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ID0415220200

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    Vokabeln: 8
    1. Herr: 1
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    4. Conring,: 1
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    8. Zwischenfrage?: 1
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    Deutscher Bundestag 15 2. Sitzung Bonn, den 10. Dezember 1964 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Wittmer-Eigenbrodt . . . . . . . 7509 A Erweiterung der Tagesordnung 7509 A Fragestunde (Drucksachen IV/2810, IV/2824) Frage des Abg. Jahn: Verwandtenbesuche in der SBZ — Zwangsgeldumtausch Dr. Mende, Bundesminister . . . 7509 D Jahn (SPD) 7509 D Fragen des Abg. Stingl: Durchsuchungen des Echo-Verlages, Berlin, und weiterer Stellen durch die Berliner Polizei Dr. Bucher, Bundesminister 7510 A, B, C, D, 3511 A, B, C, 7512 A, B, C Stingl (CDU/CSU) . . 7510 A, 7511 A, B Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . . 7510 C Liehr (SPD) 7510 C, 7512 C Benda (CDU/CSU) . . 7510 D, 7512 A, B Memmel (CDU/CSU) . 7511 C, D, 7512 A Vizepräsident Dr. Dehler . 7511 D, 7512 C Jahn (SPD) . . . . . . . . . 7512B, C Frage des Abg. Dröscher: Benachteiligung alter Mitbürger durch vorzeitige Auszahlung ihrer Lebensversicherung Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 7512 D, 7513 A, B, C Dröscher (SPD) 7513 A Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 7513 B Dr. Hamm (Kaiserslautern) (FDP) . 7513 C Fragen des Abg. Dr. Kohut: Kaufkraft der Deutschen Mark Dr. Langer, Staatssekretär . . . . 7513 D, 7514 A, B, C, D, 7515 A, B, D, 7516A, B, C Dr. Kohut (FDP) . . . . 7513 D, 7514 A, 7515 A, B, D Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 7514 A Vogt (CDU/CSU) . . . . 7514 B, 7516 A Könen (Düsseldorf) (SPD) . . 7514 C, D Wehner (SPD) 7516 B Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . 7516 C Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Verbesserung des Schutzes der Versicherungsnehmer Dr. Langer, Staatssekretär . . . . 7516 D, 7517 A, B Dr. Müller-Emmert (SPD) . . . . 7517 A, B Frage des Abg. Dr. Rinderspacher: Strukturwandel der südbadischen Landwirtschaft Schwarz, Bundesminister . . . . 7517 C, D, 7518 A, B, C Dr. Hauser (CDU/CSU) . 7517D, 7518 A Geiger (SPD) . . . . . . . . . 7518 A Reichmann (FDP) . . . . . . . . 7518 B Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 7518 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964 Frage des Abg. Dr. Rinderspacher: Landwirtschaft in der oberrheinischen Tiefebene Schwarz, Bundesminister . . . . 7518 C, D, 7519 A, B Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 7518 D Dr. Hauser (CDU/CSU) . 7518 D, 7519 A Reichmann (FDP) 7519 B Frage des Abg. Fritsch: Gesamtwirtschaftliche Erschließung des Bayerischen Waldes Schwarz, Bundesminister . . . . 7519 C, D, 7520 A, B, C Fritsch (SPD) 7519 D, 7520 A Balkenhol (CDU/CSU) . . . . . 7520 A Sander (FDP) . . . . . . . . 7520 B Lautenschlager (SPD) . . . . .7520 C Frage des Abg. Dröscher: Landwirtschaftliche Familienbetriebe in Rheinland-Pfalz — Winzerverein Merxheim-Meddersheim Schwarz, Bundesminister 7520 D, 7521 B, C Dröscher (SPD) . . . . . . . 7521 A, B Gibbert (CDU/CSU) . . . . . . . 7521 C Frage des Abg. Dröscher: Ausbildungsbeihilfen für Studierende an den Höheren Landbau- und Weinbauschulen in Rheinland-Pfalz Schwarz, Bundesminister . 7521 D, 7522 A Dröscher (SPD) . . . . 7521 D, 7522 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1964 (Nachtragshaushaltsgesetz 1964) (Drucksache IV/2755) ; Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache IV/2829) — Zweite und dritte Beratung — Schoettle (SPD) 7522 B Dr. Conring (CDU/CSU) 7524 C Dr. Emde (FDP) . . . . . . . 7527 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 7529 C Leicht (CDU/CSU) 7535 A Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 7537 A Entwurf eines Vierten Umstellungsergänzungsgesetzes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/2808) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksachen IV/2831, zu IV/2831) — Zweite und dritte Beratung — 7539 C Schriftlicher Bericht des Außenhandelsaus- , schusses über die von der Bundesregierung beschlossene Einhundertundzweite Verordnung zur Änderung des deutschen Zolltarifs 1963 usw. (Drucksachen IV/2816, IV/2833) 7539 D Fortsetzung der Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung vom 2. Dezember 1964 Struve (CDU/CSU) 7540 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 7544 A Schmücker, Bundesminister 7552 B 7564 B Ertl (FDP) 7554 D Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . . 7559 B Schwarz, Bundesminister . . . . . 7561 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 7563 B Bauknecht (CDU/CSU) 7565 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Zuckersteuergesetzes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/2413) ; Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 GO (Drucksache IV/2838) ; Mündlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache IV/2832) — Zweite und dritte Beratung — 7565 A Persönliche Erklärung nach § 35 GO Memmel (CDU/CSU) 7565 C Nächste Sitzung 7565 D Anlagen 7567 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964 7509 152. Sitzung Bonn, den 10. Dezember 1964 Stenographischer Bericht Beginn: 14.02 Uhr
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    7566 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964 Berichtigungen Es ist zu lesen: 151. Sitzung Seite 7478 B Zeile 13 statt „renseignement" : enseignement; Seite 7478 D Zeile 9 statt „durch": auf; Zeile 19 bis 21 statt „Gelehrtenrepublik entwickelt im Hinblick auf überschaubare kleinere Universitäten stabile Verhältnisse. Sie hat den Nachteil," : Gelehrtenrepublik, entwickelt im Hinblick auf überschaubare kleinere Universitäten und stabile Verhältnisse, hat den Nachteil, . Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964 7567 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach 11. 12. Dr. Aigner * 11. 12. Frau Albertz 10. 12. Arendt (Wattenscheid) 10. 12. Dr. Atzenroth 31. 12. Bading * 11. 12. Bazille 15. 12. Dr. Besold 31. 12. Dr. Bieringer 11. 12. Blachstein 31. 12. Blumenfeld 11. 12. Dr. Dittrich 19. 12. Dopatka 11. 12. Frau Dr. Elsner * 12. 12. Etzel 10. 12. Faller 11. 12. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) 11. 12. Dr. Dr. h. c. Friedensburg * 11. 12. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 10. 12. Dr. Furler 12. 12. Gaßmann 31.12. Gedat 15. 12. Gewandt 10. 12. Glombig 11. 12. Gontrum 11. 12. Dr. Gossel 19. 12. Gscheidle 10. 12. Hahn (Bielefeld) 31. 12. Hammersen 30.1. Hellenbrock 10. 12. Dr. Hellige 11. 12. Hesemann 11. 12. Kalbitzer 11. 12. Klinker 10. 12. Kraus 11. 12. Dr. Kreyssig * 18. 12. Kriedemann 18. 12. Freiherr von Kühlmann-Stumm 15.1. Leber 11. 12. Lenz (Bremerhaven) 11. 12. Dr. Lohmar 11. 12. Frau Lösche 11. 12. Lücker (München) 10. 12. Maier (Mannheim) 11. 12. Mattick 11. 12. Mauk * 15. 12. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 11. 12. Metzger * 11. 12. Freiherr von Mühlen 11. 12. Müller (Remscheid) 11. 12. Dr. Müller-Hermann * 12. 12. Peters (Poppenbüll) 19. 12. Rademacher 11. 12. Reichardt 17. 12. */ Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Richarts * 12. 12. Schlüter 11. 12. Dr. Sinn 11. 12. Dr. Starke 11. 12. Dr. Stoltenberg 11. 12. Storch * 11. 12. Frau Strobel * 13. 12. Theis 10. 12. Unertl 11. 12. Zühlke 11. 12. b) Urlaubsanträge Ritzel 16. 12. Anlage 2 Umdruck 531 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Erklärung der Bundesregierung vom 2. Dezember 1964 betreffend Harmonisierung der EWG-Getreidepreise Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bei den Beratungen zur Harmonisierung der Agrarpolitik lin Ministerrat der EWG folgende Beschlüsse und Feststellungen zu berücksichtigen: 1. Bei der vom Jahre 1967 ab durch die Bundesregierung zugesagten Harmonisierung des europäischen Getreidepreises sind die in der Entschließung vom 19. März 1963 der Fraktionen der CDU/CSU, FDP aufgestellten Kriterien als Grundlage der kommenden Verhandlungen und Entscheidungen zu berücksichtigen. 2. Bei der Festsetzung des europäischen Getreidepreises muß eine Revisionsklausel die Kaufkraftentwicklung berücksichtigen. 3. Die Erzeugerpreise zwischen Brot- und Futtergetreide müssen unverändert in der Relation 100 : 91 : 85 verbleiben. 4. Der Getreidepreis muß in Rechnungseinheiten ausgedrückt werden. Dabei muß ein besonderer Interventionszuschlag für Braugerste und Qualitätsweizen sichergestellt werden. 5. Bei der Festsetzung der Preise für die tierischen Veredelungsprodukte sowie für Zuckerrüben und Ölsaaten sind die Kriterien, welche maßgeblich die Kosten des Getreidepreises bestimmen, zu berücksichtigen. 6. Bei der Verwirklichung des Gemeinsamen Agrarmarktes dürfen marktferne landwirtschaftliche Erzeugungsgebiete nicht benachteiligt werden. Dabei ist besonders die schwierige Situation in den Zonenrandgebieten, in den benachteiligten Mittelgebirgs- und Bergbauerngebieten zu berücksichtigen. 7. Das Landwirtschaftsgesetz ist entsprechend dem Antrag der FDP verpflichtender zu gestalten. 7568 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964 8. Die Bundesregierung wird aufgefordert, ein EWG-Anpassungsgeisetz für die deutsche Landwirtschaft mit folgender Zielsetzung vorzulegen: a) Ein langfristiges Investitionisförderungsprogramm zu Zinssätzen, die entsprechend der Einkommenslage der deutschen Landwirtschaft tragbar sind. Hierzu gehören als vordringliche Maßnahmen Konsolidierung der Altschulden und Belastungen, die sich aus langfristigen Strukturmaßnahmen ergeben; b) Verbesserung der landwirtschaftlichen Qualitätsproduktion und Absatzsicherung sowie Vermarktung; c) ein langfristiges Strukturprogramm, welches sicherstellt, daß die landwirtschaftliche Produktion durch leistungsfähige Familienbetriebe auch für die Zukunft gesichert wird. 9. Außerdem wird eine gesetzliche Regelung zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft und zur Vermeidung einer Überproduktion an Veredelungserzeugnissen als Folge eines harmonisierten Getreidepreises durch gewerbliche Veredelungsbetriebe, wobei auf die französische Regelung hingewiesen wird, gefordert. 10. Die vorgenannten gesetzlichen Maßnahmen müssen, wie es für andere Länder bereits geschehen ist, als EWG-konform durch die EWG anerkannt werden. 11. Die Bundesregierung wird ersucht, dem Bundestag rechtzeitig über das Ergebnis der Verhandlungen in Brüssel zu berichten. Bonn, den 10. Dezember 1964 Mischnick und Fraktion Anlage 3 Umdruck 532 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Erklärung der Bundesregierung vom 2. Dezember 1964 betreffend Verhandlungen der Bundesregierung über Harmonisierung der Getreidepreise im EWG-Ministerrat. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bei den Verhandlungen im EWG-Ministerrat über die vorzeitige Preisangleichung von Getreide in einem Zuge nachfolgende Grundsätze zu beachten: 1. Die zu beschließenden gemeinsamen Getreidepreise sind im Hinblick auf die allgemeine Preis-und Kostenentwicklung in der Landwirtschaft seit dem Basisjahr des Mansholt-Plans (1962/63) auf einen aktuellen Stand zu bringen. Das entspricht einem derzeitigen Grundrichtpreis für Weichweizen von mindestens 440 DM/t. 2. Der Zeitpunkt der Anwendung der gemeinsamen Getreidepreise darf frühestens auf den 1. Juli 1967 festgelegt werden. 3. Bei der Festsetzung der gemeinsamen Getreidepreise muß eine Revisionsklausel beschlossen werden, nach der eine spätere Anpassung der jetzt beschlossenen Preise entsprechend der allgemeinen Preis- und Kaufkraftentwicklung vorzunehmen ist. Eine solche Anpassung wird um so mehr erforderlich sein, weil jetzt Getreidepreise festgelegt werden, die erst am 1. Juli 1967 zur Anwendung gelangen. 4. Die von der Kommission vorgeschlagenen Preisrelationen zwischen Brotgetreide und Futtergetreide von 100 : 85 muß bestehenbleiben. Die Preisrelationen zwischen Weich- und Hartweizen sind bei 100 : 105 und die Preisrelation zwischen Weichweizen und Roggen bei 100 : 91 festzulegen. Bei der Intervention von Braugerste sollte ein Qualitätszuschlag von 45 DM/t vorgesehen werden. 5. Die einheitliche Durchführung der Regionalisierung und der Markttechnik muß in allen Mitgliedstaaten der EWG sichergestellt sein. Dabei sollte angestrebt werden, eine Anhebung der abgeleiteten Interventionspreise vor allem in den marktfernen Gebieten der Bundesrepublik zu ermöglichen. Die Beförderungkosten sind nach der Herstellung eines gemeinsamen Getreidepreisniveaus ein wesentliches Element zur Berechnung der abgeleiteten Preise.. Es sollte angestrebt werden, bis zum Zeitpunkt der Anwendung der gemeinsamen Preise eine volle Wettbewerbsgleichheit auf dem Gebiet der gemeinsamen Verkehrspolitik für alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu erreichen. 6. Es muß sichergestellt sein, daß die deutsche Landwirtschaft die mit der vorzeitigen Getreidepreisharmonisierung verbundenen Einnahmeverluste aus Gemeinschaftsmitteln bis zum Ende der Übergangszeit ohne Degression ersetzt erhält. Hinsichtlich der Höhe der Ausgleichszahlungen müßte von den Berechnungen der Bundesregierung ausgegangen werden. Außerdem muß die Bundesregierung die Möglichkeit behalten, in eigener Zuständigkeit geeignete Maßnahmen für die Landwirtschaft zu treffen, um einen Ausgleich einkommenswirksamer Maßnahmen anderer Mitgliedstaaten, insbesondere auf sozialpolitischem Gebiet, herbeizuführen und um damit die in der Bundesrepublik bestehende Disparität des Einkommens der in der Landwirtschaft tätigen Menschen zu verringern. 7. Es muß sichergestellt werden, daß alle im Zusammenhang mit der vorzeitigen Getreidepreisangleichung getroffenen Beschlüsse ein Ganzes bilden und nicht durch spätere Mehrheitsentscheidungen des Ministerrates wieder geändert werden. Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964 7569 8. Es muß vermieden werden, daß die einmal festgelegten gemeinsamen Getreidepreise infolge von währungspolitischen Maßnahmen der Mitgliedstaaten wieder gefährdet werden. Daher sollte die von der Kommission vorgeschlagene Regelung, die gemeinsamen Getreidepreise in Rechnungseinheiten festzusetzen, uneingeschränkt übernommen werden. Bonn, den 10. Dezember 1964 Struve und Fraktion Anlage 4 Schriftlicher Bericht des Abgeordneten Stooß zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Zuckersteuergesetzes (Drucksache IV/2413). Der interfraktionelle Antrag Drucksache IV/2413 wurde in der heutigen Vormittagssitzung des Finanzausschusses behandelt. Der Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als mitberatender Ausschuß hat in seiner Sitzung am 7. Oktober 1964 den Antrag beraten. Das Votum dieses Ausschusses lautete auf Zustimmung. Es ist Ziel und Zweck dieses Antrags bzw. Gesetzentwurfs, über eine Zuckersteuersenkung die Voraussetzung für eine Rübenpreisanhebung zu schaffen, ohne daß der Zuckerpreis erhöht wird. Der Antrag sieht eine Zuckersteuersenkung von 10,— DM auf 6,— DM pro dz Zucker vor. Diese Steuersenkung soll eine Rübenpreiserhöhung von 6,75 DM auf 7,25 DM pro dz Zuckerrüben bei 15,5 % Zuckergehalt ermöglichen. Auf eine grundsätzliche Erörterung des ganzen Fragenkomplexes konnte der Ausschuß verzichten, da die Zusammenhänge des Antrags hinreichend bekannt sind, zumal auch in der ersten Lesung grundsätzliche Ausführungen zudem Antrag bereits gemacht wurden. Von der Regierung wurde zu Art. 2 Abs. 1 des Antrags ein Änderungs- bzw. Ergänzungsvorschlag gemacht. Sinn und Zweck dieses Antrags ist, daß Steuerrückerstattung nur auf Zucker, der aus der inländischen Ernte 1964 hergestellt ist oder wird, gewährt wird. Außerdem soll die Ergänzung verhindern, daß die Steuersenkung auch Anwendung findet auf Zuckervorräte früherer Ernten. Dieser Ergänzungsantrag fand die einstimmige Annahme des Finanzausschusses. Schließlich soll das Gesetz mit dem 1. Januar 1965 in Kraft treten. Der Finanzausschuß empfiehlt dem Hohen Hause, den vom ihm mit großer Mehrheit angenommenen Gesetzentwurf in der Fassung, wie dem Hohen Hause mit Drucksache IV/2832 unterbreitet, zuzustimmen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Conring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    (Abg. Schoettle: Das ist nicht neu!)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Abg. Schoettle: Das ist nicht meine Erfindung, Herr Kollege Conring!)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU.)

    Nun zu den Einzelbemerkungen, die Herr Schoettle machte.
    Sie sagten, man sei weitestgehend den Wünschen der Sozialdemokratie gefolgt. Sie sehen daraus, daß die Regierungsparteien immer gewillt sind, der Opposition zu folgen, wenn sie gute Gedanken hat.
    Aber wir widerstreben der Opposition, wenn sie Gedanken zur Unzeit hat.

    (Zuruf von der SPD: Bloß kommen Sie zwei Jahre später damit t)

    Als Sie damals den Antrag stellten, die Mittel für die Studentenförderung zu erhöhen, ist eine Erhöhung im Haushaltsplan tatsächlich nicht vorgesehen gewesen; es war damals aber auch das Verwaltungsabkommen mit den Ländern, das erst die Grundlage für eine Erhöhung bildet, noch gar nicht vorhanden.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Das kam erst im Juni 1964. Die finanziellen Folgerungen aus diesem Verwaltungsabkommen werden in dem jetzigen Nachtragshaushalt gezogen. Das ist ordnungsgemäß, und es ist kein Nachziehen auf Grund sozialdemokratischer Wünsche oder Anträge, sondern es ist eine notwendige Folgerung aus den Verhandlungen mit den Ländern.
    Herr Schoettle hat sich dann darüber gewundert, daß für die Landwirtschaft vorgesehene Mittel zur Deckung herangezogen werden. Es handelt sich in Wirklichkeit um Ausgaben für die Landwirtschaft im Haushaltsjahr 1964, die kassenmäßig in diesem Jahr nicht getätigt werden können, weil die Durchführung der Strukturmaßnahmen viel längere Zeit beansprucht, als wir alle miteinander wünschen können. Infolgedessen vollzieht sich der Abfluß dieser für Strukturmaßnahmen der Landwirtschaft vorgesehenen Mittel aus dem Bundeshaushaltsplan 1964 nicht so rasch, wie wir es wünschten. Damit werden der Landwirtschaft aber durchaus keine Mittel entzogen. Sie haben vielleicht übersehen, daß in demselben Titel zum Ausdruck gebracht ist, daß die Bindungsermächtigung um 70 Millionen DM erhöht worden ist, um der Bundesregierung die Möglichkeit zu geben, Verpflichtungen in der gleichen Höhe einzugehen, die kassenmäßig im Haushaltsjahr nicht mehr abfließen. Wenn der große europäische Durchbruch und damit eine Ausgleichszahlung an die Landwirtschaft notwendig wird, können Sie von Ihrer Seite nicht gleichzeitig sagen, das seien „Wahlgeschenke", und hier Tränen vergießen, wenn Ausgaben für die Landwirtschaft effektiv nicht geleistet, aber durch Bindungsermächtigung gleichwohl ermöglicht werden. Das ist ein Widerspruch, auf den ich aufmerksam gemacht haben wollte.
    Dann haben Sie — das soll die letzte Bemerkung sein, die ich machen möchte — gefragt, wie das eigentlich mit den Steuereinnahmen sei, wo sie im Nachtragshaushalt zu sehen seien. Sie sind gar nicht zu sehen. Insofern haben Sie formal recht. Aber es wird Ihnen nicht unbekannt sein, daß wir zuvor die Ausgabenbegrenzung in den öffentlichen Haushalten nach dem realen Zuwachs des Bruttosozialprodukts vornehmen, während die Einnahmen so genommen werden müssen, wie sie effektiv kommen, nämlich nach dem nominellen Bruttosozialprodukt.
    Daß das gewisse Schwierigkeiten haben kann, ist uns im Haushaltsausschuß durchaus geläufig. Aber Sie sollten doch nicht übersehen, daß die Einnahmeseite des Haushalts nicht nur diese Steuermehreinnahmen, sondern ein außerordentlicher Haushalt
    7526 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964
    Dr. Conring
    auch Einnahmen aus Anleihen ausweist. Der Anleihemarkt gibt aber im Augenblick die Mittel, die wir aus ihm zur Deckung der Ausgaben entnehmen wollen, nicht in vollem Umfang her.

    (Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller: Warum?)

    — Herr Möller, Sie haben ja seinerzeit Ausführungen darüber gemacht, daß wir den Bedarf der öffentlichen Haushalte, der sich auf mehrere Jahrzehnte verteilt, zweckmäßigerweise durch Anleihen befriedigen sollten. Gut, wir sind dazu bereit. Nur haben wir Ihnen damals schon erwidert: Der Anleihemarkt ist nicht beliebig groß und für öffentliche Anleihen nicht in beliebigem Umfang verfügbar. Das Volumen der für öffentliche Anleihen verfügbaren Geldmittel ist eben nicht unbegrenzt.
    Inwieweit Ihre damalige Behauptung zutrifft oder nicht zutrifft, das wird im Augenblick durch die Einnahmeseite im außerordentlichen Bundeshaushalt jedermann deutlich vor Augen geführt. Wenn ich die Zahlen richtig in der Erinnerung habe, sind dort etwa 700 Millionen DM im außerordentlichen Haushalt als Einnahmen ausgefallen, Ausfälle, deren Deckung dann die nominellen Steuermehreinnahmen übernommen haben.
    Ich meine, es wäre gut, wenn die Opposition, die diese Dinge aus dem Haushaltsausschuß genau so gut kennt wie wir, nicht den Eindruck erweckte, daß Steuermehreinnahmen irgendwohin verschwänden oder zu irgendwelchen unbekannten Zwecken verwendet würden. Es wäre gut, wenn sie hier klar und deutlich zum Ausdruck brächte, daß die Steuermehreinnahmen des Jahres 1964 zur Deckung der Ausgaben herangezogen werden, die im Etat stehen, sowie zur Deckung der Einnahmelücke, die im außerordentlichen Etat auf dem Anleihemarkt entstanden ist.
    Im übrigen möchte ich noch eine Schlußbemerkung machen. Im Augenblick wird ja in der Öffentlichkeit sehr viel von „Wahlgeschenken" gesprochen. Das ist Mode geworden. Es ist nur natürlich, daß dann, wenn davon die Rede ist, ein Chor vorhanden ist, der gern darin einstimmt. Ich möchte aber doch einmal die Frage an Sie richten: Was sind denn diese Wahlgeschenke? Worin bestehen sie eigentlich? Sie werden sich doch wahrscheinlich einmal mit dem Begriff der Wahlgeschenke auseinandersetzen müssen

    (Zurufe von der Mitte: Sehr gut!)

    Gemeint ist damit unterschwellig offenbar der Vorwurf, die Bundesregierung und die sie tragenden Regierungsparteien seien bereit, für irgendwelche Zwecke Geld zur Verfügung zu stellen, das sie, wenn keine Wahl wäre, sicher nicht ausgeben würden.

    (Abg. Wehner: Eine ziemlich genaue Definition!)

    — Es freut mich, daß die Opposition mir darin zustimmt.
    Ich bitte Sie aber, einmal folgendes zu überlegen. In der vorigen Woche, als der Durchbruch in Richtung Europa — so darf ich es einmal bezeichnen — erfolgte und daraufhin in einer Regierungserklärung Ausgleichszahlungen für die Landwirtschaft angekündigt wurden, hatte Ihre Partei doch nichts anderes zu tun, als zu rufen: „Wahlgeschenke".

    (Abg. Wehner: Weil Sie es nicht zur rechten Zeit gemacht haben!)

    — Glaubten Sie denn wirklich, daß die Ausgleichszahlungen an die Landwirtschaft, die selbstverständlich auch in Ihrem Parteiprogramm mit untergebracht würden, „Wahlgeschenke" waren? Glauben Sie nicht, daß das eine notwendige wirtschaftliche Maßnahme war?

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zuruf von der SPD: Es war ein Spätzünder!)

    Ich glaube, Sie machen es sich zu leicht, wenn Sie Ihrerseits 'bei jeder passenden Gelegenheit — oder richtiger, bei jeder unpassenden Gelegenheit — von Wahlgeschenken sprechen, wo wirtschaftlichen oder sozialen Notwendigkeiten Rechnung getragen wird.


Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter Dr. Conring, gestatten Sie eine Zwischenfrage?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Conring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, ich möchte diese meine kurzen Bemerkungen als Randbemerkungen bezeichnen. Ich halte hier keine Haushaltsrede, sondern mache einige Anmerkungen zur Rede des Oppositionssprechers. Deshalb möchte ich mich jetzt nicht in große Debatten einlassen.

    (Zurufe von der SPD: Aha!)

    — Ich komme noch einmal wieder, meine Herren; greifen Sie nur an!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Es ist auch noch gar nicht so lange her, daß wir den ersten Teil des Steueränderungsgesetzes hier behandelt haben, bei dem die öffentliche Hand auf eine Milliardensumme an Einnahmen verzichtete. Auch da erklang aus Ihren Reihen deutlich der Ruf: Dais sind Wahlgeschenke. ,Sie entsinnen sich. Dieser Ruf wird bei jeder Gelegenheit hörbar. In Wirklichkeit handelte es sich doch, wie jedermann weiß, darum, daß wir verhindern wollten, daß !die Steuerzahler durch die Progression bei der Einkommensteuer immer mehr Steuern zahlen, mehr Steuern, als sie eigentlich zahlen sollten.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zuruf des Abg. Wehner.)

    Wir wollten damit verhindern, daß der Anteil der öffentlichen Hand am Bruttosozialprodukt noch über das hinausgeht, was wir jetzt schon haben; denn die Steuerzahler in unserem Staat liegen im Vergleich zu anderen Staaten in der 'Spitzengruppe der Steuerzahler.
    Wir sind immer noch der Meinung, daß der Zuwachs, der sich im Einkommen vollzieht, in der Hand des 'Privatmanns, der Vermögen bilden soll und der Vermögen für Investitionen haben muß, immer noch besser untergebracht ist als in der öffentlichen Hand, wenn diese ihre Grenzen überschreitet.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Deutscher Bundestag 4. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Dezember 1964 7527
    Dr. Conring
    Auch wir leugnen natürlich nicht, daß die öffentliche Hand mit dem Zuwachs der Einkommen in der Volkswirtschaft Schritt halten muß und daß noch viele Aufgaben zu »erfüllen sind, chie wirklich dringlich sind — das wird von uns gar nicht geleugnet —, auf welcher Ebene »sie auch immer anfallen mögen.
    Auf der anderen Seite aber sind die Grenzen zu beobachten, von denen ich eben sprach. Es muß ein gesunder Anteil der öffentlichen Hand am Zuwachs des Volkseinkommens da sein, und es muß einen größeren Anteil der privaten Hand daran geben; sonst würden wir durch einen immer stärker werdenden Staat immer mehr von unserer Freiheit, von unserer Verantwortung und unserer Selbständigkeit verlieren. Das aber nennen Sie „Wahlgeschenke". Wir sind darüber »anderer Auffassung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)