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ID0414023100

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    Deutscher Bundestag 140. Sitzung Bonn, den 22. Oktober 1964 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 7005 A Fragestunde (Drucksachen IV/2621, IV/2635 [neu], IV/2652) Frage des Abg. Erler: Frankreich — EWG Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 7005 C, 7006 A, B, C Erler (SPD) . . . . . .. . . . . 7006 A Dr. Schäfer (SPD) 7006 B Dr. Mommer (SPD) 7006 B Fragen der Abg. Ertl und Riedel (Frankfurt) : Zahlung an italienische Partisanen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 7006 C, 7007 A, B, C Ertl (FDP) . . . . . . 7006 D, 7007 B Riedel (Frankfurt) (CDU/CSU) . . . 7007 B Fragen des Abg. Dr. Althammer: Deutsch-französische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe in Südamerika 7007 C Frage des Abg. Dr. Althammer: Deutsch-französisches Verhältnis zu den osteuropäischen Ländern . . . . 7007 D Fragen des Abg. Bühler: Verpflichtungen ausländischer diplomatischer Vertretungen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 7007 D, 3008 B, C, D, 3009 A, B Bühler (CDU/CSU) 7008 A Jahn (SPD) 7008 D Dr. Dr. Heinemann (SPD) . . . . 7009 A, B Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . . 7009 B Frage des Abg. Biechele: Status der deutschen Exklave Büsingen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 7009 C, D, 7010 A Biechele (CDU/CSU) 7009 D Fragen des Abg. Dr. Rutschke: Bundesverdienstkreuz für Rettung von Menschenleben und Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Höcherl, Bundesminister . . . 7010 A, B, C, 7011 A, B, C, D Dr. Rutschke (FDP) . 7010 B, C, D, 7011 C Büttner (SPD) 7010 D, 7011 A Moersch (FDP) ........7011 B Dr. Mommer (SPD) . . . . . . 7011 B Jahn (SPD) 7011 C Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 7011 D Neumann (Allensbach) (CDU/CSU) 7011 D II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Oktober 1964 Fragen der Abg. Dorn, Anders und Peiter: Gehälter für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst — Mieten für Bundeswehrangehörige Höcherl, Bundesminister . 7012 A, B, C, D, 7013 A, B, C, D, 7014 A Dorn (FDP) 7012 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) 7012 D, 7013 A Gscheidle (SPD) . . . . . . 7013 A, B Peiter (SPD) 7013 B, C Dr. Supf (FDP) . . . . . . . 7013 C Brück (CDU/CSU) . . . . . . 7013 D Büttner (SPD) . . . . . 7013 D, 7014 A Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : ,,Antibaby-Pille" Höcherl, Bundesminister . . . 7014 A, B, C Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 7014 B Frage des Abg. Jahn: Neuordnung des Besoldungsrechts Höcherl, Bundesminister . . . . 7014 C, D, 7015 A, B Jahn (SPD) 7014 D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 7015 A Dr. Schäfer (SPD) 7015 B Frage des Abg. Cramer: Nicht ausgezahlte Lohn- und Gehaltsanteile Höcherl, Bundesminister . . . . 7015 C, D Cramer (SPD) . . . . . . . . 3015 C, D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Kalenderreform Höcherl, Bundesminister 7016 A Frage des Abg. Haase (Kellinghusen) : Weihnachtsgeld an Wehrpflichtige Höcherl, Bundesminister 7016 B Haase (Kellinghusen) (SPD) . . . 7016 B Frage des Abg. Dr. Kohut: Deutsche Nationalhymne Höcherl, Bundesminister . . . . 7016 C, D Dr. Kohut (FDP) 7016 C, D Fragen der Abg. Frau Freyh (Frankfurt) : Studentenförderung nach dem Honnefer Modell Höcherl, Bundesminister 7016 D, 7017 A, B Frau Freyh (Frankfurt) (SPD) . . 7017 A, B Frage des Abg. Dr. Mommer: Einreisevisum an Staatsangehörige der osteuropäischen Staaten Höcherl, Bundesminister 7017 B Dr. Mommer (SPD) 7017 D Frage des Abg. Strohmayr: Zusammenfassung der Eheschließungsgesetze Höcherl, Bundesminister 7017 D, 7018 B Strohmayr (SPD) . . . . . . . . 7018 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 7018 B Frage des Abg. Strohmayr: Reisebeihilfen für Trennungsgeldempfänger Höcherl, Bundesminister . . . 7018 C, D Strohmayr (SPD) 7018 C, D Erklärung nach § 36 GO Dr. Schellenberg (SPD) 7019 A Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über die Verordnung über die Senkung von Abschöpfungssätzen bei der Einfuhr von geschlachteten Gänsen (Drucksachen IV/2578, IV/2654) . . . . 7019 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Spar-Prämiengesetzes, des Wohnungsbau-Prämiengesetzes und anderer Gesetze (Steueränderungsgesetz 1964) (Drucksache IV/2400) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache IV/2617) — Zweite und dritte Beratung — Frau Funcke (Hagen) (FDP) . . . . 7019 D Frau Beyer (Frankfurt) (SPD) . . . 7022 A Dr. Imle (FDP) 7023 A Dr. Eckardt (CDU/CSU) 7023 B Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 7024 C Beuster (SPD) 7025 A Dr. Artzinger (CDU/CSU) . . . 7026 A Meis (CDU/CSU) 7026 B Seuffert (SPD) . . . . . . . . 7027 A Dr. Eppler (SPD) . . . . . . . 7031 D. Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . 7034 A Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 7036 D Nächste Sitzung 7044 C Anlagen 7045 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Oktober 1964 7005 140. Sitzung Bonn, den 22. Oktober 1964 Stenographischer Bericht Beginn: 14.31 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 139. Sitzung Seite 6975 D Zeile 6 statt „20." : 25.; Zeile 21 statt „dem. Enquete-Ausschuß nicht gestellt" : dem Enquete-Ausschuß auch nicht gestellt. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 23. 10. Dr. Adenauer 22. 10. Dr. Aigner * 23. 10. Arendt (Wattenscheid) * 23. 10. Dr. Arnold 23. 10. Dr. Dr. h. c. Baade 23. 10. Bading * 23. 10. Dr.-Ing. Balke 23. 10. Bergmann * 23. 10. Berkhan 23. 10. Dr. Bieringer 23. 10. Fürst von Bismarck 23. 10. Blumenfeld 23. 10. Börner 23. 10. Dr. von Brentano 15. 11. Dr. Burgbacher * 23. 10. Deringer * 23. 10. Dr. Dichgans * 23. 10. Ehren 14. 11. Frau Dr. Elsner * 23. 10. Etzel 23. 10. Faller * 23. 10. Figgen 23. 10. Dr. Dr. h. c. Friedensburg * 23. 10. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 23. 10. Dr. Furler * 23. 10. Gedat 23. 10. Gehring 23. 10. Frau Geisendörfer 23. 10. Dr. h. c. Güde 23. 10. Gräfin vom Hagen 31. 10. Hahn (Bielefeld) 23. 10. Dr. Hahn (Heidelberg) 23. 10. Häussler 23. 10. Heix 23. 10. Hellenbrock 22. 10. Holkenbrink 23. 10. Hörmann (Freiburg) 23. 10. Illerhaus * 23. 10. Dr. Jungmann 23. 10. Kahn-Ackermann 20. 11. Frau Dr. Kiep-Altenloh 22. 10. Klinker * 23. 10. _ Könen (Lippstadt) 23. 10. Kraus 31. 10. Dr. Kreyssig * 23. 10. Kriedemann * 23. 10. Kubitza 31. 10. Frau Dr. Kuchtner 22. 10. Freiherr von Kühlmann-Stumm 4. 11. Kulawig * 23. 10. Leber 23. 10. Lenz (Brühl) * 23. 10. Liehr 31. 10. Dr. Lohmar 23. 10. Dr. Löhr * 23. 10. Lücker (München) * 23. 10. Mauk * 23. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Memmel 31. 10. Dr. von Merkatz 23. 10. Metzger * 23. 10. Michels 23. 10. Dr. h. c. Dr.Ing. E. h. Möller 18. 11. Müller (Erbendorf) 23. 10. Dr. Müller-Hermann * 23. 10. Peters (Norden) 31. 10. Peters (Poppenbüll) 30. 11. Dr.-Ing. Philipp * 23. 10. Priebe 22. 10. Frau Dr. Probst * 23. 10. Rademacher * 23. 10. Reichhardt 31. 10. Richarts * 23. 10. Rohde* 23. 10. Rollmann 31. 10. Schlee 23. 10. Dr. Schmid (Frankfurt) 23. 10. Dr. Schmidt (Offenbach) 23. 10. Schultz 23. 10. Seidel (Fürth) 23. 10. Dr. Starke * 23. 10. Stein 22. 10. Steinhoff 23. 10. Storch * 23. 10. Strauß 22. 10. Frau Strobel * 23. 10. Weber (Georgenau) 23. 10. Wehking 23. 10. Weinkamm * 23. 10. Werner 23. 10. Wienand 23. 10. Dr. Willeke 23. 10. Wischnewski 23. 10. Wullenhaupt 23. 10. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments Anlage 2 Umdruck 509 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Steueränderungsgesetzes 1964 Drucksachen IV/2400, IV/2617). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Artikel 1 (Einkommensteuer) 1. In Nr. 3 werden in § 6 b Abs. 1 hinter den Worten „Steuerpflichtige, die" die Worte „bis zum 31. Dezember 1969" eingefügt. 2. Nr. 21 erhält folgende Fassung: '2.1. Die Anlage zu § 32 a wird durch die folgende Anlage ersetzt: „ (1) Die Einkommensteuer beträgt unter Berücksichtigung eines allgemeinen Freibetrages von 1920 Deutsche Mark 7046 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Oktober 1964 1. für zu versteuernde Einkommensbeträge von 1950 Deutsche Mark bis 8009 Deutsche Mark 0,20 (y — 1920) „y" ist der abgerundete zu versteuernde Einkommensbetrag 2. für zu versteuernde Einkommensbeträge von 8010 Deutsche Mark bis 29 999 Deutsche Mark 1216 +200 y + 6,751 y2 — 0,062 y3 „y" ist Tausendstel des 8000 Deutsche Mark übersteigenden Teiles des abgerundeten zu versteuernden Einkommensbetrages; 3. für zu versteuernde Einkommensbeträge von 30 000 Deutsche Mark bis 77 999 Deutsche Mark 8223 + 407 y + 1,82 y2 —0,012 y3 „y" ist ein Tausendstel des 30000 Deutsche Mark übersteigenden Teils des abgerundeten zu versteuernden Einkommensbetrages; 4. für zu versteuernde Einkommensbeträge von 78 000 Deutsche Mark bis 110 039 Deutsche Mark 6358 + 382 y + 1,572 y2 — 0,006 y3 y" ist ein Tausendstel des 24 000 Deutsche Mark übersteigenden Teils des abgerundeten zu versteuernden Einkommensbetrages; 5. für zu versteuernde Einkommensbeträge von 110 040 Deutsche Mark an 0,53 y — 11 281 „y" ist der .abgerundete zu versteuernde Einkommensbetrag. (2) Der zu versteuernde Einkommensbetrag ist wie folgt nach unten abzurunden: Auf Aden nächsten durch 30 ohne Rest teilbaren Betrag, wenn er nicht mehr als 48 000 Deutsche Mark beträgt und nicht bereits durch 30 ohne Rest teilbar ist, auf den nächsten durch 60 ohne Reist teilbaren Betrag, wenn er mehr als 48 000 Deutsche Mark beträgt und nicht bereits durch 60 ohne Reist teilbar ist. (3) Bei der Berechnung der Einkommensteuer nach den Absätzen 1 und 2 sich ergebende Pfennigbetrage bleiben unberücksichtigt. (4) Für zu versteuernde Einkommensbeträge bis 110 039 Deutsche Mark ergibt sich die nach den Absätzen 1 bis 3 errechnete Einkommensteuer aus der nachstehenden Tabelle:" Zu Artikel 3 (Spar-Prämiengesetz) 3. Nr. 1 wind gestrichen. 4. In Nr. 2 wird § 8 wie folgt neugefaßt: „§ 8 Anwendungsbereich Die vorstehende Fassung dieses Gesetzes gilt für Sparbeiträge, die auf Grund von Verträgen geleistet werden, die vor dem 1. Januar 1966 abgeschlossen worden sind." Bonn, ,den 20. Oktober 1964 Erler und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Imle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir möchten das Haus bitten, dem Antrag nicht stattzugeben. Schon die Berichterstatterin hat in ihren Ausführungen vorhin darauf hingewiesen, daß im Ausschuß sehr eingehend geprüft worden ist, ob dieser Fristverlängerung stattgegeben werden sollte. Der Ausschuß hat das abgelehnt, und zwar aus folgenden Gründen. Wenn auch jetzt noch nicht in vollem Umfang zu übersehen ist, wie die Auswirkungen dieser Gewinnermittlungsvorschriften sein werden, weil jede Frist zumindest vor ihrem Ablauf zu übereilten Beschlüssen anreizen kann, so sind wir doch der Meinung, daß man keine Frist setzen sollte, um Zeit zur Überlegung zu geben, wie man disponieren will usw. Denn jede Befristung behindert auch die Entschlußfreiheit des Gesetzgebers, indem sie die Aufhebung oder Änderung der Vorschrift vor Ablauf der Frist erschwert, weil jede vorzeitige Aufhebung oder Änderung den Vorwurf eines Verstoßes gegen Treu und Glauben hervorrufen würde. Die noch nicht zu übersehenden Auswirkungen sprechen daher unseres Erachtens gerade gegen eine Befristung.
    Wir waren uns aber im Ausschuß völlig einig darüber, daß die Frage der Einbeziehung der nichtbuchführenden Betriebe genau geprüft werden soll, und der Ausschuß wird wohl auch zu der Auffassung kommen, daß die nichtbuchführenden Betriebe einbezogen werden sollen. Gerade wegen der Schwierigkeiten, die bei dieser Frage auftauchten, ergab sich die Notwendigkeit, dies im zweiten Teil der Beratungen noch einmal besonders zu prüfen.
    Wir meinen, daß eine Befristung gerade hier, wo es sich um schwerwiegende Entscheidungen handelt, die einzelnen Betriebe vielleicht zu übereilten Entschlüssen verführen könnte oder sie sogar von solchen Entschlüssen abhalten könnte. Das liegt nicht im Sinne der Einführung dieser Gesetzesvorschrift. Wir betreten mit dieser Gesetzesvorschrift Neuland, und man braucht eben eine gewisse Zeit zur Überprüfung, ohne daß man aber eine Frist einzusetzen braucht.
    Wir bitten daher, den Antrag abzulehnen. (Beifall bei den Regierungsparteien.) (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Jaeger.)


Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Eckhardt.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Walter Eckhardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auch wir sind der Ansicht, daß in den § 6 b eine Frist bis zum 31. Dezember 1969 nicht eingefügt werden sollte. Einmal begegnet eine solche Frist betriebswirtschaftlichen Bedenken, weil naturgemäß durch Fristen dieser Art Unternehmen veranlaßt werden können, Investitionen durchzuführen, die durchaus nicht dem Sinn des § 6 b entsprechen, nämlich Maßnahmen der Rationalisierung, der Raumplanung, einer vernünftigen Standortpolitik in der gesamten gewerblichen Wirtschaft, der großen, der mittleren und der kleinen, zu fördern. Jeder, der auf diesem Gebiet tätig ist, weiß, wie sehr auch die mittleren und kleinen Unternehmen an einer solchen Vorschrift interessiert sind, die ja nicht so neuartig ist, sehr verehrte Frau Kollegin, wie Sie vielleicht vorausgesetzt haben. Ich darf nur kurz auf die Wurzeln dieser Vorschrift in der deutschen Rechtsprechung des Reichsfinanzhofs verweisen.
    Wichtiger ist der Hinweis darauf, daß es in allen EWG-Ländern mit Ausnahme Italiens gleichartige Vorschriften gibt, die im Interesse der Strukturordnung der Wirtschaft zum Teil wesentlich über das hinausgehen, was im § 6 b vorgesehen ist. In den EWG-Ländern sind ungünstige Erfahrungen mit den entsprechenden Vorschriften nicht gemacht worden. Darüber hinaus ist es aber von Interesse, festzustellen, daß z. B. England, Kanada und das in der vorigen Woche hier so viel beredete Schweden wesentlich weitergehende Bestimmungen getroffen haben, daß sie nämlich die Veräußerung von Anlagegütern grundsätzlich überhaupt steuerfrei lassen, wenn eine gewisse Mindestbesitzdauer im Betrieb gewährleistet ist, und zwar interessanterweise in England, Kanada und Schweden für Wertpapiere eine Mindestbesitzdauer von zwei bis fünf Jahren.
    Wenn Sie nun insbesondere zu den Fragen der langlebigen Wirtschaftsgüter, derjenigen, die über 25 Jahre dem Betrieb zu dienen bestimmt sind, Stellung genommen haben, so wird man dazu doch sagen müssen, daß diese lange Besitzdauer, die Absicht, das Anlagegut über zwei Jahrzehnte dem Unternehmen dienstbar sein zu lassen, nicht nur einen Mißbrauch in der von Ihnen gekennzeichneten Richtung grundsätzlich ausschließt, sondern daß es sich gerade hier sehr oft um Gebrauchsgegenstände, um Bearbeitungsgeräte — Silos und dergleichen mehr — handelt, die keineswegs im Dienste der Großwirtschaft stehen. Außerdem müssen wir aber selbstverständlich ein Interesse daran haben, gerade die Versorgungsgroßwirtschaft, an der Sie doch sehr interessiert sind, mit ihren langlebigen Anlagen im Sinne einer rationellen Struktur zu fördern.
    Darauf wollte ich in Ergänzung der Ausführungen des Kollegen Imle nur ganz kurz aufmerksam machen. Im übrigen teile ich den von ihm vertretenen Standpunkt, daß man in solche Bestimmungen von grundsätzlicher Bedeutung keine Fristen einsetzen sollte, weil sie nicht geeignet sind, der Rechtssicherheit und dem Vertrauensschutz zu dienen, sondern lediglich Ungewißheiten hervorrufen, die unter Umständen für den kleinen und mittleren Betrieb unerträglich sein müssen. Selbstverständlich, verehrte Frau Kollegin Beyer, ist es unser aller Verpflichtung, insbesondere der Mitglieder des Finanzausschusses,



    Dr. Imle
    darüber zu wachen und die Frage zu prüfen, wie sich wichtige von uns beschlossene Vorschriften auswirken. Das ist eine Selbstverständlichkeit, und zu gegebener Zeit wird das Bundesfinanzministerium im eigensten Interesse auch von sich aus an den Finanzausschuß herantreten. Auch die Länderverwaltungen haben dieses Interesse. Dann werden wir diese Fragen prüfen müssen, ohne daß wir uns einer Selbstbindung unterwerfen. Ich glaube, daß die Auswirkungen dieser strukturpolitischen und rationalisierungspolitischen Maßnahmen sich durchaus auf die gesamte gewerbliche Wirtschaft im großen und im kleinen erstrecken werden.
    Ich bitte Sie daher, von einer solchen Fristsetzung abzusehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)