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    Deutscher Bundestag 124. Sitzung Bonn, den 29. April 1964 Inhalt: Abg. Häussler tritt in den Bundestag ein 5951 A Zur Tagesordnung: Wagner (CDU/CSU) 5952 A, D Dr. Mommer (SPD) . . 5952 B, D, 5975 A Dr. Rutschke (FDP) 5952 D Fragestunde (Drucksache IV/2202) Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Rechtsverordnung gemäß § 95 BVFG Abs. 2 Satz 2 Dr. Nahm, Staatssekretär . 5953 A, B, C Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 5953 B, C Frage des Abg. Seifriz: Familienzuschlag gemäß § 81 des Gesetzes für Jugendwohlfahrt Dr. Heck, Bundesminister . . . . 5953 D Frage des Abg. Metzger: Amazonas-Hospital in Pucallpa Scheel, Bundesminister 5953 D, 5954 A, B Metzger (SPD) . . . . . . . . 5954 A Fragen des Abg. Dr. Dichgans: Einfuhr von Getreide 5954 B Frage des Abg. Wächter: Orientierungspreise für Schlachtrinder Schwarz, Bundesminister 5954 C, 5955 A, B Wächter (FDP) . . . . 5954 D, 5955 B Fragen des Abg. Krug: Käsereimilchsonderstützung Schwarz, Bundesminister . . 5955 B, C, D, 5956 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 5955 D Frage des Abg. Ramms: Entschädigung für Entzug der Traktatländereien Schwarz, Bundesminister . . . 5956 A, B, C Ramms (FDP) . . . . . . . . 5956 B, C Frage des Abg. Logemann: Abschöpfung für Schweineschwänze Schwarz, Bundesminister 5956 C Frage des Abg. Logemann: Abschöpfung für Schweinsohren Schwarz, Bundesminister 5956 D Frage des Abg. Logemann: Beschluß des Bundestages zur EWGAgrarpreispolitik Schwarz, Bundesminister . . 5957 B, C, D Logemann (CDU/CSU) 5957 B Ertl (FDP) 5957 C Frage des Abg. Paul: Verhaftung Deutscher in der Tschechoslowakei Dr. Carstens, Staatssekretär 5957 D, 5958 C Paul (SPD) 5958 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 5958 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Schulgeld in deutschen Auslandsschulen Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 5958 D, 5959 B, C Kahn-Ackermann (SPD) . . . . 5959 A, B Strohmayr (SPD) 5959 C Dr. Huys (CDU/CSU) 5959 C Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Vortragsreise des Prof. Fischer in USA Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 5959 D, 5960 B, C, D Kahn-Ackermann (SPD) . . . 5960 A, B Sänger (SPD) 5960 C Vogt (CDU/CSU) 5960 D Fragen des Abg. Dr. Huys: Nichtfreigabe des Gepäcks deutscher Lehrer in Kairo Dr. Carstens, Staatssekretär 5961 A, C, D, 5962 A, B, C Dr. Huys (CDU/CSU) . 5961 C, D, 5962 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 5962 A Kahn-Ackermann (SPD) 5962 B Frage des Abg. Rollmann: UNESCO-Institut für Pädagogik in Hamburg Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 5962 D Rollmann (CDU/CSU) 5962 D Frage des Abg. Börner: Ratifizierungsgesetz zum Übereinkommen zur Verringerung der Mehrstaatigkeit Höcherl, Bundesminister . . . . 5963 A, B Börner (SPD) 5963 B Frage des Abg. Jahn: Zweites Ausführungsgesetz zu Artikel 26 Abs. 2 des Grundgesetzes Höcherl, Bundesminister . . . 5963 C, D, 5964 A, B, C, D, 5965 A, B Jahn (SPD) 5963 C, D Rollmann (CDU/CSU) . . . . . 5963 D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . 5964 A Dr. Böhm (Frankfurt) (CDU/CSU) . 5964 B, C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 5964 C Dr. Bechert (SPD) . . . 5964 D, 5965 A Ritzel (SPD) . . . . . . . . 5965 A, B Erler (SPD) 5965 B Sammelübersicht 30 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen und systematische Ubersicht über die in der Zeit vom 17. Oktober 1961 bis 31. März 1964 eingegangenen Petitionen (Drucksache IV/2169) 5965 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (6. Änderung) (Drucksache IV/1646); Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache IV/2121) — Zweite und dritte Beratung — 5965 D Entwurf eines Gesetzes zu den Änderungen vom 11. April 1962 des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Verschmutzung der See durch 01, 1954, usw. (Drucksache IV/1703); Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache IV/2130) — Zweite und dritte Beratung — 5966 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes (Abg. Drachsler, Dr. Reinhard, Dr. Höchst, Glüsing [Dithmarschen], Bauknecht, Bewerunge und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache IV/1234); Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache IV/2141) — Zweite und dritte Beratung — 5966 B Entwurf eines Gesetzes über den Übergang von Zuständigkeiten auf dem Gebiete des Rechts des Gesundheitswesens (Drucksache IV/1832); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Inneres (Drucksache IV/2172) — Zweite und dritte Beratung — 5966 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Mai 1963 mit der Regierung von Indien über den Fluglinienverkehr (Drucksache IV/1939) ; Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache IV/ 2189) — Zweite und dritte Beratung — 5966 D Entwurf eines Gesetzes über Bodennutzungs- und Ernteerhebung (Drucksache IV/1795) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Inneres (Drucksache IV/2198) — Zweite und dritte Beratung — . . . 5967 A Entwurf eines Gesetzes über eine Statistik der Arbeitskräfte in der Land- und Forstwirtschaft (Drucksache IV/1794); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Inneres (Drucksache IV/2199) — Zweite und dritte Beratung — 5967 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Abwicklung des Reichsnährstandes und seiner Zusammenschlüsse (Abg. Bauknecht, Dr. Schmidt [Gellersen], Walter u. Gen.) (Drucksache Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 III IV/1277) ; Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache IV/2137) — Zweite und dritte Beratung — . . . 5967 C Entwurf eines Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres (CDU/ CSU, FDP); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Familien- und Jugendfragen (Drucksache IV/2138) — Zweite und dritte Beratung — Frau Pitz-Savelsberg (CDU/CSU) . 5967 D, 5969 D Frau Eilers (SPD) 5968 A Frau Funcke (Hagen) (FDP) . . . 5971 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbaugesetzes (FDP) ; (Drucksache IV/924); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen IV/2142, zu IV/2142) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Besold (CDU/CSU) 5973 A Entwurf eines Siebenten Strafrechtsänderungsgesetzes (CDU/CSU, FDP, SPD) (Drucksache IV/1817); Schriftlicher Bericht des Strafrechtsausschusses (Drucksache IV/2186) — Zweite und dritte Beratung — 5974 C Antrag betr. Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse auf dem Rhein (Abg. Josten, Buchstaller, Dr. Danz u. Gen.) (Drucksache IV/2020) 5975 A Antrag betr. Besetzung der Ämter des Präsidenten des Bundesrechnungshofes und des Bundesbeauftragten für die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung (SPD) (Drucksache IV/2048) 5975 B Antrag betr. EWG-Regelung für Kartoffeln (Abg. Logemann, Sander, Wächter, Murr, Mauk u. Gen.) (Drucksache IV/2153) . . 5975 B Antrag betr. Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft (Abg. Logemann, Wächter, Walter, Murr, Reichmann u. Gen.) (Drucksache IV/2154) . . . . . 5975 C Übersicht 21 des Rechtsausschusses über Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache IV/2021) . . . . . 5975 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen IV/1370, IV/563) ; Schriftlicher Bericht des Gesundheitsausschusses (Drucksachen IV/2162, zu IV/2162) — Zweite und dritte Beratung — Frau Dr. Hubert (SPD) . . . . . 5975 D Dr. Hamm (Kaiserslautern) (FDP) . 597'6B, 5977 D, 5980 D Dr. Elbrächter (CDU/CSU) . . . . 5976 D Dr. Dittrich (CDU/CSU) . 5978 B, 5980 A Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 5979 B Sechsundfünfzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1963 (Zollaussetzung für Fische und Krebstiere 1964) (Drucksache IV/2034) . . . . . 5982 A Sechzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1963 (Zollkontingente für EGKS-Waren) (Drucksache IV/2151) 5982 A Einundsechzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1963 (Wein zum Herstellen von Weindestillat) (Drucksache IV/2152) . . . . . . . 5982 B Bericht des Außenhandelsausschusses über die Fünfundvierzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1963 (Kaschu-Nüsse usw.) (Drucksachen IV/ 1937, IV/2095) 5982 B Bericht des Außenhandelsausschusses über die Zwölfte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —, Dreizehnte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen IV/1980, IV/1981, IV/2096) 5982 C Bericht des Außenhandelsausschusses über die Fünfzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1963 (Angleichungszoll für Dextrine und Stärke — Neufestsetzung) (Drucksachen IV/2032, IV/2182) 5982 C Bericht des Ausschusses für Inneres über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Neuregelung der Arbeitszeit der Beamten des Bundes (Drucksachen IV/1816, IV/2082) 5982 D Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses über den Antrag der Abg. Dr. Schmidt (Gellersen), Frehsee, Seither, Saxowski u. Gen. betr. Sonderregelung für die Zulassung von Mähdreschern im Straßenverkehr (Drucksachen IV/1701, IV/2129) 5983 A Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses über den Antrag der Abg. Wächter, Ertl u. Gen. zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft betr. Senkung der Frachtkosten für Schlachtrinder (Drucksache IV/2131, Umdruck 184) 5983 A IV Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses über den Antrag der Abg. Dr. Martin, Neumann (Allensbach), Blumenfeld, Holkenbrink, Frau Dr. Maxsein u. Gen. betr. Untersuchung über die Wettbewerbsgleichheit von Presse, Funk, Fernsehen und Film (Drucksachen IV/ 1400, IV/2158) Sänger (SPD) 5983 B Dr. Arnold (CDU/CSU) 5984 C Dr. Aschoff (FDP) 5985 D Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung einer Teilfläche des ehemaligen Flugplatzes Hamburg-Bahrenfeld (Drucksache IV/2046) 5986 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung einer Teilfläche der ehemaligen Infanteriekaserne in Lübeck (Drucksache IV/2103) . . . . . . . . 5986 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Deutsche Pfandbriefanstalt; Erhöhung des Grundkapitals usw. — (Drucksache IV/2146) 5986 A Antrag des Bundesministers .der Finanzen betr. Veräußerung des ehemaligen Marine-Prüfstandes in Frankenthal (Drucksache IV/2160) 5986 B Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Anwendung von Artikel 85 Absatz 3 EWG auf Gruppen von Vereinbarungen, Beschlüssen und aufeinander abgestimmten Verhaltensweisen (Drucksachen IV/2024, IV/2177, zu IV/2177) . . 5986 C Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Richtlinie des Rats über die Einzelheiten der Verwirklichung des freien Dienstleistungsverkehrs in den Berufen der Landwirtschaft und des Gartenbaus (Drucksachen IV/2040, IV/2181) 5986 D Schriftlicher Bericht .des Außenhandelsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Prämiensätze für die Einfuhr von Reis und Bruchreis (Drucksachen IV/2136, IV/2188) 5986 D Mündlicher Bericht des Ausschusses für Inneres über die Entwürfe für eine Verordnung Nr..../63/EURATOM, Nr..../ 63/EWG der Räte vom ... zur Änderung der Berichtigungskoeffizienten für die Dienst- und Versorgungsbezüge der Beamten und eine Verordnung Nr. . . ./63/ EURATOM, Nr. . . ./63/EWG der Räte vom ... zur Anpassung bestimmter Berichtigungskoeffizienten für die Dienst- und Versorgungsbezüge der Beamten (Drucksachen IV/2167, IV/2193) . . . . 5987 A Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses über ,den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Zweite Richtlinie auf dem Gebiete des Filmwesens (Drucksachen IV/1975, IV/2197) 5987 B Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Bestimmung der zur Erzeugung von einem Kilogramm zum Verbrauch bestimmter Geflügeleier in der Schale und der zur Erzeugung von einem Kilogramm Bruteier von Hausgeflügel erforderlichen Futtergetreidemenge (Drucksachen IV/2148, IV/2180) 5987 B Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Festlegung der Kriterien für die Interventionsregelung auf dem Rindfleischmarkt (Drucksachen IV/2156, IV/2200) 5987 C Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausausschusses über die Vorschläge der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über die Änderung und Verlängerung der Verordnung Nr. 3/63/ EWG vom 24. Januar 1963 betreffend die wirtschaftlichen Beziehungen zu den Ländern mit Staatshandel und eine Verordnung des Rats über die Festsetzung der Abschöpfungsbeträge für Erzeugnisse der Geflügelwirtschaft, deren Zollsätze im GATT konsolidiert worden sind (Drucksachen IV/2027, IV/2124, IV/2184) . . . 5987 D Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Richtlinie des Rats zur Koordinierung der Schutzbestimmungen, die in den Mitgliedstaaten den Gesellschaften im Sinne des Artikels 58 Absatz 2 im Interesse der Gesellschafter sowie Dritter vorgeschrieben sind (Drucksachen IV/2014, IV/2190) Dr. Reischl (SPD) 5988 B Dr. Wilhelmi (CDU/CSU) . . . . 5988 C Schriftlicher Bericht des Gesundheitsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Zweite Richtlinie zur Angleichung der Rechts- und Ver- Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 V waltungsvorschriften für pharmazeutische Spezialitäten (Drucksachen IV/2028, IV/ 2194) 5988 D Entwurf eines Gesetzes über dié Beweissicherung und Feststellung von Vermögensverlusten in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und im Sowjetsektor von Berlin (Beweissicherungsgesetz) (Drucksache IV/1994) — Erste Beratung — Eichelbaum (CDU/CSU) 5989 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb, des Rabattgesetzes und der Zugabeverordnung (Abg. Frau Beyer [Frankfurt], Kurlbaum, Lange [Essen] und Fraktion der SPD) (Drucksache IV/2001) — Erste Beratung — Frau Beyer (Frankfurt) (SPD) . . . 5989 C Dr. Aschoff (FDP) 5990 C Schriftlicher Bericht des 2. Untersuchungsausschusses gemäß Antrag der Fraktion der SPD (Drucksachen IV/1544, IV/2170) Dorn (FDP) 5991 A, 6019 D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 5994 C, 6023 A, 6033 D Dr. Süsterhenn (CDU/CSU) . . . 5999 A Busse (FDP) 6003 B Dr. Schäfer (SPD) 6006 A Dr. h. c. Güde (CDU/CSU) . . . 6009 D Wagner (CDU/CSU) 6015 C Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 6018 D Gedat (CDU/CSU) 6022 D Höcherl, Bundesminister 6024 B Schultz (FDP) 6034 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Drucksache IV/ 806) ; Zweiter Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksachen IV/2195 und zu 2195) — Zweite Beratung; in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des § 556 a des Bürgerlichen Gesetzbuchs (SPD) (Drucksache IV/1554); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache IV/2201) — Zweite Beratung — Jacobi (Köln) (SPD) . . . 6035 B, 6043 C, 6045 C Dr. Hauser (CDU/CSU) . 6035 D, 6037 B, 6039 D, 6042 A Busse (FDP) . . 6036 B, 6038 A, 6040 A, 6042 D, 6044 C, 6048 B Jahn (SPD) . . . 6036 C, 6039 C, 6041 A Dr. Bucher, Bundesminister 6037 C, 6047 D Dr. Reischl (SPD) . . . . 6038 B, 6046 B Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . . 6039 A, 6045 C Dr. Weber (Koblenz) (CDU/CSU) . . 6044 A, 6047 B Dr. Czaja (CDU/CSU) 6045 A Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 6048 B Nächste Sitzung 6049 C Anlagen 6051 124. Sitzung Bonn, den 29. April 1964 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Adenauer 12. 5. Dr. Aigner * 30. 4. Arendt (Wattenscheid) " 30. 4. Dr. Arndt (Berlin) 30. 6. Frau Berger-Heise 30. 4. Biegler 30. 4. Dr. von Brentano 4.7. Burckardt 30. 4. Deneke 30. 4. Dr. Elbrächter 29. 4. Etzel 30. 4. Faller * 30. 4. Gscheidle 29. 5. Dr. Harm (Hamburg) 1.6. Haussier 29. 4. Heiland 29. 4. Hellenbrock 29. 4. Hörmann (Freiburg) 30. 4. Illerhaus 29. 4. Jacobs 2.5. Kalbitzer 30. 4. Klinker* 30. 4. Könen (Düsseldorf) 30. 4. Dr. Kreyssig* 30. 4. Kriedemann* 29. 4. Frau. Dr. Kuchtner 4. 7. Leber 30. 4. Lenz (Bremerhaven) 30. 4. Lenze (Attendorn) * 2.5. Dr. Löhr 30. 4. Lücker (München) * 29. 4. Dr. von Merkatz 30. 4. Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Metter 30. 5. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 29. 4. Müller (Remscheid) 20. 5. Dr. Müller-Hermann* 29. 4. Peters (Norden) 30. 4. Rademacher 29. 4. Rasner 6. 5. Richarts* 2. 5. Schulhoff 30. 4 Dr. Seffrin 30. 4. Seidl (München) 30. 4. Spitzmüller 30. 4. Dr. Starke 30. 4. Storch * 30. 4. Frau Strobel ' 30. 4. Wehking 10. 5. Weinkamm* 30. 4. Dr. Winter 30. 4. Dr. Zimmermann (München) 6. 5. b) Urlaubsanträge Bauer (Wassenburg) 8. 5. Dr Birrenbach 30. 5. Frehsee 10. 5. Dr. Frey (Bonn) 10. 5. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 5. 6. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 6. 5. Hilbert 23. 5. Mauk* 5. 5 Mengelkamp 30. 5. Freiherr von Mühlen 30. 5. Dr. Tamblé 116. 5. Wischnewski 6. 5. Wullenhaupt 9. 5. Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments 6052 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 Anlage 2 Welthandel mit Getreide in 1000 t Ø 1960/61 bis 1962/63 Getreide insgesamt davon: Weizen und -mehl zusammen Einfuhr- bzw. Ausfuhr- Ausfuhr- (+) Ausfuhr- (+) länder Ausfuhr Einfuhr bzw. Einfuhrüberschuß Ausfuhr Einfuhr bzw. Einfuhrüberschuß (—) (—) Bundesrepublik 1 106 5 822 — 4 716 877 2 614 — 1 737 Belgien/Luxemburg 116 1966 — 1 820 89 441 — 352 Frankreich 3 799 916 -I- 2 883 2 164 452 + 1 712 Italien 128 4 180 — 4 052 108 1 182 — 1 074 Niederlande 323 3 905 — 3 582 15 947 — 932 EWG-Länder zusammen 5 502 16 789 —11 287 3 253 5 636 — 2 383 Dänemark 189 928 — 739 32 78 — 46 Finnland 72 302 — 230 55 204 — 149 Griechenland — 161 — 161 — 47 — 47 Großbritannien 290 9 325 — 9 035 53 4 549 — 4 496 Irland 105 343 — 238 79 200 — 121 Island — 17 — 17 — 12 — 12 Norwegen 16 585 — 569 — 347 — 347 Osterreich 49 585 — 536 45 72 — 27 Portugal — 308 — 308 — 243 — 243 Schweden 336 337 — 1 142 126 + 16 Schweiz — 889 — 889 — 393 — 393 Spanien 8 1 534 — 1 526 8 788 — 780 Türkei 58 716 — 658 1 712 — 711 Jugoslawien i 244 903 — .659 57 863 — 806 SBZ 1) 89 98 — 9 58 90 — 32 Albanien 1) — 63 — 63 — 69 — 69 Bulgarien 1) 57 64 — 7 — 23 — 23 Polen 1) 37 1 328 — 1 291 — 988 — 988 Rumänien 1) 648 0 + 648 4 — + 4 CSR 1) 42 160 — 118 3 154 — 151 Ungarn 1) 3 118 — 115 0 109 — 109 UdSSR 1) 2 239 80 + 2 159 1 477 68 + 1 409 Kanada 10 344 693 + 9 651 9 420 — + 9 420 USA 31 925 463 +31 462 18 291 170 +18 121 Kuba — 244 — 244 — . Mexiko 19 192 — 173 — 17 — 17 1) nur Handel mit Ländern der westlichen Welt Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 6053 noch : Welthandel mit Getreide Getreide insgesamt davon: Weizen und -mehl zusammen Einfuhr- bzw. Ausfuhr- Ausfuhr- (+) Ausfuhr- (+) länder Ausfuhr Einfuhr bzw. Einfuhrüberschuß Ausfuhr Einfuhr bzw. Einfuhrüberschuß (—) (—) Argentinien 5 186 — +5 186 2 043 — + 2 043 Brasilien 2 2 192 — 2 190 — 2 145 — 2 145 Chile 4 175 — 171 — 165 — 165 Kolumbien — 155 — 155 — 130 — 130 Paraguay 11 84 — 73 — 83 — 83 Peru 2 426 — 424 . — 421 — 421 Uruguay 0 78 — 78 — 0 ± 0 Venezuela — 379 — 379 — 349 — 349 Irak 151 174 — 23 13 174 — 161 Israel 9 685 — 676 9 280 — 271 Jordanien 6 215 — 209 4 186 — 182 Libanon 3 257 — 254 — 200 — 200 Syrien 277 225 + 52 100 199 — 99 Ceylon — 240 — 240 — 237 — 237 China Taiwan 3 350 — 347 3 337 — 334 Hongkong 33 256 — 223 31 154 — 123 Indien — 3 613 — 3 613 — 3 524 — 3 524 Indonesien — 135 — 135 — 135 — 135 Japan 73 5 231 — 5 158 73 2 757 — 2 684 Korea, Rep. — 702 — 702 — 501 — 501 Malaya-Singapur 11 423 — 412 9 286 — 277 Pakistan — 1 255 — 1 255 — 1 241 — 1 241 Philippinen 1 346 — 345 — 340 — 340 Thailand 610 32 + 578 — 32 — 32 VR China 1) 25 4 577 — 4 552 — 3 839 — 3 839 Algerien 82 475 — 393 30 426 — 396 Kenia, Uganda, Tanganjika 23 135 — 112 0 36 — 36 Marokko 157 477 — 320 37 335 — 298 Rhodos u. Njassaland 260 110 + 150 3 105 — 102 Rep. Südafrika 1 624 148 + 1 476 — 133 — 133 Rep. Sudan 109 66 + 43 — 66 — 66 Tunesien 46 337 — 291 42 272 — 230 Ver. Arab. Republik 12 1 695 — 1 '683 9 1 473 — 1 464 Australien 6 297 — + 6 297 5 349 — + 5 349 Neuseeland — 173 — 173 — 173 — 173 Welt insgesamt 2) 67 912 66 763 + 1 149 40 803 39 893 + 910 1) nur Handel mit Ländern der westlichen Welt 2) ohne Handel innerhalb der Ostblockstaaten Quelle: FAO, World Grain Trade Statistics Schwellenpreise, cif-Preise und Abschöpfungen gegenüber Drittländern DM je 100 kg Monatsdurchschnitt Weichweizen Roggen Gerste Mais Schwellenpreis cifPreis 1) Abschöpfung Schwellenpreis cifPreis 1) Abschöpfung cifSchwellenpreis cifPreis 1) Abschöpfung Schwellenpreis cifPreis 1) Abschöpfung Bundesrepublik Deutschland 1963 August 47,80 22,91 24,98 43,60 23,75 19,89 41,80 20,22 21,54 41,80 24,73 17,07 1964 Januar 49,94 25,85 24,10 45,74 29,55 16,15 43,45 26,49 16,96 43,45 25,01 18,42 Februar 50,34 25,33 24,80 46,14 28,41 19,60 43,45 25,19 17,79 43,45 23,83 19,36 Belgien 1963 August 39,68 22,40 17,28 30,24 23,36 6,88 32,64 20,16 12,64 30,64 24,32 6,40 1964 Januar 41,28 25,20 16,00 31,36 28,96 2,40 33,76 25,84 7,92 31,76 24,40 7,36 Februar 41,60 24,88 16,72 31,60 27,92 3,68 34,00 24,72 9,20 32,00 23,36 8,56 Frankreich 1963 August 39,10 22,83 16,34 31,73 23,76 8,00 32,21 20,54 11,70 38,35 24,73 13,64 1964 Januar 40,72 25,81 14,90 33,35 29,52 3,81 33,75 26,29 7,44 36,22 24,78 11,41 Februar 41,04 25,46 15,57 33,67 28,54 5,10 34,06 25,30 8,74 36,60 23,76 12,82 Italien 1963 August 45,12 22,83 22,36 39,48 24,55 14,94 26,36 21,32 5,06 24,40 25,53 - 1964 Januar 46,72 26,28 20,37 39,48 30,50 8,97 26,36 27,21 - 25,72 25,95 0,08 Februar 47,04 26,14 20,84 39,48 29,52 9,91 26,36 26,28 0,31 25,72 24,94 0,77 Luxemburg 1963 August 45,84 24,88 21,04 42,24 25,76 16,40 32,64 20,16 12,64 30,64 24,32 6,40 1964 Januar 47,60 27,68 19,48 43,84 31,36 12,40 33,76 25,84 7,92 31,76 24,40 7,36 Februar 49,92 27,28 20,48 43,84 30,40 13,36 34,00 24,72 9,20 32,00 23,36 8,56 Niederlande 1963 August I39,39 22,43 16,97 28,34 23,35 5,00 31,60 20,14 11,58 29,39 24,33 5,07 1964 Januar 41,32 25,22 16,10 28,34 28,92 - 31,60 25,87 5,76 29,39 24,38 4,96 Februar 41,71 24,85 16,86 28,34 27,93 0,49 31,60 '24,72 6,78 29,39 23,36 6,00 1) Diese cif-Preise, die für die Ermittlung des Abschöpfungssatzes zu verwenden sind, werden gemäß Verordnung 19 im Regelfall täglich von der Europäischen Kommission festgesetzt. Dafür sind gemäß VO 19 die günstigsten Einkaufsmöglichkeiten zu ermitteln. Die effektiven cif-Preise für die verschiedenen Sorten einer Getreideart werden durch Anwendung der Ausgleichskoeffizienten gemäß VO 70 der Europäischen Kommission mit dem Schwellenpreis, der für die sogenannte europäische Standardqualität gilt, vergleichbar gemacht. Der niedrigste Preis, der sich aus dieser Rechnung ergibt, ist dann der für die Ermittlung der Auschöpfung maßgebende cif-Preis. Quelle : Generaldirektion Landwirtschaft: Abteilung Bilanzen, Studien, Information - Agrarmärkte, Preise - Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 6055 Anlage 3 Umdruck 440 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (6. Änderung) (Drucksachen IV/1646, IV/2121). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. im internationalen Rahmen auf 'eine weitere Erhöhung der Haftungssummen nach § 46 des Luftverkehrsgesetzes hinzuwirken und 2. eine angemessene Erhöhung der Unfallversicherungssummen nach § 50 des Luftverkehrsgesetzes anzustreben. Bonn, den 28. April 1964 Dr. Müller-Hermann Schmidt (Braunschweig) Dr. Barzel und Fraktion Seibert Dr. Bleiß Seifriz Börner Erler und Fraktion Iven (Düren) Rademacher Müller (Nordenhamm) Freiherr von KühlmannRegling Stumm und Fraktion Anlage 4 Umdruck 451 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres (Drucksachen IV/986, IV/2138). Der Bundestag wolle beschließen: § 2 Abs. 1 Nr. 1 wird wie folgt ergänzt: Hinter dem Wort „Verbände" werden das Komma gestrichen und die Worte „und ihre Untergliederungen," angefügt. Bonn, den 29. April 1964 Dr. Barzel und Fraktion Mischnik und Fraktion Anlage 5 Umdruck 442 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Dittrich, Dr. Jungmann zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen IV/1370, IV/2162). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 01 erhält Buchstabe a folgende Fassung: ,a) Absatz 1 Satz 2 folgende Fassung: „Auf Behältnissen von nicht mehr als drei Milliliter Rauminhalt und auf Ampullen müssen sich mindestens die Angaben nach Nummern 2, 4, 5, 6 und 9 befinden.",' Bonn, den 28. April 1964 Dr. Dittrich Dr. Jungmann Anlage 6 Umdruck 441 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Hamm (Kaiserlautern), Dr. Jungmann, Frau Dr. Hubert, Frau Blohm, Dr. Dittrich, Dr. Schmidt (Offenbach) und Fraktionen der SPD, FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen IV/1370, IV/ 2162). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 wird folgende Nummer vor 8 a eingefügt: ,vor 8 a. § 36 Abs. 2 Satz 1 erhält folgende Fassung: „Das Verbot des Absatzes 1 erster Halbsatz findet keine Anwendung, soweit der Gewerbetreibende andere Personen im Rahmen ihres Geschäftsbetriebes aufsucht, es sei denn, daß es sich um Arzneimittel handelt, die für die Anwendung an Tieren in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie in Betrieben des Gemüse-, Obst-, Garten- und Weinbaus, der Imkerei und der Fischerei feilgeboten oder daß bei diesen Betrieben Bestellungen auf Arzneimittel, deren Abgabe den Apotheken vorbehalten ist, aufgesucht werden."' Bonn, den 28. April 1964 Dr. Hamm (Kaiserlautern) Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Dr. Jungmann Frau Blohm Dr. Dittrich Frau Haas Frau Dr. Hubert Dr. Schmidt (Offenbach) Erler und Fraktion Anlage 7 Umdruck 439 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Böhm (Frankfurt) und Genossen zum Antrag des Wirtschaftsausschusses (16. Ausschuß) über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung dies Rats über die Anwendung von Artikel 85 Absatz 3 EWG auf Gruppen von Vereinbarungen, Beschlüssen und aufeinander abgestimmten Verhaltensweisen (Drucksachen IV/2024, IV/2177). 6056 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 1 Der Bundestag wolle beschließen: Der Antrag des Wirtschaftsausschusses — Drucksache IV12177 — wird wie felgt geändert: 1. Der bisherige Wortlaut des Ausschußantrages wird Nr. 1. 2. Folgende Nr. 2 wird angefügt: „2. Die Bundesregierung wird gebeten, im Rat der EWG darauf hinzuwirken, daß der Kommission keine Ermächtigung zu Gruppenfreistellungen im Verordnungswege erteilt wird, sondern daß nach Vorschlag der Kommission die Gruppenfreistellungen durch Verordnung des Rats erlassen werden können." Bonn, den 28. April 1964 Dr. Böhm (Frankfurt) Rauhaus Arndgen Dr. Reinhard Dr. Arnold Scheppmann Blumenfeld Schlick Harnischfeger Stooß Katzer Dr. Süsterhenn Klein (Saarbrücken) Dr. Willeke Kuntscher Wittmer-Eigenbrodt Dr. Luda Anlage 8 Umdruck 453 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Antrag des 2. Untersuchungsausschusses gemäß Antrag der Fraktion der SPD (Drucksache IV/2170) Der Bundestag wolle beschließen: Der Antrag des Ausschusses wird um folgende Nr. 4 und 5 ergänzt: „4. Der Deutsche Bundestag bedauert, daß die in dem ,Ausschußbericht festgestellten Mißstände in den zurückliegenden Jahren von dem aufsichtsführenden Bundesministerium des Innern durch Unterlassung geeigneter Dienistaufsichtsmaßnahmen nicht festgestellt worden sind und dadurch der Schutz der durch das Grundgesetz gewährleisteten Grundrechte nicht gesichert war. 5. Der Deutsche Bundestag mißbilligt, daß der Bundesminister des Innern durch die nach den Ergebnis sen des Untersuchungsausschusses widerlegten Behauptungen, es habe keine deutschen Initiativen gegeben und das Verfahren sei streng gesetzlich geregelt gewesen, mehrfach die Öffentlichkeit unrichtig und irreführend unterrichtet hat." Bonn, den 29. April 1964 Erler und Fraktion Anlage 9 Umdruck 444 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/806, IV/2195). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel II — Änderung der Zivilprozeßordnung — wird a) in Nr. 1 in § 257 die Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt; b) in Nr. 2 in § 308 a Abs. 1 die Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt; c) in Nr. 4 in § 721 Abs. 1 die Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt; d) in Nr. 4 in § 721 Abs. 3 Satz 1 das Wort „darf" durch „soll" ersetzt; e) in Nr. 5 in § 794 a Abs. 3 Satz 1 das Wort „darf" durch „soll" ersetzt. Bonn, den 29. April 1964 Erler und Fraktion Anlage 10 Umdruck 445 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/806, IV/2195). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel I — Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs — wird a) Nr. 2 wie folgt gefaßt: ,2. § 538 wird wie folgt geändert: a) Absatz 1 wird wie folgt gefaßt: (unverändert wie Drucksache IV/2195 S. 2) b) Folgender Absatz 3 wird angefügt: „ (3) Bei einem Mietverhältnis über Wohnraum ist eine zum Nachteil des Mieters abweichende Vereinbarung unwirksam.", b) in Nr. 3 in § 541 a Abs. 2 die Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt, c) in Nr. 5 (§ 547) die Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt, d) Nummer 6 (§ 547 a) gestrichen, e) in Nr. 9 in § 552 a die Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt, f) in Nr. 21 in § 569 a Abs. 5 die Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt. Bonn, den 29. April 1964 Erler und Fraktion Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 6057 Anlage 11 Umdruck 446 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/806, IV/2195) Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel I — Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs — wird a) Nr. 14 wie folgt gefaßt: 14. § 556 a wird wie folgt gefaßt: „§ 556 a (1) Der Vermieter kann ein Mietverhältnis über eine Wohnung nur kündigen, wenn er ein berechtigtes Interesse an der Beendigung des Mietverhältnisses hat. Die Kündigung ist schriftlich unter Angabe von Gründen zu erklären. (2) Ein berechtigtes Interesse des Vermieters an der Beendigung des Mietverhältnisses liegt insbesondere vor, wenn a) der Mieter oder eine zu seinem Hausstand oder Geschäftsbetrieb gehörige Person sich eine erhebliche Belästigung des Vermieters oder eines Hausbewohners schuldig macht, oder durch unangemessenen Gebrauch des Mietraums oder Außerachtlassung der gebotenen Sorgfalt den Mietraum oder das Gebäude erheblich gefährdet oder b) der Vermieter die Räume der Wohnung für sich, die zu seinem Hausstand gehörigen Personen oder Familienangehörigen benötigt oder c) der Vermieter durch Fortsetzung des Mietverhältnisses an einer gerechtfertigten wirtschaftlichen Verwertung des Grundstücks gehindert und dadurch erhebliche Nachteile erleiden würde. (3) Der Mieter kann die Fortsetzung des Mietverhältnisses verlangen, wenn unter angemessener Änderung der Vertragsbedingungen dem berechtigten Interesse des Vermieters Rechnung getragen werden kann. (4) Eine entgegenstehende Vereinbarung ist unwirksam." ' b) folgende Nr. 14 a eingefügt: '14 a. § 556 b wird wie folgt gefaßt: "§ 556 b Ist ein Mietverhältnis über Wohnraum auf bestimmte Zeit eingegangen, so wird es nach Ablauf auf unbestimmte Zeit fortgesetzt, sofern der Vermieter es nicht zum Ablauf unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist kündigt. § 556 gilt sinngemäß." ' Für den Fall der Ablehnung des Antrags unter Nummer 1: 2. In Artikel I — Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs — wird a) Nr. 14 wie folgt gefaßt: ,14. § 556 a wird wie folgt geändert: a) In Absatz 4 wird Ziffer 3 gestrichen. b) Folgender Absatz 4 a wird eingefügt: (4 a) Ein auf Grund der Absätze 2 oder 3 für eine , bestimmte Dauer festgesetztes Mietverhältnis gilt als ein Mietverhältnis im Sinne des § 556 b." c) Absatz 7 wird wie folgt gefaßt: (unverändert nach Drucksache IV/2195 S. 5)', b) folgende Nr. 16 a eingefügt: 46,a. § 564 ,a Satz 1 erhält folgende Fassung: „Die Kündigung eines Mietverhältnisses über Wohnraum ist schriftlich unter Angabe von Gründen zu erklären." Für den Fall der Ablehnung des Antrags unter Nummer 2; 3. In Artikel I — Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs — wird a) Nr. 14 wie folgt gefaßt: ,14. § 556 a wird wie folgt geändert: a) In Absatz 4 Ziff. 3 wird der Punkt durch ein Komma ersetzt und folgendes angefügt: „sofern nicht während eines auf Grund des Absatzes 2 oder 3 für eine bestimmte Dauer festgesetzten Mietverhältnisses neue Umstände auftreten, die im Falle einer Kündigung zum Widerspruch nach Absatz 1 berechtigen würden." b) Absatz 7 wie folgt gefaßt: (unverändert nach Drucksache IV/2195 S. 5)', b) folgende Nr. 16 a eingefügt: '16 a. § 564 a Satz 1 wird wie folgt gefaßt: „Die Kündigung ,,eines Mietverhältnisses über Wohnraum ist schriftlich unter Angabe von Gründen zu erklären." Für den Fall der Ablehnung des Antrags unter Nummer 3: 4. In Artikel I — Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs — wird Nr. 14 wie folgt gefaßt: ,14. § 556 ,a wird wie folgt geändert: a) In Absatz 1 werden die Worte „wegen besonderer Umstände des Einzelfalls gestrichen. 6058 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 b) Absatz 7 wird wie folgt gefaßt: (unverändert nach Drucksache IV/2195 S. 5)'. Bonn, den 29. April 1964 Erler und Fraktion Anlage 12 Umdruck 447 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/806, IV/2195) Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel I — Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs — erhält in Nr. 19 § 565 b folgende Fassung: „§ 565 b (1) Ist Wohnraum mit Rücksicht auf das Bestehen eines Dienstverhältnisses vermietet, so sind bei Anwendung der §§ 556 a, 556 b auch die Belange des Dienstberechtigten zu berücksichtigen. (2) Hat das Dienstverhältnis seiner Art nach die Überlassung des vermieteten Wohnraums wegen seiner unmittelbaren Nähe zur Stätte der Dienstleistung erfordert, so gelten, wenn nach Beendigung des Dienstverhältnisses der Wohnraum aus dem gleichen Grunde für einen anderen zur Dienstleistung Verpflichteten benötigt wird, die folgenden besonderen Vorschriften: 1. Die §§ 556 a, 556 b sind nicht anzuwenden. 2. Bei einem Mietverhältnis auf unbestimmte Zeit ist eine Kündigung des Vermieters spätestens am dritten Werktag einer Kalendermonats für den Ablauf dieses Monats zulässig. Im übrigen bleibt § 565 unberührt." Bonn, den 29. April 1964 Erler und Fraktion Anlage 13 Umdruck 448 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/806, IV/2195). Der Bundestag wolle beschließen: Nach Artikel II wird als Artikel II a eingefügt: Artikel IIa Güteverhandlung § 1 In Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Vermieter und dem Mieter oder dem Mieter und dem Untermieter wegen Räumung von Wohnraum oder wegen Fortsetzung des Mietverhältnisses nach §§ 556 a, 556 b des Bürgerlichen Gesetzbuches gelten die folgenden besonderen Vorschriften. § 2 Die mündliche Verhandlung vor dem Amtsgericht beginnt mit einer Verhandlung zum Zwecke der gütlichen Einigung der Parteien (Güteverhandlung). In der Ladung ist darauf hinzuweisen. § 3 In der Güteverhandlung erörtert das Gericht mit den Parteien das gesamte Streitverhältnis und sucht einen gütlichen Ausgleich herbeizuführen. Zur Aufklärung des Sachverhalts kann das Gericht alle Handlungen vornehmen, die ohne Verzug möglich sind. Eidliche Vernehmungen sind ausgeschlossen. § 4 Erscheint eine Partei nicht, wird die Klage zurückgenommen oder der Anspruch anerkannt, so tritt das Gericht in das allgemeine Verfahren ein. § 5 Kommt eine Einigung nicht zustande, so tritt das Gericht in die mündliche Verhandlung nach den allgemeinen Vorschriften ein. § 6 Kommt es vor Beendigung der Güteverhandlung zu einem Vergleich, so entfallen etwa bereits entstandene Gerichtsgebühren. Das gleiche gilt, wenn vor Beendigung der Güteverhandlung die Klage zurückgenommen oder der Klageanspruch anerkannt wird. § 7 Die Bundesgebührenordnung für Rechtsanwälte vom 26. Juli 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 861 S. 905) wird wie folgt geändert: § 33 Abs. 1 Satz 1 erhält folgende Fassung: „Für eine nicht streitige Verhandlung, insbesondere eine Güteverhandlung, erhält der Rechtsanwalt nur eine halbe Verhandlungsgebühr." ' Bonn, den 29. April 1964 Erler und Fraktion Anlage 14 Umdruck 452 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Drucksachen IV/806, IV/2195). Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 6059 Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel I erhält Nr. 14 folgende Fassung: „14. § 556 a wird wie folgt geändert: a) In Absatz 4 wird die Ziffer 3 gestrichen; b) Absatz 7 wird wie folgt gefaßt: (unverändert nach Drucksache IV/2195) 2. In Artikel I wird eine neue Nr. 14 a eingefügt: '14 a. Nach § 556 b wird folgender § 556 c eingefügt: „ § 556 c Ist auf Widerspruch des Mieters bereits einmal durch Einigung oder Urteil die Fortsetzung des Mietverhältnisses bestimmt worden, so kann der Mieter eine weitere Fortsetzung nur verlangen, wenn dies durch eine wesentliche Änderung der Umstände, die nach dem § 556 a oder § 556 b maßgebend waren, gerechtfertigt ist."' 3. In Artikel I erhält Nr. 19 folgende Fassung: '19. Nach § 565 a werden folgende §§ 565 b, 565 c, 565 d und 565 e eingefügt: „ § 565 b Ist Wohnraum mit Rücksicht auf das Bestehen eines Dienstverhältnisses vermietet, so gelten die besonderen Vorschriften der §§ 565 c und 565 d. § 565 c Ist das Mietverhältnis auf unbestimmte Zeit eingegangen, so ist nach Beendigung des Dienstverhältnisses eine Kündigung des Vermieters zulässig 1. spätestens am dritten Werktag eines Kalendermonats für den Ablauf des nächsten Monats, wenn der Wohnraum weniger als zehn Jahre überlassen war und für einen anderen zur Dienstleistung Verpflichteten dringend benötigt wird; 2. spätestens am dritten Werktag eines Kalendermonats für den Ablauf dieses Monats, wenn das Dienstverhältnis seiner Art nach die Überlassung des Wohnraums, der in unmittelbarer Beziehung oder Nähe zur Stätte der Dienstleistung steht, erfordert hat und der Wohnraum aus dem gleichen Grunde für einen anderen zur Dienstleistung Verpflichteten benötigt wird. Im übrigen bleibt § 565 unberührt. § 565 d (1) Bei Anwendung der §§ 556 a, 556 b sind auch die Belange des Dienstberechtigtigten zu berücksichtigen. (2) Hat der Vermieter nach § 565 c Satz 1 Nr. 1 gekündigt, so gilt § 556 a mit der Maßgabe, daß der Vermieter die Einwilligung zur Forsetzung des Mietverhältnisses verweigern kann, wenn der Mieter den Widerspruch nicht spätestens einen Monat vor der Beendigung des Mietverhältnisses erklärt hat. (3) Die §§ 556 a, 556 b gelten nicht, wenn 1. der Vermieter nach § 565 c Satz 1 Nr. 2 gekündigt hat; 2. der Mieter das Dienstverhältnis gelöst hat, ohne daß ihm von dem Dienstberechtigten gesetzlich begründeter Anlaß gegeben war, oder der Mieter durch sein Verhalten den Dienstberechtigten gesetzlich begründeten Anlaß zur Auflösung des Dienstverhältnisses gegeben hat. § 565 e Ist Wohnraum im Rahmen eines Dienstverhätinisses überlassen, so gelten für die Beendigung des Rechtsverhältnisses hinsichtlich des Wohnraums die Vorschriften über die Miete entsprechend, wenn der zur Dienstleistung Verpflichtete den Wohnraum ganz oder überwiegend mit Einrichtungsgegenständen ausgestattet hat oder in dem Wohnraum mit seiner Familie einen eigenen Hausstand führt." (Wortlaut entspricht unverändert dem Wortlaut des § 565 c auf Drucksache IV/2195 S. 6) 4. In Artikel I Nr. 21 erhält Absatz 5 des § 569 a folgende Fassung: „ (5) Der Vermieter kann das Mietverhältnis unter Einhaltung der gesetzlichen Frist kündigen, wenn in der Person des Ehegatten oder Familienangehörigen, der in das Mietverhältnis eingetreten ist, ein wichtiger Grund vorliegt) ; die Kündigung kann nur für den ersten Termin erfolgen, für den sie zulässig ist. § 556 a ist entsprechend anzuwenden." Bonn, den 29. April 1964 Dr. Barzel und Fraktion Anlage 15 Schriftliche Begründung des Abgeordneten Logemann zu dem Antrag (Drucksache IV/2154). Die zukünftige Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe hängt entscheidend von dem Anteil ab, den sie an der Veredelungswirtschaft haben. Die FDP will hier diesen Betrieben mit gesetzlichen Maßnahmen einen Vorrang sichern und verhüten, daß die vorhandenen Chancen der Veredelung von einigen wenigen kapitalstärkeren, bodenunabhängigen Veredelungsbetrieben genutzt werden. Mit unseren Vorschlägen wird eine möglichst breite Streuung der Veredelungsbetriebe durch eine Viel- 6060 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 zahl rationell produzierender bäuerlicher Schweine- und Geflügelhalter erreicht. Dazu bedarf es zunächst der Beseitigung steuerlicher Benachteiligungen kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe gegenüber Betrieben, die über eine größere landwirtschaftliche Nutzfläche verfügen. Hinzu kommt die Notwendigkeit, einem festzustellenden Trend zur bodenunabhängigen Veredelung bei Schweinen und Legehennen entgegenzuwirken. Wir verlangen deshalb die Festlegung einer oberen Grenze der landwirtschaftlichen Schweine- und Legehennenhaltung, die bei der jährlichen Erzeugung von 800 Mastschweinen oder der Haltung von 5000 Legehennen gezogen werden soll. Die Neuerrichtung oder Ausweitung bestehender bodenunabhängiger Veredelungsbetriebe soll, wie in anderen EWG-Ländern, nur nach Erteilung einer Lizenz durch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erfolgen. Außerdem soll den Veredelungsbetrieben, die nach ihrer Entstehung oder nach ihrer Grundlage gewerblich sind, verwehrt werden, sich über Zukauf, Zupachtung von Land oder durch andere Nutzungsrechte die für die bäuerlichen Betriebe bestimmten steuerlichen und sonstigen Vergünstigungen zu beschaffen. Die Frage der Geflügelmast ist absichtlich deswegen nicht in diesen Antrag aufgenommen worden, weil wir bislang in der Bundesrepublik nur gut 30 000 t produzieren und weit über 200 000 t einführen. Hier zeichnet sich also noch ein großer Spielraum ab; deswegen brauchen Einschränkungen in der Produktionshöhe für den einzelnen Betrieb nach unserer Ansicht nicht vorgenommen zu werden. Anlage 16 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Bargatzky vom 18. April 1964 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Kohut (Drucksache IV/2139 Fragen XIII/6, XIII/7 und Bestehen für die Durchführung des ärztlichen Sonntagsdienstes im Bundesgebiet einheitliche Richtlinien? Es bestehen keine einheitlichen Richtlinien. Der ärztliche Notfalldienist wird von den Ärztekammern der Länder auf Grund der Berufsordnungen, die von den zuständigen Landesbehörden genehmigt worden sind, geregelt. Sind der Bundesregierung die Schwierigkeiten bekannt, die beim ärztlichen Sonntagsdienst mancherorts für Ärzte und Patienten bestehen? Es ist bekannt, daß hier und dort auftretenden Schwierigkeiten von den Ländern in Zusammenarbeit mit den Kammern nachgegangen wird. Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, den diensthabenden Ärzten am Sonntag Autorufanlagen zur Verfügung zu stellen, um damit gefährdende und unnötige Wartezeiten zu vermeiden? Wie mir von zuständigen Landesbehörden mitgeteilt wurde, haben sich bereits Ärzte mit AutoPuffanlagen ausgerüstet. Es ist jedoch bisher kein Wunsch an die öffentliche Hand herangetragen worden, der Ärzteschaft dabei behilflich zu sein. Sollte ein derartige Unterstützung gewünscht werden, wird es Aufgabe der Länder sein, darüber zu entscheiden. Anlage 17 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Stücklen vom 18. April 1964 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Lemmrich (Drucksache IV/2139 Frage X/1): Beabsichtigt die Deutsche Bundespost, die Postordnung § 14 III dahin gehend zu ändern, daß in Zukunft Briefmarkensammler die auf Paketkarten aufgeklebten Briefmarken behalten können? Leider kann ich . für .die Praxis der Briefmarkensammler mit dem Inkrafttreten der neuen Postordnung vom 16. Mai 1963 zum 1. Juni 1964 keine neue Fundgrube für Freimarken erschließen, obwohl mit Ablauf der bisherigen Postordnung vom 30. Januar 1929 zum 31. Mai 1964 der in der Anfrage zitierte § 14, III Postordnung wegfällt. Vom 1. Juni 1964 an sind nämlich nach § 8 Abs. 3 der neuen Postordnung alle Paketsendungen bar freizumachen. Die Gebühren sind dann bei der Einlieferung durch Zahlung in Geld bzw. durch Scheck oder Überweisung bzw. Abbuchung vorm Postscheckkonto zu entrichten. Es gibt somit ab 1. Juni 1964 keine auf Paketkarten aufgeklebten Briefmarken für den Anwendungsbereich der Postordnung mehr. Der Grund der Neuregelung ist darin zu sehen, daß sich im Zuge der ständigen Bemühungen, die Deutsche Bundespost mit der technischen Entwicklung Schritt halten zu lassen, beim Einsatz von Gebühren verrechnender Buchungsmaschinen im Paketschalterdienst ein Rationalisierungseffekt herausgestellt hat. Der Einsatz derartiger die Gebühren verrechnender Einnahmemaschinen an den Paketschaltern ist im übrigen heute schon so weit verbreitet, daß in der Praxis zur Zeit nur noch in ganz bescheidenem Umfang Freimarken auf Paket- und Postgutkarten meistens bei kleinen Dienststellen zur Entrichtung der Gebühr verklebt werden. Anlage 18 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Stücklen vom 18. April 1964 auf die Mündlichen Anfragen der Abgeordneten Frau Dr. Flitz (Drucksache IV/2139 Fragen X/2 und X/3) : Trifft es zu, daß die Deutsche Bundespost für die Installation eines Fernsprechanschlusses eine Pauschalgebühr erhebt, gleichgültig, welche Leistung vollbracht wird, Ja, es trifft zu, daß durch die Verordnung zur Änderung der Fernsprechgebührenvorschriften vom 19. Dezember 1962 ab 1. Januar 1963 die Gebühren für die Herstellung von Fernsprechanschlüssen Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 6061 pauschaliert worden sind. Die zu entrichtende Gebühr hängt damit nicht mehr im einzelnen von dem Umfang der verschiedenartigen Herstellungsleistungen ab. Hält es die Bundesregierung für richtig, daß ein Fernsprechteilnehmer bei dem Anschluß seines Apparates an eine vorhandene Leitung die gleiche Pauschale von 90 DM bezahlen muß wie für die Installation eines Fernsprechanschlusses mit langer Freileitung und größerer Hausinstallation, obwohl die Arbeitsleistung in einem solchen Fall im allgemeinen nicht mehr als 30 Minuten beträgt? Wie ich schon erwähnte, liegt es im Wesen einer Pauschale, hier z. B. die zahlungspflichtigen Fernsprechteilnehmer allgemein gleich zu belasten, selbst wenn unterschiedliche Leistungen bei Einrichtung von Fernsprechanschlüssen aufkommen sollten. Dazu ist jedoch noch grundsätzlich zu bemerken, daß der eingeführte Pauschalsatz von 90,— DM kein willkürlicher Betrag ist, sondern einen Erfahrungswert über die durchschnittliche Höhe der tatsächlichen Einrichtungskosten darstellt. In den vielen Fällen wird also die geforderte Gebühr den wirklich entstandenen Kosten im wesentlichen entsprechen, und nur im geringen Umfang werden die Teilnehmer gleichmäßig verteilt durch die Pauschalierung günstiger bzw. ungünstiger als früher wegkommen. In diesem Zusamenhang erscheint es mir aber auch noch wesentlich zu erwähnen, daß der Arbeitsaufwand für die Herstellung eines einzelnen Anschlusses sich keineswegs nur auf die Arbeiten in ,den Wohn- oder Geschäftsräumen des Teilnehmers und die teilweise sichtbaren Außeninstallationen der Freileitungen beschränkt. Ein von diesen Beobachtungen ausgehendes Urteil über die z. B. unterschiedliche Höhe der tatsächlichen Errichtungskosten und den Wert oder Unwert ,der auf 90,— DM festgesetzten Pauschale, wie es teilweise versucht wird, und wie es sich übrigens auch aus Ihrer Anfrage — sehr geehrte Frau Kollegin — ergibt, kann damit nicht vollständig und richtig sein. Es sind nämlich bei der Einrichtung eines Fernsprechanschlusses nicht nur die reinen Installationsarbeiten, sondern sogar überwiegend auch in den verschiedensten Betriebsstellen der Deutschen Bundespost und z. T. an den Schalteinrichtungen des Ortsleitungsnetzes Arbeiten erforderlich. Ferner ist zu bedenken, daß ebenfalls eine umfangreiche Verwaltungsarbeit von der Entgegennahme des Antrages auf Einrichtung eines Anschlusses bis zur Ergänzung der Unterlagen für Auskunft, Entstörungsdienst und Fernsprechbuch durchzuführen ist. All diese von den Teilnehmern nicht wahrzunehmenden Tätigkeiten verursachen in der Regel weit höhere Kosten als die Installation des Fernsprechapparates. Die Erhebung einer Pauschale von 90,— DM für die Herstellung eines Fernsprechanschlusses ist unter diesen Umständen durchaus gerechtfertigt und gegenüber den damit allgemein gleich behandelten Teilnehmern zu vertreten. Dies noch um so mehr als die Pauschale zu einer bemerkenswerten Rationalisierung des bisherigen Abrechnungsverfahrens geführt und damit zur Erhaltung der Wirtschaftlichkeit im Bereich dieser Leistungen beigetragen hat. Anlage 19 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Stücklen vom 18. April 1964 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Unertl (Drucksache IV/2139 Fragen X/4 und X/5) : Ist dem Herrn Bundespostminister bekannt, daß durch die bisher nicht erfolgte Fertigstellung des geplanten neuen Knotenamtes in Passau einem großen Teil des östlichen niederbayerischen Raumes die Umschaltung in die Landesfernwahl nicht möglich ist? Im Bereich der Hauptvermittlungsstelle mit Wählbetrieb Passau können nach dem Stand von Dezember 1963 bereits 92,8 v. H. aller abgehenden Ferngespräche von den Teilnehmern selbst gewählt werden. Der Anteil der durch Selbstwahl abgewickelten Ferngespräche im Bereich der Hauptvermittlungsstelle Passau, zu dem auch die Knotenvermittlungsstellen Passau, Obernzell, Waldkirchen, Freyung (Wald), Vilshofen, Pfarrkirchen, Simbach (Inn) und Pocking gehören, liegt damit über dem Bundesdurchschnitt, der nach dem Stand vom Dezember 1963 91,5 v. H. betrug. Wann ist mit der Fertigstellung des geplanten Knotenamtes in Passau zu rechnen, um damit eine nachhaltige Verbesserung der Telefon- und Fernschreib(Telex)-Verhältnisse im Raume Passau und im östlichen Niederbayern zu erreichen? Es trifft zu, daß Voraussetzung für die volle Eingliederung des Raumes Passau und des östlichen niederbayerischen Gebietes in die Landesfernwahl der Umbau und die Erweiterung des Fernmeldedienstgebäudes in Passau, Lambergstraße 4/Grünaustraße 35 ist. Die Planung hierfür ist bereits im Gange. Ich hoffe, daß es bei der schwierigen Finanzsituation der Deutschen Bundespost möglich sein wird, das Bauvorhaben, dessen Kosten auf etwa 3,5 Mio DM veranschlagt sind, in den Haushaltsvoranschlag der Deutschen Bundespost für das Rechnungsjahr 1965 einzustellen. Die Durchführung der Hochbaumaßnahmen wird bei dem vorgesehenen Umfang etwa 2 bis 3 Jahre in Anspruch nehmen. Erst wenn die Räumlichkeiten bezugsfertig hergestellt sind, was nicht vor 1967 der Fall sein wird, kann mit dem Aufbau der neuen technischen Einrichtungen, deren Beschaffung und Einbau übrigens weitere 3,0 Mio DM kostet, begonnen werden. Für den Aufbau der technischen Einrichtungen werden 11/2 bis 2 Jahre gebraucht werden. Unter diesen Umständen kann mit der Inbetriebnahme der neuen Hauptvermittlungsstelle mit Wählbetrieb Passau nicht vor 1969 gerechnet werden. Hinsichtlich der Abwicklung des Fernschreibverkehrs sind mir Schwierigkeiten im Raume Passau und im östlichen Niederbayern bisher nicht bekannt geworden. Der Fernschreibverkehr ist im gesamten Bundesgebiet, also auch im Raume Passau voll automatisiert. Im übrigen ist die Telex-Vermittlungsstelle Passau für die Anschaltung weiterer Fernschreibteilnehmer auch noch aufnahmefähig. 6062 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 Anlage 20 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Stücklen vom 18. April 1964 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Maucher (Drucksache IV/2139 Fragen X/6 und X/7) : Ist dem Bundespostministerium bekannt, daß es zwischen der Bundespost und den Gemeinden immer wieder zu Schwierigkeiten betreffend die Kabelverlegung auf Gehwegen usw. kommt? Ja, das Problem ist mir durchaus bekannt. Allerdings sind bei dem großen Umfang der von den verschiedenen Bauträgern vorzunehmenden Arbeiten Schwierigkeiten kaum zu vermeiden. In etwa 2 Gruppen lassen sich die häufiger wiederkehrenden Schwierigkeiten aus der Sicht des Bundespostministerium einordnen. a) Nicht rechtzeitig bekannt gewordene. und damit einzuplanende Straßenumbauvorhaben. Die Deutsche Bundespost wird hierdurch zu unproduktiven und nach ihrer Interessenlage meistens unnötigen Umbauten an unterirdischen Fernmeldeanlagen in relativ kurzer Frist und dazu noch Tausenden von Einzelbauvorhaben gezwungen. Allein im Jahre 1963 mußte die Deutsche Bundespost hierfür 85 Mio. DM aufbringen. Es ist offensichtlich, daß bei einem derartigen Umfang diese von der Deutschen Bundespost in der Regel nicht verschuldete Situation sowohl zu unliebsamen Verzögerungen im Straßenbau als auch zu kostspieligen Improvisationen und Störungen und Verschiebungen im Ablauf der planmäßigen Investitionsmaßnahmen der Deutschen Bundespost führt. b) Bei der Erschließung von Baugebieten usw. kommt es vor, daß neue Straßen- und Gehwegdecken durch die Deutsche Bundespost zum Einbau der Kabel später wieder aufgerissen werden. Die finanziellen Möglichkeiten der Deutschen Bundespost reichen hier nicht aus, um in allen Fällen vor Aufbringen der Wegedecken die künftig erforderlichen Anlagen vorsorglich einzubauen. Die vorzeitige Inanspruchnahme der knappen Investitionsmittel ist bei der angespannten Finanzlage der Deutschen Bundespos in der Regel einfach nicht möglich. Ist das Bundespostministerium bereit, dem in Frage X/6 erwähnten Übelstand abzuhelfen, indem die Planung für Verlegungen von Kabeln und dergleichen auf mehrere Jahre hinaus den Gemeinden mitgeteilt wird, damit sich die Gemeinden für beabsichtigte Straßenbauarbeiten darauf einstellen können? Selbstverständlich bin ich zu jeder vertretbaren und sinnvollen Maßnahme bereit, um die angedeuteten Schwierigkeiten zumindest zu mindern. Ich muß allerdings darauf hinweisen, daß in meinem Bereich bereits derartige Anordnungen bestehen und das Mögliche in dieser Richtung getan wird. So besagen z. B. die Planungsvorschriften für den Ortsnetzausbau, daß zur Vermeidung häufiger Straßenaufbrüche gleich größere Kabelreserven mit einzubauen sind. Dies erfordert allerdings wieder höhere Investitionsmittel und beschränkt die Möglichkeiten an anderen Stellen. Ferner sind alle Baukräfte der Deutschen Bundespost angewiesen mit den Gemeinden in allen Planungs- und Koordinierungsfragen persönlich Verbindung zu halten. Spätestens anläßlich der vorgeschriebenen Planfeststellungsverfahren werden die Gemeinden auch schriftlich über die Kabelbauvorhaben der Deutschen Bundespost unterrichtet und dazu gehört. Es erscheint dagegen kaum möglich, den Gemeinden darüber hinaus noch ein mehrjähriges verbindliches Planungsprogramm zu geben. Allein schon die Ungewißheit über die Haushaltsvorlage der Deutschen Bundespost, die begrenzte personelle Planungskapazität und im übrigen auch die mangelnde Kenntnis der Bauprogramme der übrigen Beteiligten stehen dem entgegen. Anlage 21 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr. Dollinger vom 22. April 1964 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Müller-Emmert (Drucksache IV/2139 Frage XII/1). Bis wann kann mit dem Neubau für das Bundesverfassungsgericht In Karlsruhe begonnen werden? Die Baumaßnahme ist so weit vorbereitet worden, daß am 1. 6. 1964 mit der Baureifmachung des Baugeländes und am 1. 9. 1964 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Die Rohbauarbeiten einschließlich der Gestaltung der Fassaden sollen bis zum 1. 9. 1966 fertiggestellt sein. Die gärtnerische Gestaltung soll bis zum Beginn der Bundesgartenschau im Frühjahr 1967 durchgeführt werden. Mit der Fertigstellung des Gebäudes wird voraussichtlich 1968 gerechnet. Anlage 22 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr. Dollinger vom 22. April 1964 auf 'die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Börner (Drucksache IV/2139 Fragen XII/3 und XII/4) : Die Fragen berühren die Angelegenheit der Planung beim Neubau der Kanzlei, für die mein Haus zuständig ist, und auch fürsorgerische Angelegenheiten und solche des Raumprogramms, für die das Auswärtige Amt zuständig ist. Im Einvernehmen mit des Auswärtigen Amt beantworte ich die Fragen wie folgt: Stimmt es, daß im neuerbauten Botschaftsgebäude der Deutschen Botschaft in Paris keine Kantinenräume für dort beschäftigte Botschaftsbedienstete vorgesehen wurden? Es trifft zu, daß im neu errichteten Botschaftsgebäude der Deutschen Botschaft in Paris keine Kantinenräume für die dort beschäftigten Botschaftsbediensteten vorhanden sind. Wer ist für dieses in Frage XII/2. genannte Versäumnis verantwortlich? Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. April 1964 6063 Ein Versäumnis liegt nicht vor. Die Kantine konnte im Neubau der Kanzlei nicht untergebracht werden, weil dies die beschränkte Größe des Bauplatzes nicht zuließ. Der Neubau der Kanzlei wurde auf dem Grundstück an der Avenue Franklin Roosevelt Nr. 13-15 errichtet, auf dem auch bisher das Dienstgebäude der Botschaft stand, das wegen Überalterung abgebrochen werden mußte. Bei Untersuchung der Ausnutzbarkeit des Grundstücks, also bei Aufstellung der Raumbedarfsnachweisung, die der Planung für den Neubau zugrunde liegt, wurde gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt erörtert, in der Kanzlei eine Kantinenanlage vorzusehen. Das behördlich zugelassene Bauvolumen war aber schon durch die Unterbringung der Kanzleiräume so ausgeschöpft, daß der Einbau einer Kantinenanlage nicht verwirklicht werden konnte. Aus dem gleichen Grunde konnte auch die Rechts- und Konsularabteilung nicht auf dem Grundstück untergebracht werden. Sie befindet sich noch in einem Gebäude in der Avenue de Jénà. Sobald es möglich ist, ein Nachbargrundstück zu erwerben, soll die Rechts- und Konsularabteilung mit dem Kanzleineubau räumlich verbunden werden. Dabei ist nach wie vor geplant, auf dem Nachbargrundstück auch eine Kantine zu schaffen. Anlage 23 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Bargatzky vorn 24. April 1964 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Jacobi (Köln) (Drucksache IV/2139, Fragen XIII/3, XIII/4 und Da vom 1. Oktober 1964 an nur noch Wasch- und Reinigungsmittel mit sogenannten weichen Detergentien hergestellt und in den Handel gebracht werden dürfen, die gegenüber den bisher gebräuchlichen in biologischen Kläranlagen leichter und schneller abgebaut werden können, frage ich die Bundesregierung: Wieviel a) mechanisch, b) biologisch arbeitende Kläranlagen gibt es in der Bundesrepublik? Wieviel a) mechanisch, b) biologisch arbeitende Kläranlagen sind in der Bundesrepublik im Bau? Wie groß ist der Fehlbedarf an Kläranlagen in der Bundesrepublik? Ich bitte damit einverstanden zu sein, daß die Fragen nicht einzeln, sondern im Zusammenhang beantwortet werden. Die Angabe von Zahlen über den Bestand an mechanischen und biologischen Kläranlagen sowie über den Fehlbedarf ist in der gegenwärtigen Situation nicht möglich, denn die früheren Erhebungen sind veraltet. Eine amtliche Erhebung ist erstmalig für das Jahr 1957 auf Grund der Verordnung über die Statistik in der öffentlichen Wasserversorgung und im öffentlichen Abwasserwesen vom 3. April 1958 durchgeführt worden. Die Befragung erstreckte sichdamals nicht .auf die Zahl der Kläranlagen, sondern auf die Menge und die Behandlung des Abwassers und die Zahlen der Einwohner, die an öffentliche Kanaksationen angeschlossen sind. Seit 1957, besonders aber in den letzten zwei Jahren, sind von den Gemeinden zahlreiche mechanische und biologische Kläranlagen neu .gebaut sowie alte Anlagen vergrößert und zu biologischen Anlagen erweitert worden. Die Zahl geht in die Hunderte. Um neue Zahlen zu erhalten, ist von meinem Haus in Zusammenarbeit mit den Ländern und dem Statistischen Bundesamt eineamtliche Erhebung für das Jahr 1963 vorbereitet worden, die gegenwärtig anläuft. Dazu hat die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates die Verordnung vom 21. März 1964 erlassen. Die Auswertung der Ergebnisse wird allerdings nicht vor Anfang 1965 vorliegen, so daß erst dann Ihre Fragen zuverlässig beantwortet werden können. Ursprünglich war geplant, die zweite Erhebung schon im Jahre 1960 durchzuführen. Der Entwurf für die Verordnung vom 3. April 1958 enthielt einen entsprechenden Hinweis, der aber vom Bundesrat gestrichen worden ist, weil er der Meinung war, daß zunächst einmal das Ergebnis dieser ersten Wasser- und Abwasserstatistik abgewartet wenden sollte, bevor der Zeitpunkt für eine zweite Erhebung festgelegt winde. 1960, nach Abschluß der Auswertung der Erhebungsergebnisse für 1957, wurden die Verhandlungen über die zweite Verordnung wieder aufgenommen. Dabei mußte längere Zeit rüber den Inhalt der Erhebungsbögen und über das Erhebungsjahr verhandelt werden. In. der Öffentlichkeit sind wiederholt Besorgnisse über die größere Giftigkeit der neuen Detergentien gegenüber den alten geäußert worden. Überlegungen, die Detengentien-Verordnung etwa wegen der noch nicht ausreichenden Zahl von biologischen Kläranlagen nicht am 1. Oktober 1964, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt in Kraft treten zu lassen, wären jedoch falsch. Nach dem Urteil aller darüber gehörten Sachverständigen wirkt sich die erhöhte Abbaufähigkeit neuer Detergentien nicht nur in Kläranlagen, sondern auch in den Wasserläufen selbst aus. Auch wenn nicht mehr Kläranlagen vorhanden wären, würde dadurch ein Fortschritt erzielt. Tatsächlich sind aber wesentlich mehr biologische Kläranlagen vorhanden als seinerzeit bei der Beratung des Detergentien-Gesetzes. Über die Giftigkeit der neuen Detergentien, die im übrigen nur auf Fische, nicht auf Warmblüter wirken könnte, hat das Bundesgesundheitsamt auf meine Anforderung hin ein Gutachten erstattet, in dem neue Gefahren verneint werden. Ich bin der Überzeugung, daß das Inkrafttreten der Detergentien-Verordnung am 1.Oktober 1964 dem Gewässerschutz rund damit der Volksgesundheit dient, und daß man diesen Termin nicht wegen des Fehlens biologischer Kläranlagen hinausschieben sollte.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Adolf Süsterhenn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Feststellungen im Bericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Frage der Telefonüberwachung können nach meiner Überzeugung und auch nach Überzeugung meiner politischen Freunde in ihrer Bedeutung nur richtig und vollständig gewürdigt werden, wenn man sie auf dem politischen und psychologischen Hintergrund der Umstände und Emotionen sieht, die letztlich zur Einsetzung dieses Untersuchungsausschusses geführt haben. Es waren ja letzten Endes nicht lediglich Rechts- und Verwaltungsfragen, welche die Öffentlichkeit erregt haben. Es ging der Öffentlichkeit gewiß nicht darum, nun Material für eine Gesetzes- oder Verwaltungsreform zu sammeln. Vielmehr muß man feststellen, daß seit dem Herbst des vergangenen Jahres eine weitgehende Beunruhigung in der gesamten deutschen Öffentlichkeit zu spüren war,

    (Abg. Dr. Barzel: Sehr wahr!)

    und diese Beunruhigung ist hervorgerufen worden nicht durch ein Interesse an irgendwelchen bürokratischen oder organisatorischen Regelungen, sondern durch alarmierende Mitteilungen über angeblich skandalöse Verhältnisse beim Verfassungsschutz.
    Insbesondere wurden Vorwürfe über angeblich illegale, willkürliche und mißbräuchliche Praktiken bei der Telefonüberwachung erhoben, und weite Kreise der Öffentlichkeit waren geradezu empört. Es wurde auch behauptet, die vom Verfassungsschutz veranlaßte Telefonüberwachung erstrecke sich nicht nur auf Personen, die der verfassungsfeindlichen Arbeit oder der Spionage verdächtigt seien, sondern — ich zitiere wörtlich — „auch auf viele andere Bundesbürger, darunter zahlreiche
    Journalisten, Bundestagsabgeordnete und führende Politiker".

    (Zuruf von der SPD: Konrad Adenauer!)

    ,— Der hat ja nur gesagt, daß es im Telefon „geknackt" habe; er hat aber niemals die Behauptung aufgestellt, daß er vom Verfassungsschutz überwacht worden sei.

    (Beifall in der Mitte. — Lachen bei der SPD. — Abg. Dr. Mommer: Lesen Sie doch mal nach, was er gesagt hat!)

    — Meine Herren, ich nehme hier nicht Stellung zu den Erklärungen des Herrn Adenauer, sondern zu dem Bericht des Untersuchungsausschusses, zu seinen Hintergründen und seiner Veranlassung.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, es ist Ihnen vielleicht unangenehm, daß ich diese Dinge zitiere;

    (Lachen bei der SPD.)

    ich kann Ihnen das durchaus nachfühlen. Es wurde ja auch die Behauptung aufgestellt, die Verteidiger der beschuldigten Journalisten in der „SpiegelAffäre" seien vom Verfassungsschutz überwacht worden. Und, meine Damen und Herren von der Linken, gerade Ihr Herr Fraktionsgeschäftsführer, der Herr Kollege Dr. Schäfer, hat doch ganz erheblich mit zu der allgemein Beunruhigung steigernd beigetragen durch seine erwiesenermaßen falsche Behauptung,

    (Beifall in der Mitte — Zurufe von der SPD)

    die dann von „Panorama" gesendet wurde, hier im Bundestag sei in der Telefonzentrale eine Abhöranlage eingebaut.

    (Pfui!-Rufe und Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das ist mehr als eine bürokratische Angelegenheit.

    (Abg. Wehner: Das ist mehr als ein Pharisäer!)

    Weiterhin wurde in der Presse behauptet, es gehöre zu den Praktiken dieses Verfassungsschutzes, Abhöranlagen in Hotelzimmern anzubringen, und es entstand natürlich eine weitgehende Beunruhigung wegen dieses mit Recht zu rügenden Eingriffes in die Intimsphäre. Sie konnten in der Presse auch lesen, und zwar gestützt auf Aussagen und Angaben eines ehemaligen Verfassungsschützers, daß im Verfassungsschutzamt ein frischfröhlicher Betrieb geherrscht habe und daß manche Abhörergebnisse, insbesondere soweit es sich um irgendwelches Liebesgeflüster gehandelt habe, mehr oder weniger zur persönlichen Belustigung der Verfassungsschützer gedient habe.
    Meine Damen und Herren, wenn man die Gesamtheit dieser Vorwürfe zusammenfaßt, muß man zu dem Ergebnis kommen, daß in der Öffentlichkeit mit Recht eine gewaltige Empörung über derartige Dinge entstanden ist. Ich freue mich über die lobenden und anerkennenden Worte, die heute der Kollege Schmitt-Vockenhausen für die Mitglieder des Verfassungsschutzes gefunden hat. Aber damals



    Dr. Süsterhenn
    herrschte doch in der Öffentlichkeit der Eindruck, als handle es sich da um einen Verein von üblen Burschen, der nicht darauf ausgehe, die Verfassung zu schützen, sondern nur darauf, sie mißbräuchlich zu obskuren Zwecken zu verletzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zurufe von der SPD.)

    Es entstand damals sogar so etwas wie eine regelrechte Abhörpsychose, und es war doch so, daß nicht nur der von Ihnen zitierte Bundeskanzler Adenauer es in der Leitung hat „knacken" hören, sondern das war — wenn ich hier einmal die vielzitierte Symbolfigur „Lieschen Müller" nehme — allgemein verbreitet, und Lieschen Müller wagte es eben nicht mehr, ihr Liebesgeflüster den Telefondrähten anzuvertrauen, weil ja auch — —

    (Abg. Wehner: Hören Sie doch mit der Erwähnung des „Liebesgeflüsters" auf!)

    — Entschuldigen Sie mal, welchen Anstoß nehmen
    Sie daran? Auch ein Liebesgeflüster hat Anspruch
    auf Schutz der Persönlichkeitssphäre, Herr Wehner.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Und, meine Damen und Herren, wenn meine Fraktion damals der Einsetzung dieses Untersuchungsausschusses zugestimmt hat, dann hat sie das nicht zuletzt auch getan, um einmal diese in der Öffentlichkeit verbreiteten angeblichen Mängel und Mißstände klarstellen zu lassen.

    (Beifall in der Mitte.)

    Nun zum Ergebnis der Ausschußuntersuchung. Der Ausschußbericht ist, wie Sie wissen, einstimmig angenommen worden. Ich gehörte selber diesem Ausschuß an und habe diesen Bericht mit akzeptiert. Aber wenn Sie gut zuhörten, wie der Herr Berichterstatter diesen Bericht verlesen hat, mußten Sie bemerken, daß der Untersuchungsausschuß im wesentlichen festgestellt hat, daß Verfahrensmodalitäten, für die Regelung der persönlichen Kompetenzen zur Einleitung der alliierten Überwachung, für die Formen der Registrierung, der Aufbewahrung, der aktenmäßigen Behandlung, der Auswertung, der Sicherstellung, der Geheimhaltung und schließlich auch der Vernichtung und der Anfertigung von Protokollen und Verhandlungen über die Vernichtung des Materials, die für einen geordneten Behördenbetrieb allgemein erforderlichen Dienstvorschriften entweder zum Teil nicht vorhanden oder zum Teil nicht ausreichend waren oder nur in mündlichen Anweisungen bestanden.
    Ich stehe gar nicht an zu erklären, daß das zweifellos bedauerliche organisatorisch-bürokratische Mängel sind. Aber man muß auch den Versuch machen, das Vorhandensein dieser Mängel nun irgendwie zu erklären und sie sich als gründlicher Beurteiler begreiflich zu machen. Da scheint mir sehr wesentlich zu sein, daß in den Verhandlungen des 1. Untersuchungsausschusses, der im Jahre 1955 zur Behandlung der Affäre John eingesetzt worden war Kritik am Bundesinnenministerium geübt worden ist, weil es das Bundesamt für Verfassungsschutz fast wie eine Ministerialabteilung behandelt und eine zu straffe Aufsicht ausgeübt habe. Gegenüber dieser Praxis wurde damals von dem Untersuchungsausschuß in dem Bericht des damaligen Abgeordneten Bucerius ausdrücklich der Wunsch geäußert, das Ministerium solle in Zukunft lediglich Kontrolle und nicht leitende Aufsicht ausüben.

    (Sehr wahr! in der Mitte.)

    Damals hat man also die Zügel zu straff angespannt.
    Wir sind nun in unserem 2. Untersuchungsausschuß zu dem Ergebnis gekommen, daß das Lockern der Zügel auf dem Gebiete der Organisationskontrolle vielleicht etwas zu großzügig gehandhabt worden ist. Wir haben ja gar keine bürokratischen Mängel irgendwie abgestritten; sie ergeben sich ganz klar aus diesem Bericht.
    Sodann ist die Frage aufgeworfen worden, warum der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz nun nicht etwa seinerseits die entsprechenden Organisationsanordnungen und -anweisungen und bürokratischen Regelungen schriftlich getroffen habe, die das Bundesinnenministerium hätte vielleicht treffen können. Ich glaube, daß man hier folgendes nicht unberücksichtigt lassen darf. Der Herr Kollege Schmitt-Vockenhausen hat gesagt: der Verfassungsschutz ist zwar einerseits eine Behörde, hat aber andererseits doch sehr, sehr viele Züge gemeinsam mit einem geheimen Nachrichtendienst, und wenn er diese gemeinsamen Züge nicht hätte, könnte er seine Arbeit überhaupt einstellen und wäre von vornherein zum Mißerfolg verurteilt.
    Es liegt nun einmal in der Natur derartiger geheimer Nachrichtendienste, daß sie ihren besonderen Arbeitsstil haben, daß sie ihrer Natur nach wesentlich anders und vor allem weniger bürokratisch arbeiten als etwa ein Grundbuch- oder ein Katasteramt. Das sind eben wesentliche Unterschiede. Ohne ein gewisses Maß von Flexibilität kann sich die Arbeit eines derartigen Dienstes überhaupt nicht mit einiger Aussicht auf Erfolg abspielen.
    Hinzu kommt, daß alle derartigen Institutionen geheimdienstlichen Charakters gezwungen sind, sich mit einem sich tarnenden, mit einem konspirativ arbeitenden Gegner auseinanderzusetzen. Von der Arbeitsmethode des Gegners her wird einem solchen Dienst ja auch eine entsprechende Arbeitsmethode aufgezwungen. Daher gehört es zum selbstverständlichen Arbeitsstil aller dieser Behörden oder Dienste in der gesamten Welt, erstens möglichst wenig schriftlich zu fixieren, zweitens möglichst schweigsam gegen jedermann sowohl im eigenen Hause als auch im Verkehr mit außenstehenden Behörden zu sein sowie auch, den einzelnen Bediensteten nach Möglichkeit nur mit dem engen Ausschnitt von Tatsachen vertraut zu machen, die der einzelne Bedienstete notwendigerweise wissen muß, um die ihm gestellte Aufgabe zu erfüllen.

    (Könen [Düsseldorf]:: Dann muß man auch die Leute gut aussuchen, die man da hinschickt!)

    Der Dank, den der Herr Kollege Schmitt-Vockenhausen für den Verfassungsschutz eben zum Ausdruck gebracht hat, beweist doch, daß man bei der



    Dr. Süsterhenn
    Personalauswahl zumindest nicht generell derartige Fehler gemacht hat, wie Sie es durch Ihren Zwischenruf offensichtlich andeuten wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, auch für den Ausschuß, auch für mich war es überraschend, zu erfahren, daß das Ministerium und insbesondere auch der Herr Minister, oder eigentlich umgekehrt, daß vor allen Dingen die damit betrauten Beamten und dann in letzter Linie auch 'der Herr Minister eigentlich über diese Form der Zusammenarbeit zwischen dem Verfassungsschutz und den alliierten Stellen nicht informiert waren. Ich habe versucht, mir das zu erklären, und bin, nicht alleine, zu dem Ergebnis gekommen, daß der Umstand mitgewirkt haben kann und sicher hat, daß in den bestehenden Verträgen — Deutschlandvertrag, Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut usw. — Konsultationen zwischen den Alliierten und der Bundesregierung über die Ausübung der alliierten Vorbehaltsrechte vorgesehen sind und daher von den Beamten des Verfassungsschutzamtes durchaus angenommen werden konnte, daß die Bundesregierung auf Grund dieser Konsultationen über die Formen der Zusammenarbeit des Verfassungsschutzes mit den alliierten Dienststellen im Bilde war. Bedauerlicherweise ist sie nicht im Bilde gewesen, nicht ins Bild gekommen. Hier ist zweifellos eine stärkere Befassung seitens des Bundesinnenministeriums mit der Arbeit des Bundesverfassungsschutzes eine für ein geordnetes Staatswesen dringende und nicht außer acht zu lassende Notwendigkeit.
    Aber das entscheidende Faktum, das der Untersuchungsausschuß festgestellt hat, ist ja folgendes. Er ist in seiner Arbeit zu dem Ergebnis gekommen, daß trotz gewisser bürokratischer und organisatorischer Mängel ein Mißbrauch bei den Anregungen zur Telefon- oder Postüberwachung nicht festgestellt wurde. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit den Feststellungen der sogenannten Kleinen Kommission, die bereits vom Herrn Kollegen Schmitt-Vockenhausen zitiert wurde. Sie ist zu dem Ergebnis gekommen, daß sich aus den ihr zur Verfügung stehenden Unterlagen kein Anhalt für die Annahme eines Mißbrauchs der Telefon- und Postüberwachung in der innenpolitischen Auseinandersetzung ergeben hat. Zum gleichen Ergebnis — daß kein Mißbrauch festgestellt worden sei — kam auch der von der Bundesregierung mit der Überprüfung des Bundesamtes für Verfassungsschutz beauftragte Oberlandesgerichtspräsident a. D. Dr. Silberstein, wie dies ausdrücklich in einer Presseerklärung von ihm bekanntgemacht worden ist.
    Das Allerinteressanteste ist folgendes: Die beiden sogenannten Kronzeugen der in der öffentlichen Meinung vorhandenen Anklage, die Belastungszeugen, von denen man die große Sensation und geradezu die Überführung des Bundesinnenministeriums und des Bundesamtes für Verfassungsschutz erwartete, auch der Herr Pätsch und der Herr Bethke haben keinen Mißbrauch behauptet. Bethke hat sogar erklärt, er kenne keinen Mißbrauchsfall. Meine Damen und Herren, das festgestellt zu wissen,
    scheint mir für die deutsche Öffentlichkeit von einer ganz wesentlichen Bedeutung zu sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich möchte hier mit aller Deutlichkeit sagen, daß von einer verfassungswidrigen Bespitzelung demokratischer Politiker, Journalisten, Anwälte oder sonstiger Bürger überhaupt keine Rede sein kann,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    daß sich in dieser Richtung bei den durchgeführten Untersuchungen nicht die geringsten Anhaltspunkte ergeben haben. Selbstverständlich müssen sich im Interesse der ,Staatssicherheit auch politische Persönlichkeiten ebenso wie sonstige Bürger mit einer Überwachung abfinden, wenn gegen sie hinreichende Verdachtsmomente wegen verfassungsfeindlichen, hoch- oder landesverräterischen Verhaltens bestehen. Ich nenne hier den Fall — nicht um eine Partei damit zu belasten, sondern weil er der bekannteste gewesen ist — Frenzel. Man könnte auch noch andere Fälle nennen.

    (Abg. Dr. Mommer: Wollen Sie SchmidtWittmack auch nennen?)

    — Ich habe Sie geradezu aufgefordert, durch Zwischenrufe — —

    (Abg. Wehner: Ich sage nur: Schweigen! — Weitere Zurufe von der SPD.)

    — Der eine schweigt, der andere macht den Zwischenruf.

    (Abg. Wehner: Ich sagte bloß: Schweigen!)

    — Das mag jeder Abgeordnete machen, wie er will.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Telefon- und Postüberwachung verdächtiger Personen führt notwendigerweise dazu, daß auch Unverdächtige, die mit den Verdächtigen in Verbindung stehen, in die Überwachung einbezogen werden. Wenn z. B. die Telefongespräche einer Person überwacht werden, die in hinreichendem Verdacht steht, einem feindlichen Spionagering anzugehören, dann ist es unvermeidlich, daß auch die Gespräche der bei dem Verdächtigen anrufenden Personen zur Kenntnis der Überwachungsstelle gelangen. Es gibt überhaupt keine andere Möglichkeit, wenn man eine Überwachung vornehmen will.
    Der Untersuchungsausschuß hat dies einstimmig als eine zwangsläufige Folge bezeichnet und lediglich Bedenken dagegen angemeldet, daß es beim, Bundesamt für Verfassungsschutz keine besonderen Vorschriften über die Ausscheidung und Vernichtung des über unverdächtige Personen angelaufenen Materials gab. Aber, meine Damen und Herren, dafür, daß infolge des Fehlens solcher einschlägiger Vorschriften das gegen unverdächtige Personen angefallene Material in irgendeiner Form mißbräuchlich verwertet wurde, hat sich nicht der geringste Anhaltspunkt ergeben, und eine diesbezügliche Behauptung ist in den ganzen Verhandlungen des Untersuchungsausschusses auch niemals von irgendjemandem aufgestellt worden.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU.)




    Dr. Süsterhenn
    Der Untersuchungsausschuß hat an einer Stelle gesagt, daß zwar einerseits ein Mißbrauch nicht festgestellt wunde, andererseits aber auch ein Mißbrauch bei der Anregung der Telefon- oder Postüberwachung nicht ausgeschlossen werden könne und daß die Gefahr mißbräuchlicher Benutzung des angefallenen Materials bestanden habe. Meine Damen und Herren, diese Feststellung, die ich als Ausschußmitglied ja auch zu verantworten habe und auch zu verantworten gewillt bin, enthält in gewisser Hinsicht eine Selbstverständlichkeit, als nirgendwo und niemals die Gefahr des Mißbrauchs von Institutionen oder Befugnissen völlig ausgeschlossen werden kann. Das ist letzten Endes immer eine Frage des Vertrauens, nicht nur bei den Mitgliedern und Mitarbeitern des Verfassungsschutzes, sondern auch bei jedem Nachtwächter, dem ich einen Schlüssel in die Hand drücke, damit er nachts in die fremden Büro- oder Fabrikräume hineingehen kann. Letzten Endes ist also der Charakter entscheidend. Da muß ich aber sagen — —

    (Lachen bei der SPD.)

    — Ich weiß nicht, was da zu lachen ist. Ich glaube, wir sind doch alle der Überzeugung, daß es auf den Charakter ankommt. Oder wollen Sie dem irgendwie widersprechen, Herr Kollege Hermsdorf? Das unterstelle ich Ihnen gar nicht.

    (Zurufe von der SPD.)

    Meine Damen und Herren, hinsichtlich der charakterlichen Qualität der als Zeugen vor dem Untersuchungsausschuß vernommenenführenden Persönlichkeiten des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist nicht -nur nichts Negatives festgestellt worden, sondern jedenfalls ich habe den Eindruck gewonnen — und ich glaube, auch die anderen Mitglieder —, daß sie in vollem Bewußtsein ihrer hohen Verantwortung, die sie in einem demokratischen Rechtsstaat haben, ihre Aufgaben ausgeführt haben. Sogar der Belastungszeuge Bethke hat gesagt, daß er auch ohne Vorhandensein der im einzelnen notwendigen Vorschriften aus seinem eigenen Gewissen heraus sich richtig und anständig und korrekt verhalten hat.
    Es scheint mir notwendig zu sein, hier über die grundsätzliche Einstellung der Leitung des Bundesamtes für Verfassungsschutz noch einen Hinweis zu geben, der den Beweis dafür erbringt, daß sich das Bundesverfassungsschutzamt genauso von den Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit leiten läßt, wie wir das als Parlament tun und wie wir es von der Exekutive und von der rechtssprechenden Gewalt erwarten. In einer Schriftenreihe für den Bundesverfassungsschutz, die zwar speziell für die Anleitung V-Leute herausgegeben worden ist, die aber Gegenstand der gesamten Schulung aller Verfassungsschützer gewesen ist, heißt es:
    Der absolute Rechtsstaat, den das Bonner Grundgesetz verwirklicht, kennt keine justizfreien Hoheitsakte.
    Meine Damen und Herren, das ist eine Erklärung des Verfassungsschutzes und nicht etwa des Bundesverfassungsgerichts. Das Bundesverfassungsgericht hätte das nicht rechtsstaatlicher ausdrücken
    können, als es hier vom Verfassungsschutz aus geschehen ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren! Es wird auch eine Unterscheidung gemacht zwischen solchen Interessen, die gemeinsame deutsche und alliierte Interessen waren, wo also in bestimmten Fällen alliierte Interessen mitberührt waren, und solchen Fällen, wo es sich ausschließlich um deutsche Interessen gehandelt habe, und bezüglich der letzten vertritt der Ausschuß die Auffassung, daß, sofern es sich um ausschließlich deutsche Interessen gehandelt habe, eine Inanspruchnahme der Überwachungsmöglichkeiten mit Hilfe der Allierten unzulässig gewesen sei. Es ist auch gesagt, daß sich Verdachtsmomente ergeben haben, daß die Frage der Mitbeteiligung alliierter Interessen etwas extensiv ausgelegt und nicht immer genügend berücksichtigt worden ist. Auch hier aber, meine Damen und Herren, muß man von der sachlichen Schwierigkeit ausgehen. Wir sind schließlich Mitglieder des Bündnissystems der NATO und er WEU, und die deutschen und die alliierten Truppen, die auf dem Boden der Bundesrepublik stehen, unterstehen einem integrierten Oberkommando. Jede Störung der verfassungsmäßigen inneren Ordnung wird sich daher zwangsläufig irgendwie politisch und unter Umständen auch militärisch auf dieses Bündnissystem zum mindesten auswirken können, so daß die Entscheidung in der Frage der Grenzziehung weitgehend eine Angelegenheit des Ermessens, wenn nicht sogar der subjektiven Wertung ist.
    Bei einer Würdigung des Ermittlungsergebnisses des Untersuchungsausschusses drängt sich einem die Feststellung auf, daß der kreißende Berg von Vorwürfen, Unterstellungen, Verdächtigungen, Verdrehungen und Falschbehauptungen tatsächlich nur ein winziges Mäuslein geboren hat.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aber wenn es um die Wahrung der Grund- und Menschenrechte geht, wenn es sich um Eingriffe in die Persönlichkeitssphäre des Bürgers handelt, verdient auch ein Mäuschen ernste Beachtung, selbst wenn es sich, wie im vorliegenden Falle, nur um ein bürokratisches Mäuslein handeln sollte.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aus diesem Grunde haben auch meine politischen Freunde und ich sich der Forderung des Untersuchungsausschusses angeschlossen, daß die organisatorischen Mängel, soweit sie inzwischen noch nicht behoben sind, behoben werden sollen. Die Bundesregierung mag darüber ihre Überlegungen anstellen. Wir sind auch der Meinung, daß es zweckmäßig ist — der Herr Bundesinnenminister hat das übrigens schon einmal angeboten —, daß das Parlament in Form eines Beirats wie bei anderen Institutionen so auch bei der Institution des Verfassungsschutzes mit vertreten ist.
    Ich möchte zum Schluß kommen und folgendes sagen.

    (Zuruf von der SPD: Das Mäuslein! — Heiterkeit.)




    Dr. Süsterhenn
    — Es war wirklich nur ein Mäuschen,

    (Lachen und Widerspruch bei der SPD)

    und es wird auch Ihnen nicht gelingen, es zu einem Elefanten aufzublasen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Abg. Blachstein: Abhörmäuschen Süsterhenn!)

    — Sie können mich „Abhörmäuschen Süsterhenn" mit genau derselben Berechtigung nennen, wie Herr Wehner den Innenminister „Mithörminister" genannt hat, der ebenso wenig mitgehört hat, wie ich abgehört habe.
    Meine Damen und Herren! Der Verfassungsschutz ist immer eine heikle Angelegenheit. Individuelle Interessen und die Erfordernisse der öffentlichen Sicherheit und des Gemeinwohls, die für den Rechtsstaat typischen Forderungen des strengen Formenzwanges, des gesetzlich geordneten Verfahrens sowie die Notwendigkeit der Flexibilität zur wirksamen Beobachtung und Abwehr staatsfeindlicher Kräfte stehen stets in einem unvermeidlichen Spannungsverhältnis. Wir sind alle daran interessiert, dieses Spannungsverhältnis in einer möglichst rechtsstaatlichen Weise zu lösen. Ich glaube, daß den Weg dazu der amerikanische Justizminister Bob Kennedy gewiesen hat, wenn er gegenüber dem Repräsentantenhaus und dem Senat erklärte:
    Ich vertrete mit Nachdruck den Standpunkt, daß jeder Bürger der Vereinigten Staaten ein Recht darauf hat, daß niemand seine Telefongespräche mithört.
    — Einschließlich Liebesgeflüster, Herr Wehner!

    (Heiterkeit.)

    Dieses Recht ist jedoch, wie die meisten persönlichen Rechte innerhalb der Gesellschaft, nicht absolut frei von Einschränkungen. Die Gesellschaft hat auch ein Recht, wirksame exekutive Mittel einzusetzen, um sich gegen Spionage und staatsfeindliche Umtriebe, gegen Mord und Entführung sowie gegen das organisierte Verbrecher- und Schiebertum zu schützen.
    Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

    (Lebhafter anhaltender Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Busse.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hermann Busse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren Kollegen! Als dieses Hohe Haus sich das letzte Mal mit Problemen des Verfassungsrechts, des Rechtsstaates befaßte, herrschte eine erfreuliche Übereinstimmung. Damals besprachen wir den Fall Argoud. Quer durch die Fraktionen hindurch, ohne Unterschied der Parteien, wurde klargestellt, daß sowohl im Hinblick auf die Vergangenheit unseres Volkes wie auch auf unsere gegenwärtige Situation, unabhängig von parteipolitischer Zugehörigkeit auf nichts dringender geachtet werden müsse als darauf, daß die Verfassung, die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland gewahrt würden. Wir haben damals aus dieser Grundeinstellung Forderungen dem Ausland, unseren Freunden, den Franzosen, gegenüber abgeleitet, und wir können mit Freude feststellen, daß die Regierung diesem gemeinsamen Appell dieses Hohen Hauses damals gefolgt ist.
    Meine Damen und Herren, ich glaube, wir würden unglaubwürdig werden, wenn wir diese Forderung auf strenge Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit nur nach außen richteten, wenn wir nicht ebenso strenge Maßstabe für unser eigenes Verhalten im Innern anlegten.
    Wir haben es daher begrüßt, daß, als die Problematik um die Abhörpraxis des Verfassungsschutzamtes auftauchte, das Hohe Haus sich entschloß, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, der die Dinge klären sollte. Es fiel bei den Beratungen des Ausschusses einmal das Wort, daß es sich um einen Ausschuß der SPD gehandelt habe. Ich bin dem damals schon entgegengetreten. Zwar ist der Ausschuß von der SPD beantragt worden, beschlossen worden ist er vom ganzen Hause. Die Untersuchung ist von den Vertretern des ganzen Hauses geführt worden, und ich darf als erfreulich feststellen, daß die Untersuchung in diesem Ausschuß in dem Sinne geführt worden ist, wie wir es einzig für möglich gehalten haben. Die einstimmige Feststellung eines Sachverhalts, die einstimmige Feststellung gewisser Konsequenzen, die sich aus diesem Sachverhalt ergaben, sind doch Anzeichen dafür, daß sie aus einem gemeinsamen Geiste heraus erarbeitet worden sind.
    Diese Tatsache scheint mir in zweierlei Hinsicht von Bedeutung. Erstens zeigt die Reaktion der Öffentlichkeit, daß das bis dahin nicht immer sehr hoch angesehene Institut der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse durch die Arbeit dieses Ausschusses doch in ein recht gutes Licht gerückt worden ist; die Öffentlichkeit hat positiv auf das reagiert, was dieser Ausschuß geleistet hat.

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Eine zweite Konsequenz möchte ich aber ebenso klar ziehen. Auch das ist klar ad absurdum geführt, was — ich will es einmal so sagen — an Querschüssen gekommen ist; sei es die erste Warnung vor Beginn der Arbeit des Untersuchungsausschusses, man möge sich ja nicht gegen Strafgesetze vergehen, sei es die zweite Warnung, daß man doch die Geheimhaltungsbestimmungen den Alliierten gegenüber beachten müsse. Wir waren damals überrascht, daß diese Dinge zunächst nicht dem Ausschuß gegenüber geäußert, sondern in die deutsche Öffentlichkeit gebracht wurden. Erst dann war Gelegenheit gegeben, daß der Ausschuß selber dazu Stellung nahm. Er hat sich gleichfalls in einmütiger Weise dahin ausgesprochen, daß alle diese Angriffe unberechtigt seien. Ich glaube, wir sollten das auch hier zur Klarstellung der Verhältnisse eindeutig aussprechen.
    Leider bin ich nicht in der Lage, von allen, die darüber hinaus an der Arbeit des Ausschusses beteiligt waren, gleich Gutes hier zu sagen. Ich könnte manches Beispiel anführen. Ich will mich auf ein



    Busse
    meines Erachtens recht eklatantes Beispiel beschränken, das auch für die weitere Beurteilung des Falles von Bedeutung sein dürfte.
    Nachdem zunächst laufend erklärt worden war, es lägen nur mündliche Anweisungen über die Behandlung von Telefoninitiativen von deutscher Seite vor, stellte sich eines Tages heraus, daß doch ein Protokoll über eine Sitzung vorlag, in der mit den Dezernenten diese Frage besprochen worden war. Dieses Protokoll hatte nicht etwa zum Inhalt, daß, wie und unter welchen Umständen man deutsche Initiativen ergreifen könnte, sondern es besagte, daß — nach vorhergegangenen Erörterungen — Aufträge von deutschen Stellen an die Alliierten zum Abhören von Telefongesprächen nicht zulässig seien. Die Herren vom Verfassungsschutzamt erklärten dazu: Selbstverständlich sind wir nicht in der Lage, Aufträge zu erteilen; die Alliierten nehmen doch von uns keine Aufträge im engeren Sinne des Wortes entgegen; wir können sie höchstens bitten, wir können höchstens Initiativen in die Wege leiten. — Ich fragte damals, ob denn Anlaß dazu vorgelegen habe, klarzustellen, daß deutsche Stellen keine Aufträge in diesem engeren Sinne des Wortes erteilen dürften. Man erklärte: nein, ein solcher Anlaß habe nicht vorgelegen. Der Ausschuß ist dann aber in mühevoller Arbeit den Anlässen nachgegangen und hat festgestellt — es hat lange gedauert, bis wir diese Dinge einigermaßen klar hatten —, daß vorher darüber gesprochen worden war, wo denn die Grenzen der verschiedenen Sicherheitsdienste in rechtlicher Hinsicht lägen. Das Ergebnis dieser Untersuchungen war dann die Besprechung bei den Dezernenten. Unter diesem Aspekt gesehen, glaube ich, ist die Ausdrucksweise: das Verfassungsschutzamt war nicht berechtigt, Aufträge an die Alliierten zu erteilen, eindeutig klar.

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Ich kann wohl, ohne einen Fehlschluß zu ziehen, daraus folgern, daß mindestens die Problematik, die sich ergab, im Verfassungsschutzamt eindeutig erkannt worden war. Denn daß eine Problematik vorliegt, darüber sind wir, glaube ich, alle einig.
    Ich will hier nicht den Streit der Juristen über die rechtlichen Möglichkeiten vertiefen; aber ich meine, hier doch folgendes ganz klar sagen zu sollen. Art.10 des Grundgesetzes und die Vorbehaltsrechte der Alliierten stehen in einem gewissen Widerspruch zueinander.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Eine deutsche Stelle — und darauf kommt es mir an — kann aber nur im Rahmen des Grundgesetzes praktizieren.

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Wenn das aus tatsächlichen Gründen, aus staatlichen Notwendigkeiten nicht möglich ist, so zeigt das Grundgesetz den Weg, der von der Regierung gegangen werden muß.

    (Zustimmung bei der SPD.)

    Wir sind zur Zeit in Deutschland in einer relativ glücklichen Lage. Unser Parlament verfügt über eine Opposition, die manchmal wegen ihres Mangels an
    Opposition getadelt wird. Eines kann man ihr nicht nachsagen: daß sie in diesem Parlament eine Obstruktion betreibt. Jeder in diesem Hause — davon bin ich zutiefst überzeugt — ist bereit, der Regierung, die aus diesem Hause gebildet ist, die Möglichkeiten zu geben, die notwendig sind, um verfassungsmäßige Ordnung, Recht und Sicherheit im deutschen Volke und in der Bundesrepublik zu gewährleisten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Wenn das aber die allgemeine Auffassung dieses Hauses ist, dann kann jede Regierung mit gutem Gewissen vor dieses Haus hintreten und das, was in der nächsten Zeit geschehen muß, tun. Sie kann ein Gesetz vorlegen, das klar die Befugnisse regelt, die die Regierung, die die deutschen Behörden dann haben. Und wenn ein solches Gesetz da ist, sind alle Zwielichtigkeiten aus der Welt geschafft. Was heute möglich ist, war auch seit 1956 möglich. Daß es nicht geschehen ist, hat mit dazu beigetragen, daß wir in diese zwielichtige Situation hineingeraten sind.
    Ein Weiteres zu den internen Verhältnissen im Amte. Da ist gesagt worden — und die Herren vom Verfassungsschutzamt haben uns das auch vorgetragen —: Die Besonderheit unseres Amtes verbietet es, Dienstanweisungen zu erlassen, Vorschriften zu machen, wie man nun dies oder jenes machen solle. Meine Damen und Herren, heute liegen diese Dienstanweisungen, diese Vorschriften vor. Heute ist es möglich, und ich frage mich: Warum ist es heute erst möglich, diese Dinge zu regeln?

    (Abg. Dr. Schäfer: Richtig!) Warum hat man es nicht längst so gemacht?


    (Beifall bei der FDP und bei der SPD.)

    Geht man von diesem Gesichtspunkt aus, so muß ich in der Tat sagen, daß bei der Schwierigkeit der Frage, die hier zur Entscheidung stand, die leitenden Herren des Verfassungsschutzamtes — ich will mich hier ganz neutral ausdrücken —, ihrer Pflicht nicht genügend nachgekommen sind. Das mindeste, was in einer solchen Situation hätte geschehen müssen, wäre gewesen, daß man diese Angelegenheit mit der für verfassungsrechtliche Fragen zuständigen Stelle im Innenministerium besprochen hätte. Auf Grund meiner kurzen Erfahrungen in diesem Hause und mit den Herren des Innenministeriums, die diese Stelle betreuen, habe ich den festen Glauben und die Überzeugung, daß die Dinge dann anders gelaufen wären, als sie damals tatsächlich gelaufen sind.

    (Beifall bei der FDP und bei der SPD.)

    Insofern ist es, glaube ich, doch wohl berechtigt, daß der Ausschuß vorschlägt, daß diese Dinge sehr sorgfältig überprüft werden sollen — auch dies ist ein gemeinsamer Vorschlag des Ausschusses und daß darüber berichtet werden soll, welche Konsequenzen sich aus diesen Tatsachen ergeben.
    Diese Notwendigkeiten ergeben sich aber auch aus einem anderen Grunde. Von den zahlreichen Fällen, die hier insbesondere von Herrn Kollegen Schmitt-Vockenhausen heute erörtert worden sind,



    Busse
    möchte ich nur noch einmal den aufgreifen, der sich hier im Parlament abgespielt hat — ich brauche ihn nicht zu wiederholen —, als auf die Frage des Kollegen Schäfer das klare Ja des Herrn Innenministers erfolgte. Ich gehe dabei davon aus — es hat sich für mich bisher kein Anhaltspunkt für etwas anderes ergeben —, daß der Herr Minister diese Antwort gutgläubig erteilt hat. Um zu einer anderen Schlußfolgerung kommen zu können, müßte ich erst sehr konkrete Unterlagen haben. Hat er die Antwort aber gutgläubig erteilt, so war er mangelhaft informiert worden. Bevor eine solche Antwort gegeben werden konnte, mußte er sich bei den in seinem Ministerium dafür zuständigen Beamten informieren. Diese konnten ihm erst die Möglichkeit zu einer solchen Antwort geben, nachdem sie die entsprechenden Rückfragen gestellt hatten.

    (Beifall bei der SPD.)

    Daß das unterblieben ist und daß dadurch hier beim Parlament tatsächlich Eindrücke hervorgerufen worden sind, die mit der Wirklichkeit nicht in Einklang stehen, meine Damen und Herren, ich glaube, das wird man schlecht billigen können. Und wir meinen auch, daß sich daraus Konsequenzen ergeben sollten, Konsequenzen, die wir nicht heute hier zu ziehen haben, sondern über die wir bis zum 1. Oktober den Bericht des Herrn Innenministers erwarten.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich komme zum Schluß meiner Ausführungen, da ich nicht die Absicht habe, über das eigentliche Thema hinauszugehen, das uns im Untersuchungsausschuß gestellt war, und mehr zu sagen, als im Rahmen der Erfüllung dieses Auftrages hier heute gesagt werden muß. Nur eines möchte ich noch mit wenigen Worten streifen, da ich eine Klarstellung dieses Punktes, wenn er auch in unserem Bericht und in den Anträgen des Ausschusses bisher nicht erwähnt ist, einfach für notwendig halte.
    Es ist immer wieder die Frage aufgetaucht, ob und wieweit das Innenministerium über die tatsächlich geübte Praxis informiert gewesen ist. Hier sind wir, glaube ich, bei der Untersuchung im Ausschuß nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen. Aus den Unterlagen ergibt sich, daß schon im Jahre 1956 Fragen aufgeworfen wurden — und zwar von dem heutigen Staatssekretär Bargatzky —, die mit dem Problem, das uns hier beschäftigt, in engstem Zusammenhang stehen, Fragen aus dem Ministerium heraus an das Verfassungsschutzamt. Wir wissen weiter, daß im Innenministerium laufend an der Frage eines Ausführungsgesetzes zu Art. 10 des Grundgesetzes gearbeitet worden ist, wenn auch nicht mit dem nötigen Elan, der erst aufgetreten ist, als diese ganzen Untersuchungen liefen.
    Wir wissen endlich, daß der Verbindungsoffizier der Engländer dem Präsidenten des Verfassungsschutzamts erklärt hat, er habe, bevor das Formular, das für die schriftlichen Anträge später benutzt worden sei, festgelegt worden sei, diese Angelegenheit im Innenministerium besprochen. Derselbe Verbindungsoffizier hat zwar in einer Unterredung mit Herrn Staatssekretär Dr. Schäfer diese Erklärung
    nicht aufrechterhalten. Er hat sie aber im Gegensatz zu anderen Dingen auch dem Präsidenten des Verfassungsschutzamts gegenüber nicht widerrufen.
    Was mich unbefriedigt läßt, ist die Unklarheit, die hierin wieder mal steckt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Es ist die Zwielichtigkeit, die sich in allzu vielen Dingen findet. Diese Zwielichtigkeit halten wir mit der Klarheit, die das Grundgesetz von uns verlangt — nur so können wir es praktizieren, nicht mit Zwielichtigkeiten —, für nicht vereinbar.
    Wir haben uns weder heute hier noch im Untersuchungsausschuß mit den Fragen auseinanderzusetzen gehabt, die in der Presse und sonst in der Öffentlichkeit lang und breit diskutiert worden sind. Die Feststellungen, die wir einstimmig getroffen haben, sind in manchem Punkt nicht völlig erschöpfend, wie ich dargelegt habe. Sie zeigen aber eindeutig, daß nicht alles so gewesen ist, wie es hätte sein sollen. Daß die Konsequenzen, die der Ausschuß daraus gezogen hat, wiederum einstimmig gezogen worden sind, zeigt trotz allen Ausführungen, die auch heute von diesem Platz gemacht worden sind, daß im Grunde genommen jeder anerkennen muß, daß diese Konsequenzen einfach gezogen werden müssen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU.)

    Die Regierung — ich spreche das nun als Mitglied einer Fraktion aus, die die Regierung mit stellt — wäre meines Erachtens schlecht beraten, wenn sie lediglich sagte: Es war alles gut, aber künftig wollen wir es noch besser machen. Es soll ruhig anerkannt werden, daß nicht alles gut war. Dann haben die Presse, die diese Dinge angerührt hat, die Kleine Kommission, die sie zunächst aufgegriffen hat, und der Untersuchungsausschuß, der dann die Untersuchungen durchgeführt hat, deren Resultat jetzt vorliegt, wirklich ihre Aufgabe erfüllt. Denn das sind die Gründe gewesen, warum heute jedenfalls schon eine wesentlich bessere Organisation — Dienstanweisungen, Dienstaufsicht — im Verfassungsschutzamt vorhanden ist und warum wir auch in absehbarer Zeit — wir haben heute unter den Drucksachen die Unterlagen gefunden — das Ausführungsgesetz zu Art. 10 des Grundgesetzes bekommen werden. Diese Resultate sind mir viel wesentlicher als alles andere, was sonst hier heute gesagt worden ist. Sie zeigen, daß, wenn Mißstände klar angesprochen werden und der gute Wille vorhanden ist, sie zu beseitigen, allen Beteiligten das entsprechende Lob gespendet werden muß.
    Nun zu Ihrem Antrag, meine Damen und Herren von der SPD. Wir haben einstimmig im Ausschuß gewisse Anträge formuliert. Ich hoffe, daß sie nach den Darlegungen, die heute hier gemacht wurden, von der Regierungsseite richtig verstanden werden. Es sollten uns bis zum 1. Oktober nicht nur die materiellen Unterlagen, die Gesetze und ähnliches hier vorliegen, sondern wir wollen auch erfahren, welche weiteren Konsequenzen von der Regierung daraus gezogen sind.

    (Beifall bei der FDP und bei der SPD.)




    Busse
    Wir haben keinen Auftrag gehabt — und ich lehne es auch ab, heute dazu irgendeine Erklärung abzugeben, bevor nicht auch diese Dinge im einzelnen substantiiert untersucht worden sind —, das Verhalten des Herrn Ministers zu untersuchen. Das steht in keiner Ihrer Fragen, die Sie formuliert haben, die von Ihnen ausgingen, und ehe wir da nicht in ganz substantiierte Untersuchungen eintreten können — dazu ist das Parlament heute in diesen Stunden einfach nicht in der Lage —, solange werden wir diesen weiteren Anträgen, die Sie gestellt haben, unsere Zustimmung nicht geben, dagegen im übrigen dem Antrage des Ausschusses zustimmen.

    (Beifall bei der FDP und Abgeordneten der CDU/CSU.)