlich seine Bereitwilligkeit erklärt, das darzulegen.
    Ein drittes, was dazu gehört: Ich teile völlig Ihre Auffassung, Herr Abgeordneter Schultz, daß Sie ein Wort für den früheren Leiter der Abteilung Wehrtechnik sagen. Der Mann hat ein großes Verdienst um den Aufbau der Wehrtechnik und ,damit auch der Bundeswehr selbst. Aber ich wehre mich dagegen, wenn draußen ,die Legende verbreitet wird, als sei er ausgeschieden, weil er mit den Methoden des Verteidigungsministers oder mit der Organisationsform des Verteidigungsministeriums nicht einverstanden sei. Die Gründe, warum er ausgeschieden ist, habe ich den einzelnen Sprechern der Fraktionen genau gesagt, und es gibt darüber keinerlei Dissens zwischen den Sprechern der Fraktionen und mir.

    (Abg. Dr. Kliesing [Honnef] : Das hat Herr Fischer uns übrigens selbst gesagt!)

    Das nächste, was ich ansprechen möchte, sind das noch einmal von Herrn Abgeordneten Schäfer dargelegte Beschaffungsprogramm und die Aufforderung an das Ministerium und an die Bundesregierung, endlich zu einer langfristigen und sachgerechten Planung 'überzugehen. Sie sagen, McNamara habe sie eingeführt und dabei viereinhalb Milliarden Dollar im Verteidigungshaushalt der Vereinigten Staaten gespart. Damit auch hierzu keine Legendenbildung ,bleibt, möchte ich sagen, daß dieses langfristige Verfahren einer umfassenden Planung bei mir in meinem eigenen Hause durch meine Entscheidung für Deutschland erfunden worden und in der Durchführung begriffen ist. Sie aber behaupten in jeder einzelnen Debatte zu den Haushalten oder heute zur Verteidigung selber, wir hätten das nicht.
    Nur der Respekt vor dem Zeitablauf des heutigen Tages mit seiner umfangreichen Tagesordnung veranlaßt mich, diesen komplexen Vorgang einer langfristigen Planung nicht im Detail darzulegen. Ich werde aber, damit .diese Legendenbildung ein für allemal ausgeräumt wird, dem Ausschuß für Verteidigung einen schriftlichen Bericht darüber geben, damit man von vornherein weiß, wie die Tatsachen sind.

    (Abg. Dr. Schäfer: Das ist zu begrüßen!)

    — Ich habe die Stellungnahme dem Verteidigungsausschuß mündlich gegeben. Die Herren des Verteidigungsausschusses wissen . ganz genau, wie die Sache gelaufen ist.

    (Abg. Erler: Aber warum werden jetzt die Leute aus Amerika . engagiert, nachdem alles „bestens geregelt" ist?)

    — Herr Kollege Erler, nicht so eilig, ich komme noch auf Sie zurück! Warum werden sie jetzt aus Amerika engagiert? Weil es in Deutschland keine gibt. Ich habe über diese Frage bei meinem ersten Zusammentreffen mit McNamara im Mai 1963 eine Vereinbarung getroffen und ihn gebeten, uns eine Hilfestellung zu geben. Auf dieses Gespräch hin ist sein Mr. Hitch — Dr. Alex Möller hat ihn damals als leuchtendes Vorbild hingestellt — ein halbes Jahr vor seiner Rede bei uns gewesen und hat uns zwei Tage zur Verfügung gestanden. Daraufhin sind alle anderen Maßnahmen von mir konzipiert worden. Die verehrten Mitglieder des Haushaltsausschusses — sie sind nicht da, sie tagen, ich muß gleich noch hin — wissen selber, wie schwierig es ist, sich um die Planstellen zu bemühen, um diese Kräfte, die man braucht, zu gewinnen.

    (Abg. Dr. Schäfer: Ist es Ihnen nicht angenehm, daß ich Sie dabei unterstützt habe?)

    — Ja, sicher, sicher, aber nun tun Sie nicht so, als ob Sie das erfunden hätten, wenn Sie mich mit Gedanken unterstützen, die bei mir entwickelt worden sind!

    (Unruhe und Zurufe von der SPD. — Abg. Eschmann: Welch ein Hochmut, Herr von Hassel!)

    — Sie sprechen von Hochmut. Was wir an Ihnen und der SPD auszusetzen haben, Herr Abgeordneter, ist, daß Sie alles besser wissen wollen und von oben herab — zum Beispiel Ihr Wehrexperte, Herr Wienand — uns Zensuren erteilen; das nennen wir Hochmut.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Der vierte Punkt, den ich ansprechen möchte, sind die Fragen der Preisprüfung. Meine Herren von der SPD, mit meinem Kollegen Schmücker, dem Bundeswirtschaftsminister, habe ich persönlich ein ausgesprochen gutes Verhältnis; mit Schmücker habe ich manches Mal auch andere Dinge besprochen. Schmücker ist ein Mann, der froh ist über jede Arbeit, die nicht er in seinem Ressort zu tun hat, und der dankbar ist, wenn er eine Arbeit an andere abgeben kann.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Die Frage der Preisprüfung hat aber zwei Aspekte.
    Der eine ist, daß das leider nicht vom Verteidigungsministerium allein entschieden werden kann,



    Bundesminister von Hassel
    I sondern daß die Länder — die deutschen Länder — daran mitzuwirken haben. Meine Herren von der SPD, die Hauptschwierigkeit der Übertragung des Preisprüfungsrechts auf uns geht von den Ländern aus. Da ich selber lange Landeschef gewesen bin, fühle ich mich den Ländern sehr verbunden und kenne auch die Verhältnisse. Der Hauptwiderstand gegen die Übertragung des Preisprüfungsrechts geht von den vier Küstenländern aus, von denen drei unter Ihrer Führung stehen. Sorgen Sie dafür, daß die Küstenländer bereit sind, meinem Petitum zu folgen! Dann werden wir das auch in Ordnung bringen!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ein zweites Wort zur Preisprüfung! Wir haben uns, soweit wir das können, in den Verträgen mit Rüstungsfirmen 'ein Preisprüfungsrecht vorbehalten, und zwar haben wir das bei insgesamt etwa einem Drittel ,aller Verträge bereits zustande gebracht.
    Die fünfte Frage! Sie kritisieren — wenn ich noch einmal zu den Waffen 'selber zurückkommen darf — das Vergabeverfahren. Sie sagen nicht mehr: „Wir kritisieren die F 104 G", sondern: „Wir kritisieren das Vergabeverfahren." Wir 'haben gestern erklärt: die Verträge haben keinen Schutz „streng geheim" oder ähnliches, wir sind bereit — aber ich bin bisher nicht gefragt worden —, die Verträge in den Teilen, die Sie interessieren, im Ausschuß für Verteidigung darzulegen.
    Wir haben gestern dargelegt, ,daß Ihre Behauptungen hinsichtlich der Provisionen falsch gewesen sind. Ich möchte Ihnen heute aber eines sagen: die deutsche Wirtschaft beklagt sich sehr stark darüber, daß 'die Unterhändler des BWB, des dafür zuständigen Amtes, die Unterhändler der Bundeswehr für Fragen der Rüstungslieferungen, so außerordentlich hart seien — zum Teil sagt man: derart pinselig seien —, und fragt, ob von seiten der Bundeswehr nicht ein bißchen mehr Großzügigkeit an den Tag gelegt werden könne. Das sind die Vorwürfe, die wir bekommen.
    Weiter kritisieren sie die Methoden. Meine Herren von der SPD, zu ,den Methoden gehört bei'spi'elsweise auch der Lobbyismus. Vielleicht entsinnen Sie sich, daß sich der Verteidigungsausschuß bei der Entscheidung über das Flugzeug Transall vor eine sehr seltsame Situation gestellt sah, daß nämlich die Lobby der Konkurrenzfirma — bildlich gesehen — draußen vor der Tür 'stand, im „Königshof" oder wo gesessen und unablässig Kontakt mit einigen Mitgliedern oder einem 'Mitglied des Ausschusses gehabt hat, als die Entscheidung .des Ausschusses über die Transall fallen sollte,

    (Hört! Hört! in der Mitte)

    und daß ich bei der Gelegenheit — was ziemlich einmalig ist — erklärt 'habe, 'diese Kerle kommen mir nicht wieder ins Haus. In der ganzen Welt ist dadurch bekanntgeworden, daß der Verteidigungsminister sich diese Art der Lobby verbiete. Das ist kein Angriff gegen die Firma, sondern nur gegen die paar Männer, die dafür verantwortlich waren.