Rede von
Dr.
Carlo
Schmid
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es tut mir leid, daß der Herr Minister unsere Beratung verlassen mußte, sicher aus triftigen Gründen. Ich hätte ihm gern einige Komplimente gemacht über seine Ausführungen — es hätte ihn vielleicht gefreut, wenn er sie selbst hätte anhören können —, wie ich gleichermaßen meinen Vorrednern Komplimente machen möchte, deren Fachwissen das meine weit übersteigt und vor deren Realismus ich mich fast ein wenig glaube schämen zu müssen. Denn ich werde von solch praktischen und handfesten Dingen nicht viel sprechen können. Aber ich hatte mich auf diese Debatte so gefreut, daß ich, obwohl ich sachlich dem schon Gesagten nicht viel hinzuzufügen habe, auf die Freude nicht verzichten möchte, hier vor diesem Hause sprechen zu dürfen.
Wenn ich das Wort „Kulturpolitik" höre, beschleicht mich fast immer ein Unbehagen, verband sich doch mit diesem Wort vor noch nicht langer Zeit die Vorstellung, eine spezielle Vorstellung, gelegentlich auch eine akademisch geäußerte Vorstellung, der Staat könne Kultur machen und habe sie zu machen. Wenn ich gar von „Kulturpolitik im Ausland" reden höre, da steigen vor mir so Gespenster auf, die mit dem Finger nach außen zeigen und verkünden: Wir müssen doch denen draußen unsere Kultur bringen; denn „Am deutschen Wesen soll einmal die Welt genesen". Es ist gar nicht lange her, daß diese Gespenster noch recht lebendige Menschen gewesen sind. — Sie lächeln mir zu, Herr Kollege Friedensburg, Sie scheinen meine Meinungen, meine Befürchtungen und meine Gespensterangst zu teilen.
Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1963 4735
Dr. Schmid
Ich weiß, daß in diesem Saal niemand so denkt, und ich sage das wirklich, wie ich es meine. Aber vielleicht ist es nicht schlecht, sich zu erinnern, daß die Zeiten nicht sehr fern sind, in denen in Deutschland viele so gedacht haben, in denen es geradezu als ein Schibboleth für gutes Deutschtum galt, so zu denken und so zu sprechen. Was uns das gekostet hat, im Innern und außen, ich glaube, das wissen wir heute alle. Denn sehr vieles von dem, was in dieser Welt an Schrecklichem in unserem Namen geschehen ist und geschehen konnte, ist mit durch diese Art des Verabsolutierens des Staates und gerade des Staates in bezug auf Geistiges möglich geworden, nicht geschehen, aber möglich geworden.
Der Staat kann keine Kultur machen. Er kann bestimmte Lagen auf dem Felde der Kunst, der Wissenschaft als politische Potentiale in Ansatz bringen, wenn ich so sagen darf. Aber Kultur wird gelebt, wird nicht gemacht. Sie wird im Mutterschoß des Volkes gelebt von vielen einzelnen, die sich in dem Wissen zur Gemeinschaft verbunden fühlen, daß sie identische Menschheitswerte auf gleiche Weise, auf gemeinsame Weise lieben und entschlossen sind, sie auf dem ihnen zugeordneten Boden zu verwirklichen.
Wenn Fichte recht hatte, wird aus. diesem Willen heraus ein Volk zur Nation und damit geschichtsmächtig und, ich glaube, damit auch etwas, das eine lebendige Kultur hervorzubringen vermag, die niemand zu machen braucht und die niemand machen kann.
Wenn ich das Wort Politik so häufig in Verbindung mit anderen Worten höre — Kulturpolitik, Sozialpolitik, Außenpolitik —, dann habe ich gelegentlich die Sorge, daß man aus diesen Wortverbindungen heraus eines vergessen könnte, nämlich: daß all diese Dinge nicht besondere Arten der Politik sind, sondern einfach Modalitäten des einen Wortes, des einen Begriffes, den man Politik heißt. Politik ist nichts anderes als die Bestimmung der Lebensordnungen des Volkes im Staate und die Bestimmung der Stellung des Volkes im Koordinatensystem, in dem alle Staaten dieser Welt verflochten sind.
Innen- und Außenpolitik, Kulturpolitik, Sozialpolitik, alle diese Wortverbindungen bedingen sich, der Substanz nach, gegenseitig. Das Innere des Staates bestimmt die Möglichkeiten des Staates, nach außen zu wirken. Sie kennen vielleicht alle — um von den Finanzen zu sprechen, von denen heute erfreulicherweise wenig gesprochen worden ist — das Wort eines bekannten und berühmten französischen Außenministers: Macht mir gute Finanzen, und ich mache euch eine gute Außenpolitik. Oder das Wort, das unsere Schulmeister mit Recht gern im Munde führten: daß Königgrätz gewonnen worden sei durch die deutschen Schulmeister. Da haben Sie beides, nicht wahr: daß das Innere die Möglichkeit, nach außen und außen zu wirken, bedingt.
Umgekehrt schafft die Außenpolitik, das, was man dort erreicht, um die Stellung seines Staates zu begründen im Kontext der Weltpolitik, den Raum für das, was wir im Inneren zu leisten, zu
tun, zu formen, zu bilden vermögen. Das Wort Rankes vom Primat der Außenpolitik hat nur diesen einen Sinn.
So kann in der Tat auch der Stand der Kultur in einem Volk ein außenpolitischer Faktor sein, ein Potential, wie man so gerne sagt, wobei ich unter „Kultur" ganz schlicht verstehe: In welchen Formen, mit der Verkörperung welcher Werte, mit welchem Grad der Fruchtbarkeit für uns selber und für andere verwirklichen wir, vergegenwärtigen wir unsere schöpferischen Kräfte? Dabei meine ich das Wort „vergegenwärtigen" in dem Sinne, in dem man oft das Fremdwort gebraucht: ver-repräsentieren wir uns in unseren schöpferischen Kräften? Der Grad einer solchen Kultur kann recht bestimmend sein für die Reichweite des politischen Armes eines Staates.
Was der Stand einer Kultur, ihre spezifische Art, in anderen für Gefühle weckt, Sympathien, Antipathien, kann positive oder negative Dispositionen oder Trends schaffen, die so mächtig wirken können wie das, was man gelegentlich die materiellen Interessen der Staaten nennt. Denn eines ist nicht zu vergessen: daß, was wir für unser Interesse halten, glauben ansehen zu müssen, uns sehr häufig im Lichte unserer Sympathien oder Antipathien bewußt wird oder überhaupt erst in diesem Lichte Gestalt gewinnt.
Beispiel: Was bedeutet es für die Reichweite, die politische Reichweite Großbritanniens, daß die Welt gefunden hat, daß das, was sie „british way of life" nennt, eine Sache ist, die den Menschen zu steigern vermag! Was bedeutet es für die Reichweite Frankreichs, die politische Reichweite Frankreichs, daß Frankreichs Hauptstadt Paris heißt, in der ganzen Welt geliebt, auch dort, wo man weiß, wie hart diese Stadt sein kann, wie grausam sie sein kann, als die Stadt der Künste, als die Stadt des guten Geschmacks, die Stadt des „savoir vivre", der Lebensart, und auch der „douceur de vivre", der Süßigkeit des Lebens! Denken wir an Rom, die Bedeutung Roms für Italien! Ich will niemanden kränken und werde sicher niemanden kränken, wenn ich sage, daß der Grund, weswegen vor dem ersten Weltkrieg Italien mit seinen relativ schwachen militärischen Kräften — die zählten doch damals besonders viel — in den Kreis der Großmächte aufgenommen wurde, dem Respekt zu verdanken ist, den man glaubte einem Volke nicht verwehren zu können, das der Welt so unendlich viel gegeben hat im Felde von Kunst und Wissenschaft. Ein großer englischer Historiker hat vor dem ersten Weltkrieg Italien einmal eine „Respektsgroßmacht" genannt, und ich glaube, dieses Wort ist gut und ehrenvoll für Italien.
Ich spreche von Deutschland. Was hat es alles für die Möglichkeiten, hinauszuwirken über unsere Grenzen hinaus, in der Zeit, als wir noch kein Deutsches Reich waren, bedeutet, daß uns die Welt sah nach dem, was das Buch der Madame de Staël, das Buch über Deutschland, von uns gezeichnet hat! Wir waren damals vielleicht einer echten Großmacht näher als später in der Zeit, wo man glaubte, Blut und Eisen seien die hauptsächlichsten Beweger der
4736 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1963
Dr. Schmid
Geschichte. Ich weiß durchaus, was in der Geschichte dieses Volkes notwendig war und nicht zu umgehen war. Aber vielleicht haben wir in den Zeiten vorher, als wir noch das Deutschland der Madame de Staël waren und von der Welt so gesehen wurden, was kulturelle Wirkung anbetrifft und über diese hinaus Erhöhung unseres Ansehens in der Welt, mehr gehabt als nachher. Nun, das nur nebenbei.
Wenn dem aber so ist, brauchte man eigentlich, so glaube ich, Kultur nicht nach außen zu tragen, brauchte man sie nicht nach außen vorzuführen, sicher nicht. Ihre Wirkung auch für die Außenpolitik beginnt zu Hause. Abgesehen davon: Außen vorführen kann man nur, was man hat und was man ist. Trotzdem, ein Volk hat sich auch im Ausland darzustellen. Es kann nicht mehr damit rechnen, daß man es nur bei sich selber anschauen will. Es wird auch, von außen betrachtet, sehr häufig nicht so richtig gesehen, wie es gesehen werden müßte, um richtig beurteilt zu werden; denn zwischen diesem Innen und Außen stehen eben seit einigen Dingen, . die auf unser Schuldkonto zu schreiben sind, einige verzerrende Glaswände, die das Bild trüben, das man von uns haben sollte. Und da ist es schon gut, wenn wir nach außen gehen und zeigen, wie wir sind. Die Regierung hat die Aufgabe, dies möglich zu machen, dem einen Rahmen zu geben, auch einen institutionellen Rahmen zu geben, Ort und Zeit zu bestimmen, Mittel zur Verfügung zu stellen, Prioritäten aufzustellen, zu lenken und auszuwählen. Diese Dinge würde ich Kulturpolitik im Ausland nennen und nicht sehr viel mehr als das.
Jener Talleyrand, den man so gern zitiert, pflegte seinen Botschaftern eine einzige Instruktion mitzugeben: „Faites aimer la France." — „Eure Aufgabe besteht darin, in eurer Person und durch eure Tätigkeit Frankreich liebenswert zu machen." Das ist nicht nur ein Bonmot gewesen; das war, glaube ich, eine vortreffliche politische Instruktion an Diplomaten, die ins Ausland geschickt werden. Insoweit ist es eine Aufgabe von uns allen, wenn wir ins Ausland gehen, uns so aufzuführen, so zu sprechen und so darzustellen, daß in unserer Person und durch uns das Volk, das Land, dem wir angehören, liebenswert erscheint. Aber trotzdem gibt es hier einige besondere Fachprobleme, möchte ich sagen, eine Spezialisierung des Problems; das betrifft eben die Außenpolitik als solche.
Wie kann man und mit welchen Mitteln die Menschen draußen immer wieder davon überzeugen, daß Deutschland ein Land ist, das liebenswert ist, mit dem auch in andere als kommerzielle Beziehungen, als Beziehungen der Techniker untereinander zu treten einen Sinn haben könnte, ein Land, durch dessen Kontakt man vielleicht selber eine Steigerung erfahren könnte, so wie sehr viele glauben, es zu erleben, wenn sie eben an Frankreich denken? Ich denke an das Wort eines großen Amerikaners, eines der Stifter Amerikas: „Jeder hat zwei Vaterländer, seines und Frankreich." Auch das ist nicht einfach als Bonmot abzutun. Dieses Wort bringt wirklich einiges, recht vieles, zum Ausdruck, das sich in dieser Welt politisch recht real und recht konkret ausgewirkt hat.
Eines sollten wir von vornherein ausschließen, wenn wir an Kulturpolitik im Ausland denken, etwas, von dem manche früher geglaubt haben, das sei ihr Hauptzweck: den Versuch, eine Irredenta zu schaffen oder Irredenta zu organisieren oder von außen her eine Irredenta halten zu wollen. Und das zweite: Wir sollten alles vermeiden, was da aussehen könnte, als wollten wir eine Art von Bindestrich-Politik betreiben, Bindestrich-Amerikaner, Bindestrich-Italiener, Bindestrich-undsoweiterLeute schaffen. Wir dürfen durch unsere kulturpolitischen Bemühungen keine Deutsche schaffen wollen.
Wer an dem teilnimmt, was wir zu bieten imstande sind, soll dadurch ein besserer Bürger seines Landes werden können. Und was haben wir denn zu bieten? Wir haben sehr viel zu bieten. Freilich werden viele von uns der Meinung sein, daß das, was andere von uns glauben mit Vorzug bieten zu sollen, nicht das Richtige ist. Jeder von uns hat seine Vorlieben, jeder von uns hat seine Kriterien, seine Kategorien. Das ist gut so. Aber wir sollten vielleicht an ein Wort denken, das ein großer Franzose, Jean Jaurès, um die Jahrhundertwende ausgesprochen hat. Als in der französischen Linken Stimmen laut wurden, es ginge doch nicht an, daß man Versailles feiere, das doch von dem Tyrannen Ludwig XIV. unter Ausbeutung von Hunderttausenden braver Menschen erbaut worden sei, sagte er: „Tout ce qui est national, est nôtre". Alles, was zur Bildung unserer Nation geführt hat, gehört uns allen gemeinsam und allen zusammen.
Daran sollten wir denken, wenn wir uns fragen: Wie soll denn dieses Deutschland nach außen hin vergegenwärtigt werden? Und da meine ich, daß es für einen Sozialdemokraten durchaus wohlgetan ist, etwa Friedrich den Großen zu rühmen, wie es Ihnen gut anstände, etwa einige der großen Männer der deutschen Arbeiterbewegung zu rühmen. Denn wenn dieses Deutschland das ist, was es heute ist, ist es auch diesen Menschen zu verdanken, daß es so ist, wie es ist. Ich glaube, wenn wir so denken, dann wird manches nicht mehr passieren, was früher häufig passiert ist und was heute leider Gottes manchmal noch passiert ist.
Ich sagte, wir haben viel zu bieten. Was sollen wir bieten? In was sollen wir uns darstellen? Nun, ein Volk ist etwas sehr Komplexes, ich möchte sagen, in all dem, in dem wir schöpferisch geworden sind. Das ist zunächst einmal die Kunst. Warum wollen wir nicht das schöpferische Vermögen unseres Volkes zeigen — wir können das und können dabei manchen Wettbewerb bestehen —, die Wissenschaft zeigen, was darin an geistiger Disziplin steckt, nicht nur an sogenannten Leistungen und Erfolgen — das ist vielleicht nicht einmal so sehr das Entscheidende —, die Bildung, die Weite, die Tiefe, den Reichtum dessen, was wir Deutschen — muß ich sagen: einst? — an Bildung hatten, an Bildung zu verkörpern imstande waren, auch an Universalität, an Weltläufigkeit und an Weltgehalt? Ich glaube, daß es draußen manche gibt, die gern daran teilnehmen würden.
Wir haben auf einem ganz anderen Gebiet Zeugnisse der Gediegenheit und der Redlichkeit unseres
Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1963 4737
Dr. Schmid
Arbeitens vom kleinen Werkstück bis zum größten hin zu bieten. Auch das ist etwas, in dem ein Volk sich darstellt.
Und last not least der Sport. Ich meine das wirklich so: der Sport, der vielverlästerte. Ich sage das trotz der Sportbeilagen mancher Zeitungen, die zu lesen nicht immer Freude bereitet. Aber ich sehe im Sport auch einen Ort, an dem ein Volk sich vergegenwärtigt, an dem ein Volk sein schöpferisches Vermögen darzustellen vermag. Ich werde darüber noch einiges zu sagen haben.
Gehen wir zurück zur Kunst, zur Musik. Wo nach diesem zweiten Krieg, nach all dem Schrecklichen, was damals geschehen ist, wir unsere Musik nach außen getragen haben, da schien auf einmal vergessen zu sein, was an Bösem an unserem Namen hing, da wurden die Leute aufgeschlossen, da konnte man wieder mit ihnen sprechen, wenn man den Versuch dazu in der gebotenen Bescheidenheit und Scham machte. Da ist es nicht bloß die große symphonische Musik und die Kammermusik; auch die moderne Musik sollten wir draußen hören lassen. Denn auch hier haben wir Deutsche, glaube ich, besondere Schöpferkraft bewiesen, die draußen anerkannt wird. Und wenn ich von uns Deutschen spreche, mögen mir das unsere österreichischen Freunde nicht verübeln: in diesen kulturellen Dingen sind wir doch immer noch etwas, das zusammengehört.
Denken wir, wenn wir von der Musik sprechen, auch an das deutsche Lied, nicht bloß an die großen Opern. Vergessen wir nicht, daß die Franzosen daraus ein französisches Wort gemacht haben — le lied —; damit bezeichnen sie gerade diese spezifische Art von Musik, die von uns in Deutschland, sagen wir von Beethoven über Schubert, Wolf und Brahms, der Welt geschenkt worden ist.
Das Theater! Wo wir mit Theater hingekommen sind, war es genauso. Auch dort wurde neidlos anerkannt, daß wir Deutsche hier etwas zu bieten haben, etwas, das das Urteil über uns vielleicht verändern müßte. Ich habe jüngst in einer großen Pariser Zeitung gelesen, in der von einer deutschen Theateraufführung die Rede war und wo der Schlußsatz war: Vielleicht sollten wir doch über die Deutschen anders denken, als man das bisher landauf, landab glaubte tun zu sollen.
Auch da möchte ich etwas sagen, was wohl nicht jedem gefallen wird: man soll nicht gleich laut aufschreien, wenn ein deutsches Theater 'im Ausland Bert Brecht spielt. Sehen Sie, dieser Bert Brecht ist ein großer deutscher 'Dichter, ein Mann mit einer sehr verhängnisvollen politischen Leidenschaft — sicher, war er! Aber es war ein wirklicher Dichter, einer der wenigen echten Dichter, die wir in den letzten Jahrzehnten gehabt haben. Und so sieht man ihn auch draußen. Man schreibt diesen Mann nicht auf das Konto Kommunismus, sondern auf das Konto deutsche Leistung. Ich glaube, wir sollten den Mut haben, das als eine solche Leistung gelten zu lassen. Ich möchte sagen, auch in diesen Dingen gibt es weder ein ideologisch gespaltenes noch ein politisch gespaltenes Deutschland, sondern da gibt es eben Deutschland.
Wir können unsere deutschen Maler, unsere deutschen Bildhauer getrost draußen ausstellen. Wir sollten es vielleicht häufiger tun, als wir es machen. Ich habe es selbst erlebt, wie 'das in Paris gewirkt hat, als man als eine der ersten deutschen Ausstellungen eine große Ausstellung der sogenannten deutschen Primitiven gemacht hat, also der Künstler vor der Renaissance. Das war eine Offenbarung für die Franzosen. Sie hatten nicht gedacht, daß so etwas im finsteren Deutschland jenseits der Wälder möglich gewesen sein könnte. Und die Ausstellung der deutschen Expressionisten, die jüngst in Paris gewesen ist, hat genauso gewirkt. Es schlägt für uns zu Buche, wenn ein so begabtes und im Felde der Kunst so schöpferisches, so reiches Volk wie die Franzosen sagt: Auch die Deutschen sind keine Bettelmänner auf diesem Feld, auch die Deutschen haben aus eigenem etwas gebracht und nicht nur als unsere Schüler und gar als unsere Kopisten.
Aber 'bei allen diesen Dingen gebe man immer nur die erste Qualität nach draußen! Non multa, sed multum, lieber einige Dinge weniger, einige Aufführungen weniger, kleinere Ausstellungen, weniger, aber dafür wirklich das Beste, Dinge, die sich mit dem Besten draußen vergleichen lassen.
Es wurde von meinem Freund Kahn-Ackermann von den Gesprächen mit Dichtern aus der Sowjetzone gesprochen, die stattgefunden haben, von denen, wie er meinte, nicht genug Notiz genommen worden sei. Ich glaube, er hat recht. Wir sollten auch solche Dinge tun, hier und draußen. Ich glaube, wir sollten den Dialog ruhig wagen. Denn es gibt eine Reihe von Ländern — Italien, Frankreich —, in denen — leider Gottes, wenn Sie wollen — ein großer Teil der Intelligenzia der Meinung ist, man müsse nach Osten schauen, wenn man zeitgenössisch, lebendig kulturell schöpferisch werden wolle. Wenn wir den Leuten zeigen, daß man gar nicht so weit dort hinüberzuschauen braucht, sondern daß man auch im Gespräch mit uns auf Dinge stoßen kann, die ganz und gar aus dieser Zeit sind und vielleicht sogar in die Zukunft weisen, könnte das, meine ich, auch politisch zu Buche schlagen. Es gibt in Rom eine Institution der Zonenregierung, das Centro Thomas Mann — Zentrum Thomas Mann —, von dem nun wirklich wie von einem Magneten diese ganze Intelligenzia Roms angezogen wird. Die Leute — ich habe mit ihnen gesprochen — sind tatsächlich der Meinung, daß von den Deutschen nur von dort her, von Pankow her irgend etwas Neues, etwas nach Gerhardt Hauptmann, wenn nicht gar nach Goethe, zu erwarten sei.
Ich meine, wir sollten diesen Dialog ruhig wagen, sollten dieses Gespräch führen. Ich hoffe, daß wir uns behaupten können. Sollten wir uns dabei nicht behaupten können, werden wir vielleicht auch daraus etwas lernen, nämlich lernen, daß es so mit unseren Bemühungen um uns selbst nicht weitergehen kann.
Nun, die Wissenschaft! In der Wissenschaft bleibt man zu Hause. Aber man sollte doch die Möglichkeit schaffen, daß man unser deutsches wissenschaftliches Bemühen von draußen her kennenlernt, besser kennenlernt, als es heute der Fall ist. Wir dürfen
4738 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1963
Dr. Schmid
doch nicht vergessen, welches politische Potential, welcher Sympathiekredit uns durch die großartigen Leistungen der deutschen Wissenschaft im 19. Jahrhundert und im ersten Drittel dieses Jahrhunderts zugewachsen ist. Es hat etwas für uns bedeutet — auch politisch —, was das Urteil der französischen Oberschicht z. B. über die Deutschen anbetrifft, daß die französischen Universitäten am Ende des 19. Jahrhunderts glaubten, sich ,auf dem Modell der Deutschen — gerade auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und auch gewisser Geisteswissenschaften — reformieren zu sollen. Man studierte früher in Deutschland, wenn man glaubte, die Wissenschaft ernst nehmen zu sollen. Wie ist es heute? Heute studiert man in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Großbritannien, in Frankreich, in Rußland! Man studiert auch in Deutschland, aber längst nicht mehr mit diesem absoluten Wertakzent, den man früher diesem Studium gegeben hat.
Ich glaube, wir sollten hier einiges tun, um abzuhelfen; nicht um Kultur zu machen, wie gesagt, aber um Raum zu schaffen, um Mittel zu geben.
Stiftungen könnten hier viel helfen; Stipendien könnten viel helfen, nach innen und nach außen. Wir könnten mit diesen Stipendien Ausländer zu uns bekommen, und vielleicht würden wir bessere bekommen, und vielleicht würden wir sie leichter bekommen, wenn diese Dinge nicht unmittelbar vom Staat in die Hand genommen würden. Es müßte so sein wie in Amerika; ich denke an die Ford Foundation. Die Thyssenstiftung, die Duisbergstiftung sind solche Stiftungen. Aber ich glaube, es sollten mehr sein und sie sollten mehr Mittel haben.
Noch wichtiger wäre, daß deutsche Gelehrte an ausländische Forschungsanstalten oder an Universitäten gehen, nicht nur um Entwicklungshilfe zu leisten — natürlich ist das wichtig, vordringlich wichtig; ich brauche darüber kein Wort zu verlieren, daß das meine Meinung ist —, sondern man sollte diesen Menschen die Möglichkeit geben, langfristig ins Ausland zu gehen, nicht als „verlorener Haufen", der vergessen wird, wenn er ein paar Jahre draußen war; sie sollen mit einer Equipe, mit einer Mannschaft hingehen, damit sie über das hinaus wirken können, was sie als einzelne gerade noch tun könnten.
Wir sollten dabei nicht nur an die Naturwissenschaften und an die Medizin denken; wir sollten auch z. B. an die Philosophie denken. Vergessen wir doch nicht, daß wir Deutschen in der Welt doch schlechthin als das Volk der Philosophie der Moderne galten. Auch das hat uns einen Sympathiekredit gegeben, den wir nicht geringschätzen können. Ich glaube wirklich, wir sollten auch daran denken.
Nun kommen manche, heben den Finger und sagen: Aber, wir sind doch ein föderalistischer Staat, all diese Dinge, die Du da präkonisierst, stören unsere föderalistische Struktur und passen nicht. Ich will dazu ein ganz freies und offenes Wort sagen. Diese Dinge — Kulturpolitik im Ausland — haben nichts mit der inneren Kulturhoheit der Länder zu tun, das ist deutsche Außenpolitik,
und Außenpolitik gehört zur Kompetenz des Bundes; ganz schlicht!
— Ich weiß es, und ich erlaube mir, meine Meinung dazu zu sagen. Oder glauben Sie wirklich, daß die Frage, wie eine deutsche Schule in Mexiko oder in Bangkok aussehen soll, etwas ist, was die Kulturhoheit Hamburgs oder Hessens oder Bayerns interessieren könnte, wenn man nicht nur an Ämterpatronage denkt?
— Haben sie schon gefragt, wenn sie das tun, wie sie es können? Ich glaube, das sind Dinge, die in der Bundeskompetenz liegen, und hier sollte der Bund seine Kompetenz in Anspruch nehmen.
Er kann es auf den verschiedensten Gebieten, auf die verschiedenste Weise. Ich sprach schon von den Stiftungen; es wären auch noch andere Dinge zu nennen. Sie haben schon viele Details gehört, und ich will nicht weiter bei diesen Details verweilen.
Nur soviel möchte ich hier sagen: Warum soll der Bund nicht eine Bundeslaufbahn für Lehrer an deutschen Auslandsschulen und für Leiter deutscher Kulturinstitute im Ausland schaffen,
eine Bundeslaufbahn, wie die Franzosen eine nationale Laufbahn für diese Zwecke geschaffen haben? Dort riskiert eine Schule nicht, daß man nach drei Jahren den Lehrer abberuft, weil es an der Zeit ist, daß er wieder nach Hause kommt; dort kommt der Mann von Stockholm nach Kopenhagen, und dann wird er vielleicht nach Warschau versetzt. Kurz und gut, dort können Erfahrungen weiter verwertet werden, und es kann etwas wie ein Korpsgeist geschaffen werden, was der Sache nicht schadet. Ich meine, wir sollten das wagen. Wer macht mit von denen, die Beifall geklatscht haben, falls man im Bundestag einen entsprechenden Antrag für ein solches Gesetz einbringt? Ich frage: wer von Ihnen macht mit?
— Ausgezeichnet! Wir sprechen uns wieder.
— Das Grundgesetz ist interpretationsfähig. Darf ich Ihnen ein kleines Beispiel erzählen, wie man interpretieren kann, wenn man es mit seinem Staat ernst meint: In der Verfassung der Vereinigten Staaten steht kein Wort, daß die Union berechtigt sei, direkte Steuern zu erheben. Aber es steht darin, daß die Union verpflichtet ist, eine Flotte zu bauen. Nun, was sie an Einnahmen bekam, das reichte nicht aus.
— Da würde ich widerraten. Aber ein großartiger Richter, der Richter Marshall vom obersten Bundesgericht, hat vor rund 120 Jahren ein Urteil gefällt,
Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1963 4739
Dr. Schmid
das dahingeht: Wenn die Verfassung der Union die Verpflichtung auferlegt, eine Flotte zu unterhalten, dann muß die Union auch die Möglichkeit haben, sich das Geld dazu zu verschaffen, diese Flotte zu bezahlen; also kann sie direkte Steuern erheben, wenn sie auf andere Weise nicht zu Geld kommt. — Das ist, glaube ich, schöpferische Jurisprudenz, durch die die Verfassung nicht verdreht und verkehrt wird, sondern durch die die Verfassung im Sinne ihrer Schöpfer interpretiert wird.
Ein Weiteres — ich habe auch davon schon gesprochen —, mit dem wir uns im Ausland darstellen können, ist unser technisches Können. Deutschland als das Land des Made in Germany von einst ist etwas, das sich, glaube ich, draußen vorstellen kann, und das ist etwas, das auf die Vorstellungen rückwirkt, die man von Deutschen überhaupt hat: Deutschland als das Land der Qualität. Nur sollten wir um Gottes willen nicht glauben, wir seien die einzigen, die technisch etwas können und die Qualität zu schaffen vermögen. Wir sind durchaus nicht die einzigen; bei weitem nicht! Aber wir gehören auch zu denen, die das können, und wir sollten das zeigen. Wir sollten Ausstellungen, technische Leistungen zeigen; wir sollten das vielleicht mehr als heute draußen zeigen. Wir sollten es nicht nur auf Messen zeigen, wo wir hoffen können, daß uns etwas abgekauft wird; wir sollten es auch so zeigen, ohne Hoffnung, daß es gekauft wird. Ich habe in Island erlebt, daß mir Isländer sagten: „Die Sowjetzone bringt dauernd Ausstellungen technischer Art." Die glauben allmählich, die sind die einzigen, die so etwas können. „Ihr tut das nicht, weil es etwa 80 000 Mark kostet. Das Geld bringt man nicht auf." Ich habe an das Auswärtige Amt berichtet; mir wurde gesagt: „Leider ist es so; aber das Geld ist eben nicht aufzubringen." Ich glaube, daß Geld, das auf diese Weise ausgegeben würde, gut angelegtes Geld wäre.
Nun, Deutschland, das Land der guten Leistung, sollte nicht selbstgefällig werden auf Grund dieses Wissens um seine Leistungsfähigkeit, man sollte das nicht dazu benutzen, auch dem Ausland gegenüber seine Schätzung der Technik zu überwerten. Es ist nicht gut, wenn man glaubt, am Deutschen die Fähigkeit zum Roboterdasein nach außen hin anpreisen zu sollen; auch das geschieht ja manchmal.
Ich sprach vom Sport. Auch dieser schafft unter Umständen politische Geltung. Denken Sie daran, welchen Zuwachs an politischem Kredit und Potential das kleine Finnland erhalten hat, als seine Läufer auf Olympischen Spielen Sieg um Sieg nach Hause brachten. Wir haben in Amerika zum erstenmal wieder in breiten Massen Resonanz gefunden als Germans, als die Boxweltmeisterschaft an einen Deutschen fiel, an jenen Schmeling. Nun, denken Sie von mir, wie Sie wollen, nachdem ich das gesagt habe. Ich sage das, weil es meine Meinung ist, daß ein Volk sich auch auf diese Weise nicht nur in Erinnerung bringen kann, sondern etwas auszumachen vermag. Man soll dabei nicht nur zeigen, daß man im Wettkampf siegen kann, man soll dabei zeigen, w i e man siegen kann — das scheint mir das Wichtige zu sein —, und wir sollten dabei nicht nur Starleistungen vorführen, sondern wir sollten Mannschaftsleistungen vorführen. Wie haben die Russen davon profitiert, daß sie mit ihren Mannschaften bei fast allen großen internationalen sportlichen Wettbewerben immer mehr an die Spitze gekommen sind!
— Ja, ich weiß es. Nun, da gab es früher schon Kontroversen. Wenn man etwa sagte: „Die Kavallerieoffiziere sind doch keine Amateure, wenn die bei den Olympischen Spielen mitreiten; das ist ihr Beruf, dafür werden sie bezahlt", hat man trotzdem mit Recht gesagt: „Es sind Amateure." Was Sie hier gegen den Postangestellten oder Eisenbahner einwenden, der viel frei bekommt, um trainieren zu können, das konnte man auch von anderen sagen. — Ich brauche hier nicht zu sagen, daß mir der reine Amateur der liebste Sportler ist.
Wie gesagt: nicht in erster Linie mit jedem Mittel siegen wollen, sondern zeigen, wie man auch. auf dem grünen Rasen das Humane zu verwirklichen vermag. Ich glaube, das kann man zeigen, und das hat man schon gezeigt.
Meine Damen und Herren, ich habe Sie wohl schon zu lange aufgehalten. Ich weiß, das alles kostet Geld, sicher viel Geld, wahrscheinlich mehr Geld, als wir heute dafür ausgeben können. Aber ich glaube, das zahlt sich aus, diese Investitionen lohnen sich. Vielleicht können wir eines Tages das Geld, das wir für bestimmte Dinge heute aufwenden und aufwenden müssen, nur noch aufwenden, weil uns der Ruf, den wir uns im Ausland zu verschaffen vermocht haben, uns eine Stellung gegeben hat, die uns diese Möglichkeiten erlaubt. Umgekehrtes könnte bedeuten, daß wir das eines Tages nicht mehr könnten.
Das alles stellt Fragen nach der Organisation. Die will ich hier nicht erörtern. Das alles erfordert Phantasie, Mut zu Neuerungen. Wir brauchen nicht immer in den alten Formen zu handeln, so sehr sie sich auch bewährt haben mögen. Es gibt andere Formen, die der Zeit angepaßter sein mögen. Mir schwebt immer etwas vor wie das British Council, diese großartige Organisation, die praktisch all das in Händen hat, was man Kulturpolitik im Ausland nennt, oder gewisse Stiftungen, wie die Ford Foundation und anderes. Und wenn hier unsere Landesregierungen sagen sollten, daß man damit den Föderalismus aushöhle, — nun, die Max-Planck-Gesellschaft z. B. hat doch den Föderalismus nicht ausgehöhlt, obwohl sie ihn auf manchen Gebieten völlig überflüssig gemacht hat. Man sollte diese Dinge einmal in allgemeinerem Zusammenhang und ex professo erörtern. Ich bin für die Zusage des Herrn Außenministers dankbar, daß er dies besorgen will. Der Auswärtige Ausschuß ist sicher der rechte Ort dafür.
Aber man sollte diese Dinge vielleicht noch in einem anderen Zusammenhang erörtern; denn hier geht es doch um recht Diffiziles, um recht Komplexes. Wir können uns das ein anderes Mal über-
4740 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1963
Dr. Schmid
legen. Heute ist dafür nicht die Zeit und nicht der Ort.
Zunächst geht es darum, daß man das Vorhandene richtig koordiniert und richtig aufbaut. Dann geht es darum, daß man die rechtlichen Voraussetzungen für angepaßtere Formen schafft und daß man da und dort versucht, auf ein anderes Geleise überzuwechseln von dem alten, das zu ausgefahren sein mag.
Einige Vorschläge, was da geschehen könnte, sind in dem Resolutionsentwurf Umdruck 3701 enthalten, der Ihnen vorgelegt worden ist. Ich will die Punkte nicht im einzelnen durchgehen und begründen. Ich bitte Sie, diesem Antrag zuzustimmen. Ich glaube, es ist ein Antrag, dem jeder in diesem Hause zustimmen kann.
Alles, was heute an organisatorischen Maßnahmen vorgeschlagen worden ist, ist wichtig, und sicher ist manches davon vortrefflich. Aber das Entscheidende liegt ganz woanders. Die entscheidende Frage scheint mir zu sein, ob wir in Deutschland selbst uns selber in einer Weise darzustellen vermögen, die uns bei Menschen anderer Länder anziehender erscheinen läßt. Es wird viel gewonnen sein, wenn man den Verkehr mit uns nicht nur deswegen glaubt suchen zu müssen, weil man es für Handelszwecke glaubt nötig zu haben oder weil man deutsche Techniker braucht. Das ist zwar gut und wichtig, und so etwas kann man weiterbauen; aber nur wenn wir dazu kommen, auch aus allgemeineren, aus schlechthin humanen Gründen heraus den anderen anziehend zu erscheinen, wird auf die Dauer politischen Nutzen bringen, was wir von uns im Ausland zeigen. Wie gesagt: Kultur beginnt zu Hause zu wirken, und Kulturpolitik hat in erster Linie zu Hause zu beginnen.